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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190005219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-21
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1900
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Riesaer H Tageblatt Mautag, 21. Mai IW», «»«»» —«r -»> 'ü?-- A Da« Riesa« Zageblatt erscheint jeden Lag Abend« mit Autnahme der Sonn» und Festtage, viettrljilhrltch« Bezugspreis bei Abholung tu den Lx-edittonen in Riesa und Strehla oder jdurch unser« LritD« frei in« Hau« 1 Mari SV Pfg., bet Abholung au, Schalt« der Rats«!. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Briefträger frei tu« Hau« 1 Mark ÜS Pfg. Anzetgen-Annahme für die Nummer de« Ausgabetag»« bi» vormittag S vhr ohne »«oähr. Druck und B«lag von Langer L Wiutrrltch i» Riesa. — SefchäfRstrllr: Sastautdustrab« SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. und Arr-eiger Wrtllltt «ß AHtj-tt). Lelrgramm-Adrrsie: FemsprechsKSe .r», dl t Ri sm «v d« Königs. Amtshauvtmannschaft Grokenhain, des Könial. Amtsgerichts und des StadttathS m Riesa. 116. Montag, 21. Mai IW», «de,»«. S». J»r, Herr BezirkSthierarzt vr. Lungwitz in Großenhain ist vom 21. bi« 28. Mai d. I. Mnigliche Amtshauptmarmschaft Großenhain, am is Mal 1900. 1308 L. M. Uhlemmm. Mcke. Mit Genehmigung der König!. AmtShauptmannschaft Großenhainwird der CommunicatliwT- sür den Fährverkehr gesperrt und letzterer inzwischen auf den von Nünchritz, an der Flur Grödel und Langenberg hinsührenden CommunicationSweg verwiesen. , Rittergut Grödel, den IS. Mat 1900. Die Gntsvertvattmig. Otttliche» «uv SilchfischeS. Riesa, 21. Mai 1900. —» Se. Majestät der König bestimmte von Stbyllenort «n», daß die Generäle der sächsischen Armee auf dey Krage« und Aufschlägen deS Dtenstwaffenrocks eine Stickerei nach einer neuen Probe trage«. — Am HimmetfahrtStage stellt, wie alljährlich, so auch diesmal wieder die Sächf.-Böhm. DaknpfschtfffahrtSgesellschäst zwischen Riesa und Dresden Extraschiffe ein, über deren Ab gangs- und Ankunftszeiten daS Nähere au» dem bezügl. Inserat in heutiger Nummer d. Bl. zu ersehen ist. — Gutem Vernehmen nach wird in dieser Sommersaison die Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrts-Gesellschaft auch die neuen schönen Promenadendeck-Dampfer „Hohenzollern", „Habsburg" und .Bodenbach" auf der Elbstrecke Dresden-Meißen-Riesa ver mehren lasier. — In der Sitzung des Gewerbevereins am 17. d. Mts. legte der Vorsitzende, Herr Cigarrenfabrikant Thalhetm, folgende Eingänge vor: a. Inspektor Semmler aus Mügeln sordert den Gewerbeverein auf, mit dem Allgemeinen Deutschen Versicherungs vereine in Stuttgart einen BegünstigungSvertrag zu schließen, wodurch der VereinSkasie und den Versicherungsnehmern, die Mitglieder des Gewerbevereins sind, wesentliche Vortheile beim Eingehen einer Haftpflicht-Versicherung etngeräumt würden. Der Verein ist nicht gewillt, diesem Ersuchen zu entsprechen; b. von Ziltau, dem Verbands-Vororte der sächs. Gewerbe- und Hand werkelvereine, sind eine Anzahl Karlen anher abgegeben worden, die die Gcwerbevereinkmitglieder bei gleichzeitiger Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte zum freien Eintritt in sämmtliche König!. Sammlungen zu Dresden, mit Ausnahme der Kgl. öffentlichen Bibliothek und des Münzkabinets, im Winter auch des Grünen Gewölbes und der Gewehrgalerie, berechtigen. Zu entnehmen sind solche Karten beim Vorsitzenden; sie können aber nur an wirkliche Vereinsmitglieder, nicht an deren Frauen oder sonstige Angehörige, geliehen werden und sind nach Gebrauch sofort zurückzugeben; c. die Betriebsleitung der Schandauer elektrischen Straßenbahn empfiehlt die Benutzung dieser zum Wasserfall als bequemsten" Ausgangspunkte zu den schönsten Partien der sächs. Schweiz führenden Bohn; ci. der Gewcrbeverein Mügeln ladet zum Besuche der vom 20.—24. Mai er. daselbst im Gasthofe „zum Hirsch" statlfindenden Ausstellung von Alterthümern ein und ersucht, mehrere mit übersandte Einladungs-Plakate in hiesigen Schanklokalcn auszuhängen, was vom Vorsitzenden bereis be werkstelligt worden ist. Da einige der Anwesenden beabsichtigen, am Himmclsahr:stage die erwähnte Ausstellung zu besuchen, so sollen durch ein Inserat die Mitglieder zur Theilnahme an dem Ausfluge aufgesordert werden. Anmeldungen dazu nimmt der Herr Vorsitzende und Herr Photvgravh Werner son. entgegen. Im Anschlüsse hieran wurde beschlossen, den voriges Jahr ge planten, aber nicht zur Ausführung gebrachten Ausflug noch Moritzburg im Laufe dieses Sommers zu verwirklichen. Sodann hielt Herr Oberlehrer Dietzel einen Vortrag über den Nullpunkt der Thermometer und den absoluten Nullpunkt. Wir werden auf diesen Vortrag noch zurückkonimeu. — Zur Erleichterung des Verkehrs, namentlich bei Massen aufgabe von Drucksachen, Circularen usw. beabsichtigt die Reichs postverwaltung die Einrichtung zu treffen, daß bei Einlieferung von mindestens 500 Sendungen die Zahlung des Portos am Schalter erfolgen kann, ohne daß die einzelnen Sendungen wit Marken beklebt zu werden brauchen. Für diese Sendungen soll rin besonderer Freistempel eingeführt werden, der die erfolgte Frankatur bescheinigt. — Wir lesen in der (Meißner) „Mittelsächs. Zestung": „Wie wir uns gestern durch eigene Wahrnehmungen überzeugen konnten, bemühte sich ci» Reisender der Dresdner Waldschlößchen- Brauerci Auftrage von Kunden der bvycotrirten Meißner Felsen- keller-Brauerci zur Lieferung von Waldschlößchen-Bier zu erlangen. Wir wissen nicht, ob der Reisende zu diesen» Concurrenzgebahre» km Auftrage seiner Dirrction handelte, jedenfalls aber, wirkt ein derartiges Auenutzen riucr durch den Boykott geschaffenen un heimlichen Lage nicht sympathiich. Auch die Waldjchlößchen- Brauerei ist vor Jahren einem Boykott auSgesrtzt gewesen. .Damals traten unter g.oß.r allgemeiner Erregung weitere Kreise für das Waldschlößchen ein, um ihm zum Siege zu verhelfen; in Dresden gingen die Wogen deS Kampfes leidenschaftlich hoch, bi» schließlich die Waldschlößchen-Brauerei ihren Frieden machte. Man müßte also auf dieser Seite wissen, welche Bedeutung ein Boycott für die betreffende Brauerei erlangen kann. Hat daS Waldschlößchen nicht Militärlieferungen für Dresdner und Riesaer Casernen? ES berührt, wie schon gesagt recht sehr unsympathisch, wenn die Concurrenz eine Nothlage ausnutzt, um Kunden zu erwerben; sie trägt nur noch dazu bei, den Boycott wirksamer zu machen. ES ist doch wohl kaum an- zunehmen, daß der betreffende Bierreisende im Auftrage seiner Brauerei gehandelt hat?" -- Hoffentlich giebt die Brauerei ihrem allzu geschäftseifrigen Vertreter Gegenordre. — An unsere hochverehrten Frauen und Jungfrauen richtet sich folgender Nothschrei in der soeben ausgegebenen Nummer 21 der „Berliner? klinischen Wochenschrift": „'In unser Aller eigener Sache! In den letzten Tagen ist uns eine Notiz zugegangen „der Centralstelle für StyriVbe- seitigung in Wohnungen, Schulen, Arbeitsstätten und Ver kehrsräumen," in welcher ein staubfangender Oelanstrich „Dustleß" empfohlen wird. Die Sache mag empfehlens- werth sein, wir haben darüber kein eigenes Urtheil. Worüber aber nicht nur wir, sondern Jedermann sein verdammendes Urtheil hat und haben muß, das ist ein Un- I fug, der sich mit diesem Sommer aller Orten breit macht ! und uns auf Schritt und Tritt belästigt und bedroht: die UnsittederSchleppenattdenDamenkleidern eine Modethorheit, die geradezu allem Hohn spricht, was die Aerzte und Hygieniker seit Jahren über die Schädlich keit des Staubes und Stratzenschmutzes predigen. Wenn man sieht, wie eine Dame ganze Wolken von Staub auf wirbelt, welcher Schmutz an der Unterseite der Röcke sitzt, den die Schönen mit sich herum und in ihre Behausung schleppen, und welchen Gefahren sie damit sich und ihre > Angehörigen aussetzen, wenn man bedenkt, was alles in den letzten Jahren über die Verbreitung infektiöser Keime, vor Allem der Tuberkelbazillen durch den Staub und eingetrockneten Auswurf geschrieben und gesprochen ist, und daß das alles vordem Tyrannen Mode in den Wind gesprochen und verweht ist, so möchte man an der Einsicht der Menschen verzweifeln und mit dem bekannten Haus poeten ausrufen: „Der Mohr bleibt schwarz, der Thor bleibt dumm, das ist ihr Privilegium." Wenigstens soll ten doch die Männer und vor Allem die Aerzte mit aller Entschiedenheit den Kampf gegen diese Unsitte aufnehmen und wenigstens so viel durchsetzen, daß die Damen auf der Straße und vor Allem auf der Reise sogenannte fuß freie Kleider trügen. Aber leider ist der Herr der Schöpf ung, was die äußere Erscheinung seiner besseren Hälfte anbctrifft, meistens mehr als unselbstständig, und so fürch ten wir, daß diese Mode, wenn sie anhält, achtlos und gewissenlos das im Großen cinreißt, was wir mit Mühe im Kleinen aufbauen! Hoffen wir, daß diese Zeilen einem der großen Pariser Modcknnstler zu Gesicht kommen, der für das nächste Jahr wieder kurze Kleider dekretirt. Das ist der einzige Weg, hier Abhilfe zu schaffen." Jedes Wort ist zu unterschreiben. Aber ob sich wohl die' Ver nunft stärker als die weibliche Modethorheit erweisen wird?? — Radfahrern, die Dresden besuchen, empfehlen wir nachstehende Notiz des Dr. Anz. zur besonderen Beach tung: Durch rücksichtsloses oder zu schnelles Fahren sei tens vieler Radfahrer werden hier immer noch zu oft Unglücksfälle, wenn auch meist geringfügiger Art, hervor gerufen. Es ist neuerdings kaum ein Tag vergangen, an welchem bei der Königlichen Polizeidirection nicht An zeigen darüber eingegangen wären- daß Straßcnpassan- tcn, namentlich ältere Leute und Kinder, durch Radfahrer überrannt oder umgeworfcn worden sind. Es wird in Radfahrerkreisen noch vielfach übersehen, daß nach der Verkehrsordnung, sowie insbesondere auch nach der poli zeilichen Bekanntmachung vom 28. April v. I. die Rad fahrer in hiesiger Stadt überhaupt nur mit mäßiger, dem mittleren Pferdetrab entsprechender Geschwindigkeit fahren - . .. je dürefn, daß sie ferner auf nickt zu übersehenden, nicht freiliegenden Wegeshellen, um Straßenecken und über Stra ßenkreuzungen, beim Vorüberfahren an stehenden Stra ßenbahnwagen und überhaupt an besonders verkehrsreichen oder sonst gefährlichen Stellen im Schritt zu fahren haben, und daß sie endlich sofort anhalten und absitzen müssen, sobald eine Gefährdung des übrigen Verkehrs eintritt oder ein Polizeibeamter ein Zeichen giebt. Die Königliche Po lizeidirection hat in neuerer Zeit empfindliche Strafen gegen diejenigen Radfahrer verhängt, die ckegen vor schriftswidrigen Fahrens angezeigt worden sind. — Wochenspielplan der Königlichen Hostheater in Dresden: Altstadt. DienStag: Lohengrin. — Mittwoch: Die lustigen Weiber von Windsor. — Donnerstag: Der Ratten fänger von Hameln. — Freitag: Carmen Sonnabend: Don Juan. — Sonntag: Die Folkunger. — Schauspiel haus: DienStag: Renaissance. — Mittwoch: Jugend von heute. — Dpnnerstag: Minna von Barnhelm. — Freitag: Der Herrgottschnitzer von Ammergau. — Sonnabend: Iphigenie auf iüuris. — Sonntag: Die Jungfrau von Orleans. "Großenhain, 20. Mai. Gestern Nachmittag 4 Uhr wurde im hiesigen „Gesellschastshause" eine Hauptversammlung der sieben Bezirksvereine Meißen, Großenhain, Riesa, Nünchritz, Oschatz, Jahnathal und Strehla vom deutschen Lehrerverein für Naturkunde abgehalten. Den Vorsitz führte Herr LandeSver- bandsvorsitzender Lehrer Döring-Dresden. Herr Lehrer Stm- mank-Großenhain sprach über „die Farne in der Vorwelt und Gegenwart". In 200 Nummern hatte der Genannte nahezu alle europäischen und viele außereuropäische Farne ausgestellt. Herr Lehrer Michaelis-Großenhain hatte eine kleine Ausstellung von naturhistorische« und zoologischen Gegenständen arrangirt, die großes Interesse erweckte, ebenso die von Herrn Seminarober lehrer May-Oschatz ausgestellten Mikrophotogramme. Der Vor sitzende sprach weiter über Geschiebe aus dem Geschiebelehm und zeigte sodann präsistorische Funde auS der Steinzeit, Bronzezeit und sorbischen Zeit. Herr Oberlehrer Dietzel-Riesa sprach über eine neue Theorie betreffs des Erfrierens der Pflanzen. 6 Uhr wurde die von gegen 70 Herren besuchte Versammlung ge schlossen, an die ein Gang durch den Stadlpark und gemüthliches Beisammensein im Stadtparkrestaurant sich anreihte. Oschatz. Das Stadtverordnetencollegium hatte beantragt, möglichst dahin zu wirken, daß von einem Privatunternehmer die geforderten Casernenbautcn im Altoschatzer Viertel errichtet würden. Inzwischen ist beim Stadtrath von der Militärverwal tung eine Zuschrift eingegangen, wonach im Interesse des Dienstes erwünscht sei, daß die neuen Casernen neben den alten err.chtet werden, und daß man bis auf Weiteres die mit einem Unter nehmer angeknüpften Verhandlungen in dieser Richtung sortsetzen wolle Dadurch erledigt sich die Sache für den Rath. — Am 17. Juni wird in Oschatz die Gesellschaft für Verbreitung und Volksbildung — Landesverband für das Königreich Sachsen — tagen; zu Ehren des Verbandes soll am Vorabend ein Concert veranstaltet werden. * Mügeln (Bez. Leipzig), 20. Mai. Die vom hiesigen Gcwerbeverein im „Hirsch" Hierselbst veranstaltete Ausstellung von Alterthümern ist gestern unter zahlreicher Betheiligung von Ehrengästen vom Borsipcnden deS Gewerbevereins, RathSmitglied Striegler, fcierlichst eröffnet worden. Die Ausstellung selbst ist fast überreich beschickt und bietet in prähistorischen Zinn und Schmuck, vor allem ober in Porzellansachen und Möbeln für den Beschauer eine Fülle der kostbarsten und interessantesten Gegenständen. Die Hausgeräthe- und Büchcrabtheilung ist mir den alten Urkunden als hervorragende Zierde deS Ganzen an zusehen, wie auch die Münzensammlung viele und seltene Exem plare ausweist. Der Besuch war bereits am ersten Tage auS der näheren und welkeren Umgebung so zahlreich, daß da» Co- mitee den vielfach ausgesprochenen Wünschen gemäß sich mit dem Gedanken hat befaßen müssen, die auf nur wenige Tage be rechnete Ausstellung zu verlängern. Mögen die reichen Mühen und Opfer der Mitglieder deS Comitee» durch weiteren zahl reichen Besuch die verdiente Belohnung finden. Pirna. Ein ruchloser Bahnfrevel schlimmster Art liegt bei dem bereit» mitgetheilten Vorkommnis; auf der Bodenbacher Bahnlinie vor. Tie zwischen Ober- und Mittelgrund auf dem
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