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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190005287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-28
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1900
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Bei den Semeiu^ewch»»«^«! «Wie» hab«, bk Christ« tichsocialen eia«, vollständige» Steg erzielt. Die Radicalen ver loren alle 8 Mandate, ble Fortschrittlichen 11 Mandate von 46, 87 Mandate fielen den Lhristlichsocialen zu, 8 Stichwahl«, find nochwendig, welch« am Sounabäid stattsandeu und voraus» sichtlich auch einen Steg der Ehrtstltchsoetale« bringen werden. Ueberraschend ist die Niederlage der Fortschrittlichen in der inneren Stadt Alen, wo sie bisher von den Ehristltchsoelalen nie erusUlch bekämpft worben waren. Auch bi« Regierungs blätter stellen fest, daß ein solcher Sieg nur durch die eigen« hierzu geschaffene Wahlordnung möglich geworden ist. lleber 1600 Priester gaben ihre Stimmen ab, darunter 26V in der inneren Stadt. Der evangelische Psarrer Antonius unterlag mit S65 gegen 1860 Stimmen. Schweben nnb Norwegen, Eine auffällige politisch« Krise droht wieder in Norwegen. »NorSk Telegrambyran" meldet aus Christiania: Die Regierung thetlte am Sonnabend dem Präsidium de« Storthing mit, sie habe beschlossen, zu demtsfioniren, weil der Kronprinz al« Regent sich geweigert habe, da» vom Storthing am Freitag endgültig angenommene Gesetz betr. die Tonnagesteuer zur Deckung der Kosten hes Konsulatswesen» zu sankttoniren. Da« Präsidium wird dem Storthing Vorschlägen, die Regierung aufzufordern, sich nicht zu weigern, diesen Entscheid de« Kronprinzen gegen- zuzeichnen. Die Regierung bleibt im Amte, bi» dieser Vorschlag vom Storthing berathen ist. Die norwegische Abthetlung deS Staatsraths in Stockholm reiste am Sonnabend Abend nach Christiania ab. Shin«. Vorgestern sand in Peking eine Berathung de« dip lomatischen CorpS statt. ES wurde beschloffen, das Tsung-lt- Uamen aufzufordern, genau anzugeben, welche Maßnahmen die Regierung in der Frage der Boxerbewegung zu treffen gedenkt. Zum Kriege in Südafrika. Die Londoner Bläster besprechen in längeren Artikeln die Thatsache, daß daS KriegSamt weitere l 1000 Mann Unter stützung nach Südafrika entsendet. Sie verzeichnen daS allge meine Erstaunen, welche» die Nachricht hervorgerufen hat, zu mal seit den letzten Wochen täglich von der immer mehr zuneh- soooo onren MM»über fiüabe». Die Blätter zieh« b«, Schluß barnn», büß ber Widerstand ber Puren »och lang« nicht. ßsv» «ROsTsßTlsD MMMtz MOP «Dß-stHP die Avm,tg«be Robert« bereit» vor Johannesburg anlang«, X raatbosch,28.Mai.Dievurenhaba,dkverchetdigu»g de» Baolflufle« abgegeben. Ihre Truppenführer hab«, sich versammelt, um darüber zu berathen, ob eine Fortsetzung de« Kampfe« angebracht sei. Inzwischen bleibt der Feind in Meyer- Ion. General Freuch hat am Freitag bet der Furch von Linde« quo« den Vaal überschritten. Heute ist die berittene In fanterie vorgerückt. ' MeWOSslOßifcheß. , öRrKemiutllrtMte» kür Riet» Getaufte: Anna FOeda, T. de« Bremsers Friedrich EmU Schwarze. Marianne Elisabeth, T. drS Rechtsanwalts Hau» Fischer. Richard, S. deS HauSmanns Ernst Gustav Starke. Nikolaus HanS, S. drS HammerarbkS MkolauS Fürst. Franz Alfred, S. de« Steinmetz Fr. Reinh. BockSleitner. Jo hanna Frida Luise, T. deS Kaufmanns Joh. Rud. Ernst Max Heinicke. Getraute: August Wilhelm Kuhnt, Malergehilfe und Marie AgneS Horn, beide in Riesa. Beerdigte: August Heinrich Georg Schuppenhauer, Atbtr. 38 I. 1 M. 3 T. Hermann Otto, S. de» BierschröterS Herm. Otto Conrad, 1 I. 4 T. dw »StP'. «0«I» «. 11,75 «« IsM. 70 Ml» SeMMLUo », »«er, ML 7.20 »S 7,70. 7V MtzMS»» 20. 1 Mtkgmimu Sutter ML L,32 Ss SM. ««. Mal. (Mackipettfe.) Sutter 1 Eil» Mart 2,40 bi» 2M. Fnttl 1 Stück 6-14 Matt. «».»utv, 2«. Mai s» SO KU» Metz«, stunde Suwu Ml. 8^-5 R» s.-, Echfiststr, «t. 7.52 bS8.UW.Mr. «. «»«w, ustMrUud. fii«. ». 7,SS bi» 8,20, Wwß. «. 7,8» bi« 820/hittimr «. 7,40 dw 760. stnude' «. 7.VS Ü« 8,15. Snwgerft», st«rd«, Mt. b!» -. sächsisch« Mk —bl« Futt^tttt Mt. SM bi« 7 La,er, sich,., «. 7,40 b« 7.80, Preu«. «. 740 di« 7,80. »wer «. bi» - . «st» «. »7 bi« 10.- «wst», Mahl- «ck Futt«. «. 7L5 »i» 8. . S« 8.40 di» 420. «In» M. 250 «« 28». Eckttvsstw 2SOS» 320. «utte, pro ' Eil» M'. 250 bt» 2,70. Süchf. «»,». Luwtzfschtfffuhvt. GUtig vo« 29. April 1900. Ab Michl»«« t» Riesa ab Mesa - Grvdel » Nünchritz - Sotttz-Rofenmühle > Merschwitz - Hirschstein » Niederlommatzsch - DteSbar In Mrißm - Dresden «b Drwdur - Mrtß« - DtrSbar - Niederlommatzsch - Hirschstein » Mrrschwlh - lkoritz-Roseumühle » Nünchritz - Grödel , in Riesa ab Riesa - Sohl!« > Gtrehla » Sreinitz WM^lberg — 4.80 S,S5 10M 12,50 — 5,20 7M 11.20 1,40 — 5,40 7,45 11,40 2,— — 8,5 12.— 2,20 — «85 8,40 1235 2,55 4,50 7,15 10,55 IM 3,45 5.10 7.3, 11,15 1,50 4^ 5.25 7,50 11,30 2,5 4M 5.35 8,— 11,40 2,15 4,30 5 50 8,15 1155 2,30 4,45 5,55 8,20 12,- 2,35 4,50 6.5 8,30 12,10 2,45 5,- «,15 8,40 12,20 2,55 5,10 7.35 10,— 1,40 4,15 6,30 10M 12 50 4,25 7,10 9,25 — — 6,40 8 15 11,30 — 6,45 8,35 10 15 1,30 — 7,25 915 10,55 2,10 — 7,35 9 25 11,5 2,20 — 7 40 9 30 11,10 2,25 — 7,45 9 35 11,15 2M — 7,50 9,40 11,20 2M — 8, 950 1130 2,45 — 8,5 9,55 11,35 2,50 8,30 10,20 12,— 3,15 5.5 9,— 11,10 1,30 4,15 5.20 9,15 1125 1,45.4,30 5.35 9,30 1140 2 - 4,45 5 45 9 40 11,50 210 4,55 6.20 10,15 12,25 2,45 5,30 3.30 6- 4M 6,50 4,40 7,10 5,- 7,3« 5,35 8§ 5,45 — 6,5 — 620 - 6.30 — 6 45 — 6.50 — 7.— — 710 — 830 - 2.30 5,— 4M 7.5 5,10 7M 5,20 7,55 5M 8.— 5M 85 5M 8,10 5.45 8,20 5.50 8,25 6.15 8,50 7.45 — 8— — 8.15 — 825 — 9,- - Ci« KMMöf mit 22 Morgen Feld, 2 Morskt Wiese, 1 Pferd, 3 Kühe u siimmtlichrn dazu gehörigen Maschinen und Geräthen «st für den Preis von 27000 Mk. zu verkaufen. 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Versuchen Sie es einmal bei uns. Gefällt es Ihnen, haben Sie sich erst mit Land und Leuten vertraut gemacht, so gelingt es mir vielleicht, Ihnen auch eine andere, Ihren Wünschen und reichen Kenntnissen entsprechendere Stellung zu verschaffen. Ich besitze weitreichende Ver bindungen, und mein Wort ist nicht ohne Einfluß." „Ich bin Ihnen für Ihr Wohlwollen sehr verbunden," antwortete Gottfried. „Es kommt indes dies alles so unerwartet, daß ich mich so schnell nicht zu entschließen vermag." „Auch das begreife ich vollkommen und gebe Ihnen gerne Frist bis morgen früh," versetzte der Fremde. „In pekuniärer Hinsicht —" „Bitte, Herr Graf, ich bin überzeugt, daß darüber keine Differenzen zwischen uns entstehen werden." „Ihr Vertrauen ehrt mich, indes ist es immerhin besser, sich auch hierin klar zu stellen. Ich lade Sie ein, für den Rest des Abends mein Gast zu sein. Wir be sprechen dann alles Nöthige in voller Behaglichkeit. Da sind wir schon an meinem Hotel, bitte mir zu folgen." „Auch ich bin hier abgestiegen," entgegnete Gottfried, während beide in den hellcrleuchteten Flur eintratcn- Escher bemerkte noch, wie der Fremde dem herbei eilenden Kellner einige Befehle ertheilte und darauf mit Gottfried die Treppe hinaufstieg. Eine halbe Minute später waren beide ihren Augen entschwunden. Einen Augenblick drängte es ste, ihnen zu folgen und Gottfried um ei« kurzes Verhör bitten zu lassen. Dann aber gedachte sie ihre» ärmlichen kleide», ihrer dürftig«, Verhältnisse und fürchtete, daß er sich ihrer schämen möchte. Ein heißer Schmerz durchzuckte ihre Seele. — Nein, nein, ste wollte ihm keine Schande bereiten. Sie trat auf die Straße zurück, in den Schatten der gegenüberliegenden Häuserreihe. Lange noch blieb sie dort stehen und starrte hinauf zu der in vollem Lichtglanz strahlenden Fenster flucht. Armes Kind! Gottfried saß mit dem Grafen Elton beim Mahle,-und ob er gleich ihrer dachte, hatte er doch keine Ahnung, daß sie ihm so nahe sei. Von Frost durchschüttelt, machte sie sich endlich auf den Heimweg. Erschöpft stieg sie die steilen Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Kein wärmendes Feuer brannte im Ofen, kein Licht stand auf dejm Tisch, kein teilnehmender Mensch bewillkommnete sie. Es war schauerlich kalt und dunkel in dem engen, kleinen, nur mit dem Nothdürftigsten versehenen-Raum. Escher hatte seit Mittag nichts ge nossen, doch sie fühlte weder Hunger noch Durst; nur müde, unbegreiflich müde war sie. Dabet fröstelte sie mehr denn sonst. Rasch entledigte sie sich ihrer Kleider und suchte ihr Lager auf. Demwch konnte sie nicht schlafen. Verworrene Bilder zogen durch ihren Sinn und hielten sie wach bis nach Mitternacht. Dann erst verfiel sie in Schlaf. m Am anderen, Morgen erwachte sie in heftigem, Delirium. Der durch die Wirthin herbeigerufene Arzt erklärte sie von einem Nervenfiober befallen und verordnete ihre Ueberführung ins Krankenhaus Eine schnell Herbetgerufene Droschke nahm die Kranke auf. Als die Pferde eben sich in Bewegung setzten, fuhr eine elegante Equipage vorüber, in der Gottfried und Graf.Elton sich zur Bahn begaben. Gottfried hatte das überaus vorteilhafte Engagement nach Schweden angenommen. » 8. Die» ist der wohlbekannte Flieder Hier spielt' ich oft, ein frohe» Kind! Die kleine Bank ist weggenommen, Und mag ich selbst auch wiedettommen, Kommt doch daS frohe Kind nicht mehr. Lenau. Und wieder waren Jahre vergangen. Esther hatte ihr medizinisches Doktorexamen glänzend bestanden, zu glei cher Zeit au chihr Freund Henri. Er war darauf nach Wien gegangen, wo er wohlhabende Verwandt« zu be suchen, sich vielleicht gunz niederzulassen gedachte. Escher wäre nun am liebsten nach Basel zurückgekehrt, ihr Herz zog sie dorthin, sie wußte selbst kaum, weshalb. Doch das Anerbieten einer Assistentenftelle an der medizinischen Klinik in Zürich war zu verlockend für das mittellose Mäd chen. Auch war eS eine gu'e Empfehlung für die Zukunft. So blieb sie noch weitere zwei Jahre dort, benutzte diese Zeit zu ihrer weiteren praktischen und wissenschaftlichen Ausbildung und gelangte allmählich zu einem gewissen Ruf, der ihr eine eigene, wenn auch bescheidene Praxis verschaffte. > Escher hätte sich befriedigt gefühlt, wenn nicht die Sehnsucht nach Basel immer mächtiger in ihr erwacht wäre. Endlich vermochte sie nicht länger zu widerstehen, sie gab ihre Stellung in Zürich auf und kehrte dann, in ihre alte Heimath zurück. Wie klopfte ihr Herz, als Station um Station an ihr vorüberflog und sie ihrem geliebten Basel mit jeder Se kunde näher rückte! Ihr Herz bebte in froher Ermattung des Wiedersehens. (Fortsetzung folgt.) n L r. -
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