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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190006193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-19
- Monat1900-06
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1900
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Riesaer K Tä an Dienstag. IS. Junt 1900» Me»»S ISS 58 Jahr, Deutschland immer lauter daS Bedürfniß geltend gemacht, den "böten. Es werde Unfrieden und Feindschaft gesät, wo gar kein I r t i « « erstrecken, suchte der Vortragende die zahlreichen, gegen die neuen Miethverträg« erhobenen Einwendungen zu widerlegen und empstchl de» Abschluß schriftlicher Verträge auf Grund der von den Hmch- besitzer-Vereinen geschaffenen Entwürfe. In der Debatte sprach u. A. Herr Baumeister Hartwig-Dresden in längerer Rede, hie Ausführungen deS Herrn Vortragenden ergänzend. Gan- be sonders forderte er die Gegner der Miethverträge, voran Professor Dr. Sohm-Leipzig, auf, die von Reichs-, königlichen und städtische« Behörden mit ihren Miethexn abgeschloffenen Verträge unter die Lupe zu nehmen, die noch viel erheblichere Angriffspunkte dar- Grgnd vorhanden sei. Diej-nigen, welche die Verträge der Hausbesitzervereine als tyrannisch und als zu hart bezeichnet«, schädigten ihre Stadt. Hauptsache sei die Art, wie die Be stimmungen der Verträge gehandhabt würden. Darüber schwiegen sich die Gegner jedoch auS. Es liege im eigenen Interesse der Hausbesitzer, mit den Miethern in Frieden zu leben. Nach, An nahme eines Antrags auf Schluß der Debatte nahm die.Ver sammlung einen Vortrag deS Herrn Architekten Jahrmarkt-LeipM über die Stellung des letzten Landtags zu den Wünsch« der Hausbesitzer entgegen, worin er die ständischen Beschlüsse aus die verschiedenen Petitionen der Hausbesitzeroereine, sowie die Stellung nahme einzelner Abgeordneter zu diesen einer Kritik unterzog. Im Anschluß an den Vortrag wurdm folgende, von dem Vor tragenden gestellte Anträge nach längerer auf detr Vortrag be züglicher Debatte einstimmig angenommen: „Die Frage der sub stantiellen Unterstützung der Ballgesellschaften usw. feiten» d«S Staates und seitens der Gemeinden und die Frage, die städtisch« Landtagswahlkreise der Einwohnerzahl und der Steuerkrast der Städte angemessen entsprechend zu erhöhen", als Themata für die Tagesordnung deS nächsten Berbandstages zu benennen und die Bestellung eines geeignet« Referenten hierfür dem Verband-» Vorstand zu überlassen. — Darauf gelangten eine Reihe vo« Anträgen von VerbandSvereinen zur Berathung. Als nächster Versammlungsort wurde Plauen t. V. gewählt. — Zur Feier der Eröffnung des Elbe-Trave KanaleS war auch der Handels- und Gewerbe- Kammer Dresden eine Ein ladung zugegangen. Dieselbe ließ sich durch den Borsitzend« ihres VerkehrSauSschusseS, Herrn Generaldirektor Bellingroth ver treten und sendete folgenden Drahtgruß: „Die Handelskammer Dresden beglückwünscht die Handelskammer Lübeck anläßlich der Eröffnung deS Elb-Trave KanaleS, welcher von der hochent wickelten Industrie, dem Handel und der Schifffahrt Sachsen- als ein ».euer, sehr verbesserter Verkehrsweg nach der alt« Hansastadt und nach der Ostsee lebhaft begrüßt wird. Möge er die Beziehungen zwischen unser« Kamme« und ihren Bezirk« immer enger gestalt«." —* Nach Mittheilung des Staatssekretärs des Inne« au die Handel-- und Gewerbekammer zu Dresden ist eS erwürchA bet Eingaben zoll- und handelsvolitischm Inhalts Zusammen- fassungen verschiedener Wünsche zu vermeiden. ES wird empfahl«, für jrdm Wunsch nnd beim Zolltarif für jede Tarifposition eine Sonderelngabe in je fünf Ausfertigung« «inzureichm. — Weil er sein« Hund nicht an der Leine geführt hattt, als im vorigen Jahre in Leipzig die Hundesperre herrschte, wurde der Lrderhändler K., früher in Leipzig, jetzt in Grimma, vom Schöffengericht Leipzig zu einem Tag« Gefängniß verurtheilt. — Unter der Spitzmarke „Culturkampf im König reich Sachsen" brachten die „Germania" und die „KSlm Volks-Zeitung" am Sonnabend folgende gleichlautende Notiz: Am Vorabend von Fronleichnam erhielt Herr Graf Schönburg-Forderglauchau auf Schloß Wechselburg von der Kreishauptmannschaft zu Leipzig eine Verfügung, wonach allen aUAv-rtigen Katholiken und auch de« «» Orte wohnenden, sofern sie nicht in Diensten de- Gr-pe zu eifriger Unterstützung dieser Stiftung auf. Scho» am 17. Juli waren 1057 Th. 16 Gr. 3 Pf. gesammelt. Der Aufruf hatte groß« Widerhall in all« Kreis« der Bevölkerung ge funden. Die beiden Vereine in Dresden und Leipzig schloss« sich im Jahre 1834 zusammen zu gemeinsamer Verwaltung der Gelder und Verfügung über die Zins«; denn nur diese, nicht das gesammte Capital selbst, durste zur Unterstützung verwandt worden. Bis zum Jahre 1843 haben beide Vereine 66 arme evangelische Gemeinden des Auslandes mit 3784 Th. 8 Gr. 1 Pf. unterstützt. — Inzwischen hatte sich auch im übrigen bedrängten evangelischen Gemeinden beizustehen, ihnen durch Unterstützungen aller Art das Bewußtsein zu geben, daß die gesammte deutsche evangelische Christenheit hinter ihnen stehe. AuS allen protestantischen Lände« kam« Vertreter zusammen, und unter thätigster Mitwirkung deS Leipziger und Dresdner Vereines wurde am 21. September 1843 der „Evangelische Verein der Gustav-Adolf-Stiftung" cynstituirt mit dem Sitz in Leipzig. Durch ganz Deutschland hindurch sollte er verbreitet werden. Zu diesem Zwecke wurden Hauptvereine in dm größeren Städten gegründet, deren Zahl jetzt 45 erreicht hat. Die alten sächsischen Vereine gliederten sich als der Dresdner und Leip ziger Hauptverein dem Ganzen ein. Im März 1844 wurde jener neu orgänisirt. Einer seiner eifrigsten Freunde und Förderer wurde der Erzieher des Prinzen Albert, unsres jetzigen Königs, der Geheimrath vr. von Langmn. Als besonderes Arbeitsgebiet erwählte sich der Dresdner Hauptverein die evangelische Diaspora in Böhmen, ohne der ebenso bedürftigen Gemeinden in Posen und Westpreußen, sowie in Siebmbürgen zu vergessen. Die Thätigkeit des Vereins nahm einen frischen Aufschwung, reichliche Hilfsmittel floss«, überall begegnete er verständnißvollem Interesse. Mit der Ze't haben sich 32 Zweig vereine der Gustav-Adolf-Stiftung in den Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen, welche der Hauptaerein Dresden umfaßt, gebildet, die jährlich in den zu ihnen gehörigen Ortschaften JahreSse'v feiern und Gaben sammeln. Neben den Zweig vereinen bestehen auch Gustav-Adolf-Frauen- und Jungfrauen vereine, die nicht nur mit Geldgaben die armen Gemeinden unterstützen, sondern auch mit eignen Arbeit«, wie Altarbe lleidungen, die dürftig« Kirchen der DkaSpora auSstattm, sogar für arme Gemeindeglieder Kleidungsstücke besorg«. Oft hat ein solcher Frauenverein eine bestimmte Gemeinde sich auSer- wählt, für die er alle seine Gab« verwendet. Es ist klar, daß durch solche Einzelarbeit die Herz« für das große LiebeS- werk der Gustav-Adolf-Stistung ganz besonders erwärnt werd«; man sieht, wofür man Arbeit erfährt, wo große Roth ist, wie diese Noth gelindert wird und erntet viel Dank auS aufrichtigen Herzen. — Der Dresdner Hauptverein blickt auf eine mehr denn 60 jährige gesegnete Arbeitszeit zurück, umfaßt ein wohl- organifirteS großes Arbeitsgebiet, auf dem sich viele Kräfte regen, auf dem Jeder, der ein Herz hat für die bedrängt« Glaubensbrüder sich frei bethätig« kann, und Jeder zu solcher LlebeSarbeit herzlich willkommen ist. — Borgeste« fand in Dresden die Jahresversammlung deS BerbandeS sächs. HauSbesitzerverelne statt, bei der auch der hiesige, Riesaer, Hausbesitzerverein vertret« war. Nach dem Jahres bericht umfaßt der Verband 69 Verein« mit 21139 Mitgliedern. Kanzleirath Jähne-Leipzig sprach über die Angriffe auf die neuen Miethverträge der HauSbesitzerverelne. Ausgehend von dm in Presse und Borträg« «tchv-enm Angriff«, welch« sich auf dir VoSiUSbezahlung des MlethjinseS, insbesondere die Leistung der erst« Zahlung noch vor dem Einzug In die Mitthräume, auf die Rrparaturpflicht dr» Miether- während der BertragSdauer, dm Ausschluß der Aufrechnung von Gegenforderungen au dem MiethzlnS, die Erlaubniß und Versagung beanspruchter Unter miete^ die Hausordnung und verschied«« andere Bestimmung« Bekanntmachung, Feuerwehr betreff. Die Mannschaften der Feuerwehr zu Riesa und zwar : da» freiwillige Rettuugscorps, die Wachmannschaften (Haupsmann Bach), die Feuerreserve Spritze Rr. I (Hauptmann Götze) haben sich Mittwoch, den KV Jm»i er., Abends 6 Uhr zu einer Uebung am Spritzmschupp« einzufindm. Begründete Entschuldigungen sind vorher beim Branddirektor Schumann, Schulstraße H, einzureichen. Die Uniform ist anzulegm. Auf tz 27 der Feuerlöschordnuvg wird aufmerksam gemacht. Riesa, den 15. Juni 1900. Der Borfitzende des Feuerlöschau-schufie-. Bretschneider. vertliches an» Sächsisches. Riesa, 19. Juni 1900. — Von dem kgl. Ministerium deS Inne« ist vier treu verdienten Arbeitern und zwar Her« Friedrich Wilhelm Hege wald und den Zimmerleuten Herr« Johann Friedrich Ferditmnd Hammitzsch, Friedrich August Thielemann und Johann Friedrich Wilhelm Altmann, sämmtlich in Riesa wohnhaft, daS tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. DaS Ehrenzeichen wurde Her« Hegewald in Gegenwart seines Arbeitgebers, Herrn RittergutSpachter Fuhrmeister, am 16., den Herren Hammitzsch, Thielemann und Altmann in Gegenwart ihrer Arbeitgeber, der Herren Bau meister Helm 8sn. und jun., am 18. dieses Monats an hiesiger Rathsstelle von Her« Bürgermeister BoeterS auSgehändigt. Herr Hegewald arbeitet seit über 30 Jahren im Vorwerk Gohlis, die Herren Hammitzsch, Thielemann und Altmanu ebensolange in dem Behebe der Firma M. Os. Helm — früher Friedrich Helm — in Riesa. — Im Stadtpark giebt übermorgen, Donnerstag, Abend die Kapelle des 6. Feld-Art.-Reg. Nr. 68 unter Direkion ihres Stabstrompeters, Herrn P. Arnold, ein. Conrert, daS hoffentlich vom Wetter begünstigt und zahlreich besucht wird. — Eine größere Feuerwehrübung findet morgen Abend statt. Das „Freiwillige RettungScorps", die Wachmannschaft und Feuerwehrreserve haben sich dazu Abends 6 Uhr am Spritzen schuppen zu stellen. — Der Sachverständige in Reblausangelegenheiten für den 4. sächsischen ReblauSaussichtLbeztrk, Direktor A. Endler, theilt mit, daß er in Bälde mit der Begehung der Weinberge seines Bezirks beginnen wird. Derselbe umfaßt alle weinbau treibenden Ortschaften links der Elbe von Ntederwartha-Weis- tropp stromabwärts bis zur Landesgrenze unterhalb Strehla und rechts der Elbe von Diesbar bis unterhalb Nünchritz-Grödel. Die Weinbergsbesitzer werden aufgefordert, auf daS Auftreten der Reblaus, sowie der anderen thierischen Rebenfeinde, zu achten und zudem ihr Augenmerk auf das Wiederauftret« der pflanzlichen Rrbenfeinde, deS echten und falschen Mehltaues der Reben, zu richten. Von ihren Beobachtungen wollen dieselben entweder dem Vorsitzenden der OrtSbeobachtungS-Commission Mittheilung mach« oder sich direkt an d« vorgenannten Sachverständigen wenden. Letzterer ist bereit, jeden Weinbergsbesitzer auf Verlangen das Bekämpfung-mittel für jeden einzelnen Rebenfeind anzugeben. — Angesichts der kommenden Festtage, die der Dresdner Hauptverein der Gustav-Adolf-Stiftung in unsem Mauem feie« wird, wird es Manchem wohl willkommen sein über die Ge schichte und die Organisation des Vereins einiges zu hör«. Am 6. November 1832 gedachte das evangelische Deutschland daran, daß vor 200 Jahren Gustav Adolf, der Retter deS deutschen Protestantismus, bei Lützen in siegreicher Schlacht ge fallen war. Der Leipziger Superintendent v. Großmann, der eine Festfeier in Lütz« am Schwedensteine veranstaltet hatte, forderte die Theilnehmer deS Feste» auf, dem großen Schweden könige ein würdiges Denkmal zu setz«. Darauf wurde der Beschluß gefaßt, außer dem steinernen Denkmal auf dem Schlacht feld«, eine Gustav-Adolf-Stiftung zur Förderung irgend eine geistigen Zweckes zu errichten. Genau ein« Monat später er ließ «in Comite« in Leipzig, auS Geistlich« und angesehenen Kaufleuten bestehend, ein« Ausruf „zur Errichtung einer Anstalt zu brüderlicher Unterstützung bedrängter Glaubensgenossen". Am 6. Dezember 1832 nahm also die Gustav-Adolf-Sache dm An- " ' " ' - l in Jahresfrist die Summe von Zu gleicher Zeit hatte sich in eine Anzahl für d« Gedanken einer Gustav-Adolf- begeisterter Männer -usammengefunden; «in Aufruf Februar 1833 forderte dle Evangelisch« Dre.dm» Da» Riesa« Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit »«»nahm« der Sonn- und Festtage, vierteljährlich« Bqug»pnt» bei Abholung in dm Expeditionen tu Riesa und Strehla oder jdurch «nserGV-W, tret in» Hau» 1 Matt SO Pfg., bet Abholung am Schalt« der Kais«!. Postanstalteu 1 Mark 28 Psg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Matt 6S Psg. Anzelgru-Armahm, für di« Stumm« de» Au»gäbttagM bi» vormittag 9 Uhr ohne »«währ. Druck und Verlag von Langer L wintertick» in Riesa. — GeschästSstrllr: Kastanienftrab« 59. — Für di« Redaktion verantwortlich: Her«««« Schmidt i« Riesa. WWWWMWWiMWWWW und Anzeiger Wei>liti «K Aqü-rr). Amtsblatt '-rr* der König!. AmtShauptmamschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md de» Stadtrath» zu Riesa. Die in Gemäßheit vo« 8 9 Absatz 1 Ziffer 3 de» Reichsgesetzes über die Natural'riflungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Rricht-Gesetzblatt Seite 361 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktort«» Großen- bain im Monat Mai dieses Jahre» sestgrsrtzte und um 5 vom Hundert erhöht« Vergütung für die von dm Gemeinden resp. Quartierwirthrn innerhalb der Amtshauptmannschaft Großen hain tut Monate Juni diese» Jahre» an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marsch- fourage beträgt 7 M. 95,. Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 - 51,s . - 50 - Heu, 2 - 04, - - 50 » Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 19 Ju«r 1900. v. 641. vr. Uhlemamr. Barth. fang. Auf diesen Aufruf ging 1053 Th. 20 Gr. 1 Pf. ein. Dresden - - - Stiftung vo« 2S.
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