Bericht über die Spruchsitzung des Schiedsgerichts für das Preisausschreiben zur Erlangung eines Prospektes über Harburger Schneestiefel am 03. September 1925
auf diesem Wege im allgemeinen nicht zum Ziel kommt. Wie oben erwähnt, blieb aber immer noch die Frage offen, welche acht unter den 7 7 Entwürfen nun wirklich die werbewirksamsten waren, und welcher von allen nun wirklich der beste, d. h. der rationellste war. Hat die Veranstalterin mit der Wahl des Entwurfes Nr. 24 nicht viel leicht auch danebengeschossen? Zur Beantwortung dieser brennenden Fragen wurden nun im psychologischen Laboratorium der Universität Hamburg unter der Leitung des Herrn Dr. H. P. Roloff alle 77 Ent würfe einer exakten experimentellen Untersuchung, einer Eichung, hinsichtlich ihrer Werbewirkung unterworfen. Zweck der Untersuchung war, festzustellen, wie weit sich die Entscheidungen des weiter oben erwähnten Schiedsgerichtes mit den Ergebnissen einer experimentell-psychologischen Unter suchung decken. Gegenstand der Untersuchung Ein werbewirksamer Entwurf muß folgenden Anforderungen genügen: 1. Es muß zunächst überhaupt einmal bemerkt werden: Ein Prospekt bzw. ein Plakat, welches sich bei der heutigen Aus dehnung der Reklame nicht unter seines gleichen hervordrängt und die Aufmerk samkeit erzwingt, das einfach übersehen wird, kann natürlich trotz aller anderen guten Eigenschaften nicht wirken. Diese Eigenschaft bezeichnen wir als „Aufmerk samkeitswert“ des Angebotsträgers. 2. Die bloße Erregung der Aufmerk samkeit genügt nicht. Ein Plakat kann meine Aufmerksamkeit, vielleicht durch grelle Farbtöne, erregen, ich blicke hin, aber Form und Inhalt können mein Interesse nicht fesseln, im nächsten Augenblick sehe 22