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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190006232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-23
- Monat1900-06
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.06.1900
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— — '4- " ' — — >7" — " ! NUWWIM —- Riesaer Tagel^M ««d A«;rtgrr (Sltkdlitt »st Ayri-er). ...7^.'^,- Awtsölatt "r^ der Könial. AmtSbauptmannschaft Groüenhain, des KSnial. Amtsgerichts md des StadtrathS zu Riesa. SS Jahr, 14S Lounaven», SS. Juni 1900, Aden»-. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit «»«nähme der Son«, und Festtage. Biertrljilhrltcher Be,ng«prri« bei Abholung in den Expedition« in Riesa «ad «trchta oder durch uns«, Träg« ftei in« Hau« 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schalt« der «aiserl. Postanftalte» l Mark 25 Pfg-, durch dm Briefträger ftei in« Hau» 1 Mart «5 Psg. «nzeigen-Anuahme PK dk Nummer de« «u«gakt»W» bi« vormittag S Uhr ohne »ewähr. Druck und Verlag von Langer L »interlich in Riesa. — SeschäfSstrlle: »astantenstraßeö». — Fikdi« Redaktion v«antu>ortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Die zum Neubau einer Offiziers-Speiseanstalt für da» Pionier-Bataillon Nr. 22 in Riesa «forderlichen Loo« II. Steinmetzrrbeiten, „ III. Zimmerarbeiten, „ VI. Eisenguß« und Etsmwalzarbeiten, „ VII. Dachdecknarbeitrn, , VIII. Klempnerarbeitrn solle« öffentlich verdungen wnden. Die Berdingung-unterlage» liegen im Geschäftszimmer de» unterzeichneten Baubeamten — Riesa, Kasern« Wkststraß« — zur Einficht au« und können daselbst VerdtngungSanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote find versiegelt und mit der Aufschrift „Loo« II- bezw. .Loo« 111" beM. .Loo« VI" »Loo« VII* bezw. .Loo« VIII. OffizierS-Speisranstalt Pioniere" versehen bi» zu» 5. Juli ISOO Borm. 10 Uhr für Loo« II, . . . .10'/.... III, .... 1«'/, . . .?!. . . . . 10'/. . . . VII, . . . .11 ... VIII postfrei an den Unterzeichneten einzusenden, woselbst die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der erschienenen Bewerb« erfolg« wird. ZuschlagSfrtst 4 Wochen. Auswahl unt« den Be werbern bleibt Vorbehalten. Königs. Garnison-Baubeamter Riesa. Oertlichts und Sächsisches. Riesa, 23. Juni 1800. — Morgen ist wiederum der Johannistag, in vielen Gegenden, auch in d« unsrigen, der Gedenktag an die von uns gegangenen Lieben. Er wird» wie in den Vorjahren, die weihevolle Heimstatt nnserer Todten, unsere stillen Friedhöfe, in dem Schmuck finden, welchen nach längst heimisch gewordener pietätvoller Sitte Hunderte von treuen Händen bereiten. Es ist ein schöner Brauch, durch solche sinnige Blumenspenden fromme Zwiesprache zu halten mit Jenen, die uns im Tode vor ausgegangen sind. Wir huldigen hierbei freudig der Liebe durch welche wir den Verklärten im Leben verbunden waren, jener Liebe, die nimmer aushört, die mächtiger ist als der Tod. Trost und Frieden senkt der Besuch am Grabe in manches bekümmerte Herz. An dem grünen Hügel unserer Todten überkommt unS eine Friedensahnung, ein stilles HeimathS- gefühl und eine schmerzverklärende Wehmuth. Möge der Himmel seonend auf Alle herniederblicken, die da hinauspilgern zum Kreise mitfühlender Gemüther, der Verklärten besonders innig gedenkend, um stille Grüße auszutauschen zu Ehren Derer, die von uns gegannen sind! — Der Gesangverein „Sängerkranz" wird, wie in den letzten Jahren, auch heute am Vorabend des Johannistages, auf dem hiesigen Friedhöfe zur Feier deS Tages stimmungsvolle Lieder zum Vortrag bringen. — An unsere geschätzten Post-Abonnenten richten wir daS höfliche Ersuchen, die Bestellung auf das „Riesaer Tageblatt" recht bald, möglichst sogleich, erneuern zu wollen. Nur dann ist eine pünktliche Lieferung zum 1. Juli gesichert, wenn die Erneuerung deS Abonnements rechtzeitig erfolgt ist. Die Post liefert die Zeitung nicht au« freien Stücken weiter, sondern nur dann, wenn dieselbe für das nächste Vierteljahr von neuem be stellt wird. Das Riesaer Tageblatt kostet, durch den Briefträger frei ins Haus gebracht, 1 Mk. 65 P»g. — Ter Leichnam des am Dienstag in Zehren beim Baden in der Elbe ertrunkenen 15 jährigen Knaben ist heute an Gröba^r Flur angeschwommen, polizeilich aufge hoben und heute Nachmittag durch die sofort benachrichtig ten und herbeigeeilten Angehörigen recognoscirt worden- — Auf besonderen Wunsch nehmen wir Veranlassung, nochmals auf die morgen stattfindende Partie des Gewerbevereins nach Moritzburg hinzuweisen. Näheres darüber war aus der Anzeige in gestriger Nr. d. Bl. ersichtlich. — Morgen, am Johannistage, findet in vielen Städten LeS deutschen Reiches die große Gedächtnißseier für den Erfinder der Buchdruckerkunst, dem auch wir heute eine Seite unseres Blattes widmen, statt. Johannes Gutenberg wird in Wort und Schrift gefeiert, nach Gebühr, dem Großen entsprechend, daS er geschaffen. Aber wer denkt da wohl daran, daß mit seiner Kunst auch ein Kobold geweckt wurde, der schon Manchen manche Stunde weidlich geärgert hat, der . . . Druck fehlerteufel I Gegen dessen BoShasiigketten kommt auch der ver schmitzteste BazilluS nicht auf, gegen den Druckfehlerteufel hilft keine Kontrolle, keine Grenzsperre, kein Mikroskop. Er kommt doch, und am bestimmtesten gerade dann, wenn man fest glaubt, ihn mauStodt gemacht zu haben. Er verschont Niemanden, den Geschäftsmann rächt, den er in seinen Inseraten hänselt, den Staatsmann und Parlamentarier nicht, in deren schönsten Reden der Kobold den tiefen Ernst in gelinden Blödsinn verdreht, nicht den Schriftsteller und Dichter. WaS hat s. Zt. der arme Uhland für ein Gesicht gemach«, als.« den ersten Band seiner Dichtungen in die Hand bekam und nun laS, statt: „Lieder sind wir, unser Vater sind»' un« in die Welt hinauS", „Leder sind wir rc." Daß daS nicht zum Kauf der ledernen Lieder verlocken konnte, war selbstverständlich. Und so geht e« heute bis auf diesen Tag, auch der schärfste Korrektor Hot e« nicht fertig gebracht, ein Utbermensch zu fein mrd zu allen Stunden den Druckfehlerteufel > todt zu machen. Da« Kerlchen kann noch so ost todtgeschlagen werden, eS wird doch immer wird« lebendig. Der Druckfehler teufel ist die wunde Stelle, an welcher die unsterbliche Buch druckerkunst sterblich ist, der den Geist in Narrethei verdreht, der aus gerade ungerade macht. Allerdings haftet daS Ungethüm nicht bloß den gedruckten Büchern an, weit mehr noch den ge schriebenen früherer Jahrhunderte. Und der Schreibfehlerteufel hat vielleicht schon oft höhnisch gekichert, wenn die Herren Ge lehrten um eine unklare Stelle in einem lateinischen oder griechischen Klassiker stritten, deren Räthselhaftigkrit nur auf die Müdigkeit oder Zerstreutheit deS Abschreiber« zurückzuführen war. Aber dies macht nichts, so viel schon üb« den Druckfehlerteufel AergeV entstanden ist, so ost ist doch schon üb« ihn gelacht worden, und für unsere deutschen Witzblätter bildet er eine Fundgrube, die nie leer wird. — Die vielen Freunde des Pilsener BiereS werden in Kürze durch eine Preiserhöhung dieses edlen schönen „Stoffes" unangenehm betroffen. Es war ja kaum anzunehmen, daß die böhmischen Brauereien die mit dem 1. Juli elntretende Erhöhung des Bierzolles ohne Weiteres tragen würden, eS war vielmehr wahrscheinlich, daß den „Flottenzoll" die Consumenten zu be zahlen haben. Tatsächlich wird demnächst, auch in den hiesigen Restaurationen, eine Erhöhung deS Preise« für „echt Pilsener" eintreten und zwar wird kosten '/< Ltr. 15 Pf., »/,« Ltr. 18 Pf., «/„ Ltr. 25 Pf., »/,<, Ltr. 30 Pf. Ob da durch der Konsum des beliebten Bieres eingeschränkt wird, bleibt abzuwarten. — Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" auS Aussig unterm 19. Juni: Die Braunkohlen - Ver ladungen am hiesigen Platze sind auch bis heute nicht anders geworden, denn das tägliche DurchschnittSquantum übersteigt nicht 800 Waggons. Die Förderverhältnisse der Schächte, ver bunden mit Waggonmangel, lasse» eine größere Leistung nicht zu. Obwohl man auf eine Aenderung dieser Verhältnisse hoffte, scheint es doch, als wenn eine Wendung zum Besseren nicht eintreten wollte. Kahnraum ist wie bisher genügend am Platze. Eine Aenderung der Frachten ist auch nicht eingetreten, dieselben sind ganz stabil wie bisher und dürften auch in der nächsten Zeit eine Aenderung nicht erfahren. Der Wasserstand ist wieder steigend. — Jetzt, in der beginnenden Kirschenzeit, seien die Mütter darauf aufmerksam gemacht, ihre Kind« anzuhalten, daß sie die saftigen Früchte ohne Kern verzehren. Schon manches junge Leben ist durch das Mitverschlucken der Kirschkerne in großer Gefahr ge wesen. Es kann Vorkommen, daß sich solch ein Kern festsetzt, und das Kind erstickt. Häufiger aber noch ist eine Entzündung deS DarmeS durch die Kerne. Bei ganz kleinen Kindern em pfiehlt eS sich, die Kerne vorher zu entfernen, damit eine der artige Gefahr auf jeden Fall abgewendet ist. Auch daS Weg wersen der Kerne auf die Fußwege ist zu vermeiden, da es leicht Vorkommen kann und auch schon häufig genug vorgekommen ist, daß Straßenpaffanten beim Treten auf Kirschkerne auSgeglitten und zu Falle gekommen sind. —* Verschiedenen Anträgen, namentlich auch seitens der Handels- und Gewerbe-Kamm« Dresden, entsprechend, hat da« Königl. Ministerium deS Innern eine Verordnung an die Kreishauptmannschaften erlassen, worin in ganz ähnlicher Weise wie eS die Dresdner Kammer gethan hat, die Mißstände gekennzeichnet wnden, welche durch den Vertrieb von Maaren mittels Gutscheinen entstehen. CS finden gegenwärtig Er wägungen über ein reichsgesetzliches Verbot dieses GeschästSver- fahrenS statt. Inzwischen sollen die Kreishauptmannschaften die Polizeibehörden anweisrn, dem Gutscheinhandel eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen und etwaige dabei vorkommende Zu widerhandlungen gegen die bestehenden Gesetze oder gegen die in ihren Formularen enthaltenen Zusicherungen zur Anzeige zu bringen. Insbesondere soll gegen Inhaber von Gutscheinen, die, ohne im Besitz eine» Wandergewrrbescheinr« zu sein, außerhalb ihre» Wohnortes durch den Absatz von Gutscheinen Waarenbe». > stellungen aufsuchen, auf Grund von 8 148 Ziffer 7 d« Ge werbeordnung und gegen Geschäftsinhaber, die durch wissentlich unwahre und zur Irreführung geeignete Angaben thatsächltcher Art gegen 8 4 des Gesetzes zur Bekämpfung deS unlauteren Wettbewerbs vom 27. Mai 1896 verstoßen, auf Grund dieser Vorschrift eingeschritten werden. Diejenigen Polizeibehörden, de deren Bezirken der Gutschelnhandel Fuß gefaßt hat od« Aust zu fassen droht, sollen durch Bekanntmachungen in den Amts blättern auf die Gefahren desselben Hinweisen. — Einen interessanten Fund machten die Fischer Gebrüder Weber in Barby in der Elbe. An einer Sandbank entdeckter» sie ein etwa 6 Meter langes und I Meter breites Boot, eine« sogen. Einbaum. DaS Boot ist auS einem starken Eichenstamm auSgehöhlt, und sein Alter dürste, nach der Herstellung z« schließen, wohl mehr als tausend Jahre betragen. Der Hohl raum des Bootes ist sehr gleichmäßig und mit großer Geschick lichkeit und Sorgfalt hergestellt. DaS Holz hat bei dem lange« Liegen im Wasser, in dem e» wahrscheinlich durch den Sand gegen ungünstige Einflüsse geschützt blieb, eine ebenholzartige Farbe angenommen. — Am 1. Mai dieses JahreS wurden die 28 öffentliche« Realschulen deS Königreichs Sachsen im ganzen von 8646 Schüler« besucht. Die einzelnen Realschulen wiesen folgende Schülerzaht auf: Leipzig-Reudnitz 939, Leipzig III 814 (davon entfiele» auf die Zweiganstalt in Plagwitz 169), Leipzig I 682, Dres den I 611, Chemnitz 534, Plauen (einschließlich Realgymnafial» klaffen) 507, Meißen 320, Pirna 318, Großenhain 28l„ Reichenbach 252, Dresden-Striesen 242, Grimma 239, Stvll- berg 235, Aue 227, Bautzen 223, Löbau 207, Meerane 2VS Dresden II (in d« Entwickelung begriffen) 195, Rochlitz I9S. Glauchau 183, Crimmitschau 182, Oschatz 167, Werdau ISS, Mittweida 159, Auerbach 157, Frankenberg 156, OelSnitz 14b und Le'snig 112. Am 1. Mat 1899 hatten die 28 Real schulen 8393 Schüler. Mit 16 Realschulen sind Progymnasnck- abtheilungen oder Progymnasialklassen verbunden. — Auch kn Riesa würde eine Realschule, wenn man sich vor Jahren zu deren Gründung hätte entschließen können, sich ohne Zweifel guten Besuchs zu erfreuen haben. — Nach einer Verordnung hat sich daS Ministerium d«S Innern der Ansicht deS Finanzministeriums angefchlossen, daß Fahrvergünstigungen für sächsische Landarme auf sächsischen StaatS- eisenbahnen nicht in Anspruch zu nehmen seien, und zwar auS Zweckmäßigkeitsgründen. Denn, da in Sachsen der Staat die Verpflichtungen deS Landarmenverbandes habe, handle eS sich bet der Beförderung sächsisch« Landarm« auf den sächsischen Bahnen lediglich um eine Leistung deS einen Staatsverwaltungszweige« zu Lasten eines anderen. — DaS letzte Gabenverzeichniß de« Evangelischen Bunde« führt u. a. 10000 Mk. Spende von I. E. in Leipzig für dk evangelische Bewegung in Oesterreich auf. — Ueber die Wetteraussichten für die nächsten Tage läßt Falb sich folgendermaßen veruehmen: Bis zum 26. Juni sind stellenweise ergiebige Regen wahrscheinlich. Der 27. ist ekn kritischer Termin 3 Ordnung, d« sich durch Gewitter in Süd deutschland und Oesterreich, durch auSgebreitete, meist mäßige Regen im Allgemeinen bemerkbar machen dürste. 1.—5. Juli: ES treten auSgebreitete und stellenweise sehr ergiebige Regen ein, die meist Landregen find. Die Gewitt« sind nicht sehr zahl reich. Die Temperatur liegt unter dem Mittel. 6.—9. IMr ES wird sehr trocken, die Temperatur beginnt zu steigen. * Lommatzsch. Die Festordnung zum Fahnenwelhfefte deS Gesangverein« „Liedertafel" in Lommatzsch, verbunden »st PreiSsingen, am 24. Juni 1900 ist folgendermaßen festgesetzt: Früh 5 Uhr Weckruf. Von '/,8 bi« '/«II Uhr Empfang d« Gäste durch den EmpfangSauSfchuß und Geleiten derselbe« «ach ihren Standquartieren. I I Uhr kurze GrfangSprobe der beide» MaffenchSre im Rath-kellersaale. '/,12 Uhr Fahnenweihe a>ch
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