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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190007254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-25
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1900
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«Utwnch SS IM isoo. Mem>« Äerkehr mit Kinderwagen auf den Fußwegen. Unter theilweiser Abänderung des § 6 der Straßenpolizeiordnung vom 2. Dezember 1890 wird hiermit Folgendes bestimmt: Do» Fahren mit Kinderwagen, in denen Kinder bis zum erfüllten 3. Lebensjahre gefahren .. ."7777 7 - r: ""7 . '7 ' ' 7'. H77 7^7 ' werde», ist in den mit Steinpflaster versehenen Straßen auf den Fußwege« gestattet, jedoch unter folgenden Beschränkungen: 1) DaS Fahren ist nur auf dem in der Fahrtrichtung recht» gelegenen Fußwege und zwar auf dem an die Häuser anstoßenden Theile des Fußweges zulässig. 2) Die Wagen und Fahrstühle haben den entgegenkommenden und sie überholenden Fuß, gängern ausznweiche«. 3) Der Fußverkehr darf nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Bei starkem Fußverkehr haben Vie Wagen den Fußweg zu verlassen. Verboten ist: 1) DaS Uns, und Abfahre« der Kinderwagen und Fahrstühle auf nur kurzen Strecken drS Fußweges, (sogenanntes Promeniren). 2) DaS Steheulassen und uunöthige Halten der Wagen und Fahrstühle auf dem Fuß wege, namentlich vor Schaufenstern und HauSthüren. LM «irimr TalMnt «scheint jede» La, «ach» mit ««nahm» d« «im» und Festtag«, vierteljährlich« V«pq»prN» M «Hal«, m da, «Kndtttoaen m Micha und «ttchta od« durch «ns«» iw» st» -an» l Mock «0 Psg., bch Abholung am Schalt« d« «aiserl. Posta-Patt« 1 Mart Ai Pfg., durch d« »chchtchg« stch in» Han» 1 Mock «i Pf» Skcheiv-Anmchm« Mr dl, «uuoa« HM UngPHMW» - bi» vormittag v Uhr oh« »aoähr. I. Druck und Verlag do» Lanner » «tnterti» in »iria. — «chchäschpchk: »avontinpraß« dS. — Für di« «edattw» damNwoallch: Hermann Schmidt m vtrf«. Montag, den 30, Juli lSOO, vor«. 10 Uhr, ko^a»« im Dampfziegeleigrundstücke in Poppitz ca. 30000 Stück Maurrzlegel gegen sofortig, Bezahlung zur versteigeruna. Riesa, 24. In« 1900. Der Ger.-vovz. bei« Kgl. Amt-ger. Srkr. Elba«. 3) Das Nedeueinanderfahre« mehrerer Kinderwagen oder Fahrstühle; al» Nebeneinander» fahren ist auch anzusehen, wenn zwei Personen, die Wagen oder Fahrstühle führen, nebeneinander gehen, und von denen die eine den Wagen oder Fahrstuhl Vor sich herschiebt, die andere ihn nach sich zkeht, oder wenn eine Person einen Wagen vor sich herschiebt und einen andere» «ach sich zieht. 4) Schnelle- Fahren und jede» Gebühren, wodurch der Fußverkehr belästigt oder beeinträchtigt wird. 5) DaS Fahren mit leere« oder nur znr Beförderung von Sache« dienende« Wagen und Fahrstühlen. DaS Fahren mit Kinderwagen oder Fahrstühlen aus tun entlang der nicht mit Stein« Pflaster versehenen Straßen führenden Fußwegen ist verboten. ES ist jedoch nachgelassen, auch auf diesen Fußwegen zu fahren: 1) wenn die Straße sich in schwer begehbarem Zustande befindet, also namentlich bei und kurz nach stärket« Regen- und Schneewetter, bei Straßenarbeiten; ! 2) wenn auf der Straße ein Fährverkehr herrscht, der die Insassen der Wagen oder der / Fahrstühle möglicherweise gefährden könnte; nach Beseitigung der Gefahr sind die Fuß- wege sofort wieder zu verlaßen; 3) wenn daS Fahren auf der Fahrstraße auf Grund ärztlicher Anordnung für die Insassen der Wagen oder der Fahrstühle unthunlich erscheint; daS Fahren auf dem Fußwege ist in diesem Falle jedoch nur dann gestattet, wenn beim Fahren ein entsprechender behördlicher Erlaubnisschein mitgesührt wird, der von unS auf Vorlegen der ärztlichen Bescheinigung gebührenfrei ausgestellt werden wird. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. und im Unvermögensfalle mit Hilft bis zu 14 Tagen bestraft. Riesa, den 25. Juli 1900. Der Rath der Stadt Riesa als Polizeibehörde. Boeters. wird hiermit Folgendes bestimmt. l" ' ' _ " _ werden, und da» Fahren mir Fahrstühlen, in denen kranke oder gebrechliche Personen gefahren jedoch unter folgenden Beschränkungen: auf dem an die HSnfer anstoßenden Theile des Fußweges zulässig, gängern anszuweiche«. r.- -.-o. - - . - - - - . --- - haben die Wage» den Fußweg zu verlassen. lästigen Insekten sei besonders empfehlenSwerth. Dem Baume müsse also eine gute Pflege gegeben werden, dann werde er auch daS Auge des Besitzers erfreuen und sich sein Anbau lohnen. Zum Schluß gab der Herr. Vortragende noch de» praktischen Wink, die zahlreich vorhandenen Bäume, die keinen Ertrag mehr geben und geringere Sorten tragen, mit Reisern guter Sorte zu veredeln, wozu der Landesobstbauverein jederzeit gern die Hand bieten werde. Nachdem dem Herrn Vortragen den für die interessanten Ausführungen von Seilen des Herrn Vorsitzenden gedankt worden war, entspann sich eine lebhafte Debatte, welche ap „Des Gartendotters Sprechstunde" im „Prak tischen Rathgeber" erinnerte. Jeder Anfrager brachte die Krank heiten seiner Bäume und Bäumchen zur Besprechung, erzählte all' die trüben Erfahrungen, die er mit seinen sonst gesund aus sehenden Bäumen gemacht habe und suchte Hilfe bei dem Herrn Vortragenden, der sich zwar entschieden dagegen verwahrte, ein Doktor zu sein, hier aber als Gartendoktor doch eine, will'S Gott, gesegnete Sprechstunde halten mußte, welche dem Pomo- logen des Vereins Ausschluß über die Leiden ihrer Pfleg linge gab. — Daß die Behauprüng des Duxer BezirkShauprmanneS, des Grafen Wallis, Pfarrer Sommer sei am 17. November in Hawran gewesen — weshalb er bekanntlich auSgewiesrn wurde, — unwahr ist, ist durch Zeugen sestgestellt. Bon zwei amt lichen Stellen aus konnte bezeugt werden, daß Pfarrer Sommer am 17. November in Bärenwalde war. Man ist in Oester reich sehr gespannt darauf, ob der deutsche Gesandte in Men die Zurücknahme des AuSweisungS-Befehles durchsetzen wird. — Nach ZeitungSmittheilungen fehlt eS den sächsischen Sägewerken nach einer Zett reger Geschäftstätigkeit gegen wärtig an ausreichenden Aufträgen. Diese Stille hängt eng mit dem starken Rückgänge deS BaugrschästS zusammen; in keiner Gegend Deutschlands tritt in diesem Sommer die schlechte Bau konjunktur derart zu Tage wie in Sachsen. Zahlreiche Bau unternehmer haben ihren Bankerott anmeldev müssen; andere, die sonst den Sägewerken ihres Bezirk» reichliche Aufträge gaben, haben in diesem Sommer fast nicht» zu thun. Bet einem der artigen Geschäftsgänge ist es erklärlich, daß auch die Preise für Bauwaaren sinken. So find in letzter Zeit die Preise für Kant hölzer un) Brettwaaren zurückgegangen, obgleich da» von aus wärts nach Sachsen etngeführte Holz eher theurer geworden ist. Auf sächsischen Holzauktionen ist jedoch in letzter Zett da» Gegen« theil der Full gewesen. Die Sägewerke schränken ihre EinÜufe ein; auf de» Locatauktionen find daher in den letzten Monate« die Holzpreise geringer al» in der Zeit vorher auögefallm. Immerhin ist der Preisrückgang auf dtefen kleinen Auktion» noch nicht voll zum Ausdruck güangt, da der Staat seine Hölzer bereit» in den großen Winteranktionen verkauft hat. ststan er* wartet daher, daß bei den im großen M ' des reichlichen Regens Ende Juni und Anfang Juli und der nachher eingetretenen, sehr warmen Witterung hatten sich un die Mitte des Monats alle Früchte gegen den Stand des Vor monats gebessert. Für Winterroggen, Klee und Wiesen reichte die Besserung nicht aus, um gleich günstige Aussichten wie im Vorjahre zu verschaffen. Für Kartoffeln waren die lebten 7 Jahre im Juli nie so günstig wie jetzt. Die Sommerung be rechtigt zu besserer Hoffnung als in den meisten der genannten Jahre. Auch Winterwelzen berechtigt nach dem allgemeinen Durchschnitt jenes Zeitraumes zu gleichen Hoffnungen. — Mit der Bitte um Aufnahme sendet man uns folgen den Bericht: Am Sonnlag fand im RathSkeller zu Strehla eine Versammlung des Bezirks-Obstbau-Vereins Riesa und Strehla statt. Es war dies die erste Versammlung, die seit Anschluß des Strehlaer Obst- und Gartenbauvereins an den Riesaer Ver ein, und damit an den Landesobstbauverein, hier veranstaltet worden war. Dieselbe war leidlich besucht. Der Vorsitzende des Strehlaer Vereins, Herr Bäckermeister Prescher, begrüßte die Erschienenen, dankte für das Interesse, welches sie den Ver einen entgegenbringen und übergab den Vorsitz dem Vorsteher des Riesaer Vereins, Herrn Schloßgärtner Eisenbeiß - Jahnis hausen, welcher zunächst seiner Freude über den Zusammenschluß der Vereine Ausdruck gab und den Wunsch ausdrückte, daß die Zusammengehörigkeit in Zukunft durch fleißigen Besuch der Ver sammlungen bethätigt werden möchte. Nachdem noch daS Proto koll der Sitzung vom 1. April zur Kenntniß der Anwesenden gebracht worden war, wurde dem Geschäftsführer de» Landes obstbauvereins, Herrn Gartenbau-Jnspector Braunbart, da» Wort zu dem in Aussicht gestellten Vortrag: „Praktische Winke im Obstbau" erthcilt. In klarer, eingehender und Jedermann ver ständlicher Weise verbreitete sich geschätzter Herr Redner über dieses TheMa, dessen höchst interessante Ausführungen daxin glvfelten, daß der Baum vor allem nicht als wildwachsende, son dern als Kultur-Pflanze betrachtet und behandelt, und daß ihm gehörige Pflege gewidmet werden müsse, denn auch hier heiße eS: „Wie Du mir so ich Dir", wie Du giebst, wirst Du ernten. Dem „Nehmen", welche» wir ja im Allgemeinen an unseren Obstbäumen üben, müsse ein entsprechende» „Geben" gegenüber stehen, daS bethätigt werden kann durch Pflanzen der Bäume in geeigneter Bodenlage, durch entsprechend wasserhaltige Eigenschaft de» BodenS, sowie durch passende Höhenlage. Schon beim Pflanzen de» Baume» empfehle sich ein nicht zu tieft» Pflanzen, fowi« die Wahl werthvoller im Handel begehrter Dauerobst- Sorten. Da» „Geben" sei ferner zu bethätigen durch öftere» Besvritzen der Bäume mit einer Mischung von Wasser und Kupfervitriol und gelöschtem Ktckk. Bei bereit» entblätterten Bäumen empfahl Herr Referent eine bi» sprozentige Lösung, bei belaubten Bäumen eine ein« bi» zweiprozrntige Mischung. Weiterhin sei ein gehörige» Dünge« der Bäume erforderlich, ei« nicht zu starke» Zurückschnelden bei junge« Obstbäümen, fowi, etu Befreie» der Obstbänme von olle« 2,2), Sommerweizen 2,4 (Bor k jahr 2,0), «intrrroggen 2,S ( OertlicheS «uv Sächsische». Riesa, 25. Juli 1900. — Bei dem jetzt in Meißen stattgesundenen Kreisvorturner turnen ist auch einem Riesaer, Herrn Turnlehrer Paul Hof mann, der dem hiesigen Turnverein angehört und der sich die Förderung des Turnwesens hier in dankbar anzuerkennender Weift sehr-angelegen sein läßt, ein Preis zuerkannt worden. — In Nähe der Ziegelei Göhlis, dort wo der Weg nach der Elbe führt, wurde Heute früh ein unbekannter, etwa 25 . Jahre alter, dem Arbelterstande angehörender Mann an einem f Baume erhängt aufgefunden. Anscheinend hatte der Mann vor her den Tod im Wasser gesucht, denn seine Kleidung war voll- ständig durchnäßt. Der Leichnam wurde polizeilich aufgehoben. — Gestern in den späteren Nachmittagsstunden fand man in dem Garten eines Hauses an der Elbstraße liegend, 2 sieben jährige Mädchen und einen einjährigen Knaben in total be trunkenem Zustande auf. Die Kinder waren vollständig besinnungs los und erst nach Anwendung von Gegenmitteln gelang es, sie wieder zum Bewußtsein zu bringen und den Eltern zuzuführen. Wie sich bei Näherer Nachforschung ergab, hatten 2 ältere Schul knaben bei ihren Streifzügen durch die Stadt eine Arbeitsleuten gehörige, mit Schnaps gefüllte Flasche in einem Versteck entdeckt und entwendet, hiernach aber die vorerwähnten drei jüngeren Kinder mit dem Branntwein betrunken gemacht. Eine gehörige Portton Hiebe dürfte den beiden Jungen wegen ihrer nichts würdigen Handlungen sehr dienlich sein. — Heute Vormittag gingen ein Paar vor eine neue Mäh maschine gespannt gewesene Pferde durch und rannten durch die Hauptstraße, Schützenstraß« nach der Kaftanienstraße woselbst eS gelang die Thiere aufzufangen. Bon her Maschine, die erheblichen Schaden erlitt, hatten sich die Thtere loSgerisfen und schleiften nur die Deichsel mit durch die genannten Straßen. — Eine» musikalischen Genuß bot das«gestern Abend von dem Trompetercorp» de» 6. F«ld-Art.-Regmts. Nr. 68 unter Leitung seines Stabstrompeter» Herrn P. Arnold im Stadtpark Hierselbst abgehaltene Concert. Die Musikfolge war eine gewählte, die einzelnen Stücke güangten mit besonderer Exaktheit zum Vortrag. Leider war der Besuch an orm herrlichen Abende nur als ein schwacher zu bezeichnen. — Die 2. Klafft der 138. Königlich Sächsischen LandeS- Lotterie wird den 6. und 7. August 1800 gezogen. Die Er neuerung der Loose ist noch Vox Ablauf de» 28. Juli zu be wirken. » — Der „ReichSanztlger" meldet: Der Saatenstand im Deutsche« Reich« war Mitte Juli: Wintrrweizen 2,4 (Vorjahr 2,4). Winterspelz 2,2 (Bor- 2,4), Sommerroggen 2,4 2,8), Hafer 2,3 (vor- 5), Kl« 3,1 (Vorjahr 2,0), 2,6 (vwkjahr 2,4). Jnfotz.
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