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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190007212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-21
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1900
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Sanaaden«, 21 Juli ISS», «de«- ««d A»r»tger s-ldtMl «d ßyrtzllj. AmlsötaLL s»ni«t tlmtShauptmannschaft Wrokrnkain. drs KSntql. «mtdqeritW und de« StMnckhr M Riesa. SS J-qr» 167 Da« Mesa« Tageblatt erschttM jede» Lag «bmd« mit «»«nähme der «mm- und Festtag». VirrtrljLhrltcher Vq«g«p«» bet «dhoüwg in den «rpedMonv, w Mesa und «tre-M -der durch unser, rtttz« in« Hau« 1 Marl SV Psg., btt «bholung am Schalt« der «aisrrl. Postanstalt« 1 Marl 2V Psg., durch den Briefträger frei in« Hm« 1 Marl 6K Psg. «»»ttgen-Mmahme für di, Rümmer de« «u«ga»tt»»ttl bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. ,, Druck und Verlag von Langer L «tnterli» tn Rirsa. — SeschLst«stttl,: »aftanienstrahe bS. — Mir dtt Redaktion verantmottlich: Hermann Schmidt in Riesa. Im Dampfchgrlrtgrundstück« zu Poppitz kommen Borm. 1v Uhr, circa 88VVV Ttek. Mauerziegel tz'grn sokortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 19. Juli 1900. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgerichte. Sekr. Eidam. verschiedene Tolletteartikel al«: Seife», Pamade«, MnndwSffer, ll»v ä» lloioUN», Bartwichse, verseh. Par füm-, desgleichen Kämme, Haarbürsten, Haa^chmucksachea, Bremische««, Bartbinde«, Zahnbürste», Schwämme «. A. m. arg« sofortige Bezahlung verstttgert werden. Riesa, am 19. Jul! 1900. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgerichte. Sekr. Eidam. Jagdverpachtung. Die zum Rittergute Riesa gehörige Jagd mit ungrfähr 640 Acker jagdbarer Fläche ist vom 1. September diese« Jahre« ab auf 6 Jahre zu verpachte« Pachtangrbote find bis 1. August 1VOO schriftlich einzurttchen. Die Auswahl unter den Bietern sowie die Ablehnung aller Angebote wird Vorbehalten. Die Pachtbedingungen und der Situarioa«plan find in der RathSkauzltt Zimmer No. 2 wochentags von 8—12 und 2—6 Uhr einzusehen. Riesa, den 16 JuU 1900. Der Rath der Stadt Riesa. BoeterS. Ar. «uf dem RUtunu»hau««GlUNdftücke stehend»s Getreide, ca. I Echtste, RogptN und 1 Scheffel Hafte, soll Dienstag, dm 24. Jnki ISS« Nachmittags 2 Uhr an Oct und Stelle versteigert werden. Die Bedingungen werden vor dem Termin bekannt gegeben. Treffpunkt: RettungShouS-Hauptgeväude. Der Rath der Stadt Riesa, am 19. Juli 1900. vr Wegelin. Fad. Die Lieserung von ca. 4V VOtt tlU Lagerstroh M üstennlch orrdungrn werden. Be dingungen liegen bei der unterzeictneten Verwaltung zur Einsichtnahme au« und sind Angebote bi» zum 31 Jrli d. ^s. Borm. 10 Ubr gebübrenfrei dahin einzusrnden. « Königliche (staruisou-Berwaltung Truppmübungsplatz Zeithain. Verabschiedung der «ach China gehenden drei sächsischen Compagnien des 2. ostasiattschen Infanterie - Regiments. Nachdruck verboten. Zeithain, 20. Juli. Heute Vormittag spielte sich auf hiesigem Parqde- platze, welcher hinter dem Barackeulager liegt, ein für die sächsische Armeegeschichte denkwürdiger Akt ab- Der Gene ralfeldmarschall und Generalinspektor Prinz Georg von Sachsen verabschiedete Namens seines königlichen Bruders, Sr. Majestät des Königs Albert, die 3 Kompagnien In fanterie, welche von der sächsischen Armee mit nach China gehen und zusammen mit der in Breslau zusammenge stellten Kompagnie das 1- Bataillon des 2. ostasiatischen Infanterie-Regiments bilden; befehligt wird dasselbe von dem Major von Schönberg, welcher vordem dem 6. kgl. sächs. Infanterie-Regiment Nr. 105 (^c.rnison Straßburg) angehörte, pus dessen Reihen, sich zahlreiche Offiziere, Unter offiziere und Mannschaften zur Theilnahme an dem deut schen Chinazug gemeldet haben- Die 4 Kompagnien des sächsisch-schlesischen Bataillons liegen seit 17- d- M. in dem Barackenlager von Zeithain und empfingen in den letzten Tagen vielfach Besuch von Angehörigen und anderer lieber Menschenkinder/wurden aber auch in allererster Linie mit dem neuen Gewehr, das allgemein als ausgezeichnete Schußwaffe bezeichnet wird, gründlich vertraut gemacht und mußten straff und stramm exerziren, trotz der Julihitze- Sie verbleiben nach den bisher erfolgten Festsetzungen noch bis 25. Juli in Zeithain, dann geht es nach Berlin, um dort aus der Hand des obersten deutschen Kriegsherrn, des Kaisers Wilhelm II., das Feldzeichen in Empfang zu neh men- Am 30, oder 31. Juli soll dann die Einschiffung des Bataillons in Bremerhaven erfolgen: man sagt auf dem Dampfer „Viktoria". Heute galt es aus dem Verbände der Landsleute und der sächsiscAn Armee zu scheiden. Früh 8V» Uhr rücktet» die 3 Sachsenkompagnien in der Winteruniform — dunkel blaue Litewka mit weißen Achselklappen, schwarzen Tuch hosen und Mütze, ohne Gepäck — unter Borcmtritt des Musikkürps vom 179. Infanterie-Regiment, das jetzt zu Schießübungen in Zeithain liegt, auf den Paradeplatz und stellte sich dort in Compagniekolonne zu 3 Zügen auf, mit der Front nach deut Wasserwerk zu- Hinter der Front standen die Sanitätsmannschaften und Radfahrer, welche als Waffe keine Gewehre, sondern Karabiner führen Auf dein rechten-Flügel stand der Tambour- und Pfeiferzug. Aus den langan dunklen Linien Mchcn die Offiziere durch die hellere Farbe ihrer Bloufen und die Feldwebel durch ihre goldenen Lhevraux auf dem linken Aermel besonders hervor. Die Offiziere in ihren breiten Mützen und mit den hohen Suwarowftiefeln glichen ihren Kameraden von der russischen Armee, mit denen sie zusammen gegen die Chinese» sicht« werden, wie ein St dem anderen, bk» auf die Farbe de» Waffen kleide», da» bet den Ruff« bekannt- Itch dmrstlgrün ist. Die Mannschaften waren lauter kräf tige Gestalten und die Glieder derselben standen wie aus Erz gegossen, sobald das Coynnando „Stillgestanden" erklang- Gegen 9 Uhr langten nacheinander zu Wagen und zu Pferde aus dem Paradeplatze an: Se- kgl- Hoheit Prinz Friedrich August, der commandirende General des 19 Armeekorps von Treitschke, Generalleutnant Hingst, der Platzcommandant Spalteholtz, sowie zahlreiche Offiziere aller Waffen. Sie trugen alle feldmäfiige Uniform und nahmen, als gegen lft/4 Uhr Prinzscldmarschall Georg in Neberrock und Helm, mit Degen, dem Comthurkreuz des sächsischen Kriegs- (Militär St- Heinrichs-) Ordens um den Hals und das eiserne Kreuz erster Classe auf der Brust, in Begleitung des Kriegsminishers General v- d- Planitz zu Wagen eintraf, auf dem rechten Flügel Aufstellung Gleich darauf setzte die Regimentsmusik der 179er mit dem Parademarsch der Truppe ein, die Kompagnien präsentir- ten und der Prinz Georg schritt, gefolgt von seinem Sohne und dem Gefolge der Offiziere, die Front der „Chinesen"— wie der Kasernenwitz bereits die nach Oshasien gehenden Kameraden getauft hat — ab, jeder Kompagnie einzeln „Guten Morgen"! zurufend Nach dem Abschreiten der Front ertönte das Kommando zum Parademarsch die Musik stellte sich vor einem großen Birlcnbaume auf, Prinz Georg und sein Gefolge nahm gegenüber Ausstellung- Dann erklangen die wuchtigen Klänge des Tefilirmarschcs der 179er und der Vorbeimarsch erfolgte zugsweise in Compagnicfront in schnurgerader Richtung und trefflicher Haltung. Jeden Offizier grüßte der Feldmarschall, indem er die Hand an den Helm legte. Nach Beendigung des Vor beimarsches rückten die 3 Compagnien zu einem offenen Viereck zusammen und nahmen das Gewehr bei Fuß, wäh rend sie in Achtung shanden- Prinz Georg trat in die, Mitte und hielt eine längere Ansprache an die scheidenden jungen Kriegsleute. Der hohe Herr sagte ungefähr: . Liebe Kameraden! Ich bin gekommen'im Namen und Auftrage Seiner Majestät des Königs, welcher leider ver- chindert ist dem Drange seines Herzens Folge zu leisten' und selbst zu erscheinen und hat mir den Auftrag gegeben, Euch zu der langen Fahri, welche Ihr anzutreten im Begriffe seid, die herzlichsten Abschiedsgrüße und Segens wünsche zu überbringen, so herzlich, wie sie nur ein Sol- datenvater, wie er, zu hegen vermag Ich meinerseits, liebe Kameraden, spreche als ältester Soldat der sächsischen Armee und als ihr langjähriger Befehlshaber gleichfalls für Euer Wohlergehen die besten Wünsche und Hoffnungen hiermit aus. Ihr seid dem Rufe des Kaisers mit Freu- den gefolgt, um sür die deutsche Ehre und die deutschen Interessen im fernen China zu streiten und den Sachsen namen dort würdig zu vertreten Ich bin überzeugt, daß Ihr Eure Pflicht in vollstem Maße thun und die Eigen- schäften hochhalten werdet, welche den sächsischen Soldat immer ausgezeichnet hab«, sie heißen Manneszucht, Pflichttreue, Tapferkeit und Ausdauer. Der Prinzfeldmar schall schloß seine, mit klarer, fester Stimme vorgettvgeyen Ausführung« mit den Wort«: Und nun liehe Wmne- raden stimmt mit mir ein in jenen Rus, welcher jedem deutschen, jedem sächsischen Soldaten hoch und theuev ist: „Seine Majestät der deutsche Kaiser und Oberfeldherr, Seine Majestät der König und Kriegsherr, der ruhmvolle Heerführer Hurra! Hurra! Hurra!" Helllaut fiel« die Truppen ein in den Huldigungsruf, während die Offiziere dazu die Säbel erhoben und die Musik die KönigShymne intonirte. Dann rief der erlauchte Feldmarschall den nach China bestimmten Mannschaften noch „Adieu, Kameraden!" zu und verließ mit seinem Gefolge den Platz- Dort ließ aber nun General v- Treitschke die ehe maligen Angehörigen des 19. Armeekorps zusammentreten, um ihnen gleichfalls mit wenigen ergreifenden Worten Lebewohl zu sagen und ihnen alles Gute zu wünschen für die kriegerischen Aufgaben,; zu deren Lösung sie berufen worden seien- Dem hohen Offizier, bekannt als humaner und einsichtsvoller Truppenführrc, ging der Abschied augenscheinlich sehr zu nahe, er mußte seine Ansprache rasch beenden und that dies mit den Worten: - „Und so sage.ich Euch Allen denn ein aufrimtiges, herzliches Lebe wohl! Gott geleite Euch!" Dann rückten die „Chinesen" mit klingendem Spiele wieder in's Lager ein- Ein Viertel vor 10 Uhr war das denkwürdige Schau spiel zu Ende und der Platz lag wieder leer, in dessen Sandwellen die glitzernden Sonnenstrahlen spielten und gaukelten, während der Wind den Donner der Geschütze der in nächster Nähe übenden Artillerie-Regimenter Nr- 28 und 77, welcher schon während der Ansprache des Prinz feldmarschalls zu hören gewesen war, noch! immer von dem Schießplatz herüberdröhnte. Prinz Georg nahm mit seinem Sbhne Prinz Friedrich August und dem Kriegsminister an dem Frühstück im Ofsizierskasino des Lagers theil, dann fuhren die hohen Herren nach dem Bahnhof in Röderau, von wo aus mit dem daselbst von Berlin gegen 11 Uhr -eintreffenden Zuge die Rückreise nach Dresden «getreten! wurde. - Das war die Verabschiedung der zum Krieg mit den Chinesen ausziehendcn Trupp« aus dem Verbände der sächsischen Armee, Gott schenke, ihn« Ruhm und Erfolg und vor allem eine gesunde und glückliche Wiederkehr nach der sächsischen Heimath, die doch Seiner von ihnen in der Ferne vergessen wird, so wenig wie seinen lieben, gut« König Albert, den selten« Kriegshelden und Soldatener zieher, von dem heute in den Zeithainer Baracken ebenso viel gesprochen wurde, wie von den schönen Worten, die in seinem Nam« Prinz Georg den „Chinesen" mitgegeb« hatte auf den Weg übers Meer, in die ferne, weite Welt- Max Dittrich. vrrttiche« mW «ichsische«. Rtefa. 21. In« 1S00. — Durch die sächsischen Zeitungen geht jetzt sitzende Rotkz: .Die Genossenschaft de» Johamtttrr-Orden« 1« AW»» reich Sachsin beabsichtig, da« ihr gehörige Anmsinhan» d» Riesa, da e« i« Laufe der Zett derart eingebaut Word« ist, daß die sich jetzt nothwendig machende SttveftflNA» detzsiPe» mmnglngtz ersitzttdt, zn versigen. Man sist sich tzePald imch
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