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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-21
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1900
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58 LieaStag, S1 August 1900, «VE Du» Ntesuer Tageblatt erscheint jede» Lug «VE «st Ausnahme der Sonn, und Kesttag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in dm Erpedtttou« tu «test» mb Strehlu ob« durch uns«« Lcklft» st-A des Hau« 1 Mar« i» «st., bet Abholung am Schall« d« «atserl. Postanstaltm 1 Mark 2V Psg., durch dm Brtrsträg« srei st,, Hau, I «art «S Pfg. «vtzmchdm»-«, ft» dt, Rmmn« dB »isstftstWft bi, Bormtttag S llhr ohu« Orwähr. Druck und ««lag von Lauster L Wtuterltch tu Rtesa. — AeschäftSstelle: Kastanienstraß« SS. — Kür dt« Redaktion verautworUtch: D. Sauger st, Riesa. Freitag, den 24. August 1900, Bonn. 10 Uhr, kommen im Aatt.«Lokal de, Kgl. Amtstger. hier 1 Knaben-Fahrrad, 1 Sommer- und 1 Winter» Überzieher, 1 Hirschgeweih und 13 Bände Schiller, Werke gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. August 1SVV. Der Ber.-Bollz. des Kgt. AmtSger. Srkr. «idam. Dienstag, den 28. August 1900, Bonn. 11 Uhr, sollen im Gasthofe zu Gohli, 1 Gopha und 1 Tisch gegen sofortige Bezahkmg versteigert werden. Riesa, 21. August 1900. Der Ber.-Vollz. beim K. AmtSger. Sekr. «idam. lesaerLTagMa «Nb A«r»tg»r MrdbU «d Atyrhtt). .,.7^7^,. Amtsblatt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths M Riesa. i»s vertltches und SSchfischeS Riesa, 21. August 1900. — Auch an der diesmaligen Expedition nach China betheiligen sich von den beiden hiesigen Artillerieregimen tern wieder ca. 10 Mannschaften, welche gestern Vormittag unsere Stadt verlassen haben. — Bezüglich des Ausrückens in das Manöver haben wir erfahren, daß beide Artillerie regimenter nächsten Donnerstag früh die Garnison ver lassen. Dieselben werden in der Umgegend von Hohenstein- Ernstthal an den Divisionsmanövern theilnehmen. — Am vorigen Sonntag hielt der Bezirk Riesa vom deutschen Radfahrerbund in Strehla einen Bezirkstag ab. Die Versammlung beschloß, das nächste Bezirksfest in Riesa ab zuhalten. Bei dem veranstalteten Langsam - Wettfahren erhielt Herr Nathan-Mesa den ersten Preis. Von den gestifteten 8 Preisen erhielten weiter: de» 2. Preis R.-V. Ostrau, den 3. Adler-Mesa, den 4. Blitz-Mesa, den 5. Wanderer-Strehla, den 6'. R.-V. Ostrau, den 7. Blitz-Mesa und den 8. Preis Adler- Mesa. — Für die Schule zu Mergendorf wurde als erster ständiger Lehrer Herr W. E. Schöne aus Goppeln bei Dresden von der Schulbehörde ernannt und bestätigt. — An der Linie Leipzig-Riesa-Dresden ist in diesen Tagen mit dem Bau der neuen Haltestelle Zitzschewig begonnen worden. Diese neue Berkehrsstelle kommt annähernd in die Mitte der Strecke Coswig-Kötzschenbroda zu liegen. Soviel jetzt bekannt, wird sie, ebenso wie die neu errichtete Haltestelle Trachau, zwischen Dresden und Radebeul eingeschalten, nur von den Vorortzügen bedient werden. — Zum 30 jährigen Gedenktag des Gefechtes bei Nouart wird die ehemalige 9. Compagnie des 4. Jnf.-Reg. Nr. 103 am 29. August d. I. im Wiener Garten zu Dresden einen Appell abhallen. Diejenigen Kameraden, welche bisher sich noch nicht angemeldet haben, werden gebeten, dies möglichst umgehend bei Kamerad Otto, Bahnhofshotelier in Leisnig, zu thun. — Alles wird theurer, so hört man überall klagen. Jetzt sollen sogar die Preise der Streichhölzer steigen. Etwa neun Zehntel aller deutschen Zündholzfabrikunten haben in ihrer dieser Tage in Berlin abgehaltenen Generalversammlung sich verpflichtet, wegen des Steigens ihrer Unkosten an Löhnen, Frachten, Roh materialien usw. auch ihrerseits die Preise für ihre Erzeugnisse „nothgedrungen" zu erhöhen. Auf allen Gebieten macht sich diese steigende Bewegung bemerkbar. HauSwirthe und Kohlen händler, Gastwirthe und Wäscherinnen, Arbeiter und Händler jeder Art, alle fordern mehr als bisher. Auf einen Rückgang der Preise ist voraussichtlich für lange Zeit nicht mehr zu rechnen. Das ist sehr hart für alle Diejenigen, die ihrerseits keine Aufschläge machen können. -s-Streumen. Am Freitage stürzte der AuSzügler Füßler von dem Dache der Pachterwohnung im hiesigen Pfarr hofe herab und zog sich sowohl einen Knöchelbruch am Arm als . auch am Fuße zu. — Am Sonntag hielt der Herr Superintendent Pache auS Großenhain in der hiesigen Kirche als auch in der Filialkirche zu Lichtens« Kirchenvisitation ab. )( Dresden, 21. August. Der König gedenkt mor gen die beiden nach China abgehenden Kompagnien des 6. ostasiatischen Infanterie-Regiments zu besichtigen. — Die Königin wird am Sonnabend von Rehefeld wieder nach Pillnitz zurückkehren. Dresden, 20. August. Am gestrigen Sonntag Abends in der 11. Stunde hat da» im Köhler'schen Restaurant in Löbtau seit S Wochen bedienstete 24 Jahre alte Mädchen Bertha Schaffrang au, Obersedlttz in Böhmen heimlich geboren. Da, Kikd war d« Mutt« im Wege, weshalb sie e, gleich nach der Geburt z« erdrosseln versuchte. Da, arme Wesen befand sich, in einem Ofenrohre versteckt, bereit, in den letzten Zügen, al, die That entdeckt wurde. Die sofort von berufmer Seite unter nommenen Wiederbelebung,versuche blieben erfolglos. Die un- mmschMhr .Mutter, welch« sich später wegen KtudeSmord vor Gericht zu verantworten har, wurde vorläufig im Löbtauer Kranken hause untergebracht. Waldheim, 20. August. Seitens des Akademischen Rathes zu Dresden wurde dem Vorsitzenden des hiesigen Markt brunnen-Ausschusses die erfreuliche Mittheilung, daß das Ministerium des Innern die Ausführung einer Bronzestatue der Saxonia und eines bronzenen MedaillonbildnlsseS Sr. Majestät des Königs Albert für den zu errichtenden Wettinbrunnen in Waldheim end gültig genehmigt und mit der Ausführung der beiden Kunstwerke den Bildhauer M. Engelke in Dresden beauftragt hat. Es dürfte das erste Mal sein, daß eine Stadt in der Größe Wald heims einen so erheblichen Betrag (ca. 10000 Mk.) zu einem Brunnen auS Mitteln des sächsischen Kunstfonds erhalten hat. Der Brunnen-Ausschuß wird nunmehr sofort die nothwendigen Schritte thun, daß der neue Marktbrunnen zugleich mit dem neuen Rathhause fertiggestellt und der Stadtgemeinde übergeben werden kann. Bautzen. Um die Curpfuscherei zu beseitigen, hat das hiesige Landgericht ein bisher noch nicht versuchtes Mittel ange wendet, indem es gegen einen nicht approbirten Heilkünstler das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes anwendete. Es hatte am 30. März auf Grund dieses Gesetzes den Muster zeichner und Praktikanten der Homöopathie Niklas Ströbner zu 400 Mark Strafe verurtheilt. Daß der Angeklagte seine Pa tienten etwa nicht geheilt oder sie gar an der Gesundheit ge schädigt hätte, war nicht festzustellen gewesen, denn dann hätte man natürlich die Paragraphen über fahrlässige Körperverletzung unter Außerachtlassung einer Berufspflicht gegen ihn angewendet. Er hatte nur, in Sachsen wohnend, in einem in Reichenberg (Böhmen) erscheinenden Blatte seine homöopathische Praxis em pfohlen, daneben schnelle Hilfe versprochen und behauptet, er könne alle Krankheiten heilen; er hat ferner auf die schnelle Wirkung seiner Heilmethode verwiesen und mit einem gewissen Stolze hervorgehoben, daß er sogar schon Krebs geheilt habe. Das Gericht hat nun sestgestellt, daß der Angeklagte nur die Webeschule, dagegen keinerlei Lehranstalt für Heilkunde besucht hat, daß er seine Praxis seit 1895 ausübt und daß er unfähig ist, alle Krankheiten zu heilen. Demgemäß wurde die öffentliche Anzeige als marktschreierisch angesehen und das Verhalten des Angeklagten als unter das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs fallend eingeschätzt. Die Revision des Angeklagten bestritt die Anwendbarkeit des erwähnten Gesetzes und behauptete ferner, das deutsche Gericht sei gar nicht zuständig gewesen zur Aburtheilung der ihm zur Last gelegten That, denn das be treffende Blatt erscheine im Auslande. Das Reichsgericht er kannte auf Verwerfung der Revision. Die Anwendung des Ge setzes über den unlauteren Wettbewerb unterliege keinem Be denken Auch der Einwand, daß die That im Auslande began gen sei, verdiene keine Beachtung; denn das Landgericht habe ausdrücklich festgestellt, daß das fragliche böhmische Blatt auch vielfach in Sachsen gelesen werde. Rochlitz. Das evangelisch-lutherische Landeskonfistortum hat auf Grund de, Kirchengesetzes vom 28. April 1898, die Ausübung des Kirchenpatronates betreffend, dem Grasen Joachim v. Schönburg-Forderglauchau die Ausübung der ihm zustehenden Kirchenpatronate bis auf weiteres entzogen, weil er durch einen am 31, Oktober 1899 in Leipzig an öffentlichem Orte verübten, mit Beschimpfung und Mißhandlung eines Poltzeibeamten ver bundenen Widerstand gegen die Staatsgewalt ein mit der Würde des Patronats nicht zu vereinbarende, öffentliche, Aergerniß ge geben hat. Glauchau. Eine gemeinsame Rohheit haben zwei noch nicht ermittelte etwa 14jährige Knaben verübt, indem sie am Bergabhang hinter dem Schlachthofe drei 6- bi» 7jährige Knaben auf da, Brutalste mißhandelten. Die verrohten Buben ergriffen die Kleinen, schleppten sie in den Busch, wo sie entkleidet und ihnen die Hände gefesselt wurden. Sodann schlugen sie die Kinder derart, daß man bei einem Knaben jetzt noch 38 blut unterlaufene Spuren, die von Ruthenschlägen herrühren und sich über den ganzen Körper Vertheilen, zählen kann. Am Schreien wurden die Kleinen durch die Drohung verhindert, daß man sie tödten werde, auch wurden ihnen die Augen verbunden. Die sofort eingeleiteten Recherchen nach den gemeinen Subjekten find bi, jetzt ohne Erfolg geblieben. Trebsen, 20. Aug. Freitag Nachmittag 3 Uhr 20 Min. wurde zwischen Nerchau, Trebsen und Oelschütz vordem von Großbothen nach Wurzen verkehrenden Güterzuge Nr. 5331 ein leeres Erntegeschirr überfahren und theilweise beschädigt. Der Geschirrführer, Rentier Kupfer-Neichen, wurde vom Wagen ge schleudert, wobei er da, linke Schulterblatt brach. Der Eisen bahnbetrieb wurde außer einer, geringen Verspätung de, Güter zuges durch den Unfall nicht gestört. Zwickau. In Planitz hat ein Bursche seine Geliebte durch Messerstiche erheblich verletzt. Die Verletzte ist dem hiesi gen Krankensttft zugeführt worden. — Ein 10 Jahre alter Knabe setzte in einer Sandgrube bei Zwickau unbefugt einen Karren in Bewegung und wurde dabei so heftig an einem an deren gequetscht, daß der Knabe an den erlittenen Verletzungen verstorben ist. Auerbach, 19. Aug. In der letzten Sitzung der Stadt verordneten berichtete Herr Stadtrath Petzold hier über den am 6. und 7. Juli in Glauchau stattgefundenen Sächsischen Ge meindetag, speziell über seine Ausführungen, die Anwendung der Verordnung, dieAnstellung^vonMilitäranwärternin städtischen Diensten betreffend. Stadtrath Petzold erblickt in der Anwendung der VerordnungIeine große Gefahr für die innere Verwaltung jeder Stadt und meint, daß der werthvolle Bau der revidirten Städteordnung, derlei« Fundament in der autonomen Stadtverwaltung habe, sehr erschüttert werde. Da, Kollegium hat einstimmig beschlossen, diesen Bericht auf Stadtkosten in Druck legen und den Stadtverordnetenkollegien der übrigen säch sischen Städte mit revidirter Städteordnung zugehen zu lassen, den Stadtrath aber um Beitritt zu diesem Beschluss« zu ersuchen. Herr Stadtrath Petzold war der Meinung, der Gemetndetag möge eine Resolutton an die Regierung richten, daß in möglichst milder Form von der Verordnung Gebrauch gemacht werden möchte, da an der Verordnung selbst nicht» zu ändern sei. Aus dem Vogtlands, 20. August. In Elsterberg ist das Halten von Kellnerinnen in sämmtltchen Gastwirthschaften der Stadt untersagt worden. Dagegen ist in Adorf da, kürzlich erlassene Verbot, Kellnerinnen zu beschäftigen, durch Beschluß der königl. Kreishauptmannschaft Zwickau vom 1. August d. I. al, ungesetzlich wieder aufgehoben worden. Leipzig, 19. August. Ein schwere, Verbrechen ist am Sonnabend Abend in der 10. Stunde in Connewitz zur Aus führung gekommen. Im genannten Grundstücke wohnen der Schuhmacher Backstein und Kaufmann Schmolle mit ihren Familien. Beide Familien leben schon seit längerer Zeit in Unfrieden. E, kam zum Streite. Schmolle gab auf Backstein au, kurzer Ent fernung einen Schuß ab. Der schwer Getroffene schwankte noch einige Schritte und stürzte dann sterbend zusammen. Der Thäter wurde alsbald verhaftet. — Ein schrecklicher Unglücksfall «eignete sich heute Vormittag an der Kreuzung der Süd- und Kantstraße. Der Maurerlehrling Martin Holle hatte Frühstück eingekaust, das er in einem auf der Schuller getragenen Kasten aufbewahrte. Als der Lehrling wieder auf dem Wege nach seiner Arbeitsstelle war und den Straßenbahnkörper an der bezeichneten Stelle über schreiten wollte, wurde er von einem nach der inneren Stadt zu fahrenden Motorwagen umgerannt und überfahre». Dem un glücklichen jungen Mann wurden hierbei beide Beine unterhalb der Knie zermalmt. Außerdem erlitt er noch schwere Verletzungen am Unterleib. Erst durch AuShebeu des Wagens konnte der Aermste, der laute SchmerzenSrufe auSstieß, auS seiner furchtbaren Lage befreit werden. «u» dem Reiche ««d A«»la«de. In Barop erdrosselte der Arbeiter Broplecky seine Ehefrau, seine 6 Jahre alte Tochter und zwei Söhne im Alter von 4 und IV, Jahren. Der Mörder wurde verhaftet. — Eine Massenerkrankung anscheinend typhöser Art ist in einer Kaserne de, Aachener FüsilterregimentS Nr. 40 auS- gebrochen Bis jetzt sind 150 Soldaten, darunter auchOffi-
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