Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-14
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Fällt mir gar nicht ein!" ries er. „Ich reise in einer Stunde ab, ich müßte verrückt sein/ mich! für die Ehre einer Cirkusreiterin, die Ihre Geliebte ist, zn schlagen." Da trof Brokenhjclms Hand ihn derb ins Gesichi. ,'So nimm die Züchtigung, dir Du Verdienst!" dvitt nerte er. In der folgenden Sekunde btihte ein Revolver in Arbanoffs Hand. „Da, meine Antlvort!" zischte er. Ein Schuß krachte, dicht an Geerd ErikS Kops vorbei, der Mann im granen Rock hatte die Masse zur Seite ge schlagen. „Sie sind verhaftet," sagte er feierlich und winkte den drei Männern, die sich Arbanoffs lemächtigten, der geister haft bleich dastand., „Es muß ein Irrthnm sein!" stotterte er zitternd. „Nein," erwiderte der Cieheim Polizist, „ich habe Ihre Sachen in Beschlag genommen und die deutliche» Beweise in Händen, die Sie des Betrüge» bei den Wettrennen, die in Paris stattfanden, überführen! Hier ist meine Bollmacht, Sie zu verhaften; ich folge Ihnen, seit Sie Frankreich verließen, im Auftrage der dortigen Behörde." Boris sank gebrochen aus einen Stuhl; er ließ Alles mit sich geschehen und folgte willenlos den Häschern. Ob gleich um diese Zeit wenig Publikum im Garten war, hatten sich doch einige zwanzig Personen versammelt und fragten neugierig, was geschehen sei. Geerd Erik erklärte es ihnen, dann fuhr'er fort: „Ich bitte noch freundlichst um einige Minuten der Aufmerksamkeit, meine Herrschaf ten. Es gilt die Rechtfertigung einer Frau, deren Ruf durch diesen Halunken schamlos angegriffen ist. Er wußte sehr gut, daß Miß Stella Roher edel und rein war, und jetzt, wo sie ihre Laufbahn als Schnlrciterin aufgegeben hat, ist ihr wahrer Name kein Geheimnis! mehr, sie heißt Sophie Nikolajewna, Fürstin Arbanoff." Ein Ausruf der Berwundernng ging duxch die An wesenden. Geerd Erik^aber sprach »veiler: „Sit ist die Cousine des Mannes, der sie verleumdet, weil sie seine Werbung schroff zurückwics. Durch un-^ günstige Vermögens-Verhältnisse gezwungen, hauptsächlich «in eine kleine Schwester zu erziehen, trat sie bei Ferotti in den Eirkus ein, und »vir Alle> die sie gesehen, hatten Gelegenheit, sie zu bewundern." Hier unterbrach enthusiastische Zustimmung den Sprecher. „Was nun das Kind in Söderinalm anbelangt, so ist es das Töchterchen des gestern vernnglückten Clowns Fritz kreutzkämpf und seiner Frau Peppi, die in Paris vom Trapez stürzte und starb. Wie §in Cngel an Güte hat Fürstin Arbanoff für das arme Geschöpf gesorgt und Mutterstelle an ihm vertreten. Da» ist der wahre Sach verhalt, ich gebe als Offizier und Coeünann mein Ehren wort darauf! So, meine Herrschaften, ich habe nichts mehr zu sagen!" Er grüßte militärisch und verließ mit festen Schritten das Easee Blanche, das wvhl noch nie einen derartigen Auftritt erlebt hatte. Wie auf Flügeln eilte er nach dem Kung Karl zu seiner Braut, zu seinem Glück, für das er, wie der junge Gürtelspanncr, muthig gekämpft hatte, um, bevorzugter als dr, einen glänzenden Sieg zu erringen. VIII. Die Steppe blüht wieder, ihre eigenartige Poesie um- giebt sie, und das alte Schloß auf Kraslowa ist bewohnt. Frohe Kinderstimmen wecken das Echo in den hohen Zimmern, die so lange verödet waren, und eine wunder schöne Frau waltet als gute Fee in seinen Räumen. Acht Jahre sind seit den oben l eschriebenen Ereignissen verstrichen. Graf Brokenhjelm führte noch in demselben Herbste seine Gattin auf das Gut seiner! Llhnen am Wettcrn- see. Seine Mutter begrüßte Sonnia auf daS Herzlichste. Ferotti und Anna Alexandrowna Sucharin waren die Brauteltern der einmaligen Schnlrciterin, und es kam ein langes Telegramm in Versen von der ganzen Lirkns- Gcscllschaft für „ihren Stern" an. Der schöne Adolar »var natürlich der Verfasser dieses Epos gewesen. Auch Stellas königlicher Verehrer Prinz August gratulirte ihr in einigen huldvollen Worten und über sandte der schönen Braut einen kostbaren Ring zur Er innerung. Die Arbanoffschcn Güter sind auf Sonnia über gegangen, da Boris seinem Leben im ikerker ein Ende machte; so heißt der älteste Sohn hes gräflichen Paares der Sieg «möglich wird. Thtrrgattung und Bezeichnung. 69 61 65-68 33-38 29-31 38-4> 3S-38 32-34 66-70 64-68 88-60 88-61 83-86 60-81 33 37 30-38 28-30 82-85 80-81 48 89-62 86-88 82-84 46 48-46 45-46 43-44 39-41 56-58 56-58 54-86 80-52 Echlnchwtehprrife aus de» »lehmarkte zu Drr-dr» am 13. August IVOOl such amtlicher Feststellung l Marktpreis« für 50 kg tu «an.) M. 33-36 35-38 30-32 27-29 31-34 29-30 28-27 23-28 Myiwßwm, daß der .Verweser' bald zum wirklichen Minister Werde» wird. Die Ernennung Lambsdorffs zum Verjveser haE Vßrißenß in Berliner und Pariser diplomatisch n Kreisen der» Mied«« Eindruck gemacht. Während sie an der Spree voll Mkiedigte, hat man sie an der Seine recht kühl ausgenommen. Mm Hütte hort viel lieber Herrn Iswolski, d« russisch« Ge- MdI« in Japan, al» Nachfolger Murawiew» begrüßt. Man hatte in Pari» die Eandidatur de» Grasen Lambsdorff für nahezu au»geschlossey gehalten und jetzt kommt seine Ernennung zum Verweser. Bon Berlin wird osficiö» betont, Vie Frage, ob Lambsdorff» politische Neigungen mehr dem oder jmem Staat« gelt«, dürfe gerade bei ihm Übergang« werd«, denn yichi voreingenommene oder sentimental« Gesichtspunkte würden seine Politik leit«, sondern nur die Interessen Rußlands, so wie sie durch eine traditionelle Politik sestgelegt sind. Ararrkretch. Am 12. August fand ein Zusammenstoß zwischen dem Panzerschlachtschiff „BrennuS" und dem Torpedoschiff „La Frambe" statt. Da- Unglück geschah, bevor die Schiffe auf der Höhe von Trafalgar ankam«. Der „BrennuS" führte die Flagge de» Geschwaderchefs Fournier. Die „Frainb^ sank so fort und nur rin kleiner Theil ihrer 4 Offiziere und 5>c Mann zählenden Besatzung konnte gerettet werden. Nach Mittheiluugen deS Marineministeriums soll der Schiffbruch falschen Manöver» zuzuschreibeu sein. „La Framüe" fuhr' parallel mit dein Panzer schiff „BrennuS". Da der Untersteuermann statt nach rechts, nach links fuhr, und zwar mit gesteigerter Geschwindigkeit, sei „La Framke" mit dem Bug deS „BrennuS" zusammcngestoßen und so zerschmettert worden. Nur 14 aus Deck befindliche Personen sind gerettet. Der „Matin" meldet, der Zusammen stoß sei nicht allein durch ein falsches Manöver des Unterstruer- mannS, sondern durch einen Fehler an der Maschine verursacht Word«, der die Lenkung deS Schiffes unmöglich gemacht habe. Amerika. Tue Regierung unterdrückt alle von den Philippinen kom menden ungünstigen Meldungen. Thatsächlich ist dort die Lage sehr ernst geworden, da Aguinqldo mit seinen Anhängern durch aus nicht geneigt ist, dje durch die chinesischen Unruhen ge schaffene Lage unbenutzt vorübergchen zu lassen. Er hat viel mehr bereits die Offensive »vieder ergriffen, und jede weitere Entsendung nordamerikanischer Truppen von den Philippinen nach China wird die Stellung der Nordamerikaner auf der Inselgruppe ernstlich gefährden. Zum Kriege in Südafrika. Nach den nenestpn Meldungen ans Südafrika darf man annehmen, daß es de Wet thatsächlich gelungen ist/ den Vaal in nördlicher Richtung zu überschreiten. Noch ungewiß ist es dagegen, ob er sich hier wird mit den TranS- vaalburcn vereinigen könntu. Lord Roberts telegraphirt hierzu aus Pretoria Vvin ll. d. Mts.: Lord Kittheuer hat die Verbindung mit Lord Mcthnen hergestellt. Der Feind in der Front der Truppen Kitcheners und MethnenS ist auf der Flucht; er versuchte heute früh die Bahnlinie bei Wolverdien Station "zn überschreiten,, wo er von Smith-Dorrien angegriffen wurde. Am 9. August hatte Methuen ein Nachhutgefecht bei Bufselshvek und nahm daselbst sechs Wagen und zwei Ambulanzen weg. General Carrington zog sich, nachdem es ihm nicht ge lungen war, Elandsriber zu entsetzen, und nach einem Verluste von 15> Todteu und Vermieten und sechs. Ver wundeten, in der Richtung auf Mafeking zurück Bul- zurückgezogen ton der beiden Buren« floaten wird sich morgen früh von Berlin au» nach Peters burg begeben. Da» neue große Burengefängniß, da», die Engländer auf Ceylon errichteten, liegt im Dirjatalana-Thale 4000 Fuß über dem Meeresspiegel. Es wird als ein wunder volles Heim mit.keinen Landhäuschen geschildert, retch- lnd tnit Wasser und allem Lebeusbedarf ausgestattet. Der Gouverneur erklärt, es sei mehr Sanatorium als Gefäng- niß Und könne später als Erholungsplatz für kvanke bri tische Soldaten benutzt werden. — Unter den 300 Ge fangenen». Ivelche in her letzten Woche dorthin, gebracht »vurden, beenden sich über 200 Deutsch. V Kriegslehren. General Sir ^vywer Palmer, der kommandirende General in Indien, hat eineXstckercsiante offizielle Zusammenstellung der hauptsächlichsten PuntteXveröfsentlicht, die sich für die moderne Kriegführung auS dem »ktkanischen Feldzüge bis jetzt ergeben haben, und zwar hat er oje einzelnen Lehren für den Taktiker und den Strategen genau klaWztrt: 1) ES verdienen Schützen gräben und Feldverschanzungob. eine erhöhte Berücksichtigung, speciell in ihrer neuen veränderteXIlnlage, die sich dem jeweiligen Gelände besser anpassen muß. .tz, Die enormen Entfernungen (bis zu 2500 m), auf welche Jnsanteriefeuer noch mit Erfolg besonders gegen geschlossene Trnppeikxperwendet werden kann, sind in Betracht zu ziehen. 3) ES''hat sich die Möglichkeit yerausgestellt, in der Defensive ans ein« breiteren Basis und in größerer Front zu operiren, als bisher^aebräuchlich war, da das Magazingewehr eine nachdrücklichere Abrmbr ermöglicht, was für VerthcidigungSstellen von größter Wichttgkemist. Es kommen ferner die folgenden Punkte hauptsächlich in Betracht: 4) Die hohe Bedeutung großer Beweglichkeit in der VeAheidigung, so daß eine verhältnißmäßig kleine Truppe rapiden bedrohte Punkte geworfen werden kann. HieS bedingt Erstklassiges Training und Verwendung von berittener Infanterie^ 5) Die Unmöglichkeit, Frontalangriffe in ebenem Gelände auHwführen, falls der Gegner nicht durch Flankenangriffe geschwächt m^r ab gelenkt worden Ist. 0) Die Schwierigkeit der LokalisirunK des seindlichen Feuers und dementsprechend in der Koncentrivung oder Direktion des eigenen, wegen des rauchlosen Pulvers, tstr großen Schießdtstancen und der gut gewählten und gedecktes feindlichen verschanzten Stellung. 7) Die Nothwcndigkeit eineick» 61-64 68-67 57-69 64-66 60 semvuchen ver»a>anzkkn «Stellung, c) -r>re vcolywcnoigien cnierz, : längeren und gründlicheren Vorbereitung eines Jnfanteriean- grisfcs durch Artillerieseuer, welches überdies aus größere Ent fernungen als bisher wirksam sein muß. 8) Sorgfältigere Aus bildung von Scharfschützen speciell im unabhängigen Einzelfeuern, anstatt in Salven. 9) Die Wichtigkeit von Verschanzungen und Schützengräben in Fällen, wo eroberte Positionen zu halten sind, als Basis für ein weiteres Vvrrücken. 10) Tie große Schwie- rigkcit in der Aufklärung der feindlichen Stellung, bevor ein allgemeiner Angriff unternommen wird, sowie in der Schätzung der Stärke des Feindes, da das Magazlnseucr leicht eine Neber- schätzung des in Vertheidigungsstellung befindlichen Feindes ver- cnckaßt. 11) Die große Abwehrsähigkeit einer verhältnißmäßig kleinen Nachhut, die mit dem Mehrlader und dessen großer Tragweite erfolgreicher thätig sein kann, als frühere Erfahrungen ergaben. 12) Die Nothwcndigkeit, Offiziere und Unteroffiziere anzuhalten, sich nicht nnnöthig zu exponiren und Deckungen aus zunutzen, speciell beim Fechten in bergigem Gelände. 13) Reiterei und Artillerie müssen lernen, ihre Pferde so viel als nur angängig zu schonen; jeder Mann sollte absteigen, wenn auch nur für einige Minuten Halt gemacht wird, und die Pferde sollten häufiger geführt werden. 14) Kleinere oder größere « etauftV: H6«e Charlottr^T. de» EichMSs» » Bräuer. Richard Alfred, S. de» Handardtrü Richter. Gustav Erich, S. de» Modelltischler» Karl W Gust. Riffe in Weida. Anna Elsa, L. de» Rob. Kühne. Robert Curt, S. de» Steinmetz Otto Elsa Hedwig, T. de» Maurer» Fr. Mor. Wilhelm in Elisabeth Erika, T. de» Gärtnereibes. Emst Alwin Storl. Louise Jngeborg, T. de» Hauptmann» Jerome Fedor Beerdigte: Friedrich Wilhelm Lamm, Korbmack Kreinitz überführt, 28 I. 10 M. 5 T. Henriette W , verw. Wittig geb. Uhlig, 88 I. S M- 4 T. Max Ott» Donat, Tischler, 27 I. 8 M. 21 T. Richard Arthur, v. de» Tischler- Ernst Paul Koch, 1 M. IT.' Wilhelm Rosenblatt, Handarhtr. 36 I. 8 M. 10 T. Anna Marie Haymann geb. Müchksch, Ehest:, des vr. msä. Joh. Georg Haymann, 31 I. 1 M. 8 T. Heinrich Wilhelm Pfeifer, Handarbtr.-Invalid, 62 I. 2 M. 21 T. Julius Albert Hickmann, Rentier, 60 I. Eine todtgeb. T. de» Händarbtrs. Aug. Benj. Krause. Ein unget» S. de» Fabrllbes. Jul. Herm. Richter. Martha Dori», T. de» Steinmetz Karl Richard Horbel. Getraute: Georg Eduard Oswald Mesenbrirch Kauf mann in Zschipkau und Olga Angelika Pfotenhauer in Mesa. ochsen: 1. vollsleischtge, w!?gemäsletr, höchst« Schlachtwerth«» bis zu 6 Jayren österreichische 2. junge fleischige, nicht auSgemästete, — ältere a»S- gemästete > 3. mähst genährte junge, gut genährt« tllt«r« . . . 1. gering genährte ;«dm Alt«» Kalben und Kühe: t. vollfleischige, auSgemästete Kalb« höchst« Schlacht» wertheS 2. vollfleischige, auSgemästete Kühr höchst« Schlacht» wertheS btS zu 7 Jahr« ....... L ältere auSgemästete Kühe und wmtg gut entwickelt« jüngere Kühr und Kalb« ....... 4. Vrnähig genährte Kühe und Kalb« 5. gering genährte Kühe und Kalb« Bullen: 1. vollfleischige höchst« Schlachtwerthr» 2. mäßig genährt« jüngere und gut genährte ältere . 3. gering genährte . Kälber: 1. seinste Mast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 2. mittlere Mast- and gute Saugkälber 3. geringe Saugkälber 4. ältere gering genährte (Fresser) X Schaf«: z 1. Mastlämmer . i. 2. jüngere Masthammel 3. ä tere Mafthammel 4. mäßig genährte Hammel und Schafe (Mrrzschasr) . Schweine: Fettschweine 2. vollfleischige der seiner« Raff« und der« Kreu zung« im Alter bl« zu 1'/. Jahr« . . . . fleischige ... .X t aerinä entmi-kelte. somit Sau« und Eber Zürst Arbanoff und sein Bruder Graf Brokenhjelm- —. Die Familie besteht aber noch aus Ljuba, eiNem bild schönen Mädchen, und der kleinen, blonden Jngeborg, dem Töchterchen Sonnias und Geerd Eriks. Ditz kleine Peppi wird mit den jungen Brolenhjelms zusammen exogen- August, oder wie er jetzt heißt, Fritz Kreutzkämpf, ist dis rechte Hand der Herrschaften und hilft bei der aus gezeichneten Bewirthschjaftung der drei Güter. Er geht munter mit seinem künstlichen Fuß umher, sein häßliches Gesicht sieht geradezu hübsch aus durch den zufriedenen Ausdruck, der es erhellt. In der Treue zu seiner geliebten Herrin ist er sich gleich geblieben und hat dieses Gefühl auf deren Kinder übertragen, die er mit seinem eigenen Töchterchen um die Wette verwöhnt. Anna Alexandrowna ist im Hause gelblichen und wird immer runderund gemächlicher, sie ist die allgemeine Tante für die Hausbewohner und Gäste. Dämon und Schneeflocke leben noch, obgleich sie nicht »nehr jung und schnellfüßig sind. Sie werden sehr gepflegt und von Sonnia und ihrem Gatten auf kurze Strecken benutzt, wenn sie mit ihren beiden hübschen Söhnchen Ausflüge zu Pferde machen. Im Herbst und Winter lebt die Familie in Schweden, und oft sind sie im nordischen Venedig. Sie haben eine große Vorliebe für den blauen Mälar behalten, auf dem sie sich einst verlobten, damals an jenem unvergeßlich schönen Abend. , Wenn aber die, Wandervögel ziehen und die Steppe blüht, dann erwacht in Sonnia das Heimweh, nach dem Vaterlande, dann geht es für den Lenz und Sommer nach dem geliebten Kraslowa. Ferottis Cirkus kommt hin und wieder nach Stockholm, dann besucht das gräfliche Paar ihn eifrig. „Die Leist ungen sind nicht schlecht," meint Franz Schnuphafe, „ab«; cs ist doch nicht mehr das, wie zu der Zeit, als Sie noch zu uns gehörten, Frau Gräfin. Das war dick Glanzzeit für mich. — Und wenn ich die Welt durchsuch^ ich fände keine Schulreiterin, die Ihnen gleich käme, Ptella Royer: „unser Stern!" '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite