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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190009073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-07
- Monat1900-09
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1900
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Riesaer H Tageblatt Freitag, 7 September 1900, Abend» sowie «r. Das Riejaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unser« Träg« srri tu» HauS I Mart SV Psg., bei Abholung am Schalter der Laiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Brtesträgrr srrl in» Hau» 1 Mart SS Pf. >lu,k«,r»«u»ahuie für dl« Rümmer de» Ausgabetag» bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanirnstraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Namen und Alter der in Pflege befindlichen Personen, die Namen der Anstalten, in denen sich die betreffenden Personen befinde», die im Jahre 1899 ausgewrndeten Verpflegung«« und brz. ErzirhungSbeitrtige onzuzrigen und bez. zu belegen. 42 u. 43 4. Königliche AmtShauptmarrnschaft Großenhain, am 3. September 1909. I. B. Schmidt. Auch im laufenden Jahre sollen Beiträge a«S dem Bezirk-Vermögen zu den BerpflegmtgSkoste« für in Ttechenanstalten untergebrachte Personen und zu den ErziehuugSkosteu für i« Rettung-Häuser« befindliche verwahr loste oder der Verwahrlosung auSgefetzte Kinder gewährt «erden. Bezügliche, bi« zum 1. November diese- Jahre- anher einzureichende Gesuche find Seiten der betreffenden OrtSarmenverbände entsprechend zu begründ«», und hierbei und Anzeiger Mtbllltl Md Athkizn). Amlsökatt der Kikiial. AMSbaudtmannschait Grokenkain, des Kknial. Amtsgerichts und des StabtratbS m Riesa. S98. Freitag, 7 September lUVV, Abend». »8. Jahr» l t Oerttiche» «ud Sächfische». Mesa, 7. September 1909. — Gestern, am 6. September, wurde dem Maschinenputzer Heinrich Ludwig Rosemeier, wohnhaft in Gohlis bei Riesa, durch den Vorstand der Maschinen-Inspektion Leipzig, Herrn Teuscher, daS ihm vom königl Finanzministerium verliehene Ehren Zeichen für Treue in der Arbeit, unter Beisein mehrerer seiner Mitarbeiter, nach vorhergegangener entsprechender Ansprache, welche mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den König schloß, in der Expedition deS Heizhauses feierlichst überreicht. Rosemeier ist seit 1869 ununterbrochen im Heizhaus Riesa beschäftigt. — Der Leichnam des, wie gemeldet, seit Donnerstag voriger Woche vermißten 8jährigen Schröderschen Kindes in Nünchritz ist bei Prommnitz auS der Elbe gelandet worden. Es hat sich also die Annahme, daß daS Kind in der Elbe ertrunken ist, bestätigt. — Vorsicht! Eine massenhafte Einführung von öster reichischen Zweikronenstücken ist in der jüngsten Zeit in ver schiedenen sächsischen Städten beobachtet worden. Ueberall tauchen die unseren Zweimarkstücken ähnlichen Zweikronenstücken auf und werden statt unserer heimischen Münze in Zahlung gegeben. Während früher nur vereinzelte Exemplare hin und wieder zu finden waren und infolge der Unachtsamkeit deS Publikums an den Mann gebracht wurden, sind jetzt zahllose Fälle zu verzeich nen, wo ein Zweikronenstück statt des Zweimarkstückes einge schmuggelt worden ist. Dos ist für den Empfänger sehr em pfindlich, denn bekanntlich hat das österreichische Geldstück einen erheblich niedrigeren Werth als unser Zweimarkstück. Die zwei . »Stücke sind leicht durch den Rand zu unterscheiden, der bei dem Zweimarkstück gerippt und bei dem Zweikronenstück glatt ist. — Die Vertheilung der Apotheken in Sachsen auf die Städte war im Jahre 1899 folgende: Von 290 Orten mit über 2000 Einwohnern besaßen 171 Orte Apotheken, näm lich Leipzig 33, Dresden 28, Chemnitz 12, Zwickau 5, Plauen 4, Freiberg, Zittan und Glauchau je 3, Reichen bach, Bautzen, Crimmitschau, Meerane, Werdau, Hohen stein-Ernstthal und Borna je 2 Apotheken, sowie 156 Orte je 1 Apotheke, während in 119 Orten keine Apotheke vor handen war. Außer den erwähnten Orten hatten noch 18 Städte mit weniger als 2000 Einwohnern je eine Apo theke aufzuweisen. — Das „Dresdner Journal" schreibt: Man hat neuer dings die Anordnung des sächsischen Finanzministeriums, daß bei Sicherheitsleistung durch Hinterlegung staatlicher Wcrthpapiere die 31/2 proz. mit 90 Proz., die 3proz. mit 80 Proz. angenommen werden sollen, in der Presse einer abfälligen Kritik unterzogen, bei der einerseits der'Zweck der Sicherheitsleistung völlig ignorirt, anderseits die Ein wirkung der angefochtenen Maßregel auf den Kurs der Papiere weit überschätzt worden ist. Es liegt im Be griffe der Sicherheitsleistung, daß der Werth des Ver mögensgegenstandes, der zur Sicherung des Gläubigers hinterlegt wird, für die sicher zu stellende Forderung nicht etwa bloß zur Zeit der Begründung der letzteren, son dern so lange überhaupt das Schuldverhältnitz besteht, und namentlich auch beim Eintritte der Fälligkeit der Forderung, genügende Deckung gewähren muß. Daraus folgt von selbst, daß bei der Sicherheitsleistung durch Hinterlegung von Werthpapieren, deren Annahmewerth grundsätzlich niedriger als der Kurs zur Zeit der Hinter legung der Papiere normirt werden muß. Hiernach er scheint die Behauptung durchaus unzutreffend, das säch sische Finanzministerium habe durch seine neuerliche An- Mordnung „die Ueberzeugung dargethan, daß ein noch wei- I, teres Fallen dieser Papiere zu erwarten sei und einer I solchen Auffassung amtlichen Rückhalt gegeben." Nach I Paragraph 234 Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches I kann mit Werthpapieren Sicherheit nur in Höhe von drei Viertheilen des Kurswerthes geleistet werden und nach Paragraph 13 Ziffer 3 unter b des Bankgesetzes vom 14 .März 1875 darf die Reichsbank bei Gewährung vor» Lombarddarlehen Schuldverschreibungen des Reiches oder eines deutschen Staates zu höchstens drei Viertel des Kurswerthes annehmen. Hieraus wird Niemand den Vorwurf gegen den Gesetzgeber herleiten wollen, dieser habe die „Ueberezugung dargethan", daß ein weiteres Fallen des Kurses staatlicher Werthpapiere um 25 Proz. „zu erwarten sei", und einer solchen Auffassung durch seine Bestimmungen „Rückhalt gegeben." Im klebrigen kann doch ernstlich nicht davon die Rede sein, daß durch die vom sächsischen Finanzministerium bewirkte Festsetz ung des Betrages, zn dem bei Sicherheitsleistungen staat liche Werthpapiere angenommen werden sollen, der Kurs dec letzteren irgendwie beeinflußt werde. Jeder, der die einschlagcnden Verhältnisse auch nur oberflächlich kennt, muß sich sagen, daß es für den Kurs der vom Reiche oder von deutschen Staaten ausgegebenen Schuldverschreib ungen völlig gleichgiltig ist, ob die sächsischen Staatskassen bei Sicherheitsleistungen solche Papiere im Betrage von einigen Hunderttausend Mark wenige Prozente über oder unter dem jeweiligen Kurse annehmen. * Stauchitz, 4. September. Nach langer Sommerpause hielt heute der hiesige Landwirthschastliche Verein wieder eine Sitzung ab, zu der auch der Herr Kreissekretär, Oekonomierath Froncke aus Leipzig, erschienen war. Den ersten Theil der Tagesordnung bildete die Ehrung zweier treuen Arbeiterinnen, und zwar der Emilie Werner, die 21 Jahre im Richter'schen Gute in Dösitz und der Ida Reinhardt, die 10 Jahre im Körner'schen Gute in Panitz gedient hat. Der Herr Oekonomie rath sprach bei Ueberreichung deS Ehrenzeugnisses sowohl ihnen, als auch ihren Dienstherrschaften den Dank des Kreisvereins aus und bezeichnete sie als nachahmenswerthe Muster. Es muß die hier zu Tage tretende gegenseitige Anhänglichkeit und Rücksicht- nabme besonders in dieser Zeit freudig begrüßt werden, wo treues AuSharren auf einem Posten immer seltener wird und man in folge drS fortwährenden Kommens und Gehens die frühere Zusammengehörigkeit von Herrschaft und Gesinde fast nicht mehr kennt. Der Herr Vorsitzende dankte dem Vertreter der Kreis behörde für sein persönliches Erscheinen zu dieser Feier und für die beherzigungSwertken Worte der Anerkennung und Mahnung und ertheilte dann Herrn Thierarzt Hänsel-Stauchitz das Wort zu einem Vortrage über die staatliche Schlachtviehversicherung und Fleischbeschau. An der Hand des Gesetzes und der bisher ergangenen Bestimmungen zeigte dieser, welche Vorsicht der Land- Wirth beobachten müsse, wenn er nicht in schwere Verluste ge- rathen wolle. Besonder» schädlich könne daS Gesetz da wirken, wo keine Freibank bestände. Infolge dieser Anregung beschloß man, mit Errichtung von Freivänken vorzugehen. Der Herr Vortragende erklärt sich bereit, die einleitenden Schlitte zu über nehmen, Material zu sammeln, mit Ortsbehörden und Schlacht vorständen zu verhandeln, so daß man auf der nächsten Ver sammlung imstande sei, die Sache zu übersehen, sich in Bezirke zu gliedern und an günstig gelegenen Orten Freibänke zu errichten. — AuS der Besprechung ergab sich, daß über den Begriff „Freibank" noch vielfach falsche Anschauungen herrschen und es in kleinen Bezirken schwer halten werde, da» Mißtrauen der Bevölkerung, namentlich der landwirthschaftlichen Kostgänger zu überwinden und da« Fleisch abzusetzen. In größeren Städten wisie man bereits, daß auf der Freibank niemals gesundheits schädliche» Fleisch verkauft werden dürfe und deshalb dränge man sich förmlich zu den betreffenden Verkaufsstellen. — Wiederum war ein NnterstützungSgesuch eine- abgebrannten LandwirthS ein gegangen und es wurde zu seinen Gunsten eine Sammlung ver anstalte». Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen, Aufnahme neuer Mitglieder re. wurde dir Versammlung geschloffen. Oich atz. Der hiesige Geweibroer-in hatte beantragt, daß bezüglich der Sonntagsruhe die bisherigen Eftnichtungen beide- Hal ru werden möchten. In diesem Sinne war schon am 16. v. M. Bericht an die kgl. Kreishauptmannschaft erstattet Word«. Inzwischen ist jedoch vom ev -luth. Landesconsistorium angeordnet worden, daß im Sommerhalbjahr der Hauptgottesdienst um >/,S Uhr zu beginnen hat und der zweite Gottesdienst ebenfalls zur verlegen ist; dadurch wird auch die Beibehaltung deS bisherig« Zustandes bezüglich der Sonntagsruhe unmöglich. Döbeln. Ein eigenartige- Vorkommniß pasfirte, so erzähK der „Anzeiger", am vergangenen Sonntag Abend im Gasthaus eine- Nachbarortes. Saßen da am selben Abend so gegen r/,11 Uhr mehrere Gäste in dem Lokale, als plötzlich noch ein Gast im Zustand größter Erregung mit schlotternden Knieen und schweiß triefend zur Thür hereingestürzt kam und mit zitternder Stimme erzählte, daß ihm auf dem Wege hierher ein unerklärliches „Etwas" mit fürchterlichem Getrampel folge, es müsse jedenfalls ein Gespenst gewesen sein. DaS Erstaunen der Gäste war drum vorüber, als sich schon daS fürchterliche Gehampel im Hofe w»d Hausflur hören ließ. Sofort machten sich der Wirth und einige beherzte Gäste auf, um sich zu überzeugen. Aber welch' ä, Anblick! Das Gespenst entpuppte sich als eine große, ihrer nächt lichen Ruhe entbehrende — Hammelheerde, die ihrem Besitzer entlaufen war. Tharandt. Eine anerkennenSwerthe sportliche Leistung erzielte in jüngster Zeit der Vorstand deS Turnvereins zu HatuS- berg, Herr PrivatuS Schenk. Der rüstige. 56 Jahre alte Herr, besuchte die Weltausstellung in Paris und legte die ganze Strecke nach der Seinestadt und heimwärts auf dem Rade zu rück. Er war im ganzen 5 Wochen unterwegs. Königsbrück, 6. September. Am Dienstag Nach mittag von 4-6 Uhr wurden in der „Elisengrube", Flur Sella» die ersten Braunkohlen angefahren. So sind doch die lang wierigen Bohrversuche auf Kohle nicht umsonst gewesen. Die Kohle ist fest und gut. Der Verkauf dürste in ungefähr 8—14 Tagen eröffnet werden. Zittau, 5. September. Der Zittauer Kreuzbruder verein wird unter dem Protektorat eines EhrenkomiteeS Mitte September mit einem großen Festspiele, bei welchem ca. 79 Personen der Stadt Mitwirken werden, an die Okffentltchkit treten. Zur Aufführung gelangt das zur Zeit der Nerofch« Christenverfolgung in Rom spielende Festspiel „Maria" von Will-Wiltenstetn. Die Stadt hat dem Festsplelkomitee daS Stadttheater znr Verfügung gestellt. Colbitz. Vor dem hiesigen Schöffengericht wurfie am Dienstag in Gegenwart zahlreicher Zuhörer ein Hexen prozeß verhandelt. Der Gutsbesitzer Gr. im nahen Haus bars hatte unter seinem Viehbestände mehrfach Unglück gehabt und war demzufolge auf den Gedanken gekouv- men, daß sein Vieh verhext würde. Das mehrfach ab» Schwarzseher aufgesuchte „Männchen aus Reinsdorf bei. Zwickau" hatte, nachdem es die Gastfreundschaft und den Geldbeutel des abergläubische»» Gutsbesitzers genügend a«S- genützt, endlich einen benachbarten Gutsbesitzer als Den- jenigen bezeichnet, welcher das Vieh verhext habe. Die öffentlich gegen den betreffenden Gutsbesitzer ausge» sprochene Verläumdung als „Hexer" brachten den Gr. vor das Schwurgericht, welches den von der Kultur noch unbe leckten Gutsbesitzer zu einer namhaften Butze und in die Kosten des Verfahrens verurtheilte. Chemnitz. Auf einem Neubau in Hilbersdorf der- , . unglückte ein 28 Jahre alter, vcrheiratheter Ziegelträger dadurch tödtlich, daß er auf einer Treppenstufe fammt den auf dem Rücken befindlichen Ziegeln durchbrach io^> zwei Meter tief in den Kellerraum stürzte. Er erlitt einen Schädelbruch und blieb todt liegen. Zwickau, 5. September. Die Erb« deS verstorb«« SparkaffenverwalterS Klosel haben der hiesigen Stadt für da» Bürgerhospital und dem Fond» für da» König-Albert-Mustum 3000 Mk. überwiesen., Crimmitschau, 5. September. Eine am 2. d. M. hier obgehaltene socialdenwkratische Parteiversammlmrg beschloß, d« Parieirag zu Mainz zu ersuchen, sich gegen di: W-hlbrthrUsgttUy
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