Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190009137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-13
- Monat1900-09
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
OertlicheS mW SichflscheS. Riesa, 13. September 1900. V — Rach längerer Ferienpause hielt da- Stadt» verordueten-Kollegium unter Vorsitz seines Vorstehers, Herrn AmtSgerichtS-Rendaut Thost, am Dienstag Nachmittag 6 Uhr wieder ein« öffentlich« Sitzung ab, welcher 11 Mitglieder und zwar die Herren Donath, Eisrnreich, Heldner, Richter, Romberg, Schneider, Schönherr, Starke, Thalheim, Thost und Träger anwohnten. Entschuldigt waren auSgeblieben die Herren Braune, Hammitzsch, Koschel, Müller und Oehmichen, unentschuldigt Herr Schütze. Als RathSpeputirter wohnte Herr Bürgermeister BoeterS der Sitzung beü Zur Brrathung und resp. Beschlußsaffung gelangten nachfolgende Gegenstände: 1. Nach vorhergegangenen Verhandlungen zwischen dem RelchSmilitärfiSkuS und dem Herrn Bürgermeister BoeterS als Vertreter der Stadtgemeinde Riesa bezüglich der Schlenßenanlagen zu den Pionier-Kasernen-, Artillerie-Depot- und Garnison- Bäckerei-Neubauten ist man unterm 13. Juli d. I. unter Vor behalt der Genehmigung der städtischen Kollegien zu einer Ver einbarung gekommen, nach welcher der Bau der Anlage seitens und auf Kosten deS Militär fiSkuS und zwar innerhalb des be zeichneten BauterrainS unter Berücksichtigung der umliegenden städtischen TerrainS hinsichtlich deren Entwässerung erfolgen soll und derselbe die Unterhaltung der Anlage auf die Dauer der ersten zwei Jahre übernimmt, während nach Verlauf dieser Frist die Unterhaltung an die Stadtgemeinde übergeht. Der Bau- auSschuß, wie der Garnisonausschuß haben unterm 18. Juli dem Rathe diese Abmachung zur Genehmigung empfohlen und der Rath hat unterm 30 Jwii dieselben im Wesentlichen genehmigt. Kollegium wird ersucht, sich diesem RathSbeschlufse anzuschließen. Bürgermeister BoeterS giebt zu diesem Gegenstände noch eine «längere eingehende Erläuterung unter Klarlegung aller einschlägigen Verhältnisse, woraus Kollegium nach nur kurzer Debatte dem RathSbeschlufse einstimmig Zustimmung ertheilt. 2. In dem Kasernement am Weidaer Wege hat sich in dem Gckäude der Geichirrkammern die Reparatur deS WaudputzeS und daS AuSweißen der drei Geschirrkammern, in den Ställen daS AuSweißen derselben und da» Streiche» der Stallfenster nothwendlg gemacht, während im Kasernement deS 32. Artlllerie- RegimentS sich in den Ställen daS AuSweißen der Stände und -er Anstrich dexLenster als nothwendig hrrauSgestellt hat Auf Antrag der Könkgl. Garnison-Verwaltung sind diese Arbeiten während der Manöverzeit zur Ausführung gebracht. Der Bau- und der Garnisonausschuß haben die Ausführungen empfohlen und zu den erstbezeichneten eine Nachverwilligung von 1500 Mk. in Vorschlag gebracht, während die zu den letztbezeichneten Aus führungen erforderlichen, mit 2370 Mk.veranschlagten Aufwendungen au» den Ueberschüssen deS Vorjahres gedeckt werden sollen. Der Rath ist diese« Beschlüssen beigetreten, auch Kollegium stimmt denselben einstimmig zu. 3. -Durch den Tod deS Bezirksvorstehers Herrn Rentier Hickmau« macht sich die Wahl eine» anderen Bezirksvorstehers nothwendig. Kollegium bringt hierzu dem Rathe in Vorschlag die Herren Photograph Werner so»., Buchdruckereibesitzer Langer und Kaufmann Mehner. Ferner wurden an Stell« deS Herrn WagnermrifterS Müller ssn., dessen Mandat als Bezirks-Vor steher du Monat Jult abgelaufen ist, dem Rathe zur Wahl empfohlen die Herren Wagnermeister Müller svn., Kaufmann Kießling und Gutsbesitzer Eduard Thoma». 4. Die Rechnungen ». der Armenkasse, d. der Anlagenkaffe ans daS Jahr 1899 werden ohne Debatte richtig gesprochen. Bezüglich der letzteren ist zu bemerken, daß dieselbe ein recht günstige» Resultat itufzuweisrn hat. Während im Voranschläge der Betrag von 128 880 Mk. vorgefeheu war, hat sich eine Eimiahme vo» 138046 Mk. ergeben, sodaß ein Betrag von S9890 Mk. auf ueue Rechnung vorzutragen gewesen ist. 5. Di« unter dem Reftanten-Regulattv stehenden Arbeiter ckbnll Ruf und Handarbeiter Gustav Quecke werden, da sie ihre Abgabeurepe bezahlt haben, gemäß den berr. Rachebeschlüflen an» dem RePautev-Regulalw gewichen. Dagegen wird der Maler Emil Nißner al» Abgabenrestant gemäß dem dahingehenden RathS- beschluffe unter da» Restantenregulativ gestellt. Nach Erledigung der Tagesordnung führt 6. Gtadv. Romberg auS: In Versammlungen wie in der Presse sei man vielfach bemüht gewesen, industrielle Unter nehmungen für unsere Stadt zu gewinnen. An Rathsstelle hätten diese Bemühungen jederzeit Unterstützung gefunden und trotzdem sei bi» jetzt kein Erfolg zu verzeichnen. Auf Wunsch Bieler wolle er auf diese Angelegenheit zurückkommen und den Rath ersuchen, möglichst selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Im Laufe der letzten Jahre seien an vielen Orten Erfolge erzielt worden, nur in Riesa nicht. So habe z. B. Strehla einen großen Zuwach» an Industrie gehabt und ein große» Objekt sei wieder unterwegs. Wir hätten bereit» in diesem Jahre einen Steuerzuschlag und eS sei die Aussicht vorhanden, daß derselbe später sich noch erhöhe» werde. Mr müßten bestrebt sein, Steurrkräste zu gewinnen; daS aber könne nur glschehm durch Heranziehung von Industrie. Die etwa zu bringenden Opfer würden wir nicht zu bereuen haben. Für Milstärbauten hätten wir bedeutende Aufwendungen gehabt, warum sollten wir solche nicht auch für die Industrie bringen? Es heiße immer, e» gäbe kein billiges Land. Man möge doch daS an Mergendorf und Poppitz angrenzende Areal aufschließen, dort werde daS Land billig sein. Die Besitzer Härten doch auch Interesse daran und würden daS Land für billiges Geld hergeben. Durch Gleis anschluß laste sich hier ein großes Terrain aufschließen. Redner ersucht dm Rath, die S^che zu behandeln.' Bürgermeister BoeterS: Der Rach habe bei jeder Ge legenheit, die sich gebotm, Verhandlungen aufgmommm, besonder» bei Nachfragen nach Areal, in jedem Falle aber seim dieselben an den Arealerwerbsverhandlungen gescheitert. Dadurch, daß die Bank für Industrie und Handel ein bedeutendes Areal er worben habe, sei man in der Sache jedenfalls einen Schritt vorwärts gekommen. Die Bank werde daS Areal nicht todt liegen lasten, sondern jedenfalls mit Unternehmern in Verbindung treten. ES scheine ihm, als wolle Herr Romberg dm Erwerb von Areal in Vorschlag bringen, um dasselbe Unternehmern zur Verfügung zu stellen. Der Gleisanschluß hänge zusammen mit dem Jahnahafm und lebe nech im, Projekt. DaS an Poppitz und Mergendorf angrenzende Areal befinde sich in einer Unzahl Händen, ein Ankauf seitens der Stadt sei bedenklich, da» Stamm vermögen dürfe nicht zu Spekulationen verwmdet werde«. In Strehla gäbe e» größere Arrake, die sich nur in einzelnen Hän den befänden, dazu der billige Preis von 50 bis 75 Pfg. pro <zm, da halte er den Ankauf feiten» der Gemeinde für richtig. Redner bemerkt schließlich, der Rath sei stet» bemüht, die Sache zu unterstützen und Verhandlungen aufzunehmm und wiederholt, er hoffe, daß durch Ankauf deS Areals seitens der Bank in dieser Sache ein großer Schlitt vorwärts gethan ist. SW. Rom berg: ES eircultre in der Stadt daS Gerücht, die Bank habe vo» dem erworbenen Areal einen bedeutenden Thell an dm Staat verkauft; ob die» auf Wahrheit beruhe, Wiste er nicht. Die Annoncm in den Blättern, betreffend Arealnachsrage, seim geprüft worden und dabet habe sich ergeben» daß unter ihnen solche von hiesigm Spekulanten sich befunden. Der Preis de» Areal» betrage übrigen- jetzt in Strehla 1 Mark bi» 1 Mark 25 Pf. pro <zw. Sei» Vorschlag richte sich nicht auf dm Er werb sämmtlicher oder einen größeren Thell der unterm Län dereien, sondern nur um Erwerbung eine- solchen zur Her stellung eine» Gleisanschluss«». Vielleicht laste sich auch leichter etwa» erzielen, wenn die Stadt Erwerbungen auf Widerruf in die Wege leiten würde. Bürgermeister BoeterS: Bon einem Arealverkauf seitens der Bank an den Staat sei ihm nichts bekannt. Daß unter den Annovcm fingirte gewesen seim, könne er nicht sagm, diejenigen, auf die der Rach eingegangen sei, hätten keinem Simulant« entstammt. Dm jetzigen Arealpreis st» Strehla gäbe er ohne Weitere» zu. Der Ankauf der an Poppitz und Mirgendorf angrenzenden Parzellen sei ungeheuer schwierig, da dteselbm fämmtlich nur au» schmalen Streifen be ständen. Zur Herstellung einer Gleisanlage steh« der Stadt da- Recht zu, event. daS Expropriation-verfahren anhängig zu machen. Stadtv. Schneider: Die Stadt bewtrchschafte jetzt daS Ritter «rrd Anzeiger (Mblätt mü Aiytißtt). DWW Arntsöürü -W. Tckegramm-Adrefser »Tageblatt-, Riesa. der König!. Amtshauvtmaimschaft Großenhain, des Könml. Amtsgerichts und des Stadtraths M Riesa. H 218 TannerStag, IS September 1900, Abmv» SS. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt «scheint jwen Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljähritchrr Pezng-prtt» bei Abholung in dm Expedition« in Riesa und Strehla oder durch unsere Träg« sw« in» Hau» 1 Mart SV Pfg., bei «Shoiuug am Schalt« der Kaijerl. Postanstalt« 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briefträger frei tu» Hau» 1 Mark Sö Pf. »ageigm Annah«, für di« Runvuer de» Ausgabetag,» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und vertag von Langer 0 Winterlich M Rief«. — Geschilft»stele. Kastanieustraß« M. — Für die Redaetim venmtwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Die Aufstellung de» MontirungSgerüste« zur Brücke über dm Has« in Gröba an der Kreuzung-stille mit der Riesa-Strehlaer Staatsstraße daselbst soll demnächst unter Belassung einer achte» VerkehrShöh« von 3,50 m und einer Brette von 7 w erfolgen. E- wird dies wegen der eintretendm zeitweisen Einschränkung der Verkehrshöhe zur öffmt- llchm Kauttuiß gebracht. Großeuhaiu, am 12. September 1900. Königliche Rmt-Hauptmarmschaft. »515 6. I. Schmidt. Die Gemesttdeaslngm auf dm 3. Termin dieses JahrrS sind baldigst, längsten» aber btt zu« 1. Oktober e. au die Stadtsteuereinnahme abzuführm. * Riesa; am 12. September 1900. Der Rath der Stadt Riesa. «oeter-. «dl. gut selbst';gdaffelbe habe auch Ländereien, die sich zur Aufschließung eigneten. ES sei die» möglichst in Erwägung zu ziehen. Bürger meister BoeterS: Die Länderelm deS Rittergutes seim sämmllich dm Ueberschwemmungen auSgesetzt, bis auf die Spitze deS Exerzwik» Platzes und deshalb zur Aufschließung für BebauungSzwecke nkchß geeignet. Stadtv. Romberg will unter dm von ihm aG fingirt bezeichneten Annoncen nicht sämmtliche, sondern nur einige davon gemeint haben. Stadw. Richter hält, wie schon früher, daS untere Areal für Fabrikanlagen am geeignetsten. Der Er werb werde aber immer schwieriger, da immer neue Erwerbung« stattfänden. Wenn Fabriken auf der Höhe zu stehen kämm, würde daS bet der herrschenden Windrichtung nachtheilig sein für die Bewohner der Stadt. Das untere Land sei zu habm -mr Preise von 1 Mk 50 Pfg. bi» 2 Mk. pro uvd daher billiger als da» obere. Die WohnungSverhältnikse anlangend, so müßt« kleinere Wohnungen zum Preise von 40 bi» 50 Thaler geschaffm werden. Wenn auch dadurch nicht bedeutende Steuerzahler Hera»» gezogen würden, so doch ein bedeutender Konsum. Stadw. Starke schlägt die Wahl eines BerkehrSausschufseS vor, dm die Verpflichtung übernimmt, die Sache zu behandeln. Bürger meister BoeterS dankt den Herren Romberg und Starke für ihre Anregungen und verspricht, die Sache im Auge zu behalt«. 7. Stadtv. Träger monirt daS Ueberhiingen nieder« Baumzweige auS verschiedenen an den Straßen liegend« Grund stück« in die Fußwege, wodurch der Fußverkehr, besonder» bei Regenwetter, in unangenehmer Weise gestört wird. Herr Bür germeister BoeterS sagt Abhilfe dieser Vorkommnisse zu. Hierauf nach Vorlesung und Vollziehung des Protokoll! Schluß der Sitzung. — Wir machen alle Hausbesitzer sowie alle Haushaltungs vorstände nochmals darauf aufmerksam, daß von diesem Jahre ab zu den HauSlisten, laut AuSsührungS-Berordnung deS könkgl. Ministeriums, auf schriftlich gestellten Antrag seitens der ein zeln« Hausbesitzer Einzellisten ausgegrgen werden, wenn die HauShaltungSvorstände solche beanspruchen. Ist der Antrag bi» zum 20. dieses Monats Lei der Gemeindebehörde nicht gestellt, findet er keine Berücksichtigung. Eine rege Benutzung der neuen Einrichtung ist sehr anzuempfehlen. (Vrrgl. dieSbez. Notiz 'n No. 205 d. Bl ) — Nach einer im „Am'kbl. d. Reichspostamt»" veröffent lichten Bekanntmuchung hat da» Reichspostamt zur weiter« Er leichterung de» privaten Telegrammverkehrs mit den Angehörige» der deutsch« Truppen und Kriegsschiffe in Ostasien mit dm io- thelligtm Kabelgesellschasten Vereinbarungen getroffen» wonach Sammeltelegramme mit Privatnachrichten in offener Sprache die täglich einmal zwischen, zwei dazu bestimmt« amtliche» Stellen in Deutschland und Ostasien auSgetauscht werd«, gegen eine ermäßigte Gebühr befördert werden soll«. Im Einzelne» wird über die Benutzung dieser Einrichtung Folgendes bestimmt: 1. Für Privattelegramme in offener Sprache aus Deutschland an Angehörige der in Ostasien stehenden deutschen Heer«»- u»d Martnrthetle wird fortan nur die Hälfte der tarifmäßig« Ge bühr (unter Aufrundung der Summe auf ein« durch swch theilbarm Pfenntgbetrag) erhoben, sofern der Absender duvch den vermerk „Feldtelegramm" vor der Aufschrift zum Ausdruck bringt, daß die Nachricht in daS nächste Sammeltelegramm aufs- gmommm werden soll. 2. Auch für die von dm deutsch« Heeres- und Marineangehörigen in Ostasien durch Vermittelung, der Truppenthetle untz Kriegsschiffe aufgeliefertm Feldtelegramair in offener Sprache nach der Heimath wird nur die Hälfte der tarifmäßig« Gebühr (unter Aufrunduug der Summe auf ei«» durch fünf theilbarm Psrmrigbetrag) erhob«. 3. Ja der gleichen Weise wie die Angehörigen de» Heere» und der Marine uehmm auch die Mitglieder der freiwillig« Krankenpflege «r dm vorgeschriebenm Erleichterung« theil. 4. Auf dm Verkehr mit den auf der Ueberfahrt nach Ostasien befindlichen Krieg!» und TruppentranSportsch'ffm find« die vorstehenden Bestimaruu» gm k.ine Anwendung. IHH»! — Obgleich zunächst ein ^weiterer Bedarf ansOffiztmue für da» ostasiatische Expeditionskorps nicht vorliegt, wird dach^ ein« Liste aufgestellt, welche di« Namen derjenigen Offiziere er hält, über die bet plötzlich etatretmdem Bedarfe.ohae^ »srhrrtgtzi
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite