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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190009210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-21
- Monat1900-09
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1900
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«nd Anzeiger Wrtlitt «ld Aiskiill). Lelegramm-Abreffe: »Tageblatt", Riesa. Amtsblatt , Fernsprechflelle «r. ro. der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. SSO. Freitag, St. September ISS», Abends. 58 Jahrg. Da» »iejaer Tageblatt «schrat je»« Sag Abend« mit ««»nähme der San» und Festtage. «trrtelMttch« »«HHPmi» btt Abholung t» dm «gpedtttanm tt» Riesa uxd Strehla Her durch unser, Ttth« ßmt tu« Mm» I «a« SS Wg., bei «bhatuug am Schatt« der Latsal. Postanstaltm 1 Mart SS Psg., durch dm Briefträger frei in» Han» t Mark « Pf. »nzeigm «miatz», sbr di« «um»« de» ««»gib,MM bi» vormittag S Uhr ohne Gemilhr. Dm« «id «erlag mm Langer L Winterlich dr Riesa. — SeschilMelr: »astantenstraß« SS. — Mir dM bdchaetimr »««ttmorttich: Herman» SchWidt in Mesa. Die in Gemäßheit von K 9 Absetz 1 Ziffer 3 dr» Rrich-gesetzr» über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Friede» in der Fassung vom 24. Mat 1898 — ReichS-Grsetzblatt Seite SSI flg. — nach dem Durchschnitte der höchste« Tagr»prelse de» Hauptmarktort«» Großen hain du Monat August diese» Jahre» festgesetzte und um 8 vom Hundert erhöht« Vergütung für di« von den Gemeinden resp. Ouartirwlrthen innerhalb der Amtbhauptmannschast Großen hain du Monate September diese» Jahre» an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage betrögt 8 M. 40 Psg. für 80 Kilo Hafer, 3 - 83 - - 89 - Heu, 2 - 44,» - - 80 - Stroh. Königliche Amtrhauptnrannschaft Großenhain, am 19. September 1900. k o. 1040. I. «.: Schmidt. Hsl. Da» unterzeichnete Amt»gericht hat heute aus Blatt 381 de» Handelsregister» für fei«« Bezirk die am 1. September 1900 errichtet« offene Handelsgesellschaft Gebrüder Caspari in Riesa und al» deren Gesellschafter die Herren Tischlermeister Friedrich Richard La-pari und Tischler Otto Friedrich EaS-ari, Beide tu Riesa eingetragen. Angegebener Geschäftszweig: Möbelhandlung. Niesa, dr» 19. September 1900. königliche- Amtsgericht. Held»er. Brehm. verttiche» «ab Sächsische». Riesa, 21. September 1999. — Der Vorstand de» LandeSvereln» der Dmtsch-sozialm Resormpartei im Königreich Sachsen veröffentlicht für die Sonn tag, dm 39. September von 11 Uhr Vormittag» an in Riesa (Wettiner Hof) stattfindcnde Ordentliche Haupt-Versammlung fol gende Tagesordnung: 1) Jahresbericht, erstattet vom Vorsitzenden Zimmermann. 2) Bericht vom Magdeburger Parteitage, er stattet durch Abg. Griffe. 3) Bericht der Geschäftsstelle. 4) Kassenbericht und Rechnungslegung. 8) Entlastung deS Vor standes. 6i Neuwahl des engeren Vorstandes. 7) Etwaige An träge. Der Besuch dieses Sächsi'chen Parteitages dürfte im Rückblick auf die Klärung der Parteiverhältnifse in Magdeburg besonder» zahlreich werden, wmn auch der Landesverband von der Spaltung direkt nicht berührt wird, da in Magdeburg die 27 Stimmführer des Königreichs Sachsen geschlossen für die Zimmermann'sche Taktik stimmten. Zur Betheiligung an dem Parteitage berechtigt find die Mitglieder der einzelnen Reform vereine sowohl als die Einzelmitglieder des LandeSvereinS. — Am 24. diese» Monats wird in Schwepnitz eine Stadt- Fernsprecheinrichtung eröffnet. — Wenn sich das Gerücht bestätigen sollte, da» jetzt in OsfizierSkrelsen auf dem Manöverterrakn kursirte, so würden im nächsten Jahre bei Chemnitz — Kaisermanöver stattfinden. Einem Gerücht zufolge sollen nämlich 1901 die Sachsen gegen die Bayern manöveriren und zwar, wie behauptet wird, in der 'Gegend des heurigen KorpSmanövers des 19. Armeecorps. Sollte sich das Gerücht bestätigen, so erscheint eS als wahrscheinlich, daß auf dem Truppenübungsplatz Zeithain wieder die Kaiser parade abgehalten wird. Wir betonen indeß, daß irgend welche bestimmten Nachrichten noch nicht vorliegen, eS sich vielmehr, wie gesagt, nur um Gerüchte handelt. — Im Saale deS „Wettiner Hof" concentrirt nächsten Sonntag Abend das „Original-Vokal- und Jnstrumental-Concert- Ensemble „Hans von Hoff". Bor dem Direktor deS kgl. Con- servawriumS für Musik und Theater in Dresden hat sich da» Ensemble 1897 einer Prüfung unterzogen und die Bescheinigung er! alten, „daß eS rein und mit guter Schattirung singt, so daß, ta auch die gewählten Gesänge besserer Art sind, bei seinen Vorträgen höhere» Kunstinteresie vorwaltet". Freunde älp- lerischen BolkSgesangS machen wir besonder» auf da» Concert aufmerksam. — Wie schon mitgetheilt, werden von jetzt ab Privat- piickereien an die in Ostasten befindlichen deutschen Truppen zur Feldpostbeförderung zugelaffen, sie müssen folgenden Bedingungen entsprechen: 1) Gewicht der einzelnen Sendung nicht über 2'/, hg; 2) Größe nicht erheblich über 38 em in der Länge, 15 em in der Breite und 10 em in der Höhe; 3) Verpackung in Kistchen oder feste Carton» recht dauerhaft mit äußerer Um hüllung in haltbarer Leinwand oder Wachsleinwand und mit fester Verschnürung; 4) die Aufschrift muß in der Weise herge- strllt werden, da» auf die Sendung eine mit der vollständigen Adr ess« recht genau und deutlich auSgrfüllte Feldpostkarte halt bar aufgrheftet oder aufgeklebt wird; aus der Karte ist außer dem der Absender und der Inhalt der Sendung genau anzu geben. Da» Porto beträgt, wie gemeldet, für jede» Feldpost. Paket ohne Unterschied de» Gewichte» und Bestimmungsorte» 1 Mk. Die Sendungen müssen bet der Aufgabe frankirt werden. Zur Arankirung dienen Postfrrimarken, die auf die Feldpostkarte ru Leben sind. Eingeschriebene Pakete, Sendung!« mit Werth- Wgabe oder Postnachnahme sind unzulässig Ausgeschlossen von der Versendung mittel» Feldpostpakete» sind, wie zum Theil schon mitgetheilt, unbedingt: Flüssigkeiten, Sachen (Lebensmittel), die dem schnellen Verderben unterliegen, zerbrechliche und leicht entzündliche Sachen, sowie die allgemein von der Postbesörde- «n» ausgeschlossenen Gegenstände. Nne Gewähr für die richtig« und pünktliche Ueberkunft der Privatpäckereien kann die Postver waltung nicht übernehmen. Der Beifügung einer Postpaket adresse bedarf e» nicht. — Die Generaldtrektion der sächsischen Staatsbahnen hat an da» Lokomotivpersonal die Mahnung gerichtet, bei dem Brr- brauch der Kohlen größere Sparsamkeit walten zu lassen. Nach Wegfall der Kohlenprämie und dem Ersatz derselben durch feste, nach der Leistung bemessene Bezüge sei, so heißt e» in dem Er lasse, mit dem Brennmaterial« weniger sparsam gewlrthschastet worden. Sollte e» nicht gelingen, diejenigen Lokomotivführer zu ermitteln, welche an der Zunahme de» Kohlenverbrauches die Schuld tragen, so müsse unbedingt zu einer Kürzung der Prämienvergütung in Höhe eines Drittels de» MonatSbetrageS, welche das gesammte Lokomotivpersonal treffen werde, geschritten werden. — Vielfach herrscht im Publikum noch die Unsitte, Obst reste einfach achtlos auf die Straße zu werden Besonders jetzt zur Obstzeit kann man derartige Achtlosigkeiten vielfach beobachten. ES möchte hiermit doch darauf hingewiesen sein, daß nicht» ge fährlicher ist, als wie eben dieses Beginnen. So achtlos wie ein solche» Stück Obst weggeworfen wird, so achtlos tritt aber auch eine andere Person darauf, gleitet aus und kommt im günstigsten FallMit einem Sturze und beschmutzten Kleidern weg. Andernfalls kann aber auch, wie schon genügende Fälle bewiesen haben, die Sache sehr ernst werden und unter Um ständen einen Menschen zeitlebens zum Krüppel machen. —X In der am Sonntag, den 16. Sept, in Dresden ab gehaltenen, sehr gut besuchten Versammlung von Automobilen besitzern und Förderern deS AutomobiliSmus wurde einstimmig die „Bereinigung Sächsischer Automobilenbesitzer, Sitz Dresden" ge gründet. Nach einer eingehenden Schilderung der Zwecke und Ziele der Vereinigung, welche in Förderung des wissenschaftlichen, gewerblichen und gesellschaftlichen AutomobilismuS, sowie im ferneren in Einrichtung von geeigneten Benzlnstationen, Unter- kunftShotels, Unterkunftsräumen, elektr. Ladestationen rc. bestehen, wurde Herr Dr. Andrea», Dresden, zum 1. Präsidenten der Vereinigung gewählt. Die weiteren Wahlen ergabm 1. Stell. Vertreter Herr Dr. med. Arnold, Großenhain, 2. Stellvertreter Herr Fabrikbesitzer L. Müller, Leipzig, Sekretär Herr Rob. Vieweg, Dresden, Journalistischer Beisitzer Herr Paul Gröve, Dresden. DaS Sekretariat der Bereinigung ist in DreSden-L, Canalettostraße 13, Telephon I, 7477. Die dauernd geöffneten Clubräume für Dresden befinden sich im Zoologischen Garten zu Dresden, Thiergartenstraße, mit eigener Remisage, Benzinstation und elektr. Ladestelle. Um ein einheitliche» Ganze» zu schaffen, sind in derselben Versammlung für die Städte Chemnitz, Bautzen, Leipzig und Zwickau Kommissionen gewählt zu einem engeren Zusammenschluß der Mitglieder in den betr. KreiShauptmannschasten. Der bedeutenden Anzahl von Gründungsmitgliedern, denen sich auch verschiedene Herren angeschlossen haben, di« sich für die Sache selbst intrressiren, steht eine ebenso groß« Anzahl von Wagen zur Seite, woraus am besten ersichtlich ist, daß die Automobilfahrzeuge immer mehr au» dem Rahmen dr» Sport» in den täglichen Gebrauch übergehen. — Ueber die Lage der sächsischen Wirkwaaren- Industrie schreibt mau an» Lhnnnitz der vcn Theodor Martin herauSgebebenen „Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie": Strumpfwaaren. Krieg in Afrika, Wirren in China, Pkäsidentcn- wahl in den Bereinigten Staaten — unter diesem unglücklichen Dreigestirn sollte unser Export nicht leiden? Und so machen sich denn auch zumeist im Strumpigeschäste dies« Einflüsse empfindlich geltend. Ordre» gehen nur spärlich ein, und die Besteller, dl« hierfür ein nur zu sei« ausgeprägte» Gefühl haben, begleiten etwaig« Aufträge mit Preisen, die keine Rechnung lassen. Trotz dem bleiben derartig« Ordre» schließlich hier und da hängen bei Fabrikanten, di« gerade knapp sind an Beschäftigung und die Garnliesetungen in» Geld fitzen möchten. Handschuhe wurden verhältnlßmäßig besser bestellt, obgleich auch da nicht mehr die Lust und Liebe vorhanden ist, wie vordem. Für Winter arbeitet man noch mit Hochdruck an den überfälligen Ordre», besonder» in Ringwood», für welche e» an geübten Arbeitskräften fehkt. In den Sommer-Kollektionen wagen sich die Stuhlhandschuhe wieder mehr heraus, da ü jour-Mannschettrn wahrscheinlich be. liebt sein werden. Tricotagen sind auch durch die politische Lage in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich sich die Flaue dort weniger schroff geltend macht. Die Kalkulationen liegen dort nicht so einfach, daß sie jeder Käufer vornehmen kann, wie» bei vielen Strumpfwaaren und dadurch ist der Verkäufer selbständiger rmd kann fester auf Preis halten. Alle» in Allem genommen, werde» wir wohl eine merkliche Flaue in der ganzen Wtrkwaarenbranche durchmachen, die um so fühlbarer werden wird, je länger die kriegerischen Wolken am Himmel bleiben. )tt( Dresdner Landgericht. Der 1879 in Schlesien geborene, schon wiederholt mit dem Eigenthumsparagraphen in Konflikt gerathene, zuletzt in Sagerttz wohnhaft gewesene Handarbeiter Richard Paul Theile hatte sich wiederum wegen Eingriffe in fremde» Elgenthum vor dem Strafrichter zu ver antworten. Während der Angeklagte beim Hammerarbelt« Kunath in Sageritz zur Untermiethe wohnte, stahl er eine» Tage» im Februar d. I. dem Kunath 50 Psg. und am 3. Juli d. I. der bei K. beschäftigten Dienstmagd Förster 10 Mk. baareS Geld. Der Angeklagte giebt die Diebstähle zu und führt zu seiner Entschuldigung an, er sei zur Zeit der That in Noth gewesen^ indem er damals keine Arbeit gehabt habe. Unter Annahme mildernder Umstände erkannte der Gerichtshof der VI. Straf kammer auf eine Freiheitsstrafe in der Dauer von 4 Monate» Gefängniß. Die Kosten hat Th. zu trögen nach 8 497 der St-P.-O. — Ist der 8 Uhr-Ladenschluß bei uns durchführbar? Ter „Confectionär" schreibt unseres Erachtens sehr rich tig: „Am 1. October tritt der obligatorische 9Uhr-Ladew- schluß zur Geltung. Zugleich kann, wenn sich zwei Drittel der betheiligten Ladeninhaber damit einverstanden er klären, sogar der 8 Uhr-Ladenschluß eingeführt werde» und zwar für alle oder einzelnen Geschäftszweige. Unter den betheiligten Geschäftsinhabern sind also, wie auch sonst aus dem Paragraph 139 f der Gewerbeordnungsno- velle hervorgeht, nicht ohne Weiteres alle Geschästsin-' Haber einer Stadt, sondern die Geschäftsinhaber einzelner Branchen verstanden. Diese Bestimmung, daß die einzelne«: Geschäftsinhaber in Bezug auf den 8 Uhr-Ladenschluß jx nach ihren Bedürfnissen und Interessen verschieden vor gehen können, hat etwas für sich. Für manche Branche» für die schon der 9 Uhr-Ladenschluß unzweifelhaft eine Schädigung mit sich bringt, so vor Allemfür Cigarren-nutz Telikateßwaarengeschäfte, würde der 8 Uhrschluß eine tief einschneidende und zum Theil sogar ihre Existenz ge fährdende Bedeutung haben. Viele Branchen (namentlich Manufaktur und Modewaaren) haben gar kein oder ge ringes Interesse daran, länger als bis 8 Uhr oferr zu halten, sie könnten sich natürlich mit der Einführung; des 8 Uhr-Ladenschlusses einverstanden erklären, ja, dessen Einführung wäre ihnen sehr erwünscht, denn mancher Ge schäftsinhaber dieser Branchen würde gern um 8 Uhr' schließen, thut es aber wegen seines concurrirenden Nach bars nicht. Aus diesen widersprechenden Bestrebungen unch Interessen eine einheitlich« und Allen gerecht werdende Resultate zu ziehen, halten wir für unmöglich; wir glauben aber, daß man bei Beurtheilung dieser Frage auf Die jenigen, die ein nachweislich schwerwiegendes Interesse haben, nicht schon um acht zu schließen, billig mehr Rücksicht nehmen sollte, als auf Diejenigen, die ganz gern um acht schließen wollen. Diese können es thun, ohne daß eine polizeiliche Verfügung dazu nöthig ist; Nitz--
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