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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190010181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-18
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1900
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uesaer rmmerst«, 18. Octvdrr tvvb, Mett» v«ch. v. 1135. 5! 1 H - Unt-r Himoei» auf die amtshauptmanufchastllch« Bekavvtwochmig vo« 18. April IMch» Nr. v. 478. — abgttoukt t, Rr. 91 de» Riesaer ««tttkatte» — wird Solch« mit tt» Bemerken bekannt gemacht, daß kkebertrettmg« »ach - 386»» de» Reichsstrasgefetzbuch« Ge straft werden. Die Ortttehörden werde» veraulaßt, de» Ortsewwohoeru auf de» vorgefchrlebeue» veWe von geaenwürtiger Bebmattuachunp K«»t«iß zu gebe». Großenhain, am 13. LMß« 1666. SöLigliche U«tr-impt«»»»schast. si» Bormtttag v Uhr ohne Gatthr. Dnukrmd »«lag von Langer d Winterlich in Ries«. — Geststftsfttte: ch«sta«ie»str!äße 89. — Für die Bedactio« »mmttmGch: -«»««»» Schmidt in «les» Dieser Zustand wird sich voraussichtlich gründlich än dern! An die Stelle des Fürsten Hohenlohe tritt Graf Bülow, ein jugendlicher, thatkräftiger Diplomat, der die äußere Politik des Reiches in den verschiedensten Fragen erfolgreich geleitet hat. Die Zeit ist ernst! Die Regierung hat eine große Verantwortung bereitwillig und ihrer Pflicht bewußt auf sich genommen Die chinesische Frage hat sich immer mehr complicirt, und ein Ende der Wirren ist fürs erste nicht abzusehen. Seit den Tagen des ersten Kanzlers hat sich der Kreis der deutschen Politik unge heuer erweitert. Biele Fragen, die man früher kühl äb- lehnen konnte, stehen jetzt im Vordergrund des Interesses. Aber jede Zeit schafft schließlich ihre Männer! Wenn Fürst Hohenlohe jetzt aus dem Amte scheidet, so wird man ihm die Anerkennung nicht versagen können, daß er in Selbst verleugnung und unerschütterlicher Pflichttreue sein Amt das er widerstrebend in schwerer Stunde übernahm, ver waltet hat. Mögen nun aber auch die kommenden Ereig nisse den Mann finden, der ihnen ganz gewachsen ist! -(Berlin. In einer Sonderausgabe deS „Reichs anzeigers" wird folgende Bekanntmachung veröffentlicht: Der Kaiser und König haben allergnädigst geruht, den Reichskanzler, Präsidenten des Staatsministeriums usw. Fürsten Ku Hohenlohe-Schillingsfürst die nachgesuchte Ent lassung Saus seinen Aemtern unter Verleihung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler mit Brillanten zu ertheilen und den Staatsminister usw. Grafen Bülow zum Reichs kanzler, Präsidenten des Staatsministeriums und Mi nister der auswärtigen Angelegenheiten zu ernennen. vertttcheS mW Sächsische». Mesa, 18 October 1966. — .Rast ich, so rost ich!- Diese» Spruche» grdmlend, »immt auch die »e»e Leitung des Sewerbeverein» die sich bie tenden Gelegenheiten wahr, die Mitglieder durch lehrreiche Vor träge und btzeurfiouen zu bilden und zu erfreuen. Der gestrige Besuch galt der hiesige« Letmfabrik. Die Herren Richter und Mohr begrüßten die Erschienenen und führten dieselben durch die mit Dampf betriebene und »ach den neuesten Erfahrungen eingerichtete Fabrik, dabei erläuternd, »le au» dem Äderabfall nach verschiedener Behandlung in großen Bassin», nachfolgendem Waschen, Poesien und Auskoche» der Leim gewonnen, wie der selbe dann geklärt, geformt, geschnitten und auf Retzhorde» getrocknet wird, bl» die Letmraseln versandtfähig sind. Der Betrieb wttbe mit vielem Interesse besich-Igt und mau schied mit Dank, cha der gegenüberliegenden Gärtneret der Herren Storl 4 vüttntt einen Besuch «bzustatten. Bei «ine« Rundgange durch Früh beet» und Gewvch»hau»anlogen konnte mau sich von der reich? haltigen Answahl de» verschiedensten Pflanzenschmucke« über zeugen , welcher in massen haste« Exemplare« wohlgeordnet die SewSchshäuser und Beel« füllte, um »ach »hell» küqerer, thetls längerer Zett verkaustfätzig zu «erden. Auch die Herren Stoel und Büttner ernteten den Dank für da« Gesehene. — Seite»» der Bereinsmttgltrder sollte« jedoch derartige Darbietungen de» Verein» durch zahlreichere Bethettiguug «ehr getoürdigt werden. — Der Bericht über die letzte Stadtverordnete»-Sitzung folgt in nächster Nr. — Da» zweite Gastspiel, da» gestern das Ensemble do« königl. Schauspielhaus in Lauchstädt mit Schöuthaus .Komödie': .Das letzte Wort' gab. war leider nur sehr «Stzig besucht. Di« Aufführung selbst ging glatt und sicher von Statten und war ersichtlich gut eluftudirt, dir Etnzrlleistungru waren lm Allge meine» recht onrrkeonrttwerth, die Toilette« der Damen hoch» elegant, auch die Ausstattung der Bühne war lobenßwerch rtnd ließ Sorgfalt der Regie erkenne«. Recht ungemüthlich dagegen war die Temperatur im Saale und dieselbe wohl geeignet, ver stimmend zu wirke». . — Die Automobilfernsahrt Dresden-Leipzig, welch« in dem Vormittagssiuudr» des morgige« Freitag ftattfindet, lenkt die allgemeine Aufmerksamkeit in erheblichem Maße auf sich. Der Start der betheiligte» Fahrzeuge erfolgt — nach Klaffe» «u. ordnet — in Trachau bei Drei den, am Freitag früh */,8 Uhr Die Streckr führt Aer Meißen-Seerhausen-Oschatz-Wurzen mach dem Atel« der Fernfahrt, dem neuen Gasthof in Paunsdorf btt Leipzig. Auf der ganze« Strecke ist vom Fahrausschuß Em scharfer Bewachungsdienst durch Radfahrer eingerichtet matt«. Letztertt stillt besonder» die Uichpcke - "7 ' — richtige» Weg zu weise», ff« auf etwaige Hindernisse ausmerkfm» zu mache», de» übrig« Fahr- und Festverkehr uSthigeufall» von» Rah« der Motorfahrzeuge zu benachrichtige» rc. Die Renn«»-« fi»d i» sehr befriedigender Zahl «wgegargen, ttle Klaffe» weffnr tor-Fahrräder, in Älasie 2 die kleinen Motorwagen, in Ktaffo Tourenwag«. Die Klaffe 4 ist für Lastwäg« off«, diestGur fahr« nur di« Strecke Wurzen-Paunkdorf ab. — In S rer- ha «seu dürft« die Fahrer nach 9 Uhr zu erwart« sei». markt' folgend« Situationsbericht: Umfassende Lohnherabsetzmrgpr steh« »ach Zeitungsnachricht« im gesummten Baugewerbe bevor- Die Arbeitgeber behaupt«, nicht mehr in der Lage zu fei», die jetzig« Löhne Welter bezahl« za können. Such wollen sie emff mehrere Jahre hinaus keine Verpflichtung« übernehmen. Am KL, K4., KL. mtt L«. Oktober und am 1„ 2., 7., 8., K„ LS., 14. «,d 18. November d. T-. von » Uhr vormittags bis 1 Uhr oachmittags werd« auf dem MMlerio-Gchteftplatze bei Zeithai« nördlich de« Wülknitzer Wege» und «« K., S„ 8., 8, 7„ 8., 1«. und 1K. November d. IS vo» 7'° Uhr vormittag» bis 8 Uhr nachmittag» «f de» JsnfanterieS^hteft-Platz bet Haidehäufer Scharfschießen abgehalt« und wett« die Schießplätze «inschl. der Gefahr«b«retche an jedem dieser Schteßtage etwa 2 Stund« vor Begin» des Schießen» gesperrt. Der Wülknitzer Weg bleibt für den Verkehr fett. Letztere« fällt besonders dieAußpcke z», den Automob listen dem richtig« Wer zu weis«, sie auf etwaige Hindernisse aufmerksame zu mach«, dm übrig« Fahr- und Fußverkehr nöthigeufall» »mm Rah« der Motorfahrzeuge zu benachrichtige» rc. Die Renn «gar find i» fehr befriedigender Zahl «ingegaugen, alle Klaff« weffmr «tue gute Besetzung auf. M concurrirm in Klaffe 1 di« Mo tor-Fahrräder, i« Klaffe 2 die klein« Motorwagen, in Klaffe "34. die leicht« Tourenwag« und in Klaffe 3S die schwer« Tourenwag«. Die Klaffe 4 ist für Lastwäg« off«, dieselbe« fahr« nur die Strecke Wurzen-Paunkdorf ab. — In Geer» Hause» dürft« die Fahrer nach - Uhr zu erwart« fei«. — Heber die Lage des Baugewerbes giebt der .ArbeW- markt' folgend« Situationkbericht: Umfassend« Lohnherabsetzw^em steh« nach Zeitungsnachricht« i« gesummten Baugewerbe bevoL. Die Arbeitgeber behaupt«, nicht mehr In der Lage zu fein, die jetzig« Löhne Welter bezahl« zn können. Such wollen sie mch mehrere Jahre hinaus keine Verpflichtungen übernehm«. — Neber d« Stand der Ritthrjagd geht den Momckb- heft« des Sllg. Deutsch« Jagdschutzverein» aus Jägerkretf« die nachstehende Mittheiluug zu: In Sachs« ist der WlldstanA an Rebhühuem und Hase» der fett lang« Jahr« ungünstigste. Die Ursachen für diese unerfreuliche und beklagmswerth« Thtt- ache stick rioeStheils in dem ungünstig« Winter, dem kalt« und »aff« Frühjahr und dm öfter« heftig« Platz, und Ge witterregen während der Setzzeit der Has« und Brutzeit Gar' Hühner zu such«, ferner aber a«ch in der Ueberhanduahme der Kräh«, Raubvögel, Wiesel und anderer Räuber, die dm grüßt»» Thell der Gelege und des jung« Wildes vernichten. Wur wettere Ursache des schlecht« Wildstandes ist aber auch da» zmc Unsitte gewordene Mttnehmm vo» Hund« auf die Fluren wäh rend der Zeit der Feldbestellung, des Futtrrholens, der Ernte u. s. v. Umso wird an» einig« Kreise» Schlesiens mitge- thettt, daß die Rebhühnerjagd« »ur ein mittelmäßige» ErgttttU bring«, da die Hühner in Folg« der wmig günstig« Früh jahrswitterung vielfach nicht aufgekommen find. Sehnlich Kegu» di« verhältniffe in der Mark und ander« pmußisch« Provipzo« bezw. deutsch« Staat«, so daß in diese« Jahre auf befriedigend» Jagdresultate kaum zu rechn« sei» wird. — Der Titel .Syndicus« bei den sächsisch« HandM-- und Gewerbekammem ist jetzt offiziell eingeführt worden, «ach» de« das sächsische Ministerium des Innern kürzlich i« W« ordonug»wege beschlofl« Hot, dm geschäftssührendm Sekret»« der Händels- und Gewerbekammem Dresden. Chemuitz, Plmmm und Zittau, sowie der Handelskammer zu Leipzig und der Wo- Werbekammer daselbst dm Titel Syndikus zu verleih«. )tt( Dresdner Lasndgoricht. Vor der II. Sttnfi» kämm er hatte sich weg« Rückfallsdiebstahw die schon schon chp vorbestrafte Dienstperson Minna Emike Anna Dorothe Earl Dm verantwort«. Eine» Tage», im Juul d. I., entwendete ste^ währmd sie beim Restaurateur Kühne in Slaubitz bet West» beschäftigt »ar, ein« Regmschin» im Werth« vo« 5 MttL welch« et» Gast hatte steh« last«. Dm Eingriff ahndete der Gerichtshof mit 3 Monat« Sesängniß. Tanitz. Den, langjährig ans hiesigem Rittergut« be schäftigten Vorarbeiter E«rt Friedrich Wilhelm Richter «WO» das .Ehrmzetch« für Treue iu der Attrtt' verlieh« Wd Wit daffelbe iu feierliche», Akt« durch Herrn Assessor vo» Wstztztth. (Amtsh«»Ptmau»schast Oschatz) am Dienstag a Ostrau. Rächst« Sonntag findet d! zm» Hllfsgeistltth« Graf Bülow Reichskanzler. „Der Kaiser hat heute die Ernennung des Staats minister» Grafen v. Bülow zum Reichskanzler, preußischen »Ministerpräsidenten und Minister der Auswärtigen Ange legenheiten vollzogen." — Diese Nachricht überbrachte uns heute früh der Telegraph und wir verbreiteten sie bereits durch «Extrablatt. Wie die Köln. Zteitung mittheilt, be zeichneten politische Kreise den Grafen Bülow schon lange als de« Nachfolger Hohenlohes. Allerdings habe sich Graf Bülow bisher nur auf dem Gebiete der auswärtigen Po litik bewegt und bewährt; aber in den Jahren, seitdem er Staatsminister sei, habe er reiche Gelegenheit gehabt, sich mit den inneren Verhältnissen im Reiche vertraut zu machen. Wenn Graf Bülow nunmehr ausersehen werde, die oberste Leitung zu übernehmen, so könne mit Sicher heit gesagt werden, daß er den inneren Fragen nicht als Neuling gegen übertrete. Dem scheidenden Kanzler widmet die Kölnische Zeitung ehrende Worte der Anerkennung für die sechsjährige Thä- tigkeit. Sie sagt, am höchsten sei die zurückhaltende, däm-' Pfende Thätigkeit, die der Fürst in der Stille seines Ar beitszimmers ausgeübt habe, die erst späteren Genera tionen im ganzen Umfange bekannt werde, einzuschätzen. Man kann dies« Anerkennung gern zustimmen So wenig an sich der Rücktritt des Fürsten Hohenlohe bei dem hohen Alter des Reichskanzlers Befremden erregen kann, Ums» auffallender mag auf den ersten Blick der ge wählte Zeitpunkt erscheinen. Kurz bevor die Vertreter des Volke» zusammentreten, um zum ersten Mal nach so wichtigen Ereignissen der letzten Zeit ihre Meinung zu äußern, legt der erste Beamte des Reiches sein Amt in die Hände de» Kaisers zurück- Aber auch dies Befremden dürfte schwinden, wenn man bedenkt, daß Fürst Hohen lohe seit längerer Zeit kaum mehr als der eigentliche Trä ger der Reichspolttik anzusehen war. Die Rücksicht auf Fein hohes Alter zwang ihn, so schreibt der B. L.-A., zu oft fern der Reichshauptstadt zu weilen, während die po etischen Ereignisse mit überstürzender Schnelligkeit ihren -i Gang gingen. Oft hat er wohl selbst das Unzulängliche G feiner durch das Alter geschwächten Arbeitskraft einge sehen. Wiederholt soll er sich noch in letzter Zeit mit der Bitte «» den Kaiser gewandt haben, ihm die erdrückende Bürde des Amtes von den Greisenschultern zu nehmen, ober der, Kaiser wollte die Hilfe des Fürsten nicht ent behren. So blieb er denn bis zur letzten Stunde im Amte, und wenn er jetzt scheidet, so geschieht das nicht, weil er mit der Entwickelung der Dinge in der letzten Zeit nicht einverstanden wäre, sondern weil er sich den kommenden Verhandlungen nicht mehr gewachsen fühlt. Wesentlich unterscheidet sich dadurch die jetzige Kanzlerkrisis von dem Scheiden der beiden ersten Kanzler des Deutschen Reichs Diesmal will der Kanzler gehen, und sein kaiser licher Herr war es, der jhn bis jetzt immer im Amte zu halten suchte. Wenn aber jetzt die Vorstellungen des Für sten Gehör gefunden haben, so bleibt doch das innige Ver hältnis da» den Kaiser stets mit dem Fürsten während ihres sechsjährigen Zusammenwirkens verband, nach wie vor bestehe«. Jedenfalls kann man sich aber der Einsicht nicht verschließen, daß die kommende parlamentarische Session «inen Monn verlangt, der mit ungeschwächter Kraft, mit überzeugender Kunst der Rede die Maßnahmen der Regierung vor der Volksvertretung klarlegt. Fürst Hohenlohe Mw wohl nie ein überragender Parlamentarier, die feine Diülekttk seiner Reden drang nicht immer durch, und die körperlichen Mittel versagten manchmal gänzlich. ' So trat der Fall ein, den Bismarck stets zu vermeiden ckuchte, daß die einzelnen Staatssekretäre mehr in den ^Vordergrund traten, während der verantwortlich« Sanz- ^Rvmur selten bar »ort ergriff. und A«r»tger Wtßftll «st Attztisitt) Amtsblatt der Köwgl. MtShauptmamlschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa.
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