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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190010200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-20
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1900
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liesaer irr»d A«;rtgrr MktW «ü Aqrißll). , reltgra»».»«N«: FernsPrrchßrW ,r«, ». ««».so. der König!. AmtShauptmaimschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtratzS zu Riesa. >. S4S. Sonnabend, Sv. Oktober ISO-, Abe»»». 5» Jichrg. »M M-soer r»MM afchckw je»« «« N«d« »it «>-«ch»r d« ««» «b »estw». WatckMRch« A'MgAmM k» «bhovmg «» dm ««mdtttmm t» «es» m» «rchl» -da dmch «ns« «W KM w« Ha»« 1 ««« » Pjg., bei «h«w», a» Schalt« da tkatfal. P-ftemstatt« I M«ck SS Psg., durch dm BrtrM^r sni in« Hau« 1 «art « Pf. A^itgi, Am ihm, M dch Ma«« d- »ii»,>»OW» di» Vormittag 8 Uhr ohne Etioühr Dmck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschilMirlle: Kafta»te»ftraße VS. — Für di« Redaetim ««Moortltch: H«,man» Schmidt in N1«s«. Im Versteig« uvg»lokal de» Königlichen Amtsgericht» hier sollen Donnerstag, am 25. Oktober 1900, Bvrm. U Uhr 1 Fahrrad, 1 Schreibtisch, 1 Nähmaschine, 1 braune- Gla-schränkch«, L Glaskasten mit bersch. Schmetterlingen, 18 Bände Meyer- Eonversations Lexikon «ad 1 Regn« latar gegm sofortige Bezahlung versteigert werden. * Riesa, a« 20. Oktbr. 1900. Der Gerichtsvollzieher bei« Kgl. Amtsgerichte. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Roggen, Hafer, He» und Stroh kaust da» Königliche Proviantamt Riesa. Aareiae« fiir da» »Riesaer Sägeblatt" «bitten un« bi» spülest«» Dormtttag» S Uhr de» jrweillg« Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. , verttiche» ««» Sächsische» Riesa, 20. October 1900. » — Mau schreibt un»: »Wie bekannt baut man seit einer Reihe von Jahren au der ProtestationS'irche in Speyer, die zu einem von der evangelischen Christenheit errichteten Denkmal jener denkwürdigen GlaubenSthat unserer Väter werden soll, da sie im Jahre 1529 auf dem Reichstag zu Speyer gegen die wider sie geplante Vergewaltigung in Sachen de» Glaubens mannhaft protestirten und sich so den Ehrennamen „Protestanten" erwarben. Der Ausschuß des Vereins zur Erbauung dieser Protestationskirche hat sich auch an uvsere sächsische ev.-luth. Landeskirche mit der herzlichen und dringenden Bitte gewendet, an diesem Bau kräftig mit zu helfen, und hat ihr vorgeschlagen, die Mittel für die Beschaffung des Lutherstandbildes in der Gdächtnißhalle dieser Kirche auszubringen. In der Mitte dieser Halle soll umgeben von den Statuen der 6 protestirenden Fürsten und von den Wappen der 14 protestierenden Städte daS Standbild des Reformators stehen, wie er das Wort Gottes an'S Herz drückt, die Bannbulle mit dem Fuße sorlstößt, das heldenmüthige Wort von WormS verkörpernd: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott Helse mir!" Dieser Vorschlag dürste bei allen treugesinnten Bekennern deS Evangeliums im Sachsenlande Beifall finden. Wie wir hören, sollen morgen im GotteShause Gaben für diesen Zweck gesammelt werden. Wettere Gaben werden bis zum 28. Oktober in der PfarramtSexpedition angenommen. — Auf dem heute Vormittag stattgesundenen Viehmarkt waren 216 Ferkel, die pro Paar mit 15—25 Mark bezahlt wurden, und 28 Läufer, die je nach Größe pro Stück einen Preis von 30—50 Mark erzielten, ausgetrieben. Pferde waren aus dem Markte gar nicht zum Verkauf gestellt. — Jahrmarktssreuden werden nun wieder einmal geboten. In verschiedenen Restaurants sind Concertgesellschasten eingezogen und erfreuen dort ihr in der Regel zahlreiches, fast immer aber «sehr dankbares Publikum Mit mehr oder weniger humoristischen Borträgen. Auf dem Albertplatz und Altmarkt und auf den bc- kannten Straßen ist man mit dem Aufbauen der Jahrmarkts- U buden eifrig beschäftigt und auch in verschiedenen Ladengeschäften richtet man für den Jahrmarkt zu, um möglichst allen Anfor derungen deS kauflustigen Publikums entsprechen zu können. — Auch verschiedene Sehenswürdigkeiten werden auf Altmarkt und Meißnerstraße wieder geboten, wir verweisen dieSbez. be sonders auf W. BurgholdS anatomische» Museum und auf da» „Colossalknd Justins", das erst lO Jahre alt ist und doch daS enorme Gewicht von 265 Pfuvd hat. — Terbsichoren zu hul digen ist natürlich auch reiche Gelegenheit vorhanden, im Schützen haus, im Hotel Höpfnrr und im „Wettiner Hof" wird zu fröh lichem Tanze ausgesptelt. Im Nebligen verwesten wir auf die Anzeigen in heutiger und gestriger Nr. d. Bl. Wer sticht Mangel an Kleingeld leidet, der kann sich Jahrmarktssreuden mannigfacher Art verschaffen. — Unser schöner Stadtvark hat jetzt eine ziemlich bedeu tende Erweiterung erfahren und zwar an der östlichen Seite zwischen dem sog. Brandenburger Wege und dem Artillerie- Ret platze. Während der Park bisher nach Osten zu in einer Spitze «Mief, kommt jetzt an der südlichen Seite ein Streifen Landes hinzu in einer Breite von ra. 80 Meter an der Grenz« d«S Reitfilatze», auslaufend in einer Breite von ca. 20 Meter am Kopfe de» Brandenburger Wege» in Nähe der steinernen Grotte. Aus dem neuen Partterrain sind bereit» sehr hübsche Wege, Läng»- wie Verbindungswege mit dem alten Parke, an gelegt und auch di« Bepflanzung ist stark vorgeschritten. Die Erweiterung de» Parke» an dieser Stelle wird gewiß allseitig mit Freude begrüßt werden. — Neber die Behandlung der Selbsteinschätzungen. der „Deklarationen", beim lknschätzungSverfahren wird der „Köln. Ztg." au» Sachs« geschrieben: E» mag ja Grund gmug zum Mißtrauen gegen Selbsteinschätzungen gegeben ward« sein; aber wenn nach den letzten statistischen Veröffentlichungen von 22 800 Eingeschätzttn mit Einkommen über 4800 bis 9400 Mark sich 3820 zu einer Reklamation gegen ihre Einschätzung getrieben sühlten und von diesen Reklamationen nur 1122 au» materiellen Gründen abgewiesen wurden, 1862 aber berücksichtigt werden und dabei 88 Eingeschätzte sogar um zehn (!) und mehr Steuerklassen herabgesetzt werden mußten, so spricht dies doch für ein zu wettgetriebenesverletzendeSMißtrauen gegen manchen ehrenwerthen Mann, der sein Einkommen „nach bestem Wissen und Gewisser»" angegeben zu haben schriftlich versichert hatte. Die Beschwerden der Presse über diesen Punkt haben nicht aufgehört, und sie sind denn auch endlich von Erfolg begleitet gewesen: eine jüngst er lassene „Instruktion zum Einkommensteuergesetz" mildert die bis her für die Steuerbeamten und GnschätzungSkommissionen gil- tigcn Anweisungen in vielen Punkten und entfernt geräuschlos Manches, wag diese bisher verleiten konnte, in den Einschätzun gen zu hoch zu greifen und im Mißtrauen zu weit zu gehen. Insbesondere ist folgende bedenkliche Bestimmung in Wegfall ge bracht: „Wenn eine formell genügende Deklaration vorliegt und die Prüfung derselben crgiebt, daß das deklarirte Einkommen den Betrag des steuerpflichtigen Einkommens, auf welchen die Ge- sammtheit der Einschätzungs-Kommission bekannten Verhältnisse des Della»anten schließen läßt, übersteigt oder doch nahezu er reicht, so sind deren Angaben der Einschätzung zu Grunde zu legen." Gerade diese Bestimmung hat bisher zur Verwerfung vieler Deklarationen und zu Ueberschätzungen Anreiz gegeben; daß sie jetzt aus der Instruktion verschwunden und durch eine Vorschrift allgemeinen Inhalts ersetzt ist, wird den Einschätzungs- Kommissionen rin ausreichender Wink sein, bei der Verwerfung von Deklarationen fortan mit größerer Behutsamkeit zu ver fahren — Der „Dresdner Anzeiger" theilt mit, daß von Dienstag, den v. November, ab der Anzeigenpreis für die Petit zeile nicht mehr 15, sondern 20 Pf. und in den nach Sonn- und Feiertagen erscheinenden Nummern 30 Pf. betragen werde. Auch der „Döbelner Anzeiger" macht seinen Lesern die Mittheilung, daß von jetzt ab eine Erhöhung deS Insertions preises bewirkt würde. — Vielfach wird noch immer die Frage ausgestellt: „Wer ist tropendiexsttauglirb?" Nach der Dienstanweisung zur Be- urthetlung der Tropendienstfähigkeit müssen die Mannschaften einen kräftigen Körperbau und völlige Gesundheit, namentlich gesundes, kräftiges Herz und gesunde'AthmungS- und Ver dauungsorgane besitzen. Dazu gehört ferner daS Fehlen aller durch Erblichkeit bedingten KrankheitSanlagen dieser Organe. Personen, welche früher an Magen- und Darmkartarrh, an Gelb sucht, Ruhr gelitten haben, dann solche, bei denen Neigung oder Anlage zu Grschwürbildungen, Hautkrankheiten oder chronischen sich leicht verschlimmernden inneren Leiden, z B. Rheumatismus, zu Blutstockungen oder Blutandrang nach dem Gehirn, dm Lungen, dem Herzen oder anderen Organen wahrzunehmen ist, sind nicht für brauchbar für den Tropendimst zu erachten. — Die Fahnen der Truppentheile deS ostasiatischm Expe- ditionScorpS unterscheiden sich, der Zusammensetzung diese» Corps au» Soldaten de, verschiedenen deutschen HeereSobtheilungm entsprechend, wesentlich von dm preußischen Fahnen. Sie sind die ersten „Deutschen Reicht!seldzeichm". Demnach ist da» in weißer Seide gehaltene Fahnmtuch von einem liegrndm Kreuze, dessen Ränder roth und schwarz verbrämt sind, geschmückt. In der Mitte zeigt da» Feldzeichen dm deutschen Reichsadler, der in Goldstickerei »«»geführt ist und von der Kaiserkrone über ragt wird. Da» Spruchband trägt die Inschrift: „Vrv ßiorirr ot patri»!- DaS Standartentuch de» ostasiatischm Reiterregi mentes ist purpurroth, sonst hat rS dieselbe Ausstattung wie die Zahn« der Fußtruppen. — Wa» wiegt 1 Million Mark in Papier? Eine Million Mark kann man in 1000 Mark-Scheinen bequem bei sich trag«, denn sie wiegt nur 2 Kilo; in 500 Mark-Scheinen bei rügt da» Gewicht bereits 3^/, Kilo, in 100 Mark-Scheinen 13 Kilo, in 50 Mark-Scheinen 25 Kilo, in 20 Mark-Scheinen fast ein« Centner (genau 46,44 Kilo), und in 5 Mark-Scheinen werft sie daS respektable Gewicht von 145 Kilo oder beinahe drei Cent- nern auf. — Aus dem Verlauf des Wetters im Oktober schließt Falb mit Sicherheit, daß wir einen strengen Winter diesmal nicht zu befürchten haben, da die Wetterlage ihrm trockenen Charakter verloren habe. Für dse nächsten Tage lautet die Prognose: 19.—24. Oktober: Die Temperatur steigt über da» Mittel. Die Regen sind namentlich in den ersten Tagen aus gebreitet und stellenweise ergiebig. Vereinzelt sind Gewitter wahrscheinlich. Der 23. ist ein kritischer Termin 3. Ordnung. 25- bis 31. Oktober: Die Temperatur geht zurück, die Regen lassen etwas nach, nehmen aber um den 30. wieder zu. 1. bis 7. November: Die Regen sind ziemlich auSgebreitet, aber nicht ergiebig. Stellenweise tritt Schneefall ein. Die Temperatur beginnt zu sinken. Der 7. ist ein kritischer Termin erster Ordnung. — Die zwischen Leipzig und der sächsischen Residenz sich hinziehende Landstraße war bereits am Donnerstag, noch mehr aber am gestrigen Freitag reich belebt von Motorfahrzeugen der verschiedensten Form. Am Donners tag strebten die Automobilen Dresden zu, um am Freitag Morgen zur Fernfahrt Dresden-Leipzig an den Start zu gehen. Leider war das Wetter dem Unternehmen nicht hold. Der Donnerstag brachte Regen, und bis in die Frühstunden des Freitag strömte das Naß vom Himmel, die Straßendecke erweichend und schlüpfrig machend- Dazu tvehte ein riauher Wind, der den Fahrern tüchtig um die Ohren pfiff- Trotz dieser widrigen Umstände ist die Auto mobilfahrt sehr gut gelungen. Ja, sie hat gerade gezeigt, daß selbst ungünstige Witterungsvcrhaltnisse die Leistungs fähigkeit der Automobilfahrzeuge nicht allzusehr beein trächtigen können. Allerdings mußten die Fahrer ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten, daß die Fahrzeuge beim Nehmen der Straßcnbiegungen nicht ausi'litten- Die pneumatischen Reifen rutschen bei nassein Wege und schnel lem Fahrtempo sehr leicht nach der Seite, sobald das Auto mobil scharfe Curven fahren muß. Nun, glücklicherweise sind größere Unfälle bei der Fahrt nicht vvrgekommen. Allerdings haben einige Kraftfahrzeuge die Fahrt wegen Störungen im Mechanismus aufgebrn müssen. Der Start in Dresden-Trachau begann früh 7 Uhr 10 Minuten. Zu erst wurden vom Starter, Freihcrrn v. Molitor-Berlin, die Motorfahrräder, dann die Tourenwagen, endlich die kleinen Wagen abgelassen. Am Start hatte sich auch Herr Generalleutnant v. König-Dresden eingefunden. Die ganze Strecke war dicht besetzt von Menschen. Zahlreiche Gen darmen sorgten für die nothwendige Ordnung. DaS Elb- thal entlang über Meißen bis Zehren hatten die Motor fahrer sehr schlechten, schmutzigen Weg; vom Zehrener Berg ab wurden die Straßen härter und trockener An den drei Controlämtern Meißen, Oschatz und Wurzen hatten die Fahrer nur Namen!und Nummer zuznrufen und konnten ohne Aufenthalt durchfahren. Der Radfahrer-Besetzungs- dienst erschien streckenweise mangelhaft, wohl die Folge des schlechten Wetters. Am Ziele in Paunsdorf erwartete eine dichtgedrängte Menge die cintreffenden Fahrzeuge. Kurz nach 10 Uhr trafen die ersten Fahrzeuge am Ziele ein und wurden die Führer, die zum Thcil die Spuren des schmutzigen Weges sehr deutlich auswiesen, vom versammel ten Publikum sympathisch begrüßt. Nach 12 Uhr erfolgte der Schluß der Zielcontrole. Das Srgcbniß der Fernfahrt Dresden-Leipzig (101 Kilometer) stellt sich nun nach den „Leipz. N. N." wie folgt: Classe 1, Motor-Fahrräder: 1. Preis gestiftet von Herrn Commerzienrath Waselewsky, Cudell u. lro.-Aachcn (Dreirad(, in 2 Stunden 59 Min. 27 See.: 2. Preis, ge-
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