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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190010304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-30
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1900
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«ud Arrzrtgrr Mrtlstt mtz Asschll). Amtsölott der König!. AmtShauptmamschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und deS StadttathS zu Riesa. WS. Dienstag, SOZVewber IS»», Mead». 63. Jahr,. »M «chnr «WM jed« La, Ada»» mit «»»nahm, der «mm- mW FeftwM. «rrtelMrAch« «iHppMeiA Mi «btz-Mng in dm «MitiE w Mesa 'M Wrchl» ad« d«rch msi« DHM »at M» 1 »m« « P^, »ei «hodm, « VchaU« »« Katiot. PostmchMm 1 »«1 W Wg, dnrch dm VrichrSg« flM m, H«s 1 «mck « W. ». m «MW» M» «MMW» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewtlhr. Druck und Vertag von Langer » vintrrttch w Riesa. - ArschchtSMe: »aftantrnftraße SS. - Mir di- Mdaetimi «Mmmatch: Har««»» w Rias«. Wege» Vornahme von BeschlrußunaSarbeitm wird die WeiLaerstroße in der Ausdehnung do» der Moltkestroße bi» znm Pausitzer LommunicationSwege vom 1. November ISS» an auf «mgesäbr drei Sachen für den Durchgangsverkehr gesperrt. Mit Genehmigung der königlichen Generaldirrktion der Sächsischen StaatSeisenbihn wird der gftchrvnkehr während der angegebene» gelt in dir am Personenbahnhöfe vorbeiführende nnd in die Bahnhofstraße elnmündende Prioatstraße gewirsrn. Bet Benutzung der vorübergehend frei, «geben« Privatstraße hab« die Leiter der Fuhrwerke auf den Eisenbahnverkehr thunlichst Rück« ° ficht zu «hui«. Ni es«, am 29. Oktober I9VV. Der Rath der Stadt Riesa. - Nr. 298 V. Brgrmkr. BoetrrS. Kr Unfallversicherung Nach § 38 de» GewerbeunfallverficherungSgesetzes vom 30. Juni 1900 (Relchsgesetzblatt Seite 873) hat jeder Unternehmer eines unter 88 1 und 2 dieses Gesetzes fallenden, bisher der reich-gesetzlich« Unfallversicherung nicht unterstellten Betriebes d« nunmehr versicherungS- pflichtigeu Betrieb unter Angabe deS Gegenstandes und der Art desselben, sowie der Zahl der durchschnittlich darin beschäftigt« versicherungSpflichtig« Personen bei der unteren Verwaltungs behörde anzumelden. Die Frist für die Anmeldung ist vom ReichS-BersicherungSamt auf die Zeit bis zum 18, N-vember 1AO0 festgesetzt Word«. Die Anmeldepflicht erstreckt sich auf ») die gewerblich« Brauereien, d) die Gewerbebetriebe, welche sich auf die Ausführung von Schlosser- oder Schmiede arbeiten erstrecken, sowie da» Fensterputzer- und da» Flelschergewerbe, e) die gewerbsmäßig« Lagereibetrtebe, ck) die Lagerung»-, HolzsällungS- oder der Beförderung von Person« oder Güte« dienenden Betriebe, wenn sie mit einem Handelsgewerbe, dessen Inhaber im Handels register eingetragen steht, verbunden sind, v) Betriebe jeder Art, für welche durch thierische Kraft bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Anwendung komm«. Unter Hinweis auf die vom Königlich« Ministerium de» Inne« im Dresdner Journale Nr. 238 und in der Leipziger Zeitung Nr. 238, sowie im hiesig« Tageblatte Nr. 281 ver« öffmtlichte Bekanntmachung vom 9. diese» Monat» und die dort abgedruckte Anleitung dazu . werd« die Unternehmer der in Frage kommenden Betriebe hierdurch aufgefordert, die Anmeldung unter Benutzung der vorgeschriebenen Formulare rechtzeitig im Rathhau» Zimmer Nr. 7, woselbst die Formulare unentgeltlich abgegeben werden, zu bewirk«. Riesa, am 29. Oktober 190». Der Rath der Stadt Riesa. St.-R. vr Wegettm Hdr. Aum Reformationsfeste. -s In der ehemalig« Reichsstadt Speier geht «in Gottes haus seiner Bolleudung entgegen, das den Nam« Protesta- tionSktrche trägt. ES wird erbaut von der evangelisch« Christenheit zum bleibend« Gedächtniß an jene heldenwüthige GlaubenSthat, der im Jahre 1829 6 deutsche Fürsten und 14 deutsche Städte, tr« und fest zu Luther und seiner Kirchen- reformatiou flehend, wider jede Vergewaltigung in Sachen de» Glauben» proteftirten. Aber dieses Gotteshaus, zu dessen Voll endung und Ausschmückung auch die evangelischen Gemeind« unsere- Sachsenlandes opsersreudig ihre Gaben beigesteuert haben, eS ist nicht bla» rin Denkmal, das uns erinnert an die Ueber- zeugungstreue, an die Glaubensfreudigkeit und Siegeszuversicht unserer Väter in längst vergangenen Zeiten, es ist auch rin mächtiges und ernstes Mahnzeichen an das evangelische Volk von heutzutage, sich würdig zu erweisen seiner großen Vorfahren und nachzueifern ihrem leuchtenden Vorbild. Von der Protestations kirche in Speier ergeht an alle evangelische Glaubensgenossen der Gegenwart auf- Neue der Zuruf: „So bestehet nun in der Freiheit, damit uns Christus befreiet hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen.- Gal. 8,1. — Und könnt« wir ihn überhör« bet der Wiederkehr des Tages, an dem er besonder- laut erklingt, am 31. Oktober, an dem im Jahre 1817 der gottberufene Baumeister vr. Martin Luther durch die 96 Streitsätze, die er an die Thür der Schloßlirche zu Wittenberg heftete, den Grundstein zum Bau der evangelischen * Kirche gelegt hat? Muß er nicht gerade am Resormationsseste bei Allen, die noch fest und freudig auf dem Boden unserer Kirche stehen, und der Segensströme, die seit Jahrhunderten von ihr ausgegangen, sich voll bewußt sind, zu einem neuen Treu gelübde führen? Gewiß, wir sollen den Ehrennamen Protestanten nicht umsonst tragen. Auch heute noch gilt eS zu protestiren, d. h. Einspruch zu erheben wider alles unevangeltsche Wesen, wie und wo immer eS unS entgegentritt und den Bestand unserer theuern evangelisch-lutherischen Kirche bedroht. Wir protestiren dagegen, wenn die Geschichtsschreiber der pävstlichen Kirche die Thatsachen der Geschichte auf den Kopf stell«, nur um Luther, den größ ten Sohn unseres deutschen Volkes, zu verunglimpf«, ihn durch ein künstlich gesponnenes Lügengewebe als den verabscheuungS- würdigsten Sünden- und Lasterknecht hinzustell«. Wir pro- teftiren dagegen, wenn Rom mit fleischlichen Waffen und welt licher Macht das Keimen und Sproffen neuen, evangelisch« Leben- zu dämpf« oder gar zu unterdrücken sucht; wenn eS sich Eingriffe und Uebergriffe inmitten de» gesichert« und festbe- grenzt« Besitzstandes unserer evangelischen Kirche erlaubt. Wir protestiren noch immer wider alle Gewissmsknechtung und phari säische Selbstgerrchtigkeit in dem unerschütterlich« Bewußtsein, daß sie dein Geiste de- Evangeliums schnurstracks zuwider. Wir protestiren auch mit derselben Offenheit und Entschiedenheit wider alle Auswüchse und Berirrung« im Lager der evange lisch« Kirch«, wider Unglaube und Abfall, wider Lauheit und Indolenz. — Unsere Kirche gäbe sich selbst auf, und es wäre rin bedenkliche» Zeichen ihre» Dahtnsiechm», wollt« sie sich diese» PfMeftatton-rechtr» begeb«. Sie einst «in Petrus und Jo- hmine» in edle» Frrtmuth vor dem hohen Nach zn Jerusalem «klärt«: „Wir Sinnen e» ja nicht lass«, daß wir nicht red« sollten-, so giebt e» auch heute noch eine heilige Zeugenpflicht und schweig« hieße nichts anderes als die Wahrheit verleugn«. — Aber freilich, so nöthig und unerläßlich der Protest Oder Alle», waS gegen Christum und sein Evangelium Sturm läuft, daS Höchste und Letzte, dessen wir am Reformation-feste zu ge denken haben, ist eS gleichwohl nicht. Die Kraft und die Herr lichkeit unserer Kirche besteht in den ihr anvertraut« HeilS- güteru und Gnadenschätzen. Luther» unvergängliche» Verdienst ist eS, im Werke der Klrchenreformation sie unserm Volke wieder erschlaffen und zugänglich gemacht zu haben. Auf unS sind sie gekommen als ein kostbares Vermächtniß, davon da» Wort de» Dichters gilt: „Was du ererbt von dein« Bäte« hast, erwirb es, um es zu besitzen.- Drüben in Oesterreich und insbesondere in dem benach barten Böhmen geht ein mächtiges, vor etlichen Jahren noch gar nicht zu ahnendes Regen und Bewegen durch daS katholische Volk mit der Losung: „Los von Rom, hin zum Evangelium.- Dort in Frankreich, der ältesten Tochter RomS, führt ein tiefer Wahr- heitSdrang viele Priester der katholischen Kirche der Sache deS Evangeliums zu Und selbst in Spanien, dem Lande, das von jeher als eine Hochburg deS Katholizismus gegoltm hat, zeigt sich ein lebendiges Hungern und Dürsten nach der Predigt des Evangeliums. Das Alles gleichet der Morgenröthe, die den An bruch eines neuen TageS im Lichte evangelischer Wahrheit hoffen läßt. DaS Alles sind Zeichen der Zeit, die darauf hinzudruten scheinen, daß ohne viel Menschenzulhun durch Gottes wunderbare Fügung der Kirche des Evangeliums neue Siege erblühen wer- d«. — Und gewiß, wir freuen uns dieser evangelischen Be wegung, die durch so viele Lande geht, von ganzem Herzen, und es ist unsere Ehrenpflicht, sie mit unseren Gebeten zu begleiten und mit unseren Liebesgaben zu unterstützen. Aber verhehlen können wir es nicht, daß doch auch ein recht bitterer Tropfen in diese, zu so schönen Hoffnungen berechtigte Freude sällt. Das ist der so vielfach zu Tage tretende Mangel an Berständniß für die idealen Aufgaben und Ziele, für die kostbaren Güter und Lebenskräfte unserer Kirche in den alten evangelischen Gemeinden. Das ist die große Gleichgiltigkeit so Bieler in hohen und nie deren Kreisen unseres evangelischen Volkes, wo es gilt, mit hei liger Begeisterung und freiem ManneSmuth für die großen Er rungenschaften der Reformation persönlich rinzutreten. Da» ist jener kirchenverächtliche, wenn nicht kirchenfeindliche Zug, der in gewissen GesellschastSschtchten zum guten Ton gehöit, und von dem man meinet, daß ihn jeder aufgeklärte, auf den Höhen von Bildung und Wissenschaft eii.herschrettmde Mensch öffentlich zur Schau trag« müsse. O, daß man e» doch erkenn« möchte, was unser deutsche» Volk geworden, nicht nur in religiöser, sondern auch in nationaler Hinsicht, e» hat e» wahrlich nicht zuletzt dem ResormationSwerk seine» Luther zu verdank«, und daß «in Volk, da» seine größten Männer und st ine höchsten und heiligst« Güter nicht mehr z» schätzen versteht, trotz aller Großmachttbrstrebopg« unrettbar seinem Untergang entgegengrht! Daß die Reformationsfestglocken, die morgen durch da» Land kling«, auch hineindräagm in alle Kreise unsere» evangelischen Volke», in alle kalt«, verstarb«« Herz«, und in ihnen trotz alle» HerbsteSwehen» in der Ratur ein neue» Frühling»l«bm evangelisch« Glaub«» weckte? Je reicher wir die SegeuSkräste de» Evangelium» an un» selbst erfahr«, je ernster wird da» Serk der Reformation am eigen« Herzen und Leben treiben, desto Heller wird unser Blick für da», wo« einst Gott der Herr durch sein« Knecht Luther an feiner Kirche gethan, desto dankbarer wird auch am morgend« Festtage da» freudige Bekenntniß unsere» evangelisch« Bolke» lauten: .Der Herr hat Große» an un» gethan, deß find wir fröhlich-, und desto williger wird man überall, wo evangelische Herz« schlagen, auch der Mahnung «ach kommen: „Halte, wa» du hast, auf daß dir Niemand deine Krone raube-. vertNchesHiichsischeS Riesa, 30. October 190». — Es wird un» von zuständiger Seite mitgetheilt, daß der Rittertag des Johanniter - Orden», der Montag, den 29. Oktober in Dresden stattgefundrn hat, auf Antrag seine» Kon vents beschlossen hat, da» geplante neue Johanniter-Kran kenhaus in Dohna bei Dresden zu errichten. DaS neue Johanniter-KrankenhauS soll im Sommer 1902 zur Benutzung fertig sein; zu gleicher Zeit würde demnach das hiesige Jo- Hanniter-Krankmhau» eingehen. Die städtischen Kollegien von Riesa hab«, wie bekannt, zu oft wiederholten Malen die Jo hanniter-Krankenhaus Angelegenheit zu verhandeln gehabt und eingehend berathm. AuS den von ihnen bereits am 1. Oktober 1900 in gemeinschaftlicher Sitzung gefaßten Beschlüssen wird zur Zeit besonders derjenige interessiren, der sich mit der Er richtung eines neuen städtischen Krankenhauses befaßt. An die sem Tage (1. Oct.) haben die städtischen Kollegien nämlich und zwar einstimmig beschlossen, für den Fall, daß dec Johanniter- Orden die Verlegung seines Krankenhauses in einen anderen Ort beschließt, für die Erbauung eines neuen städtischen Kran kenhauses aus Anleidemitteln unter Vorbehalt genauer Fest sitzung der Ziffer nach genauer Planung einen Betrag bis zu 200 000 M. zur Verfügung zu stellen. — Das Packet, welches, wie gemeldet, am Sonntag Nach mittag in einem hiesigen Geschäft abhanden gekommen war, ist heute früh dorthin zurückgebracht worden, mit der lebhaften Zu sicherung, daß cs nur versehentlich mitgenommen Word« sei. — Das königliche Landgericht zn Dresden verhandelte heute gegen den Weinreisenden Max Uhlitzsch aus Riesa und dessen Schwager, den Tapezierer Alfred Hensel aus Dresden wegen gemeinschaftlichen Hausfriedenbruchs und Ruhestörung. Den Angeklagten war vom königlichen Schöffengerichte zu Dresden eine Strafe von je einer Woche Gefängniß und einem Tage Haft zuerkannt wor den. Sie waren am 28. Mai d. I. Nachts in der Ahlerschen Schankwirthschaft in Dresden, Annenstraße 16, mit dem Wirthe beim Bezahlen der Zeche in Streit gerathen, in dessen Verlauf von Tlhlers zum Verlassen seiner Lokali täten anfgeiordert worden, hatten aber dessen Aufforder ung nicht Folge geleistet, vielmehr daraufhin erheblich gelärmt und diesen Lärm auch später auf der Straß« fortgesetzt, so daß ein Menschenauflauf entstand. Die An geklagten hatten gegen das vorgenannte Urtheil Beruf ung eingewendet, zogen es aber vor, dieselbe im Laufe der Verhandlung wieder zurückzuziehen und sich den er kannten Strafen zu unterwerfen. — Man schreibt un»: Auf eine Anfrage beim deutsch« Hilfskomitee für Ostafim, (Protektor!« Ihre Maj. di« Kaiserin,
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