Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190011169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-16
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kret as, IS. November 1900, AbenvS s«7 iß Stedte vndt Heuser, Also da» Jedermcnnlgllch, Hohes und Niedriges stondeS, Wo nicht gar darniederliegrn, doch zum ;o rk« z k' r Am Dienstag Abo^ iso. tt» vormittag s Uhr ohne Kaoähr. Wrack und Verlag von Langer t Winterlich t» Riesa. — GrschilMlellr: Kaftanlenftraße SS. — Mir hie ReSartia« aaranNaarttich: Henna«, Gchmidt in Riesa. SS Jahr, . .. Königliche Amt-Hanplmannschaft Meißen als Elbstromamt, am 12. November 1900. 458 S. van Mchrseter. W. - sichts der schwierigen Geldmarktlage eine Folge der ge radezu unerhörten Art der Dresdner Bau- und Grund- ' stücksspeculation! Was bei uns in Dresden in den letzten Jahren hierin geleistet worden ist, das ist geradezu un sagbar. Man sehe sich die Zahl der täglichen gerichtlichen Subhastationsbekanntmachungen an, man warte nur die Verhandlungen einiger demnächstiger großer Prozesse, da runter die des Prozesses Johannes Boden — mit nebenbei einem Damnumsfall von 18000 Mark — ab, und man orientire sich nur,, wie viel Konkurse Ivan Dresdner Bau- speculanten nicht angenommen werden, weil nicht die Mittel für die Kosten mehr da sind. So kann man schott ein Bild gewinnen- Bei den unerwarteten Verlusten, die unter solchen Verhältnissen naturgemäß auch mancher ehr liche und redliche Bauunternehmer hat, ist es gar nicht zu verwundern, wenn er, da er ohne weiteres Baargeld den Bau überhaupt nicht mehr fertigstellen könnte, für 10000 Mark baares Darlehen dem Darleiher 15 000 M. eintragen läßt. Er will nicht sonst das Ganze todt liegen sehen und verlieren. Hier und in den meisten Damnums fällen wird man mit dem Strafgesetz doch niemals ein greifen können. Eine andere Frage ist, ob das Damnum- nehmen sich mit den bisherigen Anstandsbegriffen nnd der bisherigen Stellung des Nehmers immer recht ver einigen läßt. Jedoch in Geldsachen hört nicht nur die Gemüthlichkeit, sondern nur zu leicht auch das Feingefühl auf. Nun aber kommen wir auch zu der großen Zahl der jetzt schreienden Damnum-Opfer. Ob gerade sie wohl be rechtigt sind, jetzt die Baargeld-Darleiher moralisiren tzu wollen? Sie haben speculirt. Glück haben sie dabei nicht gehabt, sonst wären sie gleich den glücklichen Speculan- ten still. Die öffentliche Moral hat aber sich überhaupt nicht zu Gunsten von Speculanten in Anspruch nehmen zu lassen. Speculanten haben es doch völlig Mit sich selbst zu verantworten, wie ihre Spekulation geht. Das kümmert doch die Allgemeinheit nichts, von der sie jetzt die Beschaffung billigeren Baargeldes für ihre selbstver schuldete Mißlage bewirkt sehen möchten. Es hieß sie Niemand speculiren! Wenn's mißglückte, dann sind an ihrem „Unglück" natürlich alle möglichen anderen Fak toren, nur sie selbst nicht Schuld! Eine sehr bekannte Zeit krankheit!" Oschatz. DaS Casernemcnt für die 5. EScadron, für welches daS Areal hinter dem GotteSacker, gegenüber der jetzigen Caserne in Aussicht genommen worden ist, wi»d von Herrn Gutsbesitzer Gadegast erbaut Der Vertrag lautet aus 20 Jahre. Weinböhla, 15 November. Ein Raubansall winde NachtS auf Herr» llr. weck. Seidel auS Niederau verübt Die ser verpaßte den letzten Zug und trat den Heimweg zu Fuß an. In der Waldung -wischen ToSwig und Weinböhla wurde er von Strolchen überfallen und seiner Boarschaft und goldenen Uhr beraubt. Nossen, 15. November. Hier wurde daS Eontorgebäude und rin Lagerraum deS Baumeister» Achilles durch Schadenfeuer zerstört Löbtau. Eta UnglückSfall ereignete sich am Mittwoch gegen neun Uhr Abend- in dem hiesige» Hotel .Drei Kaisrr- Hof*. Durch starken Go-geruch aufmerksam gemacht, begab sich der Bteraukgrber dr» betreffenden Etablissement» mit offenem Licht in die Eouterainräume, in denen sich der Ga». wotor befindet Auf noch nicht aufgeklärte Weise war ein e GatvrmU offen geblieben, wodurch eine Unmenge von GaS Tie auf morgen, de« 17. November 19V0, Vormittags 9 Uhr, angesetzte Versteigerung von Wein ist anfg^hob«. Niesa, IS. November 1900. Der Gerichtsvollzieher de- König!. Amtsgerichts Sekr. «da«. Vertliches mW «GW». Riesa, 16 November 1900 Nach § 18 der mit dem 1. Oktober 1899 in Kraft getretenen Aichordnung für di« Binnenschifffahrt auf der Elbe verlieren die bisherigen Aichscheine, Meßbriefe der Binnevfahr- zeuge rc. ihre Gültigkeit nach Ablauf von zwei Jahren nach dein Inkrafttreten der Aichordnung, sofern nicht früher gemäß 8 11 der letzteren «ine Aichprüfung erforderlich wird. Bei der großen Zahl der zu aichenden Fahrzeuge empfiehlt e» sich nicht, die Neuaichung -iS gegen das Ende jener Frist hinauS-uschirben, da hiermit eine Anhäufung der Atchungen und empfindliche Zeit Verluste für die Schifffahrttreibrnden verbunden sein würden. Zur Vermeidung dieser Uazuträglichkeiten und da überdies nach 8 17 Ziffer 6 der Aichordnung die Gebühren für die auf Grund der Bestimmung in ß 18 während der ersten 2 Jahre nach dem Inkrafttreten der Aichordnung behufs Ersetzung der bisherigen Aichscheine und Meßbriefe vorgenommenen Aichung niedriger sind, werden die Schifffahrttreibenden laut Bekannl- machung deS königlichen Finanzministeriums ausgrfordert, die Aichung ihrer Fahrzeuge, soweit biS jetzt noch nicht geschehen, bei den SchissSaichbehörden, als welche für daS Gebirt des Königreichs Sachsen die Straßen, und Wafserbautnspektionen I zu Pirna, Dresden und Meißen bestimmt sind, thuwichst bald zu beantragen. — Daß die Influenza, die Modekrankheit deS 19 Jahr hunderts, schon unsere Vorfahren hänselte, davon geben C. Haberkorn'S »Annalen der Stadt Kamenz' Kunde. Der Chronist schreibt wörtlich: »In diesem 8Osten (1580) Jahr Im Herpst Entfiundt Eine wewe Krankheit, Die Durchzog Alle Lande, Nr. «. der König!. SwtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. Dienstag, den 20. Novbr. 1900, Borm. 11 Uhr, kommen im Gasthof zum «Anker' in Gröba — al» Bersteigerungsort — I Regulator, 1 SpiegÄ, 1 Bild, 1 Waschtisch und 1 Tisch gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 15. November 1900. Der Ger.-Bovz. de- Kgl. Amt-aer. Srkr. «da«. Die Elb-Hochwafferdeiche betr. Lor Eintritt deS FroflrS empfiehlt eS sich, um Zerstörungen der Hochwasserdeiche durch da nächstjährige FrÜhjahr-hochwasser zu vermeiden, schon jetzt die an den Deichkörpern theilweise vor kommenden Konlnchenbauten, Hamster-, Maulwurf-- nnd Mäuselöcher gut auszubauen und auS- zustopfrm auch die Maulwürfe und Mäuse wegzufangen und zu tödten. Den Anweisung« der Königlichen Straßen, und Wasier-Bauinspek'ion Meißen I und deren Beamten ist nachzukommen. Rach § 13, Abs. 2 deS Mandat» vom 7. August 1819 ist hinter dem Deich ein Streife» do» 4,5 w (8 Ellen) Breite al» Wiese liegen zu lasten. Dieser Bestimmung wird zur Zeit nicht «ehr allenthalben entsprochen und wird dieselbe daher den Deichbesitzern uud Dammgenostenschasten hiermit in Erinnerung gebracht mit der Weisung, diese» Maß in Zukunst streng elnzuhalten. R' Auch tu dieser Beziehung haben die Beteiligten den Weisungen der vorgenannten Bau inspektion zu «rtspreche». auSgeströmt war. Eine heftige Explosion, die sofort erfolgte, richtete nur geringen Schaden an, da ein» der Sout- rainsenster offen gestanden hatte. Nur mehrere Thür« sind eing<wrückb worden, während der betreffende MerauSgrber erheblich« Gumd- wunde» erlitt. > Zittau. Der 40 Jahre ölte Tischler Gustav Paul Förster, welcher am 3. Oktober hier in der Wohnung seiner Eltern auf seine 36 Jahre alte Schwester Anna v. End «in Revolver-Attentat verübte, hatte sich gestern vot dem Schwur gericht Bautzen wegen versuchten Mordes zu verantwort«. Nach eingehender BrweiSaufirähmr verneinten die Geschworen« die auf Versuchten Mord lautende Schuldfrage, sprächen d« Angeklagten aber des versuchten Todtschkags schuldig. 'Da» Ur» theil deS Gerichtshof» lautete auf 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. Geringswalde. Zu dem Mordversuch in Großmilkan erläßt die Staatsanwaltschaft folgende Bekanntmachung: Montag, am 12. November, Abends gegen 6 Ubr ist im Pfarrgarten za Großmilkan an dem Dienstmädchen Clara Marie Bauer «irr Mordversuch unternommen worden. Der Thäter hat mit eine« scharfen Mester oder messerähnlichen Instrumente dem Mädchen einen Stich in die rechte obere Brustselte versetzt. Der Thäter ist flüchtig, ein Signalement ist nicht zu beschaffen gewesen. EU wird gebeten, sachdienliche Wahrnehmung« umgehend an die Staatsanwaltschaft, den nächsten Gendarm oder die nächste Poll» zeibehörde zu richt«. Frankenberg. Tödtlich verunglückt im Schulhofe ist im benachbarten AuerSwalde die 14 jährige Frida Steinbach. Während der Freiviertelstunde der 1. Schulklasse schaukelte« sich einige Mädchen an einer auf der Düngerstätte liegend« lang« Rinne. Al» drei Mädchen auf letzterer stand«, faßte scherz» weise ein viertes Mädchen die Rinne, um sie emporzuheben und die Mädchen zum Abspringm zn veranlassen. Zwei derselbe»- sprang« glücklich ab, Frida Steinbach aber stürzte mit dnm Kopfe derart gegen eine Mauer, daß da» arme Kind nach we nig« Stunden verstarb. — Schlecht gelohnt wurde die Ehrlich keit einem Knecht au» Oberlichtenau, der in Oberauertzwalda 1200 Mark in Goldstücken zerstreut auf der Straße gesund« harte. Der Finder eilte dem Verlustträger nach, erreichte chrr^ händigte ihm den Fund au» und erhielt eine Mark Finderloh». Der Finder beabsichtigt, dm Rest de» ihm gesetzmäßig zuflehen- drn FtnderlohneS von dem Verlustträger, einem Pferdehändler noch einzuziehen. Burgstädt, 15. November. Hier sind schwere TyphrG- erkrankungen aufgetreten. Vier Person« sind bereit» ge storben. Olbernhau, 15. November. In der Nacht zzo» DieuStog brannte in Heidersdorf die Ocl- und Brettmühle der sogenannten Reißmühle nieder, welche erst vor Kurzem -« Be sitzer gewechselt hat. Dem früher« Besitzer Eduard Einhor» erwächst ebenfalls bedeutender Schad«, da er fiir seine N«e Fabrik bestimmte werthvolle Maschine« rc. noch in der VrÄt^ mühle läge« hatte. Der jetzige Besitzer der Reißmühle Htz Gasthofkbrfitzer Bauer. Zwickau, 15. November. Fünf Kinder de» BororR» Lichtentanne find von einem tollen Hund gebissen und deLhaB in da» Institut für JnsektiontkranHelten in Berlin geHM Word«. Olbernhau, 15. November. Am Dienstag Aber^ ging« an der Ecke de» Markte» nnd der Zöblitzerstvaße die Pferde eine» mit vier Person« besetzt« Kutschwag«» d«W Der Wagen schlug um, nnd di« Insassen ward« heran-»*» schleudert «ud «Pt« theilweise schwere Verletzung«!. G» Wenigst« Ei« T'g oder Zween dieselbe versuchen muffen. Es war ein hizigeS Fieber mitt harttm Schnuppen vnd Flüssen, so doch nicht lange gewehret Vndt wenig leute dran gestorben, ohne die zur Ader grlaflen, die sindt nicht Auffkhommen.' — Unter dem „Zeitwort" Damnum wird dem „Leipz. Tagebl." aus Dresden geschrieben: „In der heu tigen Zeit finden »vir lauter als je das Klagen über den „Damnumwucher". Soweit thctsächlich gcwerbsmüßiger Wucher in Damnumsforderei vorliegt, ist dies gewiß mit tels Anwendung das Strafgesetzes zu belangen. Wir möch ten aber doch ganz dringend davor warnen, den Begriff Damnum im Allgemeinen als einen unter das Strafge setz fallenden anzusehcn- Tas jetzt ungemein häufige Zahlen von Extraheträgen und die Opferung von Hypo- thekenwerthen. Hpr Erlangung vor» Baargeld sind nur ! folgerichtige Äusaebukten der heutigen, überaus schwierigen , Lage des Geldm-rftes. Der heutige Geldstand bezw. Geld preis erweM auch zunächst zum Wuchergesetze, daß dieses den höchste^ HachehnSzins nicht für alle Zeiten mit sechs Procent festfetzen dürfte, sprchern sich bei BestimiMntz solcher ZinSfuHhöhe etwa nach der Höhe des jeweiligen ReichsbankhsHAnts richten konnte. Was verfiele hH« - eigentlich r ' "les diesem Wuchergesetze, das zur Zett billigen H gemacht ist! Mit baarem Gelbe ist jetzt überhaupt eine Nothlage allerwärts fühlbarster Art «ingetreten. Run kann freilich Alles ausarten, und so ist -ur Zett hier auch das Damnumwesen auf einer wohl zu beklagenden Höhe anpelaugt. Diejenigen aber, dte bei f uns in Dresden heute hiergegen besonders schreien, tragen doch an dieser ganzen Erscheinung dir meiste Schuld Tas Mühen des Tamnumrvcseus bei uns ist doch meist ange- Wktlirtt «ü> Aiyrißch Amtsblatt -Meiner ' «ud Anzeiger "
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite