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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190011307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-30
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1900
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Nrritaz, 8» N»»e«»er 1900, «»«>» La» «trsacr Tageblatt erscheint jrd« Ta, Abend» mit Au-nahme der Sonn- und Festtage. vkerteMrttchrr VezngSprrt» bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder dünst uns»»« TrÜger srri in» Hau» 1 Mart SO Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poftanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Brirftrüger frei in» Hau» 1 Mark 65 Vs. Aniotgen Auuatzmo für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Grwikhr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschüstSsteUe: Kastantenstratze Sg. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. ürnung) dl Mesa d«t letzt« Sonntag vor Vstihaacht«, 23. Dezember 1900, gemäß 8 108 s der Gewerbevrdumg für die StollmWkeret iv der Stadt Riesa freigrgeb«. Riesa, d« 29. Rovemder 1900. De-»ach der Lt«Lt Mesa. s , Brgrmstr. Vveter». SL. Freibank Mesa. MchP« Sameabesd, d« 1. Dezember d. I* von vormittag 8 Uhr ab gelangt ans der Freibank t« städtisch« Schlachchof da» Meisch eine-Rtnde- zu» Preis» von 40 Psg. und dost Vormittag» /,U Uhr ab da» Fleisch eine» Schweine» in gekochtem Zustande zu« Preise von LS Psg. pro »/, kg zum Berkaus. Riesa, d« 30. November 1900. Die Direktion des ftLdt. Schlachthofes. Meist««, SanitätSthierarzt. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Kirchmporstand giebt hiermit bekannt, daß da» zwischen d« beid« Leich«hollm (nach Poppitz zu- gelegme Thor de» Friedhof» künftighin nur noch in der Zett von vor». 10 bV 12 Uhr und nach». 1-r-8 Uhr off« stehen wird, soweit während dies« Zeit keine größer« Beerdigung« stqttfiad«. Da» Thor an der Poppttzerstraße wird nach Wie vor im Sommerhalbsahr «m früh S Uhr und im Winterhalbjahr von früh 8 Uhr an bi» zu» Sonnmuntergange unuvtrrbrochm off« steh« (z 86 der Frledhof»orduung). «te s -, den 3Y. November 1900. Der Mrchenvorftand. Friedrich, Pf. WA Mm m' tiü . M. L- M — Das sogen. Mauscheln (Vierblatt) ist nach einem kürzlich vom Kgl. Oberlandesgerichte zu Dresden in letzter Instanz gefüllten Urtheil als Glücksspiel anzusehen. — In den letzt« Wochen ist mehrfach versucht worden, dm »Weckruf der Eisenbahner*, Organ de» Verbandes der Eisenbahner Deutschland», unter dem Eistnbahnpersonal zu ver treib«. Exemplare de» »Weckrufs* sind auf einzeln« Linlm auS dm Zügm auf die Strecke geworfm und auf verschiedenen Stationen in Lokalen, in denm Beamte und Arbeiter v«lehren, niedergelegt Word«. Im Anschlüsse an frühere Warnungm hat jetzt die StaatSeismbahnverwaltung ihre Beamten und Arbeiter darauf hingewiesen, daß diejenigen Beamten und Arbeiter, die den „Weckruf* halten oder verbreiten, ebenso die Entfernung auS dem Staatselsmbahndimste unnachfichtlich zu gewärtigen haben, wie diejenigen, welche sich dem verbände der Eisenbahner anschlteßm. Nach Befinden soll die gleiche Strafe schon solche Beamten und Arbeiter treff«, welche eS unterlassen, über die von anderer Seite erfolgte Verbreitung deS „Weckruf»* an die vorgesetzte Stelle Anzeige zu erstatte». * Seerhausen. Am vorigen Sonntag hielt Herr Missionar Zietschmaun, ein Kind de» benachbarten Bloßwitz, einen hochinteressanten Vortrag au» seinem Wirkungskreise: über „Land und Leute der Tamulen*. Die außerordentlich zahlreiche Zuhörerschaft folgte andächtig den fesselnden Schilderungen des Vortragenden; leider ist es nicht möglich, in einem einfachen Referate de» Vortrag auch nur einigermaßen erschöpfend wieder- zugebm, nur einige» Wenige sei daraus hervorgehoben. Da» Land der Tamulen ist gegenwärtig nicht politisch abgegrenzt, e» reicht soweit als tamulisch gesprochen wird; e» hat etwa 20 Mill Einwohner. Jahreszeiten wie bei unS k<nnt mau dort nicht, von Schnee und Ei» hat man keine Ahnung, eS giebt nur eine heiße und eine mildfeuchte Jahreszeit. Die Mitteltemperatur ist 24° 8. im Schatten, man kann sagm, eS ist heiß, heißer, am heißesten. Der Eintritt der erfrischenden JahreSzeit ist im Oc tober; die Regenzeit bringt oft heftige Stürme, und leider auch für die arme Bevölkerung häufig Krankheiten, Cholera und Pocken, mit sich. Die Einwohnerschaft ist überwiegend heidnisch, doch haben die Missionare nichts Feindliches von ihr zu be fürchten. Da» Volk ist in drei Klaff« eingethetlt, die streng von einander geschieden sind, die unterste steht sittlich und geistig sehr zurück. Der Tamule liebt im Allgemeine» die Ruhe, aber auch Fleiß und Arbeitsamkeit läßt sich ihm nicht adsprech«. Vaterlandsliebe in unserm Sinne kennt man nicht. Die Leip ziger Mission zählt bei den Tamulen 18000 Christ« und unterhält 30 Missionar« und 22 tamulische Prediger. Schul zwang giebt eS nicht, aber in fast jedem größer« Dorfe giebt eS eine Schule; die Christen schulen stehen auch den Heiden off«. Die Verheirathung erfolgt früher al» bei «nS; die Frau darf nie neben, sondern muß ein« Schritt seitwärts hinter dem Manne geh«, auch darf die Frau nie den Namen ihre» Manne» nenn«. Da- Ess« erfolgt nicht mit Messer, Gabel und Löffel, sondern direkt mit den Fingern; beim Trink« wird da» Gefäß nicht an den Mund gesetzt, sondern der Kopf wird zurückgelegt und die Flüssigkeit in den Mund gegossen. Der Herr Redner gab de» Weiteren in seinem Bortrage interessante Schilderung« über die Thätigkeit in der im Jahre 1874 begründet« In dustrieschule, verwies aber auch auf die bedeutenden Kost« und bat schließlich, die Mission durch Gab« zu unterstütz«. Borna b. Sornitz, 28. November. An der gestern hier abgehaltenen großen Treibjagd betheiligte sich u. A. als Treiber auch der Tischlermeister Schneider von hier. Seinem aus Lonnvwitz gebürtigen Lehrling hatte der selbe erlaubt, sich die Jagd mit anzusehen. Hierbei er ¬ eignete sich nun ein ebenso bedauerlicher Wie eigenartiger Unglücksfall. Als nämlich der Lehrling am Bache stand, kach eln guf der Flucht befindlicher Rehbock daher ge- stürmt. Der Lehrling hatte dem Thiere wahrscheinlich den Weg versperren wollen. In seiner Todesangst wollte nun der Rehbock gleichzeitig über den Bach und den Lehrling hinwegsehen, wobei er den Letzteren aber über rannte und ihm ein Auge aus dem Kopfe stieß- so daß sich die sofortige Ueberführung des Verunglückten in die Klinik nach Leipzig nöthig machte. (Osch. Tagebl.) Radeberg. Die gefährliche Einbrecher-Gesellschaft, bestehend aus den Italienern Bergmann Reck und den Steinhauern Jndezzi und Padowan, welche in der Nacht zum 19. October in Bautzen beim Uhrmacher Herrisch den großen Uhrendiebstahl verübten und später hier ding fest gemacht wurden, wobei sic sich an dem Gendarmen vergriffen, stand vorgestern vor dem Bautzner Landge richt behufs Aburtheilung. Die drei Verbrecher erhielten Zuchthausstrafen in Höhe von acht Jahren, sieben Jahren und fünf Monaten und sieben Jahren und drei Monaten, ferner 10 Jahre Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Augustusburg, 28. November. Mit dem Baue der Drahtseilbahn ErdmannSdorf—Augustu»burg ist insofern schon begonnen worden, alS am Montag die Absteckung der 1262 Meter lang« Trace und die dadurch bedingte Durchforstung deS WaldeS zwischen hier und ErdmannSdorf in Angriff ge nommen wurd«. Die Steigung der Bahn wird von ErdmannS dorf biS zur oberen Station in Augustusburg ca. 183 Mettk oder durchschnittlich ca. 18 Prozent betragen. Bon dem seit«» der hiesig« Baubank vom Staate zur Anlegung der Billm- kolonie erworbene« Areal ist schon mehr als zwei Drittel in Privathände übergegangen. Heidenau,) 29. Nov. Ein Unglücksfall mit tödtlichem AuSgange erreignete sich am Montag Abend in der 10. Stunde im Fabrikbetrtebe der Firma Tteßner L Co. Hierselbst. Der 24 Jahre alte Arbeiter Richter au» Birkwitz war dabei be schäftigt , einen Treibriem« von der Leerschrtbe nach der Loy- scheib« zu drück«. Jedenfalls ist er dabei — Zeugen war« nicht zugegen — vom Riemen ersaßt und herumgeschleydert worden. Er wurde todt am Boden liegend aufgesundm. Zittau, 28. November. Nach einer an da» 102. Re giment gelangten Mittheilungen deS Kommando» deS 1. See- bataillonS auS Peking vom 8. Okiober 1900 ist der von der 8. Kompagnie des Regiments stammende Seesoldat Gabel an 11. September 10 Uhr 45 Pttn. vormittags infolge eine» er haltenen Schusses in die rechte Schläfe im Gefecht bei Liang- hsiang-hsien gefallen. Bautzen, 28. Novbr. Die zur Feier de» 25jährig« Jubiläum» der diesigen Landwtrthschastlichen Lehranstalt mW der mit ihr verbünd«« Obst- und Gartmbauschule zur Zett stattfindenden Festlichkeiten wurd« vorgestern Abend unter zahl reicher Betheiligung früherer und jetziger Schüler, sowie M Anwesenheit de» Lehrerkollegium» der Anstalt, an dessen Spitze Herr Direktor Professor Dr. Brügger sich befand, durch «W wohlgrlungenen FestkommerS eingelötet. Bon der sächs. böhm. Grenze. Der deutsch« Schulgemeinde Kamnitz-Neudörsel, welche — wie bekannt — die SuSpendirung de» ihr aufoctroykrtm tschechisch« LchryA Jehlarsch beim LandeSschulrathe durchgesrtzt hatte, ist j<>" wn» amtlich« Bescheid zugegang«, daß die rch vor wenig« unter großen Opfern der sehr arm« Gemeinde- Schule geschloffen (!), die Schulbehörde zers.ückeft VeMiche» aas Sächsisches. Riesa, 30. November 1900. —Man versäume nicht, die BolkSzählungSliste auSznfüllen! Dieselbe muß bi» morgm Sonnabend Mittag zur Abholung bereit lieg«. — Wir nehm« Veranlassung, auch an dieser Stelle noch mal» auf dm morgm Sonnabmd Abmd im Hotel Wettiner Hof auf Veranlassung deS GewerbeveretnS stattfindmden Vortrag de» Herrn Regierung»- und Gchulrath Mühlmann über: „Bilder aü» Üonsttmttnopel* aufmerksam zu mach«. Mitglieder deS Ge- »erbevereiu» nebst Familienangehörigen haben freien Zutritt, Gäste gegen ein Eintrittsgeld von 20 Pf. Herr RegierungS- und Echulrath Mühlmann war bekanntlich früher hier Schul direktor und ging von hier nach Konstantinopel, wo er eine An zahl Jahre Letter der dortigen deutsch« Schule war. — In einer am 28. d. M. stattgehabten AufsichlSrathS- sitzmq der Akttm-Gesellschast Lauchhammer ist beschlossen ward«, zur Ar »Nutzung der im Besitze der Gesellschaft befind lichen reich« Braunkohlmfelder eine Förderungsanlage in Be trieb zu scheu und eine Brikettfabrik zu erbauen. Die Gesell schaft will sich dadurch für ihr« Bedarf von dm Schwankungen de» KählmmarktrS unabhängiger machen und erhofft außerdem durch die Ausbeutung »och einen »ennmSwerthm Gewinn. Zur Beschaffung der Geldmittel für die in Aussicht genommen« An lagen soll eine zweite Prioritäts-Anleihe mit 5 Prozmt Ber- zinfung tu Höhe von 1500 000 Mk. ausgenommen werden, und Uchd zur Beschlußfafsuug darüber eine außerordentliche Generalversammlung zum 28. Dezember ». o. Unberufen. — Bei der sächsischen StaatSeisenbahn werden demnächst «me Personenwagen eingestellt, wie sie jetzt in ganz Sachs« is noch nicht Vorhand« sind. ES find dies nämlich große vier achsige Wagen, jHrlche eine Abtheltung 1. Klaffe, drei Abthet- lung« 2 Klaffe und fünf Abthrilungeu 3. Klaffe in sich ver einig«. Die Wag« , die in der Hauptsache nach DreSden- Haüptbahnhof statlonirt werd«, soll« nur dem SchnellzugS- verkehre dien«. Da in Schnellzügen nur drei- und mehrachsige Wag« laz f» dürfech muß jetzt öfter weg« einzelner Reisenden 1„ 2. oder 3. Klaffe je ein Wagen Lieser Gattung eingestellt werd«, dl« daun zum größten Theile leer lief« und den Schnellzug unnöthig belasteten. Man wählte daher eine solche Wageutype. JuSgefammt sind eS siebzehn Stück dieser Wagen, die die sächsische StaatSbaha bei Wagen-Fabriken hat erboum lassen. — 34000 deutsche Bienmzüchter schlagen solgrnden Ent wurf eines Honiggrsetze» vor: 8 1. Honig ist das aus Pflanzen säften stammende und in den WachSzellm abgelagerte natürliche Erzeugntß der Honigbiene. Honig darf verlaust werden al» Woben-, Schleuder-, Leck- und Seimhonig, 8 2. Unter dem Ramm Honig und seinen Zusammensetzungen dürfen nicht in dm Handel gebracht werd« alle Erzeugnisse, die auS anderen Stoffen mit oder ohne Zusatz von Honig künstlich hergestellt sind, oder diejenigen Ausscheidung« der Vien«, die durch Füttern derselben mit Zucker und anderen Surrogaten gewonnen werd«. 8 3. Zuwiderhandlung« gegen 8 2 werden, sofern die 8§ 26S ff. des Strafgesetzbuches in Anwendung kommen, mit Geldstrafe bi» zu 150 M. bestraft. Der 100 jährige Kalender sagt vom kommenden Vinter: Rach dem schönen Herbst kommt zu Anfang des Dezember ber Winter auf einmal, ist kalt und schneiet bis im Februar, der sich etwas gelind anläßt; um die Hülfte ist es sehr kalt bis den 4. März, danach Sturm wind bis zu Ende.
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