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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190201051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020105
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020105
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-05
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- Jahr1902
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1902
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SS Gaim auch gleich zu romponiren. Die Pausen, welche mir aus« Ölungen waren, während Ändere für mich au- dem Deutschen übersetzen mutzten, konnte ich, wie Sie begreifen werden, nicht unbenutzt lassen. Ich habe in jener Zeit die „Boheme" ge schrieben. Nach ihrer Fertigstellung machte ich einen Besuch in Berlin und wollte die Partitur meiner neuen Oper dem Kaiser Wilhelm vorlegen. Der Kaiser hielt sich damals in Kiel auf, und ich suchte telegraphisch eine Audienz nach. Noch am selben Abend erhielt ich in Berlin folgendes Antworttelegramm aus Kiel: „Seine Majestät der Kaiser bedauert sehr, Sic in Kiel nicht empfangen zu können und hofft, datz es später einmal mög lich sein wird, wenn Sic das von Sr. Majestät gewünschte Werk com-onirt haben werken. Graf Eulenburg. Obersthofmeistcr." Ich fühlte wohl deutlich, datz Seine Majestät mir zürnen, weil der „Roland von Berlin" noch nicht fertig sei, und ich eine andere Oper componirt habe. Ich beeilte mich daher, um die Lrlaubnitz zu bitten, schriftlich meine Rechtfertigung erstatten zu dürfen, warum die Arbeit sich verspätet habe, und wirklich nahm Kaiser Wilhelm darauf gnädig ein Exemplar meiner „Boheme" an. Bor Kurzem besuchte mich der deutsche Consul in Mailand und erklärte, er komme im Namen seines Sou veräns, um mich zu fragen, wann ich denn die Oper fertig gestellt haben werde. Nun, ich kann heute sagen, datz die Arbeit im nächsten Jahre vollendet sein wird ; im Sommer des Jahres 1902 will ich nach Berlin kommen. Seine Majestät den deutschen Kaiser um eine Audienz ersuchen und ihm das fertige Werk überreichen." Wissenschaft. vt»l»«ifche und physiologische Fortschritte de» Jahre» 1SV1. HVL. Die biologische» Wissenschaften gehen jetzt in regel- mäßigem und ruhigem Sana vorwärts, und Entdeckungen, die eia <uwß«S Aussehen erregen, sind verhältnißmäßig seltener als in der Physik, der Chemie und der Astronomie. Immerhin hat da vergangene Jahr einige recht merkwürdige Neuigkeiten gebracht. In der Zoologie haben die größte Aufmerksamkeit zwei neue Thiers auf sich gelenkt. Da» eine ist das Neomylodon von Südamerika. Man fand die Hautreste eines Thieres in einer südamerikanischen Höhle und stellte fest, daß sie einem Geschöpf angehört haben mühten, da» die Eigenschaften des auSgestorbenen Faulthieres von der Gattung Mylodon besaß. Die Zoologen geriethen über diesen Fund in eine nicht geringe Aufregung, es wurden besondere Expeditionen «»»gesandt, um da- Thier etwaigeusallS noch lebend zu finden. Die Bemühungen sind jedoch bisher vergeblich geblieben, obgleich die Eingeborenen des betreffenden Gebiets versichern, daß das Thier «och lebend vorkommt. Die zweite Sensation aus der Thierkunde war die Entdeckung des Okapi durch Harry Johnston in den Wäldern de» Gemliki-Stroms in Afrika, eines giraffenähnlichen ThiereS, das jedoch kein Gehörn, auch nicht die eigenthümlichen Hautflecken der Giraffe besitzt, dagegen auf den Schenkeln zebraartig gestreift ist. Der bekannte Zoologe Ray Lankrster hat das Thier zu einer neuen Gattung erhoben. Leider hat rin vollständiges Exemplar bisher der Untersuchung noch nicht Vorgelegen. Eine Untersuchung seltenster Art hat die Zoologie dem vr. Lindsay Johnson zu verdanken, der in jahrelanger schwierigster Arbeit die Eigenschaften des Thierauges erflwschte, und zwar nicht nur au Haustbieren, sondern auch an zahlreichen wilden Thieren, die einem solchen Studium begreiflicher- weis« erhebliche Schwierigkeiten bereiteten. Als wichtigere Ver öffentlichungen aus der Thierkunde können ferner noch erwähnt werden: die Forschungen über Len Ursprung der Beutelthiere seitens de» amerikanischen Zoologen Bensley, der daS amerikanische Oposum bezw. dessen Ahnen für die Urväter aller Beutelthiere hält; die Untersuchungen über die Ahnen unseres Hausschaf-, ausgesührt vo» Professor Keller in Zürich auf Grund des Vergleichs zwischen dem «och lebenden Graubündener Schaf, dem Torsschaf der alten Pfahlbauten und dem altegyptischen Schaf, welch letzteres der Bor. fahre de» Hausschafs der alten Psahlbauer gewesen sein soll; die Zusammenstellung aller Thatsachen über die mit einein Knochen panzer bekleideten Urahnen der Walfische durch vr. Abel; die schöne Arbeit über da» Rauchen der Walfische von Prof. Henking. Prof. Lydekker beobachtete aus das Genaueste die Linien auf dec Handfläche der Affen und verglich sie mit Lenen Ler menschlichen Hand. vr. Albini in Rom führte eine neue Untersuchung über Len Winterschlaf der Murmelthiere auS und stellte fest, Laß nicht die Kälte allein zu dem merkwürdigen Zustand dec winterlichen Er- starruug führt, sondern auch die freiwillige Nahrungsenthaltung, was übrigens auch für den sonderbaren Winterschlaf zutrifft, den die russischen Kleinbauern durchzumachen pflegen. Als eine merkwürdige Entdeckung ist endlich noch die Thatsache zu nennen, daß die süd- amerikanischen Faulthiere eine Art von Pflanzenpelz besitzen, in dem sich kleine grüne Algeu in den Qurrspaltea der Tbierhaare an siedeln. Die Faulthiere haben einen besonderen Nutzen davon, La sie im Laub eine- BaumrS infolge der grünen Farbe ihres Pelzes kaum wahrnehmbar sind. Die Röntgenstrahlen haben für die zoologischen Untersuchungen weiterhin werthvolle Dienste geleistet, indem sie von vr. Rodmau zur Aufklärung deS Baues von Muscheln und Schneckengehäusen benutzt wurden. Der schönste Beitrag zur Pflanzenkunde, den daS vergangene Jahr geliefert hat, war, allgemein bewachtet, der Lorttag von Professor Francis Darwin, dem großen Sohn seines größeren BaterS, über dieGeisteSkraft derPslanzen. Der Schluß seiner Untersuchungen ging dahin, daß er es zwar als bequemer hinstellte, die Pflanzen vorläufig für vegetabile Automaten zu halten, wie ja Huxley sogar von menschlichen Automaten ge- sprachen hätte. Jedoch bekannte sich Darwin selbst zu dem Glauben, daß mit jedem Leben auch ein Geist verbunden wäre und daß man bei tieferer Erkenntnis vo» dem Wesen deS Bewußtseins gewisse Zeugnisse geistiger Bethätiaung auch bei den Pflanzen würde fest- stelle» können. Professor Flammarion, der vielseitige Pariser Ge lehrt«, stellte Forschungen über den Einfluß des Lichts au Pflanzen uud Thiere an und sprach davon sogar als von einer neuen Wissenschaft, der er den Namen Radiocultur beilegte. Im Besonderen berücksichtigte er de» Einfluß verschiedener Farben auf die Erzeugung der beiden Geschlechter und fand erhebliche Berschirdenheiten be ander» farbiger Beleuchtung, vr. Augustus Waller führte eine Reihe interessanter Experimente über Pflanzenelekricität auS, di« den Nachweis brachten, daß schon ein schwacher mechanischer Reiz einer im WachSthum begriffenen und zarten Pflanze eine elektische Wirkung hervorruft, die jedoch durch starke Erwärmung oder durch starke Abkühlung aufgehoben wird. vr. Waller fand auch, daß die Blätter verschiedener Pflanzen rin« positiv elektrische Ladung iu de« Theilen erhalten, die vom Licht getroffen werden. Lia« werthvoll« Hinterlassenschaft d«S hervorragenden österreichischen Botanikers Keraer, weiland Direktor- de» Botanischen Gartens in Die«, kam im vergangenen Jahr zur Veröffentlichung. Sie ent- hielt die Beobachtungen des Forschers über da-Erwachen der Blüthe« z« den verschiedene« Tageszeiten. Die Zahl der ver- werthtten Beobachtungen betrug mehrere Tausende. Sie geben ausführliche Aufklärung über das Oeffnen und Schließen der vlüthen verschiedener Pflanzen, auch die Aenderung der dafür bestimmten Tagesstunden mit den Jahreszeiten, ferner über die Frage, wie da» Oeffne» und Schließen der Blüthrn erfolgt uud wodurch e» hervorgerufen wird, endlich auch einig« Angaben über da» zeitliche Auftreten de- BlüthendusteS und feiue Beziehung zur Oeffnung der Blüthe. Der Pariser Bota- niker Leulayaue stellte Versuche mit lebenden Blumen an, um den Einfluß de» Licht» auf die Entwicklung der einzelnen Blüthentheilr u»d Ihrer Farbe zu bestimmen. Er that die» in der Weise, daß er vo« zwei gleichen Pflanzen di« eine unter gewöhnlichen günstigen Ver- hältutffe» beließ, die andere in einen völlig lichtlosen Raum «inschloß; die Entwicklung beider wurde dann von Zeit zu Zett verglichen. Es stellte sichherau», daß die Form der Dunkelblüthen unverändert war, dagegen die Grüß« etwa» verringert und auch die Farbe nicht ganz unterdrückt, wenngleich wesentlich Heller als bei der normalen Blüthe. Ein inter- effante» und auch praktisch wichtiges Gegenstück zu diesen Versuchen sind die Errungenschaften in der künstlichen Färbung vo» Blüthe», die dadurch erreicht wird, daß ein frisch abgrschnittener Blüthenstiel in rin« farbige Lösung getaucht wird. Aus diese Weise kann eine ursprünglich weiße Blüthe verschieden gefärbt werden, be- sonder» violett «nd rosa. Zu dem Zustandekommen dieser kirnst- lichen Färbung scheint die Einwirkung der Luft beizutragen, da sie nnr in de» Pflanzentheilen stattfindet, di« mit der Luft in Brrüh- rung stehen. «och da» biologisch« Gebiet, da» di« Leb«u»function«n de» «errschlichr» Körper» «ad sei»« einzelne» Organe betrifft, sich also fast mit den, Begriff der Physiologie deckt, ist im Jahr« 1901 um rin« lange Reihe werthvoller Arbeiten bereichert worden. Da ist z. v. für die Erforschung deS Nervensystem« der wichtigen Unter- uchung von Professor Flechsig 'zu gedenken, über diejenigen Theile de« Gehirns, von denen aus die Bewegung der Gliedmaßen «leitet wird. Professor Langley beobachtete die Einwirkung von liest!» und anderen Pflanzenstoffen aus verschiedene Theile Le-Nerven- ystems und stellte fest, daß die sympathischen Nervenzellen dadurch ,errizt werden, nicht aber die des Rückenmarks. Der belgische Pro- essor van Gehuchten erforschte die entartenden Veränderungen des Körper« nach Verletzungen des Rückenmarks, vr. Lapique gab die Resultate zahlreicher Experimente, die er auf einer Reise um die Welt über die Reizbarkeit der Nerven bei den verschiedenen Völkerschaften gemacht hatte. Er sand, daß die Nerven eines Europäer- iu 0,15 Secuuden auf einen Reiz wirken, die eines Bewohners der Andamanen in 0,19, die der Hindus in 0,22 Secunden; die Reaction bei drei Pariser Arbeitern dauerte 0,17 Secundeu, diejenige bei Pariser Armen 0,18 Secuuden. Bedeutung«, voll waren ferner die Untersuchungen von vr. Halliburton über die chemische Zusammensetzung der Nerven, an der dar Cholin, ein gif. tiger Stoff, uud PhoSphorsäure den wichtigsten Antheil haben. Bon allgemeinem Interesse waren die Arbeiten über die Rolle de« Alkohol« für di« Ernährung, vr. Chauveau stellte fest, daß der Alkohol sehr schnell in den Blutkreislauf riodringt, dagegen auf den VerbrennungSvorgang, au» dem die Muskeln ihre Energie be. ziehen, nur einen sehr geringen Einfluß hat. Dieser Gelehrte hält danach Len Alkohol in keiner Beziehung für ein Nahrungsmittel. L. RooS glaubte dagegen auS Experimenten mit Meerschweinchen den Schluß ziehen zu dürfen, daß eine gewisse Menge von Wein — beim Menschen etwa 2 Liter täglich — weder Schaden noch Nutzen listen kann. Andere Forscher uutersuchten die Wirkung des Alkohols aus Frösche mit ähnlichem Ergebniß, noch andere den Einfluß de-Alkohols aus die Ausscheidung LeS Magensafts, die angeblich etwas durch ihn an- geregt wird. — Als erstaunlich ist in Fachkreisen die von Gaule ermittelte Thatsache ausgenommen worden. Laß beim Frosch ohne ersichtliche Ursache die Zahl der Blutkörper zwischen 1200 000 und 35 000000 pro Gramm de« Körpergewichts ^schwankt. Die Er. kundung, ob solche Arnderungen auch beim Menschen ein« treten können, wäre dringend erwünscht. Der Kampf der weißen Blutkörperchen gegen Bakterien ist durch einige merkwürdige Beobachtungen von Professor Weriao weiter- hin bestätigt worden. Professor Gamgee untersuchte die magnetischen Eigenschaften des Blute«. Die große Bedeutung der Schilddrüse, die früher als ein fast nutzloses Anhängsel des mensch. lichen Körpers betrachtet wurde, tritt jetzt immer klarer hervor; vr. Baldoni kam zu dem Schluß, daß sie ein Organ von gründ- legender physiologischer Bedeutung wäre. Wir schließen diese Neber- sicht in dem Bewußtsein, daß wir nur einen kleinen Theil der wichtigen Arbeiten über diese die Erkundung und Erhaltung des menschlichen Lebens nahe berührenden Fragen genannt haben. * Christianilk, 3. Januar. Bei der PreiSconcurrenz, die zur Erlangung von Plänen für die Ausnutzung des Wasserfalls HalsredS-Foß ausgeschrieben war, erlangte heute da« Project de» ersten Preis, daS von Professor Holz, RegierungSbausührer Eschel und Ingenieur Kähler, sämmtlich in Aachen, uud d«m hiesigen Ingenieur Sohlberg gemeinsam ausgearbeitet wurde. Bildende Künste. Leipziger Kuustvereiu. V,12 Uhr Vortrag des Herrn vr. Weese auS München über die Plastik der slauffischen Kaiser- zeit in Sachsen, Thüringen und Franken. Neu ausgestellt sind au» dem Nachlaß von A. Böcklin 28 Gemälde, außerdem von Sascha Schneider ein großes decoratives Wandgemälde „Um die Wahrheit", sowie eine Anzahl von Porträt« von Franz Pernat in München, zur Zeit in Leipzig. L. Die Januar-Februar-Ausstellung in Pietro »ei Vecchio'» Kunstjalon enthält eine ganze Reibe hervorragender Werke der Malerei, von denen u. A. hier erwähnt seien: „Gondelfahrt einer Patrizierin" von H. Siemiradzki, „Huß vor dem Concil in Constanz" von W Brozik, „Kaiser Wilhelm aus dem Sterbebette" von A. von Werner, „Der Hausarzt" von A. Seitz, „Ein General" von E. Meissonier, „Fortgeschickt" von A. Corelli, „Floren- tiner" von F. Andrrotti, „Der einzige Freund" von G. Jgler, „Nordpolsahrer" von Julius von Payer, „Die Sonne" von Ludwig Dettmann, ferner Collectiv-Au-stellungen von Ludwig von Hofmann, Bruno Pinkow, A. Chelius, sowie rin Gemälde von B. Linnig „Die Herensahrt", welches im vergangenen Jahre in Antwerpen dadurch besondere- Aussehen erregte, daß eS von der AnsstellungSjury zurückgewiesen wurde, um danach in einer Separat-Ausstrllung dem Publicum zugänglich gemacht zu werden. Der Künstler, welcher beabsichtigt, in nächster Zeit nach Leipzig zu übersiedeln, bringt das erwähnte Gemälde jetzt hier zur Ausstellung, um sich hierdurch dem Leipziger Publicum bekannt zu machen. Auf die einzelnen Werke werden wir demnächst in einem besonderen Artikel näher eingehen. 8 Im Kunstsalon Mittentzwey-Windsch, Ritterstraße 3, I., sind ausgestellt: HanS Dahl, Berlin, „Nordische Sommernacht" und „Sommernacht in Nonvegen", Prof. Gabriel von Max, München, Damenbildniß „Julia", Pros, von Lenbach, München, „Damen- bildniß", Ed. Schultze, Düsseldorf, „Buchenwald", A. Thiele, München, „Brunfthirsch und Gemsen im Hochgebirge", Prof. EL. Grützner, München, „Ein guter Tropfen", und andere Werke be- kannter Meister. 8 Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn, Schulstraße 8. Im Oberlichtsaal sind zur Zeit zu sehen: Collectiv-Ausstellung von Oelgemälden der Glasgow Boys, Aquarelle von Elle-Brüffel und Oelgrmälde von Haus Licht-Charlottenburg. - 8 Rathhausbau Dresden. Die nicht nur die gesummte Archi- tektenschast Deutschlands, sondern auch jeden Laien interessirende Rathhausbaufrage ist nunmehr in ein anderes Stadium getreten. Die bisherige Rathsvorlage,, die Sieger des vergangenen Wett- bewerbes, die Herren Ostendorf-Düslcldorf und Wendt-Berlin, Lossow L Vieweger und Hauschild-DreSden und Reichel L Kühn- Amtlicher Gericht über die in der städtischen Markthalle zu Leipzig am 4. Januar 1902 im Kleinhandel verlangten Preise. Preise Preise siir für kUr 21 .5 2 Ick. 3 'ü>lL 'i-icx 1021 >I-üx 2lck. 1-kg luvvl. '!^e i k 1021 20 102! 56 '»5 2lck. w l 50 1021 ! 5 do. 15 1 'I-tlk I 1 6 1021 102t 2 u SO 3'^ ui W 10 1 ^50 l!- 40 Stck. 250 -alcx 1 05 20 00 80 P.i^i l->-e -ick. Ob so 12 U 7'. '.0 1 10 I 10 — 1.5 - 00 1 I 1 1 lOLl 2tck. 2Ick. I I 4 50 0 50 I 26 -8! 3.50 15 7l> II 11 I — - 70 - 40 Bnd. 102! Bnd. Kull, Keps So 25 Bnd. Stck. 1021 Stnx 'i-ice sie 44 .!> 7° !>v Bud. 102! Stck. y-üx IBd. 5Bd. Sick. 20 75 - 50 7 io - 50 2lck. 15 :i6 - 120 -80 -60 -00 5 50 102! 0. 20 2 - 1 7b 6- - 80 1.50 I 50 ho», ft- "2>cir 2>.-Ilr so k r 102! -..Ur 6- O.LO :-j!— 160 160 120 -00 -80 -60 -30 Brod. Roaoendro», 1. Sorte do. 2. Sorte 102t. 25 00 50 50 ^60 3 25 3- l- hö<h- st- Kort 450 250 4 3 1^60 'llb 1 50 - 30 - 10 7" 05 40 00 60 35 60 iS I- -^30 00 1,50 1 40 -60 -s60 -30 -,80 — l'^ — "4s 4'50 1 50 -'75 1 40 I 50 -70 120 - IO 120 1- -60 -30 120 120 -!70 - 6b 50 I 20 Benennun, der Lebensmittel 2,ck. W 8 ,35 15 , 5 jlO !l3 >60 Benennung der Lebensmittel -.80 - 70 -00 2 50 I 50 -8b 0- 4,- 3,50 2 50 I 60 3 - I 50 1 - 4 50 8 .10 ..0 ZO 5 Benennung der Lebenkmitlel I - 1,40 1'60 -80 -140 -,8b - .5 1 60 1^40 - 60 - 60 -80 - 7°0 1-0 d-r Sick. 'o-ilS 1 — -'00 I 40 I IO -60 - 50 4 50 Stck 'i-ke Stck. Stck. Ii20 1'40 160. r2o 1 60 1 80 - -45 -80 1 80 1 60 1 20 'l^ -80 ... 00 5s 25 20 >20 20 15 140 b. geschlachtet!-. Ganse . do Enten Kapaunen. ..... Puten Puten Perlhühner ..... Poularden Hühner, alte do. junge do. Bierländcr . . . Tauben . Fische nnd Echalthicre - -io '^25 35 40 60 10 60 60 80 40 30 00 1 60 I 60 - 80 -80 - 30 -70 10 30 3s 5 ,65 6s '40 >75 2' I 20 1'20 -65 -60 -'80 -,7s -70 — 30 1 60 I 20 - - 60 5 - I IO 1 80 0- st st! I 50 120 - 70 -40 1 75 I 50 - 70 -35 2 75 2 75 -70 - 65 Die Jnshectton der Städtischen Markthalle. Schulze. nie- dU' fizste Himbeeren Stachelbeere» ... - Johannisbeeren.... Heidelbeeren Preißelbeercn .... Brombeeren Fliederbeeren .... Psirsischc Aprikosen Feigen, frische .... do. Kranz- .... Weintrauben, iniandiscke do. auSIaukiichc Tomaten Nüsse, inlandiiche, grüne do. - trockene do. ausländische . . Haselnüsse Apfelsinen Titronen Melonen, Zucker- ... do. Wasser- . . . Kürbisse do. , WachSbohncn . Schoten . . . Earotlen . . . d0. ... Kohlrabi . , , Wirsingkohl . . Rotdkobl . . . Weißkohl . , . Grünkohl . , . do. ... Spinat. . , . Sellerie . . . Teltower Nitden Möhren . . . do. ... .Kohlrüben . , Rolbe Rüben . Mccrretlia . . Pcrlzwiebetn. . Zwiebeln . . . Porree-Zwiebeln PelerMienwurze! Knoblauch . , Salal, Blatt- . do. Endivien, do. Rarunze- . . . NatieSN cn, ausländische do. inländische . Neltige, .... Gurken, Salat- . . , do. Einleger saure. do. - Sens- do. - Pfeffer, Kartoffeln, inländische do. - . do. ausländische. Sauerkraut 96 86 !70 ,50 inländischer, in Waben . do. geschleuderter Pilze. ». irische. Steinpilze Pfefferlinge . . . . . Ehampianon» . . . . Morcheln d. g «trocknete. Steinpilze. . . . . . Morcheln «uerbäbne .... kuerhühner Wildenten Waldichnepsen .... Birkhähne Birtbübner Schneehühner .... Haselhäbne Haseldühner .... Rebhühner, alt« . . . do. junge... KrammetSvögel. . . . Lehme« Geslllgel. », lebende«. Ganse l put« Hühner, alte do. junge .... Tauten. ..... -!öO -jM 3 25 1'20 Backobst. Aepsel Birnen Pflaumen Prünellen Kirschen, süße do. saure .... Aprikosen ...... Pflaumenmus Gemüse. Svarael ...... Rhabarber Schwarzwurzel Blumenkohl Rosenkohl, i>uändil<her . . do. ausländischer . Grüne Bohnen, niländischc ausländische 3°0 2 <5 üU 4 sü 850 250 225 Fleisch. s. frisches. Rindfleisch: Lende <Metl Roastbeef. Rumpsteak . . . Kochfleisch (Brust, Bauch !c.) Zunge do. ...... Kalbfleisch: AnS'kschält« Keule (Fricant.) Schnitzel ...... Keule Kochslriick' (Brust, Bau» -c.) Schweinefleisch: Rücken (Carbonade) . . . Keule, Brust Soibfleisch (Bauch ,c.) . . Sedöpsensteisch: Keule, Rücken Kochfleisch (Brust, Bauch :c.) SchweinSknochcn .... keberwurst . Nvthwurst ..... . Osterlämmer b. geräuchertes oder gesalzenes. Rinds, Lachsschinken, im Ganzen . . do. au»geschnitten . Schinken, roher, im Ganzen . do. - ausgeschnitten do. gekochter, -» Pökelfleisch ..... » Schweinsknochen .... Schwarzfleisch .... Speck Cervelatwurst, Winter«. . . do. Sommer».. . Lebenvurst Bkukwurst...» > . - Lwweineselt ..... . Wurstsett . . Wild und Geflügel. Wild. Rothwilt: AuSaeichälte Keule (Fricand.) Rücken mit Lend« . . . . d». ohne - . . » . Blatt Kochfleisch .... . . T-mwild: Rücken « Keule ...... . Blatt Kochfleisch.«»».. . Rehwild: Rücken Keule Blatt Kochfleisch Nenntbierfleilch: Rücke» . . . . ^ . . , Keule Wildschweine: Nücke» . . Blatt Kochfleisch Kvpf Uederläuscr und Frischlinge Hasen, im Fell »«. gestreift Kaninchen W ildg iflügel. 3- 250 1 40 1'40 -,40 I n »ie- bau- bM- sigste 50 I W I', ,10 25 6 3 - I5O- 60 I, - 70 — 50 — Spiegelkarpfen .... Schuvpenkarpsen .... Schleie Hechte Barsche « , Bunte Fische. .... Forellen ...... Welse Aale Hummern ...... Krebs«, große do. mittlere .... do. kleine .... v. sri>che in Eispackung. Rheinlach- ..... Lilberlachs ..... Seezungen ..... Steinbutt Zauder ....... Schleie ...... . Fiußbeckne . Seehechte Schollen ...... Aabliau ...... Schellfisch Tors» ....... Stockfisch . t Grüne Heringe ..... e. geräucherte. Rheinlach« Ostseelach.' ..... Seelachs . Flunder» ...... Pöklinge Kisten- .... do. Korb- .... Sprotten, Kieler .... do. Elb- .... Aale Stör . Schellfisch Torsch Makreelen Heringe . ck. gesalzene. Heringe do. (Isländer) . . . Sardellen Butter. Tafelbutter (2 Stück ---) . Landdutier (2 Stück --- . Koch- uno Backbutter . . Kuiislbutler (Margarine) . «irr. Landeier ...... Kifteneicr Kalkiier käse. Baucrnkäse Thüringer Kümmelkäse, Harzer Käse Altenburger Ziegenkäse . . Schweizerkäie, Emmenthaler Schweizerkäse, Bayerischer. Limburger Käse .... Imitirter Limvurger Käse , Löst, Süd- und Gartensrüchtc. Aepsel, inländische, . . . do. ausländische . , . Birnen, Tafel- do. Koch- Quittenäpfel. . , , . , Quiltenbirnen Kirschen, süße tk ffaure , . , . . Maumen Mirabellen Erdbeeren, Wald- . . . . do. Garte»- , . . - 46 28 AL — — - 86 — — 75 I 26 I — > — — — — — bv 40 —— — _ - - 79 3."> — 35 1- — 60 I- — 60 -- — — — —— — — — — — — — - 6-> 50 - 76 — 25 — — -10 -70 — 70 -40 — — —— - — — - — —— ^30 — — 25 j — — - 26 — n — 20 -35 — 20 — 30 — 3b — ... — 30 - 10 — — 40 —- — — — — ' — —— — —— —MM — —— — —- — — — —M — 3 ->6 3 50 25 1 60 25 I 2 46 — 1 ? — :o 40 66 75 80 60 >0 — 50 70 >0 — 60 46 — 25 30 50 !5 — 45 40 ' —— 40 — — — — — — — - — — 2 3 — —- —- — — — 80 50 60 25 — I — — — — — 40 1 — 1 20 -0 —- -'80 — I — I 80 — — — - — i>6 40 50 50 — 10 -50 — — 15 - 10 15 25 .-4, I 25 — 20 — 25 — 1 >)0 1 »0 40 1 30 I 40 30 20 1 20 10 1 — 1 — — - - — 80 80 — !t0 70 - 60 — 70 — — — 50 76 ,25 15 — 26 40 32 — 40 60 40 50 — — — . — — — — 90 70 — 80 — — — — — 40 20 25 !- 2b — 30 ,50 2t '25 15 20 40 25 M— 30 30 20 — 2b — — — — —- — — — —— — — —— — — — — — — - — — — Leipzig, zu ein«r zweit«« engere» Ioneurr«nz aufzukordern, will man jetzt sollen lassen. Dafür soll ein zweiter allgemeiner deutscher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Ausschlaggebend für diese nunmehrige Vorlage ist die Verringerung deS Bauplatze-, indem auS technischen Gründen, welche die erste Concurrenz zu einer höchst schwierigen Ausgabe gestalteten, die Urberbrückung der GewandhauS- straße unterbleibt und der zwischen Gewandhaus- und Ringstraße liegende Theil deS Bauplatzes als freier Platz vor dem Rathhause liegen bleibt, wodurch eine wesentliche Erjparniß erzielt wird. Die Vorlage wird demnächst den Stadtverordneten zur Entscheidung vorgelrgt. Vermischtes. ---i- Au» Thüringen, 4. Januar. Da« Christian Muth'sche Ehepaar in Ang stadt bei Grefinau feierte seine diamantene Hochzeit. — Die Krei»sparcasse in Sonneberg >at seit ihrem Bestehen noch nie so viele Einlagen zu ver zeichnen gehabt, als im eben abgelaufenen Jahr, nämlich 660 600 — Steuerrath Frank in Sonneberg ist seit Montag Abend verschwunden. E» fehlen etwa 30 000 Am 2. Januar war auch eia Wechsel über 60 000 fällig. Frank, der stark an der Börse speculirt hat, bat in einem unterlassenen Briefe erklärt, Selbstmord zu begehen. — In Gräfenthal schoß ohne jeden Grund ein Porzellan- arbeiter einem Metzgergehilfen zwei Kugeln in den Leib. Die Verletzungen sind nicht unerheblich. — JnKloster- Allendors bei Salzungen erhängte sich aus unbekannten Gründen ein 13 jähriger Schulknabe. — In Mühlhausen i. Th. wollte am 1. Januar früh gegen 4 Uhr ein infolge Punschgenusses angeheitertes Mädchen daS Haus ihrer Dienst- Herrschaft verlassen. Das gab diese aber nicht zu, worauf das Mädchen auf den Wäscheboden ging und sich erhängte. — In Windisch Holzhausen bei Erfurt wurden zwei 10 bezw. 4 Pfd. schwere Kanonenkugeln gefunden, die aus der Zeit des 30 jährigen Krieges stammen. — JnBlechschmidthammer >ei Blankenstein rettete der 13 jährige Schnlknabe Geiser das 14 jäbrige Mädchen Emmeling vom Tode des Ertrinkens in der Selbitz. iv. Jeua, 4. Januar. (Privattelegramm.) Der Gegner deS erschossenen Student Held ist der Leutnant Th ie m e vom hiesigen Bataillone. Die Beleidigung Thieme'« durch Held war thätlich. Sie geschah in vorletzter Nacht auf dem hiesigen Markte. ----- Paris, 4. Januar. (Telegramm.) Auszeich nungen. Die französische Regierung bat aus Anlaß der Weltausstellung von 1900 den Bildhauer Professor Rein hold BcgaS in Berlin zum Äroßofficier der Ehrenlegion ernannt. Zu Commandeuren wurden unter anderen ernannt Ministerialvirector Thiel-Berlin, Professor von Lenbach- München, Kupferstecher Professor Köpping-Berlin; zu Officieren Oberst Kuntze-Berlin, Geheimrath Professor vr. Julius Lessing-Berlin, Professor von Tbiersch-Münchcn, Geheimrath vr. Wittmeck-Berlin, Professor Westphal-Berlin, Wilhelm von Siemens-Berlin, Museumsdirector vr. Seidel-Berlin, Professor Emanuel Seidl-München, Professor Gabriel von Seidl- München, Professor von Uhde-München, Bildhauer Professor Diez-DreSden, Generaldirector der Hamburg-Amerikalinie Ballin, Generaldirector des Norddeutschen Lloyd Wiegand, Geheimrath Zacher-Berlin, Geheimer Hofrath Höhne-PariS. Zu Rittern wurden unter Anderm ernannt: Bildhauer Breuer-Berlin, Maler Prell-Dresden, Professor Miethe-Char- lottenburg, Fabrikbesitzer Baron Dietrich-Niederbronn, Ge heimer Commerzienrath van der Zypen-Köln, Gebeimer Commerzienrath Delius-Aachen, Commerzienralh Jacob- Berlin, Correspvndent der Kölnischen Zeitung vr. Schneider- Paris. ' ----- Eureka (Californien), 1. Januar. (Telegramm.) Die Zahl der Tobten und Vermißten vom Dampfer „Walla- walla" beträgt 41. Nach Schluß der Vedaction eingegangen. Tie in dieser Rubrik miigetheilten, während de« Drucke« eingelaufenen Telegramme haben, wie schon au« der Ucberschrift ersichtlich, der Redaktion nicht vorgelegen, Tiese ist mithin sür Verstümmelungen »nd unverständliche Wendungen nicht ver antwortlich zu mache». * München, 4. Januar. Ter Finanzausschuß der Kammer der Reichsräthe beschloß, über den Beschluß der Abgeordnetenkammer zu dem Anträge Heim, betreffend die Zulassung der Israeliten als Justizbeamte, zur Tagesordnung übcrzugehen. Der Ausschuß beschloß ferner, über die in der Abgeordnetenkammer erfolgten An griffe auf die Reichsräthe, die dem Aufsichtsrathe der Schuckert-Gesellschaft angehören, weder zu verhandeln noch zu beschließen. * Stuttgart, 4. Januar. (Telegramm.) Der frühere Director der hiesigen Kunstschule, Claudius v. Schraudolph, ist in Eppan bei Bozen gestorben. * Pari», 4. Januar. (Telegramm.) Unter den zahl reichen auS Anlaß der Weltausstellung von 1900 zu Rittern der Ehrenlegion ernannten deutschen Fabrikanten befinden sich die Commerzienräthe Meißner und Kirchner aus Leipzig und Fabrikdirector Graul-Leipzig. * London, 4. Januar. (Telegramm.) MarquiSJto hat sich heute zum Besuche LordSalisbury nach Hatfield begeben. * San Francisco, 1. Januar. (Telegramm.) Eine spätere Liste führt 26 Passagiere und 33 Mann von der Besatzung deS Dampfers „Wallawalla" als vermißt auf. Handelssachen. * New Pork, 4. Januar. lSchluß-CourseZ Weizen fest. Loco 88'/,. Januar —, März 88-.«, Mai 87'/., Juli 87'/,- Mais fest, Januar —, Mai 71'/.,, Juli 70-/«. Medl Spring-Wheat clears) 2,9ö. Getreid esracht nach Liverpool 1. Petroleum. Credit Balance-at Oil City 1,15, Standard White in New Zock 7,20. Zucker 8'/,. Zinn 23,00. Kupfer 13,00. Eisen Nr. 2 Foundry Northern 15,25. StabIschienen 28. Baumwolle. Loco 8V,„ Januar 7,91, März 8,00, August 8,00, New Orleans 7'/,. Schmalz,Weitern steam 10,20, Rohe «/ Brothers 10,40. Kaffee fair Rio Nr. 7 7, Februar 6,65, April 6,80. ansekannt SL8lelL88igs fadnksle. krvlse blIHx8t. Lxlea-^nlseliguntz u. kepku-sluk-sn f. ä. M1ei-8lem, Loksr- unä L-väervvaarenkadrik, A Hain8tra886 A. MM M H LU» »MtvrtLSvIwll, kMÄKI'lMKI', UH »to.
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