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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190012249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-24
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1900
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. ' ' ' 7* ' " . ' " . Üksaer H Tageblatt «<d A«r»rs»r lAtrtkü «ch -Pchch. ^.7777^. Amtsblatt -L77 wr Wuigl. LmAheuptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgericht? Md de» Stadtratzs M Ries«. 298. «ooteg, 24 Deeemder 1»»», AdendS. SS Jnhrg Abend» mit AuSnabmr der Sonn- und kksita«7BterteMbri^er»«mäsvrei»bei Abboluna in den Ervedttiönmv^Rteiam^Strebl^de^ur^m^««' Lütz« sret in» Han» 1 Muck SO Psg-, bet Rlbholmg am Schalter der Scherl. Postanstalten 1 Mark W Psg., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark SS Pf. Aagügen-Umlahmr für die Kumm« de» Ausgabetage» bi« vormittag v Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Sauger L Winterlich in Riesa. — GeschästSstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Rrdaetio» venmtwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. MU Rücksicht auf di« verschiedenen Abänderungen der auf die Arbeitsbücher bezüglichen vestimmuug«, ist auf Grund 8 110 der Gewerbeordnung die Fassung der Arbeittbücher neu festestem worden. Der Herr Bürgermeister zu Radeburg und die Herren Grmeindworstände und Gut»vor- steher werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß der weiteren Verwendung der bereit» -vergebenen Arbeitsbücher Bedenken nicht entgegenstehen, daß aber «en« Arbeit«- Richer nur nach dem bei der unterzeichneten Behörde zu entnehmenden Formulare zur Ausgabe gelangen dürfe». Großenhain, am 20. Dezember 1900. Königliche Amt-Hauptmamrschaft. 3128 r. Nr. Uhlemmm. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, de« LS. Dezember 1SVV, vormittag» 11 Uhr i« «erhaudlungSsaale der Königlich« «mtshauptmaunschaft. Königliche Amttzhanptmannschaft Großenhain, am 23. Dezember 1900 222 Nr. Uhleman«. M. Bekanntmachung. Nachdem das den Begüterten in Streumen bisher gehörige Flurstück Nr. 3 de» Flur buchs für Streumen vorläufig in Nr. 3 und 3» zergliedert, ist bei dem unterzeichneten Grundbuchamte beantragt worden, ». für da» vorläufig mit Nr. 3 bezeichnete, der politischen Gemeinde Streumen aufge lassene Flurstück ein Blatt im Grundbuch« für Streumen anzulegen, d. da» vorläufig mit Nr. 3» bezeichnete Flurstück, sowie da» Flurßück Nr. 269 derselben Flurbuch» dem auf Blatt 36 im Grundbuche für Streumen eingetragenen, der Zu- sammenlegungsgenossenschaft zu Streumen aufgelassenen Grundstücke zuzuschreiben. Da diese Flurstücke bisher im Grundbuche nicht eingetragen gewesen find, werden die jenige«, die da» Eigmthum hieran, eine Beschränkung deS Eigenthümer» in der Brrsügung über dieselben, ein Vorkaufsrecht oder ein nicht in einer Grunddienstbarkeit bestehende» Recht an den Flurstücke« in Anspruch nehmen, aufgefordrrt, ihre Rechte binnen drei Monaten und spätesten» bi» zur Anlegung deS Grundbuchblatte» bez. bi» zur Zuschreibung bei dem Grundbuchamt« an zumelden, widrigenfalls sie nach der Anlegung de» Blatte» bez. der Zuschreibung den öffentlich« Glauben de» Grundbuch» gegen sich gelt« zu lasten hab«. Riesa, dm 17. Dezember 1900. Da- Königliche Amtsgericht al» Grundbuchamt. »r. Dobia«. Sch. Sonnabend,' den 29. Decbr. 1900, Bon«. 10 Uhr, kommen im VersteigerungSlocal hier 1 Ober«, 1 Unterbett und 2 Aisten, sowie 1 Paar Herrmstieflettm gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 24. Decbr. 1900. Der Gericht-voll). d. Kgl. Amt--. Gekr. «da«. Bei der am 6. Dezember 1900 stattgefundenen Gtadtverordnrtrn-ErgänzungSwahl find die Herr« Zimmerer Wilhelm Hammitzsch, Gutsbesitzer Fritz Kretzschmar, Oberlehrer H. Nöthlich. Mühleubefitzer Robert Schönherr und Hotelbesitzer JuliuS Starke al» ansässige und dir Herren Prokurist «senreich AmtSgerichtS-Rmdaut Thost al» unansässige Stadtverordnete gewählt wordm. Die Herren Hammitzsch, Nöthlich, Schönherr, Starke, Eismreich und Thost werd« ihr Amt 3 Jahre, also bis zum 31. Dezember 1903 bekleiden. Für Herm Kretzschmar ist nach 8 64 der revedirten Städteordnung durch da» Loo» be stimmt worden, daß er an Stell« de» al» Stadtrath gewählten Herrn Berg zu treten und sei» Amt bi» zum 31. Dezember 1902 zu bekleiden hat. Der Rach der Stadt Riesa, am 24. Dezember 1900. No. 4110 Brgrmstr. BoeterS. An. Weihnächte». Friede auf Erde«! Weihnachten ist da! Da» Bild, da» schon in früher Kind heit lauten Jubel in un» erweckte, da» Bild, da» so lieblich und herzerfreuend ist, daß keine menschliche Phantasie e» lieblicher zu erdichten vermöchte, steht wieder lebendig vor unfern Augen: der Stall in Bethlehem, die Krippe, darin das Kind in Windeln gewickelt und an der Krippe ein arme» fromme» Elternvaar; draußtn aber auf dem Felde vor der Stadt die frommen Hirten, umleuchtet von dem Wtederschein einer ander« Welt, deren Licht in die irdische Nacht hineinfällt, staunend über die Töne de» von überirdischen Wesen, von der Menge der himmlischen Hrer- schaaren gefangenen seligen Liede»: »Ehre sei Gott in der Höhe «nd Friede auf Erde« und den Menschen ein Wohlgefallen!" «Friede auf Erden!" sangen vor 1900 Jahren die Engel auf den Gefilden bei Bethlehem und »Friede auf Erden!" so erklingt e» an jedem WethnachtSfeste wieder. Wieviel Unruhe ist vorauSgegangen, welch «in grschäftigkS Treibe« erfüllte di« Straßen der Stadt in den letzten Wochen und Tagen, wie haben sich in dm Häusern fleißig« Hände geregt di» tief in die Nacht hinein! Wieviel Mühe und Arbeit erfordert da» Leben über haupt; der Kampf «m'S Dasein, um'» tägliche Brod ist wahrlich kein leichter in unsrer Zeit «nd nicht minder leicht sind die inneren Kämpf«, die keinem, der nicht ganz stumpfsinnig und gedankenlos dahinlebt, erspart bleiben. Die Kämpfe gegen Un geduld bei widrigem Geschick, gegen Unzufriedenheit, gegm Miß, stimmung«, gegm Versuchungen aller Art, die un» ansecht«; »nd außer düsen Kämpfen, die Jeder für sich zu bestehen hat, bringt da» Lebm »och so manchen Kampf anderer Art mit sich: politisch« Kämpfe, wie gerade in der letzen Zeit «in solcher heftig unser Boll durchtobt hat, al» die kalt«, berechnende Politik in schroffen Gegensatz zu idealer Volksbegeisterung Kat —, kon- fesfionelle Kampfe, wie erst vor Kurzem auch da» Sachsenvolk, da» sich unter der weisen «nd gerechten Regierung seine» theuren König» bisher stet» de» konfessionellen Frieden» erfreut hat, einen solchen Zwist erlebt hat. — Aber mitten hinein in diese Welt »oll Kampfe» und Streite» ertönt die Weihnachtsbotschaft: „Friede auf Erden!" Der, an drffm Geburt un» Weih nachten erinnert, ist der Jriedefürst. Nur Er kann dm Völkern dm Fried« bring« und erhall«. Kein Kaiser, keine Verfassung, kein Gesetz, keine Friedenskonferenz kann solch« Fried« schaff«, wie da» klägliche Fia»ko der Haager Friedenskonferenz der Welt von Neuem gezeigt hat. Nur wenn die Regenten, Diplomaten «nd Volksvertreter sich vom Geiste Christi leiten lassen, wird Fried« etnkehrm unter^dm^BSlkern. Und auch unter den ver schieden« Ständen bringt allein Christ«» Fried«. Der Chrlstbaum, den der Arbeitgeber seinm Arbeite« «»zündet und unter dem Herrschaften und Dienstboten gemeinsam die Weih- nachtSgeschichte hören und die Weihnachtslieder fing«, mildert die socialen Gegensätze und bringt die Herzen näher zusammen. Wenn Christus, der sanstmüthige Friedefürst, beider Vorbild ist, so hört bet den Hohm und Reichen die Kälte gegm die Armen und Niederen, bei diesen der Neid und da» Grollen gegen jene auf. Den Flieden bringtt JesuS aber vor Allem in da» HauS und die Familie. Da» ist die Stätte, die daS Christlind be sonder» mit seinem Frieden beschenkt. K nn e» etwa» Schönere» geben, al» die häusliche Weihnachtsfeier? Wie sind die Ein samen, die Heimathlosen am Weihnachtsfrstc zu beklagen! Ihrer sich anzunehmrn, sie am Christabende mit in seinen Familienkreis zu ziehen oder auf andere Weise zu helfen, daß sie einen Ersatz für do» fehlende Heim am Weihnachtsfeste finden, ist Pflicht eines Jeden, der Weihnachten in der Familie feiern kann. Ja, wenn die Kinder de» Hause» glückstrahlend am funkelnden Lichter baume stehen, wenn alle Familienglieder mit einander anstimmen: »Vom Himmel hoch da komm ich her" oder „Stille Nacht, heilige Nacht" und der Vater oder ein Kind da» alle Weih nachtSevangelium vorliest, wodurch erst die Chrtstbrscheerung ihre Weihe erhält, wenn dann die Kinder jubelnd die Gaben in Empfang nehmen und die Geheimnisse, die die Erwachsenen wochenlang vor einander bewahrt«, sich enthüllen, wenn Freude überall im Hause herrscht, wenn die Weihnacht-lichter wohl auch hie und da alt« Unfrieden und Hader vertreiben und da» Christkind enth zweite Herz« verbindet und al» Friedensstifter im Hause auf tritt, da erklingt wieder da» Engelswort: „Friede aus Erden!" Freilich recht verstehen wird diese» Wort nur der, der Weihnacht« im lebendigen Glauben feiert. E» ist nicht zu leugn«, daß die Weihnachtsgeschichte an unsem Glauben di« größt« Anforderung« stellt. Daß ein arme» Kind, da» unter den ärmlichst« Verhältnissen in diese» Leb« eintrltt, Gotte- Sohn und unser Heiland ist, da» soll unsere felsenfeste Ueber- zeugung sei», darauf soll« wir alle unsere Hoffnung im Leb« und im Sterben setzen. Mit unserem verstände können wir da» Weihnacht-wunder nicht begreifen, Aber leb« wir nicht über haupt in einer Welt voller Wunder? Giebt e» nicht tausend Dinge um un» her, der« Entstehung «nd der« Wes« wir mit unsem Sinn« nicht durchforsch« können? Wa» ist da» Licht, da» nn» umgtebt ? Wer kann fich da» neue Leb«, da» im Früh jahr au» der Erde hrrvorsproßt, ervären? Wer kann auch nur au» einem Samenkorn die fruchttragenden Halme Hervorrufen? Und wie wir di« Wunder der Natur nicht begreifen könne», so können wir noch viel weniger die Wunder der Gnade mit unser« Verstände ersoffen. Dazu gehört der Glaube. Ohne Glaub« giebt es keine rechte Weihnachtsfeier, aber auch kein« Weih nacht» frieden. Au» einem der Briefe BiSmarck» an seine Braut und Gattin, die in diesen Tagen erschienen sind, erfahren wir, wie BiSmarck zum Glaub« gekommen ist. Nachdem er erzählt hat, daß er seinen Glaub« verlor« hatte, heißt r»: „Durch Rath Anderer wie durch eigenen Trieb wurde ich darauf hlngeführt, konsequenter und mit entschiedener Gefangenhaltung einstweilen de» eigenen Urthals in der Schrift zu les«. Wa» in mir fich regte, gewann Lebm, al» fich da» erste inbrünstige Gebet, ohne Grübeln über die Vernünftigkeit desselben, von meinem Herz« loSriß. Gott hat mein damalige» Gebet nicht erhört, aber er hat r» auch nicht verworfen, denn ich hab« dir Fähigkeit, ihn zu bitten, nicht wieder verlor« nnd fühle, wenn nicht Fried«, doch Vertrauen und LeirnSmuth in mir, wie ich sie sonst nicht mehr kannte." BiSmarck hat später auch denFrte 8 en gesund«, den er damals in dm ersten Anfäng« seiner VlaubmSlebmS no^h vermißte. Und wenn wir am WethnachtSfeste den Entschluß fassen, von nun ab auch „konsequenter" in der Bibel zu les« als bisher und eifriger daS Wort Gotte» zu hör« im Gott«»- Hauke und inniger uns im Gebet mit dem Frledefürstrn zu verbinden, der einst vom Himmel zu un» gekommen ist, so wird da» EngelSwort nicht nur lauten: Friede auf Erdenk, sondern auch: Friede im Herzen! und dereinst nach allem Kampf und Streit, allen Müh« und Sorgen diese» Erden leben»: Friede im Himmel! verllicheS mw sächsische». Mesa, 24. December 1900. — Jetzt ist es da, das fröhliche, selige Fest, dessen Zaubermacht seit Tagen und Wochen Alt und Jung, Reichs und Arm beständig in AtHem hielt. Biele» wirkt zusammen, um der Weihnachtszeit zu ihrem eigenartigen Zauber tzu verhelfen: DaS abnehmende Licht!, das uns nach Licht sehnen macht; die kalte erstorbene rauhe R»>" tur, die die Glieder der Familie im traulichen Heim zusammenschließt; das fröhliche Singen unserer schönen Weihnachtslieder, da» wie nie Kindheits-Erinnerungen in uns weckt. Die ganze Welt ift in «in dämmernde» Hoffen gehüllt, und eS überkommt den Menschen ein Gefühl, al» ob ein großes, langersehntes Glück ihm bescheret werden müßte. Wenn sich am heutigen Montage die dunkeln Fittiche de- Abends niedersenken, dann nahet leise Auf
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