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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190201061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-06
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1902
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Montag, :>l'r 6. Januar 1902 llcinen ncn Mctallkapsel, in I . , . . ..... Zifferblatt und Zeiger befindet, und auS einer unterhalb der 21. 22. 22. Mittheilungen aus dem Gartenbau. *— Eine lohnende Cultur. Tie Cultur der Mai-, blume ist für Deutschland von nicht zu unterschätzender Be deutung, Ivcil jährlich viele Millionen Maiblumen-Treibkeime nach England und Amerika ausgeführt werden. Die Mal blumenzucht ist vielfach ein Nebenbetrieb für den Sandmann und Förster, aus der er, passenden Boden und richtige Pflege vorausgesetzt, nicht unerhebliche Erträge erzielen kann. Die Cultur hat deshalb vielfaches Interesse. Wir finden sie, durch Abbildungen erläutert, in Nr. 39 des „Erfurter Führers im Obst- und Gartenbau" beschrieben. Da diese Nummer unseren Abonnenten kostenfrei zugeschickt wird, wenn sic sich mittels Postkarte nach Erfurt wenden, können wir Wohl darauf ver weisen. *— Schnitt der Gehölze. Wie häufig bei unseren Gehölzen rin fehlerhafter Schnitt Schönheit und Blühwilligkcit nimmt, das können wir täglich in den Vorgärten bemerken. Rücksichtslos wird hier oft mit der Scheere gewüthet, und man schneidet nicht, sondern säbelt. Schon beim Pflanzen der Ge hölze muh aber ein verständiger Schnitt darauf Bedacht nehmen, ihre Schönheit zu heben und zu wahren, und deshalb müssen wir wissen, wie ungefähr zu schneiden ist. In Nr. 38 deS „Erfurter Führers im Obst- und Gartenbau" ist der Schnitt der Gehölze beschrieben und durch Abbildungen erläutert. Unseren Lesern wird diese Nummer kostenfrei zugcschickt, wenn sie dieselbe vom Gcschäftsamt des „Erfurter Führers" verlangen. Verdingungen im Januar. Straßburg, ReichSeisenbahnen, WerkstattSmaterial; Kiel, kaiserl. Werft, Schniirgelwaarrn; Wilhelmshaven, kaiserl. Werft, Chemicalien. Verdingungen in» Anstande. Egypten. 15. Januar, Mittags. Gcneralzolldirector in A l e x a n- drieu: Lieferung von 250 000 Zollverschlußbleien für die Waarendurchfuhr. > . Zolltarifwesen. TentscheS Reich. Zolltarifirung von Maaren. Uhren für Telephongespräibe. Unter den auf S. 67 des Amtlichen WaarcnverzeichnisieS der Larisnummer 15 »2 zugewicsencn „Ebronoskopcn" sind wissenschaftlichen Zwecken dienende Instrumente zu verstehen, welche zur fernsten Zeit- vunct- und Zcitdatterbcstimmung geeignet sind. Der vorliegende Apparat, der die Zeitdauer telephonischer Gespräche anzruetgen bestimmt ist, entspricht diesen Bedingungen nicht. — Der Appa rat besteht aus einer auf einem zum Aushängen eingerichteten montirten, vyrn mit einer Glasscheibe verschloste« welcher sich ein einfaches Uhrwerk nebst Kapsel auf den, Brett befestigten Glocke. Durch Druck au einen Knovf an der Kapsel wird eine Spiralfeder gespannt, die das Uhrwerk in Bewegung seht. Nach 3 Minuten, in welcher Zeit der Zeiger das in dreimal 12 Lhicile gethcilte Zifferblatt umkreist, ertönt ein Glockenschlag, und gleichzeitig gelangt *— Zinnfundc in Alaska. Vor einiger Zeit ist in der Nähe von Aork in Alaska ein Alluviallagcr von Zrnnerz ent- * deckt worden. Das Erz hat einen Metallgehalt von 78>4 Proc./ es hat das Aussehen von Magneteisenstein, kann aber von sach kundigen Minenarbeitern an seiner helleren FarbS leicht erfcrnnr werden. Die Gewinnung des Erzes macht keine besondere Schwierigkeit, da es in goldhaltigem Kies vorkommt und beim Auswaschen des l«tertn in den Schlcusenkästen zuvückbleibt. Nach Angabe des »itdcckcrs enthält ein Kubikyard erzhaltiger Erde 150 bis 200 Pfh. Erz. (The Chem. Trade Journ) Der EierroU. 17. O Nach dein Zolltarifcntwurf soll der nach dem Vcr- tragstarif jetzt 2 betragende Zoll auf Eier auf 6 erhöht werdens der Bund der Landwirthe verlangt so gar eine Erhöhung auf mindestens 40 »4t. In der Be gründung des Bunvesraths wird drc Erhöhung auf 6 damit empfohlen, daß im Auslande infolge des extensiven Wirthschafts- betriebcs die Geflügelzucht mit geringerem Aufwande betrieben werden könne, während sich die Gewinnungskosten in Deutsch land nach sorgfältig geführten Rechnungen über Geflügel haltung für ein Ei auf dem Lande auf 4,00—4,33, in der Stadt auf 5,30 Pfg. stellen. Hoffentlich werden diese Rechnungen bei der Einzelberathung des Tarifentwurfes der Oeffentlichkeit nicht vorcnthalten bleiben, damit sic auch von anderen Leuten geprüft werden können als von den landwirthschaftlichen sachverstän digen im Wirthschaftlichcn Ausschüsse. Ter Zollsatz von 6 soll nach dec Begründung 7 Proc. des Werthes glcichkommcn; ist dies richtig, so verlangt der Bund der Landwirthe einen Zoll von annähernd 50 Proc. des Werthes. Nach diesem Vor schläge würde Jeder, der Hühner hält, für jedes Ei einen Zollschutz von 2—2,65 Pfg. geniesten! Ter Bund der Land wirthe bringt zur Begründung des Satzes von 40 Fol gendes vor: „Der Berliner Eierprcis richtet sich heutzutage nach dem SchuapSbediirfnist deS russischen und galizischen Bauern und nach dein Geschick des jüdischen Schänkwirths, im Tauschhandel zwischen Branntwein und Eiern für immer weniger Schnäpse immer mehr Eier einzuhandeln." Damit könnt: ebenso zutreffend eilt Eierzoll von 100 <K motivirt werden! — Gegen die Zollcrhöhung auf Eier haben etwa 170 Eicrgrotzhändlcr der Nheingegend eine Petition beim Reichstage eingereicht, die ein anschauliches Bild von der wirthschaftlichcn Bedeutung des Eierverbrauchs und, da dieser grohcntheilS durch den Import gedeckt wird, auch des Letzteren gicbt. Allerdings Iväre es Wünschenswerth gewesen, wenn die Unterzeichner die Angabe, datz die inländische Pro duction an der Deckung des heimischen Bedarfs nachweisbar nur mit 5 Proc. betheiligt sei, während 95 Proc. vom Aus lande bezogen werden müßten, unterdrückt hätten, denn die Höhe der inländischen Eicrproduction kann Niemand angcben; auch die von den sachkundigsten Personen ausgehenden Schätzungen beruhen auf Unterlagen, die in jeder Hinsickst un zulänglich sind. In der Begründung des Tarifentwurfs wird die Erwartung ausgesprochen, dah durch die geplante Verdrei fachung des Eierzollcs der Verbrauch nicht erheblich belastet werden würde; die Petition führt darüber aber Folgendes aus: „An der Hand langjähriger Erfahrung ist constatirt, dast, so lange Eier zu dem Preise von 5 Pfg. pro Stück im Klein handel verkauft werden können, der Consum ein lebendiger und regelmäßiger ist. Tritt durch Conjuncturen auch nur eine Preiserhöhung um einen Pfennig auf zwei Stück ein, so stockt sofort der Dctailverkauf, da der kleine Mann über das Niveau von 5 Pfg. nur selten hinausgeht. Diese Vertheuerung allein würde uns sofort der neue Zolltarif bringen.* » - ' Lörison- unä ttLväelsdvrlokIv. -ck- N»v>Iu, !l. Zsnusr. Voll«. tVooksodsrielit.) vis Lezsliüft- Ilolisa vmsätr« vLdrsvil <I.r Nsrlekt^vovks v«rll«kkn risnUuM riitile Irlisdsn »dsr L««»n <Ns Vorvoobsii LU vwkLNls vsuiz z.nrUek, 6«uN lvs Xbrlixs vou voll i.Lzsill uiur»^»t«ll issxso 1000 Ols »ar xiüss-i-sll Nalkr« III 8ol>urvoll«n destslllkell. UsvorLuet« NsLcbtunx tLllllvll «lurcv- «ctillittlloll als dsLieisn (jusMiitoll. vis 1>llssar I>Il«I> volil «Ws sd- vr»it«ll<i«, <I«r V«rtd»t»na rsixts »d«r st»dU«u lw»r»Ilwr, 0» Ms kUensc unk voll» Wirts krsi«« dsliso. LLufsr «»rsn WItznMssNs l'nsli- e»0r>kLllt«u sus ilsr vLUrltr, Vucksuvalä» «tc.; swlxs Uustsll vurNsn »u »Hvtiswcd« rllsdf»deill»llt«n I>«>e«b«v vsr»KIt vor,!« Mr 8<^iiuutr- volisu ill <l»u v»r»vdi«S«oell Vattiiuicsll v>» kol-t: N»usrvoIIo dravIUs j« vLctl tzustttLt gh-Ig Fi, 1liti«IvoII» <4-^8 L, tsill« Voll»-19 V0 Fi. vor Öslltuor. k'ilr Sekurvoll« vurüs dsroklt ill Nourrvoli» 7b-1M> otoüVoll« llv-ISO Fl., 1'uclivoll« UN—IM Fl» p«r llslltllsr. k» «W<I NW« nnxetLdr liie»«Ib»u l'rsi»« vis rs Nsxiull <Is< Vorj»Nr«s. Im a«ini»r 1800 vurä»ll«l»ir«irell filr Svlimlltivollell uooli 70?-I00 Fl», kiir8olillr»oil«ll llooU ISO-LOO Fl. «WNNcle^ckIsx ä«rl-r«i-str»t»bsrsvdoll kvä«K«dru»r «lll. lisllll 8obmui».MvIIsu vllulsll ra lii«»«r H»it nur oovd m>ts>c>-85Ft ds- v«rtU«i, tilr liUvUrovkisdru r»NN« m»n in ttLvsr^vIloa nur IW—IM Fl, 7»ill» Luod»oII»ll br»ckt»u LllirOinir» uovU r««»n LOO Fl. p«r vsuiller. ltinsn v«It«r«a Nllckrsn« drsrlitsn «iis kohr«ll<isll tlousts,, Ullil i>ro«k»It«o <ii» krsi«» kort nvä kort vsltsr »b, dis »I» In 1901 »ok 1«t»ii»r V7«rtdstuk« Lvl»vxi»n, lii, vudl so llircki i^ ist, Oass si« -Isn I»iouuoslltsll kLllill «iosll diut»«ll drinxsn, uns ist nur »u viin- »od»n, <l»s» s»s d«rovv»v« nsus Ssdr kür üsn Vollsrtillsl «ill« üllrodxr«ik»u<ls 8«,»»ruua brinxi. vnssr» kissiesll l,»e"tdsst!ioüs dssiiksrll »iok iu ü»ut«,dsn kiiolisn»-ilsvdsll gut virsL 0700 Osninsr, III üsutsodsn 8vdmutrvvII«ll »uk liOOO Lsotnsr. vis nsu dsrLllllvmmrnüsn ^ukulirsll sinü lo »Il«ll Vol>ir»ltu0l-«ll tsdr xsrine. >n üsn inlen<li,o>i«ll ivi» »ll 4«o »usNlvüIsi-ksll 8t»t>»>i>IilI»«ll lkel>t r» mslst still su, oul <I»r kosrorr VoNpI»ts ivsout» »in« ^usvsdm«, üsnn es vurüsn rrilsssr» kltuk« ill üsutsvdsn 8cdmlltsvoll»n psrkeot, üi« »dsr Nir oi» Lirllsr lsiüsr Iislosu klutrsn drsodtso. Vis I-»irsrds»<>illü« s,n<l »uk «». 1000 6te. 8odwlltM»oII»n unü »oniidsroü !KOl)tr. Niieirsn'vltsrlion -in Ks^Iull üless» S»dr«s »n t^iireu vsr Verkebr in Udsi^sslsslieu Vollen »sr sio üottSrsr, »I» üi« t'sstMoods srv»rt»n liess. vsps-oUsn ^»urü»u in llöv» von v». KOO k. üsll I.LLorn entoommsn, vusno» ^irs, uvü XustrsI-VvIIsu dattsn «illsa llmsnts von «ts » 1000 v. vis Vrsis- uvü r«ll<l«n»lL»s s»i«it» isrOsssr« k>»tixli»>t sls disksr, iidsrdLOpt vsr ül» U»ü»rkskr»ik» VLdrsoü üs, vsrsLussllon I»t>rs» »Neslusin rin» dsssrr», »I» m»n srv»rt«t d»tt», »uvll üi» I'rrisl»es d»t »a »stixLsit sux» llv«w«n. S»Vr«s»vdlus» uwtissstsll ül« Vrstilllü« >a Ud«r»rei,ck»ll Vollso «». KOO» S. 0. I'. l. , 8. I»llii«r, 8eriol>t Ubsr üi« Vsir» ü«v N«rtio«k "k»ittitloüustri«. Von Ire«uü vrloksu dsüsutsoüell V'm- siit»«ll k»nn l« ü»r »drslsiikisnsa Vocn» nivdt üi» lliüs ssin Vo«U lssssn 4>« «us ü»u v»r»col«ü»llsn ri»«il»ll üs» Nsivdss voriir-rsnüsn Ns- riodt» »rtvonsn, üsss »pro>«ll ia 1's.itilsrr-airnisssn ilss Vsidllsodts- »«sodiikt «in d«sser«s ^sv««rn ist, «ls r, bsi üsr Lllerinsinsn miss. lied»ll virtlisokaltliolisn Vss» «rvsrtst vurü«. V>« ^«ovrisdtsn «u, ü«r siiodsisok - tkUriozijsvd«o V»dv»»r»Nivüu»trj» l»ntrn v«rli»ltn>»s- mLsSle »Uvstir; tür ill» /n«lr« virü «ucli »in« llssssrune üsr ?r»i»» lr«a>llürt. kklenl ü»n Vilnsrksn üi>r b«tli«ll>rtrn «ntsprrrlirnü llr«t üs» U«»«i>tkt in ü«r VlrkM»»r»lldr«ood«, ü«s,rl»lodsn vrrüsn In üsr8trumpt. v»,r»lldr»llcd« Lrrinr» Vsrklinks ^»in«lü«t. ti«,ü»liod üss VolldLnüsl, lst in üirs«r Kork» niedts von N«ü«ntnnr «u inelüsn: üi« vmslltss d»- »odrlinilt«» dislt snk «Inir» vraiL» kirünrkskluks: dillsiodtllod ü«rkr«is» d«t »>«d k«u» «tv«, lk«»nü«tt. ^uk ü«id S»kNw»rIlt, vurä» sl«i«dk»U» vlskts von ö»l»Q, uvt»rllomo>»o. Literatur. Vrtzort. Organ des Centralvereins für Handelsgcographie und Forderung deutscher Interessen im Auslande. Die in Berlin , am 2. Jan. erschienene Nr. 1 enthält: Jahrcsrückblick und Jahres auSsicht. — Europa: Handelsbericht über Großbritannien, ins-' , besondere über den Metallmarkt in England in 1901. — Afrika: Der Handel von Zanzibar in 1900. — Centralamerika und West indien: Aus Mexiko. — Südamerika: Peru, seine wirthschaft- liche und finanzielle Lage. — Nachtrag zu den Mittheilungen über das Ribeirathal im Staate Sao Paulo. — Australien und Südscc: Zur HandelSlagc in Australien. — Schiffsnachrichten. — Deutsches Crportburcau. Landwirthschaftliches. )-( Ansteckende Thierkrankh eiten im De- ccmber 1901. Das alte Jahr nahm damit Abschied, daß noch einmal im Monat Deccmbcr alle anzeigc- und ent- schüdigungspflichtigen Viehseuchen bei der Commission für das Veterinärwescn Sachsens zur Anzeige kamen. Sogar ein Fall von Maul- und Klauenseuche, welche im October und November völlig erloschen war, wurde im Grimmaer Bezirk — in Mühlbach — fejtgcstellt. Der böse Milzbrand sucht die ächsischcn Nindviehbesrändc nach wie vor in argem Maße Heini; die Zahl der durch ihn verseuchten Gehöfte betrug im Te- ccmber vorigen Jahres 38. Von den beiden Ausbrüchen der Räude der Schafe entfällt einer auf den städtischen Vich- und Schlachihof zu Leipzig. Der Raufchbrau d brach ein mal, in Niedersteina bei Kamenz, die Tollwuth sogar drei Mal aus. Der sächsische Pferdcbestand erfreute sich am Jahresschlüsse bemcrkenswerther Gesundheit ; insbesondere ist hervorzuheben, daß die Gehirn- und Rückenmarklähmung (die sogenannte Bocnaische Pferdekrankheit) so gut wie ver schwunden ist. welche dort nicht angefertigt werden, und das sind vorwiegend Artikel in bevorzugten Qualitäten. Während sonst unsere In dustrie ihr Augenmerk vorwiegend auf den Absatz im Auslande richtete und angesichts der großen Massenbestellungcn von dort her ihre Etablissements diesen Aufträgen gemäß räumlich ge kältete, ist sie immer mehr durch die Zeit- und Geschäfts Verhältnisse dazu gedrängt worden, sich mehr als zuvor um das Geschäft im Jnlande zu bekümmern, das von der Großindustrie den kleineren Geschäften im Allgemeinen überlassen wurde. So konnte es gesckehcn, daß die Webräume zu groß, die Stühle zu , ahlreich wurden, und während sonst die heimischen Arbeits lüste zu der Zeit der Hochsaison nicht ausreichten, um die ge waltigen, pressanten Aufträge rechtzeitig zu erledigen, haben sich etzt die überzähligen, hcrzugezogenen Arbeiter wieder hinweg-' gewandt. Angesichts der ungünstigen Lage in unserem Jn- dustriebezirkc war es kein Wunder, daß vielfach Stimmen laut wurden, welche darauf Hinzuwirten suchten, daß die Einführung neuer Industriezweige bewerkstelligt werden möchte. Dieser Einwirkung ist, wenn auch nicht in weiterem Umfange, durch die Aufstellung von Stickercimaschinen in einigen Ausläufern unseres Bezirkes entsprochen worden. Seit dem Bestehen dieses neuen Unternehmens ist wenig über dasselbe in die Oeffentlich keit gedrungen, und im Allgemeinen war man geneigt, demselben keine hoffnungsreiche Zukunft zu prophezeien, da bei einer Wen dung zum Besseren in unserem Hauptindustriczweigc sich die ganze Aufmerksamkeit diesem wieder zuwendcn würde. Beim Zuendegeyen des Jahres jedoch hört man, daß diese neuen Unternehmungen ganz günstig overirr haben, ja daß Alle sammt und sonders sich damit tragen, den Betrieb im neuen Jahre durch Aufstellung neuer Maschinen zu erhöhen. In enger Be ziehung mit dem Geschäftsgänge in unseren Webereien steht der der Färbereien und Appreturanstalten. Tie Lcistungs- ähigkeit derselben bei der Ausstattung glatter Stoffe ist an den Artikeln der letzten Saison besonders in die Augen springend ge wesen und um so mehr anerkenncnswerth, als die Farben abtönung und die Appretur ja die einzige äußere Ausstattung ist, welche unseren glatten Webwaaren mit auf die Reise ge geben werden kann. Infolge der erhöhten Färbcrciprcise ist die Lage in den Färbereien etwas günstiger gestaltet worden, wenn auch die Erhöhung der Kohlcupreisc andererseits wieder diese Gunst der Zustände herabgedrückt hat. Gleichfalls wie in dcn Webereien, mach: sich auch iu ihnen eine Nachfrage nach guten Arbeitskräften fortgesetzt bemerkbar. Die von den orgauisirten Textilarbeitern im October angeregte Lohnbewegung ist als erledigt zu betrachten, da die Hauptforderungen in der Gestalt der Lohnsätze in vielen Fabriken schon früher bewilligt worden ind, ehe der ausgestellte Tarif zur Ausgabe gelangte, und weiter ein Grund vorlag, auf untergeordnete, zum Theil bereits er füllte Wünsche des Näheren cinzugehen. Ganz wesentliche Fort- chrittc sind in unserem Jndustriebezirkc im verflossenen Gc- chäftsjahre in der Herstellung der Hcrrcnstofsc gemacht Wor ten. Während früher nur untergeordnete und vereinzelte Ver suche in diesem Fabrikationszweigc bei uns gemacht wurden, ist bei diesen Artikeln jetzt eine gewisse Fürsorge nicht zu ver kenne», die um so intensiver sicki zeigte, als diesen Geweben eine immer mehr hervortrctcnde Beliebtheit seitens des kaufen den Publicums cntgcgcngcbracht wurde. Die Greizer Herren stoffe zeichnen sich jetzt durch eine bedeutende Tragfähigkeit, durch gutes Material und geschmackvolle Ausstattung aus, und die neuen Collectiouen lassen den bedeutenden Fortschritt er kennen, wela>cr binnen kurzer Zeit in diesen Artikeln gemaust worden ist. Tas Geschäft in Garnen ist wenig gerühmt worden, und in unseren Spinnereien lagen die Verhältnisse während des größten Thcilcs dec Jahres nicht zum Besten, was wohl der allgemeinen Unsicherheit auf dem Garnmarktc, aber auch der zeitweiligen Bevorzugung der englischen Garne, wie Mohair, Homespun u. s. >v. zuzuschreiben ist. In dem letzten Thcile des Geschäftsjahres scheint hierin ein kleiner Wandel zum Besseren sich vollzogen zu haben, und zwar dürfte diese erfreuliche Er scheinung dadurch herbeigcführt worden sein, daß durch die Ver Wendung der Kammgarne bei der .Herstellung vorwiegend glatter Artikel auch unsere Spinnereien mit erhöhten Aufträgen be rücksichtigt werden. Augenblicklich sind unsere Spinnereien gut beschäftigt, und cS wird uns versichert, daß in einer der be deutendsten die Aufträge sich derart gehoben haben, daß während des nächsten halben Jahres überhaupt au Ausführung neuer Aufträge nicht gedacht werden kann. Demgegenüber wird der Geichäftsgang m unseren Druckereien nicht gelobt. Wenn auch genügend Arbeit vorlicgcn mag, so gestaltet doch der Kampf mit der Concurrcnz, besonders der österreichischen und elsäsfifchen, die geschäftlichen Erfolge weniH gewinnbringend, weil der Preisdruck hierbei iu Sonderheit in Frage kommt. Zin n ist, wie in Nr. 658 des „Lcipz. Ta-gebl." ganz richtig gcsagt wird, namentlich in macksten noch in großen Vdcngen in der Erde liegend zu finden; aber unrichtig ist die Angabe, daß Zinn im Preise fortwährend gestiegen wäre; denn während der Doppek-Ceistner Banca-Zinn ab holländischem Lagerplatz an der Frankfurter Börse im September 1900 noch mir 276 bezahlt wurde, kostete er im gleichen Monat d. I. nur 238<^, also jetzt 38 ./t oder 13^ Proc. weniger. Der Zinnbergban in Sachsen lohnt sich nur, wenn die Preise hoch lind, weil hier reines Zinn garnichr vorkommt, sondern das Zinn mit anderen Erzen vermischt ist. Die Einfuhr von Rohzinn belief sich in den ersten drei Vierteljahren 1901 auf 95 248 D.-Ctr. zum Wcrthc von 25 622 000 gegen 89 105 D.-Cir. mit einem Wertste von 23 969 000 in der selben Zeit des vorhergcgangenen J-ahres; jetzt also 6143 D.-Crr. und 1653 000 oder 6,8 Proc. mehr. Tas meiste Rohzinn, nämlich 43 238 D.-Ctr. oder 45,6 Proc. der gejammten Zufuhr in diesem Artikel, kam aus Niederländisch-Jndien; dann folgt England mit 28 544 D.-Ctr. oder 30 Proc. Ferner lieferten: die Niederlande 16 930 D.-Ctr. oder 17,7 Proc., Britisch-Jndicn 1779 D.-Ctr. oder 1,8 Proc., Oesterreich-Ungarn 1777 D.-Ctr. oder 1,8 Proc., Australien 1363 D.-Ctr. oder 1,4 Proc. und Britisch - Malakka 593 D.-Ctr. oder 0,6 Proc. — Die Aus fuhr von Rohzinn aus Deutschland betrug in den ersten neun Monaten 1901 nur 11993 D.-Ctr. im Werthe von 8 260 000 Mark gegen 11 515 D.-Ctr. zum Werthe von 3 121 000 -ss im gleichen Zeiträume von 1900, sonach jetzt mehr: 478 D.-Ctr. und 129 000 Wcrih oder 4,1 Proc. Die Einfuhr Ivar also um 83 255 D.-Ctr. und 22 372 000 -F Werth höher als die Ausfuhr. Absatzgebiete für das aus Deutschland versandte Rohzinn waren nach den empfangenen Mengen und dem Gesammtautheil« an der Ausfuhr vo« rohem Zinn: Frankreich 2450 D.-Ctr. oder 20,4 Proc., die Schweiz 2335 D.-Crr. oder 19,4 Proc., Rußland 1697 D.-Ctr. oder 14,4 Proc., Oesterreich-Ungarn 1135 D.-Ctr. oder 9,6 Proc., die Vereinigten Staaten 1087 D.-Ctr. oder 9 Proc., die Niederlande 780 D.-Ctr. oder 6,6 Proc. und England 441 D.-Ctr. oder 3,6 Pooc. O. Die Handelskammer Flensburg?, derjenigen See stadt, welche von allen preußischen Seestädten die größte Rhederei besitzt, fagt in ihrem Jahresbericht bei Be sprechung des Zolltarifs u. A.: Der Rhederei sind noch in leb hafter und sehr schmerzlicher Erinnerung die Wirkungen deS letzten Zollkrieges mit Rußland, und einem der artigen Zustande bei dem Scheitern eines Handelsvertrages mit Rußland dürfen wir nicht ohne sehr ernste Befürchtungen für unsere Schifffahrt entgegensetzen. Sehen wir aber auch gänz lich von den Gefahren eines Zollkrieges ab, so eröffnet schon das neue Hafcntzesetz der russischen istegierung für den Fall deS Scheiterns eines Handelsvertrages mit Rußland den deut schen Schiffen traurige Aussichten. Denn eine Hafenabgabe von 2 Rubel für die Tonne Laderaum, wie diefes Gesetz sie für alle Schiffe von Staaten, die keine »Handels- und Schifffahrts verträge mit Rußland haben, vorsteht, würde gleichkommen einer Ausschließung der deutschen Schiffe von der Loncurrenz mit Schiften anderer Nationen, die in einem Han- delSdertragSverhältnissc mit Rußland stehen. Die Rhederei aber ist in unserem Bezirke hoch entwickelt, die Stadt Flensburg insbesondere steht an der Spitze aller preußischen Nhedereien. Gerade mit den russischen Häfen besteht ein sehr reger Verkehr. "— Einfuhr nach Brasilien in den Monaten Januar biS Juli 1901. Im Juli 1901 belief sich der Werth der Einfuhr nach Brasilien nach den Aufzeichnungen des handelsstatistischen Bureaus auf 39 408 643 MilreiS; m den Monaten Januar bis Juli 1901 betrug der Werth dieser Einfuhr 211 441 422 MilreiS. Großbritannien und' die britischen Colonien waren an der Einfuhr in den ersten sieben Monaten d«S Jahres 1901 mit 63108 069 MilreiS oder 29,8 Proc. der Gefammteinfuhr betheiligt. An zweiter Stelle kommt Argen tinien mit 28 236 402 l»ulrei«, dann die Vereinigten Staaten von Amerika mit 27 882 597 MilreiS, Deutschland mit 21 219 694 MilreiS (10,08 Proc.), Frankreich mit 16159 457 MilreiS, Portugal mit 14 455164 MilreiS. Uruguay mit 18 847 418 MilreiS, Italien mit V01S911 MilreiS. Tarifwesen. —r. Im Teutsch-Ocsterrcichisch-Ungarischeu Scchafen-Ver- bande sind am 1. Januar für C i g a r e t t c n p a p i e r zum unmittelbaren Gebrauche vorgerichtet, zur Ausfuhr aus dem österreichisch-ungarischen Zollgebiete und zur Durchfuhr durch Deutschland n. bei Frachizahlung für min destens 5000 I<8, b- bei Frachtzahlung für mindestens 10 000 üe für den Frachtbrief und Wagen folgende Frachtsätze cingeführi worden: von Wien (II. K. F. I. B., K. F. N. B„ Oe. N. W. B. . u. St. E. G.) nach Bremen Hauptbahnhof und Freibezirk a. 4,56 . und 6. 3,72 .6, Hamburg L und Wilhelmsburg 4,41 bczw. 3,61 ' Mark, Stettin 3,58 bczw. 3,03 »F und Warnemünde 4,18 bczw. 3,45 ,/k. Nach den anderen deutschen Hafenstationen gelten die direkten Frachtsätze unter Berücksichtigung der auf den Seiten 24/25 des Gütertarifs, Theil II. Heft 1, für den Ausnahme tarif 22-X (Papiere aller Art) vorgesehenen Zu- bezw. Abschlags- betrüge. als Chronoilop bezeichnete Apparat zolltariflich als Uhr, und zwar als Wanduhr, anzusehcn, und mithin, da er durch seine Verbindungen nicht unter Nr. 20 a fällt, der Tarifposition 20b 3 (Zollsatz 200 für 1 D.-Ctr.) zu unterstellen. (Ver- ügung des GcneralzolldircctorS in Hamburg vom 29. No vember 1901. — Amtliche Nachrichten Ser Generalzolldirrction »Hamburg.) Jutegarn. Gefärbtes Jutegarn, welches in gleichmäßi gen, zu glatten Strähnen geordneten Bündeln mit wirr durch einander liegenden zollfreien Jutegarnabsällen in Ballen zu- ammcn verpackt eingeht, ist tarifarisch als Jutegarn zu bc- landelu und seiner Beschaffenheit gemäß als eindrähtiges ge- ärbtes Jutegarn unter Nr. 20 englisch nach der Tarifposition 22 b 1 mit 12 .ze für den Doppel-Centner zur Verzollung zu ziehen, da die gleichmäßig neben einander liegenden, 1,5 MS 12 m langen Fäden als Garn sich darstellen und als solches z. B. zu Bindezwcckeu sich sehr Wohl verwenden lassen. Hier nach ist, da der Balleninhalt sich als ein mechanisches Gemenge darstellt, gemäß der Vorbemerkung 3l zum Amtlichen Waaren- verzcichnisse das Gesammtgewicht des Ballens als zollpflichtig anzusprechen. (Verfügung des Gcneralzolldirectors in Ham burg vom 4. Decembcr 1901.) Mangel walzen ans gefirnißtem Pockholz mit glatter Mantelfläche, welche mit einer durchgehenden, an den sicht baren Enden abgcschliffencn eisernen Ackstc versehen sind und einen Theil der nn häuslichen Gebrauch Verwendung findenden Wäschemangel bilden, sind der Tarifposition 13 g — Zollsatz 30 für den Doppel-Centner — zuzuweisen, da das an Ge wicht und Ausdehnung überwiegende Holz die eigentliche Mangclarbeit verrichtet und daher denjenigen Bestandtheil der Waare bildet, welcher ihr den vorherrschenden Charakter ver leiht, im Ucbrigen aber die Verarbeitung mit Eisen nicht ledig lich in einzelnen Theilcn erfolgt sei. (Desgl. vom 7. Dec. 1901.) Kaschmirgarn (Garn aus dem Haare der der Angora- ; icgc verwandten Kaschmirzicge) ist gleich dem Mohairgarn der Nr. 41 c 2 des Zolltarifs zu unterstellen, sofern es die in der Anmerkung 1 Absatz 1 zu „Wollenaarn" im Amtlichen Waarcn- vcrzeichniß auf Seite 495 aufgeführtcn Merkmale aufweist. (Desgl. vonl 10. Tcccmber 1901.) T a r i f e n t s ch c id u n g c n. Fähnchen aus farbigem, mit Schrift und Figuren bedrucktem Baumwollgewebc, ca. 40 bis 90 cm groß, mit einem Saume am oberen Rande, an den übrigen Rändern mit halbkreisförmigen, gezackten Aus stanzungen versehen, ohne Verbindung mit anderen Materialien, stnd nach Nr. 2 63 des Tarifs mit 120 für 100 Kx, dieselben, mit den dazu gehörigen hölzernen Stangen eingehend, nach Nr. 20 e 3 (120 für 100 üx) zu verzollen. — Farb- kugeln zum Auffrischen und Selbstfarben von Stoffen, einzeln in kleine Stückchen Baumwollmousseline eingc- wickelt und zusammen in ein etwa 10 cm langes, mit Papier beklebtes, zur Aufbewahrung dienendes Holzkästchcn verpackt, find nach Nr. 5 a 2 des Tarifs mit 20 für 100 Irx in Verzollung zu nehmen. (Directivbehörde Srraßburg.) Frankreich. Zolltarifiruug von Maaren. Nach der Anmerkung 339 zum Zolltarif und dem Amtlichen Waareu- vcrzcichniß sind Gefäße (varcs) oder Siphons aus Glas oder Krystall für kohlcnsäurchaltigc Getränke, weder gravirt noch geschnitten oder verziert, wie Flaschen zu behandeln. Mit Rücksicht darauf, datz die Siphons wegen der Art ihrer Her stellung als Hohlglaswaaren anzusehcn sind und einen beträcht lich höheren Werth als Flaschen haben, hat das OomitS Cvn- sultLtik «leg nrts et inkmutkusturea unterm 2. October 1901 vorgeschlagen, dieselben künftig als „Hohl-Glas und -Krystall, glatt, geformt" (Tarifnnmmcr 350) zu tarifiren. Dieser Vor schlag hat unterm 8. November 1901 die ministerielle Genehmi gung erhalten. (Circular der Generalzolldircction vom 14. No vember 1901, Nr. 3205.) Belgien. Z o l lt a r if ä nd e r u n g e >I. Eingangs zölle auf Schwefclärhcr und Essigäther. Durch Artikel .3 deS Budgetgesctzes vom 28. Deccmbcr 1897 war dir Regierung ermächtigt worden, einen Eingangszoll von 5 Proc. dcs WcrthcS oder einen glcicbwcrthigcu spccifiscben Zoll zu er heben von Aethcr und anderen mittels Alkohols hergcstelltcn Erzeugnissen, aus denen der Alkohol im Laufe der Fabrikation wieder ausgcschicdcn worden ist. Eine königl. Verordnung vom 19. Deccmbcr 1901 hat nunmehr bestimmt: Art. 1. Es wird ein Eingangszoll von 5 Frcs. für 100 üx Schwefeläther und von 8 Frcs. für 100 I<^ Esjigäther erhoben. Art. 2. Ter Minister für Finanzen und öffentliche Arbeiten wird mit dem Vollzüge der gegenwärtigen Verordnung beauftragt, die vom 1. Januar 1902 ab in Kraft treten soll, (Moniteur velgc vom 23./24, Dc- cember 1901.) Bereinigte Staaten vo» Amerika. Zolltarif-Ent scheid u u g c u. G a l v a n i s i r t c s E i s c n w e l l b l e ch im Werthe von mehr als 3 Cents für das Pfund unterliegt nach H 193 des Tarifs einen: Zoll von 45 Proc. vom Werth, und, weil galvanistrt, nach K 132 einem Zuschlag von 0,2 Cents für da-Z Pfund, währens derartiges Stahlblech nach H 135 des Tarifs mit demselben Zuschläge gemäß einer früheren Ent scheidung zu verzollen ist. — Geigenharz in Holz fassung ist, sofern das Holz sich von dem Harz nicht trennen läßt und dem Wertste nach den Hauptbcstandtheil bildet, als Holzwaare nach 8 208 des Tarifs mit 35 Proc. vom Werth zu verzollen. In kleinen, vom Harz gleichfalls untrennbaren Mctallbehältern unterliegt es ohne Rücksicht auf den Werth des Metalls nach 8 193 des Tarifs einem Zoll von 45 Proc. vom Werth. Geht das Harz in kleinen Blechbüchsen ein, die sich vom Harz trennen lassen und die üblichen nnd ge wöhnlichen Umschließungen bilden, so ist das Harz ebenfalls mit der Umschließung, und zwar nach Section 6 des Tarifgesetzcs, mit 20 Proc. vom Werth zn verzollen. — Ichthyol. Zollfrei ist nur daS in !s 626 der Freiliste genannte Ichthyol-Hel, wäh rend alle anderen Ichthyol-Präparate oder -Salze als chemische Mischungen und Salze nach 8 3 des Tarifs einem Zoll von 25 Proc. vom Werth unterliegen. I mp f n.a d eln, mit der Lymphe zusammen verpackt. Die Radeln sind als Handnähnadcln anzusehcn und als solche nach K 620 des Tarifs ebenso wie die LMnphc nach 8 692 zollfrei. — Farbcrdc, bestehend in Eiscnoxhd in Form von gemahlenem Rotheisenerz, das in beträchtlichem Maße als Polirpulver, aber auch als Farbe verwendet wird, ist nicht als rohe oder unver arbeitete Erde nach Tarisnummer 93 mit 1 8 für die Tonne, sonder» als Farbe nach 8 58 des Tarifs nut 30 Proc. vom Werth »zu verzollen. -Ramie-Kämmlinge unterliegen als nicht besonders aufgeführte Abfälle nach 8 463 des Tarifs einem Zoll von 10 Proc. vvm Werth. — Unter Baumwollen st off, dernach Fadcn z a h b t a r-i fi rt ist (8 310 des Tarifs), sind diejenigen Gewebe Ku verstehe^, die ganz oder in der Haupt sache ast- Baumwolle bestehen; Zeuastofse, die in beträchtlichem Vtthältniß (in vorliegendem Falle ü b:S 45 Proc.) Flachs oder Jüte enthalten, fallest dagegen unter den 8 322 dLS Tarifs. — FrischerPfeffer'in natürlichem Zustande, von süstem Geschmack, -ist nicht als Gewürz 48VeS Tarif»), sondern als Gemüse nach 8 257 mit 25 Proc. votn . Werth zu verzollen. (Treasury Tecision» rinder Tarifs etc. Law» ) !' >. -»>. >-..<».. >—. -'. : - . Vermischtes. Leipzig, 4. Januar. *— lieber den Geschäftsgang der Greizer Industrie im Jahr« 1901 wird der von Theodor Martin herauSgegebenen „Leipziger Monatschrift für Textil-Jndustrie" aus Greiz unter Anderem Folgendes geschrieben: Günstige und ungünstige Gcschäftsperioven haben den Geschäftsgang m unserer Industrie seit ihrem Bestehen wechselwirkend beeinflußt. DaS verflossene Jahr gehört zu denen, von welchen man sagen kann, sie gefallen uns nicht. Die Ursachen dieser geschäftlichen Misere sind sehr greifbarer Natur. Sie sind zunächst in dem raschen Emporwachsen unserer Industrie und dann in dem Rach, wachsen anderer Länder in industrieller Beziehung zu suchen, und zwar solcher Länder, welche vorzugsweise als Absatzgebiete unserer Jndustriecrzeugnisse anzuseben waren, so lange, bis sie sich selber zu productiver Selbstständigkeit heranzuarbeiten ver mochten und Mittel und Wege fanden, diese ihre Erzeugnisse vor der Loncurrenz zu schützen. So sind unserer Industrie al» vornehmstes Absatzgebiet für Massenartikel die Vereinigten Staaten Amerikas verloren gegangen, und auch Italien und ein großer Theil des Norden» hat sich mit zunehmender Zeit in dustriell mit Erfolg selbstständiger gemacht. Wohl Wersen mit den genannten Ländern Handelsbeziehungen nach wie vor auf- , . , . „ recht erhalten und gepflegt, jedoch ist dir Abgabe unserer Jn- daS Uhrwerk zum Stillstand. — Nach dieser Einrichtung und dustriecrzeuanisse dahin eme derartig minimale geworden, dah nach seiner Zweckbestimmung ist der tm Handel zwar ebenfalls l r» sich bet ihnen in der Hauptsache nur um Erzeugnisse handelt, ZUM deutschen Levantehandel. v. 8.-C. Im Levantehandel nimmt Deutschland heute eine fcyr wesentliche Stellung ein, und sind Anzeichen dafür vor handen, daß der deutsche Levantehandel unter den mit con- currirenden Franzosen, Engländern und Holländern ?inst die erste Position wiü> behaupten können, Wenn man berücksichtigt, daß der deutsche Handel nach der Levante verhältnißmäßig erst svät einsehtc, so darf man wohl sagen, der deutsche Caprtals- und Handelseinfluß nach dort habe sich in einer kurzen Zeit in überaus kräftiger Weise entwickelt, was wir zum nicht geringen Thejle dem Seewege nach den levantinischen Häfen zu verdanken haben. Das deutsche Großcapital wandte sein Interesse erst seit kurzer Zeit der Levante zu. indem die Deutsche Bank die Eisen bahnlinie Skutari-Jsmid ankaufte und damit die Fortführung der Linie nach Bagdad anstrebte. Von dieser Bahn sind bis heute circa 1000 1cm, 570 bis Angora und 445 lcm bis Koma, fertig gestellt. Dies ist un gefähr der fünfte Theil der 2500 Km langen, bis zum Persi schen Meerbusen reichenden Strecke. Bei diesem Bahnbäu werden etwa 500 Millionen Mark ein gelegt sein, wobei die türkische Regierung die Garantie einer Mintmaleinnahme per Kilometer übernommen hat. Die Anatolische Eisenbahn-Gesellschaft als Besitzerin der Concession arbeitet ungefähr mit 60 Proc. deutschem und 40 Proc. französischem Capital. Für die Ausnahme fran zösischen Capital» machten sich politische Gründe geltend, um Rußlands Mißtrauen über diesen Bahnbau zu beseitigen. In Rußland beobachtet man mit ganz besonderem Mißtrauen den wachsenden Einfluß Deutschlands ganz specicll in Klein- Asien. Man schrieb: „Deutschland werde ernten, was Ruß land blutig gesaet habe. Die Zukunft Klein-Asieus werde dem deutschen Reiche gehöre», es werde Anatolien und Mesopotamien wirthschaftlich erobern und Klein-Asien von sich abhängig machen. Das Getreide Klein-Äsiens werde daS russische verdrängen u. s. w. Die Bagda-bahn werde für Deutschland von Nutzen sein; von Hamburg dis zum Persischen Golf würden die Deutschen herrschen, einen Schnitt durch ganz. Europa und Südasien führen und die slawische Welt auf lange, wenn nicht auf immer, von der lateinischen trennen/ . . . „ Bei aller Wichtigkeit, welche der Bagdadbahn und depi mit deren Vollendung sich vollziehenden wirthschaftlichcn Einfluß Deutschlands beizumessen ist, darf man doch nicht in eine Ilcber- schätzung verfallen. Die Bagdadbahn wird niemals den. heute vorhandenen billigen Seeweg überbieten können. Der indisch europäische Handel wird sich nicht vorzugsweise auf dem Land wege Bagdad - Konstantinopel - Pest - Wien - Köln-London, voll ziehen, sondern nach wie vor auf dem billigen Wasserwege. Nur im Passagier- und Eilgutverkehr wird dit Bahn dominicen. Auch werden vom Schwarzen Meere wie von der ganzen Levante durchschnittlich 100 Kg Frachtgut auf dem weiten Um wege zur See nach den Norvseehäfen um 1 -ik, häufig so gar noch billiger verfrachtet, während der Landtransport, trotz deS kürzeren Weges, annähernd das Fünffache erfordert. So wird der ganze Mastengutverkehr zwischen dem Nord osten und dem Südwesten Europas immer dem Seewege Vor behalten bleiben. Man wird daher mit den Gütern imnuir den nächften Hafcnvlatz zu erreichen suchen, um von hier auS eine Weiterverfracktung auf dem Seewege vorgunehmen. ' Die Bagdadbahn wird daher vorwiegend eine locale Bedtutung !>aben. . . . . . Mit Genugthuung können wir eS daher begrüßen, daß die deutsche Flagge in den dortigen Gewässern seit ungefähx sieben Jahren einen bedeutenden Einfluß gewonnen hat, wozu, gerade Sie in Hamburg domiciltrcnde Deutsche Levante-Linie gang Be deutendes bcigetragen hat. Diese heute auS etwa 22 Dampfern bestehende Linie, welche die deutsche Postflagge führt, unterhäkr eine regelmäßige Verbindung nach den Hafen der Syrischen Küste, sammtlichen Hauptplätzen de» östlichen MittelmeercZ und des Schwarzen MccreS, und wird dieser Linie bet Vollendung dcS anatolischen StsenbahnnctzeS eine noch höhere Bedeutunk Zufällen, als sie heute bereits für den deutschen Levantchande besitzt. volkswirtlMaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Redacteur T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Vorm. und von 4—5 Uhr Nachm.
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