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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020115021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902011502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902011502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-15
- Monat1902-01
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,n der fle auSführeu, daß sie sich zum letzten Male an die Einsicht der Arbeiter wendete», und weiter bemerken, die Werlstätten würde» morgen auf der Grundlage eines zehn- stündig en Arbeitstages geöffnet sein; sie versprächen, gerechten Beschwerden Gehör zu geben, allein, wenn der Aus stand und die Acte der Einschüchterung andauerten, würden sie ihre Werkstätten schließen. Großbritannien. Die „humane" englische Armee; WnheitSsprachc. * London, 15. Januar. (Telegramm.) Asquith l ielt gestern in Henley eine Rede, in der er auSsührte, eS sei die Ansicht aller Engländer ohne Unterschied der Partei stellung, daß die Armee einer jeden Nation, welcher Zeit der Weltgeschichte sie auch «»gehöre, stolz darauf sein könnte, mit der südafrikanischen in Bezug auf Muth, Ausdauer und Menschlichkeit verglichen zu werden. * London, 15. Januar. (Telegramm.) Der „Standard" sagt in einenl Artikel über den Censusbericht für Schott land, in dem besprochen wird, welche Reste der keltischen Bevölkerung sich dort noch vorfinden, daß die Existenz von mehr als einer Sprache in Demselben Staate vom praktischen Gesichtspunkte aus eine solche Unzuträglichkeit bilde, daß, wenn sentimentale Erwägungen die einzige Ent schuldigung dafür seien, eine weniger brauchbare Sprache lebendig zu erhalten, die Regierung berechtigt sei, daraus zu bestehen, daß die Sprache der Mehrheit von Allen erlernt werde. Rußland. Boykott deutscher Firmen. Aus Leipziger Jndustriekreisen wird unS geschrieben: Im December 1901 versandte ich an alle mir bekannten Buch- und Steindruckereien in Rußland ein Schreiben in russischer Sprache, in welchem ich denselben über meine lang jährige Vertretung in Moskau Mittheilnnzen machte und dieselben bat, sich an jene Herren noch in ausgedehnterer Weise als früher zu wende», um die Beziehungen zwischen unS noch lebhafter zu gestalten. Daraufhin sind mir aus verschiedensten Gegenden eine Anzahl Briese zurückgekommen, iheilweise mit der Bemerkung versehen: „Wegen Ver folgung der Polen inPreußen nicht angenommen" und ähnlichen. Andere, die angenommen waren, sind an mich adressirt wieder zurückgesandt unter anderen mit folgendem Text: „21./12 1901 St. Petersburg. In Anbetracht meiner leidenden Landsleute in Posen ist eS mir nicht möglich, mit ihren Unterdrückern weitere Geschäfte zu machen." Asien. China. * Hongkong, 14. Januar. (Reuter's Bureau.) Im Tamtschao« Canal des Weslstusses wurde heute von chinesischen Soldaten auf das englische Dampfschiff „Manning" gefeuert. Der als Passagier an Bord befindliche Geistliche des englischen Kriegsschiffes „Glony" erhielt einen Schuß durch das Bein. * London, 15. Januar. (Telegramm.) „Standard" berichtet auS Shanghai, wie verlaute, hätten die Russen sich vor dem Tode Li-Hung-Tschang's in dem Gebiete von Ranwal (Nanhui?) südöstlich von Shanghai in der Nähe vom Hangtsecap xj^e Concession gesichert. Marine. * Eine seltene Auszeichnung verlieh der Kaiser dem Marine- Ches-Jngenieur Holländer, der während einer 36jährigen Dienst zeit vom einfachen Maschinisten an die höchste Stufe im Marine- Jagrnieurcorps erreichte. Als er zur Disposition gestellt wurde, erhielt er den Rang eines Capitäns z. S-, eine Auszeichnung, die noch niemals einem Marine-Ingenieur zu Theil wurde. Kunst und Wissenschaft. Musik. -z- Altenburg, 13. Januar. Noch tönen die wunderbaren kklänge der 9. Symphonie Beethoven s, die soeben im hiesigen Hoftheater zur Aufführung kam, in uns nach und lassen uns im "leiste das großartige Longemälde, das der größte Meister sym- vhonischer Dichtung für Zeit und Ewigkeit geschaffen, in un- rerwischter Schönheit schauen. Wir verdanken diesen hohen Ge nuß dem Riedel-Verein zu Leipzig, der mit seinem Dirigenten, Herrn Dr. Göhler, hierher gekommen war, um dem Conccrt, welches zu Gunsten der Wittwcn- und Waisencassc der herzog lichen HofcapeUe veranstaltet wurde, volle Zugkraft zu ver leihen. lind die kunstlicbende Bevölkerung hatte die Gelegenheit wahrgcnommen und war in großen Mengen hcrbeigeströmt, das "Heater füllend bis zum lebten Platz. Das Conccrt begann mir dem Marsche für großes Orchester, überschrieben „Die heiligen drei Könige", aus dem Oratorium „Christus" von Franz Liszt, llnter Herrn Di. Göhler, welcher die ganze Aufführung leitete, errang sich gleich im ersten Satze die verstärkte Hofcapclle reiche Lorbeer», während der 2. Satz ,,'Iüi es Petrus" aus demselben Oratorium der großen Sängcrschaar Gelegenheit bot, den künst lerischen Ehrenschild des Riedelvereins in vollem Glanze strahlen zu lassen. War Herr Dr. Göhler schon bei seinem Erscheinen beifällig begrüßt worden, so vermehrte sich Loch am Schlüsse jedes Satzes der Beifall gar sehr. Den Haupttriumph aber sollte er feiern durch die so gut gelungene Reproduktion der „Neunten", welche in ihren ersten drei Sätzen wiederum das Orchester voll beschäftigte, und im Finale durch den Schlußchor über Schiller's Ode „An die Freude" auch der chvrischcn Leistung freien Spiel raum ließ. Im Orchester stand ein Jeder, von dem ersten Geigenspieler bis herab zum Paukenschläger, siegesbewußt auf seinem Posten und erkannte die Bedeutung seines Instrumentes bei dem Gelingen des Ganzen. Bis ins Kleinste und Einzelnste hineiit war jeder Satz, jede Figur durchgcarbeitet und offenbarte auf der einen Seite die volle Hingebung jedes Einzelnen an seine Aufgabe, sowie auf der anderen die sichere Beherrschung des all gewaltigen Stoffes seitens des Dirigenten und seinen Einfluß auf die ausübende Künstle: schaar. Tic wechselnden Zeitmaße waren recht charakteristisch für das künstlerische Empfinden des Dirigenten, der Beethoven's Kunstschöpfung als gewaltigen Bau voll herrlicher Plastischer Formen vor dem geistigen Auge der Andächtigen erstehen ließ. Und daß auch das richtige Licht über dieses meisterhaft vollendete Gebäude ausgcgossen sei, dafür sorgten die bestimmten Winke des Dirigenten, betreffend Ton färbung, dynamische Schattirung und sorgfältiger Phrasirung. Was der schon seit längerer Zeit unter Herrn vr. Göhler's Leitung stehende Chor in dieser gewissenhaften Schulung pro- fitirt hat, ist nicht unbekannt geblieben, und auch beute wieder legte er Zeugnis; ab, daß er das Niveau des Gewöhnlichen und Alltäglieben weit überragt, daß er den Ernst seiner Aufgabe sicber erkannt hat rind mit edlem Eifer hohe,' Zielen zustrcbt. Obwohl die große Sängerschaar nicht wenig tüustlcrisch durch- gebildete Persönlichkeiten in sich schließen mag, die auf Selbst ständigkeit mit Recht Anspruch erheben, hing doch ein Jedes niit vrüfcndem Blicke am Stabe und Auge des Dirigenten, um sich seinen Intentionen willig unterzuordncn und so ein einheitliches Ganzes entstehen zu lassen, welches Merkmal auch dieser viel gepriesenen Tonschöpfung Beethoven s nicht fehlen darf, wenn sie ihre überwältigende Wirkung auf die Hörer ausüben soll. Daß dies in hohuu Maße heute geschah, daS bewies der reiche Beifall, welcher am Schlüsse der Aufführung gespendet wurde. Leider war die Aufstellung eine derartige, daß die Scheuheit der Chöre niemals voll zur Geltung kommen konnte. Die Soli wurden von den hiesigen Opernsängerinnen Frl. Haw- liczek und Frl. Lichtenstcigcr, sowie von den Operniängcrn Becker und Cianda recht ansprechend gesungen Der Auf führung wohnten auch Herzog Ernst und Prinzeß Moritz bei. * Gustave Charpentier weilt jetzt in Berlin. Dem ComitS der Fürstin Anton Radziwill ist eS, wie sckwn erwähnt, qelungen, den Pariser Tomponlsten, dessen Oper „Lonüe" mit so großem Erfolg in Hamburg aufgeführt wurde, für dal WohlthätigkeitSfest zu Gunsten katholischer Taubstummen am 17. d. in der Philharmonie zu ge winnen. Lbarventier wird daselbst sein« große Orchester-Suite „Napoli" persönlich dirigiren und bet diesem Anlaß zum ersten Male in Deutschland selbst.austreten. Wissenschaft. * München, 14. Januar. Commrrzienrath Spasjermaun-Jordan n Deidesheim hat der bayerischen Akademie der Wissenschaften 35 000 ./tl zur Förderung der Ausgrabungen auf der Insel Aegina vermacht. * London, 15. Januar. (Telegramm.) Das amtliche Blatt veröffentlicht eine Petition, die von einer großen Anzahl hervor ragender Männer der Wissenschaft, von Philologen, Professoren der Jurisprudenz, Theologie und Geschichte und anderen unterzeichnet ist, und in der um die Genehmigung der Errichtung einer bri tischen Akademie zur Förderung des Studiums der phtlo- ophischen und politischen Wissenschaften gebeten wird. Die Unterzeichner wollen die ersten Mitglieder der Akademie sein. Deutsche Colonialgefeltschaft, Abtheilung Leipzig. Leipzig, 14. Januar. Bereits vor etwa 5 Jahren sah die Abtheilung Leipzig der Deutschen Colonialgesellschaft Herrn Oberleutnant Otto Schloifer in ihrer Mitte. Damals galt es für den unternehmenden und «weitblickenden Kenner Crn- tralafrikas das deutsche Tanganyita-Dampfer-Unternehmen vor- zubereiten, über "dessen Erfolg und Gelingen er sich gestern Abend im Festsaale des Zoologischen Gartensin «irrem mehr- tündigen glänzenden Vorträge vor einer tausendköpfigen Hörer schaft verbreitete. Ehe er das Wort ergriff, brachte ihm Herr Commerzienrath Hab« nichtin Vertretung des durch Unwohlsein am Erscheinen verhinderten ersten Vorsitzenden ein herzliches Willkommen dar, hierbei seiner Freude über den erneuten Besuch des Redners Aus druck gebend. In seiner Ansprache fügte er zugleich eine herzliche Bitte um die finanzielle Unterstützung eines exponirten Vorpostens deutscher Bildung in Südafrika «in, indem er, einer Anregung des Vorsitzenden der Abtheilung Köln, des Herrn Landgerichts- Oberpräsidenten Dr. Hamm folgend, allen wohlgesinnten Kreisen die Beschaffung von Mitteln für die schwer gefährdete deutsche Schule in Johannesburg nahelegte. Hierauf bestieg Herr Oberleutnant Otto Schloifer in der kleidsamen grauen Uniform der Schutztruppe vas »Podium. Am Eingang seines fesselnden Vortrages über „die deutsche Tangany ika - Dampfer - Expedition" führte Redner aus, wie schon seit Anfang der 90er Jähre durch die deutschen Kreise eine Bewegung zur Förderung kultureller Arbeit in Afrika gegangen sei, und wie dann das Antisklavevei-Comitö, in dessen Expeditionen er sich selbst verschiedene praktische Er fahrungen erworben, in solchem Sinne gewirkt und gehandelt habe. Bei dieser Gelegenheit sei ihm auch klar geworden, daß eine einzige Compagnie unserer Schutztruppe den eine Strecke von der Nordsee bis Basel aufweisenden Tanganyika-See ohne einen Dampfer nicht beherrschen könne. Di«s gab den Anstoß zu dein Tangany'ika-Dampfer-Unternehmen. Es bedurfte einer verhältnißmäßig langen Vorbereitung und einer anstrengenden Arbeit, um das Tanganyika-Dampfer-Ünter- nehmen der Erreichung seiner Ziele zuzuführen, obwohl das zu diesem Zweck gegründete, unter dem Protektorat des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg und unter dem Vorsitz des Gouverneurs z. D. Dr. v. W iß mann stehende Tanganyika-Dampfer-Eomitö es nicht an Eifer und Rührigkeit fehlen ließ. Im Ganzen standen dem Werke rund 350 000 c/( zur Verfügung, die theils aus Sammlungen der Colonialgesell- schast, mit 100 000 c/(, im Anschluß an die von Oberleutnant Schloiser gehaltenen Vorträge, theils aus dem Fonds der Wohl- dhrtslotterie mit 250 000 c/k zugefloffen «waren. So konnte denn der Bau des in zahlreiche Stücke zerlegbaren Dampfers „Heb- wigv. Wißman n" auf der Schiffswerft und Maschinenfabrik von Janssen L Schmilinsky in Hamburg-Steinwerder in Angriff genommen werden. Es war ein großes, schönes Schiff aus Stahl, 20 Meler lang, 4,50 Meter breit, 2,38 Meter hoch und bei einer Geschwindigkeit von 8 Meilen in der Stunde aufnahmefähig für 1000 Trägerlasten oder mehreren Hundert Passagieren. Die Verladung dec Dampfcrtheile geschah im März 1898, zu welcher Zeit auch die aus 12 Europäern, darunter der lewer verstorbene Major von Bergk, bestehende Expe dition, die 2 Maschinisten, 2 Kesselschmiede, 1 Schiffszimmer mann, 2 Laz'arethgehilfen, Hamburg verließ. Sie nahm Chinde an der Zambcsi Mündung als nächstes Reiseziel. Von hier aus wurde, freilich unter Widerwärtigkeiten aller Art, der Trans port mit englischen Heckraddampfern und Leichtern den Zam - besi- und Shire-Fluß aufwärts geführt, bis er dann, auf Träger und Expeditionskarren überladen, über das Shire- Hochland hinweg bewegt, dem Gouvernementsdampfer „Her mann v .Wißmann " am Nyassa-See, dem schönsten und besten aller Dampfer auf diesem See, übergeben werden tonnte. Am nördlichen Rande desselben begann der schwierigste Theil der Expedition. Was von Den Lasten zunächst am Noth- wendigsten erschien, das wurde auf 24 eisernen Wagen verladen. Unter enormen aber erfolreichen Anstrengungen zogen die von Schloiser inzwischen am Rick'wa-Sre geworbenen Träger die schwer beladenen Karren vorwärts. Man stand mitten in der Regentzeit, kein Wunder, wenn die Wagen oft bis über die Achse in den aufgeweichten Boden sanken- Die gewaltigen Höhen im Norden des Nyassa-Sses erklimmend und sich über das Tan - ganyka-Plateau bewegend, «rreichte die Expedition Ende Januar 1899 Kituta am Südende des Tanganyika. Dort würbe auf zwei großen Dhaus nach dem deutschen Ostufer hin- iibergesetzt. Als günstigsten Platz für den Bau einer Werft er kannte Schloifer Kassan,ga, das heutige Bismarckburg. Während man nnn hier die Arbeit in »Gang brachte, brach Schloifer Mitte März wieder nach dem Rickwa-See auf, wo es ihnr dank seiner freundschaftlichen Beziehungen zu den Sultanen der Wasiga auf Grund einer großen, über aus gedehnte Landschaften sich erstreckenden Agitation in einem Monai 3000 Träger anzuwerben. Die Strecke von Nyassa bis zum Tanganyika, etwa so lang wie die Linie Berlin-Venedig, darf unstreitig als eines der schönsten und auch fruchtbarsten Länder Afrikas gelten. Ihre Bewohner, die Wakonbe, die über Früchte, Gemüse und Vieh in Hülle und Fülle gebieten, sind schön ge wachsen, stattliche Leute, freilich frech, diebisch und arbeitsscheu. Ein kupferner Ring um den Leib bildet ihren Stolz und ihren ganzen Reichthum. Eine kleine Völkerwanderung — zahllose Frauen und Kinder hatten sich auch angeschlossen — bewegte sich nun vom Rickwa-See langsam im Gänsemarsch nach dem Ny assa hin. Alle hier noch lagernden Expeditionsgüter, ein wahrer Berg von Platten, Stangen und Kisten, kam auf die Schultern der Träger, die zum größten Theil durch deutsches Gebiet dirigirt wurden«. Damit wurde zum «rsten Male eine Verbindung zwischen Nyassa und Tanganyika auf deutscher Seite geschaffen, «ine Ver bindung, di« sich bereits des regsten Verkehrs «rfreut. Anfanc Juli war Alles in Bismarckburg an Ort und Stelle. Dort ließ die rasch fortschreitende Montirung Des Dampfers dessen Stapel lauf für den Oktober erhoffen. Da traf die Expedition Ende Juli ein harter Schlag: aus einer heute noch nicht aufgeklärten Ursache wurde durch einen gewaltigen Brand, der Alles, was aus Holz und Kupfer bestand — die Schlipp, Deck, Salon, Mast, Taue, Segel — Wie auch 'das gesammte Handwerkszeug, in einer Nacht vernichtete, die Arbeit vieler Monat« zu Schanden gemacht. Nur den nackten Dampfer konnten die schwarzen Soldaten retten. Schloifer holte nun, um die Arbeit «aufs Neue beginnen zu lassen, unverzüglich von den benachbarten englisch«» Stationen Handwerkszeug heran, und reiste dann zur Beschaffung von Er- satztheilen und neuen Mitteln eiligst nach Deutschland. Noch einmal gab di« Wohlfahrtslotterie 100000 für den ent standenen Schäden aus ihrem Fonds; sie rettete damit das pa triotische Unternehmen. Gleichzeitig wurde das deutsche Dampfer unternehmen vom Auswärtigen Amt übernommen. Im März 1900 konnte Schleifer, dieses Mal von seiner Gattin begleitet, seine Wiedcrausreise von Neapel antreten. Wiederum ging eS auf dem Zambesi-Shire-Nyasia-Wege hinauf nach dem Tanganyika, wo am 6. August die E r s a tz - E x p edi t io n mit 800 Trägerlasten die Werft erreichte. Währendem war auf Bismarckburg eine Dampferstation erstanden, in deren Nähe sich griechische, arabische, indische und schwarze Händler ihre Stores errichteten und die nach dem Siid-Tanganyika verlegte sechste Compagnie der Schuhtruppe ihre Bezirtshauptstation erbaute. Am 6. Oktober konnte der Stapellauf der „Hedwig von Wiß- mann" in K a s s an g a vor sich gehen. Ehe aber >das schwierige Werk vollendet war, ehe die „Hedwig v. Witzmann" sich in den blauen Fluchen des Tanganyika schaukelte, vergingen noch vier- ehn Tage langer ununterbrochener Arbeit. Am 6. November wurde die erste Rundreise mit neun Passagieren und vieler Cargo an Bord angetreten. Wohin inan kam, auf allen Stationen, überall gab es Freudenfeste. Der Dampfer selbst bewährte sich ausgezeichnet, auch in heftigen Stürmen geradezu glänzend. Er nimmt cs getrost mir dem nicht so seetüchtigen englischen „Cecil Rhodes" und noch viel mehr mit dem auf dem Tanganyika-See chwimmenden stählernen Schooner des Congofreistaates auf. Eine Strecke, die man sonst zu Futz in zwei Monaten zu mar- chiren hat, bewältigt der Dampfer in zwei Tagen. Die Ein nahmen des Dampfers vom 6. November bis 17. Februar be trugen annähernd 10 000 c/(, abgesehen von der freien Be förderung einer großen Menge von Personen und Gütern der 'Kivu-Expedition des Hauptmann Hermann, sowie der Stationen Bismarckburg, Ujiji und Ussumbura. Nach einer Reise nach dem Nyassa konnte Oberleutnant Schloifer den Dampfer tadellos mit allem Zubehör der Station Bismarckburg übergeben. Er trat dann am 30- Juni mit seiner Ga-ttin die Heimreise an. Von den alt«n Expebitionsmitgliedern war, außer einem Ma- chinisten, Niemand mehr da; die meisten waren gestorben oder krank nach Hause geschickt. Nur sehr wenige konnten sich des Erfolges mit freuen. Zu seiner Rückreise wählt« Schloifer und seine Gattin einen ganz ungewöhnlichen Weg; sie fuhren mit dem Dampfer nach Ussumbura, marschirten zum Kivu, überschritten das äußerst steil« und schwierige Randgebirg« in östlicher Richtung, mssicten den Urwald und darin die Wasserscheide zwischen Congo und Nil und machten mit Dr. Kandt, dem Nilquellenentdecker, einen Abstecher nach dem fast unzugänglichen Caput Nili. Dort zogen sie in ein wildromantisches Hochthal ein, das Milliarden von weißblühenden Strohblumen zwischen hochauf ragenden Königskerzen erschloß und nach der Nilquelle führte, zu welcher der Weg von 1000 Schritten in zwei Stunden mit- Haumessern und Aexten erst gebahnt werden mußte. Es war ein erhebendes Gefühl für die Theilnehmer der Expedition, an der ersten Rinne des sagenhaften Stromes zu stehen. Von. Caput Nili zog Schloifer nach dem Königshofe, des vom Grafen Götzen erforschten Ruanda, und besuchte dort den jungen König Juh« Msinga, den Sohn des Kigeri. Die Bewohner dieses Gebietes trennen sich in zwei Rassen; von ihnen sind die Wat u s s i die herrschende, das interessanteste Volk überhaupt, das Schloifer jemals gesehen. Die Männer, bis 2,30 Nieter hoch, sind wahre Niesen, hoch, schön gewachsen, und von selbstbewußtem Wesen. Die Frauen bekommt man nie zu sehen; Niemand darf sie erschauen. Inmitten zweitausend riesig langen Watussikriegern, die mit ihren langen Speeren Spalier bildeten, empfing ihn König Juhi Msinga in feierlicher Audienz. Von Ruanda aus, das, abgelegen für den Verkehr, wirthschaftlich ohne Bedeutung ist, gelangte Schloifer nach Kisacka, nach dem rauhen und steinigen Karagwe, passir!: die liebliche Landschaft Buhaia uno «rreichte 'am 17. Juli das am Westufer des Victoria-Sees liegende Bukoba. Von hier aus gedachte Schloifer mit einer kleinen Kanufkotille nach dem Uganda überzusetzcn, Stürme und schließlich ein schwerer Schiffbruch zwangen ihn aber, die Reise zu Fuße fortzusetzen. Sechzehn Tage nach der Abfahrt von Bukoba wurde das aus einem Fischerdorf« zur Residenz von Uganda herausgewachsene Entebbe erreicht. Dort ist der Handel fast ganz in den Händen von Indern. Die Reisenden, von den «nglischen Beamten und Officieren außerordentlich gastfrei ausgenommen, gelangten von Entebbe aus in neuntägiger schlechter Fahrt in einer kleinen Dhau in Kissum «a, am Ostufer des Victoria-Sees, an und von da in fünf Tagemärschen nach Nail-Head, dem derzeitigen Endpuncte der englischen Bahn, «welche die Reisenden nach Mam ba s s a am Indischen Ozean brachte. In Dar-es-Salaam meldete sich Oberleutnant Schloiser beim Gouverneur G r a f v o n G ö tz e n. Der Zukunft der Kolonie sieht Schloifer mit vollster Zuversicht entgegen. Ge nießen doch Gouverneur und Beamte das vollste Vertrauen, ein Vertrauen, das sicher dazu führen wird, der Cvlonie mehr und mehr Capital zuzuwendcn. — Am Schluss« seines Vortrages, den die Vorführung zahl reicher Lichtbilder, wohl an hundert Aufnahmen, noch anschaulicher gestaltete, sprach Herr Oberleutnant Schloifer nochmals allen Förderern des Unternehmens seinen herzlichsten Dank aus. Rauschender Beifall folgte seinen Worten. .V. Jl. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement des bnltuü und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die Lehrcrstelle in GosperSgrün bei Neumark. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: neben freier Wohnung und Gartennutzung 1200 -/t Gehalt, 200 c/t unwiderrufliche persönliche Zulage, 55 für Turnunter richt und nach Befinden 70 -L für den Unterricht in den weib lichen Handarbeiten an die Frau dcö Lehrers. Gesuche sind bis zum 7. Februar bei dein königlichen BczirkSschuliuspcctor für Zwickau I, Schulrath Lohse, cmzureicheu; — die ständige Lehrcrstelle au der Schule zu Wascwi tz. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: außer freier Wohnung und Garten genuß 1200 vom Schuldienst, 110 für Fortbitdungsschul- untcrricht, 55 für Turnunterricht, 36 für Nadelarbcits- untcrricht. Bis zum Eintritt der ersten AltcrSzulage wird das Stelleneinkomnien um 100 </( erhöht. Gesuche mit den erforder lichen Beilagen sind bis zum 1. Februar an den königlichen Bczirksschulinspcctor vr. Michel in Grimma zu richten; — die ständige Lehrcrstelle an der Schule zu Dörnthal. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 <// Grundgehalt, 110 für den Fortbildungsschul- und 55 für Turnunter richt und freie Wohnung. Gesuche mit Zeugnissen sind bis zum 31. Januar an den königlichen Bezirksichulinspector Schulrath vr. Winkler in Freiberg cinzurcichen; — eine unter zu er- boffcndcr Genehmigung der obersten Schulbehörde an den öffent lichen Volksschulen zu K lotzsche Ostern dieses Jahres zu be gründende ständige Lehrerstcllc. Einkommen: 1500 c/k, wovon 20 Proccnt als Wohuungscntschädigung zu gelten haben, steigend in 26 Dicnstjahrcn bis 3000 -k/. Gesuche von Bewerbern, welche in der Lchrfcrtigkcit mindestens die Ccnsur „gut" erhalten haben, und die womöglich Unterricht in französischer Sprache und im Zeichnen crthcilen können, sind vis zum 24. Januar unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bczw. bei Wahl fähig gewordenen Hilfslcbrcrn des Militärauöweiscs an den G c m e i n d e ra t h zu Klotzsche cinzurcichen. Persönliche Vor stellung zunächst nicht erwünscht. — Erledigt: die ständige Lehrcrstelle an dec oberen Schule zu B o i g s d o r f. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 Grundgehalt, 110 -/t für zwei Ucbcrstundcn, 110 für den FortbildungS- und 55 <// für den Turnunterricht, cvent. 50 ,// der Lehrcrsfrau für Erthcilung des Handarbeitsunterrichts, sowie freie Wohnung. Gesuche mit Zeugnissen sind bis zum 31. Januar an den könig lichen Bczirksschulinspcctor Schulrath vr. Winkler in Frei berg einznreichcn. Nekrolog für Ml. ui. Unter den Lichtern, Schriftstellern nnd Journalisten starben: am 9. December Schriftsteller Eduard Alhn (s. Sach sens Todte). Am 17. Januar der spanische Dichter Viktor Balagner in Madrid. Eine der berühmtesten literarischen Persönlichkeiten Cataloniens. 1824 in Barcelona geboren. Seine Gesammtwerke füllen fast 40 Bände. Boßharr, Re dakteur der „Fränkischen Zeitung, früher in Gotha, am 11. April in Anspach. Otto Brigl, Herausgeber dec „Täglichen Rund chau" in Berlin, am 6. September in Heringsdorf durch Er trinken. Magdalene von Borcter am 6. September. Nahm eine bedeutende Stellung im oeutsch-eoangelischen Frauenbund« rin. War Verfasserin einer „Kunstgeschichte im Grundriß". Hielt Vorträge über Werke der bildenden Kunst und besaß werth volle Kunstschätze im eigenen Hause. Herzog Alben von Broglie am 19. Januar in Paris. Rastloser und gelehrte: Geschichtsschreiber (s. a. Fiirstlichkriten uno Parlamentarier). Gustav Dahms, Cl>efredacteur der „Woche", am 22. November in Kairo. Landforstmeister Dr. Danckelmann am 26. Januar im Forsthause zu Obereimer in Westfalen. Gründer der „Zeitschrift für Forst und Jagdwesen". Herausgeber des „Jahrbuches der preußischen Forst- und Jagogesetzgebung und Verwaltung". War erfolgreicher Forstschriftsteller. Ignatius Donnellyam 5. Januar, 70 Jahre alt, in Hastings (Minne > Pta). Wuroe bekannt durch Aufstellung der Behauptung, daß Shakespeare's Dramen das Werk Bacon's seien. Georg Valen tin Emier am 10. April, 76 Jahre alt, in Adelaide (Austra ien). Stammte aus Frankfurt a. M. und war Schöpfer der „Australischen Presse". Thomaz Antoni Ribeiro-Fer reira, portugiesischer Dichter und Staatsmann, am 7. Fe bruar (s. a. Staatsmänner). Robert Graßmann, Buch dructereibesitzer, am 14. August, 86 Jahre alt, in Stettin. Fruchtbarer Schriftsteller, der besondrrs in Folge seiner Bro chüre gegen die Moraltheologie Liguori's viel genannt wurde. Sanitätsrath vr. Hartmann Ende Dec«mber in Lintorf, Bezirk Osnabrück. Als Dichter und Culturhistoriker in weite ten Kreisen bekannt. Wurde in Folge seiner Volksthümlichkeit einer der populärsten Männer Niedersachsens. Rudolf Haym in St. Anton am Arlberg am 27. August. Leitete mit Erfolg 7 Jahre lang, bis 1864, die „Preußischen Jahrbücher". Wa: als Biograph bedeutend und schrieb ein berühmtes Werk über «die Nationalversammlung zu Frankfurt (s. a. Parlamentarier und Gelehrte). Am 23. December in Dresden Franz Siegfried K a i s e r. Verleger und Schriftsteller, Dichter des preisgekrön ten Mosellieoes „Nosel, den Mosel" (s. Sachsens Todte). Richard Klein-michel, Musitschriftsteller in Charlottenbucg, am 18. August (s. Sachsens Todte und Musiker). Geh. Sanitäts rath Dr. Kreusler am 9. Januar, 84 Jahre alt, in Bran txnburg. Dichter des Liedes „König Wilhelm ssaß ganz heiter". Frau Luise von Eisenhart am 29. December in München. Eine hochgebildete, bedeutende Frau, die in den beiden letzten Jahrzehnten literarisch thätig war und unter dem Pseudonym Luise von Kobcll Erzählungen und Schilderungen schrieb, sowie biographische Aufsätze über hervorragende Persönlichkeiten ver öffentlichte. Sie war Besitzerin des Conceptes zum Kaiserbriefe des Königs Ludwig von Bayern vom Jahre 1870 und der Be gleitworte Bismarck's hierzu. Karl von der Wickerau, Graf von Krockow, Mitte September in Dresden. 1824 in Schlesien geboren. Schrieb hauptsächlich Jagdbiicher (s. a. Fürst lichkeiten). Andreas Laskaratos am 10. August im Alter von 90 Jahren in Athen. Einer der begabtesten neugriechischen Dichter. Professor Rudolf Leonhardt am 2. December in Fresnow Coundry. Verfasser mehrerer Geschichtswerke und Romanschriften (s. a. Gelehrte). Turnschriftsteller Professor Dr. Justus Karl L i on am 30. Mai in Leipzig. 1830 in Göt tingen geboren (s. Schulmänner). Hans von Minckwitz, Schachschriftsteller, Sohn ves Leipziger Professors von Mincl Witz, am 15. Mai in Biebrich. Dr. Ernst Müllenbach, 3!» Jahre alt, am 24. April in Bonn. Als Romanschriftsteller uno Dichter unter dem Namen Ernst Lenbach bekannt. Bruno Müller, Schuldirector, Herausgeber der „Deutschen Jugend blätter", am 17. August in München. Ludmilla Petrowna S ch e l g u na w am 26. December. War länger als. 50 Jahre schriftstellerisch thätig und hat zahlreiche deutsche, englische unv französische Werke ins Russische übersetzt, darunter Schlosser's Weltgeschichte. Emil Pohl, dramatischer Schriftsteller, in Bao Ems am 15. August im Alter von 77 Jahren. War auch Theaterdirector in Riga und Bremen. Karl Julius Prae tor i u s am 14. Juni in Alzen in Rheinhessen. Herausgeber des „Alzeyer Beobachter". Dr. Max Ring am 28. März, 83 Jahre alt, in Berlin. Friedrich Röber am 13. October in Düsseldorf. Nestor der rheinischen Dichter, Dramatiker, von 2 eydel im April in München. Veröffentlichte unter dem Pseudonym Max Schierbach Gedichte und eine Uebersetzung des Lucretius (s. a. Gelehrte). Sophus Shanvorp (Schanvrup) am 1. Januar in Kopenhagen. Dichter. Vereinigte Neigung unv Anlagen für melodische Lyrik, sowie für derben Humor. Glänzender Lyriker. Alexandra Freiin von Schleinitz am 14. Februar, 48 Jahre alt, in Meeran. Bekannte Schrift stellerin und Vertreterin Richard Wagner's. Dr. Ernst Schmidt im December in Philadelphia. Vielseitiger Schrift steiler (s. a. Schulmänner). Reichstagsabaeordneter Dr. Bruno Schönlank in Leipzig am 30. October im 42. Jahre. Chef redacteur der socialbemokratischen „Leipziger Volkszeitung" und fleißiger socialdemokratischer Schriftsteller. Armand Syl- vest re am 16. Februar im 64. Lebensjahre. Classiker des aller leichtesten französischen Genres. Einer der fruchtbarsten Ver treter der französischen Literatur. Seit 1870 in französischen Staatsdiensten, wo er es bis zum Inspektor der schönen Künste brachte. Johanne Spyri, geborene Heußler, Kunst- unv Jugendschriftstellerin, am 9. April, 74 Jahre alt, in Zürich. Graf Emmerich v o n S t a d i o n am 3. August, 63 Jahre alt, in Wien. Bekannter Lyriker, Dramatiker und Romanscbrift- sieller. Dr. Gerhard Uhlhorn, Abt des Klosters Loccum, bekannter theologischer Schriftsteller, im December in Hannover. Dichter C. Karl Weis (Pseudonym Karlweis) am 27. October, 50 Jahre alt, in Wien. Einer der fruchtbarsten und beliebtesten österreichischen Bühnendichter, der Alles, was er erreichte, seiner «eigenen Kraft verdankte. 1850 geboren, Eisenbahnbcamter, 1876 erstes Lustspiel, dann fast jedes Jahr neue Werke. Gunnar Wenn er berg am 24. August, 84 Jahr« alt, auf Schloß Leckö. Schwedischer Dichter, populär geworden durch seine Studentenlieder. Eva Wigströmam 6. Januar in Helsing fors. Schriftstellerin, die 1864 mit Schilderungen aus dem schwedischen Volksleben hervortrat. Dr. Theophil Zollnig am 23. Februar, 53 Jahre alt, in Berlin. Romanschriftsteller und Feuilletonist. Besonders bekannt geworden durch Heraus gabe der Wochenschrift „Die Gegenwart". Von den Malern, Bildhauer», anderen bildenden Künstlern »nd Kunstgelehlte» starben: Am 24. Februar der Conseroator der Münchner Ge mäldegalerie Adolf Bayersdörfer in München. Am 24. November der Conseroator der Baudenkmäler der Provinz Brandenburg, Gustav Bluth, im 73. Jahre in Berlin. Am 16. Jauuar in Fiesole bei Florenz Arnold Böcklin. War einer der größten germanischen Künstler, der sein ganzes Leben in den Dienst der Kunst gestellt hat. In Basel geboren uno Ursprung lich zum Kaufmann bestimmt, bezog er 1849 die Malcrschule zu Düsseldorf, studirte jedoch nicht aus, sondern ging auf die Wan derschaft nach Brüssel, Paris, Antwerpen, Rom. 1855 nach München. 1860 nach Weimar, wo er zwei Jahre als Professor wirkte. 1862 bis 1866 in Neapel. Dann wieder bis 1871 in Deutschland. 1875 abermals nach Italien. 1885 aus Italien zurück. 1890 bis zu seinem Tode wieder nach dem Süden. Böcklin hat, el>e er zur Geltung kam, viel Noth und Entbehrung erlitten. Er war ein bedeutender Mensch, ein Künstler von eine. Erfindungskraft, wie sie die Kunstgeschichte kaum je zu v:rzeich nen hatte. Sein letztes Bild, an dem er arbeitete, heißt „Die Pest", eine große, beinahe vollendete Darstellung der unbeim lichen Seuche. Am 9. Juni der Conseroator für die Baudenk mäler Westpreußens Adolf Boetticher im Seebad Warnicken durch Erschießen. Am 24. Januar Hermann Burqhart, be deutender Maler am Hoftheater in Wien. Am 14. April Wenzel Brozik im Alter von 50 Jahren in Paris. Bedeutender Historienmaler Böhmens. Director der Prager Kunstakademie. Professor Adolf Ossip Charlemagne. bekannter russischer Historienmaler, am 27. Januar in Petersburg. Pietro Costa, einer der besten Bildhauer Italiens, am 14. März, 52 Jahre alt, in Turin. Am 26. Juli Maler Constantin Cretius, eines der ältesten Mitglieder der Berliner Akademie. Am 10. August Schlachtenmaler Major a. D. Faber du Faure in München. Professor Hermann Götz, Director der badischen Kunstgewerbe schule und des badischen Kunstgewerbemuseums, am 29. Juli in Karlsruhe. Im November Kate Greenaway, bedeutende
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