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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020130027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902013002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902013002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-30
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728 bctr Fahrplan siehe gestrige Abend-Ausgabe. ASs»F»/«r/sne,m «,t«i vck^/ft/kr»r Äsve»'«e>t «. ^>eiÄ«As»t 2) 3) 4) Hierzu eine veUgge. ksmitieil klaellrießten. hat auf nmr zwe! weil der eign polf eine und stell! zur lichc vcrö in i maä stän> inhc Pro Iris Abs. zwei beth behi geb, solch glic, Ant hän, oder thei ihre miss. 6 sprü höh« »bei die k einz Dri Lad, SOOf /cm miick soo^ /em «. 3 die behr ob! Dri Drii * stell, bau! zuge miss, lich ei eine inho in d c stimi min habr beth stell. Mit der -ufo Fest erfo Gest Aeu gefe. H^sar«r ausiL'Är't» »«/»,»« ftr r/er«-/>i^sr«/r«/ksr' ^«A/ü/iru,^. Lei /4-na/ime me/tt unkc^ rm»» /^erse oo?» L.— ad, ««csttsiee L/eckdüc/tse />anco. 'MW 400 ,f /ur- ^eül- Le/mrecLe»« ^00 1 se/rr /.vä/<!A v. /er»es ouitt Spielplan der Leipziger Stadtlheater. Freitag, den 31. Januar. Neues Theater: Louise. (Erhöhte Preise.) Anfang 7 Uhr. Altes Theater: Alt-Heidelberg. Anfang '/«8 Uhr. stim 1 für lich soll, meii sami zwei stell, führ fcilf 600 i cka» LocL/omsts (sc-- Kairo?«. 600,1 Lril-a/cm u. L-'ä/tiF. secunbaner deS Gymnasiums erschossen, weil er fürchtete, zu Ostern nicht versetzt zu werden. — In Frauensee bei Eisenach wurde ein OOjähriger Arbeiter von einem ins Rollen gekommenen Baumstamm erfaßt, wobei dem alten Manne der Brustkasten eingedrückt wurde, so daß der Tod sofort eintrat. — In Eisenach suchte sich der Un- terofficicr K. zu erschießen. Die Kugel, die vom Kinn aus das Gehirn durchbrechen sollte, verfehlte ihr Ziel und ging quer durch den Hals. Der Mann lebt noch. — Die Zahl der Arbeitslosen in M ü h l h a u s e n ist auf 450 festgestellt ! worden, unter ihnen sind 245 vcrheirathete Personen mit 725 Kindern. Für die arbeitslosen Familienväter ist eine Gctdsammlung veranstaltet worden. — In Nord hausen erschoß sich der Referendar vr. W. aus Ver zweiflung über die unredlichen Machenschaften seines Bruders in Berlin. -k- Türrcnberg, 30. Januar. Gestern wurde hier in der Saale der Leichnam eines vollständig gekleideten ManneS aufgefunden, der schon seit Wochen im Wasser gelegen haben muß, da Haare und Fleischtheile zum Tbcil fehlten. Im Laufe des Nachmittages fand die gerichtliche Aufhebung der Leiche statt, doch konnte die Persönlichkeit deS Tobten nock nickt festgestellt werden. Einige bei demselben gefundene Gegenstände werden zur ReccgnoScirung der Leiche im hiesigen AmtSbureau aufbewahrt. ----- Zum Fall Stietencron. Wie seiner Zeit mitgetheilt worden ist, wurde Rittmeister a. D. v. Stietencron von der Eivilkammer deö Landgerichts Zabern verurtheilt, an die Mutter sowie den Großvater des von ihm erschossenen italieniscken Arbeiters Fazzi bis zu ihrem Tode je eine viertel jährliche Rente in Höhe von 30 als Entschädigung zu zahlen. Das Urtheil erregte Aufsehen, weil eS einen Gegensatz zu dem Erkenntnisse deS Militärgerichts bildete, das Stietencron freigesprochen hatte, da er bei der Erschießung Fazzi's in Notbwehr gebandelt bade. Das Urtheil deS Zaberner EivilgericktS liegt jetzt im Wort laute vor. Es heißt darin u. A.: „Es geht auS dem kriegs gerichtlichen Erkenntniß und den ihm zu Grunde liegenden Zeugenaussagen mit Sicherheit hervor, daß Stietencron den tödtlickcn Schuß auf Fazzi abgegeben hat, als dieser ibn mit erhobener Schippe bedroht, daß also Herr von Stietencron lediglich, um sich gegen einen Angriff Fazzi's zu vertbeidigen, diesen getödtet hat. Zugleich aber kann eS nach demselben Urtheil einem Zweifel nicht unterliegen, daß die Tödtung Fazzi's zur Abwendung des frag lichen Angriffs nicht erforderlich war. Stietencron stand zwar kein anderes VertheidigungSmittel zur Ver fügung als seine Flinte. Aber er durfte nach den Grund sätzen deS bürgerlichen Rechts diese nicht als Schußwaffe benutzen. Er konnte ja auch nach Verletzung seines linken Armes, die ihn ja nicht am Spannen des GewcbrhahnS binderte, den Schlag, zu dem Fazzi mit seiner Schippe auSgeholt hatte, recht Wohl mit dem Flintenlauf auffangen und unschädlich machen. Zu dieser Beschränkung seiner Vertheidigung auf das objektiv notbwendige Maß war Herr v. Stietencron um so mehr verpflichtet, als er durch seinen früheren Beruf als Soldat zur Furchtlosigkeit und Besonnenheit erzogen worden ist. Vielleicht hätte selbst dann noch keine Ueberschreitung der Notbwehr vorgelegen, wenn er den Fazzi durch einen Schuß etwa in die Beine lediglich kampfunfähig gemacht hätte. Zur Tödtung Fazzi's aber lag kein genügender Anlaß vor, zumal da die übrigen Arbeiter sich durchaus ruhig verhielten und keine Miene machten, Fazzi zu unterstützen. Herr v. Stietencron hat so nach in fahrlässiger Ueberschreitung derNotbwehr den Italiener Josef Fazzi getödtet und ist daher verpflichtet, der Mutter sowie dem Großvater Fazzi's Schadenersatz, und zwar durch Entrichtung einer Gsldrente, zu leisten." ----- Brüx, 29. Januar. Heute Nacht wurde an der Kleiderhändlerin Spitz ein Raubmord verübt. Sie wurde heute früh in ihrem Laden erschlagen aufgefunden. Unter der Leiche lag «in blutbefleckter Hammer. Von dem Thäter fehlt jede Spur. <l Teplitz, 29. Januar. Vergangenen Sonnabend ist im nahen Kühlbusch ein Raubmord begangen worden. Der Cassenbotc Jungnickcl von der Antonizeche ging alle Sonnabende in gewohnter Weise nach dem Bahnhofe, um das angckommenc Geld, zum Auslohncn bestimmt, da selbst abzuholcn. Ausgehändigt wurden ihm 1854,28 Kr. Da er bis Nachmittags 4 Uhr noch nicht zurückgekchrt war, machte der Betriebsleiter Anzeige. Obwohl Geheim polizisten und Gendarmen auogcsandt wurden, fand man von Jungnickel keine Spur. Ein Arbeiter Niha, der auch Auftrag hatte, im Kühlbusch zu suchen, fand am Rande des Geholzes die Leiche des Ermordeten und erstattete An zeige beim Teplitzcr Polizciamtc. Bczirksarzt und Ge richtspersonen begaben sich nach dem Thatortc und fanden den Ermordeten in derselben Lage, wie ibn der Arbeiter vorgefunden. Bei ihm fand man noch die Taschenuhr und andere Kleinigkeiten. Die Geldtasche mit den 1854 Kronen fehlte. Sie war vom Riemen abgcschnitten. Am Hinter kopfe hatte das arme Opfer eine ziemlich große, aus- Hnndekuchen (Spratts Patent) empfiehlt äußerst billig U. ft. Alliier Xaviik.. Ranstädtcr Stcinweg 1s. Reise und Verkehr. 8 Soeben ist von Hugo Stangen's Reisebureau, Berlin, Unter Len Linden 39, ein illustrirtes Special-Programm erschienen, welches alle von dem genannten Bureau in diesem Jahre nach dem Süden veranstalteten Reisen enthält. Es befinden sich darunter Reisen nach der Riviera, noch Italien einschl. Sicilien, Algier und Tunis, Spanien und Portugal. Bei diesen Touren ist darauf Bedacht genommen, daß die genannten Gegenden bei mög lichstem Conisort und in denkbar kürzester Zeit besichtigt werden können; aber auch für solche, welche über Zeit und Geld unbeschränkt verfügen und welche aus diesem Grunde cs vorziehen, allein nach dem Süden zu reisen, enthält das Programm Fingerzeige und macht daraus aufmerksam, daß auch für diese das Bureau in der Lage ist, besondere Erleichterungen zu schaffen. S Gras-orfer KarstM. S „Kürst Bismarck" L Centner 2.50 „Anxoum bounm" - » - 2.50 „Mäuschen" ... 3.50 ff. Brannschw. Salatkart. LCtr. 4.— ff. schlcs. Salatkart — liefert frei HauS L*. klcklvlmsnn, Rittergut Grasdorf b.Taucha. Fernspr.409l. Ne-Iliitt-ischtS SMialgklW nur für Gardine«, Stores, Bitragen re. empfiehlt zu bekannt billigsten Preisen ssstriv «nm. lieielielt, «cwandgähchen, Kaufhaus,Laden Nr. 7. >Vir vlleriren dttltUNt iu VVaare llirsct »k HVvrlc» oller 1>»t V«I»88 rosp. 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S> (an der Wartehalle Nünia«- »l-hl; Viohlid: Halleicht LIr ni; Plazwitz, jsschochersche Str. ra; Bollmarsdorf, rudwia- sir <s; Liudenau.Gullmuthsftr.ül (Liudenbad). einander stehende Wunde. Die Schäbeldecke wat zer trümmert. Man nimmt an, daß er von -em Manne, in dessen Begleitung man ihn gesehen, nach dem Kühlbusch gelockt sei und rücklings überfallen wurde. --- Ein furchtbares Famtlteudrama hat sich am Montag Abend in Paris abgespielt. Ein Privattelegramm des „B. T." berichtet darüber Folgendes: In entsetzlicher Weise hat ein bisher geachteter und angesehener Mann seine Gattin und dann sich selbst getödtet. Im Park Saint - Maur im Norden von Paris bewohnte der Buchhaltereichef der Socisls de la Rente Fonciöre Edouard Leroy mit seiner vierzigjährigen Gattin und seinem zwanzigjährigen Sohn eine kleine Gartenvilla. Der Sohn besuchte am Abend die Oper. Als er um 1 Uhr Nachts heimkehrte, sand er den Leichnam seiner Mutter, nur mit dem Hemde bekleidet, verstümmelt und blutbedeckt im Garten liegen. Der Kopf war fast vom Rumpfe ge trennt. Der junge Mann holte einen Parkwächter herbei und sie entdeckten nun auch Herrn Leroy im Schlafzimmer tobt aus dem Bette liegend. Leroy hatte sich durch einen Revolversckuß getödtet. Die Waffe lag neben ibm am Boden. Die Nachbarn erzählten, Leroy sei sehr streitsüchtig und eifersüchtig gewesen und habe seine Frau mehrfach bedroht. Bevor er Selbstmord beging, hat er zwei Briese geschrieben, einen an seinen Sohn, ven anderen an den Polizeicommissar deS Bezirks. In letzten« schildert er mit allen Details sein Verbrechen. Er habe zuerst seine Frau mit einem Stilet verwundet; sie habe um Gnade gebeten und sei in de» Garten geflüchtet, er habe sie aber verfolgt und ihr mit einem Rasirmesser eine Wunde am Halse beigebracht. Dann sei sie bis zur Straße gelangt, er habe sie in den Garten zurückgeschleppt und ihr dort durch fünf Messerstiche den Garaus gemacht. Er schließt seinen Bericht mit den Worten: Ein Mord ist etwas Gräßlickes! Ich hätte nicht geglaubt, je ähnliche Erregungen zu verspüren. — Böcklin und sein zweiter Sohn. Albert Fleiner er zählt in seinen Böcklin-Erinnerungen in -er „N. Zürch. Ztg." folgende erschütternde Episode aus dem Leben des großen Künstlers: „Als ich bei Böcklin zur verabredeten Bormittagsstunde eintraf, saß -er alte Herr, die Früh stückstasse noch neben sich, am runden Tisch im Speise zimmer und war eben damit beschäftigt, einen Brief zu beendigen, den er der Gattin zu lesen gab und dann mit gewichtiger ernster Miene verschloß und in die Tasche steckte. Wir beabsichtigten heute in die ^cackomia ckello bellv ^.iti zu gehen. Beim nächsten Postkasten warf Böcklin den Brief mit einem schweren Seufzer ein und wandte sich, eine Weile stehen bleibend und Athem holend, mit den Worten zu mir: „Jetzt habe ich meine Ein willigung geben müssen, daß auch mein zweiter Sohn in eine Jrrenheilaustalt verbracht wird. Es ging nicht mehr anders!" Ich war erschüttert, kannte ich doch diesen zweiten Sohn, der groß und schlank gewachsen, wie eine junge Tanne, früher ein bescheidener, in sich gekehrter Jüngling war und ein entschiedenes Talent zum Malen verrieth, auf das der Vater große Hoffnungen setzte." — Der Kohlenvorrath Englands. Von der englischen Negierung ist ein Ausschuß ernannt worden, der die Menge der im britischen Reiche noch verfügbaren Kohlen schütze fcststcllcn soll. Tie bedeutendsten Sachverständigen Englands, Schottlands und Irlands sind zu dieser Unter suchung berufen worden, darunter besonders die Berg bau-Professoren Dixon, Le Neve Foster, Edward Hüll sfrühcr Leiter der Geologischen Landcsuntersuchungj, Eharles Lapworth, einer der bedeutendsten englischen Geologen, und Tcall» zur Zeit Vorsitzender der Geo logischen Gesellschaft und Leiter der Geologischen Landes untersuchung für das Bereinigte Königreich Groß- britanznen. Diesen Sachverständigen schließt sich an der Vorsitzende der Bergbauvereinigung für Schottland und der Vereinigung der Bergbau-Ingenieure von Groß britannien, vr. Dixon, ein Verwandter des bereits ge nannten Professors in Manchester. — Baronin Bertha von Suttner, die bekannte Streiterin für den Frieden und Verfasserin des Buckes „Die Waffen nieder" ist als Candidatin für den nächsten Nobel'- schen Friedenspreis vorgeschlagen worden. I. Athen, 27. Januar. Der Klosterbrand auf dem Berge AthoS. Die hier eingetroffenen Berichte über die Vernichtung deS großen St. Paul Klosters auf dem AlboSberge enthalten ergreifende Schilderungen über den Tod, den sämmtliche Mönche des Klosters in den Flammen sanden. Hilfe von den benachbarten Klöstern war binnen einer halben Stunde :ur Stelle. DaS Feuer hatte jedoch von Anfang an sämmtliche Umfassungsmauern ergriffen, so daß weder ein Entrinnen auS dem Innern, noch eine Hilfe leistung von außen möglich war. — Unter den griechischen Mönchen des AtbosbergeS ist allgemein die Ansicht ver breitet, daß das Feuer durch Bulgaren mit Petroleum angelegt worden ist, da noch an verschiedenen Stellen der Brandstätte ein starker Petroleumgeruch bemerkt werden kann. Die That soll auS Rache darüber verübt sein, daß m Knaben- unä IKsiIvkengsnr>enodv dj8 für Zunge Kennen unä vstnen virck kortxesotrt uns ewgkelilv nur mväeriie und dsltbsre Vssre. Vie Preise rind deckeutena berabgesetrl, 8« <I»8S Zecker ftexovstauä ckurotl cklv VUllskelt aukkäUt. ö. ?iorkovskv, ?6t6k'88lk'. 35. DM" Mdelien-VtiKor-Miitel «»d Met«, »»klillllbkn-VIvtor-l'lllM« -Ml MMWWUW NOvI» I»v8«»»«Ivr8 Vermischtes. — verlt«, 29. Januar. Die Lehrer und Mitschüler deck Kaiser». Die noch lebenden ehemaligen Lehrer de» Kaiser» vom Casseler Friedrichs-Gymnasium, sowie des Kaiser» Mitabiturienten wurden, wie gemeldet, auS Anlaß deS 25 jährigen Gedenktages de» Abiturientenexamens deS Kaiser» von diesem im Schloß empfangen. Von den ehemaligen Lehrern nahmen an dem Empfange nur vr. Hüttner, Director de» Friedrichs-Gymnasium» Cassel, und Director vr. Hartwig- Frankfurt a. M. Theil. Von den 17 Mitabiturienten waren tO persönlich erschienen, nämlich LandaerichtSrath Klepper, RegierungSrath Schmidt und Rechtsanwalt Gouvenal, sämmt- lich au» Cafsel, Professor Brauneck-Hamburg, RegierungSrath Blankenkorn-HildeSheim, Staatsanwalt GanSlanbt-Marburg, LaudgerichtSrath Heyer-Neuwied, Geheimer Bergrath Lange- mann-Aachen, LaudgerichtSrath Sommer-Frankfurt a. M. und RegierungSrath Ziemann-KönigSberg i. Pr. --- Eine Ausstellung ärztlicher Lehrmittel in den Räumen -cs preußischen Cultusministeriums wird im Frühjahre vom „Centralcomits für das ärztliche Fort- bildungswesen in Preußen" veranstaltet werden. Die Ausstellung wird folgende Gegenstände umfassen: 1) Ana, komische und chirurgische Tafeln und Atlanten zu Demon- strationszwecken. 2) Skelette und Knoche,»Präparate. 3) Anatomische und pathologisch-anatomische Musterpräpa rate, zwecks Veranschaulichung einer bestimmten Technik. 4) Tafeln und Demonstrationsobjecte für den hngieinischeu Unterricht. 5) Optische Apparate für den Demonstrations unterricht, und zwar: a. Muster von Mikroskopen und Testobjecten; b. Projektionsapparate verschiedener Sy steme; e. Demonstrationsaugenspiegel; ck. Demonstrations kehlkops-, Nasen- und Ohrenspiegel; e. Stereoskope für ärztliche Anschanungszwecke . 6) Phantome, und zwar ». Geburtshilfliche Phautome; l>. Kchlkopfphantome; Blasenphantome. 7) Plastische Nachbildungen zu Demonstrationszwecken, und zwar: a. Wachsmaskeu; b. Papiermnchöpräparate; e. Holzpräparatc. — Von der Erhebung einer Platzmiethc wird abgesehen. Anmel dungen und Anfragen sind zu richten an: Herrn Rech nungsrath Spielman«, königl. Cultusministcrium, Berlin, Behrcnftraße 69. — Mit der Schwiegermutter durchgegangeu. Der 33jährige Buchhalter August Klein, der in einer Ma schinenbauanstalt im Norden Berlins thätig war, hatte sich vor etwa zwei Jahren mit -er Tochter einer Rentiere F. in der Lothringer Straße verheirathet. Die Schwieger mutter, eine Anfang -er vierziger Jahre stehende Dame, zog bald nach der Hochzeit zu dem in der Müllerstraße wohnenden jungen Paare, das anfänglich in glücklichster Ehe lebte. Bor einem halben Jahre etwa war Frau K. so leidend, daß sie in einem hiesigen Krankenhausc Aus nahme finden mußte. Während dieser Zeit führte die Rentiere dem Schwiegersöhne die Wirthschaft. Als die junge Frau nach ihrer Genesung in ihr Heim zurnckkehrte, fand sie ihren Mann völlig verändert vor. Es kam zwischen den beiden Ehegatten wiederholt zu heftigen Auftritten, wobei sich die Mutter stets auf die Seite ihres Schwiegersohnes stellte. Vor 14 Tagen verließ die Gekränkte nach einem derartigen heftigen Auftritte das Haus und übersiedelte zu einer Verwandten, während Frau F. cs vorzog, nach wie vor bei dem Gatten ihrer Tochter zu bleiben. Am vorigen Freitag begab sich Frau K. nach ihrer Wohnung zurück, nm eine Aussöhnung mit ihrem Manne herbeizuführen. Sic fand jedoch die Wohnung geschloffen, und Hausnachbarn erzählten ihr, daß K. mit der Schwiegermutter gemeinsam nach auswärts verzogen sei. Das ungleiche Paar hatte Alles, was werthvoll war, zu Gelbe gemacht und war daun nach Hamburg gefahren. In einem später cingetrofseucn Briefe theilte K. -er bedauernswerthcn jungen Frau mit, daß er gesonnen sei, mit seiner Schwiegermutter, die er kennen und lieben ge lernt, in New ?)ork eine neue Heimath zn gründen. rk. Hannover, 29. Januar. Den im diesigen Unter- suckungSgefängnisse in Haft befindlichen Tomänenpächter Falkenhagen, dem Duellgegner des LandratbS von Bennigsen, wurde heute Vormittag die Anklage zugestellt. Diese ist aufgebaut auf die Bestimmungen de» tz 206 deS Strafgesetzbuches: „Wer seinen Gegner im Zweikampf tödtet, wird mit Festungshaft nicht unter zwei Jahren, und wenn der Zweikampf ein solcher war, welcher den Tod des einen von Beiden herbeifübren sollte, mit Festungshaft nickt unter drei Jahren bestraft." Falkenhagen wird vor da» Sckwur- gerickt gestellt werden. Die Verhandlung findet Mitte Februar statt. Wie hier verlautet, hat der hiesige Rechts- anwalt Stehmann die Vertheidigung de» Angeklagten über nommen. — Aus Thüringen, 28. Januar. InPößueckist die fast 80 Jahre alte Frau verrv. Superintendent Thal mann freiwillig in den Tod gegangen. Die Tochter der selben hat sich kürzlich vergiftet. Beide litten an Vcr- fclgungswah«. — In Eisenach hat sich ein Nntcr- da» Kloster rürzlich zwei Vulgaren, welche einen Geldbeitrag für da» makedonische Comits durch Drohungen zu erpressen suchten, den türkischen Behörden angezeigt hatte. — Ein moderner Magnetberg. Wir kennen auS alten indischen Sagen die märchenhaften, ganz aus Magneteisen be stehenden Magnetberge, die den Schiffern verhängnißvoll wur den, indem sie alle Nägel und Nieten aus dem Schiffskörper zogen und dadurch Schiff und Mannschaft sicherem Untergange Preisgaben. Auch im deutschen Gudrunlied spielt unter den mannigfachen Seeabenteuern der Helden der Magnetberg eine Rolle. Die Magnetberge sind uicht lediglich Märchengeburten, da es wirklich magneteisvnhaltige Berge, z. B. auf der Insel Elba und anderen Orten, giebt. Auch Norwegen hat seinen Magnetberg, der die Schiffer ins Unglück bringen kann. Freilich nicht in Form eines nägelfressenden Kolosses, sondern in Gestalt einer flachen, etwa 1 Kilometer langen Küste befindet sich im Südwesten des Landes, im Amt Stavanger, ein Platz mit Namen Jäderen, der wegen alljährlicher zahlreicher Schiffbrüche und Seeunglücksfälle berüchtigt ist. Dort hat ein norwegischer Physiker neulich entdeckt, daß die ganze Küste mit magnetischem Sand bedeckt ist, d. h. Sand, der mit zahllosen Magnettheilchen untermischt ist. Dieses brachte den Forscher zu der Schluß folgerung, daß die Massen magnetischen Stoffs «ine Wirkung auf die Compaßnadel haben müßten, so daß sie «ine andere Richtung anzeig«, als sie nach der geographischen Lage gegeben werden sollt«. Die magnetischen Messungen haben bewiesen, daß die Beobachtung vollständig richtig ist, indem in 5 Kilometer Entfernung von der Stelle die Compaßnadel eine Abweichung um 1 Grad erleidet. Es ist sehr Wohl denkbar, daß in dem ge fährlichen Fahrwasser dieser flachen Küsten derartige Ab weichungen der Magnetnadel den Schiffer, so lange er nicht die Thatsache kennt und berücksichtigt, zu verhängnißvollen Curs- abweichungen verleiten können. — Eine transaustralische Eisenbahn scheint sich als ein erstes Ergebniß des neuen australischen Staatcnbundcs Herausstellen zu sollen. Es wäre dies eine ähnliche politische Folge wie seiner Zeit der Ban der canadischcn Pacific-Eisenbahn nach Begründung der canadischcn „Dominion". Auch die geographischen Verhältnisse lassen sich in Vergleich ziehen. Wie damals Britisch-Columbicn ohne Verbindung mit dem übrigen Canada war, so liegt gegenwärtig der Staat Westaustralicn sozusagen außer halb der anderen australischen Staaten, und dieser Zu stand wird jetzt um so mehr als unzulänglich empfunden, als die Entwickelung von Westaustralicn namentlich durch die Ausbeutung der Goldfelder während der letzten Jahre eine außerordentlich lebhafte geworden ist. Man hat nunmehr den Plan gefaßt, den Endpunct dieses Eisen bahnnetzes von Südaustralien, Port Augusta am Spencer-Golf, mit Kalgoorlie, eiucm der Hauptortc in den westaustralischen Goldfeldern, durch eine Eisenbahn zu verbinden. Diese Linie würde sich nirgends weit von der Küste des Großen australischen Meerbusens ent fernen. Ihre Kostet! sind auf 50 Millionen Mark ver anschlagt worden. Die ersten Vorbereitungen zur Unter suchung des Geländes sind schon im Juli vorigen Jahres getroffen worden. Port Eucla, der Hauptort in der gleichnamigen Provinz, der etwa in -er Mitte zwischen Kalgoorlie und Port Augusta gelegen ist, müßte jeden falls als Centrale für den Bau der Eisenbahn dienen. Uebrigens gleicht das ganze Unternehmen in mancher Hinsicht dem französischen Plan zur Durchquerung der saharischen Wüste durch eine Eisenbahn, denn wenigstens auf einer Strecke von 1000 englischen Meilen, in der Luft linie gerechnet, würde die neue australische Bahn durch eine vollkommene Wüste führen, die unter dem Namen der Nullabor-Ebcne und des Hampton-Tafcllandcs als einer der schlimmsten Theile des australischen Festlandes bekannt ist. 34V« «,m, zwischen Täubchcnwe,, und Eilenburger Bahn, für 4 stockiges Wohn- und Geschäftshaus, mit 21 Meter Front und großem Fabrikban von 5 Stock werken, 7« Meter Facade, Lam-fkraftanlagc uns großem Hofraum. Ta die Bauzeichnungen genehmigt find, kann van sofort beginnen. Näheres beim Besitzer, Rudolphstraße 2, II. links. Berlobt: Herr Otto Müller, Kaufmann in BreSlau, mit Fran Bertha Kästner geb. Pönitz in Dresden. Herr Ludwig Levy in Nürnberg mit Frl. Louise Goldschmidt in Neumarkt i. O., z. Zt. Nürnberg. Vermählt: Herr Oscar Liebsch in Riesa mit Frl. Ida Hanisch daselbst. Geboren: Herrn Posicaisirer Büchner in Meerane ein Sohn. Herrn Rittmeister d. N. von Ried in Hildburghausen eine Tochter. Herrn Johannes Baßler in Gera ein Sobn. Herrn Otto Keil in Gera ein Sohn. Herrn Procurist Otto Hünlich in Nensalza i. Sa. eine Tochter. Herrn G. Hennig in Bautzen ei, Sobn. Gestorben: Herrn Hermann Menzel'- in Grimma Sohn Alfred. Frau Julie verw. Fröhlich geb. Fröhlich in Zittau. Herr Max Wilhelm Seifert in Zittau. Frau Johanne Christiane veriv Grünwald geb. Heidrich in Olbersdorf. Frau Auguste Rohele Hänsch geb. Rieger in Wittgendorf. Herr Johanne- Füg, Schneidermeister in Grimma. Frau Anna Schmelzer geb. König in Annabtrg. Frau Henriette Rische in Riesa. Herr Karl Heinrich Sckokelt, Privatmann in Popvitz. Herr Friedrich Anton Huscher, Cigarren arbeiter und Musiker in Dübeln. Frau Karoliue verw. Lederer geb. Baumgarten in Langenbernsdorf. Frau Friederike Wilhelmine verw.Dörser geb. Müller in Oberalbertsdorf. Leipzig, I Revdnttz, Mühl- u. 23 Schützenstraße 231 Josephinenstr.-Ecke, empfiehlt sein Lager selbstgescrtigter Schuhwaaren. l Herreusodlen 11. Fl. 2,ö0, SieP.natUtk» Damensohle« u. Fl. 1,75. 6kW- IHckS z,. 7- ihr .1
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