Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190202098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-09
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
968 am 16. Februar hier eintreffen. Dem Vernehmen der »Goth. Ztg." zufolge, findet großer Empfang statt. Oesterreich - Ungarn. * Wien, 8. Februar. (Telegramm.) DaS Abgeord netenhaus setzte die Verhandlung über die Vorlage be treffend die Bewilligung des RekrutencontingentS fort. Im Einlaufe befindet sich eine Interpellation Doetz, betreffend die in verschiedenen Tagesblättern verbreiteten Gerüchte über eine zollpolitische Annäherung zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland und die Oeffnung der österreichischen Grenze für die Vieheinfuhr aus Rußland. Frankreich. Manifest Victor Napoleon s. * Paris, 8. Februar. (Telegramm.) Der „Figaro veröffentlicht einSchreibendeS Prinzen Victor Napoleon an General Thomassin, den früheren Commankeur des 4. ArmeecorpS, in welchem er anläßlich der bevorstehenden Wahlen zur Deputirtenkammer sein Programm dar legt. > Die wesentlichsten Puncte desselben sind: Be kämpfung deS ProjecteS einer progressiven Einkommen steuer, Verringerung der Militärdienstzeit unter der Be dingung, daß eine gut besoldete, festgefügte Berufsarmee geschaffen werde, strenge Befolgung ter Bestimmungen des Concordats, Unabsetzbarkeit des größten Theiles des Klerus, Festsetzung der Arbeitsdauer, möglichste Förderung der Ver eine für gegenseitige Unterstützung. Zum Schluffe heißt eS, daß sich seine Freunde nicht allein als Verlheidiger der Napoleoniden, sondern als Bertheidiger des Volkes ansehen und deshalb jeden Verfassungswechsel unterstützen sollen, der dem Volke seine Rechte zurückgicbt. Falls daS Volk ihn zurückrufen sollte, werde er dem Volke seine ganze Kraft widmen. Sollte eS aber einen anderen für geeigneter halten, verlange er nur, als einfacher Bürger zurückkehren zu dürfen. Großbritannien. Die neue Geschäftsordnung. London, 5. Februar. Am 31. Januar wurde von der englischen Regierung im britischen Unterhause der Entwurf einer neuen Geschäftsordnung für das Parlament cingebracht. DaS HauS nahm denselben im Allgemeinen wohlwollend auf, nur die Irländer und der radikale Flügel, gegen deren Störungen und Verschleppungen sich die Vorschläge, welche Balfour vertrat, hauptsächlich richteten, machten Opposition. Der Zweck der neuen Geschäftsordnung ist die Stärkung der Disciplin und damit der Würde des Hauses und die Beschleunigung seiner Arbeit. Man will einerseits neue kräftige Handhaben gegen böswillige Obstruction ge winnen, andererseits daS veraltete Formelwesen modernisiren, daS den größeren Anforderungen der Jetztzeit nicht mehr ge nügt. Auf Widerspenstigkeit gegen die Gebote deS Präsidenten oder Mißachtung seiner Worte stand auch bisher schon die Strafe des Ausschlusses von der Sitzung; die Dauer dieses Ausschlusses wird nun verlängert und zwar auf 20 bis zu 80 SitzungStage. Die Ferien werden hierbei nicht ein gerechnet und die Vertagung des Parlaments hebt die Strafe nicht auf. Der erste Fall einer Widerspenstigkeit soll mit zwanzig-, der zweite mit vierzig-, der dritte mit achtzig tägiger Ausschließung bestraft werden. Gewohnheitsmäßige oder principielle Ordnungsstörer können so leicht für die halbe, ja für die ganze Session den Sitzungen ferngehalten werden. Mit der Ausschließung allein soll jedoch die Strafe noch nicht abzethan sein. Ehe ein ausgeschlossenes Mitglied zu den Sitzungen wieder zugelasscn wird, hat eine schrift liche Entschuldigung an den Präsidenten zu erfolge». Die bisher übliche mündliche Abbitte wird nicht mehr als . ausreichend betrachtet. Der Präsident soll auch eine weitere Vollmacht erhalten, die er bisher nicht besaß, er soll die Sitzung schließen können, wenn die Verhandlung durch turbulente Scene» gestört wird, ja schon Unruhe oder Unord- »tung sollen hierfür genügende Gründe sein. — Zur schleunigeren Erledigung der Arbeiten bestimmt die neue Ge schäftsordnung, daß der Regierung von jeder Sitzung min destens vier Stunden zur Berathung ihrer Borlagen reser- virt bleiben, nämlich die Zeit vom Beginn der Sitzung bis 2 Uhr 15 Minuten; bis 8 USr würden dann die Interpella tionen folgen, darauf eine Stunde Pause, und von 9 bis 12 Uhr Verhandlung von Anträgen der Privatmitglieder. Ern Antrag auf Vertagung einer Verhandlung, der im britischen Parlament stets den Sinn der Opposition, in manchen Fällen geradezu die Bedeutung eines Mißtrauensvotums hat, soll zwar in der Nachmittagssitzung eingebracht werden, aber erst in der Abendsitzung zur Discussion gestellt werden dürfen. Der Vortheil der neuen Ordnung besteht darin, daß jede Arbeit ihre genau abgegrenzte Zeit haben und daß für die Mahlzeit eine volle Stunde übrig bleiben werde. Die re gierungsfreundliche englische Presse bezeichnet die Vorlage als einen nicht aussichtslosen Versuch, ein alteö Parlament mit veralteten Einrichtungen den Bedürfnissen einer modernen Zeit und einer beschleunigten Geschäftsführung anzupaffen. Dänemark. Lptantenfrage. * Ringe aus Künen, 7. Febrar. Ministerpräsident Deuntzer hielt heute hier die erste Wahlversammlung im Wahlkreise deS verstorbenen Hogsbroe ab. Pastor Hjort fragte, wie der Minister sich zu der Frage betreffend die Stellung der Optanten-Kinder in Nordschleswig stelle. Der Minister antwortete, daß man in Deutschland sicher dieses Verhältniß geregelr zu sehen wünsche; er — Redner — beabsichtige, Verhandlungen mit Deutschland über die Optantenfrage einzuleiten, und hoffe, daß ein gutes Resultat erreicht werde. Asten. Japan. * Landon, 8. Februar. Die „Times" meldet aus Tokio vom 6. Februar: Ein Zusammenstoß zwischen beiden Häusern deS Parlaments ist insofern abgewendet, als die PairS beschlossen haben, daS Budget nicht zu gefährden durch Wiederherstellung der Geldbewilligungen der Regierung für Gehaltserhöhungen, welche das Repräsentantenhaus ab gelehnt hat. Amerika. Prinz Heinrich s Reise. * Washington, 8. Februar. (Meldung deS „Reuter'schen Bureaus") Der stellvertretende Sekretär deS Staatsdeparte ments Hill, General Corbin und Contreadmiral Evan« sind osficiell als Vertreter des Präsidenten bei den Empfangs feierlichkeiten zu Ehren deS Prinzen Heinrich bestimmt worden. (Wiederholt.) * Dem Berliner Bureau der „New Aorker StaatSzeituug" ist folgende Kabeldepesche aus New ?)ork zugegangen: Auf dem Diner, das die „New Yorker Staatszeitung" der amerikanischen Presse zu Ehren des Prinzen Heinrich am 26. Februar im Hotel Waldorf-Astoria in New Uork giebt, wird Ridder, Miteigenthümer der „New Aorker StaatSzeitung", den Vorsitz führen und den hoben Gast willkommen heißen. Nachdem der Prinz geantwortet hat, werden folgende Reden gehalten beziehentlich Trinksprüche ausgebracht: Auf den deutschen Kaiser und den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Whitelaw Reid von der „Newyork Tribüne", „tbo press, tlur tio tdat binäs" (die Presse, daS Band, das uns verbindet) von St. Elair Mc. Elway vom „Brooklyn Eagle", „saxvn dloock, »bat rvo orvo ' tn Verwanz in art, iitterature, Science auck musie" (Sächsisches Blut, was wir Deutschland schulden in Kunst. Literatur, Wissenschaft und Musik) von Charles Emory Smith von der „Philadelphia Preß", „iuternational amit^ (Internationale Freundschaft) von Charles W. Knapp von „St. Louis Republik«". Kunst und Wissenschaft. Musik. Internationale Mufikgesellschast, Ortsgruppe Leipzig. Sehr entsprechend der Idee und dem Zwecke der Inter nationalen Musikgesellschaft verlief die Februarversamm lung -er Ortsgruppe, die Mittwoch, den 5. Februar, im Künstlerhause abgchalten wurde. Sind doch die Ziele der Gesellschaft auf internationalen Anstausch musik wissenschaftlicher Forschung und musikalischer Theorie ge richtet, und einem Zweige der letzteren galt an diesem Abend der Vortrag deS Herrn C h r. Geisler, Orga nisten und Gcsanglchrers aus Kopenhagen, über die Ertheilung des » cuppollu-GesangunterrichtS in Däne mark nach deutschen Mustern. Herr Geisler, der sich auf einer Studienreise in Deutschland befindet, die ihn auch nach Leipzig geführt hat, wo die Hebungen und Leistungen des Thomanerchors in erster Linie und dann die Solmi- ationomethode von Carl Eitz, wie sie Herr Gustav Borchers hier lehrt, Gegenstand seines Studiums sind, hat schon seit mehreren Jahren in Kopenhagen eine Rc- >vrm des Schulunterrichts im u c-appolla-Gesang angc- bahnt, wozu deutsche Muster, besonders die Leistungen des DomchorS in Berlin, ihn seiner Zeit angeregt haben. In einem außerordentlich anschaulichen und für einen Aus länder mit hcrvorhebcnSwerther Beherrschung der deut- lchcn Sprache gehaltenen Vorträge schilderte er seine Methode, die Kinder zu einem vcrständnißvollen Singen zu erziehen. Wie bei dem Erlernen der Sprache die Nachahmungsmcthodc der ersten Kinderjahre abgelöst werden must von der bewußten Erlernung des Alphabets und der Begriffe in den Worten, so sucht Herr Geisler das Alphabet der Musik, die zwölf Döne der Tonleiter, dem Schüler bewußt zu machen und ihm eine corrcctc musi kalische Auslegung der Notenzeichen und bewußte Behcrr- chung der sonstigen musikalischen Elemente zu lehren. Durch ein pädagogisch außerordentlich geschicktes Ber ühren, bei dem besonders die erste Einführung der Noten- chrift in sehr glücklicher und dem Kinde verständlicher Weise erfolgt, erreicht er in kurzer Zeit, in den ersten zwei Schuljahren, die Fertigkeit im Vomblattsingen ein- und mehrstimmiger Gesänge, kleiner Canons und Fugen, und es ist auf dem von ihm eingcschlagenen Wege zweifellos möglich, das verständnißlose Gchörsingcn, unter dem auch unsere Schul- und Hausmusik schwer zu leiden hat, zu cr- «etzen durch einen Gesangunterricht, der zugleich wirklicher Musikunterricht ist. — Die Ausführungen des Vortragen den fanden reichen Beifall, um so mehr, da sie mit der größten Anspruchslosigkeit, vom Standpunkte des für eine heilige Sache Wcitcrstrcbenden, dargcboten wurden. Bei der darauf folgenden Discussion zeigten sich die mannig- altigen Sympathien, deren sich diese Bestrebungen auch bei uns erfreuen. Herr Gustav Borchers schilderte eingehend die Vorzüge der Eitz'schen Methode für den Gesangunterricht, Herr Organist Löbman n betonte be- 'vnders die Schwierigkeiten, in der Volksschule das musi kalische Vcrständniß zu wecken, und sprach seine wärmsten Sympathien aus mit -en pädagogischen Zielen des Red ners, Herr Theodor Salzman n sprach für die Heranziehung praktischer phonetischer Erläuterungen zu einer guten Lautbildung beim Singen, während der Un terzeichnete vom Standpunctc des Sologcsanglehrers aus die Nützlichkeit der Tonic-Solfa-Methodc für den Au- ängcrunterricht betonte. Alles in Allem empfanden die Anwesenden erquickende Anregung und lebhaften Dank für die Veranstaltung dieses Vortrages, dem der Vorsitzende, Herr vr. Arthur Prüfer, in warmen Worte« Aus druck verlieh. Man schied mit dem Bewußtsein, daß der Zweck der noch jungen Gesellschaft, durch Austausch zu ördern, an diesem Abend in schöner Weise erreicht war. — Von internen Angelegenheiten der Ortsgruppe ist noch mitzuthcilcn, daß Herr Hofrath vr. v. Hase, der bisher n dankcnsiverthcr Weise das Amt des Casscnwartcs ver waltet hat, von seinem Amt zurückgetretcn ist, und daß Herr W. R. Linnemann, der Bitte deS Vorstandes entsprechend, von nun ab die Pflichten deS Caffcnwarts übernommen hat. Vr. i>siil. Martin Schdcl; Schriftführer. * Wie wir von Herrn Eugen d'Albert brieflich erfahren, wird demnächst die Urcrstaufführung seiner Oper „Der Improvisator" in Berlin stattfindcn, am 26. Februar soll dieselbe in Leipzig in Scene gehen. Bei dieser Gelegenheit thcilt uns Herr d'Albert noch Folgen des mit: „Ich möchte Ihnen noch sagen, wie tief betrübt ich bin, Prof. Klengel am 15. in Leipzig nicht begleiten zu können. An diesem Tage finden in Berlin wichtige Veranstaltungen statt, welche meine Anwesenheit dringend erheischen. Ich war gezwungen, dies Herrn Professor Klengel vorzustcllen und hat dieser in uneigennützigste^ Weise mir mein Wort zurückgegeben. Ich bedauere auf richtig, die Leitung meines Cello-Concerts, welches Klengel ganz wundervoll spielt, nicht übernehmen zu können." * Eugen d'Albert thrilt dem „B. Tgbl." mit, daß die vielfach verbreitete Notiz, seine neue Oper, „Der Improvisator" sei einem Märchen von Andersen entnommen, auf Jrrthum beruhe. Ersten» könnte es sich natürlich nur um den gleichnamigen Roman deS be- kannten Märchendichters handeln. Der Compouist legt aber Werth darauf, festgestellt zu sehen, daß auch mit diesem sein Werk nicht weiter als den Namen und die Gestalt deS Helden gemeinsam hat. Herr Pros. Gustav Suhle auS Wien wird am Fastnacht»- Dienstag, de» 11. Februar, Abends v/r Uhr, im Blauen Saale de» Krystall-Palaste» ein CompositionS-Concert geben, auf welches wir die musikalischen Kreise unserer Stadt aufmerksam machen. — Der Opernsceuen, Lieder und Balladen umfassende Abend wird unter gefälliger Mit wirkung de» Herrn Opernsänger» Han» Schütz vom diesigen Stadttheater stattsindeu, außerdem werden die Concertsangerinnen Frau Helene Lauschke-Niliu» und Fräul. Charlotte Waldow, sowie Herr Tenorist Blech- schm idt und Herr Bassist Strauß mitwirken. — Der Componist hat die Clavierbealeitung übernommen. — Billet» sind zu 3, 2 und 1 bei Herrn C. A. Klemm, Neu markt 28, und Abend» an der Casse de» Krystall-PalasteS zu haben.—Raimund bau 3ur-Mühle» erwirbt sich durch den erst maligen Vortrag de» vollständigen „Magellonen-CycluS" von Johanne» Brahm», Mittwoch, den 12. Februar, im Kaufhaus«, ein wesentliche» Verdienst. Dieser au» 16 großen Ge sängen bestehende Cyclu» gehört zu den erhabendsten Werken von BrahmS, und nur ein Künstler von so umfassender und hoher Intelligenz wie Mühlen wird in der Lage sein, dem Fluge de» genialen Componisten zu folgen. Der von HanS Schmidt verfaßte verbindende Text wird von Herrn Emil Greder, Mitglied unsere« Stadttheater» gesprochen, während Otto Hegne r, eine unserer vornehmsten Pianisten-Erscheinungen, die ungemein schwierige Clavier- Begleitung übernimmt. Angesicht» dieser drei be deutenden Künstler dürfen wir am 12. Februar einem sehr genußreichen Abend entgegenseben. — Professor Julius Klengel wird Sonnabend, den 1». Februar im Kaushauösaale ein zweite« Concert mit Orchester veran stalten und drei Werke von Kauffmaun, Gutheil und Eugen d'Albert unter Leitung de» Componisten vor tragen. — Teresa Coreno wird nur einen einzigen Clavicr-Abend in Leipzig veranstalten und zwar am Diens tag, den 18. Februar. — Die „Societa Mandolinistica r«»oi voi Er ¬ in li» «so diieäei Lipsiana" ist eine Vereinigung von Dilettanten,1 die sich die für unsere alte Musestadt Leipzig gewiß nicht leichte Auf gabe gestellt haben, die Mandoline- und Guitarre-Musik durch Chor- und Solo-Spiel künstlerisch zu pflegen und öffentlich zum Vortrage zu bringe«. Nachdem die „Societa Mandolinistica Lipsiana" nun em Jahr in aller Stille an der Lösung dieser ihrer Aufgabe gearbeitet ha», tritt sie am IS. Februar zum ersten Male mit einem Concert in die Oeffentlichkeit. Die Concertsängerin Fräulein Olga Wirz und die Harfenistin Frau Snoer haben ihre werthvolle Mitwirkung bei diesem Concerte zugesagt. DaS Concert selbst wird von dem Dirigenten der „Societa Mandolinistica Lipsiana", Herrn Alessandro Nob. Bertinelli, der bereits vor mehreren Jahren seinen Wohnsitz von Nom nach Leipzig verlegt hat und sich hier eines ausgezeichneten Rufes als Künstler erfreut, geleitet werden. — vr. Lud wig Wüllner giebt seinen dritten, zugleich letzten Liederabend Sonntag den 23. Februar im Kaufbaussaale. Für diesen Abend bat sich der geniale Künstler den Componist Hugo Wolf erwählt, dessen Gesänge der höchsten Beachtung werth sind. Herr Vr. Wüllner betrachtet es als eine Ehren pflicht, auch seinerseits sür den leider von bösem Geschick ver- solgten hochbegabten Tondichter einzutreten. In der Hos- musikbandlung deS Herrn C- A. Klemm sind zahlreiche Bestellungen auf Eintrittskarten für den Hugo Wolf-Abend eingegangen, so daß ein sehr starker Besuch zu erwarten ist. — Wie bereits im Jnserateutheil bekannt gegeben ist, muß in Folge eingetretener Hindernisse, das auf Montag, den 10. Februar, anHesetzle Außerordentliche Phtlharmonischc Concert zur Begründung eines Pensionsfonds sür die Mit glieder des Winderstein-Orchesters auf Montag, den 24. Fe bruar verschoben werden. Die bereits gekauften Karten be halten selbstverständlich ihre Giltigkeit und dauert der Ver kauf derselben unausgesetzt be» Herrn Pabst, Neu markt, fort. — Die Herren NöSger, Hamann, Hering, Heintsch und Hanke werden Freitag, den 28. Februar, einen zweiten Kammermusik-Abend zu billigen Eintrittspreisen im Hotel de Prusse ver anstalten. Das Programm wird demnächst bekannt gegeben. — Generalmusikdirector Fritz Steinbach wird demnächst mit der Capelle Sr. Hoheit deS Herzogs von Meiningen nack Leipzig kommen und Montag, den 3., wie Sonnabend, den 8. März die Ausführung der beiden letzten diesjährigen Philharmoni sche» Concerte übernehmen. Die interessanten Programme werden die Kunstfreunde unserer Stadt sehr erfreuen. Karten, wie Programme sind in der Hofmusikhandlung deS Herrn P. Pabst, Neumarkt, zu haben. — Im zehnte!» Phil harmonischen Concert des Winderstein-Orchesters werden als Solisten auftreten die Violinistin Frau Wilma Norman- Neruda, sowie der phänomenale Pianist Leopold Go dow Ski, der durch seine stupende Technik überall Aufsehen erregt. Er wird Leipzig zum ersten Male besuchen. Briefkasten der Redaktion (musikalischer Theil.) ' 4. k. in Leipzig. Wer der oder vielmehr die Nachfolger des verstorbenen Professor vr. Jadassohn und des im Juli von unserem Conservatorium scheidenden Studiendirectors Professor vr. Reinecke sein werden, wissen wir nicht; auch wird das Direktorium Les Institutes kaum schon schlüssig darüber geworden sein. Aber nach Len von Erfolg gekrönten Be- mühungen desselben, bedeutende, dem weiten Rufe des Leipziger Conservatoriums entsprechende Kräfte (selbst mit großen Opfern) beranzuziehen, ist nicht daran zu zweifeln, daß, wie cs für das Clavierspiel geschah, auch für den nicht minder wichtigen Zweig der Compositionslrhre eine überlegene, zirlbewnßte Autorität ge- Wonnen wird. Berichtigung. Eine in der gestrigen Abendnummer unseres Blatte» befindliche Notiz „Hänsel und Gretel im Lpernhause zu Madrid" ist der „Frankfurter Zeitung" entnommen, was hinzuzufügen wir vergessen hatten. Den an sich geringfügigen Umstand zu berichten beeilen wir unS deshalb, weil wir an der uns gegenüber nicht immer geübten Gepflogenheit, die Quellen anzuführen, nach wie vor frsthalten. — Tie Red. Wissenschaft. Notizen. Im Befinden Birch ow'S ist in den letzten Tagen eine Besserung zu verzeichnen gewesen. Der Patient verbrachte täglich einige Stunden im Stuhle sitzend. — Geheimrath Professor vr. von Bergmann hat die Absicht, in seiner Klinik eine äußerst interessante und bemerkenswerthe Operation vorzunehmen. Vor einiger Zeit wurde im Wolde bei Rittel unweit Könitz ein Schul mädchen Minna Rudat überfallen, vergewaltigt und furchtbar zuge- richtet, wodurch daS Mädchen die Sprache verlor. Bereits sieben Operationen zwecks Wiedererlangung der Sprache wurden an dem Kinde vorgenommen, aber immer ohne Erfolg. Jetzt will der be rühmte Chirurg versuchen, dem unglücklichen Kinde durch Einsetzung eine- künstlichen Kehlkopfes und eine eigenartige Behandlung die Sprache wiederzugeben. — Der Geheime Oberbaurath Prof. Berndt von der Darmstädter Technischen Hochschule hat einen Ruf nach Berlin erhalten, aber abgrlehnt. — Landwirthschastsinspector Georg Kuhn in Ladenburg liest jetzt in Heidelberg Landwirthschafts- lehre. — Professor Jacob Wackernagel in Basel kommt nach Göttingen als Nachfolger des nach Berlin versetzten Professors W. Schulze. — Regirrungsrath vr. K. v. Tubeuf, Vorsteher der biologischen Abtheilung im Reichsgesundheitsamt, hat einen Ruf als Nachfolger Hartig's an die Münchener Universität erhalten und an genommen. — Durch die Presse ging vor Kurzem die Mittheilung, der österreichische Asrikareisende vr. Emil Holub sei Mitte Januar gestorben. Der Vorsitzende der Abtheilung Frankfurt a. M. der Deutschen Colonialgesellschaft, SanitätSrath vr. Emanuel Cohn, ein persönlicher Freund des Todtgesagten, richtete daraufhin an die vermeintliche „Wittwe" ein Beileidsschreiben, worauf folgender Bries bei ihm einging: „Wien, 2. Februar 1902. Für den guten und herzlichen Nachruf und das liebevolle Angedenken, das Sie mir auch nach meinem Tode bewahren, sage ich meinen besten Dank. Todt bin ich wohl noch nicht, aber nun schon den sechsten Monat bettlägerig und so elend, daß ich nicht einmal selbst Ihnen schreiben kann. Ein Folgeübel der Zambesi- Malaria, in einer den hiesigen Aerzten neuen Form austretend, hat mich dem Grabe nahe gebracht, indem «S, zuweilen bis siebzig große Geschwülste auf einmal bildend, nicht bloS die MuSculatur der Hände und Füße durchsetzte, sondern dann auch den Kopf, das Gesicht, den HalS sammt äußerem Kehlkopf und schließlich den ganzen Unterleib ergriff. Nun ist die Knotenbilduug im Rückgang begriffen, allein mein« Muskeln sind geschwunden, und ich bin so schwach, daß ich mich nicht rühren kann. Weiß der Himmel, wann ich wieder das Bett verlaßen kann. Alle angewandten Mittel schlugen fehl. Mit den herzlichsten Grüßen Ihr getreuester vr. Emil Holub." Bildende Künste. Leipziger Kuustverein. SouderauSstrlluvgen von Eugen John in Berlin, George von Hoeßlin in München, Otto H. Engel in Berlin, Prof. Konrad Lessing in Berlin und Ed. KasparideS in Wien; ferner sind ausgestellt Gemälde von Raffael Schuster-Woldau in München, Paul Schultze-Naumburg in Berlin, Prof. Julius Jacob in Berlin, Joh. G. Dreydorff auS Leipzig, C. Horn in Cassel, Walter Tiemann, A. Klamroth, Curt Tuch, Frau Wolff-Arndt in Leipzig, Alexander Koester in München, Eugen Kamps in Düsseldorf, Friedr. Stahl, Frau Sabine Rricke, Georg Lndwig Meyer, Marlin Brandenburg in Berlin, Frau M. Simrock-Michael in Eharlottrnburg, Paul Herrmann in Dresden, Richard Pirtzsch in München, Adam Friedrich Oeser-s-, sowie Sculpturen von Franz Pernat, Professor Thoma» Dennerlein in München, A. Lanner in LeiSnig, Pros. Max Klinger in Leipzig, Arthur Bolkmann tn Rom, Elise Bryrer-Wiking In München, Paul Hütttng in Friedenau- Berlin, Silbrrnagel in Wien, Paul Sturm und Reinhold Carl in Leipzig. 8 In Del Vecchio'» Ausstellung für Kunst oller Art und Zeit sind gegenwärtig u. A. neu ausgestellt: Collectiv-AuSstellungen von O. v. Kamekr f, H. v. Walther, Otto Glaser (Aquarelle) Werke von H. Wrage: „Im Abendsonnenschein", N. v. Astudin: „Im Dtakholderthal am Rhein", Iac. Hoffmann: „Eommermorgen in der Rhttn", „Am llglaiser", Aug. Nieprr: „Apfelschälerin", „Niederländ. Trinker", Prof. Hugo Knorr: „Regen", H. Heubner: „Die Scheffel palmen bet Bordighera", C. Wrinert: „Im Buchenwald", Prof. R. Rößler: „Tanz", „Gesang", I. Rollin: „Winterabend im Walde", I. Wermi „Mondnacht an der schwedischen Küste", I. Gouyot: „Wintrrlandschasl", A. Binder: „Angenehme Unterhaltung". Ferner Das beste läMke Lelrä nk! ! Ovberall ?u baden 6rÖ8Lt6s Lvstes ttotsl vsutLotüLväs Central-Hotel, Berlin WM" (üenenllder Oentrnldndndok krleckrlebotrasse. "MW vremiier, lMMMe 3. unentbehrliche 2adu-6rcme erkält <kie ^äk»e rein, weiss «nck Aesunck. Große i Regie: j Margav von Gras vc Go Valentn Raoul 1 Marcel, Graf vc Cossä, de Retz, Maurev Tavann Meru, Thore, Bei der vorliegenden Nummer befindet sich für die Abonnenten des OstenS Leipzigs eine Souderbeilage vom Tiana-Bad in Leipzig, auf welche an dieser Stelle noch ganz besonders hin gewiesen sei. Von der Firma Bauer 4c Cie., Sanatogen werke in Berlin, befindet sich bei der Gesammtauflage der vorliegende» Nummer eine Sonderbeilage, welche der Beachtung der Leser empfohlen wird. »trklt« die« ü Nlähigk crbieter einen i Kosten keinerte brenne, Ios KokIen8sui'e5pl'uijL Laor-vLsslüdlivdt Aultiplex-Oaskernrünäer k V, viumdLosor, Fernspr. 2053. Weststraße 12. Jnstandnaltnna in» Abonnement. - , s, -t/kbsrsärts tlur äs/ 500 Ämmei' von 3 M. — 25 lVIK. Leipzig. V« i>i»r»rkt 27. vsrndLrck Llammsr Schtthmachermeister, Kurprinzstr. I I, empfiehlt sich zur Anfertigung von Schuhen und Stieseln sür kranke und empfindliche Fuße. Werk» von Oswald Gottfried, Hermann Wölfert, K. Stockmeyrr, Friedrich Stoffert, Franz Maeaer, Pros. Ernst Körner, Albert Stagura, Benj. Linnig, H. Siemiradzki, N. Sichel, E. Meissonier, E. Hebert, B. Adam, S. Vanutelli, M. Stiller, A. Corelli, W. Brozik, Gabriel Max, Adolf Echtler, F. Andreotti, Paul Grolleron, A. Seitz, Julius v. Payer, G. Jgler, H. Weber, Franz v. Lenbach, Prof. G. Lutteroth, Walther v. Bonge, Th. Blache, Ferd. Lechner, Ludwig Dettmann u. v. A. 8 Im Kunstsalon Mtttentzwey-Wiudsch, Ritterstraße 1—3,1. sind zur Zeit neu ausgestellt: Eine Collection von Otto Göbel, Bad Tölz; namentlich Motive aus der Umgebung von Bad Tölz, ferner Collectionen von: Rudolf Schramm, Zittau, und Waldemar Knoll, Coburg, ferner Las sensationelle Gemälde von William Krause, Dresden, darstellend: „Zwei Welten", und Einzelwerke von bekannten Meistern. 8 Knntthalle P. H. Beyer 4c Sohn, Echulstraße 8. Im Oberlichtsaale sind zur Zeit ausgestellt: Collectionen von Lucien Frank-Brüssel, James Paterson-Glasgow, W. Tiemann-Leipzig, M. Roßbach-München, Fritz Stahl-Rom, A. Krüger-Berlin, belgische Aquarelle rc. Ferner sind noch ausgestellt: Oelgemälde von Hans Licht-Charlottenburg, Müller-Mohr-Leipzig, Frz. Gräsjel-München, Else Michael-Leipzig, W. de GoumviS-Basel rc. 8 In dem Atelier für einfache und künstlerische Decoratious- Malerei, sowie für Kunstgewerbe, Kirchenkunst, Glas- und Gobelin malerei des Herrn Oscar Winthcr Gottschedstraße 22, befindet sich gegenwärtig eine Verkaufsausstellung von Originalen aus Lein Besitze der weltbekannten Jllustrtrtcn Zeitung. - L-rsaviL j . , »rüIU 2. > „Tm-Wii-Rem" I-öhrspl. d>o. 1 (korlceUn Ilestuurant) besorgt s«1t I8«v Vr- luitteluox in jecier Lrt Vvrkomnm. ob In- ocker^uslauä; ebenso: Vaplpruilipko IlIKlkllnst -"chr «evisseol, u. verschriee, tür »VI U allOlillv NULCllllll 5-10^! über 1 »wilien , Vermöeen , u. Lescdäklsverkältuixss (Uitqilt, Verennxenb., Iluk, DUoktiebcit, Olmrskter, Xauk, Lctbeilieuu»). Vink. öreüitLusk. 2 Delexr. v<1. vilauslr.bost.ckopp. vreis u. Vepcsebeu. rlbounem. billiger, ^ciresseii u. Leeutellbesobackune, lutorvouireu etc. ^usiubrlicbs vrospeetc gratis, lvullileurekerevreu aut tust alle Ltaütv ru ^eileriuaous viusiokt. LvvLLvLuv, stilvoll« i Lini-irrklungsn. Ltakllssomevt »llererstsu Kanxos. vr»«»d. a. N»l»»rl. Ui>-»l»eti«r UoNt»ker»al. vo» 12« Wunscd kostenlnss vntsrdrsitune meiner NauptooUsctioo. ö «»»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder