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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020221028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902022102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902022102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-21
- Monat1902-02
- Jahr1902
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ausgeschlossen bezeichnet werden, daß di« Minimal»»!!«, de« Antrag Herold entsprechend, erhöht würden. Wolle di« Mehrheit des Reichstag! nm jeden Preis hohe Zölle aufricht ««halten, dann müss« sie daS System der Miuimalzülle ganz fall«» lassen und Ille« -«» Beliebe» dar R«,l«rv»g anhaimstellea. Der Staatssekretär weift sodann d«S Näher«, an» einer Red« de« Fürsten vi-marck bei Verhandlungen über ein«, Handelsvertrag mit Frank- reich nach, »I« innig gemetnpoltttsche und handelspolitisch« Fragen mit einander sich verquicken. Der Staatssekretär schließt mit der Erklärung, daß, wie der Reichskanzler schon deutlich zu erkennen gegeben habe, die verbündeten Regierungen „für diesen Antrag in keinem Stadium der Verhandlungen zu haben sein würden." * Berlin, 20. Februar. Die diesjährige or- deutliche Mitgliederversammlung - e » Deutschen Flotte «»Verein» fand hier heute unter dem Vorsitze des 1. Viccpräsidcnten Fürsten Otto zu Salm-Horstmar statt. Aus dem Jahresberichte sei noch» malS hervorgehoben, -aß die Mt t g lie d e rz a h l von «00 000 Köpfen Ende 1900 auf «26 201 am 81. Deccmber 1901 gestiegen ist. Die Zahl -er Ortsgruppen und BertrauenSmännerstellen hat sich im Berichtsjahre von 2484 Ende 1900 auf 2693 am 31. Deccmber 1901 vermehrt. Diesem ziffernmäßigen Anwachsen entspricht da- reichhal tige Arbcitsprogramm, das der Verein im abgelaufenen Jahre erfüllt hat. Das Monatsblatt „Die Flotte" wurde in einer Gcsammtauflagenhöhe von 3 346 460 Abdrücken au-gegeben und ist jedem Mttgltede trotz de» vielfach nur sehr geringen Jahresbeitrages unentgeltlich zugestellt worben. Bon den zahlreichen übrigen Veröffentlichungen erwähnen wir nur die „Allgemeine Martne-Correspon- denz", das „Jahrbuch -eS Deutschen Flotten-BeretnS", den „Wegweiser zu den Laufbahnen in der Kriegs» und Handelsflotte", die „Rassowtafeln" n. s. w. Wie friiher, hat sich der Verein auch im Jahre 1901 die Aufklärung der breiten Schichten über Seewesen durch Veranstaltung zahlreicher Vorträge angelegen sein lasten, zu denen er gänzend Biograph-Vorstellungcn, Marine-Ausstellungen, Martneschanspiele, Sonderfahrten zur Wasserkante, Auf stellung von Flottenmutoskopen u. s. w. hinzutreten. Be sonders erfreulich ist die Bethätigung des Vereins auf dem Gebiete der W o h l f a hr t S b c str e bu n g e n. Der für die Kriegsinvaliden bcS Chtnafeldzuges gebildete „China- fonbS" hatte am Ende des Berichtsjahres die Höhe von 157 415,03 .4! erreicht, nachdem bereits zu Weihnachten 4000 an Unterstützungsbedürftige ausgchändigt werben konnten. Für Seemannsheime, ScemannS- mtssionen, Marine -Frauenveretne und den „DeutschenGchulschiffverein" sind bis zum 31. Deccmber 1901 insgesammt über 30 000 aufgcwandt; die Büchereien der Seemannsheime und Seemannsmissio nen, sowie viele Volksbüchereien wurden durch Ueber- lastung zahlreicher UnterhaltungS- und Belehrungs schriften unterstützt. Unter lebhaftem Beifall wurde in der heutigen Versammlung die Absendung folgender Hul » btgungsdepeschen an den Kaiser nach Huber tusstock und den Prinzen Heinrich nach New Dork beschlossen: „An Seine Majestät den Kaiser, Hubcrtusstock. Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät legt die heute hier tagende, aus allen Gauen des Vaterlandes zahl reich beschickte Mitgliederversammlung -es Deutschen Flotten-Verein» ehrerbietigen Gruß zu Füßen. Wir sind durchdrungen von der Ueberzeugung, daß bas Interesse des Reiches, wie das jedes Einzelnen eine große Handelsflotte und zu deren Schutz eine mächtige Kriegsflotte erfordert. Freudig wollen wir Mitarbeiten, baß diese Anschauung Allgemeingut werde. Otto Fürst zu Salm, Erster Bice-Präsident." „Prinz Heinrich von Preußen, New Pork, Nacht „Hohenzollern". Die Mitgliederversammlung des Deut schen Flotten-Veretns sendet ehrerbietigen Gruß, wünscht glückliche Fahrt und frohe Wiederkehr. Fürst Salm." Auch an den Fürsten zuWie - wurde ein Telegramm mit besten Wünschen für baldige Genesung nach -em Süden entsandt. Die neuen Satzungen wurden gutgcheißen. — In der Nachmtttagssitzung nahm der Flotten-Verein zunächst die Neuwahl -es Vor- standes vor. Der bisherige erste Vtcepräsident Otto Fürst zu Salm-Horstmar wurde unter lebhafter Zustimmung durch Zuruf zum ersten Präsidenten gewählt. Zum ersten Stellvertreter wurde der selbst nicht armesende Staatssekretär a. D. Admiral Hollmann vorge schlagen. Da sich aber auch verschiedene Stimmen sanden, die den Reichsrath Frhrn. v. Würtzburg (München) an die Stelle -es ersten Vicepräsidenten gesetzt zu sehen wünschten, um Bayerns Einfluß im Vorstand noch mehr als bisher zu berücksichtigen, wurde zur Wahl durch Stimmzettel geschritten. Mit großer Mehrheit wurde hierbei Admiral Hollmann gewählt. Reichsrath Frhr. v. Würtzburg wurde danach einstimmig auf den Platz Les zweiten Stellvertreters berufen. Inzwischen war auf da» HuldtgungStelegramm an den Kaiser folgende Antwort eingetroffen: HubertuSstock, 20. Februar. „Die von dem Deutschen Flotten-Verein mir dar- gebrachte, von wahrhaft patriotischem Geiste durchwehte Huldigung habe ich mit Befriedigung entgeaengenom- men. Ich bitte Euere Durchlaucht, den Mitgliedern dafür meinen aufrichtigsten Dank zu übermitteln. DaS Streben de» Verein», da» Berständntß für die Ent wickelung Deutschland» zur See im ganzen Vaterland« thatkräftig zu fördern, kann ich nur auf das Wärmste anerkennen. Ich werde Las Wirken de» Vereins auch ferner mit sympathischem Interesse verfolgen." Zum Vorort der nächsten Mitgliederver sammlung wurde einstimmig München gewählt. — Gelegentlich der Feier deü kaiserlichen Ge burtstages in Kalkutta wurden zwischen dem deutschen Kaiser und dem Vicekönig von Indien die folgenden Depeschen gewechselt: Vom VIceköuig an Se. Majestät, de» deutschen Kaiser. Kalkutta, den 27. Januar: „Anläßlich des Geburtstage- Ew. Kaiserlichen Majestät und in dankbarer Erinnerung der reichen Gab« an Indien, al» »« unter der HunqerSnoth litt, nahm ich mir heute das Ber- gnügen, auf einem Bankett die Osficiere Ew. M. S. „Thetis", des ersten deutschen Kriegsschiffes, das nach langer Zeit Kalkutta besuchte, zu bewlrthen. Ich benutze di^Gelegenheit, Tw. Kaiserlichen Majestät meine ergebenen Glückwünsche zu entbieten." Darauf lief die folgende telegraphische Antwort ein: Bon dem deutschen Kaiser an S«. Excellenz, den Bicekönig, Berlin, L9. Januar: „Meinen besten Dank für Ihr liebenswürdige« Telegramm und die freundliche Erinnerung meine- Geburt-tage-, ebenso für die den Officierea Meines Schiffes gewährte Gast- freudschaft." — „Sicherem Vernehmen" der „Köln. Ztg." zufolge, ist der Generaloberst der Cavallerie, Freiherr von Loö zu Bonn vom deutschen Kaiser auSersehen worden, nach Rom zu reisen, um am 3. März dem Papst zum Eintritt in das 25. Jabr feine- PontificatS die kaiserlichen Glück wünsche zu überdringen. Frhr. v. Lsö bat schon einmal eine ähnliche außerordentliche Botschaft zum Papst ausgerichtet. Er überbrachte Leo XIll. am 19. Februar 1893 die kaiserlichen Glückwünsche zum 50jährigen Bischof-jubiläum und über reichte zugleich als Ehrengeschenk de- Kaiser« einen besonder kostbaren und künstlerisch schönen Ring als ein Symbol der bischöflichen Würde, zu der der Papst damals vor 50 Jahren erhoben worden war. Dem „Berl. Tgbl." wird außerdem gemeldet, daß auch der Freiherr v. Hertling zu der Mission gehören vürfte. Die Mission werde au- mebreren Personen bestehen, welche sich jedoch nicht in corpore nach Rom begeben, sondern dort einzeln eintreffen würden. Ob sie zum Papstkröiiungstage, dem 3. März, bereit- sämmtlich in Rom anwesend sein würden, erscheine noch fraglich. — Der Kaiser beabsichtigt, wie nunmehr festzustehen scheint, im Juni dem 75jährigen Stiftungsfest des Eorp» Borussia beizuwohnen und bei diesem Anlaß einige Tage in Bonn zu verweilen. — Der Kronprinz wird demnächst einer Einladung zum Besuche de- Prinzen Rupprecht von Bayern, des Enkel- de- Prinz-Regenten Luitpold, in Bamberg Folge leisten. Bei dieser Gelegenheit wird Kronprinz Wilhelm im Kreise de- OjficiercorpS des 1. bayerischen Ulanen-Regiments, bei dem er bekanntlich ä la snito geführt wird, an einem ihm zu Ehren zu veranstaltenden Festesten im Casino theil- nehmen. — Vor der heutigen Plenarsitzung de- BundeSrathS berietben der Ausschuß für Handel und Verkehr und der Au-schuß für Justizwesen. — Den Anlaß zur Aufhebung de- Einfuhrverbot- für lebende- Vieh au- Galizien hat, wie der „Allg. Fleischer-Ztg." mitgetheilt wird, eine Zurückweisung galizische» Rindviehs auf dem Schlachthof in Pleß (Ober schlesien) gegeben. Da» Vorkommniß veranlaßte die öster reichische Regierung, bei der preußischen Regierung auf diplomatischem Wege vorstellig zu werden, und daraufhin erfolgte die Aufhebung de- Verbot-. — Neue socialpolitische Debatten kündigt folgende Interpellation an, die die socialdemokratische Fraktion in ihrer gestrigen Sitzung einzubringen beschlossen hat: „Ist e» dem Herr» Reichskanzler bekannt, daß im Widerspruch zu dem klare» Wortlaut d»S 8 35 der Gewerbe-Ordnung ond der Eiklärung, welche der Staatssekretär deS ReichSomtS deS Innern Graf von Posadowtky im Reichstag in der Sitzung vom 23. No- ' vember 1899 abgegeben Hot, die Polizeibehörde zu Beuthen Len dortigen Arbriteriekrrtär Herrn vr. Winter, weil dieser angeblich fremde Recht-aogelegenheiten gewerbsmäßig besorge, zur Anmeldung > bcS ArbeiteriekretariatS als eines Gewerbebetriebe- durch Geldstrafen zu zwingen sucht? Und waS gedenkt der Herr Reichskanzler dagegen zu thun?" — Der preußische Krieg-minister hat durch die heute zur Ausgabe gelangte Nummer 6 deS „Armee-VerordnungSblatteS" folgende Cab in ets-O rdr e, betreffend dir Gle ichwer thig- keit der Zeugnisse der Gymnasien, Realgymna sien und Ober-Realschulen für den Officierderuf, bekannt gegeben: Auf den Mir gehaltene» Vortrag bestimm« Ich: Li« Reifezeugnisse der deutschen Gymnasien uud Realgymnasien der preußischen Ober-Realschulr» sowie der al» gleichberechtigt auerkannte» höheren Lehranstalten sind für de« Officierberus als Nachweis de- erforderlichen wifleuschaftliche» Bildungsgrade» gleich- werthig. Di« Primanerzeugnist« dieser Anstalten berechtigen zur Ablegung der Fähnrich-Prüfung. Ober-Realschüler haben in der Fähnrichsprüfung die fehlende Keuutuiß de» Lateinische» durch Mehrleistungen in anderen vorgeschriebenea PrüsuagSsächern auS- zugleichen. Da» KriegS-Ministerium hat hiernach daS Weiter« zu veranlassen. Berlin, de» 6. Februar 1902. Wilhelm. An da- KriegS-Ministerium. vo» Goßler. — Die preußischen Provinzialregierungen sind von der Centralinstanz veranlaßt worden, in ihren Verwaltungs berichten in Zukunft auch die Frage der Schulhygieine zu erörtern und sich darüber zu äußern, ob die Dienstanweisungs vorschriften der Kreisärzte sich bei ihrer praktischen Hand habung bewähren und eine geeignete gesundheitliche Beauf sichtigung der Schulen in genügender Weise sicherstellen. — Zu einem Jerusalem-Diner fanden sich heute Abend wie alljährlich die Theilnehmer au der officiellen Festfahrt auf der „Mitternachtssonne" nach Jerusalem im Jahre 1898 mit ihren nächsten Angehörigen zusammen. DaS Mahl fand im Künsrlerhause statt. Die Arrangement- hatten wieder der Minister de- kgl. Hauses v. Wedel, Regierungspräsident Frhr. v. Seherr-Thoß und Geh. Hof kammerrath vr. Wühlich übernommen. Etwa 100 Damen und Herren hatten sich eiugefunben. Den Toast auf den Kaiser brachte Minister v. Wedel au»; CultuSmintster Studt gedachte feine- verstorbenen Vor gänger- Exc. Bosse und trank auf oie gemeinsamen Erinnerungen. Präsident de« evang. Kirchenrath- Exc. v. Barkhausen, der mitthetltr, daß infolge einer kaiserlichen Ordre da- Institut sür Altrtthums- wissenschaft in Jerusalem binnen Kurzem in» Leben trete» wird, toastete auf da- Lomirs. An den Kaiser und di« Kaiserin i» HubertuSstock wurde ein Telegramm abgesandt, welche» lautet«: „Euren Kaiserlichen und Königlichen Mairstäten bringen hundert Theilnehmer der Festfahrt zur Einweihung der Erlvserkirchr bei fröhlichem Erinnerungsfeste ihre ehrfurchtsvollsten Huldigungen dar. Gez. Barkhausen, Studt, Wedel." — Der Corvetten-Capitän L la suihs der I. Matrostndivision, Flügeladjutant deS Kaiser- v. Grumme, ist unter Aushebung ber ü la. suitv-Stellung bei der I. Matrosendivision zum dirnst- thuenden Flügeladjutanten deS Kaiser- ernannt worden. — Der Bevollmächtigt» zum BuadeSrath, sachsen-altenburgijche Staatsminister von Helldorff ist in Berlin eingetroffen. — Boni SeehandlungSpräsidrnten vr. H «t l i g « n stad t wurde berichtet, er wolle seine Staatsstellung quittiren und in die Dienste einer Privatbank treten. Die „Tgl. Rdjch." bezweifelt die Nachricht. — Dem Miteigenthümer der „Kölnischen Zeitung" vr. jur. Josef Neven du Mont in Köln ist der llhara'ter al» Lommerzienrath verliehen. T Lübeck, 20. Februar. Die „Lüb. Anz." melden: Das lübeckische Staatsbudget schließt mit einem Fehlbeträge von rund 300 000 ab. Hierzu kommt noch da- Mrhr- erforderniß de« neuen Beamtenetats in Höhe von 200 000 so daß rund 500 000 ^tk auf die Reservecafse anzuweise» stkd. * Hamburg, 20. Februar. DaS Hamburger Staats budget für 1901 schließt mit einem Fehlbetrag von fünf einhalb Millionen Mark ab. * Koblenz, 20. Februar. DaS großherzogliche Paar von Luxemburg ist zum Besuch deS ErbgroßherzogS von Baden hier ringetroffen. * Aus Württemberg. Um der ultramontanen Presse jede Möglichkeit eine- „Mißverständnisse-" zu benehmen, veröffent lichen sämmtliche Mitglieder des Ausschusses de- katholischen Lehrervereins folgende Erklärung: „Gegen die Erfindung, daß wir gemeinsam eine Zurücknahme der in Ravensburg beschlossenen SchulaussichtSthesen empfohlen hätten — sie wirklich zurückzunehmen, würde unsere Tompetenz übersteige» — wurde unsererseits schon in der politischen Presse protestirt. Wir erklären unS hiermit auch an dieser Stelle gegen di« Zurückziehung, welche übrigens kein einziger im „BereinSboten" veröffentlichter Bezirksbericht verlangt hat." Der Vorstand Ruf fügt dem noch bei, er coustatire wiederholt, daß ihm kein Auftrag vom Ausschuß ertheilt worden sei. Wie ist die klerikale Presse denn blos auf ihre Mittheilungen gekommen? Oder waren diese Ausstreuungen nur eines von den kleinen harmlosen ultramontanen Mittelchen, durch die dem vom CultuSminister v. Weizsäcker ausgearbeiteten Gesetzententwurf über die fachmännische Schulaufsicht im Hauptberuf eutgegengearbeitrt werden sollte? Oesterreich-Ungarn. Vermählung; Die Triester Unruhe«; Die Dentschcn und ber Ausgleich. * Wie«, 20. Februar. Bet der heute aus Anlaß der Feier der goldenen Hochzeit des Erzherzogs und der Erzherzogin Rainer stattgehabten Fami- 12S8 Zusammenbruch entgegen gehen wollen, müssen ihre Un- terttcht-anstatten den deutschen Mustern nachzubtlden suiben; nur so können sie sich auf das gleiche industrielle und commerctelle Niveau erheben." Diese Aeußerung er scheint um so VemerkenSwerthcr, als sie au» britischem Munde kommt. UeVer die Stellung Amerikas zur Maussschurei. frag« hat, wie jetzt au» Washington gemeldet wird, Staatssekretär Hay am 1. Februar an die Re gierungen Rußlands und Chinas folgende Mttthei- ltM- gerichtet: „Die Regierung der Bereinigten Staaten kann ein Abkommen, wodurch China einer Körperschaft oder Gesellschaft ausschließliche Rechte oder Privilegien für den Betrieb von Bergwerken, die Errichtung von Eisenbahnen oder sonst in irgend einer Weise für die in dustrielle Aufschließung -er Mandschurei ertheilt, nur mit -er ernstesten Besorgniß betrachten. Dies schafft ein Monopol, das offensichtlich die Vereinbarungen der zwischen China und -en fremden Mächten abgeschlossenen Verträge durchbricht, wodurch die Rechte der amerika nischen Bürger ernstlich betroffen werden. Es beschränkt ihren rechtmäßigen Handel, da dieser nachtheiliger Classi- fietnmg, Einmischung und anderer Bcnachtheiligung aus- gesetzt wird, und birgt in hohem Grade die Gefahr in sich, daß die Gouveränetätsrechte Chinas in diesem Theilc seine- G«-iete- dauernd beeinträchtigt werden; zugleich vermindert eS seine Fähigkeit, seinen internationalen Ver pflichtungen nachzukommen. Außerdem würde ein der artige- Zugeständntß Chinas zweifellos Forderungen anderer Mächte nach gleichen ober ähnlichen ausgedehnten Bortheilen in anderen Gebieten deS chinesischen Reiches zur Folge haben, und das unvermeidliche Ergebntß würbe -er vollständige Schiffbruch -er Politik der absolut gleichen Behandlung aller Nationen in Bezug auf Handel. Schifffahrt und Verkehr innerhalb der Grenzen des chine sischen Reiches sein. Andererseits widerspricht die Er reichung derartiger ausschließlicher Vorzugsrechte durch eine Macht für den Handel ihres Landes den von dem kaiserlich russischen Minister der auswärtigen Angelegen heiten ber biessetttgen Regierung wiederholt übermittelten Versicherungen, die kaiserliche Regierung habe die Ab sicht, in China die Politik -er „offenen Thür" zu befolgen, wie sie von ber Regierung der Vereinigten Staaten be fürwortet wird und von allen Vertragsmächten, die in jenem Reiche Handelsintereffen haben, angenommen ist. AuS diesen Gründen unterbreitet die Regierung der Ber einigten Staaten, jetzt wie früher von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, ber ganzen Welt die Wohlthaten des un gehinderten Verkehres zwischen China und den Mächten auf der Grundlage gleicher Rechte und Vorihcile sür Alle zu sichern, -a- Vbenstehende der ernsten Erwägung der kaiserlichen Regierungen Chinas und Rußlands, in der Zuverficht, bah sie dessen Bedeutung durch Ergreifung solcher Maßnahmen anerkennen werden, die die gerecht fertigte und natürliche Besorgniß der Bereinigten Staaten auf-eben." Deutsche- Reich. * kserltli, 20. Frbruar. Die nickt vertraulicken A«uße rungeu de- Staat-srkretär- Graf Posa- dowski- in der gestrigen Sitzung der Zolltarif.Com- missiow lautetrn nach jetzt vorliegenden ausführlicheren Pressemeldungen folgendermaßen: Unf«r Handel hat sich auch unter der Geltung eines Fünfmal!- zolle- für Roggen früher gedeihlich entwickelt. Di« Kauffraft des Londe» hat nicht nachgelassen, di« Lrimiaalität ist nicht gestiegen, di« BolttNnrmehrnng ist nicht zurückgegangr», kurz, all« Be fürchtung»«, «elche an die Einführung eine» FünsmarkzolleS für Roggen gnknüpst wnrde«, sind dnrch die Thatfachen nicht bestätigt worden. E» geht nicht au, bei Erörterung der Getreidezüllr aus Irland od«r Dänemark zu »xemplificlreo, da in beiden Gebieten die vertzältaiss» ganz ander» liege» al- bei un«. Da- „grüne Eiland" ist durch de« Golfstrom begünstigt, und di« Landwirtbschaft Hot dott deshalb vorwiegend mit Weideland zu rechnen, ähnlich wie in Dänemark »ad Oldenburg, wo di« Marschen ihrer Natur nach zu Weideland „«schaffe« sind. Für die Regelung unserer Zollsätze können nur die Bruttokoftrn der Erzeugung diesseits und jenseits der Grenz« »aßgvbend sei». DieZollsätze de» Entwurfes für Getreide sttlendtoäußrrst« Grenzlinie dar, von einem Doppeltarif ist im EnNnnrf nicht di« Red«. Di« Festlegung von Minimalfätzen für vier G»treide«ck«n soll nur «in« feierlich« Erklärung der Absichten der Regierung sei». Bier Mintmalzölle mache» aber noch keim» Doppeltarif. — Im Tarifentwurf sind die verschiedenen inländische« Juttresse» gegen einander abgewogen worden. Rachdmn mm aber einmal diese S«»gleichung der Interessen im Lnrtsentwnrs ftatt^'efnnden hat auf Grund aufrichtigsten Wobl- m^i«»- für di« lawdwtrthjchastlichrn Interessen und «ach reiflichster Prüfung aller tu Frage kommenden Verhältnisse, muß e-alS durchaus Hause zu, wo ihnen von -er Verai Eck-ofsi- Stimme entgegenfchallten. » * - — — -- so Hefter, wiesie hier wohl noch niemals zuvor gesprochen Frau von Linden lachen-, ehe die Majorin anworten konnte, „vielleicht, lieber Schleinitz, bringen Sie auch das Kunststück noch zu Wege, eine Gegnerin -cs Sportes zu bekehren!" „Ich, eine Gegnerin des Sportes —?", meinte Stephanie kühl, „nicht, daß ich wüßte, gnädige Frau! Es entsprach nur nicht meiner Stimmung, zu reiten oder zu radeln, um so fleißiger habe ich das Boot auf dem See benutzt. Unter den blühenden Bäumen -es jenseitigen Ufers habe ich manche Stunde verträumt." „Ah —", jetzt tauschten Echhoff und Selma einen schnellen Blick des Einverständnisses, „so waren Sie es doch, die unseren lieben Eckhoff mit Ihrem Gesang ganz nervös und melancholisch machte!" rief Selma, ärgerlich erröthend, denn sie hätte jetzt wer weiß was darum ge geben, wenn dieses Thema nicht angeregt worden wäre. „O, das bedauere ich", sagte Stephanie einfach, „ich glaubte nicht, daß mich dort Jemand hören könnte!" „Frau von Linden übertreibt", erklärte Eckhoff kalt, „cs muthet natürlich seltsam an, wenn man an einem glanzvollen Frühlingstage solch' ein todeStraurtgeS Lied hört."! „Nein, Herr von Schleinitz", lautete die ruhige Ent gegnung, „ich nicht." Die Majorin streifte mit einem halb bedauernden, halb unsicheren Blick das junge Mädchen. „Wenn Sie unseren lieben Gast dazu bewegen könnten, daß sie die Trauerkleider ablegt", sagte sie in ber ihr eigenen, wohl wollenden Weise. „Diese schwarze Farbe wirkt so un natürlich bei einem jungen, anmuthtgen Mädchen und sie verleitet unwillkürlich zu ernsten Gedanken. Ich möchte Fräulein Stephanie gar zu gern einmal in Hellen, lichten Gewändern sehen, aber sie will mir -en Gefallen nicht thun." Die Majorin war eine zur Corpulenz neigende Dame mit einem vornehmen, vollen Gesicht. Sie war die persontftcirte Ruhe, und deshalb empfand sie für Stephanie auch mehr Sympathie als für die leb hafte, capriciöse Wittwe. Frau von Eckhoff leitete höchst selbstständig seit ihres ManneS Tode sämmtliche Gutsangelegenheiten. Eine- Verwalters bedurfte sie nicht und -er In spector hatte sich ihren Anordnungen, die übrigens durch eingehende Ueberlegung bictirt wurden, zu fügen. Sie besaß freies Verfügung-recht über Sen ganzen weiten Grundbesitz und auch über den größten Theil Les ererbten BaarvermögenS. Nettere, ledige Gutsbesitzer Hütten nicht auf, sich um sie zu bewerben, Sie Majorin aber arbeitete un- rechnete für ihren einzigen Sohn, welchem sie daS Erbe seiner Väter dereinst ungeschmälert zu hinterlassen gedachte. Wieder trafen sich Erich » und Stephanie - Blicke in frohem Aufleuchten. Stephanie lächelte und errötbete leicht. „Ich glaube, Ihnen da» Versprechen geben zu können, daß ich Fräulein Stephanie bald zur Freude, zum Ver gessen all' der Trauer bewegen werde, sagte Schleinitz heiter. Es aelang Selma heute entschieden nicht, Eckhoff'» Aufmerksamkeit zu fesseln, trotzdem sie ihm soeben sehr sachgemäß und einleuchtend di« Bortheile auseinander- gesetzt hatte, welche die Anlage einer Saline für die ganze hiesige Umgegend bringen muhte. Eckhoff sah von Erich zu Stephanie. Va- war e- mit den Velde«? Sicher -achten und sprachen sie in Uebereinftimmung. Immer düsterer drohte die »olle ans seiner Stirn. „Da- Fräulein hat sich bl-her nicht entschließen können, ein Pferd oder ein Fahrrad zu besteigen!" rief keine Zeit- an sich «nd ihren Schmer- zu denken, und da ist gnt für sie, denn wenn Ne eine» Tage» zur klaren Be sinnung kommt, so hat die Alltröstertn Zett schon ihr Müg- ltchsteS gethanl.... Wenn ein Mensch es verdient, glück lich zu sein, so ist e» Eva, diese» liebe Herz! Sie ist für mich, die Aeltere, ein leuchtende» Beispiel festen Pflicht- bewußtfetnS!" Erich'» verdüsterte Züge hatten sich langsam wieder ausgehellt. Er mochte Schlimmere» ermattet haben. «Ich bitt Seinem Rechenschaft schuldig", sagte er, und wie stünnische Freude brauste eS durch seine Worte, „aber auch, wer strenge in's Gericht gehen wollte, müßte zugeben, Laß Ihr Herr Vater -war vorschnell gehandelt, aber keineswegs eine Ehrlosigkeit begangen hat. DaS, waS Sie mir erzählten, gereicht einem Manne ja nicht zum Ruhme, aber wo eS sich um Geldfragen, um Existenz sorgen handelt, kommen Dinge vor, denen gegenüber Liese Geschichte eine Bagatelle, ein Nichts ist! Erst durch da» Zusammentreffen verschiedener ungünstiger Momente wurde Ihr Herr Vater schuldig. DaS aber soll an meiner HettchrSneigung nicht» ändern, und so Gott will, werbe ich Eva eine» Tage» reichen Ersatz bieten können für alles auSgestandene Leid! Wie gern hätte Ich ihr schon im ver gangenen Winter von meiner Liebe gesprochen, aber sie sah mich immer mit so kindlich harmlosen Ange« an, da wagte ich e- nicht, mich ihr zu nähern." „Ich bin überzeugt, da- meine Schwester Sie lieben lernen, daß sie nun doch «och ein bcnetdenSwertheS Glück finden wird!" „v, wie danke ich Ihnen, Stephanie, auch dafür, daß Sie den Muth der Offenheit besaßen! E» könnten doch unbestimmte Andeutungen von anderer Seite mein Ohr erreichen. Nun bin ich orientirt «nd nehme e- mit jedem Gegner auf!" Sie reichte ihm bewegt die Hand. „Da» ist »och einmal wieder Sonnenschein! Wenn einige Strahlen davon -och eifft meine kleine, liebe Eva erreichten —!" Schleinitz hätte fo gern gewußt, wie e» zwischen Stephanie und Eckhoff stehe, aber eine Frage wagte er nicht zu thun. Schwei-end erhoben ste sich und gingen langsam dem Hause zu, wo ihnen von ber Veranda her Selma'- und Eckhoff'- Stimme entgegenfchallten. „Ich bringe eine« ließen Gast mit", sagte Stephanie . Und als ich kam dem Orte nah'. Manch' schwarzes Krcuzlein sah ich da, Umrauscht von dunklen Linden, Dazu ein Grab, noch frisch umblüht, Da sang die Nachtigall ihr Lied, Da werd' ich sie schon finden —!" Selma summte die Strophen mit ihrer hohe« Sopranstimme vor sich hin. ES klang abscheulich. Eckhoff lachte laut heraus. Sr konnte nicht anders. „Verzeihen Sie, Gnädigste, aber da- ist ja die reine Parodie auf daS schöne, nur ein wenig zu traurige Lied -" Auch die Anderen hatten Mühe, ernst zu bleibcm Selma erhob sich beleidigt. „Ich möchte nicht lästig fallen. Wollen Sic meine „Eltnor" vorführen lassen, Herr von Eckhoff, e» ist Zett, daß ich mich auf den Heimweg begebe!" „Dort kommt der Kaffee! Und Ihr LieVlingSgebäck, frische Ausläufer? Die werden Sic doch nicht ver schmähen, liebste Nachbarin!" beschwichtigte die Majorin, „und später singen Sie un- eine» Ihrer wunderhübschen Loupletlteber, die . gehören besser zu solch' einem Malentag!" Eckhoff hatte dtc Erregte wieder auf ihre« Platz zu ¬ hatte, indem sie die Stufen zur Veranda schnell hinauf- sprang. Eckhoff empfing -en Freund mit einiger Verlegenheit. Dtc Majorin schien sehr erfreut. Selma reichte ihm dtc Fingerspitzen zum Gruße. Sie behandelte ihn sehr oberflächlich. All' ihre Aufmerksam keit wandte sie Bernhard zu. Ste schien die bisher geführte Unterhaltung ungenirt fortsehen zu wollen. „Ich bin fest überzeugt, daß sich Salz in großen Mengen auf meinem Grund und Boden vorstnben muß", sagte sic eifrig. „Sie werden mir das nicht auSredcn, bester Eckhöff, denn alle Anzeichen beuten darauf hin, -aß das Land ein unschätzbares Capital birgt. Leiber fehlen mir allein die Mittel, um die Schätze heben zu können." Bernhard hatte finster forschend zu Stephanie hin übergesehen. Und doch bot sie einen unbeschreiblich reizenden Anblick. Wie der personifictrte Frühling er schien sie mit den glühenden Wangen, im Schmuck der duftenden Vlüthen. Gin warmer, sonniger Hauch schien von ihr au-zugehen, ein heimliche» Glück sie zu be- skhäftigen. Auf Eckhoff jedoch mochte ihr Anblick peinlich wirken. Er wandte sich ab und vermied es auch im Laufe der Unterhaltung consequent, ste anzusehen. Er schien über haupt in ungenießbarer Laune zu sein. „Du kommst zu Kuß?" fragte er Schleinitz nicht gerade besonders freundlich, „weshalb hast Du Deine Ankunft nicht gemeldet, damit ich den Wagen nach -er Bahn schicken konnte?" Erich küßte -er Hausfrau die Hand. Dann schaute er sich lachend um. „Gehr einfach, mein Atter, ich wollte den Genuß haben, den solch' ein Spazier gang im Frühling bietet. Und Du kannst mir'» glauben", er sah lächelnd zu Stephanie hinüber, „meine Auf opferung ward Überreichlich belohnt." „Natürlich ist ein solcher Weg jetzt ein Hochgenuß, be sonder» für einen jungen Mann", warf die Majorin hin, „aber Die hätten Ihr Fahrrad mitvttngen können, Schleinitz, hier werden jetzt täglich endlose Touren auf dem Zweirad unternommen — e- ist die schönste Zeit zu solchen Streifzügen!" „VH — da muß ich allerdings bedauern!" rief Schleinitz, wieder zu Stephanie hinübersehenb,„als» Sie baßen sich jetzt auch diesem gesunden, nervenstärkenden Spott gewidmet, mein gnädige- Fräulein?!' Aentafel h vorhob, di bürg eine zeichnen g Erzherzog Herzogin j da» Jubel * Wie thung -« Präsident noch nicht über die legen. T etwa» vor mehr lege ledtgung. hauptung, getrieben, Berhandlr und betör werbe, un der Verhä habe. 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