172 Die Wüstungen in den Kreisen Bitterfeld und Delitzsch. Amt: 2 nschk. 35 gr. Erbzins, 26 gr. für 13 Hühner, ö 1 ,^ schffl. Roggen, 5 1 /, schffl. Hafer, 59 gr. Triftgeld. — Unter den „Junkern und Andern“ sind zu verstehen: der Rat, der Pfarrherr zu Zörbig, Lorenz Schilling und Hans von Scheidingen zu Löberitz, Georg Anger zu Bitterfeld; diese haben neben den Lehn auch zum Teil Erbzins. — Gegenwärtig steht Knechtendorf mit 751 Morgen 132 qR. im Fwb. — Wüst geworden: im 15. Jahrhundert. 25. Kobelitz. Kr. Bitterfeld, im aA. Zörbig. Kobelitz lag nordöstlich von der Dorfgruppe Löberitz, Grötz, Rodigkau, etwa 1,5 km von Löberitz in der Richtung auf Wadendorf Das Mtbl. 2460 hat an dieser Stelle den Flurnamen „das Linzchenfeld“. Wenn schon dieser Name keine Abkürzung für Kobelitzer Feld darstellt, denn in der Flur von Klein- Kyhna kommen die „Linschen“ als Flurname auch vor, so verzeichnet doch Oeder, der fast immer zuverlässige Kunde gibt, an der soeben bestimmten Stelle die Gebeltz marck den beiden Jungkern. Diese aber ist für Kobelitz an- zusprecben. Die beiden Junker sind die Besitzer von Löberitz Lorenz Schilling und Ludwig Pissing. Auch die erste geschichtliche Nachricht über Kobelitz weist auf diese Stelle hin, die einzige, die in der Umgegend der Dorfgruppe und von Zörbig noch freien Platz für Wüstungen hat. Die Feldmark von Kobelitz hat eich wahrscheinlich nordwärts der Fuhne zu erstreckt, da westlich die des wüsten Klitzschena lag und östlich die des wüsten Költzschke. — Der Name ist sorbisch. Wenzel, Herzog zu Sachsen, gibt am 22. Januar 1376 dem jungen Bernt von Grocz, sowie Petern und Hansen Schilling und leiht ihnen das Anfallrecht von dem Gute im Dorfe Lobericz [Löberitz], Kelczaw [ wüst Koitzsch], Rachaw [wüstRochau, dies wie jenes südlich von Löberitz], Kobelicz (Wm. Cop. Bl, Bl. 97). — Am 27. Mai 1461 werden Erich Schilling und Hans Riwitz belieben: mit dem Dorfe Greppyn, mit der wüsten dorfstatt Kobelitz, mit Predel der Holzstätte, der wüsten Dorfstatt zum prede Rode, mit den zweien wüsten Dörfern und Holzstätten in der Pflege zu Bitterfeld gelegen J ), item mit den dreien Dörfern Stackendorff, Wachtendorff und Pomelyn, mit einer Holzmark Laberitz genannt und einer Fischerei, geheißen . . . [der Name fehlt] (Dr. Cop. 45, Bl. 241 b). — Im Lehnbrief der Schillinge von 1486 folgen wieder aufeinander: die wüste Dorfstätte Kobelitz, die Holzstätte Predell, die wüste Dorfstatt zum Rode (Dr. Cop. 53f., 269). — Wüst geworden: erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. 26. Kolpin. Im Kr. und aA. Bitterfeld. Das Mtbl. 2461 hat in der Flur Sandersdorf, nördlich vom Dorfe, den Flurnamen „die Coipin-Mark“, die sich offenbar westlich bis an dem Brodel-Graben, nord- und ostwärts bis zur Grsnze mit Wachtendorf erstreckt hat. Das Dorf selbst Die Namen derselben fehlen auch in dem folgenden Lehnbriefe von 1486.