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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190101111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-11
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1901
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Riesaer W Tageblatt «ud A«r»rgrr WrßM «ß Aiyrijch —— WM^MWW W! Amtsblatt KSxigl. LmtthMptmanuschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgericht? und des Stadtraths M Riesa. Freitag, II. Januar 1901, Abends. 54 Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bterleljährltcher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 80 Pf-, durch unser« Träger frei in» Hau» I Mark SS Pf., bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mart 65 Pf, durch den Briefträger frei in» HauS 2 Mark 7 Pf. Auch MonatSabonnrment» werden angenommen. Anzelgen-Annahm« für di« Rümmer de» Lu»gabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastanienstraße SS. — Für die Redactton verontwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Auf Blatt 223 tm Handelsregister für den Bezirk de» unterzeichneten Amtsgerichts, die Firma I. H. Richter L Co. in Riesa betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der Mitinhaber Herr Friedrich Moritz Richter in Riesa auSgefchieden und der Leimfabrikant Herr Johann Friedrich Hermann Schnchardt in Riesa in die Gesellschaft eingetreten ist. Riesa, den 9. Januar 1901. Königliches Amtsgericht. Held»«. Sch. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den LS. Januar d. J^ von Bormittag V Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fletsch eine- Rinde- zum Preise von 4l> Ptz. pro */, Lg zum Berkaus. Riesa, den 11. Januar 1901. Die Direktion des stiidt. Schlachthofes. Meißner, SanitätSthierarzt. Gt Ä» » 40 ktlr das „Riesa« Sägeblatt* «bitten UV» bi» spülest«» Vormittag- K Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Dir aeMfteft«»«. Oertlichcs und Sächsisches. Riesa, 11. Januar 1901. — Bon schwerem Unglück ist die Familie dcS 45 Jahre alten NsenbahnarbeiterS Götze, im benachbarten Weida wohnhaft, betroffen worden. Götze hatte sich am Sonn tag, um einen Besuch abzustatten, nach dem nahen Merzdorf be geben und war dort Abends in der 8. Stunde wieder weg gegangen, uni sich nach Hause zu begeben. Er hat einen Feldweg benutzt, ist unterwegs ober gefallen und hat dabei ein Vein ge brochen, so daß der bedauernSwerthe Mann nicht weiter konnte. Trotz wiederholten lauten RufmS ist « von Niemandem gehört worden, und so hat der Unglückliche bei der strengen Kälte auf dem gefrorenen Boden die ganz« Nacht hilflos liegen müssen. Erst am Montag Bormiltag wurde er, inzwischen schwer erkrankt, auf gefunden und in das hiesige Johanniterkrankenhaus überführt. Dort ist er heute Morgen gestorben. —* Aus derPreuskerstiftung zu Großenhain, die den Zweck vnfolgt, jungen bedürftigen Männern, die ein Handwerk praktisch «lernten, und zu ihrer weiteren Ausbildung «ine technisch« Schule besuchen, Unterstützungen zu gewähren, sind in diesem Jahre folgende Stipendien vergeben worden: SO Mark dem Steinmetz Kurt Birkner auS Riesa, Bauschule Döbeln; 75 Mk. dem Schneider Hermann Hommel auS Großen hain, Schneider-Akademie von R. Maurer; 65 Mk. dem DrechSl« Rudolf Schmidt auS Hainichen, Fachschule Leipzig; SO Mk. dem Zimmermann Reinhold Weder aus Niederruppers- darf, König!. Tiesbauschule Zitkau; 35 Mk. dem Schuhmacher Albert Lehmann auS Zschieschrn, Fachschule zu Siebenlehn. Die Zahl der Bewerb« war überhaupt 31, von denen 29 in Be tracht zu ziehen waren. — Au» Teplitz wird gemeldet, daß vorgestern früh auch die letzten Ausständigen im Revier wieder ungefähre» find. Der Streik ist somit vollständig erloschen. — Im .Erzähler an der Elbe" beginnt heute eine neue ansprechende Erzählung, die sicher da» lebhafteste Jntnrsse un serer geschätzten Leserinnen und deren Beifall finden wird. Auch im täglichen Feuilleton de» Tageblatts beginnt in Kürze wird« «in neuer, größerer Roman. — Mau berichtet unS: Die am vrrgangene» Sonntag ftattgefnndene Generalversammlung de» köntgl. sächs. Militär- uereta» Riesa und Umgegend wurde bei Anwesenheit eine» Ehren mitgliedes, de» Herrn Pastor Friedrich, sowie deS Herrn Be zirksvorsteher Wilk und 58 steuerzahlende« Mitgliedern durch de« BereinZvorfleh« Herrn Richt« eröffnet. Derselbe begrüßte die Erschienenen ans» Veste und brachte für Alle die beste» Segens wünsche zm» stattgefundenen Jahreswechsel zu« Ausdruck, « ge dachte de» Weiteren Sr. Majestät de» König» und wünschte, daß Sott AI«höchstdemselbe», sowie der gesammtru königlichen Familie «dauernde Gesundheit und Wohlergehen schenke. Rrdn« schloß daraufhin seine Ansprache mit dreimaligem Hurrah, in da» alle An wesende, begeistert einstimnttrn. I« weiteren Worten gedacht« der Herr Borsteher der Herren Ehrenmitglied« und de» Herrn VezirkSvorstrhrr» Wtlke, d« amtlich ans Ersuche« «schienen »a» «nd übergab «ine vom Bund» »Präsidium sür den Kamerad Mohr für «ehr al» 25 jährige thörige Mitgliedschaft vom Gesammt» Vorstand beantragt« Ehreutasel. Kamerad VezirkSaorsteher Wilke hielt eine entsprechende Ansprache, lobte dir lange treue Anhäng lichkeit de» Kameraden Mohr in d« Militärs««!»» - Sache und sorderte die BereinSkameraden auf, derselben in gleicher Wesse Ire« zn bleiben. Kamerad Mohr, durch diese unerwartete Ueberraschung sichtlich erfreut, stattete setnen besten Dank ab. Vorsteher Kamerad Richt« gedachte hteranf in üblicher «hrend« Weise der im vergangenen Jahre verstoßenen Kameraden «d «ledtgt« mehrtte interne B«rt»»a«gelrgrnheiten. E» folgte d« Bortrag eine» sehr au»sührliche« Jahre», bez. Geschästtbr- richt», welch« die vnelubthätizkrft »nd Erfolge übersichtlich ver ¬ zeichnete und einen Ueberblick über die rege Thätigkeit deS Vereins gab. Die Mitgltederzahl vermehrte sich im vergangenen Jahre trotz starken Abgänge» doch noch um zwei. Die erfolgte Er nennung einiger Herren Ehrenmitglieder wird, so hofft man, wesentlich zur Hebung der VeretnSsache dienen. An Unterstützung verausgabte d« Verein an hilfsbedürftige und kranke Kameraden annähernd 140 M. und auch der königl. sächs. MilitärvereinS- bund bewilligte 25 Mark UnterstützungSgeld«. Für Unter stützungen zahlten mehrere Herren ansehnlich« Baar-Beiträge und die eingeführte Christbescheerung «bringt alljährlich auch erfreu liche Ergebnisse, wodurch der Verein in die glückliche Lage kommt, an so manchem Kameraden Gutes zu thun. Auch in letzter Ver sammlung wurden wieder 5 Kameraden bez. Mitglicdssrauen mit Geldunterstützung bedacht und zum WethnachtSseste bez. am NeujahrStagr konnten 19 Kameraden mit Erqu'ckungen beschenkt werden, infolge des Wohlwollens mehrerer Herren. An Sterbe geld zahlte der Verein sür 2 Kameraden 171 Mark, und trotz dieser und der vielen benöthigten sonstigen Ausgaben erzielte doch die VerrtnSkaste einen kleinen Zuwachs. Der Krankenkassenfonds dagegen «forderte einen bedeutenden Zuschuß. Im Laufe de» Jahre» erhielt der Verein weit über 20 Einladungen zu ver schiedenen VereinSsestlichkeiten, an welchen man sich zum Theil persönlich betheiligte, theil» auch Geschenke widmete. — Nach einer zu Herzen gehenden patriotischen Rede de» Herrn Pastor Friedrich und weiteren Ansprachen Seiten» deS Herrn Bezirks vorsteher» Wilke und deS Herrn Verein-Vorstehers und nachdem die mit Unterstützung Bedachten gedankt hatten, fand die Ber- thellung der Christbaumgeschenke und damit der Schluß dn Ver sammlung statt. Nach derselben verblieb man noch längere Zelt kameradschaftlich vereint. — Dem strebsamen Vereine unsere Glückwünsche zum neuen Jahre, möge seine Thätigkeit auch in diesem Jahre eine gesegnete sei«. — Die Unterstützungskasse des 14. deutschen Turn- kreises (Königreich Sachsen) hatte im vergangenen Jahre «ine Gesammteinnahme von 5752,36 Mark durch frei willige Beiträge in 611 Sendungen, gegen 5668,85 Mark im Jahre 1899. Die Gesammtausgabe der Unterstütz ungen betrug im Jahre 1900 5287 Mark in 221 Unfällen, gegen 5476 Mark in 228 Unfällen im Vorjahre. Diese kurz« Gegenüberstellung zeigt erfreulicher Weise eine kleine Steigerung der freiwilligen Beiträge und andererseits eine Verringerung der Unfälle. Die Einführung verbind licher Beiträge der Turnvereinsangehörigen zur Unter stützungskasse hat bekanntlich der letzte Kreisturntag be schlossen. — Da dem sächsischen Ministerium des Innern zur Kenntniß gekommen ist, daß noch! immer vielfach gegen die Bestimmungen des die Schlachtvieh- und Fleischbe schau betreffenden Gesetzes vom 1. Juni 1898 verstoßen und insbesonders der Vorschrift in Paragraph 7 inso fern zuwieder gehandelt wird, als Btehbesitzer auffallend häufig die Herbeiführung einer Besichtigung der zu schlach tenden Thiere im lebenden Zustande unterlassen, ohne daß ein Nothfall im Sinne von Paragraph 7, Abs. 2 des Ge setzes und Paragraph 1!, Abs. 7 der Ausführungsver ordnung vorliegt, so weist das Ministerium in einer Ver ordnung die Kreis- und Amtshauptmannschaften an, aus di« bestehenden gesetzlichen Bestimmungen nochmals in geeigneter Weise aufmerksam zu machen und dafür besorgt zu sein, daß künftig Zuwiderhandlungen unnachsichtltch zur Bestrafung gezogen würden. Auch sollen die Fleisch beschauer bedeutet werden, daß sie ihnen bekannt werden den Uebertretungen zur Anzeige bringen sollen. Dresden. Tin theuere» Vergnügen für unsere Stadt ist es, Stromlieferantin für die Straßenbahn zu sein. Kürzlich wurden, wie damals berichtet, am Bischofswege zwei Mr de vom elektrischen Str»» erschlagen. Dieser Tage mußte nun die Stadt dem Besitzer der Pferde 4000 Mark Entschädigung zahlen. Dresden. Seit vergangenem Montag besitzt unsere Stadt kein Schlachtenpanorama mehr, denn an diesem Tage wurde das hiesige Panorama, in welchem zuerst die Schlacht bei St. Privat und zuletzt die Schlacht bei Wörth gezeigt worden war, geschlossen. Das bekannte runde Ge bäude an.der Prager Straße wird abgebrochen werden, um einer neuen Verkehrsader nach dem Stadtinnern Platz, zu machen. Schandau, 10. Januar. Im Laufe dieser Woche haben hier im oberen Elbthale für dieses Jahr die Schiffer feste und Schifferfastnachten ihren Anfang genommen. Diese Festlichkeiten sind die einzigen gemeinsamen Ver gnügen, welche sich die Schiffer, die bekanntlich meist über drciviertel Jahr von Hause fort sind, veranstalten. Die Mitglieder des hiesigen Schiffervereins „Neptun" hielten gestern und heute diese Festlichkeit in der althergebrachten originellen Weise ab. — Heute früh 3 Uhr 38 Minuten wurde im oberen Elbthale bei Herrnskretschen, Station Schöna, ein ziemlich heftiger, kurzer Erdstoß beobachtet, der etwa 4 Sekunden anhielt. Pulsnitz. Eine aus 13 Personen bestehende Zi geunertruppe führte in Friedersdorf bei Pulsnitz einen größeren Diebstahl und Betrug aus. Die Verfolgung der Bande führte zu deren Entdeckung im Waldrevier Luchsen" bürg. Hier hatten die Zigeuner ihr Lager aufgeschlagen- Bei der Festnahme wurde fast alles erschwindelte Gelt» vorgefunden. Die Männer wurden in das AmtsgerichtS- gefängniß eingeliefert, die drei Frauen mit fünf Kin dern dagegen nach der böhmischen Landesgrenze abge schoben. Hohndorf b. Glauchau, 10. Januar. In der Bri- kettfabrik von Müller wurde der Werkführer Großer aus Niederlugau, als er einen Selbstöler prüfen wollte, von der Transmission erfaßt und sofort getödtet. Reichenbach, 10. Januar. Heute Mittag in der 12. Stunde wurde hier auf dem oberen Bahnhofe der Lohn arbeiter Brückner aus Schönbacb von ein« Rangirmaschirte überfahren und ist kurze Zeit nach dem Unfälle W- storbeu. Reichenbach. Ein Hai auf dem Wochenmarkt« — dürfte ein Ereigniß sein, das hier noch nicht dagewes« ist. Als eine Hausfrau auf dem Markte erschien, um See fisch einzukaufen, wurde ihr ein Fisch verhandelt, d«r der Händler nicht anders als einen Seeaal zu bezeichnen wußte. Zum Aufthauen in kaltes Wasser gebracht, nahm der bis dahin gefrorene, etwa 50 Centimetcr lange Fisch eine Dimension von nahezu einem Meter Länge an. Da durch stutzig geworden, wandte man dem Thiere nähere Beachtung zu, wobei sich herausstellte, daß man es mit einem jungen Exemplar eines Stachelhaifisches zu thun hatte. Der seltene Fisch ist dem Museum für Naturkunde überwiesen worden. Rochlitz. Zu dem grauenhaften Mädchenmorde, der am 1. October v. Js. zwischen Arras und Großmilka« an der tm 15. Lebensjahre stehenden GutSbesitzerstocht« Hilma Ella Hinkelmann verübt worden ist, wird den L. N. N. mitgetheilt, daß auf Grund der neuerdings vorg^ nommenen Erörterungen seitens eines Leipziger Krimi nalbeamten unter Beistand der in jener Gegend stationi- ten Gendarmerie d« Stuhlbauer Karl August Stirl, ge boren am 27. Juni 1839 in KöthenSdorf bei Burgstädt» wieder »«haftet worden ist. Stirl stand schon «st in Ver dacht, den Mord begangen zu haben, wurde aber stegen mangelnder Beweise Wied« entlassen. Die wieder a»ge- Aellten Erörtexungev tzabe« tzetwÄ lsi viel belatzeud»^.
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