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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190101285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-28
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
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Amtsblatt "r°7- '»« 4Sni^ Amtk^urtmamschaft Grotzenhain, des KSnigl. Amtsgericht? und dcS Stadtrath» M Riesa. Montag, 28. Januar 1901. Abends. 54. Zahrg. Da« Rtesarr Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Biertchährltcher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Ps., durch unsere Träger frei inS HauS I Mark 65 Pf., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltcn 1 Mart 65 Ps, durch den Briefträger frei in» HauS 2 Mark 7 Pf. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Anzeigen-Annahm« für die Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. - Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Der Wafferzins auf da« 4 Vierteljahr 1900 ist längsten« bi« zum 4. Februar ISV1 an die Stadthauptkaste abzusührr». Riesa, am 28. Januar 1901. De« Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. Boeters. - Hmtzsch. s 4» fiir da- »Riesaer La-eblatt" erbitten un« bis spätestes «vormittags » Uhr des jeweMge« Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Bestellungen -auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „Riesaer Tageblatt u. Anzeiger" i°- kedruar auä Riirr werden von sämmtlichen Kaiserlichen Postanstalten (Zeitungs- Preisliste Nr. 6309), unseren Expeditionen in Riesa und Strehla und unseren Austrägem angenommen. Bezugspreis: pro Monat 55 Pf. — Lurolgou — finden durch das „Riesaer Tageblatt", die im Bezirk Riesa verbreitetste Zeitung, weite und Vortheilhafte Verbreitung. Riesa. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Januar 1901. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtvcrordneten- Sitzung, Dienstag, den 29. Januar 1901, Nachmittags 6 Uhr. 1. Rathsbeschluß, die Anschaffung einer Motor-Feuerspritze betr. 2. Berathung eines Nachtrags zum Gemeindeanlagenregulative für die Stadt Riesa, vom 13. Februar 1897. 3. Mittheilung einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, die bei den Riesaer Jahrmärkte betr. 4. Geschäftliches. Geheime Sitzung. RathSdeputlrte: Herr Stadtrath Dr. Wegelin, Herr Stadtrath Bretschneider. — Die gestrige Feier deS Geburtstages Sr. Majestät des Kaiser- im auS Anlaß des TageS festlich geschmückten Salon der „Elbterraffe" war gut besucht, es nahmen an derselben die Herren Vertreter der hiesigen Behörden, sowie eine Anzahl Herren der hiesigen Bürgerschaft theil. Den Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser brachte Herr Apotheker Stake in mar kiger Ansprache aus, in der er der Herrschertugenden Sr. Majestät gebührend gedachte und den besten Wünschen für Alle-- höchsthenselben Ausdruck gab. Die Rede klang aus in einem dreifachen Hoch auf den kaiserlichen Herrn, in das die Festvir- sammlung lebhaft einstimmte. — DaS im „Wettiner Hof" abge haltene, von der Pioniercopelle gespielte patriotische Concert war ebenfalls recht gut besucht. — Die Garnison feierte den Ge burtstag deS Kaisers in der üblichen Weise; die Paroleausgabe «ar aus de« Albertplatze, Mittags 12 Uhr erdröhnte der Aaisersalut über die Stadt. — In den Schule« war bereits am Sonnabend in entsprechender Weise deS Geburtstags Sr. Majestät gedacht worden. — Eia entsetzliches Wetter herrschte am gestrigen Sonn tag, dasselbe verschlimmerte sich aber noch weiter in der Nacht zu heute, ein orkanartiger Sturm tobte in den Morgen- und BormitttagSstunde« und machte die Häuser erzittern. An vielen derselben wurde erheblicher Schaden angerichtet, indem die Dachungen auf- und theilweise abgerissen wurden. Verschiedene Einzäunungen wurden durch den Sturm eingedrückt. Der Ver kehr im Freien war säst unmöglich, die ganze Situation gerade zu beängstigend. — Heute Nachmittag stellte sich starke- Schnee treiben ein. Auch anderwärts hat der Sturm entsetzlich gehaust. So meldet man uns heute Nachmittag aus Dresden: Heute, Montag, Vormittag 8 Uhr, sind auf der schmalspurigen Strecke Potschappel—Wilsdruff zwischen den Haltepunk ten Niederhermsdorf und Kesselsdorf 5 Güterwagen und der Zugführerivagen eines Güterzuges, welcher eben über eine Thalmulbe fuhr, von dem außergewöhnlichen hef tigen Sturme umgeworfen und zum Theil über den Tamm herabgcstürzt worden. Verletzt wurde Niemand. Tie ent standene Verkehrsstörung wird voraussichtlich noch heute behoben werden. — Am Dache des Opernhauses durch den Sturm angerichteter Schaden ist derart, daß für heute die Vorstellung abgesagt tverden mußte. Durch Reißen der Telephondrähte ist der Telephon- und Straßenbahnvcr- kehr gestört. — Das Eis der Elbe von Meißen abwärts ist bereits zum Aufbruch gelangt und kam heute am Spätnachmittag hier durch. — Auch in Dresden hat sich heute früh 8 Uhr das Eis der Elbe bei steigendem Wasserslande in Bewegung gesetzt. Vor der Alberibrücke staute es sich. — Gestern Abend in der elften Stunde brannte ein zur Leimfabrik der Firma I. H. Richter u. Co. gehöriger isolirt stehender Borrathsschuppen nieder. Der Feuerwehr wurde gegen 3/4II Uhr der Brand gemeldet, wenige Mi nuten später rückte sie aus und es gelang ihr, das Feuer nach r/tpündiger Löscharbeiten zu unterdrücken. EM Wach kommando verblieb bis heute Vormittag an der Brand stätte. Das Feuer wurde glücklicherweise durch den herr schenden Sturnr von der Fabrik abgeweht, bei anderer Windrichtung würde jedenfalls die ganze Fabrik nieder gebrannt sein. )tt(— Gegen den schon einmal wegen einer Reihe schwerer Diebstähle mit 6 Jahren Zuchthaus vorbestraften Schlossergesellen Paul Arthur Mehner, der in der Nacht zum 24. November, wie s. Z berichtet, in dem Suchantkeschen Geschäft Hierselbst einen Einbruchdiebstahl auSsührte, wmde heute vor der 5. Strafkammer des königl. Landgerichts Dresden .verhandelt. Der Angeklagte wurde zu 4 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. — Auf das Ansuchen des Dresdener Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, in die Verträge der sächsischen Militärbe hörden mit Unternehmern die Streikklausel aufzunehmen, hat das königl. Kriegsmintsterium geantwortet: „In Berücksichtigung der schwierigen Lage, in der sich das Baugewerbe unter den zur Zeit vorhandenen Verhältnissen und insbesondere auch beim Eintritt von Arbeitseinstellungen, befindet, ist schon besonders in allen Fällen, wo infolge von Streiks Verzögerungen in der Fertigstellung von Bauausführungen in Aussicht standen, den Aussührenden in thunlichster Weise entgegengekommen worden. Dieses Entgegenkommen soll, wenn erforderlich und falls die Verhältnisse eS gestatten, auch in Zukunft beibehalten werde«. Die beantragte Streikklausel allgemein in die Bauverträge ein- zufüge«, kann jedoch nicht als im staatlichen Interesse liegend angesehen werden, und muß sich dabei das Kriegsministerium seine Entschließung darüber von Fall zu Fall Vorbehalten, ob und inwieweit bet einem Ausstande oder einer Bausperre ein gerechtsertigter Grund vorliegt, »ine Entlassung deS Unternehmers aus seinen Vertragspflichten, eine Verlängerung der Lieferfristen oder einen Erlaß verwirkter Konventionalstrafen eintreten zu lassen. Die unterstellten Baubehörden sind von dieser Ent schließung in Kenntniß zu setzen." — Wie da» „Vaterland" hvrt, soll wegen der Ansprüche, die 0» den Staatssäckel herantreten, schon dem nächsten Landtag eine Vorlage, die eine SO prozenttge Erhöhung der staatlichen Einkommensteuer vorfirht, zugehen. — In Anbetracht dessen, daß neuerdings die Gefahr der Einschleppung der Pest nach Deutschland drohender geworden ist, erläßt die General-Dtrrkiion der sächsischen Staa'Scisenbahnen an alle Dienststellen und an daS gesamte Personal ein Schreiben, daS Anweisungen zur Abwehr dieser Seuche enthält. Vor allen Dingen verlangt die Behörde von jeder Erkrankung und jedem Todesfall an Pest (orientalische Beulenpest), sowie von jedem Fall, der den Verdacht dieser Krankheit erweckt, unverzügliche Anzeige an die Polizeibehörde. Ferner ist zum Schutze gegen die Pest ganz besondere Aufmerksamkeit der Vertilgung von Rotten, Mäusen und sonstigem Ungeziefer zuzuwenden. Es ist insbesondere Vorkehrung dafür zu treffen, daß dir OrtSpolizei- behörde, sobald in einem Orte unter den Ratten (hauptsächlich in Getreldelagrrn, LcbenSmlttelmagazinen n. s. w) ein auffälliges Krepiren au» unbekannter Ursache beobachtet wird, von diesem Vorkommniß unverzüglich Kenntniß erhält. Einige todtc Natten sind in möglichst frischem Zustande unter genauer Beobachtung der für die Versendung pestverdächtiger Untersuchungsobjekte ge gebenen Anweisung sofort denjenigen Stellen zu übersenden, die von der Landesregierung mit der bakteriologischen Untersuchung pestverdächtiger Fälle beauftragt sind. Die übrigen todten Ratten sind am besten zu verbrennen oder in einer hinreichend tiefen Grube, mit Kalkmilch reichlich übergossen, zu verscharren. Die Berührung solcher Ratten mit der Hand ist zu vermeiden. Der Platz, auf dem sie gefunden wurden, muß natürlich einer gründ lichen Desinfektion unterworfen werden. Da die Bekämpfung der Natten- und Mäuscplage erfahrungsgemäß äußerst schwierig und zumeist auch sehr zeitraubend ist, so empfiehlt es sich dringend, Maßregeln zur Vertilgung und Fernhaltung dieses Ungeziefers rechtzeitig und möglichst schon vor dem Eintritt einer Pestgefahr zu ergreifen. — 1064 Sprachen werden auf der gesammten Welt ge sprochen. In unserer Muttersprache reden etwa 65 Millionen Menschen, englisch sprechen gegen 100 Millionen, französisch 45, italienisch 27, spanisch 50, portugiesisch 25, russisch über 70 Millionen Menschen. Der Hindusprache bedienen sich über 100 Millionen Menschen und nur die chinesische Sprache ist die einzige aus der Erde, welche von mehreren hundert Millionen, wahrscheinlich von über 400 Millionen Menschen gesprochen wird. — Bauernregeln für den Monat Februar. Wenn eS Licht meß stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr wett; ist eS aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell. Heftige Nordwinde Im Februar, vermelden ein fruchtbares Jahr; wenn Nordwind aber im Februar nicht will, so kommt er sicher im April. Die heilige Dorothee watet gern mitten im Schnee. Zu Lichtmeß hat der Bauer lieber den Wolf im Stalle als die Sonne. Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr. Wenn im Hornung die Mücken spielen, wird der März den Winter fühlen. Tanzen wir den Fastnachtsreigen, mag der Winter mit Thräncn weichen. Singt die Lerche jetzt schon hell, geht's dem Landmann an daS Fell. Wenn der Hornung warm uns macht, friert's im Mai noch gern bei Nacht. Matthäus bricht's Eis, doch ja sacht, sonst kommt die Kälte im Frühjahr zur Macht. Liegt zur Hornung die Katz im Fret'n, muß sie sicher im März wieder herein. Matthäus bricht das EtS; hat er keinS, so macht er eins. Schmilzt im Februar die Sonn' die Butter, so giebt das Jahr dann spätes Futter. Friert'» im Februar nicht ein, wird's ein schlechtes Kornjahr sein. Nasser Februar bringt ein fruchtbar Jahr. Wenn im Februar spielen die Mücken, giebl'S im Schasstall große Lücken. Scheint zu Lichtmeß die Sonne heiß, so kommt noch viel Schnee und EV. Lichtmeß im Klee, Ostern im Schnee. Wenn sich im Februar Mücken zeigen, müssen sie im Märzen schweigen. Klar Februar, gut Roggenjahr. — Der Handel»- und Gewerbe-Kammer Dresden ist eine Mittheilung über einige Bestimmungen de» neuen Markenschutz» geseße» der argentinischen Republik zugegangen, welche in der Zeit von >/,9 bis »/,l Uhr und -/,4 bi» >/,7 Uhr in der Kanzlei der Kammer, Ostra-Allee 9, von den Betheiligten ein» gesehen oder diesen auf kurze Zeit zugestrllt werden kann. — Sptelplan der Dresdner Hoftheater. Opernhaus. Dienstag: „DaS Nachtlager zu Granada", Mittwoch: „Sylvia", „Der Bajazzo", Donnerstag: „FigaroS Hochzeit", Freitag : erste» Sinfonie-Concert (Geriet), Sonnabend: „Tristan und Isolde", Sonntag: „FigaroS Hochzeit". — Schauspielhaus. Dienstag: „Wenn wir Todten erwachen", Mittwoch: „Die kleine Sirene", Donnerstag: (Geschlossen), Feitag: „Die Jüdin von Toledo", Sonnabend, Nachmittag: „Die Wunderglocke", Abend»: „Flach»-- mann al» Erzieher", Sonntag: „Philipptne Welser". Klosterhäuser bei Meißen, 26. Januar. In dem- selben Granitsteinbruche, in dem erst am Montag Nachmittag drei Arbeiter durch plötzlich hereinbrechende Steinmaflen schwer verletzt worden sind, wovon der eine bereit» seinen Verletzungen erlegen ist, haben sich abermals grnaü an derselbe Stelle große Frlsstücke losgelöst und sind in der Nacht zum Donnerstag gegen 12 Uhr mit donnrrähnlichem Krachen in die Tiefe gestürzt. Der ganze Absturz ist keine gewöhnliche Steinrutsche, sonder» er besteht auS großen Blöcken, deren Gesammtinhalt mehrere hu»»
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