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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190101285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-28
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
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et«« d«m Mvrftwrorp» »nWKchsßtm»Mjähri-en V* stehen» vom Kaiser geschenkten Wahne vet, um 4 Uhr begaben sich die Majestäten tn bte PetevHauttktrche »um Grabe Kaiser Alexander« III. Abend» fand eine pälch- ttg« Beleuchtung der Residenz patt. EN^MNV. >< Lowe», V-. Januar, Na» NftchMaer, Katsvr Mlhelm und der deutsche Kronprinz fuhren heute Mit tag mit den übrigen Mitgliedern der »nigltchen Familie nach Wippingham, um dem in der dortigen Kirche veran- stalteten besonderen Gottesdienst thetlzunehmen. Der Bischof von Winchester hielt die Predigt, tn der er de» Hinscheiden» der Königin und de» Geburtstage» Kaiser Wilhelm» gedachte. Zum Thronwechsel schreibt man noch au» London: Da» Volk ist in seiner ungeheuren Majorität ohne Zwei fel durchaus bereit, die Liebe und Verehrung, die e» der Mutter des König» zollte, auf ihn selbst zu übertragen; und e» wird jedenfalls zuerst alle seine Akte mit größ ter Nachsicht beurtheilen. Ganz gleich wird allerdings da» Verhältniß zwischen Volk und Thron nicht bleiben; schon der Umstand, daß «in König und nicht eine Königin auf ihm sitzt, wird viel auswachen. Wenn in England seit Jahren der Krone gegenüber die Kritik absolut ver stummt ist, so war der Grund in der Hauptsache ritterliche» Gefühl gegen die Frau. Da» Verstummen der Kritik war für England durchaus ein Novum; die Engländer hatten bis dahin im Gegentheil die Gewohnheit, die Akte ihrer Könige s«hr freimüthig zu dislutiren und zu kritisiren, und es ist kaum zu bezweifeln, daß sie allmählich zu dieser Gewohnheit mehr oder weniger zurückkehren werden. Die Ereignisse 1» Lhin«. Der russisch» „Regierungsbote" theilt aus Ostasien mit: Auf die Nachricht vom Erscheinen einer Tungusen- bande in der Nähe von Ninguta entsandte General Tschintschagow eine Kompagnie Infanterie, eine ALthetl- ung freiwillig« Schützen und zwei Berggeschütze gegen dieselbe. Nach hartnäckigem Kampfe wurden die Lungusen gänzlich aufgerieben. Auf russischer Seite wurden vier Mann verwundet. > Zu« Erlege t» Südafrika. In der Gegend'von Kimberley, von wo man lange Zeit nicht» gehört' hatte, sind die Buren ebenso wenig müßig, wie auf den anderen Gebieten des Kriegsschau platzes. Bei Foureteen-Streams, dort, wo der Vaalfluß vom Freistaat in britisches Gebiet Übertritt, haben sie einen Bahniibergang in die Luft gesprengt und einen Militärzug weggenommen. Hierüber liegt au» Kimberley folgende Deposche vor: Lin Güterzug mit Kriegsvorräthen für die nordwärts von hier stehenden Truppen ist von den Buren weggeuommen worden. Diese hatten einen kleinen Posten Dublin-Füsilier« gefangen genommen und dann, im Hin terhalt liegend, den Zug genommen. Dem Führer eines zweiten Zuges gelang es, mit seinem Zuge unbeschädigt nach hier zurückzukehren. Zur Verfolgung des weggenomme- neu Zuges wurde alsbald ein gepanzerter Zug mit 200 Mann Infanterie abgelassen. — Recht trübe Erfahrungen machen auch di« Engländer mit der frisch angeworbenen Kap-Polizei. Wie aus Kapstadt telegraphirt wird, haben sich zwanzig neuangeworbene Polizisten den Buren in Devondal«, ohne den geringsten Widerstand zu leisten, er geben. — Auch gegen die Elektrizitätswerke bei Johannis- bürg haben di« Buren «inen Streich au»g«führt und di« Anlage erheblich gestört. Zur Alkeholftag«. * Ueber ein im r». Seminar zu Bern angefilllte» Nett. Kopfrechnen von zwei n«ch ihrer eigenen Meinung eben bürtigen Schülergruppen, v»n denen verGchShalber die eine alkoholische Getränke zu sich nahm, die andere nicht, berichtet mit ller Genauigkeit der Konrektor des Seminars, I. Joß, in Nr. IS der Internat. MonaEfchrift zur BeVstnpftmg der Trirckfitt—, 1900. Di« 20ßAözlingr Imßungrsthren Alter von 17 Jahre» diteresfirte» sich sDst höchlichst für da» Turnier u»d die beide» Gruppe» zu je 10 Theilnehmrrn suchten sich gegenseitig de» Rau» abzulaufen. Sie unterwarft» sich i» Ganzen IS. jede». «al DoanerStag» und Ga«»tag» vorgenommene« versuchen und listen i«»gesa«mt 1» 240 Einzelausgaben. Beim 1. und ö. Ver. uch ließ man alle Schüler nüchtern arbeiten, um ihre normale fttftungßfähtgkeit und ihre richtige Gruppirung feststrllen bez. ontrolltren zu können. Zur Verwendung kam Wein voo 10 und vier von 4,5 Volumenprozent Alkohol. Da» Ergebniß tellte sich, kurz zusammengefaßt, wie folgt: Mäßiger Alkoholge nuß, d. h. 1-2 Gla» Bier oder Wein, führt eine anfängliche klrichtrrung der geistigen Arbeit herbei (2,3»/,), zeigt aber be- irnkliche Nachwirkungen, indem sich nach 1, 2, 3 Stunden »ine bedeutende Minderleistung einstellt (4.8°/,, 10,8«/, und 12,5»/,). Die Minderleistung der Trtnkergruppe beträgt im Durchschnitt dec eigentlichen Wettkämpfe 5,3°/„ wozu dann noch gewiss« üble Zolgen in den nächsten Arbeitsstunden gerechnet werden müssen. Anfang» griff die Trinkergruppe mit ziemlichem Behagen zum Gla», freute sich ihrer Erstlingssiege und leitete au» denselben entsprechende Werthschätzungen des Gerstensäfte» ab. Aber nach und nach verstummte der Jubel; die guten Leute saßen mit be- orgtem Blick vor ihrem Liter Bier, wie vor einer bitteren Arz- nrl und beklagten ihre Niederlagen. * Der rührige Schlesische Provinzial. Verband gegen den Mißbrauch geistiger Getränke verbreitet folgende» Flugblatt Nr. 1: Gebt Euren Kindern keinen Wein! kein Bier! keinen Branntwein! Warum? Neil Alkohol jeder Art, auch in geringer Meng«, d« Kinder» nur Schaden bringt. Warum? 1. Alkohol hemmt die körperliche und geistige Entwickelung de» Kinde». 2. Alkohol führt schnell zur Ermüdung, macht faul und »naus, merksam in der Schule. 3. Alkohol befördert die Unbotmäßigkeit gegenüber den Eltern. 4. Alkohol erzeugt Schlaflosigkeit und frühe Nervosität. 5. Alkohol gefährdet die Sittlichkeit der Kinder. 6. Alkohol schwächt die Widerstandskraft des Körpers und er> leichtert dadurch die Entstehung von Krankheiten aller Art. 7. Alkohol verlängert die Dauer jeder Krankheit. « 8. Alkohol ' ust immer neue- Durstgesühl hervor und führt des halb leicht zum gewohnheitsmäßigen Trinken. vermischte». In der Wainlaune schenkte ein Stammgast eines Weinrestaurants in der Schellingstraße in Mün chen der ihn bedienenden Kellnerin ein Loos der Sani- tätslotteri« Ter Tag der Ziehung kam und auf das Loos fiel der Haupttreffer mit 7000 Mark. Diesmal hatte das Glück an der richtigen Stelle eingeschlagen, denn die so unverhoft in den Besitz eines kleinen Vermögens gelangte Kellnerin wird als ein sehr braves und ordentliches Mäd chen geschildert, das bisher von seinem Verdienst ihre Mutter und Geschwister unterstützt hatte. Das Mädchen wollte Anfangs den Gewinnst mit dem Schenker des Looses theilen, da aber dieser nichts annahm, wendete sie «inen erheblichen Betrag den Armen zu. Der b«ste Bazille ntödter. Vielfach ist schon hervorgehoben worden, daß das Licht das beste Schutzmittel gegen Bazillen ist, aber in einer so drastischen Weise ist wohl der Beweis für diese Behauptung noch nie erbracht worden, wie durch ein kürzlich angestelltes Experi ment. Aus schwarzem Papier wurden Buchstaben ausge schnitten — man wählte, weil der Versuch an Typhusba zillen vorgenommen werden sollte, die Buchstaben, welche 'S»« «- PMN-MeStztIMWWSWWMWMWIIMMIWW«, MISWWWSSB»«« da» Wort „Typhus" zusammen fetz en — und AM« dies» auf eine GlaSiplatte. Dann that man in ein Gefäß Nähe gelatine und versah diese reichlich mit Kolonie«« van Typhusbazillen Auf diese- Gefäß wurde mm der mit den Buchstaben bedeckte Glasdeckel gelegt und da» Ganze dem Licht so au-gesetzt, daß e» nur von oben in da» Gefäß scheinen konnte; dadurch waren also die unter den schwar ten Buchstaben befindlichen Theile des Kasten- vom Lichte ausgeschlossen. Nach einiger Zeit fand sich, daß die Thphur- bazillen sich nirgend entwickelt hatten, sondern überall umgekommen waren — nur in den dukeln Stellen unter dem schwarzen Papier waren sie zu vollkommener Ent wicklung gelangt. Dies Experiment sollte uns eine Lehre sein, unsere Wohnräume so anzulegen, daß sie dem Licht recht zugänglich sind; damit bekämpfen wir am besten die Krankheit bringenden Bakterien. ttirchruuachrichten für «ttrsa. Getaufte: Paul Alfred, S. de» Bahnarbtr». K. Wllh. Lehmann. — Richard Alfred, S. de» Baumeister» Fr. Rich. Otto. Beerdigte: Krau Emma Ernestine Gtreubel geb. Scheinert, 28 I. 4 M. 6 T. — Frau Renate Gottwald geb. Adlung, 88 I. 2 M. S T. — Frau Amalie Schumann, geb. Goldman«, 27 I. 10 M. 1 T. — Frau Johanne Christiane verw. Seurig geb. L«demann, 81 I. 3 M. 8 T. — Dori» Johanna, T. )e» Gergmnten Herm. Aug. Max Israel, 3»/, M. — Max Hugo Küllig, Lehrer, »ach Johanngeorgenstadt überführt, 23jJ. 7 M. 12 T. Marktbericht«. Eh«mntt>, 28. Januar. Pro KO Allo Weizen, fremde «orte» «r. bi« 9,40, sächsischer, Mk. 7,46 bi« 7,70 nm, Mk VN. —Roggen, ntedrrländ. sächs. M 7,60 bi» 7,70, prmß. M 7,80 bi» 7,70, hiesiger M. 7,SS bi» 7 40. ir.md« M. 7,88 b« 7,SS. Braugerste, fremde, Mk. »,VO St« V,KO. sächsische Mk 7,KO bi« 8,—. Futtrrgerste Mk.6,S0 bi» 7,60. Haser. sächs., alter, M. 800 HU 7,20, neuer Mk. -bi« —, prmß. alter, M —bi» — neuer Nt. —bi« — ,—. Erdier Koch» M. 9 80 di« 11,- . Erds-u, Ä-w!. und Mutter-M. —btt - , . Her 3.60 bi« 4,-. T^oh, Fleaeldmsch, Mk. 2,80 bi« 3,60, Maschtnendrusch Mk. 2,40 bi« 2,70. 2,2k bi« 2,40. Nntte» pro 1 teil. V t. 2 40 R» 2,70 Großenhain, 26. Januar. 86 Kilo Weizen Mk. 12^6 bi« 13,26. 80 Kilo Korn, Mt. 11,40 bi« —. 70 Kilo Gerste Mk VFL dt« 11,20. 50 Kilo Haser, alter, Mk. -dt« -. 60 Kilo Haser, neuer 7,— bi« 7,40. 75 Kilo Hetdrkorn Mk. 11,50 bl« 11,80. 1 Kilo gramm Butter Mk 1,72 bi« 2,— Meißen, 26. Januar. (Marktpreise.) Butter 1 Kilo Mari 1,92 bi« 2.-2. Ferkel 1 Stück 10-18 Mt. Saudwirthschaftliche Waaren-Börse zu Grostenhirt« Kilo 85 13,- bi« 13,25 85 12^5 bis 80 11,40 bi« ,- 70 9,50 bi« 10,50 70 1l,20biS— 50 7,—bi« 7.40 75 11,60 bi« 11,83 SO 8,-bi« SSO SO 8,- bi» - ,— - 8, bi«-,- - 5,50 bis 580 - 5,25 bi« 6^0 - 6 50 bi«-,- . 8,50 di« 9,- . 7,30 bi» 7,68 . 3,20 bi« 3,50 - 2 85 bi« 3,- . 2^5 b>» - 2,25«»-,- vom 36. Januar ISO Kilo Weizen, weiß 1000 153, - bi« 156, - - braun - 144,—bi« — Roggen - 142,60 bi« —,— «erste - 135,50 bi« 150,— Braugerste - 160,—bi« —, — Hafer - 140,— bi« 148 — Haidekorn - 153,?0 bi» 1' 7»V Erbs« - 1«. bl« 170,— Wick« - I«,-i»17»,- Futtermehl-(Nachgang) Roggenkiet« Weizeukleie MaiS'iirner, rum. und «uneetk. - rtaguanttn MaiSschrot Heu Schüttstroh «ebundstrch Kartoffeln „Da ist die Witwe Springfield, die mir vollkommen be reit scheint, jeden Pseimig ihres enormen Vermögen» Ih nen zu hinterlassen. Dazu gehört doch ei» Glückskind Ivie Sie!" 7 „Ich würde es nicht annehmeul" entgegnete Bergh mit Ruhe. „Sie. Sie würden es nicht annehnien! Und weshalb nicht, wenn man fragen darf?" , Mr». Springfield hat natürliche Erben, ihre Tochter und - errn Kinder " „Die Tuchler ist aber verstoßen worden." „ DaS geht «.ich nichts an Ich würde, so lange die Ver wandten leben, Mr«. Springfield« Geld nie annehmen!" „Ich wollte »Nr, daß mir irgend «ine Fran der Erde rin Vermöge» ««biete» möchte, ich überlege e» mir drei mal. bevor ich e» von mir weise." „Sie würden e» eben s» gut von sich weilen, wie ich, doch kommt Ihnen diese -anze Verhandlung nicht etwa» nutzlos vor? Ll» denkt kein Mensch an derlei." Wa» Mr. Vrr-H im tiefsten Innern denkt, erfährt keine Menschenskele. Gchweiaeu ist die starte Sette diese» Man« ue» So steheu die Angelegenheiten, al» Mr. Bergh an der Thür des ^Steinhauses" heute abend Einlaß begehrt. Eine ältliche Dienerin öffnete da» Thor, und Bergh betritt «ine geräumige Vorhalle, die mit kostbaren Bil dern geziert ist. Bler Thüren münde» tu diese Borhalle. Die Dienerin »fsnet eine bersilben und meldet mit laut«r Stimme: „Mr. vergtz, Madance!" Da» Zinnner, in wel che» «r «intritt, ist ihr» sitze Wetzl bekannt »nb »«rfetzlt nie, eine» «ngrnetzmen Eindruck auf ttz» tzeeveezuruftn und seinem künstlerischen Auge wetzl zn ttzun. G» ist Mistre» Springfields Empfangszimmer, in dem jedoch nur ihr« vertraute» Bekannten Einlaß finden. „Sie sind die Pünktlichkeit selbst," spricht Mr». Spring field. Bergh die feine Hand reichend nnd einen bestimmten Stuhl bietend, den seit zwei Jahren er nur allein eiu- nimmt, einen sehr bequeme» Stuhl, tn besten einladende Arme er auch sofort niedersinkt. Mit sechsundsechzig Jahren ist Mr». Springfield noch immer eine stattliche Fran, und Bergh bewundert sie, doch au» ihren Augen leuchtet liefere» Gefühl. Einige Zeit plaudern die beiden mit der harmlosen Ungezwungenheit alter Freunde, aber die Lebhaftigkeit, die sonst da» Benehmen der alten Frau kennzeichnet, fehlt heute; e» lastet ihr offenbar etwa» ans der Seele, und Bergh, die» gewahrend, bricht zuerst das Ei». „Sie machten beute nachmittag eine Anspielung, al» hätten Sie Geschäftliche» mit mir zu besprechen. Kann ich Ihnen in irgend einer Richtung dienlich sein?" „Otmar, al» ich in Washington war, habe ich »nein Testament gemacht!" Sie spricht hastig. Bergh blickt sie vernmndert an. „Eine weise Vorsicht, doch in diesen' Fnlle verfrüht. Uebrigen» ist e» immer gilt, seine Angeleaentzeiten zn ordnen." „Otmar, ich habe Sie zu meinem Erben gemacht!" Die verhängnisvollen Worte sind gesprochen. Trotz ihrer au» zesprochenen Borliebe kür ihn, trotz Thermans Bemerkung«, Überrascht ihn diese Mitteilung vollständig. Er ist ein mit sein«, Verhältnissen vollkommen zufriede ner Mau», er sehnt sich nicht nach Geld und Gnt, nnd doch wirb ihm hier ohne sei» Znthnn ein riesiges Ver- mvgen zu Füße» gelegt. Er sitzt regungslos, endlich ,e- doch ermannt er stch und spricht mit fester Stimme: „Ich bedauere btrftu Entschluß, deun daraus darf nichts wer den. Sch bin Ahnen sehr dankba», aber Sie dürfen Ihr Borhaben nicht «»führen.* .»Mtzekb? „Bedarf e» noch der Frag«? Sie haben eine Toch ter ..." „Ich hab« keine Tochter, seit einundzwanzig Jahren habe ich keine Tochter; jetzt um so weniger, den» sie ist kürzlich in Frankreich gestorben* „Ist sie tot? Da» bedauere ich.* „Ich nicht l* sagte Mr». Springfield mit eisiger Kulte. „Aber sie hat Kinder zurückgelasteu, Sie jagte» mir einst selbst, daß sie welche habe. Sie hat Tochter, und die Töchter Ihrer Tochter sind Ihre Erben, nicht ich." „Die Töchter des Frunzosen Chovet werden nie einen Pfennig von meinem Gelbe erben." „Liebe MrS. Springfield, Sie sind im Unrecht. Ihr Blnt fließt in den Adern jener Mädchen, sie sind die letz ten Ihres Stammes. Suchen Sie nicht da» Unrecht des Vaters in den Kindern heim, wenn es überhaupt ein Un recht gewesen. Ich nehme ans keinen Fall die Rechte jener Mädchen in Anspruch." „Sie weigern sich entschieden?" „Mit aller Entschiedenheit; ich werde Ihren Enkelin- neu niemal» da» ihnen rechtmäßig zukonnnende Vermö gen rauben." „Sie sind großmütig," spricht sie mit bitterem Lachen, „Sie sind ein Weltwunder. Ein Mann, der ein Vermögen von sich weist." »Ich glaube nicht, daß ich mit «leinen Grundsätzen allein stehe. Sie sollten besser von den Menschen denken. Jeder Mann von Ehre würde sich weigern, zwei Waisen mädchen ihres Erbteil» zu berauben." „Jenen beiden soll es nie gehören,' spricht sie leide»- schasklich. „Sie sind mir nichts, weniger denn nicht». Wenn Sie sich weigern, meinem Wunsche zu willfahren, so leh ren Sie mich jene Mädchen hassen!" „Ich muß auf meiner Weigerung bestehen, und Sie werde» Ihre Enkelinnen nicht hassen. Sehen Sie denn nicht ein, daß ich Ihrer Achtung vollkommen unwürdig sein müßte, wollte ich auf Ihr Ansinnen eingehen. Im Herzen müßten Sie mich dann verachten, und diese Verachtung wäre noch nichts im Vergleich zu dein Abscheu, de» ich vor mir selbst hegen müßte. Ich erkenne dankbar Ihre Gute, glauben Sie mir, Worte vermögen gar nicht zn schil dern, Ivie sehr ich sie erkenne, und gerade weit Sie mir eine» Teil jener Neigung zmvenden, die einst Ihrem Sohne gehörte, lassen Sie mich für Ihre Enkelinnen sprechen " iFortjetznng folgt.) 81, IS
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