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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190101306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-30
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1901
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lach !2-6S !3 67 Nach Jneinvrrnehmsetzung de» Königlichen Ministeriums de- Innern mir dem Königlichen Krieg-Ministerium soll die Landes-Pferdezucht durchß Gewährung von Aufzuchtsbeihilfe« an jährlich 100 M. für jede- in eine Aufzuchtstation abgegeben« Fohlen, weiter durch Abgabe volljähriger, starker, edler vom Königlichen Landstallamt Moritzburg in Ostpreußen, Holstein und Hannover angekausten, sowie zu Zuchtzwecken geeigneten Stuteu au- den Königlichen Remoute-Depot» Kallreuih und Skassa an zuverlässige Züchter im Lande zu einem billigen Preise gefördert werden. Die Pferdezüchter werden hieraus mit dem Bemerken hingewiesen, daß die diesbezüglichen näheren Bedingungen — soweit die betheiligten Kreise nicht bereit- durch die No. 45 der Sächsischen Landwirthschaftllchen Zeitschrift vom 10. November 1900 hiervon Kenntniß erlangt habe« — ebenso wie der neue nach Gehör der Commission zur Hebung der LandeSvferdezucht 2933 L. Mcke. daS ^Riefarr Lageblatt- erbitten uns bi- spärep,«» " SS j k T H k Sb GanaittagS G Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Die «eschäftskeL,. festgeftrllte PrämiirungSplan, welcher vom laufenden Jahr« ab zur Anwendung gelangen wird- an hiesiger AmtSftellr eingesehen werden können. Großenhain, am 28. Januar 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. I)r. Uhlemau«. lsch« aate » 2 »iß- der Mk- rdrn ,an- Ver- an. llige tzte- igin. aftl. mk- gen, all- :am iar- Ne- elbe Mittwoch, 30 Januar 1901. Abends. TageblM ««d A«s»lgrr (Elkwk «h Aqchch. ^.77^. Amtsblatt der ItSnigl. Lmt-Hauptmaimschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und de- Stadtrath- zu Riesa. SS. Mittwoch, AO Zmmor 1901, Abends. 54 Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Lag Abend« mit Au-nahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezug-Pret« bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SV Pf., durch unser« Träger frei in- Hau- I Mark SS Pf., bet Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mark 65 Pf, durch den Briefträger frei in- Hau» 2 Mark 7 Pf. Auch Monatsabonnement- weiden angenommen. Anzeigen-Annähme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraß« SS. — Für dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ! 's- '^11 Dickstag, den 5. Februar 1901, Norm. 11 Uhr, kommen im Versteigerung-lokal hier 1 großer Handwagen, 1k Feilen und 1 Faß Weißwein (ea. 315 Ltr.) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, 30. Januar 190l. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. w-6- )7-ö» - ea !« 53-56 50-52 15-48 56-SS 53-55 49-52 >9-61 >5-58 >1-54 >er !tt- ch. Sie e» 60-64 56-59 50-55 59-61 57-5» 54-56 50-53 m und l». !en hn ge- a- ch. >et ist ien ld. ,ty leu zahl von 1,178,802; diese Ziffer ergab auf 1 ykm 78,6 Menschen. Im Jahre 1849 betrug die Einwohnerzahl 1,894,431 Menschen, das sind auf 1 qkm 126,4 Menschen. Da- Resultat der Volkszählung vom Jahre 1895 betrug з, 783,014 Einwohner, also auf 1 qkm 252,6 Menschen. Ge spannt darf man sein, was in dieser Beziehung Nach der Volks zählung vom 1. Dezember 1900 zu berichten sein wird. — Ueber dos elterliche Züchtigungsrecht hat daS Reichs gericht ein benierkenswertheS Urtheil gefällt. Nach dem Bürger lichen Gesetzbuch haben die Eltern das Recht und die. Pflicht, ihr Kind zu erziehen, und sie können Kraft dieses Erziehungs- rechteS und dieser Erziehungspflicht angemessene Zuchtmittel gegen das Kmd anwenden. Das ErzichungS- und ZüchtigungSrrcht ist zwar an sich unübertragbar, steht also eigentlich nur den Eltern zu; doch kann eine andere Person mit seiner Ausübung beauftragt werden, und zwar entweder unumschränkt oder unter Einschränkung auf gewisse Fälle oder gewisse Züchtigungsmittel. Die Uebertragung der Handhabung des Züchtigungsrechts ist also rechtlich möglich, vorausgesetzt allerdings, daß sie den sitt lichen Pflichten der Eltern nicht widerspricht oder nicht gegen die gute« Sitten überhaupt verstößt. DaS Reichsgericht be schäftigte sich mit einem Falle, in welchem ein sechsjähriges Kind von seinen Eltern einer Akrobatentruppe zur Ausbildung über geben, von dieser Truppe an eine andere, später an eine dritte Truppe weitergegeben und von dem Leiter der letzteren Gesell schaft mißhandelt worden war. Als dieser deswegen angeklagt wurde, machte er geltend, daß er das Kind in Ausübung des ihm übertragenen elterlichen Züchtigungsrechtes geschlagen hätte und dafür nicht bestraft werden könnte. Dem gegenüber nahm das Reichsgericht an, daß eine solche vollständige Entäußerung eines Kindes gegen die guten Sitten verstoße und daher nichtig sei, in ihr also eine rechtlich giltige Uebertragung de- Züch tigungsrechtes nicht gefunden werden könne. Dieser Einwand könne daher die Freisprechung des Angeklagten nicht herbei führen. * Weida. Ter königl. sächs. Militärverein zu Weida hielt zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Kaiser- Wilhelm II. Sonntag, den 27. Januar, sein 5. Stiftungsfest (Ball) ab. Durch die im Verlause desselben gehaltenen z. T. tiefempfundenen Reden und Ansprachen auf Se. Majestät den König Albert (Vereinsvorsteher Br. Walter), ans Deutschland erhabenen Kaiser (Gutsbesitzer Franz Nitzsche), auf die für Deutsch lands Ehre in China kämpfenden deutschen Kameraden (Dr. Benz) и. A. m. bekundete der Verein, daß in ihm der Sinn sür Gott vertrauen, Königs- und Vaterlandsliebe und treue Kameradschaft aus- Beste gepflegt wird. Ausgezeichnet wurde das Fest durch Anwesenheit der Herren Bezirksvorsteher Kamerad Wilke-Großen hain und Dr. Benz-Weida, sowie dreier Ehrenmitglieder und starke Betheiligung der Kameraden. Doh«a, 29. Januar. Auf der Dresdner Straße wurde in seiner Wohnung der frühere Schuhmacher, jetzige Fabrik arbeiter F. gestern früh ermordet aufgefnnden. Am Tage vor her hatte ihn sein Freund, der übelbeleumundete Zirgelträger Wilhelm Schierz von hier ausgesucht. Beim Kartenspiel Warrn die Beiden in Streit gcrathen, der jähzornige Schierz hatte zum Messer gegriffen und seinen Partner durch einen Stich tnS Herz getödtet. ES gelang, den Thäter noch am Montage zu ergreifen. Meißen. Die Gasrohrbrüche dauern immer noch an. Vorgestern wurde wieder au« der Fleischergasse da- Vorhanden sein von starkem Gasgeruch gemeldet und darauf wurde sofort -mit der Aufsuchung der Bruchstelle dnrch Herstellung von Bohr löchern begonnen. In der Bahnhofstraße wird di« dort liegende alte Leitung noch weiter ausgeschachtet, da mehrfache Schäden vrrmuthet werden. Prifchoppel. Zu dem Ciser-bohnunglück aus der ae» er- ige in ach ich ide jo -IS Strecke WilSdruff-Potschappel, auf der am Montag vom St«rm ein Eisenbahnzug von der 10 Meter hohen „kleinen Brücke" unterhalb Kcsselsdorf hipabgeweht wurde, schreibt den L. N. N. noch ein Augenzeuge, däß der »/,8 Uhr früh Wilsdruff ver lassende Güterzug, der aus Maschine und sieben Wagen bestand, kurz nach 8 Uhr die Haltestelle Kesselsdorf passnte. Gleich da rauf fuhr der Zug über die „kleine Brücke", der wüthende Orkan legte sich mit aller Macht gegen den Zug und mit eine» Schlage hoben sich sämmtliche Wagen zugleich, noch ein Wind stoß und sie stürzten unter donnerndem Krachen über die Brücke hinab. An der Maschine, die fast daS Ende der Brücke erreicht: hatte, hing von den 7 Wagen nur noch ein einziger, der jedoch bei der Losknppelung ebenfalls in die Tiefe stürzte. Nach dem Unglück begab sich der Maschinensührer Schubert nach dem letzten Wagen, um nach den beiden einzigen im Zuge befindliche« Personen, dem Zugführer Hecker und'Bremser Bartmuß Um schau zu halten. Der Schreck hatte ihnen die Sprache geraubt, doch hatten sie keinerlei Schaden genommen. Die ersten zwei Wagen, die unter der Brücke lagen, waren fast ganz zertrüm mert. >/,12 Uhr langte ein RettungSzug von Potjchappel mit Hilsstrain an. Abends war die Strecke wieder befahrbar. Der Unfall geschah an derselben Stelle, wo am 2. Januar 1899 der Sturm einen Eisenbahnzug über den Haufen warf. )-( Dresden, 30. Januar. Prinz Georg hatte eine etwas ruhigere Nacht. Fieber ist noch vorhanden, e» ist keine Besserung eingetreten. Königstein, 29. Januar. Der Wunsch nach bessere» Verkehr-Verhältnissen geht nunmehr in Erfüllung, da zu der schon früher erwähnten Herstellung einer elektrischen gleislose» Motorbahn die ministerielle Genehmigung nunmehr ertheilt wor den ist. Die von der Gesellschaft „Elektra" herzustellende Bah» geht von hier aus über Hütten zunächst nach Bad Königsbrunn; die Wetterführung nach Bad Schweizermühle wird jedoch auch nicht mehr lange auf sich warten lasten. Die Bahn, welche namentlich während der Sommersalson einem langgrsühlten Be- dürfniß entgegenkommt, ist für Personen- und Güterbeförderung gedacht. St oll berg. Ein 17 jähriger Bursche, der am Diens tag Vormittag erst aus der Strafanstalt Sachseuburg entlasse« worden war, saß AbendS schon wieder hinter Schloß und Riegel. Er hatte hier verschiedene Läden besucht und dort nicht weniger als 6 llhrketten und eine Kasse mit 12 Mk. Inhalt gestohlen. Zittau, 29. Jan. Heftige Regengüsse, die nach eine« kurze« Schneefall am Sonntag gegen Mittag einsetzten, verur sachten im Gebirge eine rapide Schneeschmelze und wenige Stunden später trat im Thale Hochwassergefahr ein. Die- brausenden Fluthen führten riesige Eisblöcke mit sich und be drohten Brücken und Stege. Bei den Arbeiten, die sofort zum Schutze der im Bau begriffenen oberen Mondau-Regultrung t» Angriff genommen wurden, hat ein Arbetter sein Leben ein gebüßt. Da- Unglück ereignete sich dicht an der Stadtgrenze auf Pethauer Flur. Der materielle Schaden den da- Hoch master und der Ei-gang angerichtei haben- beschränkt sich im Wesentlichen auf do» RegulirungSgebiet der oberen Mandan- Dort sind große Erdmossen und ArbeitSgeräthe weggrrissen und sortgeschwemmt worden. Ferner find außer der größeren Jnterimk- brücke noch drei Baustege zertrümmert worden. Crimmitschau. Gefänglich «ingezogen wurde der BuckSkin-Fabrikant F. hiersrlbst, weil er bei Ausnahme eines neue« Kompagnon» in sein Geschäft diesem unwahre Angaben über da» Vermögen der Firma vorgespiegelt und denselben dadurch um einen erheblichen Betrag geschädigt hoben soll. Hund-grün. Von einem Auerbach« Herrn ist im hie sigen Or e rin an der Dorsstraß« gelegene- Bauergut mit 17 Acker Arecl, besten vormaliger Besitzer, ein Renßr, i« Zah- 64-67 60-63 !8-v0 54-57 Dertliches und Sächsische». Riesa, 30. Januar 1901. — Als besoldetes RathSmitglied ist an Stelle deS mit Ende Januar ausscheidenden Herrn Stadtrath vr. Wegelin gestern vom Stadtverordneten-Collegium Herr Gerichts-Assessor vr. Dehne in Dresden gewählt worden. — Zur Abhaltung des diesjährigen Wintervergnügens hatten sich gestern Abend im Wettiner Hof Mitglieder und Gäste de- königl. sächs. Krtegerveretns „König Albert" in geselliger Weise vereinigt. Die Feier begann mit einem Concert, gespielt von der Kapelle unserer 32er. Wie nun schon seit einer längeren Reihe von Jahren, so fand auch diesmal Herr Stabstrompeter Günther mit seiner Kapelle dankbare Anerkennung für die ge botenen musikalischen Darbietungen. Von den gewählten, durch gängig gut zu Gehör gebrachten Concertstücken war es u. A. da» Violinsolo deS Herrn Günther, mit Pianofortebegleitung des Herrn Organist Schesfler, <daS sich ganz besonders auszetchnete u«d durch das sich beide Herren ungetheilten Beifall errangen. Der Vorsteher deS Vereins, Herr Pinkert, gedachte in markiger, patriotischer Ansprache Sr. Majestät unserS allverehrten Königs und Sr. Majestät deS Kaisers und brachte aus Allerhöchstdieselben ein dreifaches Hoch auS. Dem Concert folgte ein animirter Ball, welcher die Kameraden mit ihren Gästen noch lange in fröhlich« Weise beisammenhielt. — DaS allgemeine Ehrenzeichen kann, wie Se. Majestät der König soeben bestimmt hat, auch sür die im Felde erworbe nen Verdaust« sowie als militärische Auszeichnung verliehe« werde«. In diesen Fällen find dem Ehrenzeichen zwei gekreuzte Schwert« beigefügt, welche hinter dem Miitelschilde befestigt sind. Wird diese Kriegsdekoratio« an Personen verliehen, die sih bereits im Besitze de- Ehrenzeichens befinden, so sind die Schwerter unter dem Ringe befestigt. — Zu den ersten ärztlichen Vorprüfungen an der Leip ziger Universität in diesem Winter-Semester haben sich 72 Examinanden gemeldet, darunter auch eine Dame. Der Be ginn der Prüfungen ist auf den 11. Februar dss. Js. festge setzt worden. — Nach einer jüngst erfolgten, zuverlässigen Feststellung ist die Zahl der deutsch-evangelischen Missions-Gesellschaften im Jahre 1900 von 16 auf 23 gestiegen, wobei man zumeist eine Mehrarbeit sür China im Auge hatte. Die 16 alten Gesell schaft«« hatten im Vorjahre 851 Missionare, 136 ordinirte und * 4169 andere Gehilfen aus der Mitte der Eingeborenen auszu weisen und arbeiteten an 551 Stationen bei einem Bestände vo« 369,493 Heidrnchristrn. In allen deutschen Colonien wird jetzt auch deutsch-evangelische Misfion-arbeit betrieben, und zu- - mal da- Schulwesen erfreut sich infolge dessen eines außerordent- lkchen Aufschwung«-. Die erwähnten Mission» - Gesellschaften habe« bisher 1829 Schulen mit inSgesammt etwa 90000 Schüler« in- Lebe« gerufen. Die Gesammt-Jahre-einnahme der Gesellschaften betrug für 1900 an 5'/, Millionen Mark, ent sprach ab« trotz der Zunahme um 1 Million gegen da» Vor jahr durchaus noch nicht allen Bedürfnissen. — Wie die BevölkerungSziff« und damit di« Volksdich tigkeit in Deutschland im Allgemeinen und in Sachsen im Be sonderen gewachsen sind, darüber geben Zusammenstellungen Auf schluß. Im Jahre 1816 hatte Deutschland 24,831,396 Ein wohn«, auf 1 qicm kamen hternach im Durchschnitt 46,3 Menschen. Im Jahre 1850 war die Einwohnerzahl auf 35,396,496 gestiegen, hiernach kamen auf 1 qkw 66 Menschen. Bel der Volkszählung im Jahr« 1895 hatte da- Deutsche Reich 52,246,589 Einwohner aufzuweisen, nach dieser Angabe kamen auf 1 qicm durchschnittlich 96,7 Menschen. Unser Königreich Sachsen hatte rach der Tzeilung i. I. 1815 eine Einwohner-
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