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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190102228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-22
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1901
- Autor
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nnd Anzeiger Mtdlitt M 54. Jahr,. relegramm-Adnsi«: FW "RRUiH I Armsprechstr» .Tageblatt". Riesa. Rr . SO. der Käntgl. Lmtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Freitag, LZ Februar 1901 Abeuöö^ Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Zzpedtttrn in Riesa 1 Marl SV Ps., durch unser« Träger frei in« HanS 1 Mark 68 Ps., bei Abholung am Schalter der katsrrl. Postanstalten 1 Mark 88 Pf, durch den Briefträger frei in» HauS 2 Marl 7 Pf. Auch Monat«aboonemrnt» wridrn angenommen. Anzrtgen-Annahmr für die Rümmer de« Ausgabetage« bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Hrm? und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanien st raße 89. — Für di« Redaction verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa.; Bestellungen auf da« mit Ausnahme der Sonn, und Festtage täglich AiaH^ erscheinend« „Riesaer Tageblatt u. Anzeiger" siir den Monat MU" NLrr "HWG weichen von sämmtlichen Kaiserlichen Postanstalt«, (Zeitungs preisliste Nr. 6309), unseren Expeditionen in Riesa und Strehla und unseren Austrägern angenommen. Bezugspreis: pro Monat 55 Pf. — Lnrolxon — finden dnrch das „Riesaer Tageblatt", die im Bezirk Riesa verbreitetste Zeitung, wette und vorthellhaste Verbreitung. Kies«. Die Geschäftsstelle. vertliches und Sächsisches. Riesa, 22. Februar 1901. —* Nach der Vereinigung von Meißen mit Cölln beab sichtigt der Conservative Verein in Meißen zur Erleichterung und Hebung des Verkehrs unter Anderem auch auf die endliche Herstellung der linkselbischen Bahnlinie Meißen-Riesa mit Hilfe d«L Herrn Landtagsabgeordneten Rüder-Roßwein kräftigst hinzu wirken und bittet alle Interessenten, dem Herrn Etadtrath Nicolai in Meißen ihre Interessen und Wünsche bis zum 25. Februar schriftlich mitzutheilrn. — Bekanntlich hat sich vor 1'/, Jahr in Berlin eine Gesellschaft gegründet, deren Zweck der Erwerb der vom Reichs kanzler in unserem ostafiatischem Kolonialgebiet Kiaulschou er- theiltrn Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Tsingtau über Weihfien nach Tsinansu mit Zweigbahn von einem Punkte die ser Hauptltuie nach Poschan, der Bau, die Ausführung und der Betrieb dieser Eisenbahn, sowie unter den in der Konzession vorgesehenen Bedingungen der Fortsetzung der Linie von Tsi- nanfu nach Jtschousu und von Tsingtau nach Jtschoufu ist. Der Bau der Hauptlinie hat trotz der chinesischen Wirren und trotz des überaus schwierigen Terrains — mußten doch allein für die jetzt fertiggestellten ersten 130 km an eisernen Brücken- material nicht weniger als 2000 t verwendet werden — keine Unterbrechung erlitten, so daß — heute Freitag — von Chemnitz auS die ersten Lokomotiven für die neue Strecke zur Versendung gelangen können, um den regelmäßigen Betrieb auf der bis jetzt erbauten Strecke aufzunehmcn. Es handelt sich bei dieser ersten Maschinenliejerung um drei große schwere normalspurige Güter- zugSmaschineu, die in der sächsischen Maschinenfabrik hergestellt worden find, von der auch die Zeichnungen zu denselben ent worfen und an die an der Lieferung der weiteren Maschinen mitbrtheiligten Firmen .Vulkan" und .Schwarzkopfs" abgegeben worden find. Die Maschinen »erden in ihre Theile zerlegt, von Chemnitz zunächst nach Hamburg tranSportkrt und dort in dem von der Schantung-Gesellschast einzig zum Transport von Eisenbahnmaterial für die Schantung-Bahn gecharterten Dampfer „Wittekstid" verladen, der am 28. d. M. ladebereit sein soll. Der Transport nach China wird vrrauSsichtlich 8 Wochen Zeit beanspruche«. — Daß daS streng« Frostwetter noch nicht Nachlasse» will, wird von viele» Leuten beklagt. Manche fragen, ob «S denn früher schon ost vorgrkommen ist, daß die tiefste Temperatur de» Februar sich nicht in der ersten, sondern in der zweiten Hälfte d«S Monats eingestellt hat, und ob man im Februar mehrfach so erhebliche Kältegrade wie jetzt erlebt hat. ES sei deshalb angeführt, daß in den letzten 50 Jahren der Februar 24 mal de» niedrigsten Stand drS Thermomter» erst i» der -weiten MonatShälfte, davon 13 mal in den Tage» vom 20. Februar a» »»d dreimal sogar erst am letzten MonatStag« gr- bracht hat. I» fünf Febr»arm»»aten sank da» Oueckfilber auf 16 und mehr Grad unter Null. Die größte Kälte betrug 22 Grad Reaumur am 11. Februar 1871. I« letzten Viertel de» MouatS erreichte sie »och 16,5 Grad Reaumur am 23 Februar 1875. — Dem kürzlich vom Landesmedizanalkollegium an das Königliche Ministerium des Innern erstattete 31. Jah resbericht über das Medizinalmesen im Königreich Sach sen entnehmen wir folgende Mittheilungen: In der Jah res-Plenarversammlung des Landesmedizinalkollegiums wurde die Einführung einer Anzeigepflicht bei Tu berkulose für erforderlich beschlossen. Dem Anträge des Leipziger Kreisvereinsausschusses entsprechend erklärte das Kollegium, daß durch das zu erlassende Baugesetz das Erbauen von Miethkasernen möglichst erschwert und das Erbauen kleiner Häuser, insbesondere Familienhüu- ser, möglichst erleichtert werden müsse. Ebenso wurde eine baldige Revission des Kra n k e n v e r s ich erun g s - gesetzes im Sinne des von Sanitätsrath Dr. Heinze- Leipzig gestellten Antrages für erforderlich erachtet. Der von Medizinalrath Dr. Chalybäus gestellte Antrag: daS Königliche Ministerium des Innern wolle beim Bundes- rathe dahin wirken, daß die Behandlung Kran ker aus der Ferne unter Strafe gestellt und daß die Ankündigung und Anpreisung solcher Fernbehandlung überhaupt (auch der brieflichen) bei Strafe verboten werde, wurde einstimmig angenommen. In der genaueren Moti- virung des Antrages wurde hcrvorgehoben, daß die aus schließlich brieflich Behandlung Kranker in Sachsen den Aerzten verboten, den Kurpfuschern aber freigegeben'sei. Eine Krankenbehandlung ohne Feststellung der Krankheit und ohne vorgängige Untersuchung des Kranken sei be trügerischer Schwindel. Die Fernbehandlung führe zu nächst Gesundheitsschädigungen des Publikums mit sich, die viel zahlreicher seien, als sie vor Gericht nachgewiesen werden. Andererseits führe sie zu einer schwindelhaften Ausbeutung des Publikums, die doppelt verwerflich sei, als sie Arme und Kranke betreffe. Der Unfug der brief lichen Behandlung habe eine außerordentlich weite Ver breitung gefunden, seitdem die Kurpfuscherei sreigegeben sei und werde ganz offen, als sei es ein ehrliches Geschäft, betrieben. Die Bestimmungen des Strafgesetzbuches in den §8 263, 223 und 230 seien in dieser Beziehung völlig un zulänglich gewesen. Gn solches gesetzliches Verbot könnte dem Strafgesetzbuche in dem Kapitel über gemeingefähr liche Vergehen einverleibt werden oder dem Gewerbe gesetze im Anschluß an die Bestimmung über den Handel im Umherzieyen, oder es könnte in einem besonderen Reichsgesetze gegen die gemeinschädlichen Mißbräuche bei der gewerbsmäßigen Behandlung von Kranken ausgespro chen werden. — In derselben Plenarsitzung wurde auch dem Antrag auf obligatorische Einführung des praktischen Jahres vor Ertheilung der Erlaubnis; zur Ausübung selb ständiger ärztlicher Thätigkeit zugcstimmt. * Borttz. Vorigen Montag hatte der hiesige Gesang verein .L ederkranz" eine Schlittenparthie veranstaltet, welche vom herrlichsten Wetter begünstigt, in schönster Weise verlief. Der stattliche, aus 22 Schlitten bestehende Zug ging über Leute witz, Riesa, Oelsitz nach Jahnishausen, wo ein Tyeit der Ge spanne durch die Liebenswürdigkeit des Herrn O konomieralhs Schäffer im Ritterguthshofe Unterkunft fand, und die Gesell schaft im wohldurchwärmtcn Saale des Gasthofs sich trefflich unterhiel'. Die sodann über Gostewitz - Heyda zurückgehendc Part hie fand endlich im hiesigen Weberschen Gasthof ihren sich länger auSdehnenden gemüthlichen Abschluß. Oschatz. Aus > em Wege vom Landrichter nach Groß böhla ist gestern ein Mann in fitzender Stellung erfroren aus gesunden worden. Seine Persönlichkeit ist noch unbekannt, an scheinend ist es rin Handwerksbursche. — Der für die Motor wagensahr t Wermsdorf—Dahlen bestimmte Motorwagen traf Montag auf dem Dahlener Bahnhof rin und wurde »och im Lause des TagrS nach Wermsdorf trankportirt. Meißen, 21. März» An zahlreiche Bewohner unserer Stadt und der umliegenden Ortschaften hat in diesen Tagen der Vorstand des Lonservativen-Vereins im Amts bezirk Meißen folgendes Rundschreiben erlassen: „Die durch die Vereinigung der Gemeinden Meißen und Cölln herbeigeführte Vergrößerung unserer Stadt, sowie das schnelle Wachsthum der Vororte und Nachbargemeinden drängen uns von Neuem die Frage auf, ob M ißen und seine Umgebung in einer der Größe und Wichtigkeit der Stadt entsprechenden Weise nrit Eisenbahnverbindungen ausgestattet sei. Namentlich die baldigste Ausführung des Bahnhofsumbaues und die Fertigstellung des zweiten Glei ses und der sich daraus ergebenden Derkehrserleich- terungen auf der Strecke Mcißcn-Döbcln Leipzig, ferner ¬ hin die endliche Herstellung einer linkselbischen Bahn linie Meißen-Riesa erscheinen vielen urteilsfähigen Män nern unserer Stadt und ihrer Umgebung als ein unab weisbares Bedürfntß. Aber auch ein direkterer Bahnan schluß Meißens an die große westsächsische Verkehrsader Dresden-Tharandt-Chemnitz-Hof, also etwa eine Linie Mei- ßen-Wilsdrufs-Tharaudt, erscheint vielen Interessenten dringend Wünschenswerth. Der Conservative Verein im Amtsbezirk Meißen hat diese für Stadt und Land gleich- wichttge Angelegenheit in die Hand genommen und er sucht Ew. Hochwohlgeb., eine kurze schriftliche Aussprache über Ihre bezüglichen Interessen und Wünsche an den Schriftführer des Vereins, H«.rrn Stadtrath Nicolai, Mei ßen, Burgstraße, baldigst, spätestens aber bis zum 25. Februar einzusenden. Das gesichtete Material wird dann unserem Vertreter in der Zweiten Kammer des Sächs. Landtages, Herrn Bürgermeister Rüder in Roßwein, zu gehen und zum Hauptgegenstande einer im März abzuhal tenden Versammlung gemacht lverden, in der Herr Bür germeister Rüder über die ganze Frage im Zusammenhang referiren wird. Eine besondere Einladung dazu wird Ihnen s. Z. zugehen." )( Dresden, 22. Februar. Die in den letzten Tage» regelmäßig unternommenen Schlittenfahrten sind dem König gut bekommen und fühlt sich derselbe nach dem Genüsse der frische« Lust etwas kräftiger als zuvor. Die Besserung in dem Befin den der Königin ist soweit vorgeschritten, daß dieselbe fast de« ganzen Tag außer Bett zubringen kann. Die katarrhalische» Erscheinungen haben wesentlich abgenommen. Dresden, 21. Februar. Ein auS China hier ein gegangener Feldpostbrief dürfte nicht ohne Jntenffe sein. AlS Weihnachtsgeschenk sandte eine Dresdner Ctgarettenfabrik 6000 Stück ihres Fabrikats an unsere Sachsen in China. Ein mit der Packung der Schachteln betrautes Mädchen auS Löbtau legte im Scherz einem Packet einen HeirathSuntrag mit bei. Dieser Tage traf prompt darauf Antwort ein. Ist es nun Zufall oder Schickung zu nennen? Ein aus Löbtau gebürtiger Eisendreher, jetzt als Soldat deS 6. Ostafiatischen Infanterie- Regiments 7. Compagnie in China befindlich, erhielt die Schachtel und bietet auf dem Umwege über China dem Mädchen Herz und Hand an — allerdings mit dem Vorbehalte, daß sie selbst keine „alte Schachtel" sei. Da dies letztere nicht der Fall ist, dürfte dieser HetrathSantrag auf diesem doch wohl noch unge wöhnlichen Wege zum Ziele führen. — Ueber den Bodenwucher in Dresden und Umgegend hat der bei der sächsischen Regierung thätige LegationSrnth von Rostitz einige iMereffante Berechnung«« angestellt. Ruch ihm wechselte im Vorort Löbtau ein Grund stück in einem Jahre fünfmal den Besitzer und der Kaufpreis stieg dabet von 32000 auf 290000 Mk! Der Gevieitmrter Bauland stieg in den Jahren 1879—1899 in den Vorort« Deuben um 200, Kalitz 550, Reick 570, Cotta 1100 und in Laubegast um 1300 Procrnt. WaS kostet der Stadt Dresden die winterliche Straßen reinigung? Die Befreiung der Straßen und Plätze von Schnee und Eis, sowie die Fährlöhne, der Pachtzins für Unter kunftS- plätze der nöthigen Geräthe, für die SchneeablagrrungSplätze nnd die Löhne an nicht ständige Hilfsarbeiter verursachen ein« Kostenaufwand von durchschnittlich jährlich 118 000 Mark, die Ausgabe für Instandhaltung der Geräthe 5700 Mark, für Sand 3600 Mark, für Solz 700 Mark und die Beiträge zur Kran ken- x. Kaffe der Arbeiter gegen 2400 Mark, mithin in jedem Jahre zusammen durchschnittlich 130 400 Mark. Der gesammte Aufwand für die Straßern einigung »ach Abzug der Einnahmen der StroßenrctnigungS-Abgabe und drS Erlöses für verkauften Pferdedünger rc erfordert einen durchschnittlichen Zuschuß von 80 000 Mark im Jahre. tz Zittau, 20. Frbr. Auf dem Wege zwischen Reichen»« und Seitendorf wurde der etwa 60 Jahre alte HauSbefltz« und Holzwaarensabrikant Gutte auS Settendorf erfroren ans- gefunden. Der ermüdet« Mann, der a«S Zittau mit der Bahn bis Reichenau znrückkehrte, hat sich jedenfalls unterwegs etwa» auSruhen wollen, ist dabei eingeschlafen und erfroren. ; Vom obersten Erzgebirge. Die hoch am Erz gebirge unweit deS MückenthürmchenS gelegene Ortschaft Knittel« ist seit einigen Tag« gänzlich ringeschnrit; von de» Häuser» steht man nur di« Rauchfänge und der blau« Ranch, der «S ihnen aussteigt, ist der einzige Beweis deS Lebens unter der Schneedecke. Die Bewohner benachbarter Häuser graben ei»» Tunnel in den Schnee, um z» einander zu gelangen, und de» in einem Hause ei» „frohes Ereiguiß" erwartet wird, helft« alle Nachbarn zusammen, «m «in« Weg bis zur weis« Pneu
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