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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190102088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-08
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1901
- Autor
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Riesaer D Tageblatt «nd K«reig»r WchIM «ch -Hchch. ^7^. Amtsblatt -rr7 »a KSnttzl. A««hm»ptmmmschaft GroßachM, des Königl. Amtsgericht? und de» EtadtraH» zu Riesa. SS. Freitag, 8. Februar 1901, Abeuss. 54 Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jedm Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher BezugSpret» bei Abholung in der Expedition in Rlesa 1 Mark SO Pf-, durch unsere Träger frei in» Hau» I Mark S8 Pf., bei Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalten 1 Mark SS Pf, durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Ps. Auch Monat»ado»nement» werben angenommen. Anzeigeu-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Srwähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa-I Von dem Königlichen Londstallomte zu Moritzburg sind «ine Anzahl Exemplar« der Broschüre Einnndzwanzigste Mitteilung an die sächsischen Pferdezüchter für das Jahr 1»«» anher gelangt. Landwirthe und Pferdebefitzer bez. Pferdezüchter im hiesigen Verwaltungsbezirke können diese Druckschrift an hiesiger Kanzleistrlle, soweit der Vorrat reicht, unentgeltlich entnehmen. Großenhain, am 6. Februar 1901. Königliche Amtshauptmannschast. Vr. Uhlemaun. Zr. Der Stalldünger der während diese» Jahre» im Barackenlager Zeithain unterzubringenden Pferde soll in mehreren Loosen verpachtet werden. Angebot« — berechnet pro Pferd und pro Monat — find versiegelt und portofrei mit der Aufschrift: »Verdingung von Stalldünger" bi» zum 26. Februar ds. IS. an die Komma», dantur de» Tr.-Ueb.-Pl. Zttthain zu sende». Die Eröffnung der Angebote erfolgt am 27. Februar d. IS. 11 Uhr Vormittag» und können die Bewerber derselben persönlich beiwohnen. Die Bedingungen können gegen Entrichtung von 25 Pfg. im Geschäftszimmer der Kom mandantur entnommen werden. » Die Kommandantur deS Truppenübungsplatzes Zetthat». Im Gasthofe zur Köuigslinde in Wülknitz sollen Montag, am 18. Februar d»' IS. von Vormittags '/.IO Uhr an die im Kahlschlage der Abtheilung 78, Forstort Diebs» winkel, ausbereiteten Hölzer, al» 53 Stück liestrne Stämme von 12 bi» 15 om Mittrnstärke, 10,20 bi» 15 m Länge, 243 Stück kieferne Stämme von 16 bi» 22 om Mittenstärke, 10,20 bi» 17 w Länge, 85 Stück kieferne Stämme von 23 bi» 29 om Mittrnstärke, 10,20 bi» 17 m Länge, 5 Stück kieferne Stämme von 30 bis 31 om Mittrnstärke und 12 bl» 15 m Länge, 120 Stück kieferne Klötzer von 12 bi- 15 om Obrrstärk« und 3 00 bez. 3 50 m Länge, 266 Stück kieferne Klötzer von 16 bi» 22 om Obrrstärk« und 3,00 m Läng«, 68 Stück kieferne Klötzer von 23 bis 29 om Oberstärke und 3,00 bez. 3 50 bez. 4,60 w Länge. 7 Stück kieferne Klötzer von 30 bis 33 om Obrrstärk« und 3,60 b?z. 4,60 m Länge, 174 rm kieferne Scheite, 40 rm kieferne Knüppel, 23 rw kieferne Aeste. 220 rm kieferne Stöcke, und 732 rm kieferne- Astceisig, sowie 423 kiefern« Langhaufen I. Cl. au» der Durchforstung der Abtheilungen 38 und 39 Forstort Rust«! meistbietend gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die Bedingungen werten vor Beginn bekannt gegeben. Vorherbefichtigung der Hölzer erbeten. * Königliche Forstverivaltung. Königliche Garnisonverwaltuug Uebungsplatz Zeithai». KUggMAL^^H»für das »Sttesaer Tageblatt- erbitten un» di» späteste»« "ösAkhAPHT «vormittags v Uh» des jeweilig« Ausgabetage». Die «eschäftsstekt. vertliches und Sächsisches. Riesa, 8. Februar 1901. — Bon der Unterelbe schreibt man: Die Eisbrecher be find« sich auf der Unterelbe ununterbrochen in Thätigkeit; sie vermögen jedoch nicht, auch nur Theile der EiSmaffen zwischen Wittenberg und Lauenburg in Bewegung zu halten. Die Dampfer sind bis jetzt bis über Neu-Windischthum vorgedrungen, aber e» hat sich das vor einigen Tagen durch sie in Gang ge brachte GS unterhalb genannten Ortes bald wieder festgesetzt. Am 2. Februar meldete Lauenburg Eisgang, am 4. aber schon wieder EiSstand. Auf Elbstrecke Roßlau-Magdeburg fanden in vergangener Woche zahlreiche Eisverschiebungen statt. Bei Schönebeck rückte das Eis am Donnerstag (vor. Woche) 10 m vorwärts. Heute steht eS wieder so fest, daß eS für Personen und leichtes Fuhrwerk passirbar ist. Die Ankunft deS böhmi schen Eise» hatte am Sonnabend und Sonntag an verschiedenen Stellen zwischen Wittenberg und Magdeburg EiSrückungen und Drängungen zur Folge. — 1038180 Briefscndungen hat die Reichspost in einem einzigen Jahre verbrannt, da sie weder bestellt noch auch dem Absender zurückgegeben werden konnten. Die Zahl der ver nichteten Sendungen ist in einem Jahre um nicht weniger als 157 162 Stück oder um 15 Prozent gestiegen. Die Gesammt- zahl der Brieffendungen hat sich dagegen nur um 9'/, Prozent vermehrt. Die Hauptursache der endgiltigrn Unbestrllbarkeit ist der Mangel einer vollständigen Aufschrift. — )fk( Geselligkeit. Die gesellschaftliche Hochsaison ist jetzt. Wie mit so manchem Andern im Lsbeu, ergeht es uns auch Mit ihr. Die, die in ihrem Strome mitschwim men, werden beneidet von Denen, die außerhalb des ge sellschaftlichen Lebens stehen und — gar Viele jener erster« vergleichen mißvergnügt ihr ruheloses Leben mit dem beschaulichen Dasein Tiwer, welche durch keinerlei Verpflichtungen aus ihrer Häuslichkeit ausgescheucht wer den, die sich also ihr Leben ganz nach eigener Wahl in ein solches der Ruhe oder des Genusses eintheilen können. Gesellschaftlicher Verkehr gleicht einer Lawine; man be ginnt nrit einem kleinen Kreise und sieht sich in verhält- nißmäßig kurzer Zeit inmitten eines den einzelnen mit sich reißenden Wirbels — wenn man sich willenlos und gedankenlos dahintreiben läßt, ohne mit Klugheit und Willenskraft sich selbst zu sagen, bis hierher und nicht weiter! In Bezug auf Geselligkeit gefallen sich die Men schen ebenso leicht in Gegensätzen, wie bezüglich alles Andern: die Einen ergeben sich ihr zu viel, die Andern enthalten sich ihrer gänzlich — und Beide sind im Un recht. Wer stets zu Hause sitzt, sich ganz von dem Ver kehr mit Welt und Menschen ausschließt, der bildet un liebsame Züge in sich aus uud begeht ein Unrecht an sich selbst und an den Kreisen, in die er hineingehört, ganz gleich, wie hoch oder wie niedrig sie liegen. Er bietet seinem Geiste nicht die Nahrung, seinen: Gcmüthe nicht die Abwechselung, seinen Nerven nicht die Auffrischung, deren sie Alle bedürfen, wenn man das Höchstmögliche in seiner Sphäre leisten will. Das Einerlei des Lebens wirkt lähmend auf das Geistesleben, man wird einseitig. Das Gegenstück ist der Genußmensch, der sich kopfüber in den Strudel der Vergnügungen stürz; und nie genug bekommen kann. Er denkt weder an den geistigen Ge winn für sich, noch an seine Verpflichtungen gegen Die Allgemeinheit, sondern fröhnt einfach dem Genuß, nota bene dem, was er dafür hält. In der Regel sind seine An sichten darüber nicht die idealsten, seine Geschmacks-Rich tung ist lediglich materieller Art. Solche Menschen lassen sich nicht Zeit zur innern Einkehr, sie stürzen nur vor wärts und ziehen gar keinen Gewinn aus ihrem auf reibenden Leben. Wenn irgendwo, so gilt vor Mein fiir unser Geschäftsleben und die damit im Zusammenhang stehender: Vergnügungen das Wort von der goldenen Mitte und vom rechten Maßhalten. * Gohlis. Der am DienStag im Kunze'schen Gasthofe Hierselbst veranstaltete Gesellschafts-Maskenball war von ca. 300 Theilnehmern besucht und verlief bei animirter Stimmung in bester Weise. Ungetheilten Beifall fand die schöne Dekoration de» Saales, der in mehrere Abtheilungen getheilt war. Die Pionier-Capelle aus Riesa spielte zu flotten Reigen wacker auf, man amüsirte sich allerseits bestens und so kam der Faschings jubel und -Trubel voll zum Ausdruck. Bis an die Morgen stunden dauerte die bunte Maskerade und mehrfach wurde dem Wunsche nach Wiederholung eines derartigen Vergnügens in einem der nächsten Jahre Ausdruck gegeben. * Großenhain, 8. Februar. Der hiesige Slqdtrath erläßt soeben neue, am 1. März in Kraft tretende „Vorschriften für Gast- und Schankwirthschaften mit Bedienung durch weibliche Person«." Darnach ist in Gast- und Schankwirthschaften, ein schließlich der Weinstuben, Cafb» und Conditoreim, die Be dienung durch Kellnerinnen nur in der Zeit von früh 6 Uhr bis Nachts 12 Uhr gestattet. In dm Schankräumen darf nichts angebracht sein, was den freien Ein- und Urberblick hindert Den Kellnerinnen ist untersagt, sich zu Gästen zu setzen, oder für sich oder andere Personen Speisen oder Getränke von Gästen zu erbitten oder anzunehmen und Gäste zum Trinken zu er muntern. Bedienung durch die Ehefrau oder Töater des Wirthe» oder andere zum Hausstand selbst gehörige weibliche Personen ist erlaubt. Zuwiderhandlungen werdm mit Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. * Großenhain, 8. Februar. Der seit 1898 flüchtige Husar hiesig« KöuigShusarenregimmtS, Meinet, wurde jetzt in Heilbronn verhaftet und sieht «in.r strengen Bestrafung entgegm, umsomehr, al» e» bereit» da» dritte Mol ist, daß Meine! deser- tirte. — Vom 13. Februar bi» 1. März unternimmt da» Trom- petercorp» hiesigen Könkgshusarenregiment» eine Konzertreise und zwar nach dem Erzgebirge. — An Stelle de» in Ruhe stand tretend« Cantor Beyer in Wantewitz wurde Kirchschul- lehrer Schneider in Bauda gewählt. Meißen. In der Nacht zum Mittwoch machte sich in einem hiesig« Locale ein aus Breslau gebürtiger, 23 Jahr« alter Schlosser durch große Geldausgaben verdächtig Er ließ zwei Hundertmarkscheine wechseln und Getränke bester Art auf tafeln. In Folge der Aufmerksamkeit der Localinhaberin und Benachrichtigung der Polizei koi nte der Verschwender, welcher sonst nicht den Eindruck eines wohlhabenden Manne» machte, vorläufig sestgenommen werden. Bei seiner Befragung machte er zunäck st Angaben dahin, des Geld von einem ArbeitScollegen zum Theile geschenkt, zum Theile zum Wechseln erhalten zu hoben. Nachdem der inzwischen erlangte ArbeitScollege diese Aussage bestritten, entstand bei der weiteren Vernehmung im Kreuzverhör und nach Arußerungen de» Verhafteten der Ber dacht, daß da» Geld von dem bedeutenden Verluste herrühre, welchen vor einigen Tagen ein Gänsehändler in Coswig durch Verlieren seiner Brieslasche mit rund 4500 Mk. erlitt« hat. Schließlich war der Verhaftete zu einem Geständnisse zu be wegen. Er hat sich s Z. in Begleitung de» Gäusehändlers be funden und ist mit diesem gestrauchelt und in den Straßen graben gerutscht. Hierbei hat der Gänsehändler die Geldtasche verloren und der Verhaftete hat sie an sich genommen, Aber 200 Mk. daran» entwendet und am andern Abend die Tasche selbst mit den übrigen Werthpapieren dort in der Nähe an der Bahnstrecke de» Leipzig-Dresdner Bahn versteckt. Noch gestern Nachmittag wurden an Ort und Stelle Erörterungen vorge nommen, wobei die Tasche mit ihrem Inhalte aufgefundrn wurde. Döbeln, 7. Februar. Der hiesige Stadtbaumeister Baß ler, welcher seit 15. Mai 1875 als Bausachverständiger de» hiesigen Stadtrathes amtirt, tritt am 1. Juli d. I. in den Ruhestand. Da nach dem Abgang deS Ingenieur» Lirdenuum die technische Stadtrathsstelle nicht wieder besetzt worden ist, haben die städtischen Collegten beschlossen, als Stadtbaumelster künftig einen akademisch gebildeten und insbesondere im Hochbau erfahrenen Bausachverständigen anzustellen. DaS Ansangsgehalt ist auf 3600 Mark fesig.ptzt worden. — Der früh 5,59 Uhr auf der Schmalspurbahn Döbeln-Mügeln von hier abgehende Zug kam am Mittwoch nach nur 1 Kilometer Fahrt in Groß- baucklltz in Folge eines Maschinendesecte» zum Stillstand. Die Postsachen und Passagiere wurden mit dem nächsten Zuge be fördert. Dresden, 7. Februar. Die Festräume deS Königlichen Residenzschlosses vereinigten gestern Abend eine etwa 700 Personen zählende Gesellschaft zu einem großen Ho sh alle. Dieses Ballfest, durch die Anwesenheit Ihrer Majestät der Königin, Ihrer Kaisers, und Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich SlugiM und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg aug gezeichnet, nahm um Uhr seinen Anfang. Se. Maje stät der König und Ihre Königl. Hoheit die Frau Prin- zessiu Johann Georg waren genöthigt, wegen Unwohl seins dem Ballfeste fernzubleiben. Bereits um 8 Uhr hatte eine Ehrenwache des Königl. Gardereiterregiments in der französischen Galerie der 2. Etage Aufstellung genommen, um den Ankommenden die militärischen Ehrenbezeugungen zu erweisen. Unter den Gästen, deren Versammlung inr Stucksaale und im großen Ballsaale erfolgte, befanden sich die Damen und Herren vom Corps diplomatique, die Herren Staatsmiuister, die Generalität und zahlreiche Offiziere mit ihren Damen, die Mitglieder der zur Zeit einberufenen Zwischendeputationen beider Kammern der Ständeversammlung, ferner die Direktoren und Räthe der Departements-Ministerien, sowie Beamte aller Königl. Behörden, Vertreter der Kunst und Wissenschaft und eine große Anzahl Damen und Herren der fremden und ein heimischen Aristokratie. Bei der Verschiedenartigkeit der Hofuniformen und des militärischen Rockes und nicht min der durch die kostbaren Toiletten der Damen bot die Ver sammlung ein glänzendes farbenreiches Bild. Ihre Majestät die Königin und die Höchsten Herrschaf ten erschienen unter Vortritt und begleitet vom großen
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