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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190102146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-14
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1901
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iesaerG Tageblatt ««d Krrfriger MetlM ad Atynprs. Awtsöürtt M. ». d« «MA. »««hauptmamchhaft TwßachM, des KSnigl. AmKgrrtchtS md de» KtMnckhS zu Mesa. EM—> -! » 38 Donnerstag, 14. Februar 1901, Abends. 54 Jahrg. Da» «lelair Tageblatt rrschetut jede» Lag AdeudS mtt Ausnahme der Gönn- und Festtag«. Bterteljührltcher BrzugSpret» bet Abholung tn der Expedition tn Riesa 1 Mart 80 Pf., durch uufere Träger frei tn» Hau» 1 Mark 68 Pf., bet Abholung am Schotter der katserl. Postanstalten 1 Mark 65 Ps, durch den Briefträger frei tu» Hau» 2 Mart 7 Pf. Auch MonatSabonnemeut» wrldar angenommen. Anzeigen-Annahme für die Rümmer de» Ausgabetage» bt» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Brrlag von Langer t Winterlich tn Riesa. — Beschäst»strüe: Kastauienstrab« SS. — Kür die Redaktion verantwortlich: Herma»» Schmidt i» Riesa.! Bekanntmachung. Aus Grund de» 8 3 der Fernsprechqebühren-Ocdnung vom 20. December 1899 fRetch». Gesetzblatt Nr. 51) wird Folgende» b«könnt gemacht: DI« Zahl der Tbetlnrhmeranschlüsse an da» Fernsprechnetz tn Riesa hat bei Begtm» diest» Jahre» 130 betragen. Demgemäß erhöht sich di« jährliche Bauschgebühr für den Ortsverkehr vom 1. April 1901 ab auf 120 M. Die hiervon betroffenen Anschlüffe könne» für den Zeitpunkt dc» Inkrafttreten» der Er höhung di» zum Ablaufe de» Februar gekündigt wrrden. Dresden, 21. Januar 1901. Kaiserliche Ober-Postdireetion. Halte. * Höhere Knabenschule und höhere Mädchen schule in Riesa. Anmeldungen werden täglich von 11—12 Uhr in der Schulexpeditton an der Kastanien straße entgegengenommen. Die städtische höhere Knabenschule unterrichtet »ach der Lrhrordoung der sächsischen Real schulen und bereitet die Schüler für Untersekunda eine» Realgymnasium» vor. Schülerzahl 1897: 157, 1898: 168. 1899: 186, 1900: 192. Die Progymnaflalabteilung mit obligatorischem Unterricht tn Latel» führt thr« Schüler bt» Untertertia de» Gymnasium». Schüle, Programm« find vom Unterzeichneten z» beziehe». «irsa, d. 6. Februar 1801. Michel, Direktor. Bekanntmachung, die Anmeldung der Öfter» 1901 schulpflichtig werdenden Kinder sür Gröba betreff. Schulpflichtig werden Ostern 1901 all« dte Kinder, die bi» dahin da» S. Lebestzjechr erreicht haben. Auch können noch die Kinder ausgenommen werden, welche bi» zum SV. Jmri da» 6. Lebensjahr vollenden. Die Anmeldung bat Freitag, de» 22. Febr , nach«. 2—6 Uhr in der Expedition de» Unterzeichneten zu ersolg-n. Beizubringen ist sür alle Kinder der Impfschein, für auswärts geborene aufferdom die Geburtsurkunde mit Taufbefcheiniguug. E» wird döflichst gebeten, die Anmeldung nicht durch Schulkinder zu bewirken, sonder», wenn irgend angängig, durch den Vater oder die Mutter oder den Pfleger de» schulpflichtigen Kinde». Gröba, d 12. Febr. 1991. Der Schuldir. Börner. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 14. Februar 1901. — Es war ein schöne», farbenprächtige» Fest, da» vor gestern Abend unser wackerer .Amphion" Sr. närrischen Hoheit dem Prinzen Carneval im Saale de» Hotel Höpsner bereitet hatte. Da» war ein Blitzen und Glitzern und Flimmern von gleißendem Gold und Silber und Hellem Edelgestein, ein Aus- und Abwo-en lieblicher Frauengestalten in rothen, blauen, gelben und weißen Gewändern, Arm in Arm mit stattlichen Rittern und schmucken Offizieren in glänzenden bunten Uniformen, ein bunter Reigen von Türken, Russen, Polen, von Ehl- und Japanesen, von Buren und Chinakriegern — ja, wer zählt die Völker, nennt die Namen, die alle hier zusammen kamen! — e» war rin farbenreiche», stetig wechselnde» Bild, da» sich dem Auge bot und an dem sich auch der stille Zuschauer ergötzen konnte. Extra zu dem Feste erschienen waren die lustigen Clown» vom Eircu» Barnum, die allerhand akrobatische Kunst stücke zum Beste» gaben und allzeit zu lustigen Streichen auf gelegt waren. Weiter wurde da» bunte Fest verschönt durch ein liebliche» von vier jungen Damen auSgeführtes Ballet und ferner durch einen sHönen Reigen mit dessen Aufführung junge Damen und Herren sich verdient mochten. Die Betheiligung an dem Feste «ar e ne sehr starke, gegen 50v Personen tum melten sich in dem reich dekorirten Saale. Unter den Charak- kermaSkeo gab es mehrere sehr wirkungsvolle schöne Er scheinungen und wer galant ist, erkennt al» richtig an : die Damen insbesondere waren alle reizend. Alles in Allem: das Fest darf allenthalben als wohlgelungen bezeichnet werden und Biele werden sich gern der frohen Stunden erinnern, die eS ihnen geboten hat. — In mehreren Zeitungen wurde in diesen Tagen mlt- gethetlt, daß die Staaiseisenbahnverwaltung beabsichtige, die Koh- lenersparnißprämie für Lokomotivführer wieder einzufuhren. Wie dem „Dresdner Anzeiger" au» dem Hauptbureau der königlichen Generaldirektion der Staatsbahnen mitgrtheilt wird, beruht Lies« Nachricht auf Jrrthum. — Im Hinblick auf die immer wieder vorkommenden Unglücksfalle durch leichtsinnigen Umgang mit Schießge wehren schreibt man dem „B. A ": „Fast täglich hört man von Unglücksfällen, die durch Revolver und ähnliche Schießwaffen entstanden sind. Wie kommen denn diese Massen in die Hände solcher leichtsinniger Personen? Zu nächst bilden sich eine große Zahl junger Leute ein, es sei schneidig, ein solches Ding zu besitzen und damit herum zu fuchteln. Andere geben als Grund an, daß sie es zum Schutz brauchen. Und doch weiß jeder Halbwegs Vernünftige, daß eine solche Masse für den Besitzer und seine Umgebung eine große Gefahr ist und daß selbst ein Mensch, der mit einer solchen Waffe umzugehen versteht, nicht immer dafür stehen kann, daß sie nicht in falsche Hände geräth. Dor Allem ist aber eine solche Waffe äußerst selten ein Schutz bei einem Angriff; denn meistens wird sie zu spät kommen. Die beste Waffe auf einsamen Wegen ist die eigene Hand, die ganz von selbst sich wehrt und vielleicht ndch durch den Stock, einen Schlüssel oder einen Stein in der Tasche verstärkt werden kann. Tas ist einfach und stets vorhanden. Braucht aber -wirklich Jemand einen Revolver oder eine derartige Schutzwaffe, dann soll er das nicht nur an Polizeistelle nachweisen, sondern, und das ist eine vollberechtigte Forderung des Publikums, er soll nur gegen Polizeischein bei einem Waffenhändler kaufen können. Es soll nicht jeder belie bige dumme Junge, so wie er sich eine Cigarre in den Mund steckt, um sich was Großes zu dünken, auch einen Revolver kaufen können. Die Gelegenheit, man sieht das jeden Tag macht Todtschläger und Mörder und verursacht Hunderte von Unglüüsfällen." — Bemerkt sei dazu, daß in Sachsen das Waffentragen und insbesondere das Füh ren heimlicher Waffen allen Denen verboten ist, die nicht vermöge ihres Berufes dazu berechtigt sind. Zu den heim lichen Waffen werden dabei gerechnet Stockflinten, Ter- zerole, Revolver und Dolche. — Viele von den heurigen Wetteransagen haben keine Erfüllung gefunden und ein Spaßmacher der Tageslit- teratur hätte Stoffs genug, seine Leser zu belustigen. Lehrt doch die Meteorlogie, daß es unmöglich ist, auf mehr als 24 Stunden das Wetter mit einiger Sicherheit zu bestimmen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, daß den ver schiedenen Mondphasen-Eintritten, sowie dem Doveschcn Drehungsgesetze der Winde etwas über die mögliche kom mende Witterung abgcwonncn werden kann. Am meisten Fiasko macht gewöhnlich der sogenannte hundertjährige Kalender, von dem der Landmann hier und da nicht abläßt, ob auch zu seinem Nachtheile. Ein Vernünf tiger glaubt an jenen Unsinn nicht mehr, den zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges bekanntlich der katholische Abt Knauer in Bayern einführte. Er nahm nicht eine hundertjährige, sondern eine siebenjährige Wetterperiode an, die er ohne Weiteres auf die damals herrschende aber gläubische Vorstellung gründete, daß die sieben Haupt gestirne, das waren Sonne, Mond und die fünf damals bekannten Planeten, der Reihe nach und allemal je auf ein Jahr die Witterung beherrschten. Bei der folgenden Nichtkontrvlle der Witterung und der Vorliebe für den Glauben an geheimnißvolle Einwirkungen der Gestirne konnte sich dieser ast»ologische Aberglaube in manchen Ka lenden: bis heute hallen. — Zur Sicherheit des reisenden Publikums finden gegenwärtig, wie man aus Dresden schreibt, auf Veran lassung der Generaldirektion der königlich sächsischen Staatseisenbahnen bei allen im Betriebsdienste befind lichen Eisenbahnbeamten umfangreiche und eingehende Un tersuchungen durch die Bahnärzte statt. Diese Unter suchungen erstrecken sich auf das Gehör- und Sehver mögen dieser Beamten und wie peinlich und scharf die Kontrolle geübt wird, das beweisen die zahlreichen Ver setzungen von Lokomotivführern, Oberschaffnern, Schaff nern, Weichenwärtern rc. von ihren bisherigen Aemtern in eine andere Beschäftigung. Hand in Hand mit diesen Maßnahmen geht jetzt di« Gewährung von Belohnungen an solche Beamte und Arbeiter des Staatseisenbahndienstes die infolge ihrer Aufmerksamkeit Schäden am Wagenpark, an den Gleisanlagen, an den Brücken, Signaleinrichtun gen und so weiter wahrnehmen und zur Anzeige bringen, und an solche Beamte, die durch Entschlossenheit und schnelles, kaltblütiges Handeln Unfälle im Eisenbahnbe triebe abwenden. So werden auch an Beamte und Arbeiter Geldbelohnungen ausgezahlt, die Radreifenbrüche, Schie nenbrüche, Achsbrüche zur Anzeige bringen, ferner an das Strcckenpersonal, das Unregelmäßigkeiten auf dem Schienenwege wahrnimmt und beseitigt, an Lokomotiv führer und Heizer, die ihres Amtes mit besonderer Um sicht walten rc. — In Sachsen wurden im Jahre 1899 38 960. Ehen geschloffen. Bon den Eheschließungen war der Bräutigam in 34 614 Fällen vorher ledig, in 3789 verwittwet und tn 518 geschieden. Die Braut war tn 36124 Fällen ledig, in 2229 verwittwet und in 627 geschieden. Es heiratheten also «ehr geschiedene Frauen als geschiedene Männer und mehr Wittwer als Wiitwen. Bon den Männern gingen 4064 dte zweite, 277 die dritte und 25 mehr al» die dritte Ehe ein. Die Sta tistik schweigt darüber, ob e» in Sachsen auch fünfte Ehen giebt, so werthvoll eS gewissermaßen al» Maßstab menschlicher Uner schrockenheit sein würde, nähere» nach dieser Richtung kennen z« lernen. Von den Frauen gingen eine zweite Ehe 2667, eine dritte 177 und mehr al» eine dritte nur 12 ein; in Beziehung auf die Höchftza l der Ehen giebt es also in Sachsen mehr wagemüthige Männer al» Fra««». Die Statistik bestätigt dte Volksmelnuug, daß die Frauen hrirathslustiger al» die Wärmer sind; wenigsten» in den jungen Jahren. Später tritt da» Gegentheil ein, wie die folgende Tabelle zeigt. ES heiratheten im Jahre 1899 Altersgruppen Männer Frauen unter 20 Jahren 8 3 022 20—25 Jahre 17 075 21858 25-30 - 13 68t 8 866 30—35 - 3 894 2 427 35—40 - 1 668 1 157 40-45 - 873 711 45-50 - 708 473 50-55 - 445 265 55—60 - 304 136 60-70 - 277 63 70 voll und darüber 44 2 -Döbeln, 13. Februar. Gestern Nachmittag entgleisten auf der Linie Roßwein-Hainichen von dem Personenzuge Chan- nitz-Roßwein die Maschine und 6 Wagen zwischen den Halte stellen BerberSdorf und Böhrigen, innerhalb der Herznerschen Prioatgleisanlage. Verletzungen vor» Reisenden und Personal waren nicht zu beklagen, der Materialschaden ist nur gering. Dresden, 13. Februar. In der Sitzung der ständischen Zwischendeputatton über das EntrignungSgrsetz vom 12. d. M. nahm der Vorsitzende, Justizrath Opitz^Treueu, Veranlassung, Sr. Exzellenz dem Herrn StaatLmiuister v. Metzsch im Name» der Deputation zu seinem zehnjährige« Mlnisterjubiläum zu be glückwünschen. Er führte au», daß da» letzte Jahrzehnt eine sür die innere Entwickelung Sachsen» hochbrdrutsame Zeit ge wesen sei, die die höchste« Anforderungen an da» Ministerium des Innern und seinen Leiter gestellt hab«. In welch' hervor ragender Weise der Herr Minister in dieser schwierige» Zeit
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