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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19011204012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-04
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SSV2 außen Friede bedeuten wird, Ivte Gesetz und Ordnung tm Innern. „England wird", schreibt hierüber Temple, „kein Mittel unversucht lassen, um den Frieden zu erhalten, so weit rS das mit Ehren vermag. Aber England will allein für sich Richter darüber sein, waL Ehre bedeutet. Es wird nicht Frieden um jeden Preis acceptiren. Es mag schwer sein, sich etwas vorzustellen, was die Engländer dazu bringen könnte, sich gegen ihre Regierung aufzu lehnen, aber wenn irgend etwas diese Wirkung haben könnte, so würde es der Abschluß eines von der öffentlichen Meinung mißbilligten Friedens nach einem Kriege sein. England wird niemals aus anderem Anlaß kämpfen, als zur eigenen Dertheidi- gung. . .; aber seine Interessen sind so weit ausgedehnt, daß es selbst mit dieser Begrenzung in jedem Augenblick in einen Krieg hineingerissen werden kann. So unterliegt es einer beständigen an haltenden Verantwortlichkeit, deren sein Volt sich wohl bewußt ist. Darum muß es 'wiederum allein für sich darüber urtheilen, was Selbstvertheidigung ist . . ., mögen andere Nationen es als An griff ansehen." — Hieraus folgt die Versicherung, daß der süd afrikanische Krieg „rein defensiv" sei. Die vorstehende Auslassung Temple's ist demnach bestimmt, den Glauben hervor zurufen, daß König Eduard den Widerstand des englischen Volkes gegen sich entfesseln würde, wenn er für die Beendigung des Boerenkrieges unter Bedingungen einträte, welche die im perialistisch gefärbte öffentliche Meinung Englands mißbilligte. — Bon den sonstigen Ausführungen Temple's ist die über Deutsch lands Abneigung gegen das britische Reich be sonders interessant. „Auf alle Fälle werden König Eduard und sein Volk", sagt Trmple, „ dieAeußer ungen dieser Ab- Neigung mit vollem gutenHumor hinnehmen." — Auch der Londoner Korrespondent des Pariser „Journal des Dvbats" hat jüngst einen seiner Briefe mit der Fest stellung eingeleitet, daß die englische Gesellschaft über die deutschen Kundgebungen gegen Chamberlain sich nicht entfernt so erregt zeige, wie das Gezeter eines Thriles der Londoner Presse es Ver mutheu lasse. Dergleichen Urtheile werden gewissen deutschen officiösen Organen nicht recht in das Eoncept passen. (-) Berlin, 3. December. (Telegramm.) Der Kaiser hörte heute Vormittag die Vorträge deS Chef» des MilitärcabinetS und dcö CbefS deS Admiralsrabe-. Um k2 Uhr 30 Minuten empfing der Kaiser den amerikanischen Marineattackw William H. Beehler. Mit tags sand vor dein Kaiser die Vereidigung des Weibbischofs von Straßburg i. E., Zorn von Bulach, statt. Derselben wobnten außer den Herren der Umgebung vorn Dienste der Reichskanzler Graf v. Bülow, der Chef des CivilcabinetS, der Stattkalter von Clsaß-Lotbringen, Geh. RegierungSrath Frhr. v. Liebenstein, Major Holnstein, Staats sekretär v. Köller, Unterstaatssekretär Zorn v. Bulach bei. Der Kaiser hielt dabei folgende Ansprache: „Mit Befriedigung bat «S mich erfüllt, daß zum Weihbischos der altehrwürdigen Diöcese Straßburg ei» Manu berufen worden ist, der den Rcichslanden von Geburt angehört. Sie, hochwürdiger Herr, sind ein Sohn deS Elsaß und Sproß eines alten elsässischen edle« Geschlechts, das seit der grauen Vorzeit seinem Lande zahlreiche hervorragende Männer gestellt hat, und Ihnen ist es nunmehr beschieden, al» Weihbischof dem Bischof Ihrer heimalhliche» Diöcese zur Seite zu stehen. Gern habe ich Sie daher in alle mit diesem Amte ver bundene Würden und Berechtigungen eingesetzt, und nicht habe ich e» mir versagen wollen, wie neulich seitens deS Bischofs von Metz, so auch von Ihnen das Gelöbnis der Treue persönlich ent» gegenzunehmen. Diese eben von Ihnen ausgesprochenen loyalen Versicherungen und Wünsche für mich und mein HauS, sowie Ihre Vergangenheit im Staats- und Küchendienste befestigen mich in dem Vertrauen, daß auch Sie rS für Ihre GewifsenSpflicht halten werden, die Eintracht zu pflegen und in der Diöcese Straß burg, soweit es an Ihnen liegt, den Geist der Ehrfurcht gegen mich zu stärken und die Liebe zum deutschen Vaterland zu mehren. Sie werden damit nur dem Beispiele Ihrer Vorfahren folgen, die zu den Zeiten deS heiligen römischen Reiches deutscher Nation, in guten und bösen Zeiten die Treue zu Kaiser und Reich gehalten haben. Bon Herzen heiße ich Sie, hoch würdiger Herr, in dem Ihnen übertragenen Amte willkommen. Möge Ihnen in Ihrem neuen Wirkungskreise Gottes Segen in reichem Maße beschieden sein!" Die bei dem VereidigungSacte anwesenden Herren wurden zur FrühstückStasel bei dem Kaiserpaare geladen. D Berlin, 3. December. (Telegramm.) Die „Nordd. Allgem. Ztg." veröffentlicht einen längeren Auszug aus dem MUitärctat für 1862. In dem Entwurf deS Etats für daS sächsische Rctchsmilttiircontingeut auf das Rechnungs jahr 1902 treten unter den fortdauernden Ausgaben größere Mehrforderungen aus bei den Capitcln Geld verpflegung der Truppen (189 572 -E), Naturalverpfle- gung (105 984), Bekleidung und Ausrüstung (13 112), GarnisonoerwaltungS-l und Servicewesen (l53 937), Pferde beschaffung (50 798) rc. Großentbeils sind die Mehr forderungen auf die beabsichtigte Neuerrichtnng einer EScadron Jäger zu Pierde für das 19. ArmeecorpS in Leipzig zurückzuführen. Im Ganzen belaufen sich die ge forderten fortdauernden Ausgaben aus 41 443 184 (im Vorjahre 40 711 624) Die einmaligen Ausgabe» schließen mit einem Ansatz von 9 482 308 (i. B. 13 405 326) da die Nruforderungen durch den Fortfall früherer Forderungen erheblich überwogen werden. Einmalige Ausgaben zum außerordentlichen Etat sind nickt angesetzt. Unter den ein maligen deS ordentlichen Etats seien erwähnt: 200 000 (voller Bedarf) zur Beschaffung von Unterkunftsräumen und 190 500 zur Beschaffung von Pferden für eine EScadron Jäger zu Pferde in Lerpzig, 200000 zum Neu bau einer Garnisonmiihle^ in Dresden (Anschlag 260 000 „4l), 261000 (voller Bedarf) zum Erweite rungsbau eines FeldfahrzeugschuppenS in Bautzen und zu einem MoutirungSkammergebäure :c. — Der Etat für da» preußische Couttngent und die in der preußischen Ver waltung üderuommenen Contingente anderer Bundesstaaten weist im ordentlichen Etat an fortdauernden Ausgaben ein Mehrerforderniß von 8 106 726 und an einmaligen Aus gaben ein Mindererforderniß von 17 834 686 auf. An Einzelheiten sei Folgende» erwähnt: Beim Militärcabinet ist bei steigender Arbeitslast die Bildung einer neuen (dritten) Ab- theilung rin Bedürfnis geworden. Zur Fortführung der Errichtung von Maschinengewehr-Abtheilungrn sollen im Iabre 1902 weitere 7 Abtbeilungen gebildet werden und die in Etatsstarke bestehenden 5 Abtbeilungen anderweit fest gesetzt werden. Außerdem solle» bei der Fnßartillerie, deren Aufgaben vielseitiger und schwieriger geworden sind, 10 Compagnien neu errichtet werden. Durch diese Aenderungen in der HeereSstärk«, die vom 1. October 1902 ab durchgefübrt werden sollen, sowie durch eine geringe Verstärkung der BezirkScommaudoS wird die in dem Gesetze vom 25. März 1899 festgesetzte FriedenSpräsenzstärke an Gemeinen, Gefreiten und Obergefreiten im Laufe de» Rechnungsjahre» 1903 erreicht. Infolge der Anforderungen der modernen Kriegführung wird die Errichtung einer militärtechnischrn Hoch schule beabsichtigt, die in Cbarlotteuburg mit einem dreijährigen Lehrgänge für 200 Officiere einssenchtet werden soll. Für den Entwurf de» Neubau«» dieser Hochschule werden 15 000 gefordert. Die Minderforderungen bei den einmaligen Ausgaben deS ordentlichen Etat« erklären sich durch die Erledigung einer großen Reihe von Neubauten, sowie durch Bewilligungen des Etat» von 190l oder durch niedrigere Beträge für die im neuen Etatentwürfe für Bauten geforderten weiteren Raten, endlich durch die infolge der ungünstigen Finanzlage gebotene Sparsamkeit. (-) Berlin, 3. December. (Telegramm.) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" beginnt heute die in der Nummer vom 26. November angekundigte genauere Beleuchtung der in der Hamburger Wochenschrift „Loots?' von dem Senior der philosophischen Fakultät tn Straßburg an dec prrulsischen Unterrichraverwaltuna geübten Kritik und beschäftigt sich zunächst mit dem Vorschlagsrechte der Faculräten, und zwar mit der grundsätzlichen Frage. Nach Citirung einer Meinungsäußerung Nismerck's ;elcg,ntlick der Berufung Schweninaer's und Anführung von Neinungsäußerungen verschiedener Gelehrten, so Meiner» in >cm Werkc „Ueber Verfassung und Verwaltung der deutschen Universitäten", Jakob Grimm s in der am 8. November 1849 gehaltcnen akademischen Vorlesung „Ueber Schul«, Unwersität und Akademie", Robert v.Mohl'S „Politik", Bluntschli'S „All gemeines Staatsrecht" und Paulsen's „Die deutschen Universi täten", schließt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ihre heutigen Ausführungen wie folgt: „Die preußische Universi- ätsverwaltung legt dem Vorschlagsrechte eine hohe Bedeutung bei, nicht blos, weil ein sachkundiger Beirath der Facultät er- ahrungsgemäß von größtem Werthe ist, sondern mehr noch aus dem Gesichtspunkte, daß es sich dabei um ein wichtiges Schutz- und Abwehrmittel gegen fremdartige Einflüsse aller Art handelt. Mit gutem Grunde konnte deshalb in der Sitzung des Ab geordnetenhauses vom 6. März 1896 der Regierungscommiffar kllthoff erklären, daß die Regierung eine begeisterte An hängerin dieses Vorschlagsrcchtes sei. Aber andererseits darf nicht angenommen werden, daß die Universi tätsverwaltung auf eine selbstständige Erwägung und Initiative verzichte und sich einfach zur Vollstreckerin des Facultätswillens mache. Das hieße der Regierung eine unwürdige und mit ihrer taatsrechtlichen Verantwortlichkeit unvereinbare Rolle zumuthen, wofür in Preußen kein Platz ist. Durch nichts könnte das Dor schlagsrecht mehr gefährdet werden, als wenn von ernsthafter Seite derartige Ue'bergriffe erfolgten. Dann würde nach guter altpreußischer Tradition Vie Wahrung der Kronrechte in den Vordergrund treten und sich für die Universitätsverwaltung als eine gebieterische Pflicht ergeben, entsprechend den Worten Bis- marck's, „dem Streben nach einer derartigen Republikanisirung der Staatsaufsicht mit Entschiedenheit zu begegnen und Zweifel, welche sich über die Grenzen der Rechtssphäre bilden wollen, noch im Entstehen zu unterdrücken". Glücklicher Weise sind wir aber noch nicht so weit gekommen, und zum Mindesten in Preußen handelt es sich hier lediglich um eine Dociorfrage." (-) Berit», 3. December. (Telegramm.) Der „Reichs anzeiger" veröffeutlickt die Verleihung deS Schwarzen Atler-OrdenS an den Erzherzog Ferdinand Earl, sowie die Ernennung deS Geh. Ober-RegieruugSratbeS und Vor tragenden NatbeS im NeichSamte des Innern Kelch zum Vor sitzende» deS Ober-SeeamlcS. — Zur BUrgermeisterfrage theilte Stadtverordueter Rosen ow gestern im Bezirksverein für daS Köpenicker Stadt viertel mit, daß vor der zweiten Wabl mehrere der Neuen Linken nabestebcnve Stadtverordnete den Stadtrath Kauffmann darüber interpellirt hätten, ob er auch unter allen Umständen an dem Dürgermeistermandat festhalten würde. Stadtrath Kauffmann habe darauf „befriedigende" Versicherungen gegeben und erklärt, er würde sein Mandat unter keinen Umständen freiwillig aufgeben. — Zum „Falle Spahn" wird dem „Regensburger Morgenbl.", dem Organ deS bischöflichen Ordinariats in Regensburg, wie eS sagt, aus Straßburg geschrieben, „daß die Alumnen deS Priesterseminars die Vorlesungen des Herrn Spabn nicht besuchen, daß ferner die von der „Germania" als bevorstehend bezeichnete Note der preußischen Regierung über die Errichtung der theologischen Facultät dem Batican bereits übermittelt und von ihm abschlägig beantwortet worden ist. Infolgedessen, sowie durch die kühle Aufnahme deS Prof. Spahn seitens der Katholiken sei die Negierung verschnupft und denke nicht mehr daran, einen katholischen Philosophieprofessor zu berufen." * Hamburg, 2. December. Wie die „Hamb. Nachr." mittbeiien, richtete die deutsche Vereinigung in Shanghai an de» hiesigen ostasiatischen Verein da» telegraphische Er suchen, geeigneten Ortes auf Baarzahlung des von China zu leistenden Schadenersatzes zu dringei:, nicht aber BonS anzunehmeu. O Oldenburg, 3. December. (Telegramm.) Tie außer- ordentliche Tagung de! oldenburgischen Landtages wurde heute mit der Verlesung der Thronrede eröffnet, in der die Ein- sührung einjähriger mnanzperioden und die Einbringung eines KleinbahngesctzeS augekündigt werden. * Braunschweig, 2. December. Der hiesige akademische polnische Leseverein ist durch Verfügung deS Rectors der technische» Hochschule aufgelöst worden. rv. Weimar, 3. December. Im Landtage erfolgte heute, wie telegraphisch berichtet, die Beantwortung der Interpellation des Abgeordneten Ellinger, Bürgermeisters von Nöda, lvegen Nichtbe st ätigung des Pfarrers a. D. Weingart als Pfarrer in Nöda, nicht durch den Eultusministrr Staats minister I)r. Rothe, sondern durch Staatsrath il)r. Kuhn. Zur Ergänzung des telegraphischen Berichtes ist noch nachzu tragen: ,vr. Kuhn erklärte, daß die Entscheidung nicht früher habe bekannt gegeben werden können. Auf den Passus der Inter pellation, ob nicht die Empfindung im Land« wachgerufen werde, als sollte die freier gerichtete Theologie, wie sie gerade auf der Universität Jena vorgetragen werde, zurückgehalten werden, sagt: die ministerielle Antwort, das müsse der Zu kunft überlassen bleiben. Bei ruhiger Erwägung würden die Gemeindemiig'.ieder von Nöda zur Ansicht gelangen, daß die Entscheidung des Ministeriums nur zu ihrem Nutzen sei. Der Antragsteller und der Kirchenpatron in Nöda seien am besten in der Lage, ausgleich-nd zu wirken in Beziehung auf in der Interpellation befürchtete Unzuträglichkeiten in religiöser und poli tischer Beziehung in der Gemeinde. — Die Vorlage, die Geld anlagen bei dec L e i p z i g e r B a n k betreffend, «wurde definitiv genehmigt, ebenso mehrere kleinere Vorlagen. rv. Bus Thüringen» 2. December. Nock vor wenigen Jahren batten nur einige Fabrikstädte, wie Apolda, Gera und die Vororte letzterer Stadt, Socialdemokraten im Gemeinderath. DaS hat fick geändert, jetzt ist e» den Socialdemokraten gelungen, wie die letzten Wahlen ge zeigt haben, selbst in den Dörfern bei den Ge- meinderathswahlen Erfolge zu erziele». So bedauer- lick daS auf der «inen Seite ist, so erfreulich ist die andere Thatsache, daß nämlick die socialdemokratiscken Ge meindevertreter sebr bald abwirthsckafte». Beispiele sind die Geraer Vororte Pforten, Zwötzen und Debschwitz, in denen bisher die Socialdemokraten die Mehrheit in den Ge- meinderätben batten. In Debschwitz und Zwötzen unter lagen jetzt die Socialdemokraten vollständig, in Pforten wurden 7 bürgerliche und nur 1 Socialdemokrat ge wählt. In UntermbauS dagegen ist eS ihnen noch einma gelungen, 5 „Genossen" durck,«bringen. Auch in Gera selbst habe» sie sich eine schwere Niederlage geholt, von 14 Cau- didateu ist nur ein Socialdemokrat gewählt worden, ebenso wurde in Apolda nur einer gewählt. In Arnstadt, Gotha, Weimar und Jena haben sie trotz der größte» Anstrengungen keinen einzigen GemeinderatbSsitz erobern können. In Jena selbst mit Hilfe de» Freisinn» nicht. Dagegen ziehen in Eisenach auf freisinnigen Krücken zwei „Genossen" in den Gemeinderath ei», ebenso ist in den Gemeinderath von Neu stadt a. O. und in de» von LengSfeld zum ersten Mal ei« „Genosse" gewählt wordeu und auch in Weida wurden von sieben strittigen Mandate» zwei voa den Social demokraten erobert. In Ilmenau errangen die Social demokraten 4 Sitze, wahrend die bürgerlichen Parteien sich mit 2 Sitzen begnügen mußten. Nur wenige Stimmen mehr und e« waren alle 6 Mandate von den Social demokraten erobert worden. Auch in der näheren Umgebung Ilmenau« baden die Socialdemokraten Erfolge aufzuweisen, in den Dörfern Martinroda, Geschwenda und Langewiesen wurde je ein Socialdrmokrat, in Roda sogar drei gewählt. -4- Altenburg, 3. December. Im Etat, welcher dem gegenwärtigen Landtage zur Beratbung vorlieat, werden für da- VolkSschulwesen 389 109 -4k gefordert. Da« sind über Götter Göttinnen l. Rheintöchter Nibelungen . Riesen . . . Lu baden in äen dcessren vlgnrreogesvliilNeo. Lukriklagor «Sasv» Aiaelilolxvr, Lrlikl 61. - ljeutzcßez Ml 5 ctlutle -- j Kräftigung Appetit Zcblal Lebenzfreutligkeit krorckürs mit Lerekrsibung xlLnrsmler Lr- tolx« bei Lranben, Lincksrn, Sckväcklicken, Nervösen su5 IVunrck xratis und tranco. Lauer L Vie., LerUu S O. 26. vtto'lM kliekImiiMlix, 8 (zwischen Ritterstraße und Brühl) empfiehlt sich zur Lieferung aller Bücher, neu und antiquarisch. Epecialität: Geschenkliteratur zu bcd. ermähigte« Preisen u. klirrt»»»»! für VeleuchtuugSgegenftände, Heiz- «nd Badeöfen, Kochherde, Sparkocher re. ^A886r-0!086l8, vrlüe-kinriclitunxell. Leipzig, KönigSstrahe 8. Frrnspr. 1213. ünsr-liasKlüdUvkt Alultiplex-Kasksrnrüllävi' k. V. vruwkLnssr, Fernlvr. 2053. Westslraße 12. Instandhaltung im Abonnement. vnoolrksu»' Vonvvns -ä-exilron. 17 8äe. LIex. xeb. statt 170,— kür 85,—. RUvzfvn's VonvenssKion« - Lexikon. 17 8cks. LIex. «cd. statt 170,— kür 85,—. — So. — 20 8lle. Statt 200,— kür 100,—. kleine» Vonvensä-exilron. 3 Läe. LIcx. eck. statt 30,— kür 22,50. Si*vkin » Hiivi»Iebvn. 6ro88e Hingabe. 10 8äe. Lle«. geb. statt ISO,— kür 90,—. — So. — Llelne Ausgabe. 3 Läe. Llex. ged. statt 30,— kür 20,—. Iltlsnlitt » komsno. 10 VS«. Llee. geb. statt 40,— kür 28.—. kvuKvi*'» Menkv, Volk8-^u8gsbs. 7 käs. LIex. xed. statt 28,— kür 20,—. LrnnrLslsvko Onterrlckts- drleke. Statt 27,— kür 20,—. — So. — Lnglloek«. Statt 27,— kür 20,—. Ferner bist« ick an: veseklekt« Ses rlkmisvben Haiaer- relelw. k NSe. LIejs. geb. statt 100,— kür 50,—. »nvk «1er 8. ^ukl. 9 8cko. Lieg. geb. statt 76,50 kür 30,—. Veltgesekiiokke. 7. Lull. 6 8Se. Lieg. geb. statt 48,— kür 20,—. !kö. Vie Naeruvtar« iin<t gaor vealc xedrauekt uaü tlöuoea idres taSelloseii Xassetien» d»Id«r »I» neu e«li«a. Ott» ILiiIm. Wimai'kt 31, llek-rt in vevssteu Anklagen: kosens Kuss. viKLi ettei nur vcftk,venn mit I'irmn l^o. 6N filncflkulMn ckurck 8snsioxsn »rükl » ————— ILIU-L-Ivlit von den grüßten ausl. Auergeselischaften übrrnommeu. 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Untucht. <Frl. Kießling. jFrl. Köhler. Wotan, 1 Donner, l Frob, Loge, Alberich, Mime, Woqlinde, Wellgunde, Floßhilde, Nibelungen. Schauplatz der Handlungen: 1) In der Tiefe deS Rheine». — 2) Freie Gegend auf Bergeshöhcn, am Rhein gelegen. — 3) Die unterirdischen Klüfte Nibclheims. Die erste Tecoration „In der Tiefe dcs Rheines", sowie die dritte „Die unterirdischen Klüfte NibelhcimS" sind von Herrn Dekorations maler Freier hier, die zweite „Freie Gegend aus Bergeshöhcn, am Rhein gelegen", von Hrn. Hofthcaterinaler Koutsky in Wien angef. Die neuen Maschinerien wurden eingerichtet von I. Denk, Ober- Maschinenmeister deS Leipziger Stadttbcaters. Ti« Cofiüme, Waffen und Requisiten nach de» Original-Zeichnungen des Professors L. E. Toeplcr. Texle ä 60 H an der Lasse und bei den Logenschließern. Vollständig verlöre«« ist das Kopfhaar nur dann, wenn keine Wurzeln mehr vorhanden sind. Um das frühzeitige Ausfallen der Kopfhaar« zu verhindern, reibe man täglich den Kopf mit dem von Pfarrer Kneipp als bestes naturgemäßes Mittel empfoblenen Brennnessel-Haarwasser gründlich ein. Selbst LaS schwächste Haar wird »ach einer mrhrwöchentlicheu Kur voll und dicht. Garantirt echt zu haben: SanitätSbazar „Thnlhsia", RaihhauSring 1, I (an der Wartehalle KünigSpIatz) und Filialen: GohttS, Aeußere Hallesche Straße 8l: Plagwitz, Zichochersche Straße 20; VolkmarSdorf, Ludwigstraßr 74; Vindenau, GutSmuthSstraße 27 (Liudrubad). 37 000 ^ck mehr als bisher. Diese Mehrforderuog geschieht deshalb, weil da» LandeSlebrersrminar reorganisirt wird, weil ferner die Fortbildungsschulen in allen Städten de» Lande» zur Einführung komme» sollen und weil die Volksschulen des OstkreiseS, die bisher unter einem Be- zirksschulinspector stehe«, nunmehr zwei Inspectoren unter teilt werden, von denen der eine in Altenburg, der andere in Ronneburg seinen Sitz haben soll, schließlich soll Kahla «ine Mittelschule erhalten. * Karlsruhe t. v-, 2. December. Ja der Zweiten Kammer wurde eine Interpellation über den Verkauf de» badischen AntbeilS der Main-Nrckarbahn an die »reußisch-hessische Eisenbahn-Gemeinschast eingebracht. * München, 2. December. Zur Besetzung der Münchener Nuntiatur will der „Bayer. Kur." aus zu verlässiger Quelle Folgende« erfahren haben: Mons. Tar- nässt, der an erster Stelle für den Posten in Aussicht enomme» war, erkrankte lebensgefährlich an einer Nierenentzündung. Der Papst bot deshalb die Münchner Nuntiatur dem Mons. Spinola, Sekretär der Con- »regation für orientalische Angelegenheiten (denen Papst Zeo XIII. bekanntlich da» höchste Interesse widmet) an. Spinola lehnte aber auS Gesundheitsrücksichten die Innahme der Stelle ab. Seitdem ruht die Sache. Nun >at Tarnassi inzwischen seine schwere Krankheit überstanden, er ist am 26. November zum ersten Male auSzefahren. Jedoch wird die Uebrrsiedelung nach München vor Ostern nicht verwirkt werden können. Schwerlich wird der heilige Stuhl den Münchener Posten so lange unbesetzt lassen, obwohl man Tarnassi, der die deutsche Sprache gut beherrscht, gern in Deutschland wüßte. Ob eine dritte Person in Aussicht genommen wird, muß sich vor Neujahr entscheiden, da bei den NeujahrSempfängen bei Hofe der Nuntius der Doyen der Gesandten ist. Großbritannien. Tratsche Zolltarif-Vorlage. * Land»», 3. December. (Telegramm.) Verschiedene Mvrgeublätter bringen Artikel über den deutschen Zolltarif und die gestrig« Rede deS deutschen Reichskanzlers Graf v. Bülow. „Daily Graphic" führt aus: Mit dem neuen Zolltarif kehrt Deutschland zurwirthschastlichen Jsolirung zurück. ES ist dies ein entschiedener Schritt rückwärts, der sicherlich die vitalsten Interessen DeuschlandS schädigen wird. — „Morning Post" schreibt: Zum Unglück für die deutsche Reichsregierung ist die Zeit der Erfüllung ihrer Zusage, die Lage der Getreide, producenteu zu erleichtern, mit der Zeit zusannnengefallen, wo die Arbeitslöhne gesunken sind und die Fabriken Hunderte von Arbeitern entlassen haben. Keine voinGrasen v.Bülow entfaltete Dialektik und Geschicklichkeit wird die hungernden Fabrik- arbeiter überzeugen, daß die Sache deS ostprevßischen Ackerbaues dringender, als ihre Noth sei. DaS Daruiederliegen der Industrie mag vorübergehend seiu, mittlerweile haben aber die Gegner der Zoll larisvorlage für sich ein arr> uwLlltum all kowivsm, Las, wie ein Spruch, wort sagt, LaS stärkste ist. Die Vorlage iu der gegenwärtigen Form widerspricht direct dem Geiste der Politik, die Deutschland in den letzten Jahren befolgt hat. — „Standard" sagt: DaS BiSmarckische Motto „cko vtäes" ist immer noch der Grundtou der deutschen Politik. Man hat vielleicht keinen rechten Grund darüber zu klage», daß der Grundsatz eines verständigen Egoismus so offen ausgesprochen wird; wenigstens ist eS leichter zu einem Ge- schästSabschluß kommen, wenn jede Partei genau weiß, was die andere im Sinne hat. — „Daily Chronicle" führt auS: DaS Schicksal der Zolltarisvorlage kann die Zukunft von Deutschlands Beziehungen zu den anderen großen europäischen Mächten bedingen. Graf v. Bülow'S Schwierigkeiten sind durch Las gegenwärtige Dar- niedrrliegen von Handel und Gewerbe vermehrt. Die Brod steuer ist kein hoffnungsvolles Heilmittel gegen die weit- 'üerbreitele Noth, aber wir müssen ihre Bedeutung anerkenne», wenn der Wunsch besteht, ans militärischen Rücksichten einen kräftigen Bauernstand zu erhalten, für den ein nutzbringend der Ackerbau wesentlich ist. Jedenfalls hofft England auf die Meistbegünstigung, denn wir sind Deutschlands beste Kunden. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) «»I I - ^I188lritt»nxvll in Mer kreislaxe. III kup 6ig6N68 fllbi-iklli. u. Lo-tcoan^kIägL okvc Vcrbivälicükoir. Ulnstr. kreislkotvv. 8tM » km« silnMvng VVVVIIW Colounn<ien8tv. 14.
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