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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-01
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1901
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MAe»»wu«-A»«fie: ,t«ße»l«1t-, Utes«. Amtsötatt «r ». KSnigl. AMShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. « »1 Freitag, 1. «Sr, 1901. Abends. 54 Jahr« Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit «u»uahme der Sonn- und Festtage, «terteijährlich« BejugSprei« bei Abholung tn der Expedition in Ries« 1 Mart SV Pf, durch mlser, Triig« s«t in» Hau» 1 Mart SS Ps., bei Abholung «n Schalt« d« kaisrrl. Postanstaltrn 1 Mart «S Ps, durch den Briefträger frei tn» Hau» 2 Mark 7 Ps. Auch MonatSabemuement» w«de« angenommen. Anzetgen-Annahme für die Rümmer de» Ausgabetage» bi» Vormittag v Uhr oh« Gewähr. Dmck «nd «erlag von Langer t »tnterltch in Riesa. - Geschästtstellr: «astantenstraße 5S. - Kür die Redai^ion verantworUtch: Her«««» Schmidt in «les«. Am 7., 14., 21. und 28. März dies»» Jahre», von 8 Uhr Vormittag« bi» 4 Uhr Nachmittag ¬ werden auf dem Artillerie-Gchiestplatze bei Zeithain und am 15. Mürz dsS. I«., von 8 Uhr Vormittag» bi« 4 Ustr Nachmittag« auf dem JnftuptertoGchtetzplatze bei Hatd«HL«ser Scharffchietzea abgehalten und werden die Schießplätze einschließlich der Gefahrenbereiche an jedem dieser Schießtoge etwa 2 Stunden vor Beginn de» Sch'eßen» gesperrt. Der Wülknitzer Weg bleibt an jedem dieser Schießtoge für den Brrkebr frei. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschaftlichr Bekanntmachung vom 18. April 1900, Nr. 0 476, — abgedruckt in Nr. 91 de» Riesaer Amtsblattes — wird Solche» mit de« Bemerken bekannt gemacht, daß Urbertretungru nach § 366" brz. 368» de» ReichSstrafgesetz» buch- bestraft werden. Die Oct-brbörden werden veranlaßt, den OrtSeiowohuern auf dem vorgefch, «ebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Aenntniß za gebe«. Großenhain, am 27. Februar 1901. königliche Amtshauptmarmschast. v. 313 vr. UhlemMM. Barth. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 1. RÜirz 1901. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Fe bruar >901 1154 Anzahlungen im Betrage von 100957 M. 7 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 772 Rückzahlungen im Be trage von 104821 M. 25 Pf. Neue Einlagebücher wurden 149 Stück ausgestellt. Kassirt wurden 105 Bücher. Die Ge- sammt-Einnahme betrug 156865 M. 49 Pf. und die Ge- sammt-Au»gabe 175221 M. 16 Pf. — Von der Elbe ist heute zu melden, daß bereit vergangene Nacht von unterhalb Strehla bi» hinauf nach Mersch witz da» Ei» aufgebrochen und abgegangen ist. Bei Strehla, kurz unterhalb der großen Fähre, bildet« sich indeß rin mächtiger Ei-schutz, den jedoch die andrängenden Wasiermassen Vormittag- 10 Uhr wieder durchbrachen, so daß, wenigsten- zunächst, Ge fahr nicht droht, zumal der Wasserstand sich jetzt hier nur aus -ch 35 stellt. Der große, hohe EiSschutz soll, wie man unS mittheilt, einen großartigen Anblick, einzig in seiner Art, gewährt haben. Viele Personen, auch aus Riesa, eilten herbei, um das Naturwunder zu schauen. Große Eismassen stehen auch jetzt noch da. Bei Dietbar hielt bi- heule Nachmittag da- EiS noch Stand, dagegen brach in Meißen unterhalb der alten Brücke bi- zum Wtnterhafen bereit- gestern Nachmittag das Es auf, während e» oberhalb Meißen noch stehen blieb. Uebrr den EiSstand von der Oberelbe liegen heut« Nachrichten nicht vor; die Wasser stände waren wie folgt nottrt: K Moldau 31« Eg« Elb. Bud- wetS Prag Laun Par- Nri- M»?", d« Ries. i. — 4 - 34 — 2 -N2 — — 26 - 3» - —145 ch 38 — Die Dresdner Handelskammer beschäftigte in ihrer vorgestrigen Sitzung u. A. auch ein vom Ministerium des Innern eingefordertes Gutachten über die Bedeutung der großen preußischen Canalvorlage für den Käm- merbezirk, worüber K.-M. Bellingrath-Dresden referirte. Ohne Debatte nahm man folgende Resolution einstimmig an: „Die Handelskammer Dresden erblickt in der preu ßischen wasserwirthschaftlichen Vorlage die Grundlage zu einer weiteren Hebung des allgemeinen Wohlstandes. Ter Osten und der Westen, welche beide bisher in ihrem Ver kehre der billigen Wafserfrachten entbehrten, welche Nord und Süd so segensreich verbinden, werden durch die neuen Canäle wirthschaftlich, einander näher gebracht werden. Diese 'wirthschaftliche Annäherung wirkt in gleicher Weise wie ein Schutzzoll, sie begünstigt die Concurrenzfähigkeit der deutschen Maaren auf den deutschen Märkten gegen über den AuÄandsprodukten. Die Canäle, von Weshen nach Osten gehend, werden hauptsächlich dem Austausch deutscher Maaren gewidmet sein. Der Osten wird dabei densechen Bortheil haben wie der Westen, denn die grö ßeren Transportmengen des Westens und die zurückge henden leeren Schiffsräume bedingen billige Rückfrach ten für die von Osten kommenden Güter. Die Handelskam mer hält insbesondere den Mittellandcanal für ein drin gendes Bedürfniß, weil jede Verbindung zwischen Rhein, Weser und Wlbe fehlt; sie erwartet von ihm, aber auch von den anderen geplanten Canälen, einen ganz außer ordentlichen Aufschwung des Verkehrs. Wenn den Eisen bahnen auf der einen Seite ein bestimmtes Verkehrs- quantum genommen werden sollte, so wird dies durch die Erweiterung bestehender und durch die Schaffung neuer Verkehre und durch den nothwendigen Uebergang neu ge schaffener Halb- und Fertigfabrikate auf die Eisenbahnen bald mehr als ausgeglichen werden. Sachsen, das am Elbverkehr hervorragend betheiligt ist, wird an dem Auf schwung Antheil nehmen und sowohl mit dem Osten, wie mit dem Westen neue Verbindungen anstrebcn und finden. Tie Handelskammer würde es für ihre Pflicht halten, mit fallen Kräften darauf hinzuwirken, daß die s äch s i s che Ber - kehrs st recke den neuen Verkehrswegen so weit wie möglich angepaßt würde, derart, daß die preußischen Canalschiffe ihren Verkehr bis Dresden würden ausdehnen können.' — Auf der Geflügelausstellung zu Braunschweig vom 2. bis 4. Februar ist unter dem Geflügel eine seuchenar tige Krankheit ausgebrochen und mit Rücksendung der ausgestellten Thiere auch! nach! Sachsen übertragen wor den. Leider haben dadurch unsere sächsischen Züchter harte Verluste zu beklagen, denn ganze Geflügelhöfe sind durch diese Seuche vernichtet worden. Der Vorstand des Landes Verbandes Sächsischer Geflügelzüchtervereine ersucht des halb die Vereinsvorstände, welche in diesem Frühjahre noch Ausstellungen abhalten, dringend, beim Auspacken der eingetroffenen Thiere die größte Vorsicht zu beobach ten und unter allen Umständen einen Thierarzt zu Rathe zu ziehen, sowie dessen Anordnungen streng zu befolgen. Auch empfiehlt es sich die etwa erkrankten Thiere nicht zurückzusenden, sondern zu isoliren und bei verdächtigen Krankheitserscheinungen sofort der Ortsbehörde Anzeige zu erstatten. Aufgabe des Landesverbandes wird es sein, Mittel und Wege zu finden, wie für die Folgen einer Wei terverbreitung der Seuche vorgebeugt werden kann, und er ersucht daher alle Verbandsmitglieder, welche in letz ter Zeit durch Seuchen Verluste erlitten haben, möglichst sofort kurze Berichte über den Verlauf der Krankheit und die Anzahl der verendeten Thiere nebst Angabe der Rassen an den Verbandssekretär Herrn Gustav Torges, Dresden-Meustadt, Löbauer Straße 12, einsendcn zu wollen- — Bauernregeln für März. Alle Bauernre geln stimmen darin überein, daß ein trockener März Fruchtbarkeit verheißt: „März ohne Naß macht voll das Faß/' „Auf Märzenregen folgt kein Sommersegen." „Je drei Tag Sonn' und ein Tag Regen, gleicht aus in Nie derung und Höh' den Segen." „März »rocken, April naß, Mai luftig, von beiden was, bringt Korn in Sack und Wein ins Faß." „März nicbt zu trocken und nicht zu naß, füllt dem Bauer Kist' und Faß." „Jin März viel Nebel, recht nasser, im Sommer viel Regen, groß Wasser." „Nasser März ist wenig begehrt, Märzenstaub ist Goldes Werth." „Feuchter März des Bauern Schmerz." „Märzen staub bringt Gras und Laub." „Märzenwind, Aprilregen verheißen im Mai großen Segen." „Trockener März, feuchter April, thut dem Bauer nach seinem Will'." „Tro ckener März füllt den Keller." Mer nicht zu zeitig darf sich die Natur entwickeln: „Bleibt der Winter zu fern, nachwintert cs gern." „Säest Du im Mräz zu früh, ist's oft vergeb'ne Müh." „Nimmt der März den Pflug beim Sterz, hält April ihn wieder still." „März der Lämmer Scherz, April treibt sie wie der in die Ställ'." „Märzenstaub bringt Gras und Laub, oftmals wird's des Frostes Raub." „Ein Scheffel Märzen staub ist einen Dukaten Werth." „Märzenblüthe ist nicht gut, Aprilenblüthe ist halb gut, Maienblüthe ist ganz gut." Auch nicht zu trocken darf es im März sein: „Wenn März und April zu trocken und licht, so geräth das Futter nicht." Ejn nasses Frühjahr prophezeit die Lerche: „Steigt die Lerche stumm und nicht hoch, kommt ein nLsses Frühjahr noch." „Biel Schnee, den uns der Lenz entfernte, läßt zurück uns reiche Ernte." Freilich heißt es auch wieder: „Märzeuschuee thut Frucht und Weinstock weh." Mit März schnee sich das Gesicht waschen, soll bekanntlich ein Schön heitsmittel sein. Unbekannter ist die Bauernregel: „Im Märzenschnee die Wäsche bleichen, da müssen alle Flecke weichen!" Andere Regeln lauten : „Wie es im März regnet, so regnet cs im Juni." „Wenn's donnert in den März hinein, wird der Roggen gut gedeihn." „Märzenregen läßt wenig im Sommer regnen." „Viel Wind Im März bringt einen schönen Juni." Nach dem Glauben der Bauern sind besonders wichtige Tage int März: der 3.: „Lachende Kuni gunde bringt frohe Kunde"; der 10.: „Wie das Wetter am Bierzig-Märtyrertag, so bleibt es vierzig Tagt dar nach"; der 12.: „Wenn zu Gregorie schlechtes Wetter ist, so geht der Fuchs aus der Höhle; ist es schön, so bleibt er noch vierzehn Tage darin"; der 17.: „Gertraud säet Kraut"; der 21.: „Benedikt macht die Zwiebeln dick"; und der 26.: „Wenn die Sonne an Mariä Verkündigung aufgeht hell und klar, so giebt's ein gutes Jahr". * Gröba, 1. März. Mit heute, Freitag, nehmen hier die PasjionsgotteSdtenste ihren Anfang, welche an Stelle der frühe»en Fastenexamina getreten sind und innerhalb de- Zeitraums von genau einer Stunde, Abends von 7 bi» 8 Uhr im erleuchteten und erwärmten Gotte-Hause tn die Passion»- geschtchte unsere- Herrn tiefer hineinführen fallen. Mögen sie, wie bisher, eine treue Schaar Andächtiger finden, welche dem LoosungSworte der Kirche Folge leisten: .Lastet unS mit Jesu ziehn!' * Zeithain. Auf hiesiger Flur, zum Truppenübungs platz gehörend, wurde beim Legen von Schlingen nach Hasen und wilden Kaninchen im Walde ein Einwohner auS Riesa vom Förster angetroffen und dem Amtsgericht zu Riesa eingeltesert. Oschatz. In seiner vorgestrigen Sitzung lehnte das Stadtvcrordnetencollegium eine Ratysvorlage betr. den Erweiterungsbau der Bürgerschule (Neubau eines Pavil lons mit 6 Klassenzimmern) mit 11 gegen 4 Stimmen ab. Ter Osch. Gern, bemerkt dazu: Was nun werden soll, wie den bedaueruswerthen Kindern und den ebenso bedauerns- werthen Lehrern geholfen werden soll, die aus einem Zimmer ins andere wandern, um zu lernen und zu lehren, wie den aus diesem offenbaren Mißstand resul- tirenden schwerwiegenden Nachtheilen vorgebeugt werden soll, darüber werden wohl nun erst wieder langwierige Verhandlungen geführt werden müssen. Verdenken könnte man es unserem verdienstvollen Schuldirektor,, der mit so opfermüthiger Pflichttreue und so unermüd lichem Fleiße für das Wohl der ihm anvertrauten Oscha tzer Jugend arbeitet, durchaus nicht, wenn er unter so heikeln Verhältnissen die Flinte ins Korn werfen sollte. Döbeln, 28. Februar. Wegen Gleisunterspülung konnten heute die Abendzüge nach und von Oschatz bezw., Mügeln nicht verkehren. Ob die Betriebsstörung länger dauern wird, läßt sich augenblicklich noch nicht übersehen- Mittweida, 28. Ftbruar. Im Leben und im Tode vereint, ist Los Barg stotterst raße 28 wohnende Ehepaar Klaschke.. Im Alter von 89 und 86 Jahren Haden gestern Abend Beide da- Zeitliche gesegnet, nachdem sie 63 Jahre m't einander ge lebt haben. Die Dahingeschiedene war seit 3 Tagen krank, während ihr Ehemann, der Webermeister Klaschke, über die Krankheit seiner LebenSgenosfin aufgeregt, sich gestern Mittag zu Bett legte, bi» sie Beide Abends, nur drei Stunden nach einander, ihr Leben aushauchten. )-( Dresden, 1. März. Der frühere ReichStagSabge- geordnete und langjährige Stadtverordneten Vorsteher Geh Rath Dr. Ackermann, Ehrenbürger der Stadt Dresden, ist heute gestorben. )-( Dresden, den 1. März. Die gestern Abend im Residenztheater mit 10 namhaften Gästen zum Besten des Vereins „Dresdener Presse" veranstaltete Vorstellung, „Der Verschwender", Originalzaubermärchen von Raimund ver lief glänzend. Das Haus war bis auf den letzten Platz aus verkauft. Mit sichtlichem Interesse verfolgten Prinz und Prinzessin Friedrich August den größten Theil der von 7 bis '/s 12 Uhr währenden Vorstellung. Den Hauptdar stellern Matkowsky, Buls, Jenny Groß-Berlin, Schelper- Lcipzig, Schweighofcr und heimischen Künstlern wurden am Schluß der Vorstellung große Lorbeerkränze Mit Schlei fen überreicht. Das Zusammenspiel war trotz seiner nur einmaligen Probe ein vorzügliches. Dresden. Ein unerhörter Fall von Nahrnngsmit- tclfälschung wurde gestern vvm hiesigen Landgericht ab-
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