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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-13
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1901
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Glchstscher veiwllHächtigtrr Graf Hoh,«thal stell« daß v» stehe» eire» solche» Kriege» oder auch nm ernsthafter Reibungen »ns da» Entschiedenste in Abrede. Da» Ergrbntß der Debatte »ar die Annahme der Resolution der Kommission und die Ge nehmigung de» Etat» de» Reichg-Etsrnbahmmt»., EbnlDmien« neue KvalitionSministerium, in dem sich auch Anhänger de» makedonischen Komitee» befinden, beweifh daß Fürst Ferdinand entschlossen ist, sich auf die Volks stimmung zu stützen, ungeachtet der Drohungen, die vom russischen Botschafter in Konstantinopel gegen die bulga rischen Umtriebe in Makedonien ausgesprochen worden sind. Die schwierige Lage, in der sich Fürst Ferdinand befindet, hat es ihm wohl rathsam erscheinen lassen, sich »uf diese VolkSsttmmung zu stützen, während er auf der anderen Seite auch dafür gesorgt hat, daß Minister im Kabinet sitzen, die gewillt und wohl auch befähigt sind, abenteuerlichen Bestrebungen einen Damm entgegenzu setzen. In Sofia verfolgt man mit großer Aufmerksam keit die Vorgänge in Makedonien, von wo täglich Ver haftungen von Bulgaren gemeldet werden als eine Folge größerer RührsamkÄt der türkischen Polizei, welch letz tere durch die Aufforderung des russischen Botschafters in Konstantinopel, mit aller Energie jeder bulgarischen Agi tation in Makedonien ein Ende zu machen, sich zu einem rücksichtslosen Vorgehen ermächtigt glaubt. Die Ereignisse in China. Die Gerüchte, daß Japan entschlossen sei, gegen die Stealisirung des Mandschnreiablommens zu protesdiren Und nöthigenfaUs seinen Vorstellungen auch den erforderli chen Nachdruck zu verleihen, werden jetzt von zustän diger Seite in Abrede gestellt. Es hat vielmehr keine Macht zur Zeit Neigung, diese Frage auf die Spitze zu Uwiben, und man verläßt sich anscheinend darauf, deß ein sanfter moralischer Druck durch mittelbare Vorstel lungen bei der chinesischen Regierung, deren Stellung an sich schon zweifelhaft ist, Rußland bewegen Werd«, von seinem Vorhaben, da» Mandschureiabkommen allzusehr de» provisorischen Charakter» zu entkleiden, zu rechter Zett abzustehen, eine Hoffnung, die allerdings nach der bt»herigen russischen Politik in »stststen kaum große Aus sicht auf Erfüllung hat. Zum Krieg i» Südafrika. Daß e» auch in England nicht an Stimmen fehlt, die dem Muthe ihrer Feinde Achtung zollen, beweist ein Artikel der .Westminster Gazette-, der folgendermaßen lautet: .Dem et, und immer Dewet! Wenn der Mond aufgeht, so flammen die Feuerfignale auf: .Seid auf der Hut! Dewet ist in Brede und marfchirt aus Newcastle!" Bet Sonnenaufgang sendet der Licht telegraph die Botschaft: .Seid vorsichtig, denn Dewet ist in Brth lehem und wird versuchen, die zwei in Ladysmith zurückgelasfenen Bataillone gefangen zu nehmen I" In "der Abenddämmerung kommen Patrouillen von Osten hergrrtlt und schwingen ungestüm die Flaggenzeichen: .Dewet hat mit sieben Kommando» Blum- dyclruphPaß überschritten und marfchirt auf General Dartnell, um ihn bei Dundee zu vernichten." Rundle, Hunter, Knox und Mardonald sind ihm auf den Fersen. Sieben Monate hat er sie in Unruhe gehalten! Dreißigtausend Mann Pasten ihm an der Grenze der Kapkolonie aus. Er hat die Verbindungslinien „weggefrgt" und mit armseligen 7000 Mann hält er sie Alle in Schack. Ein ganze» Bataillon Peomanry, ein Regiment Miliz und Wtnterkleidung für seine ganze Armee sind wegge nommen worden.' Gewiß, di« Ehren diese» Kriege» sind nicht alle auf Seite unserer Armer! Wer wird von Dewet singen? Ehre, wem Ehre gebührt, und sobald «in englischer Reitersührer unter denselben Bedingungen, in denen sich jetzt Dewet befindet, 1000 M«, (danaüer Re Hülste Kavallerie) gffapg« ^WPt, Etfrubahnltnirn zerstört und General Old Hartz mit Sst Ai- Mann an der Rase herumführt, soll von ihm nur t» depMO, drücken höchster Anerkennung gesprochen werde«. KÜMMp werden Dewet» Operationen und keine» Anderen, da» Dhema eine» jeden Kavallerielehrer» an jeder MUttärfchule bilde». Geh» Methode wird studirt und seine Praxi» wird befolgt werb«»." In England selbst mehrt sich die Zahl Derer, di« öfftat- lich eine Beilegung de» Kriege» verlangen und für die Bieren eintreten. Go wird unter Anderem gemeldet: Bel der Rück» kehr einer Anzahl von Freiwilligen au» Südafrika fordert« der Mayor von New-Castle-oii-Tyne neulich di« Einwohner auf, Re Soldaten festlich zu empfangen, einen Dankgottesdienst zu halte» und den im Kampfe Gefallenen ein Denkmal zu errichten. I» einem öffentlichen Schreiben trat der Pfarrer Malcolm O«i« von der »Ehurch os Humanity" dagegen auf. Er erklärte, die Menschen sollten lieber versuchen, so bald wie möglich LU Per gesten, daß jene Männer in einem unglücklichen Augenblicke und bei mangelhafter Kenntniß der Verhältnisse an einem ungerechten Kampfe theilzunehuirn beschlossen halten. Er beabsichtigte, dem nächst einen RequiemgotteSdienst für die bet der Verthetdigung ihrer Freiheit gegen die Engländer gefallenen Buren zu halte« und in die .Church of Humanity" den Buren ein Denkmal zu setzen für ihre Frömmigkeit. .Ich bin überzeugt", so schließt er seinen Brief, .die Zeit wird recht bald kommen, wo viele Engländer anerkennen werden, daß durch rin derartige» Denk mal ihre Empfindungen bester au-gedrückt werden al» durch ein solche», wie sie e» jetzt noch in Westminster-Abtei errichten möchten." Rirche»«»chrichte« PK Riesa. Freitag, den 18. März c. abend» 7 Uhr 4. Passion»- gölte »di en st in der TrinitatiSktrche (Pfarrer Friedrich). b« »Uvr Land und Vör8v»8«8vlrilktv, vis: ll. VvrtlLAk von ötsLispktpisrsll, ^.oüso, krsmrULlld. (ZÄckortew i 8pff8ffAtr«1ff LtllI88A»K vou Onixous, viviäslläesokÄLsu; Vt8vff»t1rA»K voll ^VsÄissIll, Devisen; Santo-vorrsnt- mW Vdoeb-Varbodr; ü^pfftd«IlffA-XAffdv«t8 kür äell Darleiher völlig kostenfrei. tqxl. Vsrküxullx LülläiNll^ mit 30/0 n 3V»°/o » 4Vo » 4'/,°/. MOllNti. Vuurvilliuxvll I —Vortlsaieilontor in Aanamiaiaan. —— Preisliste für Flaschenbiere der Bierhandlung IRax Aastonienftraße 80/82. Ak»»». Telephon Nr. 58. ff. Pilsner Urquell «/,. Ltr..Fl. SO Pf ff. Münchner Augustinerbräu - - - 1b - ff. Bairisch Schankbier - - . 12 . ff. Freiherr!, von Luchersche» ° « 18 . ff. ». Aetien-Kulmbacher GxpoM - - - 18 - ff. Münchner-Feldbräu - - - 14 . ff. Dresdner Frldschlößchrn Lagerbier - -«11- ff. do. do. VSHmtsch - . . 11 . ff. do. do. 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Konnte ich sprechen und meinen Bruder verraten? S» ist sehr bitter, bitterer al« der Tod, aber da» ärgste von allem war der Gedanke, daß Sie glauben könnten, wa» die andern sagen, pnd mich für ein verächtliche», schuldige» Geschöpf halten wür den, wie sie ..." „Hat sie den Verstand verloren?" denkt Mr». Gillain »m stillen. Aber nein, ein tiefer, dunkler Schmerz blickt dem pingen Mädchen au» den melancholische» Auge», kein Irrer Verstand. „Ich verstehe Eie nicht," sagt sie verle gen, .wa» meinen Sie mit der Schuld? Westen klagt man Eie an ? Und wer sind die Leute, von denen Sie spre chen?" „Ach, ich vergaß! Sie Wiste» ja noch nicht»! Mr». Springfield und Mr vergh klagen mich an." „Bergh!" ruft Fräulein Gillaiü entrüstet „Wollen Eie sage», daß Bergh Sie einer Schuld für fähig hält?" .Tadeln Sie ihn nicht," sagt Liberte müde. „Wie kann er ander»? Alle» ist gegen mich, und ich kann nicht» sa gen, nicht» thnn. Ja, er hält mich für schuldig, und sie haben ihn so gern, daß ich fürchte, er wird auch Sie an meine Schuld glauben machen." .Menn er ein Engel wäre, statt eine» Menschen mit seinem volle» Anteil an dem blinden Egvi»mu» eine» Manne», so würde ich nicht ein Wort gegen Sie glau ben! Glauben St« mir, ich würde ihn gar nicht anhören. Habe ich nicht Augen, habe ich nicht selbst ein Urteil, kenne ich Sie nicht zu gut? Ich würde mein Leben für Ihre Güt« und Wahrhaftigkeit einsetzen, wenn auch ganz Bay- mouth anfstände und Sie an» einem Munde verurteilte! O, liebe Kleine, meine Freundschaft ist fest gegründet, ein Wort von Bergh wird sie nicht erschüttern Ich sehe sei nen Ring nicht an Ihrem Finger, wäre e» möglich, daß alle» zwischen Ihnen zu Ende ist?" .Alle»," lautet da» traurige Echo. .Seit wann ist da» geschehen? Heute?" „Der Abbruch unsere» Verlöbnisse»? O nein, schon vor einer Woche, ehe er abreiste. Und ich habe weder von ihm, noch von Ihnen etwa» darüber erfahren. Nun, und um was hat e» sich denn gehandelt? Hat Otmar seine» Verstand verloren?" .Ist er zur Besinnung gekonnnen, sollten Sie sagen! Ein weiser Mann ändert seine Ansicht, ein Narr niemals. He« vergh hat sich einfach al» einen weisen Mann ge zeigt und sein« Ansicht geändert. Sprechen wir nicht da von, liebe Freundin. Ich bin von dem allen so müde und herzkrank!" Ein Schluchzen begleitet jede» Wort. Fräulein Gillain fährt auf: „Sie. dürfen jetzt kein Wort mehr sprechen, Sie arme», ausgehungerte» Kind! O, wie blind doch selbst die besten Männer sein können! Wenn ich denke, daß vergh an Ihnen zweifelt!" .Da» Esse» ist aufgetragen," meldet die Dienerin in diesem Augenblick, und Fräulein Gillain führt ihren Gast in» Speisezimmer. Liberte ist wirklich hungrig und weiß e» nicht, bi» ihr der Dust de» Getränke» und der Speisen «ntgegenströmt. .Nun wüsten Sie aber alle», wa» ich Ihnen vorlege, bi» auf den letzten Bisten ansesten, bi» Sie wieder zu sich kommen. Kein Frühstück, kein Mittag-, kein Abendesten! Herzen können breche», doch der Mund muß essen!* sagt Fräulein Gillain, und Liberte fühlt wirklich zum ersten- mal da» Bedürsui» nach Nahrung. .Liberte, ich wünsch«, daß Sie bet mir bleiben. Die- f ses massive, verrnckie Hau» und die Herzenükälte seiner Gebieterin müsse» Sie ia zollweise töten. Bleiben Sie we« f nigstens heute nacht bei mir." „Ich kann wirklich nicht, ich bin ohnedies schon län ger da, al» ich sollte. Werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen gleich jetzt Lebewohl sage? Ich fühle mich neu ge kräftigt nnd erfrischt, seit ich hierher gekommey bi». Sie thnn mir immer Gute». Ich finde keine Worte für mein Gefühl, aber mein Herz ist voll Dank ..." , „Bon Dankbarkeit kgM zwischen un» keine Rede sein; e» liegt mehr Glück ktz lGeben al» im Nehmen. Wolle« Sie also wirklich jvrtgeyen?" „Ich muß, es bleibt mir keine Wahl, sonst würde ich bleiben, und 0 wie gerne für immer!" Sie erhebt sich und nimmt ihren Hut und ihre Tasche. Fräulein Gillaiic sixht ihr schweigend zu und begleitet st« schmerzlich bewegt bi» an» Thor. ES ist jetzt voUkontM«» dunkel, windstill und warm. Hier bleibt Liberte stehen, streckt beide Hände au» und blickt der Freundin in» Ge sicht. „Was soll ich Ihnen von all demjenigen sagen, wa» mir auf dem Herzen liegt, meine liebste, treueste, beste Freundin! „Ich liebe Sie, ich dank« Ihnen, nnd selbst wenn man Sie, Ihrem Herzen zum Trotz, schlecht von mir denken macht, werde ich Sie nie weniger lieben und Ihnen doch dankbar sein. Gute Nacht und leben Sie wohl!" „Aber nur bi» morgen," sagt Fräulein Gillain »oll« Bestürzung. „Leben Sie wohl, e» ist Zeit, daß ich gehe!" Noch einen Kuß, und einen Augenblick spät« steht Fräulein Gillain allein auf der Schwelle de» Hause». Sie ist ganz bestürzt. Wa» hat da» alle» zn bedeute»? Mor gen wird sie alle» erfahren. Aber was? Und wohin geht Liberte jetzt in solcher Eile? Wird Bergh hente abend noch kommen ? Sie hofft so; er wird ihr diese» Geheim- ui» erklären, und sie wird im stände sein, ihm ihre An sicht mitzuteilen. (Fortsetzung folgt.) S1.1S
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