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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-19
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1901
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er Eidktlait md Avzngrr). aaedlM 2dleg«»».Sldress«: Ries«. Amtsötatt «r. SV. der KSnigl. SmtShauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. «5. Dienstag, IN Mär; 1901, WrnSS. 54. Jahr«. Da« Rtesarr Tageblatt erscheint jeden Tag AbrnkS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BieUchährlicher Bezugspreis bet Abholung in dir Expedmen in Riesa 1 Mart SV Pf., durch unsere Träger frei ins HauS 1 Mark 6S Pf., bei Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mart SS Pf., durch den Briefträger frei tnS Hau« 2 Mart 7 Pf. Auch MouatSabonnementS weck,en angenommen. Anzeigen-Annahme für die Rümmer des Ausgabetage- bi- Vormittag ft Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstrahr SS. — Für dir Redactton verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Anordnungsgemäß wird auf die genaue Befolgung der Verordnung der königlichen Kreirhauptmannschast Dresden vom 8. November 1877, die rechtzeitige Entfernung der, Leichen aus dem Gterbehause belr., erneut hingewtesen, nach welcher bet Vermeidung einer Geldbuße bis zu 100 M. für jeden einzelnen ContraventionSfall alle Leichen, an welchen deutliche Zeichen von Fäulniß wahrnehmbar sind, nicht über den vierten Tag (viermal 24 Stunden) von der Stunde des eingetretenen TodeS an im Gterbehause belassen werden düisen, sondern auS dem letzteren spätestens mit Ablauf der gedachten Zeitfrist entfernt werden müssen, um entweder beerdigt oder den Todtrnhallen übergeben zu werden. Großenhain und Riesa, den 16. März 1901. 773 L. Königliche Amt-Hauptmannschast. Der Rath der Stadt Riesa. 681 k. vr. Uhlemauu. Brarmstr. voeterS. Mke. Freitag, den SS. und Sonnabend, den SS. März 1VV1 finden bei uns wegen Reinigung der Geschäftsräume nur unaufschiebbare Sachen ihre Erledigung. Im Königlichen Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Todtgeburten und Sterbefälle vormittag- von 8 bis 9 Uhr angenommen. Riesa, am 18. März 1901. Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. BoeterS. Kc. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, den LV. März d. J„ von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthos das Fleisch eines Rinde- zum Preise von 30 Psg. pro »/, Lx zum Berkaus. Riesa, den 19. März 1901. Die Direktion des städt. Schlachthose-. Meissner, SanitätStbierarzt. Bekanntmachung. Vom 1. April bis mit Ende September 1901 ist der Bedarf an Kartoffeln für das unterzeichnet« Regiment zu vergeben. Leistungsfähige Reflektanten wollen bis spätestens am 2b. März c. mit der Central- verkaufSstellr in Verbindung treten. Mündliche Anfragen pp. können wochentüglich in der Zeit von 11—12 Uhr vormittags in deren Geschäftszimmer Kaserne II Zimmer 37 gestellt werden Königliches 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 19. März 1901. — DaS gestern Abend im Saal: deS Hotel Münch statt gefundene Concert der Frl. Ernestine und Elmir« Boucher über traf in seiner AuS- und Durchführung die Erwartungen; unge- theilte Anerkennung wurde den beiden Künstlerinnen gezollt. Wir werde» auf das Coneert noch deS Näheren zurückkommen und bemerken heute nur noch, daß sich die beiden Damen auf vielseitiges Verlangen entschlossen haben, hier nächsten Sonn abend noch ein zweites Concert zu geben. — Von Leipzig auS ist folgende Petition auSgearbritet worden, die bereits von einem großen Theile der dortigen Geist lichen unterschriftlich vollzogen worden ist: „An die hohe Lan- deSshnode in Dresden. Die ehrerbietigst Unterzeichneten er lauben sich, hierdurch die ehrfurchtsvoll« Bitte auszusprrchen: Die hohe Landessynode wolle beschließen, das hohe Kirchen- regimeut um Erlaß folgender kirchengrsetzlicher Bestimmungen zu ersuchen: 1) In jeder Gemeinde mit zwei oder mehr Geistlichen ist eine Geschäftsordnung unter den Geistlichen zu vereinbaren und schriftlich niederzulegen, die den örtlichen Verhältnissen ent sprechend eine möglichst gleichmäßige Vertheilung der gottesdienst lichen wie der außergottesdienstlichen Amtsgeschäfte festestellt. 2) Bei der Vertheilung der außergottesdienstltchen AmlSgeschäfte (specielle Seelsorge durch Hausbesuche, Armen- und Kranken pflege, Mahnung von Tauf- und Trausäumigen, Sühneversuche und Konvertttenunterricht, soweit sie nicht ausdrücklich kirchen gesetzlich dem Pfarramte zugewirsen werden, endlich auch der Konfirmandenunterricht, wenn nicht ganz besondere lokale Ver hältnisse dagegen sprechen) sind lest abgegrenzte Seelsorgerbezirke zu Grunde zu legen. 3) Bei der Vertheilung der gottesdienst lichen Handlungen, soweit sie die ganze Gemeinde angehen, ist eine bestimmte Reihenfolge unter den Geistlichen zu vereinbaren unter Berücksichtigung der lokalen Traditionen und Bedürfnisse, sowie des Grundsatzes, daß, abgesehen von den besonderen Pf rr- amtsgeschästen, die Geistlichen — Ephoren und Mitglieder der obersten Kirchenbehörde ausgenommen — einander koordinlrt find. Bei den nur für einen Theil der Gemeinde bestimmten gottesdienstlichen Handlungen (Taufen, Trauungen, Begräbnissen, Krankenkommunionen) ist zu verelnbaren, ob und inwieweit eine Bertheilung nach Scelsorgerbezirken oder nach Wochen herbei- -«führen ist. 4) Mrd von Gemeindegliedern der Vollzug der nach Bezirken rrsp. Wochen vertheilten Amtshandlungen durch einen nicht zuständigen Geistlichen der Parochie gewünscht und von diesem angenommen, so hat der Geistliche dem zuständigen Geistlichen Anzeige zu erstatten. Di« Form dieser Anzeige ist von dm Geistlichen zu vereinbaren.- Dieser Petition sind sehr eingehend« und umfangreiche Motive, sowie drei Erlasse a«S den zwei größten deutschen evangelischen Landeskirchen angesügt, die den Beweis liefern sollen, daß im Sinne der Petition ander wärts längst energisch vorgegangen worden ist. — Die neun Landwirthschastlichen Schulen im König reiche Sachsen werden in diesem Winterhalbjahre von insgesammt 452 Schülern besucht .Obenan steht die Land- wirtschaftliche Schule in Meißen, welche 110 Schüler zählt, dann folgt die Landwirchschaftliche Schule in Bau tzen mit 74 Schülern, die in Würzen mit 61, dann iFreiberg mit 54. Pegau mit 38, Chemnitz mit 35, RocUitz mit 31, Auerbach mit 28 und endlich Annaberg mit 21 Schü lern. Die Aesammtschülerzahl im vorigen Winter betrug 455 und die Höchstschülerzahl innerhalb der letzten zehn Jahre wiesen die Landwirthschastlichen Schulen im Win terhalbjahre 1893—94 mit 549 Schülern aus. — An verschiedene Geschäftsleute sind in letzter Zeit die bekannten spanischen Schatzgräber-Schwindelbriefe ver sandt worden, deren Inhalt den schon mehrfach erwähn ten früheren Briesen sehr ähnelt. Daß noch Jemand auf diesen sehr plumpen Schwindel hineinfallen sollte, ist wohl nicht anzunehmen. Großenhain, 18. März. Von zahlreichen Brand fällen ist vom Freitag und von vorgestern aus der hiesigen Gegend zu berichten: In Stölpchen brannten zwei Wirthschaften (Grase und Dörschrl), in Pontkau die Pfarrscheune, in Frauen dorf b. O. das Muscktersche massiv gebaute Wohnhaus und in Elsterwerda drei Scheunen nieder. Bei keinem Brande konnte die Entstehungsursache ermittelt werden. Meißen. Ein ungewöhnliches Naturereigniß trat am Sonnabend Abend in der neunten Stunde ein, indem über unsere Gegend ein Gewitter zog, welches mehrere Male heftiges Donnerrollen verursachte. Die Meisten, die das hörten, wollten an diese Seltenheit gar nicht glau ben. wer aber Gelegenheit hatte, den südöstlichen Hori zont sehen zu können, wurde durch das starke Wetterleuch ten von der Thatsache überzeugt. Dem hier deutlich hör baren und langanhaltenden Donnern folgte heftiger Re gen, welcher während der Nacht anhielt. (Das Wetterleuch ten ivurde auch hier in Riesa beobachtet, Donnerrollen aber nicht vernommen. R- T ) Königstein, 19. März. Ein Lchiffszusammenstoß ereignete sich am Sonntag Morgen auf der Elbe in der Nähe von Königstein. Als das erste, Schandau in der Richtung nach Dresden 6 Uhr 30 Minuten verlassende Personen-Dampfschiff „Schandau" Königstein passirt hatte, stieß es unterhalb des Pähnahorns in der Nähe des Grassee'schen Steinbruches infolge des herrschenden Ne bels auf einen stehenden Kettcndampfer und erlitt in folge des heftigen Anpralls eine schwere Havarie. Der vordere Theil des Schiffes ist vollständig verbogen und durch ein entstandenes Leck drang viel Wasser in den Schiffsraum, welches durich die Thätigkeit der Pumpen, sowie durch nothdürftiges Verstopfen der Ocffnung so weit aufgehalten und entfernt wurde, daß das Schiff vor dem Untersinken bewahrt blieb. Die Passagiere wurden ans Land gesetzt und mußten den Weg bis Rathen zu Fuß zurücklegen, wo sie von dem zweiten fahrplanmäßigen Schiffe erst weiter befördert werden konnten. Vom Krt- tendampfer, der weniger Bescyädigung davongetragcn hat, ist ein Mann über Bord geschleudert worden. Derselbe konnte nur mit großer Mühe vom Tode des Ertrinkens gerettet werden. Auch wurde der Kapitän desselben nicht unbedeutend an der einen Hand verletzt. Der beschädigte Dampfer ist auf die Schiffswerft nach Laubegast zur Aus besserung überführt worden. Dem Kapitän der „Schan dau", welcher den Ruf eines sehr tüchtigen und umsich tigen Beamten genießt, soll an dem Unfall in keiner Weise eine Schuld beizumessen sein. Pirna. Das am Sonnabend Abend in verschiedenen Orten beobachtete Gewitter ist hier ziemlich stark ausge treten. Thalsächlich „wie vom Blitz getroffen" standen hier die Straßenpassanten still, als Plötzlich der Himmel wie in ein Fcuermeer getaucht erschien und fast augen blicklich die machtvolle Stimme des Donnergottes sich dar auf vernehmen ließ. Der erste hier beobachtete Blitz war »übrigens ein sogenannter „Schlags und ist der selbe in das Leitungsnetz der Elettrieitätswerke in Co pitz gegangen, wodurchsämmtliche angeschlvssenen Lampen für kurze Zeit verlöschten. Rötha, 17. März. Gestern Vormittag verungliickte auf dem Braunkohlenwerke zu Löbstedt der 21jährige Mau rer Oswald Frenzel aus Cröbern bei Gaschwitz dadurch tödtlich, daß das Gesimse des Hauses abgedrückt wurde und der Unglückliche dadurch drei Stock herabstürzte. Kamenz. Ein dreistes Stückchen leisteten sich hier einige Spitzbuben, indem sie aus einem hiesigen ver schlossenen Hofraume für ca. 60 Mark Nutzholz, zu dessen Transport sicher ein Geschirr benutzt werden mußte, stah len. Der Nachtwächter, Weicker allstündlich, die Straße, an welcher das Gehöft liegt, zu controliren hatte, ist von dein Diebstähle nichts weise geworden! Zwickau, 18. März. In geheimer Sitzung verur- theilte gestern das hiesige Schwurgericht den Tischler Löff ler und SckMhmacher Morgncr aus Wilkau wegen Falsch münzerei ersteren zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängniß, letzteren zu 5 Jahren Zuchthaus. — Auf dem Wilhelm- schacht sollte gestern ein Motor in den Schacht hinabge lassen werden. Dabei löste sich der Motor los und stürzte in die Tiefe, wo er zerschmettert wurde. Der Schaden beträgt 2.5000 Mark. Von den 10 Leuten, die bei der Arbeit beschäftigt waren, kam Niemand zu Schaden. Zwickau. Die am Sonnabend Nachmittag im Deut schen Kaiser abgchaltene Landesversammlung des Bundes der Landwirthe, welche von 700 bis 800 Personen besucht war, nahm nach Ansprachen des Landesdclegirten Abg. Rittergutsbesitzer Andrä-Braunsdorf, des Reichstagsabg. Dr. Oertel-Freiberg und des Landtagsabg Töpfer-Bühlen folgende Resolution an: Die heute in Zwickau zur Landesversammlung des Bundes der Landwirtheim Königreich Sachsen anwesen den Landwirthe und sonstigen nationalgesinnten Ange hörigen aller Berufsstände erklären sich mit den Aus führungen des Vorsitzenden und der beiden Referen ten allenthalben einverstanden. Sie erblicken in der Wiederherstellung und Erhaltung der Landwirthschaft die einzig sichere Grundlage für eine dauernde wirth- schaftliche und nationale Wohlfahrt des deutschen Volkes. Deshalb liegt die Fürsorge für die deutsche Landwirth- schaft im Interesse jedes Deutschen und es ist für jeden in der Gesetzgebung mit thätigen Mann, dem es Ernst ist mit seiner Liebe zum deutschen Vaterland, Ehren pflicht, dafür einzutreten, daß die Zollsätze für alle landwirthschastlichen Erzeugnisse im neuen Zolltarife so hoch werden, daß sie einen wirksamen Schutz der deutschen Landwirthschast darstellen. Die Zukunft un seres Volkes liegt in erster Linie im heimischen Acker mit seiner nie versagenden, verjüngenden Kraft. An Stelle des erkrankten Vorsitzenden des Bundes der Landwirthe hatte Herr Reichstagsabgeordnete Dr. Oertel- Freiberg gesprochen. In der auf die Rede folgenden Aus sprache ergriff zunächst Herr Justizrath Opitz-Treuen, Vice präsident der zweiten Ständekammer, das Wort u»W dankte den Leitern des Bundes der Landwirthe Namen- der anwesenden Mitglieder der konservativen RcichstagS- und Landtagsfraition dafür, daß der Bund keine Son-
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