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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-20
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1901
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1 neue Gurt- oder Strlckhalfter und 2 hänfene Strikte. Kriegsministerium. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Donnerstag, den 28. dieses Monats, Bormittags 1t Uhr im Berhandlungssaale der Königlichen Amtshanptmannfchast. Königliche Amtshanptmannschaft Großenhain, am 18. Mürz 1901. 57 ^.. vr. Uhlemaun. Kr. In Folge Beschlusses de» Königlichen Justizministeriums ist der Gemrindevorstand Herr Friedrich August Bennewitz in Glaubitz auf die Zeit vom 1. April d. I. ab als Friedensrichter für den Bezirk Glaubitz mit Ritter gut, Langenberg, Sageritz und Radewitz verpflichtet worden. Königl. Amtsgericht Riesa, am 18. Mürz 1901. Heldner. Brehm. Am 16. Mürz 1901 ist für den 4. Stadtbezirk — umfassend das Zentrum der Stadt von der Riederlagsstraße und Pausitzerstraße — einschließlich dieser beiden Straßen — bis- zur Wilhelmstraße und deren Verlängerung — ausschließlich dieser Straßen — Herr Privatmann Ernst Meolai als BezirkSvorsteher von Neuem iu Pflicht genommen worden. Riesa, am 19. März 1901. Der Rath der Stadt Riesa. No. 815 Brgrmstr. Boeters. Kr. «nd Anzeiger MktlÄ «d Aiytiltt). Amtsölatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des StadtrathS M Riesa. 6«. Mittwoch, JO. Mürz 1901, Abends. 54. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mart 80 Pf., durch unsere Träg« frei ins HauS 1 Mart 88 Pf., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 88 Ps., durch den Briefträger frei tnS Hau» 2 Mart 7 Pf. Auch Monat-abonnement» weibkn angenommen. Anzetgen-Annahme für die Rümmer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rtesa. — Geschäftsstelle: Kastanlenstraßr 89. — Für die Redactton verantwortlich: Hrrmanu Schmidt in Mesa. Bekanntmachung. DaS KriegSministerium beabsichtigt auch in diesem Jahre Pferde fächfischer Züchtung als Remonten ankaufen zu lasten. Remontemärkte finden statt: Muutag de« 1v. Juni 1V" B. in Lommatzsch auf dem SchützenhauSvlatz. Ankaufs-Bedingungen. 1. Die Verkäufer haben durch eine Bescheinigung der Polizeibehörde ihre- Wohnortes nachzuweisen, a. daß die von ihnen vorgeführten Pferde in Sachsen geboren oder als Füllen im ersten Lebensjahre nach Sachsen eingeführt und seit dieser Zeit daselbst aus gezogen sind. ES wird großes Gewicht darauf gelegt, daß die Deck- bezw. Füllenscheine mit gebracht werden. d. daß der Darsteller seit mindestens 2 Jahren Besitzer des betr. Pferdes ist. 2. Die Pferd« sollen 3—4 Jahre alt sein. DaS Mindestmaß der onzukaufenden Pferde muß — mit Stockmaß gewesten — (dreijährig) 1 m 48 cm betragen, das Höchstmaß soll 1 w 58 cm nicht übersteigen. 3. Schimmel, sowie Hengste und tragende Stuten werde» nicht «»gekauft. 4. Die Verkäufer sind verpflichtet für alle Hauptmängel nach Maßgabe der Verordnung Letr. die Hauptmängel und Gewährsfristen beim Biehhaudel vom 27. 3. 99 — ReichSgesrtz- blatt Se't« 219 — und entsprechend der 88 469 bis 493 deS Bürgerlichen Gesetzbuches aus dir Dauer von 14 Tagen Garantie zu leisten. 5. Die als geeignet befundenen Pferde werden dem Verkäufer sofort abgenommen und zur Stelle bezahlt. 6. Zu jedem Pferde find Seiten des Verkäufers ohne Vergütung mit zu liefern : 1 neue rindSlrderne haltbare Trense, » vertttches und Sächsische». Riesa, 20. März 1901. — Wir verweisen unsere Leser auf daS Inserat über das Kirchenkonzert und bemerken, daß der Verkauf von Ein trittskarten in den genannten Buchhandlungen schon begonnen hat. — Der mitwirkenden Oratoriensängerin geht ein sehr guter Ruf voraus; sie ist eine junge Sängerin, die in Dresden und Leipzig mit sehr gutem Erfolge, besonders in Kirchenkonzerten, aufgetreten ist. Der Kirchenchor, aus ungefähr 80 Personen bestehend, bringt als Hauptwerk den 42. Psalm, eine der herr lichsten Kompositionen von Mendelssohn, zur Ausführung. Die Orchesterbegleitung führt die Kapelle deS Artillerie-Regiments , Nr. 32 aus. Herr Organist Scheffler spielt einen Satz auS der Orgelsonate v. Rheinberger und eine Andante v. CallaertS. Hoffentlich belohnt das Publikum durch zahlreichen Besuch die vielfache Mühe der Mttwirkenden damit außer den nicht unbe deutenden Unkosten ein Reingewinn erzielt wird. Die Eintritts preise sind wirklich bescheiden. — DaS vorgestern im Gartensaale deS „Hotel Münch" stattgefundene Concert der Geschwister Boucher auS Paris erfreute sich leider nicht deS Besuches, den die Leistungen verdient hätten. Fräulein Ernestine, Violinvlrtuosin, und Fräu lein Elmire Boucher, Klaviervirtuosin, befinden sich zur Zeit auf einer Concertreise durch Deutschland; eS sind die Enkelinnen deS berühmten Violinvirtuosen Alexander Boucher, von dem uns der edelmüthige Zug bekannt ist, wie er einst einem um Almosen bittenden Invaliden zu einer guten Einnahme verhalf, indem er dessen Geige auf der Straße in die Hand nahm und spielte, k.fo viele Zuhörer anlockend, die nun ihre Gaben reichlich spen deten. — Schon vor 9 Jahren war un» Gelegenheit gegeben, die damals jugendlichen Künstlerinnen hier zu bewundern. Dies mal waren nu» freilich die Leistungen der unterdessen vollständig aukgereiften KünsUerinnen großartig. Ganz besonders ragten die Blolinvorträge von Frl. Ernestine Boucher hervor; mit Uebrrwindung aller technischen Schwierigkeiten (wir erinnern nur an die Flageoletttöne) zeigte sie sich als eine Künstlerin ersten Ranges. Besonder- leidenschaftlich kamen die Compositioneu von Sarasat« und BieuxtempS zum Ausdruck. In dem als Zugabe gewährten „Ave Maria" von Bach-Gounod zeigte die Künstlerin, daß sie auch in getragenen Stücken über einen äußerst seelenvollen Vortrag versügt. Frl. Elmire Boucher fand durch den Vortrag der Polonaise von Liszt und der Tarantella von Gottschalk großen Beifall, so daß sie daS Wiegenlied von Chopin noch etnlegte. BewundernSwerth war der feine Anschlag, der mit außerordentlich lockerem Handgelenk auSgeführt wurde. Die Begleitung der Blolinvorträge wurde ebenfalls sehr feinsinnig auSgeführt. — Der Blüthner-Flügel bedarf freilich einer gründ lichen Reparatur, um ihn für solche Zwecke wieder brauchbar zu machen. Der Gartensaal selbst bot einen freundlichen Anblick, e auch ist die Akustik des Raume» nur zu loben. —* Der Kgl. Stichs. Militärverein I. KönigS-Husaren in Großenhain hat, wie schon früher mltgetheilt, beschlossen, in diesem Jahre einen RegimentStag stattfinden zu lassen. Wie man unS nun heute mittheilt, soll daS Fest am 22, 23. und 24. Juni stattsinden und zwar nach folgender Ordnung: Sonn abend, 22. Juni, Mittags Concert und Empfang der Gäste im Hotel zum GeselljchaftShause, Abends daselbst großer Festkommers im Beisein sämmtlicher Aktiven, Reserve- und früheren Offiziere, sowie des Unterosfizier-Corps deS Regiments. Sonntag früh: Schmücken der Kriegergräber, deS Kaiser Wilhelm- und Bis marckdenkmals, Vormittag 10 Uhr Feldgottesdienst im neuen Kasernement, Nachmittag 2 Uhr Festzug und Abends Festball in den Sälen des Gesellschaftshauses und goldenen Krone. Mon tag Vormittag Besichtigung des KasernementS und Beisammen sein mit den aktiven Kameraden. Nachmittag- Spaziergang nach dem Stadtpark und Umgebung und Abends Abschiedsfeier im Kronengarten. Als Festbeitrag ist 1,50 M. festgesetzt und können Festkarte und Festzeichen bereits jetzt gegen Gnsendung deS Betrags und Rückportos verabfolgt werden. Anmeldungen werden, behusS Verquartierung bis 1. Mai entgegengenommen. )tt( Dresdner Landgericht. Mit einer Persönlich keit, die manchem unserer Leser nicht ganz unbekannt sein wird, beschäftigte sich die 3. Strafkammer unter dem Vorsitz deS Herrn Landgerichtsdirektor Frommhold in der Person deS schon sehr ost wegen Körperverletzung, Sitllichkeitsverbrcchen, Sachbe schädigung, Erpressung und A.trugs vorbestraften, längere Zeit in Rtesa aufhältlich gewesenen, 32 Jahre alten Bau- und landwirthschaftllchen Arbeiters Paul Franz Eulitz, der sich wieder um wegen BetrngS im strafschärfenden Rückfall zu verantworten hatte. Schon früher hat E. Hierselbst Gegenstände auf Borg entnommen, die Sachen sofort wieder verkauft und die Ge schäftsleute hatten daS Nachsehen. Damals wurde Eulitz vom einem Schutzmann in Riesa festgenommen und von derselben Kammer zu einer längeren Freiheitsstrafe verurtheilt, die aber auf ihn gar keinen Eindruck gemacht hat. Ein gleiche- Manöver wie damals in Riesa verübt« E, der erst am 18. Oktober v. I. aus Hohneck entlassen worden ist am 10. November v. I. beim Tischler und Möbelhändler Körner in Dresden indem er diesen um ein Vertiko prellte. Das Gleiche that er am 20. desselben Mts. in einem Abzahlungsgeschäft, indem er sich vom Geschäftsführer eine silberne Taschenuhr, einen Kindermantel und einen Hut verschaffte und den Geschäftsinhaber um 54 Mk. 50 Pf. betrog. Am 23. November ließ sich E. vom Schmledemeister Pflug in Nossen einen Handwagen geben, welchen er verschiedenen Leuten zum Verkauf anbot. Unter Ausschluß mildernder Umstände dlklirte ihm die Strafkammer di« ordentliche Strafe in der Dauer von 2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus, 300 Mark Geld strafe oder 40 Tag« Zuchthaus und 5 Jahre Ehrenrechtsverlust zu. Eulitz hat sich der empfindlichen, aber wohlverdienten Strafe unterworfen und wird dieselbe im LandeSzuchthaus Waldheim verbüßen. Theater. „FlachSmann al» Erzieher", diese erstklassige Novität hat sich auch hier als hervorragende» Zug und Caffen- stück erwiesen, e» hatte auch hier einen vollen Erfolg; da» Hau war bis auf den letzten Platz besetzt, rin Vorkommniß, dessen sich sonst die Herren Theaterdirektoren hier bekanntlich nur selten zu erfreuen haben. Das Stück verdient aber diese günstige Aufnahme auch fast allenthalben; es ist als Lustspiel von seinem Autor bezeichnet, erhebt sich aber über ein solche- in seinem Gehalt und seiner Wirkung weit, weit wenigstens über die be kannten derartigen Berliner Fabrikate mit ihren zweifelhaften Witzen und Wortspielen. „Flachsmann als Erzieher", daS Stück, ist packend, realistisch, zündend, eS bietet auch Worte, die der Herr Reichstagspräsident als „nicht parlamentarisch" be zeichnen würde, aber es bringt auch einen köstlichen, deutschen, erquickenden Humor, eine scharfe Satyre, die Anmaßungen rück sichtslos geißelt, feiert schließlich ernstes Streben, echtes Können und bringt diese zu Ehren. — Die Ausführung des Stücke- (von dem wohl einiges gestrichen) durch daS Richter- sche Ensemble war, in Ansehung der hiesigen Bühnenverhält- nisse, recht wacker. Die Hauptrollen, die des Flachsmann (Herr Fischer) und die des Flemming (Herr Curt Richter) waren sehr gut besetzt, nur wurde unser» Erachtens FlachSmann allzuscharf als Carrikatur gezeichnet. Reizend war Frl. Marg. Richter als GIsa Holm, sie sicherte sich die ungetheilte Gunst deS Publi kums. Auch Herr Dir. Richter als Schulrath Dr. Prell war sehr wirkungsvoll. Eine Wiederholung des Stückes findet näch sten Freitag statt. Auch diese Vorstellung dürfte gut besucht - werden. — Die „Deutsche Wacht" giebt bekannt, daß sie nach wie vor bestehen bleibt und daß lediglich in dem Besitze ein Wechsel eintreten dürfte. In unserer die Generalversammlung der Aktionäre betr. Notiz war, entgegen den Mittheilungen in einigen anderen Zeitungen, auch von dem Eingehen der „Deutschen Wacht" nicht vermerkt. — Nach der Schluhzusammenstellung der nach dem Reichshaushaltsetat für 1901 zur Deckung der Gesammt- ausgaben des ordentlichen Etats aufzubriugenden Ma- trikularbeiträge sind von Sachsen zu zahlen: 42 672076 Mark. Die Summe der MatLikularbeiträge für sämmtliche Bundesstaaten beträgt 5570933000 Mk. Nach der Berech nung der Beiträge, mit welchen die Bnndesstaaten an den im Etat für 1901 eingestellten lleberschüssen des Rech nungsjahres 1899 betheiligt sind, beträgt der Anthetl für Sachsen 2 383896 Mark. Die Gesammtsumme für alle Bundesstaaten beziffert sich auf 32606081 Mark. — Naßkalter Sommer in Sicht? Prof. Dr. G. Jäger schreibt dem „Stuttg. N- Tgl l ": Wie Ihre Leser wissen, hat meine Ansage gestimmt, daß die übermäßige vorjährige Sommerhitze Nordamerikas vermittelst des Golfstromes bei uns mildes Wetter für die letzten Monate des Jahres bringen werde. Nun kommt soeben aus Ncwyork die Nach richt, daß dort ein fast beispiellos strenger, grimmer Winter mit riesigen Schneeverwehungen herrsche. Das eröffnet schon jetzt bedenkliche Aussichten für unsere Wit terung im Juli und August, da die unausbleibliche Erkal tung des GolfsPomes etwa 100 Tage später sich bei uns; geltend machen wird. . , , . . i
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