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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-22
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1901
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und Anzeiger Mktlitt mtz Zsttzchtt). 6 f^*44 «le,» »». der KSnigl. LmtShauptmannschaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgericht? und de? Stadtrath? zu Riesa. «8. Freitag, 22. März 1901, Aveud«. S4 Fahr«. La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahmr der Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Ps., durch unser« Träger frei in« Hau» 1 Mark 65 Pf., bet Abholung am Schalter der taiserl. Postanstalten 1 Mark «5 Ps., durch den Briefträger frei in? Hau« 2 Mark 7 Pf. Auch MonatSabomrement« unLen angenommen. Anzeigen-Annahme für die Nummer de« AuSgabrtage« bi» Bormtttag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Brrlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle -. Kastanien st raße 5S. — Für die Redaction verantwortlich: Herman» Schmidt i» Riesa. Mittwoch, den 27. März 1901, Borm. 11 Uhr, kommen im Aukt.-Lokal 2 Faß Portwein, 2 Kastenregale, 1 phot. Apparat und 1 Sopha mit 2 Sessel gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, 20. März 1901. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr. «da». Aus Blatt 384 des Handelsregister« ist heute eingetragen worden, daß die Firma Carl Heinz in Riesa erloschen ist. Riesa, den 20. März 1901. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Die zum Neubau eine» Verwaltungsgebäude- für da» Artillerie-Depot zu Riesa ersorderlichrn LooS I Erd-, Maurer«, Steinmetz- und Staakerarbeitrn, - III Zimmerarbeiten, - III» eichene Riemenfußböden sollen in öffentlicher unbeschränkter Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer de« Unterzeichneten — Riesa, Kasern« an der Weststraßr — zur Einsicht aus und können BerdingungSanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen bezw. bezogen werden. Angebote sind verschlossen und mit einer den Inhalt bezeichnende» Ausschrift versehr» bis Sonnabend, den 30. März 1901, Borm. 11 Uhr für Loo« I, » - « » » 11*/i » » « III, , - » - » » « II>/, » » - HI» postfrei an untrnbezeichnete Stelle rinzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der er schienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerber« bezw. Zurückweisung sämmtlichrr Angebote bleibt Vorbehalten. KSnigl. Garnison-Baubeamter Riesa. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 22. März 1901. — Das gestrige Unwetter hat, wie zu erwarten war, im Eisenbahnverkehr ganz bedeutende Störungen im Ge folge gehabt. Tie gestrigen Nachmittags- und Abendzüge verkehrten Alle mit Verspätung. Die 3 Uhr 10 Müh und 8 Uhr 45 Min. von Chemnitz nach Riesa abgelas senen Personenzüge blieben zwischen Mittweida und Erlau mehrere Stunden im Schnee stecken . Ebenso blieb der Nachmittags 12 Uhr 7 Minuten von Chemnitz nach Leip zig verkehrende Personenzug zwischen Cossen und Nars- dorf im Schnee stecken, von welchem bei dem Versuch des Losfahrens zwei Personenwagen entgleistem Auf der Linie WaldHeinr—Rochlitz kam bei dem Nachmittags 2 Uhr 10 Minuten ab Waldheim verkehrenden Personenznge der Tender zur Entgleisung. Wie iveiter mitgetheilt wird, wurde wegen Schneeverwehungen der Verkehr auch auf folgenden Linien eingestellt: Geithain—Lausigk—Leipzig, Reichenbach i. V—Plauen i. V-, Wüstenbrand—Lugau, Freiberg—Halsbrücke, Brand—Langenau, Waldheim—Har tha, Oschatz—Strehla. — Von Bayern blieben die Abend- anschlußzüge aus. Im klebrigen laufen aus allen Theilcn Sachsens Nachrichten ein über heftiges Schneewetter, viel fach verbunden mit schweren Schncestürmen. Aber auch der ganze Noredu, Westen und Osten Deutschlands scheint ebenfalls von demselben plötzlichen Witterungsumschlage heimgesucht zu sein,. So melden Telegramme aus Breslau, Posen, Königsberg, Berlin, Hamburg, Kassel und Frank furt am Main, das; in der Nacht auf Donnerstag und im Laufe des Tages sharker> mit heftigem Sturm ver bundener Schneefall aufgetreten sei. — Zu einem AbschieoskommerS für den scheidcr den Herrn Postdireklor Mukh vereinigte sich am Dienstag Abend im Gar- tenjalon des Hotels Münch ein großer Theil des hiesigen Post beamten- und Unterbeamtenpersonols — insgesammt 71 Herren. Die große Anzahl der Erschienenen, unter denen sich auch die Herren Postagenten auS Langenberg, Leuben und Starrbach befanden, sowie die feierlichen Darbietungen zu Ehren des schei nenden Chefs legten Zeugniß ab von der Werthschätzung, die .sich der Herr PostamlSvorsteher während seiner 20 jährigen AmtSleltung erworben hat. Der wohlgelungene Festabend, in besten weiterem Verlaufe auch der Humor sein Szepter schwang, wird allen Theilnehmern in freudiger Erinnerung bleiben. Möge dem scheidenden Herrn Postdireklor ein langer und hei- lerer Lebensabend in seinem neuen Heim in Kötzschenbroda be- fchiedrr fein. — Der soeben erschienene Geschäftsbericht der Credit- anstalt für Industrie und Handel, Dresden besagt: DaS abgelausene Geschäftsjahr 1900 ist für die gesammte Bank« thätigkrit al« rin wenig günstiges zu bezeichnen. Die schon Ende de- Vorjahres herrschende intensive Anspannung deS Geldmärkte» hielt sowohl infolge der fortgesetzt starken Inanspruchnahme des selben seitens der Industrie, wie auch durch die Fortdauer de» TranSvaalkriegeS an und nur langsam konnte di« Bankrate, die Anfang« de« Jahre» «inen ganz außergewöhnlich boheu Satz hatte, heruntergrhen. Die ungünstigen Berichte über den ameri kanischen Etsenmarkt, verbunden mit ^billigen Angeboten, er schütterten daS Vertrauen in die Fortdauer der Hochkonjunktur der heimischen Etsinindustrte. Die chinesischen Verwickelungen trugen ferner dazu bei, den Rückgang der kurz vorher so pro- svertrrnden Industrie zu beschleunigen. D Der Umschwung, der sich infolge dieser veränderten Sachlage^ auf dem Effektenmarkt« geltend machte, war ein derartig unvermittelter, daß ganz exor bitante Preisrückgänge sämmtlicher Jndustriewerthe eintraten. Die Krise setzte sich fort und erreichte im letzten Viertel des Jahres ihren Höhepunkt. Unter diesen allgemeinen, außer ordentlich ungünstigen Verhältnissen hatte auch dieses Institut, welches seit langem in reger Beziehung zur einheimischen In dustrie steht, naturgemäß mit zu leiden. Besonders aber wurde daS von derselben kultivirte Effekten- und Emissionsgeschäft, dem die Bank früher reichliche Gewinne verdankte, wesentlich beeinträchtigt, wodurch daS Jahresergebniß naturgemäß ge schmälert wurde. Auf den übrigen Gebieten des Geschäftsbe triebes ist erfreulicherweise auch diesmal wieder eine Steigerung zu verzeichnen, ganz besonders im Depositenverkehr; auch haben sich die Erträgnisse auf Zinsen-, ProvisionS- und Wechsel-Conto wesentlich erhöht. Die Filiale in Riesa, ebenso die De positen-Kasten der Bank haben befriedigend gearbeitet. Die Generalversammlung der Gesellschaft findet bekanntlich am 4. April statt. Der Reingewinn im Betrage von 1 785 586 Mark soll wie folgt verwendet werden: 4 Proz. Dividende 800 000 Mk, Tantieme an Direktion und Beamte 160 773 Mark, Tantieme an AufsichtSrath 86 614 Mk., 3'/, Prozent Superdivivende 700000 Mk., für den Pensionsfonds 15 000 Mark, Vortrag auf neue Rechnung 23 168 Mk. — Die Herren Arbeitgeber und insbesondere Lehr- herrcn wollen wir im Hinblick auf den herannahenden Ostertermin ganz besonders daraus Hinweisen, daß Lehr linge, sobald sie das 16. Lebensjahr erfüllt haben und für ihre Leistungen irgend ivelche baarc Entschädigung oder auch nur an Stelle von Kost und Wohnung ein ige- riugsügiges baares Kostgeld bekommen, der Jnvaliden- Vcrsicherungspflicht mit unterliegen und binnen 3 Tagen nach Beginn der diesbezüglichen Verhältnisse, auch dann, wenn sie schon zur Krankenkasse gemeldet sind, noch be sonders zur Jnvaliden-Versicherung gemeldet werden müs sen. Abgesehen von der Verpflichtung zur Nachzahlung der Beiträge zieht die Versäumung der Anmeldepflichten unter Umstünden auch noch recht empfindliche Geldstrafen nach sich. * Mergendorf. Man schreibt uns: Dem mehrfach an den Schulvorstand zu Mergendorf ergangenen Ersuchen um Wiederholung deS am 10. März d. IS. vom Herrn Lehrer Schöne veranstalteten Liederabends, vermag der Schulvorstand auS verschiedenen Gründen nicht zu entsprechen. Vielleicht ist aber Herr Schöne in Jahresfrist wieder in der Lage, eine ähn liche genußreiche Aufführung bieten zu können. Zugleich nimmt der Schulvorstand Veranlassung, Herrn Schöne noch für die wirklich guten Leistungen der Kinder und den Besucheren für ihre Unterstützung zu danken. Lommatzsch. Unter dem Vorsitz deS Geschäftsführers vom Verband landwirthschastlicher Genossenschaften für da» Königreich Sachsen erfolgte am DienStag im Restaurant Linde mann hier die Gründung einer Bezugs- «nd Absatzgrnostrn- schast für die Landwirthe im Umkreise von Lommatzsch, e. G. m. b. H. Meißen, 21. März. Am Mittwoch Nachmittag wurde hier aus dem Heinrichsplatze ein am 15. d- M. aus der ländlichen Arbeitsanstalt entwichener 17 Jahre alter Correctionär wiedererlangt und zur Haft gebracht. Er stand dringend im Verdacht, in der Sonntagsnacht einem in einem Gute in Zaschendorf bediensteten Schweizer ver schiedene Kleidungsstücke u. A gestohlen zu haben und gestand schließlich diesen Diebstahl ein. Nunmehr kommt er überdies in dringenden Verdacht, den am Sonnabend auf dem Wege von der Spitzgrundmühle nach Weinböhla an einer 70 Jahre alten Frau verübten Raub begangen zu Haben. Die weiteren Erörterungen werden ergeben müssen, ob sich der Verdacht bestätigt. — Heute Morgen entstand auf der alten Brücke eine erhebliche Verkehrs störung. Der einer hiesigen Speditionsfirma gehörige vier spännige Möbelwagen konnte in Folge des starken Schnee falles den linkselbischen Brücken berg nicht hinaufkommen und sperrte dadurch den ganzen Verkehr. Nicht weni ger wie drei elektrische Wagen warteten der Befreiung. Schließlich mußte man sich wieder in der Weise helfen, wie es gestern Mittag schon der Fall gewesen. Man spannte eine „Elektrische" vor und aus diese Weise konnte der Verkehr bald wieder freigegeben werden. M. T ) Döbeln, 21. März. Gestern hat sich hier ein recht bedauernswerther Unglücksfall zugetragen. In der vier ten Nachmittagsstunde ist der acht Jahre alte Sohn Willy, der Schuhmachermeistcr llhlcmann'schen Familie hier, in der Ritterstraße von einem zweispännigen mit Getreide be ladenen Lastgeschirr überfahren worden. Dem bedauerns wertsten Knaben ist hierbei das Hinterrad des Wagens über den rechten Oberschenkel, wodurch derselbe zermalmt wurde, gegangen. (D. Anz) Dresden. Neber die gestern bereits gemeldete Er mordung des Kammermusikus Gunkel lautet der amtliche Bericht der Polizeidirection folgendermaßen: „In einem Straßenbahnwagen der Linie Schloßplatz-Blasewitz erschoß in vergangener Nacht die Privata Jahnel geb. Neumann den königlichen Kammermnsikus Gunkel. Tie Jahnel, welche den Ermordeten schon eine Reihe von Jahren mit ihrer Liebe aussichtslos verfolgte, hat sich ihrer Aussage nach schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken getragen, erst Gunkel rind dann sich selbst zu tödten. Sie führte zu diesem Zwecke des öfteren zwei geladene Revolver bei sich. Auch gestern hatte sie diese Revolver, in einem Bouquet künstlicher Blumen verborgen, in der zugestan denen Absicht mitgenommen, die That nunmehr auszu führen. Sie hatte zunächst das Theater besucht und dann denjenigen Wagen abgelanert, welchen der in Blasewitz wohnhafte Ermordete zur Heimfahrt benutzte. Sie nahm in der Nähe Gunkels auf derselben Bank Platz und gab während der Fahrt in der Nähe des StraßcnbahndepotS den tödtlichen Schuß ab. Ein weiterer von der Jahnel auf sich selbst gerichteter Schuß ging zufolge des schnellen Eingreifens des Straßenbahnschaffners fehl. Tie Jahnel wurde noch in der Nacht verhaftet und heute der Staats anwaltschaft zugeführt." — Bon anderer Seite wird dem Dr. Anz. hierzu noch gemeldet: Jene Frau Jahnel ver folgte seit vielen Jahren Gunkel mit ihrer Liebe und verließ Mann und Kinder, ganz ihrer schwärmerischen Neigung zu Gunkel lebend. Herr Jahnel zog sich aus diesem Anlaß ganz und gar von seiner Frau zurück und lebt seit Jahren als Schssfahrtsbeamter in Aussig. Die Frau stammt aus Böhmen und lebte in guten Verhältnissen, machte auch Gunkel früher sehr werthvolle Geschenke (u. Ai- Brillantringe, einen Bechstieinflügel). Wo er sich zeigte, sei es hier oder auswärts, tauchte sie auf, sei es im Thea ter, Concertsaal oder Bädern (u. A- in Sylt). Der Fa milie Gunkel war die Aufdringlichkeit Fra» Jahnels stets zuwider. Gestern nun begab sich, nach Schluß der Vor stellung im königlichen Opernhause, Gunkel gegen 1l Uhr in den Wagen Nr. 257 der Deutschen Straßenbahn (rothe Wagen) der Linie Schloßplatz-Blasewitz, um nach seinvL
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