Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190103266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-26
- Monat1901-03
- Jahr1901
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
««d Arrrrigrr sMtlM «st Alytittt). Awtsöürtt der KSnigl. AmtShauptmamschaft Großenhain, des Königl. Amtrgettcht» und des StadttathS z» Riesa. 71 Dienstag, 2«. März 1901, Abends. 54 Jahr». Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tu d« Expedition in Riesa 1 Mark SV Ps., durch unsere Trüg« srri in» Hau» 1 Mark OS Pf., bet Abholung am Schalt« der taiserl. Postanstalten 1 Mark 85 Ps., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Ps. Auch, Monat»aboimemrnt» weodrn angenommen. Anzrigen-Annahmr fürste Nummer de» Ausgabetage» bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich tn Rtesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Wir dir Redactton verontworillcb:,Hermann Schmidt tn Riesa. Holzversteigerung auf Marbacher Staatsforstrevier. Im Gasthofe zur Post i« Rosse« sollen Dienstag, de« 2 April 1901 von Vormittags '/»IO Uhr an nachstehende Nutz- und Brennhölzer, al»: II h. Stämme, 213 h. u. 2S7 w. Klötzer, 487 w. Derb- und IIO w. Reisslängen, 1,5 rm w. Nutzscheite, 50.5 rw h. Nutzknüppel, 59,5 rw w. Brennscheite, 34,5 rw w. Brennknüppel, 32 rw h. u. 2 rw w. Aeste, 24,40 Wllhdrt. h. u. 96,80 Wllhdrt. w. Brennreisig u. 315 rw w. Stöcke versteigert werden. Nähere» enthalten die bei den OrtSbehtrden u. in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. tkSutgl. Forstrevierverwaltung Marbach und Königl. Forstrentamt Tharandt, am 25. März 1901. Jordan. I. V.: Werner. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommensteuereinschätzung den Beitragspflich tiger bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmung in 8 48 Absatz 3 drS Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 alle Personen, welche hier ihre Steuerpfltcht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mittheilung deS EinschiitzungSergebnisseS sich bet der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Radewitz, am 25. März 1901. Der Gemeiudevorstand. mr oa» „t»t«ei»er äkageotatt- ermttrn uns tn» P IT Bormittag* 9 Uhr de» jeweiligen Ausgabetages. Li« «UchLftrA»,. vertliches und SSchfischeS. Riesa, 26. März 1901. — Die am vergangenen Sonntage tn der TrinitatiSktrche dargebotene geistliche Musikaufführung war gut be sucht und nahm einen äußerst befriedigenden Verlauf. DaS Programm war der Zeit deS Kirchenjahre» augepaßt. Jede Nummer weckte in ihrer Art PafsionSgedanken und -Empfin dungen. In dem ernsten großartigen 1. Satze au» der 7. fl'-woU.) Sonate von Rheinberger finden die Sehnsucht, die Klagen und Kämpfe und der Steg einer ernstgerichteten Men schenseele ergreifenden Ausdruck. DaS Werk wurde vom Herrn Organisten Scheffler unter Entfaltung aller Mittel der Orgel meisterhaft wiedergegeben. Der 43. Psalm für achtstimmigen Chor, kompontrt von Mendelssohn, war uns von früher her noch »tn bester Erinnerung. Wir haben ihn als am Sonntage Judlca mit Freuden wieder auf dem Programm begrüßt. An diesem Sonntage muß da» demüthtg-kühne „Richte mich, Gott", die sehnsuchtsvolle Bitt« um Licht und Wahrheit und daS kräftig tröstliche „Harre aus Gott" ja besonder» ansassen. Das Chor hielt sich bei der schwierigen Ausgabe sehr wacker, besonder» trat die gute Besetzung der Männerstimmen wirksam hervor. DaS geistlich« Lied für Sopran-Solo und Orgel von Albert Becker ist wohl eine sehr seine Arbeit, nur will un» bei dem schlichten, sinnigen Gedanken de» TrxleS fast zu viel Kunst ausgewandt erscheinen. Für den Vortrag dieses LiedeS und der anderen Solopartien war Fräulein Lilli Menar gewonnen worden, eine Concert- und Oratortensängerin, welcher von ihrem Auf- L treten tn Dresden, Bremen, Hannover usw. her ein glänzender künstlerischer Ruf zur Seite steht. Ihr Vortrag ließ eine aus gezeichnete Begabung, eine umfangreiche Stimme, welche beson ders in der Mittel- und Höhenlage prächtig ist, und vorzüg lichste Schulung «kennen. Dazu wurde daS Lied mit tteser Empfindung gesungen. DaS Andante für Orgel von Jos. Cal- laertS erwie» sich als modernen Stils. ES ist freilich ein gro ßer Unterschied zwischen diesen modernen Orgelkompositionen und denen der alten Meister. Doch wird dieses „Gebet" wegen seiner Innigkeit und Lieblichkeit wohl angrsprochen haben, und Herr Organist Scheffler sorgte dafür, daß keine Nuance ver loren ging. .Den zweiten Theil füllte der 42. Psalm für Sopran-Solo, Chor, Orchester und Orgel, komponirt von Men delssohn, wobei den orchestralen ThrU die Capelle de» 3. Feld- artillerie-Regtment» Nr. 32 tn dankenSwerther Weise ausführte. Auch diese» Werk paßte sich der Stimmung der bisherigen Pro- grammnwnmern an. Sein Inhalt ist daS Dürsten der tn Noth befindlichen Geel«, die Stillung de» Verlangen», der Dank und Preis dafür. In ergreifendster und erhebendster Weise kommt dies Alle» io Mendelssohn» Cantate zur Geltung. Die Auf führung auch diese» schwierigen Werke» gelang vorzüglich. Ganz herrlich und wiederum tief en-Pfunden sang Fräuäin Menar die Arie des 2. Satzes. Die gute Besetzung auch im Sopran und Alt konnte man beim 3. Satz« — Recitativ, Solo mit Frauen chor — wahrnehmen. Sicher und schwungvoll sang der Chor die Schlußfuge. — Herr Cantor Fischer hat sich mit der Ver anstaltung und der umsichtigen und sichern Leitung diese» Con- certe» wiederum rin große» Verdienst erworben. Alle Freunde einer guten Musik werden ihm und allen Mitwirkenden, insbe sondere auch den Freiwilligen de» Kirchenchores, von Herzen Dank wisse». Wir hoffen, daß die sortgesetzten Erfolge und der gute Besuch — möge letzterer noch besser werden, damit dadurch die unverdrossenen Bemühungen de» Dirigenten »och allgemeinere Anerkennung ssuden! — ihn ermuntern werden, un» noch öfter den Genuß und die Freude solcher Aufführungen, vielleicht auch einmal der eine» größeren Chorwerke», zu ermöglichen. — Im „Dresdner Journal" werden eine größere Anzahl Personal-Veränderungen in der Armee amtlich bekanntgegeben. ES ist daraus u. A. ersichtlich, daß Herr Generalmajor von Kirchbach, Kommandeur der 4 Feldart.-Brig. Nr. 40, in gleicher Eigenschaft zur 1. Feldart.-Brig. Nr. 23 versetzt, Herr Oberst Gäbe, Kommandeur de» I. Feldart.-RegtS. Nr. 12, zum Kommandeur der 4. Feldart-Brig. Nr. 40 ernannt wurde. — Herr Oberstleutnant Schmidt, Kommandeur deS 6. Feld art.-RegtS. Nr. 68 wurde zum Oberst befördert — Weiter sind Herr Major v. Pawel-Rammingen, Abth.-Komman- deur im 3. Feldart.-Regt. Nr. 32, in gleicher Eigenschaft in daS 1. Feldart.-Regt. Nr. 12 und Herr Major Mosche, beim Stabe deS 4. Feldart.-RegtS. Nr. 48, als Ab'h.-Kommandeur in das 3. Feldart.-Regt. Nr. 32 versetzt worden." Herr Engelke, Hauptm. z. D. und Verwalter deS Filial -Art- DepotS Königstein, ist zum Vorstand deS Art.- Depot» Riesa er nannt. — Herr Reichardt, Oberltnt. im 2. P on.-Bat. Nr. 22, unter Belastung in dem Kommando beim königl. preuß großen Generalstabe und unter Beförderung zum Hauptmann, wurde in den Generalstab versetzt, Herr Zeug-Oberleutnant Straube vom Art.-Depot Riesa zum Zeughauptmann be fördert. — Wie bereit» au» dem Arzelgentheil d. Bl. bekannt ge worden, hält morgen, Mittwoch, Abend unser ReichStagSabgrord- neter, Herr Gäbel, im Saale de» Hotel Wettiner Hof einen Vortrag, „über die Thätigkeit im Reichstage und über die jetzige politische Lage". Wir machen, einem un» ausgesprochenen Wunsche entsprechend, gern auf den Vortrag auch an dieser Stelle aufmerksam; alle Anhänger der Ordnungsparteien sind zu dem Vortrage eingeladen. Strehla, 25. ML z In LöSnig wurde rin dreizehn jähriges Mädchen von den Flügeln einer Windmühle erschlagen. Strehla. Vorigen Freitag Mittag sah Herr Kaufmann Friedrich Kir ren hier, von Oschatz kommend, vor Schönnewitz eine Frauensperson abseits von der Straße in tiefem Schnee sitzen. Die ganze Situation machte aus dlnjeiben den Eindruck, daß es sich hier um «in hilfsbedürftige» Menschenkind handle, weLhalb er darauf zuging. Beim Nähertreteu entpuppte sich die Dasitzende als rin junge» 17 jährige» Mädcben, welches vor Mattigkeit nicht mehr weirer konnte und aus Befragen ongab, daß e» aus der Anstalt „HubeituSburg" entwichen sei und nun der Bahn entlang zu ihren Angehörigen noch Dresden wandern wolle. Herr Kirsten nahm die Unglückliche, welche zweifellos erfroren wäre, auf seinen Wagen, brachte sie mit noch Strehla und srtzte sich hier mit der AnstoltSdirektion telephonisch tn Ver bindung. Die Angaben de» Mädchens beruhten auf Wahrheit ; am Sonnabend früh wurde es unter sicherem Geleit nach Wermsdorf zurück gebracht. (Itr. Wbl.) Meißen, 24. März. Eine für Meißen und seine nächste Umgebung außerordentlich wichtige Angelegenheit kam in der am Sonnabend Abend abgehaltenen Haupt versammlung des hiesigen Konservativen Vereins zur Sprache. Nachdem der Landtagsabgeordnete des hiesigen Kreises, Bürgermeister Rüder-Roßwein, über einige ältere BerkehrSwünsche Meißens referirt und deren theilweise Vertretung im Landtage in Aussicht gestellt hatte, sprach, wie man dem „Dr. Anz." berichtet, Stadtrath Hof mann-Meißen über das Project eines direkten Anschlus ses von Meißen an die Eisenbahnlinien Dresden-Riesa und Dresden-Berlin, die jetzt in einer Entfernung von 3 beziehentlich 3l/s Km- an dem nun über 30000 Einwohner zählenden Meißen vorüberfahren, ohne es zu berühren, so daß Meißen auf dem Umwege über Coswig, beziehentlich auf die nicht mit Schnellzügen aus gestattete Linie Döbeln-Leipzig angewiesen ist- Es dürfte wohl kaum zum zweiten Male zu finden sein, daß eine Stadt von der Bedeutung Meißens so nahe an zwei so wichtigen Verkehrsadern liegt, ohne sie zu berühren- Stadtrath Hofmann hat über sein Project bereits Erkun digungen im Miniswrium eingczogen und keine ablehnend« Antwort erhalten. Tie von hervorragenden Vertrete«« der Behörden und der Industrie besuchte Versammlung nahm das Hofmannsche Project, nach welchem die Bahn bei Jessen ihre jetzige Linie verlassen und der neue Meiß ner Bahnhof etwa zum Ricsenstein kommen würde, wobei an die Verlegung der Haltestelle Triebischthal nach der. Stadtmitte an die Stelle der jetzigen unzulänglichen AmtS- hauptmannschaft gedacht ist, mit großem Beifall auf; auch die Landtagsabgeordneten Rüder und Steiger äußerten sich sympathisch zu demselben. Die neue Amtshauptmann schaft soll nach einem Projekte des Amtshauptmanns Kammerherrn v- Schroeter, über welches dieser berichtete, zusammen mit den anderen königlichen Behörden, die jetzt über das ganze Stadtgebiet zerstreut sind, in neuen Gebäuden an der Elbe unterhalb der Albrechtsburg unter gebracht werden- )-( Dresden, 26. März, Dem Professor der tech nischen Hochschule Dr- Sophus Rüge gingen heute an läßlich seines 70- Geburtstages von vielen geographischen Gesellschaften des In- und Auslandes Glückwunschtele gramme zu- Mittags statteten mehrere Deputationen, darunter des Vereins für Erdkunde, der Professoren und Studirenden ihre Glückwünsche ab- Bischofswerda, 25 März. Kürzlich wurde beim Ausroden von Bäumen in dem Grundstücke de» Gutsbesitzer» K. in Eutschütz bet Nötbnitz rin bedrmender Münzrnfund ge macht. Etwa 200 Stück Münzen verschiede»« Werthe wurden ausgrgraben, darunter 60 Stück gut erhaltene Zwetthalrrstücke au» den Jahren 1630 bis 1639. Von der Oberelbe. Obwohl der Elbe- Umschlagsplatz Laube infolge der letzten Nachtfröste seit vorgestern wieder wasser frei ist, hat die „Ocsterr. N.-W.-D.-Gesell sch." doch beschlossen, die Wiederaufnahme deS Umschlagsverkehrs bl« zur endgilttgen Beseitigung der Gefahr «iner abermaligen Urberspülung hinauS- zuschieden. Die Stockung in dem kaum begonnenen Elbfrnchten- verkehr hat ein« gewaittge Ansammlung von Eisenbahnsracht- gütrrn auf den Bahnhöfen tn Bodenbach und Tetschen zur Folge gehabt. Namentlich gelangten bedeutende Mengen öster reichischen Rohzuckers, welche von Laube dorihin zurückbesördert wcrden mußten, am Sonnabend und Sonntag zur Äbjeriigrmg. In Bodenbach und Tetschen wurden an diesen beide» Tage» über 200 Zuckerwagen im Begleitzettelverfahren nach Hamburg abgeloflrn rr Meerane, 26. März. Die Kammgarnspinnerei Meerane h«t für 1900 nach den üblichen Abschreibungen, die bedeutende Untrrbtlanz von nahezu VOO OilO Mark zu ver zeichnen. Freiberg. Flüchtig geworden ist nach dem „Anz." am Donnerstag rin Angestellter einer hiesigen Firma. Soweit bisher seliges!ellt werden konnte, hat der Flüchtig« 5300 Mark an sich genommen, die ex vorher tn einer hiesigen Bank auf den Namen seiner Firma erhoben hatte. Der Defraudant, von dem bisher jede Spur fehlt, ist vrrheirathet. Cunewalde, 24- März. Der hiesige Hausbesitzer und Maurer Nooke wurde in der Waldung des hiesigen Gutsbesitzers Hermann Bär am Freitag Vormittag todt aufgefunden. Am Mittwoch war Nooke nach Rodewitz bei Pommritz gegangen, um Arbeit zu suchen, und ist wahrscheinlich infolge Ermüdung auf dem Nachhausewege eingeschlafen und erfrorew Zwickau. Der Kostenanschlag für die projektirte Lutherkirche hier lautet auf 602000 Mk., nämlich 41500» Mk. für Aeußeres, 60000 Mk. für Orgel, Glocken, Altar, Kanzel, 30000 Mk. Architcktenhonorar, 22000 Mk. Straßen herstellung, 75)000 Mk. Amtswohnung der Geistlichen. Die Deckung der Kosten soll durch eine Anleihe geschehen, vor ausgesetzt, daß die Zustimmung deH Rathes noch erfolgt-,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht