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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190104034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-03
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1901
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78 «ittwvch, 8. «Ml 1901, Mm»» S4. Achr» s 288 ö. Schm. Kr. Da» Rief«« Tageblatt «scheint jede» Tag «beud» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Blerteljilhrltchrr Bezugsprei» bei Abholung tn der Expedition in Riesa 1 Marl SV Pf., durch unsere Trüg« ft« in» Han» 1 Mart 6S Pf-, bei Abholung am Schalt« d« taisrrl. Postaustaltm 1 Mart «ö Pf., durch den Briefträger ft« in» Hau» L Mark 7 Ps. Ruch Monatsabauuement» ««dm angenomnuu. Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetag»» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. sDruck und Verlag von Langer L Sinterlich in Riesa. — »eschäst»ft«lle: Kastantrnstratz« SV. — Für bi» Redaktion wnmtwortNch: Herman» Schmidt tn Rftf«. Magdeburg einen kürzeren direkten Anschluß an das er weiterte Mittellandkanalsystem sowohl als an den Kanal Stettin-Berlin erhalten- Seine volle Bedeutung für Sach sen erhielte das'Kanaluetz aber daun) wenn auch Leipzig in dasselbe mit hereiugezogen und darauf Bedacht genom men werden würde, den Wasserweg mittelst Mulde rc. bisandenFußdesErzgebirges auszudehnen, um möglichst dem Jndustriemittelpunkte Chemnitz direkten Anschluß zu sichern- — Ist durch die skizzirte Wasserwege- Verbindung der billigste Bezug von Kohlen, Erzen, Koaks, Roh- und Hilfsstoffen, Getreide, Tabak, Kolonialwaaren rc. für unsere Industrie und unsere Wirthschaft gesichert) daun ist deren Konkurrenzfähigkeit wesentlich gestärkt und sie kann dem zu erwartenden Effekte, daß sich am erwei terten Mittellandkanalsystem auch anderwärts industrielle Etablissements unter der Gunst der Lage ansiedeln, ruhi ger entgegensetzen. Wir bezeichnen daher die Vorlage als eine wirthschflftliche und kulturelle Tlsat, von der zu erwarten steht, daß sie auch Sachsen Vortheile bringen wird, während die damit zusammenhängenden Nachtheile dadurch ausgewogen werden können, wenn die von uns rm Eingang erwähnten Wasserverbindungen unserer Elb- Häsen-Stapelplätzc mit Berlin-Stettin und der Oder in der von uns angegebenen Weise bis möglichst au den Fuß des Erzgebirges ausgedehnt werden" -- Zur Lage der elektrotechnische« Industrie äußert sich der soeben erschienene Jahresbericht der Han delskammer zu Köln in folgender Weise: In der ersten Hälfte des Jahres 1900 war die Fäbrikativns-, Unter- nehmungs- und Verkaufsthätigkeit der elektrotechnischen Industrie eine außerordentlich rege. Ter gute Gang der übrigen Erwerbszweige veranlaßte Nachfrage von allen Seiten, und es war deshalb verhältnißmäßig leicht, loh nende Aufträge zu erhalten- Seit der Mitte des Jahres! hat sich jedochi der allgemeine Umschwung auch in die sem Industriezweige bemerkbar gemacht. Obschon eS an Nachfrage nicht fehlt, sind doch die Käufer im Allgemeinen sehr zurückhaltend und abwartend- Tazu kommt, daß der Wettbewerb der elektrotechnischen Fcbrikationsfirmen unter einander nach wie vor ein sehr starker ist und zu einem beträchtlichen Rückgang der Preise Veranlassung gegeben hat. Tie Unlust zu größeren festen Anschlüssen hält auch am Beginn des JahreH 1901 an, so daß die Schwierigkeiten des Verkaufes sehr erheblich gewachsen sind. Dennoch läßt sich im Allgemeinen ein wesentlicher Rückgang der Bestellungen bis jetzt nicht feststellen, nach dem durch verstärkte Verkaufsorganisationen eine Ver mehrung der Fabrikationsaufträge herbeigcführt worden ist. Dagegen ruht das Unternehmungsgeschäft fast gänz lich, so daß eine gleich lebhafte Beschäftigung der Fabrik- abtheilungen wie im vorigen Jahre nicht vorliegt- Die Rohmaterialien sind gegenwärtig rasch zu beschaffenauch es noch getauft werden Als der Pastor erschien, war die Kleine bereits gestorben- Nachdem der Verdacht gegen Kobisch entstand, daß er die Kleine getödtet, wurde die Leiche des im October 1898 gestorbenen Knaben ausgegra- ben und hierbei wahrgenommen, daß der Schädel, der gestern ans dem Gerichtstische lag, und das' Schlüsselbein gebrochen waren. Ter Angeklagte soll auf seine Ehefrau oft geschimpft und sie in niederträchtiger Weise behandelt, auch lieblos gegen seine Kinder gewesen sein- Auch soll er geäußert haben: „Er lasse kein Kind aufkommen, sterbe ein solches, so wäre auch weiter nichts!" Ms der An geklagte im Laufe der Voruntersuchung vernommen wurde, sagte er: „Ich habe bis jetzt gelogen; ich will jetzt die Wahrheit bekennen. Mit Willen habe ich das Kind nicht getödtet." Dem Wahrspruch!« der Geschworenen gemäß wurde Kobisch wie schon in einem Theile der gestrigen Auslage gemeldet, wegen Mordes und vorsätzlicher Körper verletzung mit tödtlichem Ausgange zum Tode, 5 Jahren Zuchthaus uud dauerndem Ehrenrechtsverlust verurtheilt- - Mit dem 1. April blickte Herr W. Bier, Tirektor der Königl. TurulehrerbildungSanstalt zu Tresden, auf eine 25jährige Wirksamkeit als Vertreter des größten deut schen Turnkreises (Königreich Sachsen) zurück. Biers Ver dienste um die Hebung des Schul- und Vereinsturnens sind anläßlich des fünfzigjährigen Bestehens der König! Turnlchrcrbildungsanstalt im vorigen Herbst gebührend hervorgchoben worden. Als Vertreter des Turnkreises Sgchsens, der nahezu ein Fünftel der ganzen deutschen Turnerschaft ausmacht, hat Direktor Bier eine Thäligkeit entfaltet, die nach jeder Hinsicht eine musterhafte ist- Sachsens Turner beglückwünschten und ehrten ihren be währten Führer. — Tie Sächsische Bank hat Pegau unter ihre Pari- Plätze aufgenommen- — Auch die Verkehrskommission der Handels- und Gewerbekammer Chemnitz hat sich mit der Frage der Bedeutung des dem preußischen Landtag vorliegenden Kanalprojekts für die sächsischen Handelsinteressen beschäf tigt. Auf Grund der aus verschiedenen Haupterwerbszwei gen des Bezirks, eingeholten Gutachten, die in einem Enquetebericht niedergelegt waren, und des Ergebnisses der Kommissionsverhandlungen gab die Kammer ihre Mei nung über das Projekt wie folgt ab: „Tas dem preußischen Landtage gegenwärtig vorliegende Kanalprojekt (sog- was- serwirtyschaftliche Vorlage) erscheint geeignet , auch den Interessen der sächsischen Industrie und des sächsichen Han dels Förderung und Nutzen zu bringen. Dies insbesondere dann, wenn zugleich für den Kohlen- rc. Bezug aus Ober schlesien kürzere Kanalwege von Mittelschlcsien aus nach Sachsen herein zum Bau gelangen, als sie im Projekte zur Zeit vorgesehen sind. Ter große Stapelplatz Riesa- Tresden müßte unter Vermeidung des Umweges über Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisi: der diesjährigen Einkommensteuerrlnschätzung dm Beitragspflich tigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmung in § 46 Absatz 3 deS Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 alle Personen, welche hier ihre Struerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettck nicht haben behändigt werden können, ausgesordert, wegen Mitthellung deS Elnschätzungsergebnisies sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahmr zu melden. Glaubitz, Sageritz u. Langenberg, am 2. April 1901. Der Oemeiüdevorstanft. Bekanntmachung. Lus Grund von 8 3S — letzter Satz - der FrirdhosSordnuug vom 1. Mai 1899 (zu vergl. ß 38) werden die Inhaber der Gräber auf dem hiesig« Friedhöfe, aus dm« die Bäume durch den Echnredruck beschädigt Word« find, hiermit avsgeforderh die beschädigt« Bäume bi» zum 20. April d. A. in Ordnung bring« zu lasten. Sin Verschneide» der Bäume darf nur unter Aufsicht deS TotenbettmristerS stattfinden. Riesa, d« 3. April 1901. Der Ariedhofsausschutz des Aircheuvorftarrde-. KommissionSrath Einz, Vorsitzender. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Etnkommensteuereinschätzung dm Beitragspflich tigen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmung in 8 46 Absatz 3 deS Einkommensteuergesetze? vom 24. Juli 1900 alle Personen, welche hier ihre Struerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mittheilung deS Elnschätzungsergebnisies sich bei der hiesigen OrtSsteuereinnahme zu melden. Grödel a. Elbe, 2. April 1901. Heiuig, Gmd.-Vorst. Herr Florian Auyustin Schier von hier ist von uns als Nachtwächter für die Stadt Riesa angestellt und verpflichtet worden. Der Rath der Stadt Riesa, am 3. April 1901. Nr. 1021 Brgrmstr. Boeters Ueber- «ad Nachtarbeit ia dea Bäckereien «ad Eonditoreiea betreffend. 1. Auf Gymd der Bestimmung« unter 13» und IS letzter Absatz der Bekannt- «achlmg de» Reichskanzler» vom 4. März 1896, den Betrieb von Bäckereien und Eonditorete» betr., wird l» denjenigen Bäckerei« und Eonditorrie», auf welche die obige Bekanntmachung Anwendung leidet, Ueber- und Nachtarbeit bi» auf Weitere» au folgenden 14 Tagen für all gemein zulässig erklärt: a« Gründonnerstag und dem letzten Sonnabend vor den Osterfeiertageu, an d« letzt« beiden Wochentagen vor dem Pstngstfefte, vor dem ortsüblichen Er»te Da»k und dem Kirchweihfest^ sowie an dm letzte» 6 Wochentagen vor dem WeihnachtSsest«. 2. Hierüber ist die Königliche Amtshauptmannschaft in der Lage, an 6 weiteren Tagen zur Befriedigung eine» bei Festen oder sonstigen besonderen Gelegenheiten hervortretend« Br- dürfnisteS Ueber- und bez. Nachtarbeit auf besondere» Ansuchen für zulässig zu erklären. Endlich wird darauf hingewiesen, daß mch Punkt I 3b der obengedachten Bekannt machung, abgesehen von den vorstrhendS zu 1 und 2 nachgelassenen und eventuell noch nach- zulastenden Tag«, weitere SO Tage, deren Auswahl der Bestimmung deS Arbeitgebers über, last« ist, für Ueber- und bez. Nachtarbeit frei stehen. Die demgemäß vom Arbeitgeber zur Ueber- bez. Nachtarbeit benützten Tage find auf der nach Punkt I 4» der gedachten Bekannt machung auSzuhävgeuden Kalender-Tafel kenntlich zu machen, Großenhain, den 1. April 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. Vr tthlemanu. OertltcheS und Sächsisches. Riesa, 3. April 1901. — DaS Stadtverordneten - Kollegium genehmigte in seiner gestrige» Sitzung die für daS laufende Jahr vom Finanzaus schuß in Vorschlag gebrachte und vom Rath beschlossene Ein hebung der Gemeindeanlagen mit einem Zuschlag von 15 °/g (gegen 12'/, °/o im Vorjahre) zu dem einfachen Steuer sätze. Sprcteller Bericht über die Sitzung folgt morgen. — Dresdner Schwurgericht. Unter großem Andrange des Publikums fand gestern Vormittag die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Landwirth Adolf Otto Kobisch wegen Mordes statt- Zur Aufklärung des Sachverhaltes waren 16 Zeugen vorgeladen- Ter am 14. Tezember 1861 zu Okrilla geborene, noch nicht vorbestrafte Angeklagte besuchte die Schule in Zscheila, er diente dann auf dem Lande, wurde Wirthschaftsgehilfe uud machte sich im Jahre 1894 in Oberlommatzsch als Landwirth selb ständig. Am 29. Mai 1896 heirathete Kobisch seine jetzige Ehefrau. Ter Angeklagte besitzt ein Grundstück in Ober lommatzsch. Seine Frau hat auf dasselbe 12 000 Mark hypothekarisch eintragen lassen- Tie Vermögeusverhält- nisse des Angeklagten sind nicht günstig. Kobisch ist be schuldigt, zu Oberlommatzsch seine beiden Kinder, und zivar im Oktober 1898 seinen am 15. August. 1898 geborenen Sohu Otto Willy, sowie im Mai 1900 seine am 13. Kpril 1900 geb) Tochter Lina Paula vorsätzlich getödtet und diese Tödtung mit Ueberlegung ausgeführt zu haben- Ter Angeklagte stellte in Abrede, daß er seine beiden Kinder vorsätzlich getödtet habe- Kobisch hat im Laufe der Untersuchung mit seinen Angaben sehr gewechselt. Kobisch gab jetzt, nach dem Berichte des „Dr. Anz.", an, er habe den damals acht Wochen alten Knaben, als dieser im Korbe geschrieen, her- ausgcnommen, auf dem linken Arm getragen und stark an sich gedrückt. Ter Angeklagte erklärte, dies sei nicht nothwendig gewesen, er habe sich aber damals geärgert gehabt. - Früher behauptete Kobisch, er habe sich an dem Kinde nicht vergriffen- Tas Kind ist kurze Zeit darauf gestorben. Betreffs des zweiten Kindes behauptete Kobisch, er habe ihm, da es nicht geschlafen habe, einige „Klitsche" in das Gesicht und auf das Gesäß gegeben, die Kleine dann in einen Korb gelegt und diesen auf zwei Stühle gestellt- Kobisch will nunmehr auf die Stühle getreten sein, um die an der Wand hängende Uhr zu stellen- Hierbei sei er ausgerutscht und der Korb mit der kleinen Paula herunter gefallen. Von diesem Unfälle hat der Augellagte Nie- mand etwas gesagt. Am folgenden Tage verfiel das Kind in Krämpfe. Es wurde Tr. med- Oesterwitz aus Zehren hcrzugerufen. Dieser bekundete, daß das Kind eine große Anschwellung am Kopfe in Gestalt eines Blutaustrittcs ge habt, die jedenfalls durch schlechte Behandlung entstanden fei. Da-es mit dem Kinde immer bedenklicher wurde, sollte . ' - - . " -: - - iesaer O Tageblatt ««d MrMt M Zsthchch. Amtsblatt
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