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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190104129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-12
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1901
- Autor
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Riesaer A Tageblatt ««d A«r»igrr (Wkdistt «d AMttj. Amtsblatt tz« KRchS. »»Uhloiplmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrach» zu Riesa. 81. Freitag, 1s. April 1901. Abends. S4 Fahr-. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit AuSmchmr der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Marl 50 Pf., durch uns»» Träg« frei in» Hau» 1 Mark 85 Ps., bei Abholung am Schalt» da kaiserl. Postanstalten 1 Mart 85 Ps., durch de» Briefträger frei in« Hau» 2 Mart 7 Pf. Auch Monat»abounnnent» waben angenommen. Auzeigeu-Annahme für di« Rümmer de» Au»gabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag »ou Langer » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Rastanirustraß« 59. — Für di« Redaktion veranttoortlich: Hermann Schmidt in Riesa. M da- »Riesaer Tageblatt" erbitten UN» bi» späteste es Vormittag- G Uhr de« jeweilige» Ausgabetage«. — Li« »eschrfteftl«. Donnerstag, den 18. April 1901, Vormittag- 11 Uhr, kommen Im Aukt.-Lokal I Mikroskop, 1 Harmonium, 2 Phot.-Apparate, 1 großer Pseilersptegel, 2 Kleiderschränke, 1 Faß Ungarwein (22 Ltr.) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 11. Avril 1901. Der Ger.-Vollz. de- KSnigl. Amt-gerichts. Bekanntmachung, Aufnahme der schulpflichtigen Kinder in Sröba betreff. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt in Gröba Diea-tag, dm IS. April, «ach». 2 Uhr, und zwar geschieht die Ausnahme der Knaben und Mädchen unter den An fangsbuchstaben deS Familiennamen- bl in dem Klassenzimmer de« Herrn Setfart und die Ausnahme der Kinder von 17—2 in dem Klassenzimmer deS Herrn Organ. Hiirtig. Gröba, den 11. April 1901. Der Schuldirektor. Börner. vertltches und Sächsisches. Riesa, 12. April 1901. —* Wie aus einem Inserat in der heutigen Nummer unseres Blattes zu ersehen ist, eröffnet die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Dresden vom 13. dS. Mts. ab einen Eildampser - Stückgut - Verkehr zwischen Leitmerih—Dres den—Magdeburg und läßt zu dem Behuf« vorläufig wöchentlich einmal in jeder Richtung «inen Eilgut ^Dampfer zwischen diesen Plätzen und einer Anzahl Unterwegsstationen (auch Riesa) verkehren. Der große Bortheil dieser neuen Verbindung liegt in der bisher neuerreichten Schnelligkeit, denn die Güter, welche bis Montag Abend hier aufgegeben werden, treffen bereit- Mittwoch Vor mittag in Magdeburg ein, während das in Magdeburg Donners tag Vormittag aufgegebene Gut bereits Sonnabend früh hier anlangt. — Zu besetzen ist die Filialkirchschulstelle zu Wülknitz. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen neben freier Wohnung 1200 Mk. Gehalt vom Schuldienste, 250 Mk. vom Kirchrndienste, 110 Mk. für FortbildungSschulunterricht und nach Befinden 60 Mk. der Frau des Lehrers für Unterricht in weib- ichen Handarbeiten. Gesuche sind bis zum 28. d. M. an den kgl Beztrkschulinspektor Sieber in Großenhain einzureichen. — Die Verwaltung der sächsischen StaatSeisrnbahnen läßt jetzt, wie man aus Dresden schreibt, in einigen Personenwagen versuchsweise Schilder mit der Aufschrift „Rauchen Verboten oder „Rauchen gestattet- anbringen. Die präcise Angabe soll dir häufigen Streitigkeiten beseitigen, die ost während der Eisen bahnfahrt zwischen Rauchern und Nichtrauchern entstehen. Eben so dürfte die elektrische Erleuchtung der Eisenbahnwagen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Die Verwaltung der StaatSeisrnbahnen hat jetzt in einigen Personenwagen I. und II. Klasse die elektrische Beleuchtung versuchsweise «ingeführt, und von den Resultaten dieses Versuches hängt es ab, ob diese Neuerung durchgeführt wird. — Im preußischen Eisenbahn-Betriebe werden gegen wärtig, wie man aus Berlin meldet, mit Aenderungen an der Kuppelung der Wagen verschiedene Versuche gemacht. Der Eisen- bahndtrektion in Erfurt find allein für weitere Versuche in diesem EtatSjahre 10,000 Mark zur Verfügung gestellt. D^e Frage, ob der amerikanische Kuppelkopf an derselben Stelle, an der zur Zeit der normale Zughaken angebracht ist, anzuordnen sein möchte, soll zunächst im technischen Ausschuß des „Vereins deutscher Eisenbahngesellschasten- erörtert werden. — Im Monat Februar wurden im Königreiche Sachsen nach Angaben der Directivbehörden 23,989 Hektoliter reiner Alkohol erzeugt; steuerfrei abgelafsen wurden 7419 Hektoliter, darunter vollständig denaturirt 3804, unter steuerlicher Kontrole verblieben am Schlüsse des BerichtS-MonatS 66,227 Hektoliter, nach Versteuerung in den freien Verkehr gesetzt wurden 9483 Hektoliter reiner Alkohol. — In einem längeren Artikel in der „Zeitg- des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen" über die ge plante Nordostbahn heißt es: Zum Zwecke von Ver kehrsverbesserungen, zur Entlastung Dresdens von dem bedeutenden Güterverkehr der Strecke Leipzig-Görlitz über Riesa und nicht, wie vielfach «schon jetzt geäußert wird, ßum Wettbewerb mit der preußischen Linie Falkenberg-Elster- werda-Ruhland-Hoyerswerda-Kohlfurt bezw- Görlitz soll die geplante sächfisck)e Nordostbahn dienen- Ihre Bedeutung und Rentabilität hängen natürlich von verschiedenen Um stünden ab, welche im Voraus nicht sicher beurtheilt wer den können. Abgesehen davon, da ß die Nordosthahn ein neues Gebiet der sächsischen Industrie erschließen und von großen stützen für die Landwirthschaft sein wird, kann man mit Sicherheit jetzt schon auf ihre Mitwirkung bei der Hebung der sächsischen Finanzen rechnen- Tie geplante Bahn zweigt bei Riesa (Zeithain) von der Leipzig-Dresdener Linie ab und fährt zunächst über Wil denhain nach Großenhain und weiter bis zur künftigen Station Reinersdorf- hier wird sich aller Wahrschein lichkeit nach die Linie gabelförmig theilen, und zwar in nordöstlicher Richtung nach Kamenz und in südöstlicher Richtung nach Radeberg. Dieser Strang, als Schmalspur bahn gedachr, würde sich dem Flußlauf der Röder an schmiegen und die Bezeichnung „Röderthalbahn" erhal ten. Tie Linie diente alsdann dem Verkehr der Ortschaf ten Mittel-Ebersbach, Radeburg (Station der Linie Rade beul-Radeburg), Groß-Dittmannsdorf, Medingen, Herms dorf bei Dresden (Station der Linie Klotzsche-Schwepnitz,) Grünberg, Scifcrsdorf, Bad Liegau und Augustusbad un tereinander und erlangte bei der Endstation Radeberg den Anschluß an die Hauptstrecke Dresden-Görlitz. Tie nord östliche Abzweigung würde als vollspurige Bahn die Ver kehrsstellen Kalkreuth, Lötzschen, Tauscha, Königsbrück (Station der Linie Klotzsche-Schwepnitz), Reichenau bei Königsbrück, Neukirch, Brauna, Kamenz (sächsiscch Uebcr- gangsstation an der Linie Arnsdorf-Kamenz), Je sau an der schwarzen Elster, Nebelschütz, Pauschwitz, Crostwitz und Ratibor (Station der normalspurigen Bahn Vautzen- KönigSwartha- mit einander verbinden- Die nächste Wei terführung der Linie über Merka, Zschillichau, Klix (Uebcr- brückung der Spree), Guttau, Buchwalde und Boruth bei Weißenberg i. S. ist für den Bau bereits bewilligt und mündet in diesem Orte in die bereits dem Verkehr die nende nvrmalspurige Linie Weißenberg i- S.-Löbau. — Ter Landesculturrath für das Königreich Sach sen wird am 19- d. Mts., Vormittags V»1- Uhr und am folgenden Tage im Sitzungssaale der 1. Ständekammer in Tresden seine 39. öffentlich Gesammtsitzung abhalten mit folgender Tagesordnung: Entwurf eines Wassergcsetzes für das Königreich Sachsen, Plan zur Neuorganisirung -es meteorologischen Institutes Erweiterung der Benutzung der Landesculturrentenbank- Entwurf eines Gesetzes, die wilden Kaninchen bett., und einer Verordnung zur Aus führung dieses Gesetzes- Abänderung des Branntwein steuergesetzes. Abänderung der Normativ-Bestimmungen für die Anlage von Blitzablcitern- — Tas kgl- Landgericht Dresden beschäftigte gestern eine Berufung der in Riesa wohnenden, bereits vorbe straften Gesindevermittterin Anna Margarethe geschiedene Cratz, verwittwet gewesene Hahnel, geborene Goßmann ge gen ein Urtheil des hiesige:: königlichen Schöffengerichts', wonach ihr wegen verleumderischer Beleidigung eine 2- monatige Gefängnißstrafe zuerkannt worden ist Nach dem Ergebnisse der nicht öffentlichen Beweisaufnahme wurde das Rechtsmittel als unbegründet kostenpflichtig ver worfen. — Bei dem apostolischen Vikariate in Dresden ist „un ter Hinweis ans die Gewissensbedrängniß der zahlreichen nicht unabhängigen katholischen Arbeiter, Handwerker und Angestellten" die Abschaffung der sieben besonderen katho- lisckjen Feiertage angeregt worden. Tas apostolische Vi kariat k)at daraus, wie die „Köln VolkSztg." meldet, eine Anzahl von Pfarrämtern mit zahlreicher katholischer In dustrie- oder Arbeiterbevölkerung um Meinungsäußerung ersucht, ob die Einziehung einiger Feiertage nach dem Vorgänge anderer deutscher Diözesen thunlich sei- — Ter „Vorwärts" veröffentlicht folgendes: ,„Jn eine schlimme Nothlagc gerathen sind zwei Parteigenossen, die ihre Kraft der Konsumvcreinssacl)« gewidmet hatten- Im Jahre 1899 wurden die Vorstandsmitglieder des Kon sumvereins im Plauenschen Grunde zu Deuben, der da- malige Geschäftsführer O- Schumann und der noch im Amt befindliche Kassirer Paul Scl-ubert wegen Vergehens gegen die sächsische Zollgesetzgebung vom Dresdener Land gericht ein jeder zu 1985 Mark Geldstrafe verurtheilt. Der Verein hatte zu wiederholten Malen ausländische Fleisch und Fettwaaren nach Sachsen eingesührt, ohne daß von den: dazu beauftragten Spediteur der Zoll gezahlt wurde- Tie Schuld trifft hauptsächlich den Spediteur: doch be straft das Gesetz nicht den Beauftragten, sondern den Firmen-Jnhaber, welcher die Maaren in seinen: Laden verkauft, und so wurde ersterer freigesprochen und die zwei Vorstandsmitglieder zu dieser enormen Geldstrafe verurtheilt. Diese Klage wurde bis zum Reichsgericht ver folgt, doch in allen Instanzen zurückgewiesen Tie ge nannten zwei Vorstandsmitglieder, welche vollständig mit tellos sind und Familienväter sind, haben, da selbe den Bettag nicht zahlen können, die Zustellung erhalten, daß die Geldstrafe in ein Jahr Gefängniß umgewandelt und sic die Strafe am 10. April d. I. antreten sollen. — Uns ist es unerfindlich, wie der Unternehmer, in dessen Dienst die in so schlimme Lage Gerathenen sich die Strafe zuge- zogcn haben, die Sache hat soweit kommen lassen! Be kommen es organisirte Arbeiter wirklich fertig, die Vor- theile aus der schlimmstenfalls außerordentlich unvor sichtigen Handlungsweise von in ihrem Betriebe Angestell ten skrupellos einzustteichen, sie aber auf der andern Seite den aus dieser Handlung erwachsenen Nachtheilen mitleidslos Preiszugeber,? Hoffen wir, daß man sich noch auf sich selbst besinnt, ehe sich lsinter den Betroffenen die Pforten des Gefängnisses schließen!" — Die „Deutsche TageSztg." bemerkt hierzu: Diese Mittheilung ist in mehr facher Beziehung recht interessant- Daß der Konsum verein, um den es sich handelt, von Sozialdemokraten gegründet und geleitet worden ist, giebt der „Vorwärts" indirekt zu, indem er von den „organisirten Arbeiters" als Unternehmern und von den beiden „Parteigenos sen im Dienste der Konsumvereinssache" spriclst Jeder einigermaßen anständige bürgerliche Arbeitgeber würde die Geldstrafe in einem solchen Falle zahlen, es sei denn, dach. Geschäftsführer nnd Kassirer den Zollbetrag in die eigene Tasche gesteckt hätten, was doch hier nicht anzuneh- mcn ist- Tie „Genossen" als Arbeitgeber scheinen von dieser Anstandspflicht keine Empfindung zu haben; wie sie ihre Sitzredakteure brummen lassen, so lassen sie, wie es scheint, ihre Gescksiiftsführer mitleidslos ins Gefäng niß wandern. Das ist sozialdemokratische Brüderlichkeit! — Eine geringe Erdbcerernte steht für dieses Jahr in Aussicht. Ter trockene, schneelose Frost im Januar hat allenthalben großen Schaden angerichtet. Viele Pflanzen sind ganz ausgewintert. Bei manchen Sorten ist wohl das Herz noch grün, aber Blätter, Wurzeln und Wurzelstrunk sind erfroren, sodaß das Herz nach kurzem fröhlichem Treiben welken und absterben mutz. Der volle Umfang des Schadens läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen- Wahrscheinlich aber wird das Jahr 1901 ein noch viel un günstigeres Erdbeerenjahr als das vergangene Meißen, 11. April. Gestern wurde eine außerordent liche Bezirksvorsteher-Versammlung deS Sächsischen Pestalozzi- Verein- abgehalten. Nachdem der Vorsitzende, Direktor Baron au» Dresden, der hohen Protektorin, Ihrer Majestät der Königin, gedacht hatte, trat man sofort in die Berathung der TagrSord- uung ein. Die Bezirk-Vorsteher au« Leipzig hatten beantrag:: Umgestaltung deS 8 1» der Satzungen in folgender Weh«: Unter dem Namen „Sächsischer PestalozzOBerrin" besteht im Königreich Sachsen eine Kasse, die den Zweck hat, a. Waisen (bis zu einer noch näher zu bestimmenden Altersgrenze) und Wittwm früherer Mitglieder einen Zuschuß zu ihrer Pension zu leisten, d. außerdem besonders bedürftige Hinterlassene früherer Mitglieder zu unterstützen. Der Bezirk Blasewktz hatte bean tragt : 1. Au» K 2 Abschnitt u sind im letzten Sähe die Worte.
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