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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19011216024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901121602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901121602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-16
- Monat1901-12
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8064 mit der er diese Gemüther versöhnte und die sich LesonderS darin s tich sprang sie durch die fünfzig Reisen, zeigte, daß er zu jeder Z6t bereitwillig von seinem reichen Misko im Stillen, „wenn sie nun das der Gesellscha Dummkopf von majestätischen Vorzüge«, ei« kaltblütiger Feig« lmg von hoher ideeller Kraft. — Der Verein deutscher Studenten hat heim Rector der Berliner Universität ein Gesuch um Genehmigung der Veranstaltung einer Protestkundgebung der deutsch nationalen Sluventen gegen da« Auftreten der polnricken Studenten eiagereickt. ES ist für Mittwoch eine Protest versammlung geplant. Zur Sacke ist noch zu bemerken, daß sich unter den polnischen Demonstranten auch mehrere pol nische Studentinnen befanden. — Die Milchcentrale will nun auch den Eier handel betreiben. Am l. Januar will die Milckcentrale in ihren sämmtlichen Läden mit dem Verkauf von Errrn beginnen, nachdem «S ihr gelungen ist, mit einer Anzahl von Geflügelzüchtereien Abschlüsse auf dauernde Eierlieserungen zu machen. Auch die Zabl der Laden soll mit Anfang de« kommenden Jahre« vermehrt werden. Die Centrale wendet sich schon an die Berliner Hausfrauen im Westen mit Post karten, auf denen es am Schluffe heißt: „Wir bitten recht sehr, unserem Unternehmen, welche« die Verbesserung der Milchverdältnifse der Großstadt bezweckt, durch gef. Bestellung Ihre« Bedarf« Ihre Unterstützung augedeiben zu lassen." — „Die- Kind, kein Engel ist so rein . . ." Daß der Zweck de« Milchkriege- für die Centrale ist, die Preis bestimmung für alle landwirtbschasllicken Erzeugnisse zu e> zwingen, davon brauchen die Berliner Hausfrauen nichts zu ersah, en. (Boss. Ztg.) — Der Kaiser hat dem Morqui« Ito daS Grotzkreuz de» Rothen AdlerorbenS in Brillanten verlieben, nicht, wie e» erst hieß, die Brillanten zam Schwarzen Adlerorden. — Der preußiiche Gesandte in Hamburg v. Tschirschky und Bögendorfs hat sich gestern früh aus seinen neuen Posten nach Hamburg begeben. — Die Unterhaltung de« BiSmarck-Denkmal« in Berlin hat da« deutsche Reich übernommen und «n den Etat de« Reicksamt» de« Innern eine jährliche Quote von 1000 >l dafür eingestellt. Hiermit werden nach bautrchnischer Schätzung die regel- mäßigen Aufwendungen im JadreSdurchfchnitt gedeckt werden können. Wie in der Begründung der Position gejagt wird, leitet da« Reich dir Pflicht der Unterhaltung au« der nationalen Bedeutung Les Denkmal« her. * Lübeck, 15. Tecember. Auf Koch'S Schiffswerft wurden über 600 Arbeiter auf lünf Tage ausgesperrt, weil sie ohne Erlaubniß der Werflleitung an dem Begräbaiß eines verunglückten AibeiterS theilgenommeu hatten. * Hamburg, l5. December. Dem Vorgehen deS social demokratischen WahlvereinS im dritten Hamburger Wahlkreise schlossen sich beute auch die beiden anderen Wahl kreise an, indem sie die ibnen angebörigeu Accordmaurer aus der hiesigen Parteiorganisation auSschlosseu. Die Gesammtzahl der Ausgeschlossenen beträgt gegen 200. -r- Altenbnrg, 1b. December. Der Landtag genehmigte in seiner gestrigen Sitzung die Errichtung einer sechSclaisigea lateinlosen Realschule in Schmölln, setzle den Beitrag der Stadt Schmölln zu diesem Institut aus 33'/, Proc. (etwa 10000 >1) fest und bestimmte ein Schulgeld von 100 Die Anstalt soll 1 Director, 3 Ober lehrer und 4 andere Lehrer erbalten. Schmölln giebt außerdem zur Unterbringung der Schule ein geeiguete« Gebäude her. Weiter bewilligte der Landtag 6000 zu den Kosten der hiesigen bädiiicken Pobzeipflege, entsprach einem Boischlage der Staatsregierung, der Gemeinde Pölzig zu den von ihr aufgebrachten Kosten für den Bahnbau Gera-Meuselwitz, die ziemlich 32000 betragen, eine Unterstützung von 5000 zu gewähren, und verior, S «in Gesuch de« Orlamünder Ziegenzucht- verein« um Bewilligung einer Unterstützung von 300 bi« 500 zur Anschaffung von Zuchtböcken der Regierung zur wohlwollenden Erwägung. Zu Stellvertretern de» landschaftlichen Müdirector« der Herzog!. Landesbank wurden die Abgeordneten Oberbürgermeister Obwald und Baumeister Frenzel von hier vorgeschlageo. 0. Kattowitz, 16. December. (Privattelegramm.) Die Berwal'ung der Laurabülte erklärt die Meldung von der Entlassung ausländischer Arbeiter und deren Ersatz durch inländische Arbeiter für unrichtig. * Hanau, 15. December. Bei den Offenbacher Kreis tagswahlen wurden auch drei Socialdemokraten gewählt. Zum ersten Male kommen Socialistea in einen hessischen Kreistag. >V. Stuttgart, 15 December. Die Finanzcommissich: der Abgeordnetenkammer tritt am 23. December zu noch- maliier Beraibung über daS Postübereinkommen zwischen der ReichSpost und der württembergischen Postverwaliung zu sammen. — Durch eine Mittheilung deS Ministerpräsidenten vr. v. Breitling in der JustizgesetzgebungScommitsion erfährt unsere jüngste Mittheilung, Laß der Landtag vorauSsichilich in der Zeit zwischen 8. und 16. Januar zusammentreten werde, Bestätigung. Eine Entschließung über den Tag der Wiedereröffnung ist noch nickt getroffen. — Ter Minister des Auswärtigen und deS Verkehr« Frbr. v. Soden bat sich gestern nach Müucken begeben und ist dort vom Prinzregenten in Audienz empfangen worden. Eine be sondere politiicke Bedeutung wird diesem Besuche in München nickt beigemessen; immerhin ist anzunebmen, daß dabei süd deutsche Verkehrsfragen zur Sprache kommen. * Stratzbu «, 15. December. Wie dem „Elsässer" au« Rom gemeldet wird, werden die Verhandlungen über die Errichtung einer katholischen theologischen Facultät Deutsches Reich. * Berlin, 15. December. Die Zolltarifcommission hat sich unmittelbar »ach Schluß der Plenarsitzung am DonuerStag coailituirt und bekanntlich zum Vorsitzenden den Adg. v. Kardorfs, zum Stellvertreter den Abg. Paasche Gleich an jenem nächsten Morgen nämlich war Folgendes passirt. MiSko schritt in seinem Hotel über den Corrrdor, als er in der Dunkelheit desselben auf etwas Hartes trat. Er bückte sich — es war ein Damenarmband, waS er gefunden hatte, ein einfacher, goldener Reif, der mit kleinen, billigen Steinen besetzt war. Gleich darauf vernahm er aus dem gegenüberliegenden Zimmer aufgeregte weiblich« Stimmen, eine laut schluchzende und eine laut scheltende. Die Thüre öffnete sich und heraus trat eine weibliche Gestalt. Miskv fühlte, wie alles Blut zum Herzen strömte. Es war Sist. Das Kleid, das Haar, Alles am ihr hatte jetzt etwas Wirres, Unordentliches. Erregt «wurde die Thüre noch einmal aufgerissen. In der Spalte erschien die Gestalt einer dicken Dame mit einem furiosen, gerötheten Gesicht und schrie, unbekümmert darum, ob sie Jemand hörte: „Du suchst so lange, bis Du's gefunden hast. Eher kommst Du mir nicht zurück " Dann schlug sie die Thür- wieder zu. „Haben Sie etwas ver loren, Fräulein?" sagte Misko. Erst jetzt bemerkte sie ihn. Er schrocken, verlegen sah sie ihn mit ihrem verweinten Gesicht an. „Ich habe hier etwas gefunden", fuhr er fort. Sisi stieß einen Freudenschrei aus. „Das ist es", sagte sie strahlend. Gleich- darauf flog zum dritten Male di« Thüre auf. Die dicke Dame mit dem furiosen Gesicht stand auf der Schwelle — jetzt aber, wo das volle Licht über sie fiel, in ihrer ganzen imposanten Voll ständigkeit. Sie trug eine grellbunte, seidene Blouse, unter der die gewaltigen Busenformen sich abzeichneten und ungeheuere goldene Ohrring«. Der Ausdruck ihres Gesichtes war streng, hart, gebieterisch. Sie mochte fünfzig Jahre alt sein. Als sie ihren Pflegling in der Gesellschaft eines fremden Herrn er blickte, wurde der Ausdruck in ihrem Gesicht noch härter und strenger. „Es ist da", rief Sisi glücklich auS, während ihr noch die Thränen auf den Wangen klebten und all' ihr Kummer schien verschwunden — „hier, der Herr hat es gefunden!" „Be danke Dick bei dem Herrn", commandirte Frau Eamilla in kurzem Ton. Sisi streckte ihm die Hand entgegen. „Ich danke Ihnen", sagte sie herzlich. — „Ein Telegramm, Herr Graf!" Mit diesen Worten erschien in diesem Augenblick der Oberkellner vor Misko. Es war das Telegramm aus Zombkowikowa. Bei dem Worte „Graf" ging in Frau Camilla s Antlitz eine Ver änderung vor. Sie faßte Misko noch einmal ins Auge, aber diesmal wie einen Menschen, der ihr dessen überhaupt erst werth erschien, dann nickte sie kurz und steif, sagt« zu Sisi „Komm' und die beiden Damen verschwanden. Sisi wohnte also mit ihm unter demselben Dach. Ob er sie Mittags Wiedersehen würde — bei der Tadle d'hote? Nein, die Damen ließen sich das Esten auf ihr Zimmer bringen. Ge- De» etwa« dunkel gehaltenen Andeutungen mehrerer Mit glieder der britischen Regierung, in denen auf die Noth- wenbigkeit hingewieseu wu>ve, daß gegenüber den Irischen Radicalen voiauSstcktlich schärfere Maßnahmen zu ergreifen feie», liegen ernstere Tdatsachen zu Grunde. Die Regierung glaubt, wie der „Schief. Zrg." aus London berichtet wird, sickere Anhaltspunkt« dafür zu haben, daß die Iren die „Pro paganda der Thal" wieder aufzunedmen enticklossen sind, wobeidieLetzteren offenbar die wachsenden Schwierigkeiten inSüd- afrika auSnutzen wollen. Die Geldmittel b«r„Rationalliga" sind in den letzten Monaten bedeutend verstärkt worden, und die drei »ach Nordamerika entiandten De>egirten Redmond, O'Doonell und Hugd baben, obgleich sie m ihren öffentlichen Reven eiae gewisse Mäßigung zeigten, nicht versäumt, ein gehende Verhandlungen und Beratbungen mit den in den Bereinigten Staaten bestellenden revolutionären irischen Club« zu führen. Vor ihrer Abfahrt haben sie einen in leiden schaftlichem Tone gehaltenen Aufruf erlassen, in dem sie die aufopferungsläbige und enlschloffene Haltung aller in Nord amerika lebenden irischen Patrioten loee, d anerkennen und die Erwartung aussprechen, daß die „Brüder jenseits des OceanS" den schwer ringenden Brüdern gerade in der nächsten Zeit ihren Beistand durch höhere Geldunterstützunzen leisten werden. Die Stunde, welche eine Entscheidung bringen und den unhaltbare» Zustand der politischen und materiellen Knechtung beenden muffe, könne nickt mehr fern sein. — Maa glaubt daher in London, daß die radikale Strömung, welche »och vor Abschluß de« südafrikanischen Kriege» einen offenen Ausstand orgamsiren möchte, jetzt thaisächlich die Oberhand gewonnen hat. . „Armes Ding!" dachte sie nun bas Genick brichl. Und sie ist noch so jung." „Na, wie hat sie Ihnen gefallen?" fragte Göppenlvorf, nach dem S.sl unter dem donnernden Applaus des Publikums die Bahn b, rlaffen batte. „Sie scheint noch sehr jung zu sein", erwiderte Misko. „Sie ist erst Siebzehn." Woher wußte Göppendorf das so genau? Sisi trat an demselben Abend noch ein zweites Mal auf. Diesmal zu Zweien — mit einem Herrn. „Monsieur Leonard" hieß er auf dem Zettel. Es war erst MiSko'S Absicht, nach dem zweiten Theil in sein Hotel zurückzukehren, aber al» er aus dem - Programm ersah, daß Sisi noch «in zweites Mal erschein«» würde, blieb er. Warum hätte «r sie nur lieber allein, als mit einem solchen Partner zusammen gesehen? Es war ein Mensch, allerdings schlank und gut gewachsen, mit einem schönen, aber faden Wachsfigurengesicht, das, wie es Misko wenigstens vorkam, einen Ausdruck von Stupidität und Rohheit hatte, und glänzend pomadisirtem schwarzen Haar. Monsieur Leonard ließ, während ihre beiden Pferde neben einander gingen, Sisi auf sein Knie und sein« Schulter springen, er nahm sie um ihren zarten Leib und hielt sie hoch über seinem Kopf« in die Höhe, und daS widrige Ge fühl, das Misko gegen diesen Menschen empfand, wuchs. Welche Anrechte hatte der Mensch an dieses Kind? Sisi lächelte dabei — daS gewöhnliche Kunstreiterinnenlächeln. Aber das mußte sie wohl — sonst schlug sie dieser Mensch vielleicht. Sie schlagen! Als daS Paar unter dem neuen Jubel deS Publicums verschwand, sagte sich Mirko: „Nun werde ich dieses Mädchen also niemals Wiedersehen. Nun werde ich nicht einmal erfahren, ob er sie schlägt." — „Kennen Sie diese Künstlerin?" fragte er Göppen- dorf. Göppendorf erzählte das Wenige, was er von Sisi wußte. MiSko that sich dabei einen gewissen Zwang an. Er hätte Göppen dorf gern noch mehr über sie gefragt, aber er genirte sich. Am nächsten Morgen sollte er fort'— zurück nach Zombkowikowa. Aber Misko reiste nicht ab. Aus Zompkowikowa war ein Telegramm an ihn in sein Hotel gekommen — in Sachen eines alten Procefles mit einem deutschen Getrerdehause. Der An walt, der diesen Proceß führt«, wohnte, so wollte es daS Schick sal, hier in derselben Stadt. Misko hatte mit ihm zu confe- rirrn, es mußten zeitraubend« Erhebungen angestellt werden — so vergingen fast acht Tage. Dann war es wieder der große, be rühmte Pferdemarkt, der während der darauf folgenden Woche hier in der Stadt stattfand und der Misko zum Bleiben bewegte — und Misko blieb immer länger und länger. Nach Zomblo- ivikowa schrieb er, daß ihn noch Geschäft« festhielten, aber waS ihn festhielt, warrn kein« Geschäft« mehr, sondern «s war Sisi. „Sie nimmt ihn doch noch!" sagte der Fürst, und er meinte damit seinen Ring. „Lasten Sie daS LeSzek nicht hören!" lachte Göppendorf, nachdem «r sich umgesehen hatte, ob der Genannte nicht in der Nähe war. „WaS heißt daS?" fragte ungehalten der Fürst. „Wenn Sie's noch nicht gemerkt haben — er ist wahnsinnig in sie verliebt!" Es war nun schon ein paar Wochen her, daß der Circus Frankloff in dieser Stadt weilte. Alljährlich, wenn das Frankloff'sche Geschäft sich nach Rußland begab, machte es auf seiner Reise in dieser Stadt Station. In zwei Tagen wurde ein großer Holzbau errichtet, der in ebenso kurzer Zeit wieder abgebrochen wurde. WaS die Stadt selbst betraf, so herrschte in ihr in Folge der nahen Nachbarschaft nicht nur von Rußland, sondern auch des österreichischen Galiziens, «in ziemlich starker Trenzverkehr. Die Stadt hatte ehemals unter polnischer Herr schaft gestanden, und daran erinnerten auch noch der polnische Adler, der auf dem RathhauSthurme schwebte, die vielen pol nischen Firmenschilder und in der engen, winkeligen Altstadt der polnische Schmutz. — Der diesjährige Star des Circus Frankloff war Sisi. Auf den Anschlagzetteln hieß sie: „Sisi, di« Reifen königin" — nach ihrem Haupttric, den daS Publicum an jedem Abend bejubelte, den fünfzig Stück BallonS, durch die sie hinter einander sprang. Wo hatte die Direktion sie her? Man wußte «S nicht. Genug, gleich am ersten Abend war sie zu einer Zug, kraft geworden. Man mußte sie eben sehen. -- - l Leutnant Göppendorf und der jung« Graf Leszek waren Jugendbekannte — sie hatten zusammen dasselbe Pädagogium besucht. Schon als Knabe hatte der junge Graf etwas Ab sonderliches gehabt. Er war ein stiller, sanfter Junge, der nicht zu den Anderen paßte. Dennoch setzte er sich schon damals bei seinen Mitschülern in ein«n gewissen Respect. DaS kam daher, weil er ein Meister im Schwimmen, Turnen, Schlittschuhlaufen und Fechten war. Auch ein Reitpferd hielt ihm sein Later, der sehr reich war. Wenn die anderen Jungen in ihren Freistunden bei ihren Spielen weilten, sah man den jungen Grafen auf einem braun«», schottischen Pony, der sonst in einem Tattersall stand, von einem Stallknecht gefolgt, hinaus durch das Stadtthor traben. Dieses Reitpferd war «in besonderes Privilegium, das der Graf Leszek Later, als er seinen Sohn auf daS Päda gogium bracht«, bei dem Director für ihn ausgewirkt hatte. Reiten war des Knaben größte Lust, auf den väterlichen Gütern war er eS von klein auf gewöhnt gewesen, und die Trennung von der Heimath hatte dem Knaben schon ohnehin die bittersten Thränen «preßt. Daß die anderen Jungen dabei nicht neidisch «uf ihn wurden, da« lag an ein«r gewissen, stven Herzensgute, gewählt, zu Schriftführern «. A. de« Ahg. Müller- Meiniagen. Abg. v. Kardorfs machte sofort Vorschläge wegen der geschäftlichen Behandlung der Vorlage. Dem widersprach Abg. Fischbeck von der Freiffuaigen Volks partei, indem er aussührte, daß die Frag« der ge schäftlichen Behandlung in einer besonderen Sitzung der Commission erledigt werden müsse, zu der besonders «inzuladeo sei. Die Commission schloß sich diesem Vor schläge de- Abg. Fiickbeck an, und e« wurde «ine besondere Sitzung bebufS Vereinbarung über die geschäftliche Behandlung auf den S. Januar, Vormittag« 10 Ubr, angesetzt. Es wurde auch beschlossen, einen besonderen Beamten de« Bureau« wegen Aufnahme der Verhandlungen binzuzieben. Schon jetzt aber tauchen Zweifel auf, ob e« richtig sein würde, neben dieser amtlichen den bisherigen Zustand der Berichterstattung über die CommissionSverbanrlunge» bestehen zu kaffen, so weit Fragen von besonderer Wichtigkeit in der Zoll politik zur Sprache kommen. Zur Zeit kau« jeder Abgeordnete den CommissionSverbandlu»gen, die ibn interrsstren, beiwohnen» und darüber in der Oeffentlichkeit Bericht erstatte», so weit nicht ausdrücklich ei» gegratheiliger Wunsch zur Anerkennung gelangt. Wenn ebenso auch bei den voraussichtlich monatelang dauernden Verhandlungen der Tarifcommission verfahren werden sollte, würde daS Ausland Manche- erfahre», wa» zu erfahren ihm angenehm, uns aber unerwünscht sei» dürfte. Demnächst aber möchte auch in manchem Stadium der Commrssionsberathung die Möglichkeit einer Verständigung nickt unwesentlich erschwert werben, wenn Alle-, waS vorgebt, in der breiten Oeffent lichkeit behandelt würde. Schließlich aber würden, wie zu besorgen ist, auch die jeweiligen Jutereffenten von Fall zu Fall und je nach dem Ausfall der Beschlüsse der Commission sich veranlaßt fühlen, mit Specialpetitionen an den Reichstag beranzutreten. ES mag vielleicht nickt ganz leicht sein, den richtigen Weg zu finden, um dem Bedürfniß der Oeffentlichkeit nach Miltbeilungen über den Verlauf der CommissionSberatbunzen gerecht zu werde»; jedenfalls scheint die Meinung eiuer nickt unerheblichen Zahl von CommissionSmitgliedern die zu sein, daß eS nickt angebe, die Oeffentlichkeit ganz unbeschränkt in da» Vertrauen der Com mission zu ziehen. Diesem Standpunct gegenüber möchte» wir bemerken, daß e« dem Vorsitzenden jederzeit frei stebt, die Vertraulichkeit der Verbandlungen zu proclamiren und die Abgeordneten zu verpflichten, Schweigen zu beobachten. Solche Fälle pflegen sich alljährlich in der Budgelcommiision zu wiederholen. * Vcrlin, 15. December. Zur Beurtbeilung de- UmfangeS der Arbeitslosigkeit bat der Vorsitzende der LandeSversicherungS-Anstalt Berlin, vr.Freund, vor einiger Zeit auf die Einnabmen auS dem Marken erlös für die Jnvaliden-Versickerung hingewiesen. Beobachtungen, die man nun in dieser Richtung angestellt hat, ergaben Folgendes: Im Monat October war die sehr bemerknswertheErscheinung zu beobachlen, daß die LandeSversicherungS-Annalt Berlin gegen daS Vorjahr einen Mindererlö» von etwa 20 000 .^l batte und die benachbarte LandeSversicherungS-Anstalt Brandenburg einen Mehrerlös von genau demselben Umfange. Auch im Monat November Ist, wie jetzt bekannt wird, die gleiche Erscheinung zu beobachten. Dir LandeSversickerungS- anstatt Berlin hat einen Miudererlös von 3000 die Lande». Versicherungsanstalt Brandenburg einen Mehrerlös von 17 000^ Die» und die auS anderen Erscheinungen gezogenen Schlußfolge rungen bekräftigen, daß die arbeitslos gewordenen Berliner in die Provinz adziehen und dort Arbeit finden. Ter Verband deutscher ArbeftSnachweise hat übrigen- Veranlassung ge nommen, die Aufmerksamkeit deS Staatssekretärs de- Reich-Postamt» und de» Staatssekretär» deS Innern auf den Markenerlö» zu richten» und gebeten, Anordnungen dahin zu treffen, daß von den einzelnen Postämtern monatlich Aufstellungen über die Zahl dek verkauften Marken, gesondert »ach Lohnclassen, gemacht werden. — Ueber das Befinden deS Kronprinzen will die Londoner „Truth" erfahre» haben: „Der deutsche Kron prinz befindet sich seit einiger Zeit in einem unbefriedigenden Gesundheitszustände und man dört, daß ihm für längere Zeit vollkommene Ruhe vo,geschrieben sei. Die Gesu dheit de« Kronprinzen ist unter seiner angestrengten militärischen Ausbildung zusa mure «geb roch en, wozu noch ein ernster SluviencursuS trat. In Berlin erzählt man, der Kron prinz gehe auf der kaiserlichen Jacht „Hohenzollern" längere Zeit zur See. Sein Zusammenbruch war keine Ueberraichung für den kaiserlichen Hof in B rttn, denn dort ist es kein Geberrnniß, daß er seit geraumer Zeit über- arbeitet worden ist. — Dazu bemerkt die „Straßb. Post': „Tie Befürchtungen deS Abgeordneten Laboucköre sind zum G.ück vollkommen unbegründet. Der Kronprinz bat nicht nur eine durchaus gesunde Constitution, sondern be findet sich auch in einem nach allen Richtungen bin voll kommen befriedigenden GeiundbeitSzustaude. Ab gesehen von einer mit leichten Eisckeinungeu von Magen-und Darmkatarrb complicirten Erkältung, welche ibn in ter letzten Zeit zur Schonung nötbigte, ist er weder früher nock jetzt k,ank geweien. Jedenfalls sind die von Laboucköre gewäbttea Aus drücke „ruwattskzelor? «tat» ok LoaKH" und „oallaps- so unzu treffend al- nur immer möglich. Daß an den Kronprinzen wie an alle Prinzen de« deutschen Kaiser» und königlich preußischen Königshauses sehr hohe Anforderungen in Bezug auf die zu erfüllenden Aufgaben der geistigen und körperlichen Ausbildung acstellt worden sind, ist richtig. DaS entspricht nur der Hobenzollern'scken Tradition. Die Knaben auS unseren reichen und wobldabendenBürgerhäusero baben derüberwiegendenMehr- zahl nach sicher eine weit bequemere und oft auch üppigere Jugend, als die Sprossen der Herrscherbäuser, an deren Leistungssädigkrit von klrinauf die vielseitigsten Anforderungen gestellt werden! Jede Stunde im Tagesleben der Prinzen ist vollauf besetzt: wissenschaftliche Ausbildung, körperliche Traioirung, militärische Uebungen, musikalisch« Studien, fort- gesetzte Uebung im Gebrauch fremder Sprachen u. s. w. folgen eioander in ununterbrochener Reihe. Immerhin ist aber auch der Erholung genügender Raum zugennsscn und eiae Gefahr körperlicher Schädigung ausgeschlossen." — Die Ausschüsse deS BuudeSrathS für Zoll- und Steuerwesen, für Rechnungswesen, für Justirweien, für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Tele graphen hielten gestern Sitzungen. — Bei Beginn der preußischen Landtagssession sind von den 433 Mandaten vier ohne Inhaber und zwar die Mandate 1) für den Wahlkreis Guben-Sorau, wo Abg. Brauer sein Mandat niedergelegt bat, 2) für den Wablkrei« HaderSirben infolge deS Tode- deS Abg. Jobannseo, 3) für reu Wahlkreis Frankfurt a. M., wo Abg. Tänzer gestorben ist, und 4) für den Wahlkreis Nirderbarnim insolge Ernen nung de« Abg. Kelch zum Vorsitzenden deS OberseeamteS. — Au« industriellen Kreisen wird der „Natlib. Corresp." schon jetzt der Wunsch nahe gelegt, dafür ein- zutrrten, daß bei den eigentlichen Handels-Vertrags verhandlungen zur Unterstützung der Beamten, welche al« Unterhändler in Aussicht genommen werden, auch auf Industrielle mit kaufmännischer Schulung zurückgegriffen werde. — Unter der Spitzmarke „Die bayerischen Frei sinnigen" schreibt die „Freis. Ztg": „Die „Köln. VolkSztg." erklärt unS gegenüber, daß in der bayerischen Kammer zur Geireidezollsrage eine Abstimmung stattg.fundea hat gelegentlich eine- Anträge- Lutz im Sinne des von Len bayerischen christlichen Bauernvereinen verlangten Einheits satzes für Getreide. Die Abstimmung sei keine namentliche gewesen, aber terFübrer der liberalen Vereinigung Abg.Wagner, zu welcher auch die drei Freisinnigen gebören, balle in ter baye rischen Kammer vom 4. October 1901 constatirt, „daß danial- auch bei der Beratdung im engeren Kreise wir darüber einig waren, daß wir dem Antrag zustimmeu". Herr Wagner ist nationalliberal. Aber gleichviel! Haben hiernach in der Tbat die drei Freisinnigen der Fractionüberatbung beigewohnt und hier oder im Plenum für die Geireidezollerhödung ge stimmt, so würden sie dem Eisenacher Parteiprogramm zu- widergebandelt und sich damit selbst aus der Frei sinnigen Dolkspartei ausgeschlossen haben. Jeden falls haben dieselben nunmehr die Verflicktung, ihre Haltung vor der Oeffentlichkeit klarzustellen. Die in Frage kommenden Herren sind Müblenbesitzer Sartorius in Hersbruck, Bürgermeister v. Keller in AnSbach und Posthaller Schmidt in Pretzfeld." Die Situation erscheint uns prekärer für die Berliner Parteileitung als für die so schreck lich Dedrobten zu sein. — Ueber die Stellungnahme de« Straßburger Priester seminars zu de» Spadn'scken Vorlesungen wird rem „Regensburger Morgenblatt" von seinem Straßburger Mit arbeiter geschrieben: „Die Privatvorlesung Spabn'S wrrd außer von einem diesigen Rentner von 16 Studenten besuch«, darunter befinden sich nur zwei Clerici, die sich auf daS höhere Lehramt vorderen«» und deSdalb auch ankere Vorlesungen besuchen. Die öffentliche Vorlesung Spahn'« wird von einigen Herr-n mehr besucht, aber nur von zwei und zwar denselben Clerici. DaS Seminar Spabii'S wird von acht Herren besucht, darunter ist kein Semiuaiist und kein Geistlicher. Cs bleibt also dabei: die Seminaristen be suchen die Spabn'scken Vorlesungen nicht." — Die Schluß folgerung ist unverständlich. — Der junge Straßburger Professor de« Kaisers Martin Spabn bat bekanntlich unlängst eine Geschichte des Großen Kurfürsten erscheinen lassen. In einer sauersüßen An preisung de- DeikeS bebt die literarische Beilage der „Köl nischen Volkszeitung" ein sehr amüsante- Portrait hervor, daS der junge Gelehrte in dem Buch von Ferdi nand II. entworfen bat: „Der gutmüthigsie, sorgloseste Mrnlck; geistig wenig begabt und tbeilnohmlot; olme treibenden Ehrgeiz: persönlich schwach; Geist der Entschiedenheit; majestätischer Drang zur Herrschast; Absolutist von einer Schroffheit de» Denken», wie unter den »uivväticken Fürsten noch kaum einer sonst; angeborene» FriedenSbebürfniß und die Furcktiamkrit seiner Natur (S. 36): kaltblütig (s. 32); die Hohr ibreUe Kraft, die diesem merkwürdigen Manne innewobute und die im Siande war, ihn über Abgründe Hinwegzutragen (S. 48); majestätische Vorzüge (S. 59)." Dieser Ferdinand II. war offenbar ein Teufelskerl — ohne Ehrgeiz mit majestätischem Drang zur Herrschaft, ein gut- müthiger, sorgloser Absolutist von schroffstem Denken, ein zeigte, daß er zu i«der Z^it bereitwillig von seinem reichen Taschengelde Jedem, der ihn darum ansprach, abgab. Dor allen Anderen erfuhr daS Göppendorf. Göppendorf war dem jungen Grafensohne allerdings einige Claffen voraus, aber sein Bedarf an Windbeuteln und den ersten heimlichen Gläsern Bier und Cigarren, der zu seinem eigenen Taschengelde nicht «n dem richtigen Verhältniß stand, hatte zwischen ihm und dem jüngeren Mitschüler eine Brücke geschlagen. Göppendorf kam fsäter auf eine Cadettenanstalt und Misko — so war sein Borname — auf ein Gymnasium, von wo er nach einem guten Examen v-'n seinem Vater auf eine landwirthschaftliche Hochschule geschickt wurde. Da starb nach einer kurzen Krankheit, einer Erkältung auf der Entenjagd, der alte Graf, nachdem ihm MiSko'S Mutter schon bei dessen Geburt vorangegangen war, und Misko eilte nach seiner HSimath zurück, um sich nun ganz seinen Pflichten als Grund^rr zu widmen. Zombkowikowa, das väterliche Stamm schloß, das er bezog, lag von den Nachbargütevn viele Meilen weit; Besuche, die man von dort dem jungen Erben machte, wur den von diesem nicht erwidert, alle mütterlichen Hoffnungen, die man auf ihn gesetzt hatte, wurden zu Wasser. Allmählich be achtete man ihn nicht mehr. Ein junger Mensch von fünfund zwanzig Jahren, Edelmann, einer der reichsten Grundbesitzer in ganz Galizien, gesund und hübsch, der für nicht Anderes Sinn hat, als über Stock und Stein, selbst durch daS hohe Weidegras, auf den wildesten Pferden hinzurasen, und sich ausschließlich an ' ' ' , ist seines WirthschaftSinspectors genügen zu lassen was konnte der anders als verrückt sein? ES war die erste Reise, auf der sich Misko, seit er als Herr auf Zombkowikowa wellt«, befand. Er war nach Deutschland gereist, um dort einiae neue landwirthschaftliche Maschinen einzu- kaufen, auf der Rückfahrt hatte er, wegen des Zuganschlusses hier in der Stadt übernachten müssen, und um den Abend zu verbringen, war er in den Circus gegangen. In der Loge nebenan saß Göppendorf. So sah man sich wieder. Göppen dorf fand, nachdem er feinen alten Jugendbekannten sofort er kannt und begrüßt hatte, daß er sich in seinem Wesen nicht ver ändert hatte. Ruhig bis zum heutigen Tage war sein Leben hingegangen — ohne irgend eines jener Ereignisse, di« aus Ge- mlith oder Charakter einen Einfluß üben. „Wie'S manche Men schen doch gut haben", dachte Göppendorf für sich. „Jetzt paffen Sie mal auf", sagte er dann, „jetzt kommt eine Nummer." Sist kam hereingesprengt. MiSko'S Augen waren anfänglich nur auf ihr Pferd gerichtet, «inen ziemlich schweren Lipvizanc- Schimmel mit breitem Rücken, dann erst hatte er einen Blick für dft Reiterin selbst. DaS Kindliche in ihrer Erscheinung hatte etwas Rührendes. Immer kühner wurst» ihre Exercitien, end- dre Erwägung neuer DereinLarunaen zur gemein samen Bekämpfung der anarchistische» Gefabr, und zwar hauptsächlich aus dem Wege präventiver Vorkehrungen an geregt wird. Ueber da« von dem Meinungsaustausche, der gegenwärtig zwischen den Mächten hierüber im Zuge ist, zu erwartende Ergebniß glaubt man in diplomatischen Kieisen, obgleich an der grundsätzlichen Bereitwilligkeit aller Regierungen, an dem Schutze der bestehenden Ord nung gegenüber den Feinde» der gesammten meuschlickeo Gemeinschaft miizuwirken, nickt zu zweifeln sei und von mehreren Seiten di« Einladung Rußland- und Deutsch land- schon mit beifälliger Zustimmung erwidert worden ist, vorläufig vor weitgehenden Hoffnungen warnen zu sollen. Zunächst sei das Moment bervorzubeben, daß seit der Ermordung deS Präsidenten Carnot die gegenseitige Unter stützung der Staaten binsicktlich der unablässigen Ueber- wackung der anarchistischen Bewegung und die vertrauliche Aufklärung über alle wahrnebmbaren Vorgänge sich in immer größerem Umfange entwickelt hat, so daß daS Maß und die Sorgfalt der administrativen Vorkehrungen in dieser Richtung kaum noch beträchtliche Steigeruug erfahren könnten. WaS die legislative Vor sorge zur Bekämpfung de« Anarchismus betrifft, seien keine Anzeichen dafür wahrzunedmen, daß die Schwierigkeiten, die eioer Verschärfung der Gesetzgebung bezüglich Ver brechen der bezeichneten Art in verschiedene» Staaten bisver eutgegenstanden, in der Zwischenzeit sich verringert HL'teu. ES würde sich in erster Linie um eine unzweideutige Umschreibung deS Begriffs „ a narch i stisch es Berd recken", da« beißt um die Entscheidung der Frage handeln, ob bloS Tdalen dieser Art, beziebungSweise Vorbereitungen zu denfelbeu, oder auch daS Bekenntniß zu anarchisti schen Tendenzen und die propagandistische Tbätigkeit sm diese Lehre als Verdrecken der bezeichneten Kategorie zu be trachten und zu ahnden seien. Der Gedanke, die Geietz- grbuug der verschiedenen Länder mit neuen Bestimmungen gegenüber dem Anarchismus au zustatten und vollständige Gleichartigkeit der betreffenden Festnellungen zwilchen allen Siaaten zu erzielen, bat seit dem Beginne der Bemübungen zur Herbeijübrung eine« engeren Zusammenschlusses der Staaten gegenüber der anarchistischen Bewegung kaum irgendwelche praktische Fortschritte gemacht. Im Hin blick auf diese Erfahrung, sowie auf den Umstand, daß bei denjenigen Staate», die von dem Treiben der Anarchisten bisher »ur geringe oder gar keine Belästigungen peinlicher Art erlitten haben, der Eifer zum gemeinsamen Kampfe gegen diesen Feind minder lebhaft »st, al« anderwärts, wäre eS, wie man beton«, zumindest übereilt, von der jetzt in Fluß ge- brachten internationalen Erörterung sich den Erfolg zu ver- spiecheo, daß der Standpunkt, nach welchem auch die Kund gebungen de« „theoretischen" Anarchismus als Verbrechen zu behandeln feien, allgemeine Anerkennung finden werte." Der Hemmschuh ist nach wie vor England, das den Anarchisten Asyle gewährt und damit sich Schonung zu «»kauten wähnt. Diese Enttäuschung dürste aber England edeusowcnig wie den Vereinigten Staaten erspart bleiben.
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