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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010726014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901072601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901072601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-26
- Monat1901-07
- Jahr1901
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3. MU W LeijWa TzgMit! mi> NWM Nr. M, MiU A. W Ml. (MM-AMck.) Vergnügllugen. — AuS dem Bureau »es StaSt-ThealcvS. Im Neuen Theater geht beute die Operette „Die Puppe" in Ccene, für morgen ist die Operette „Die Landstreicher" angesetzt. — Am Sonntag wird im Neuen Theater die Operette „Der Damen schneider" gegeben, tm Alten Theater Benedix' Lustspiel „Die zärtlichen Verwandten" und der Einacter „Der sechste Sinn". — DaS derzeitige ganz vortreffliche Specialitäten-Ensemble des Krystall-Palaft-TheaterS scheidet mit Schluß dieses Monats von hier. ES lohnt sich daher ein Besuch der noch wenigen Vorstellungen ganz besonders. — Im Batteuberg-Thcatcr hat beute ein bewährtes Mitglied des Ensembles Meta Hermenett Benefiz. Die Dame tritt in dem Julius Meißner'schen Schauspiel „Schuld und Sühne" oder „Die Bettlerin" auf und spielt die Gattin des Eisenhammerbesitzers Berger, Margarethe. Das Stück spielt in unserem engeren Vater, land und dürfte zum Benefizabend der Dame besonderem Interesse begegnen. — Im Albcrttheater findet heute das Benefize für Fräulein Gertrud Korn statt, eine Darstellerin, die in mehreren Rollen, besonders als Clotilde in „Fernande", als Clara in „Maria Magda lena", als Weib des Claudius Proben ihres dramatischen Könnens abgelegt hat, welche ihrem Talent die vollen Sympathien des PublicumS verschafft haben. Sie wird am Freitag Shakespeare's „Bezähmte Mderspänstige" spielen und man wird mit Recht von ihr eine temperamentvolle Darstellung der Rolle erwarten dürfen. — Bei Bonorand findet heute Abend Wiener Garten-Concert der l. Wiener Künstler-Capelle unter Leitung des Herrn H. Herrlinger statt. Genannte Capelle concertirt hier nur noch einige Tage. — Leipziger Palmengarteu. Nachdem die Capelle des Badischen lürib-Brenadier-Regiments unter Leitung des genialen königlichen MusikdirectorS Herrn Boettge durch ihr« bisherigen Concerte einen geradezu beispiellosen Erfolg erzielt hat, giebt die selbe heute Freitag einen humoristischen Abend mit ebenso inter essanten, als belustigendem Programm. Morgen Sonnabend und Sonntag Abend enthält das Abendprogramm wieder historische Musik. — Auf die heutige Anzeige der „Drei Lilien" sei hiermit hingewiesen. — Im Hotel Schloß Drachenfels in Gohlis wird heute Abend 8 Uhr großes Günther Codlrnz-Concert abgehalten. Ein vornehmes Programm gelangt durch das Künstler-Orchester zur Ausführung. — Im Sommer-Theater „Drei Linden" gelangt heute zum ersten Male „Mutterjegen", Schauspiel mit Gesang in ü Acten von Lemoine, zur Ausführung; morgen Sonnabend geht zum fünften Male die beliebte Posse „Robert und Bertram" in Scene. Ehre, von Herrn Geh. Schulrath Or. Kühn, dem neuen Decernrntrn des gesammten vaterländischen Volksschulwcsens, empfangen zu werden. Die Vertreter des Sächsischen Lehver- vereins sprachen dabei di« Glückwünsche der sächsischen Volls- schullehrerschaft aus und gaben dabei der Freude Ausdruck, daß das Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts wiederum einen Mann an die Spitze des vaterländischen Volks schulwesens gestellt hat, der sein ganzes Leben der Volksschule gewidmet hat. Herr Geh. Schulrath vr. Kühn, sichtlich erfreut über die Begrüßung durch die Vertreter der sächsischen Volks- schullehrrrschaft, sprach für dieses Zeichen des Vertrauens bei Uebernahme seiner hohen und veranttvortungsrcichen Stellung seinen Dank aus. In seiner weiteren Aussprache gab er der festen Hoffnung Ausdruck, daß die vaterländische Volksschule wie in der Vergangenheit, so auch in der Zukunft, sich in aussteigen der Linie bewegen werd« und betonte, seine ganze Person für eine weiter« gesunde Entwickelung und Ausgestaltung der Volksschule und für die Förderung der Interessen aller derer, di« an derselben arbeitsn, einzusetzen. — Die Verlustliste Nr. 16 verzeichnet an Verwundeten von früheren Angehörigen sächsisch«! Regimenter: Im Gefecht an d«r Großen Mauer zwischen Heishan-Kuan und Ku-kuan (bei Niang-se-kuan) am 23. April 1901 der Reiter in der 1. Escadron des Ostasiatischen Reit«r-Regim«nis Johannes Klau sch aus Frankfurt a. O., St. Frankfurt a. O., früher sächsisches Garde- Reiter-Regiment, 1. Escadron, leicht verletzt, Quetschung des linken Fußes durch Sturz mit dem Pferd. Außerdem wird ge meldet, daß ein geborener Sachs«, der jetzt dem 3. Ostastatischen Infanterie-Regiment der Besatzungsbvigade angehört, Sergeant (Zahlmeister-Aspirant) Otto Beierl«in aus Schmiedefeld, Amtshauptmannschaft Pirna, früher beim 6. Ostasiatifchen Jn- fanterie-Negiment, Stab des 2. Bataillons, vorher beim 5. baye rischen Feld-Artillerie-Regiment, 2. reitende Batterie, T., er trunken ist. Königreich Sachse«. Di« vorliegend« Nummer euthLlt aa ander« Stell« »och folgende u»ter diese Rubrik fallend« Eoaderarttkel: Entscheidung«» des Reichsgericht-. — Gerichtsverhandlungen (Königliche- Landgericht Leipzig). — Zoologischer Garten. — Ferienreisrn von Kindern un bemittelter Eltern. — Das Eiseabaha-lveschwerdebuch. üL Leipzig, 28. Juli. Seine Exrellenz der eommandirend« General deL XIX. (2. königl. sLchs.) Armeecorps, General der Infanterie von Treitschke, begiebt stch heute, 6 Uhr 40 Mimiken Nachmittags, kn Begleitung des Ehest des General stabes, Oberstleutnant Wermuth, und des Adjutanten im General-Commando, Major von der Decken, nach Riesa, um am Freitag, den 26. dieses Monats, der Besichtigung des 134. Regi ments auf d«m Truppenübungsplätze Zeithain beizuwohnrn. * Leipzig, 25. Juli. In das zu bildende Schieds gericht in ärztlichen Angelegenheiten bei der Leipziger Ortskrankenkasse wurden vom Aerztlichen Bezirksverein Leipzig-Stadt die Herren SanitätSrath vr. Heinze und vr. Hacker gewählt. Vom ärztlichen Bezirksverein Leipzig-Land stehen die Wahlen noch aus. Die Orts krankenkasse, die je zwei Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in das Schiedsgericht entsendet, wird die Wahlen dazu voraussichtlich in nächster Woche vornehmen. — Im An schluß hieran mögen noch die Namen der ordentlichen Mitglieder der ärztlichen Dertrauenscommtssion und deren Stellvertreter bekannt Hieben sein. Als ordentliche Mit glieder wurden gewählt die Herren vr. Hofmann in Möckern, vr. Mackenthun in Leipzig, vr. Lhtmann in L.-Neustadt, vr. Kind in Leipzig, vr. Kormann in Leipzig, vr. Hartmann in L.-Connewitz, vr. Mejer in L.-Bolkmarsdors und vr. Streffer in Leipzig; als stell vertretende Mitglieder wurden gewählt die Herren vr. Abel in Leipzig, vr. Leupold in L.-Eutritzsch, vr. Köhler in L.-Neustadt und vr. Donalies in Leipzig. — In der ersten Sitzung der Dertrauenscommission wurden, wie bereits früher mitgetheilt, die Herren vr. Streff er als Vorsitzender der Vertrauenscommission, Vr. Thimann als sein Stellvertreter gewählt. —r. Leipzig, 25. Juli. Anläßlich der in Dresden vom 28. Juli bi» 4. August stattfindenden Vogelwiese wird die sächsische Staatsbahnverwaltung am Sonntag, den 4. August, einen Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von hier nach Dresden in Verkehr setzen lassen. Die Abfahrt erfolgt vom hiesigen Dresdner Bahnhofe früh 4 Uhr 30 Min., von Borsdorf 4 Uhr 47 Min. und von Wurzen 5 Uhr 11 Min., die Ankunft findet in Dresden«N. 7 Uhr 23 Min., in Dresden, Wettiner Straße, 7 Uhr 30 Min. und in Dresden, Hauptbahnhof, 7 Uhr 37 Min. statt. Zur Ausgabe kommen bn diesem Sonderzuge Fahr karten mit ein-, zwei- und zehntägiger Geltungsdauer. Die selben kosten, gleichviel ob hier, in Borsdorf oder Wurzen ent nommen, mit ein- oder zweitägiger Giltigkeit 4,50 in zweiter und 3 in dritter Elaste, mit zehntägiger Giltigkeit 7,50 -kk in zweiter und 5 in dritter Classe. Auf die ein tägigen Fahrkarten hat die Rückfahrt mit dem Sonderzuge zu erfolgen, der Abends 10 Uhr 50 Min. von Dresden, Haupt bahnhof, 10 Uhr 55 Min. von Dresden, Wettiner Straße, und 11 Uhr 5 Min. von Dresden-N. abgeht und Nachts 1 Uhr 7 Min. in Wurzen, 1 Uhr 29 Min. in Borsdorf und 1 Uhr 45 Min. auf hiesigem Dresdner Bahnhofe eintreffen wird. Die zweitägigen Fahrkarten gelten zur Rückfahrt am 5. August, die zehntägigen zur Rückfahrt bis mit 13. August mit allen fahrplanmäßigen Personenzügen, gegen Lösung von Zuschlags karten auch bei Schnellzützen. Hcrvorzuheben ist noch, daß auf zweitägigen Karten die Rückfahrt noch mit dem Abends 10 Uhr 14 Mm. von Dresden, Hauptbahnhof, abgehenhen und Nachts 12 Uhr 33 Min. hier rintreffenden beschleunigten Personenzuae stattfinden kann; die Giltigkeit der zehntägigen Karten erlischt dagegen schon mit Mitternacht des letzten Geltungstages. Fahrt unterbrechung ist auf eintägige Karten ausgeschlossen, auf ,wei- und zehntägige Karten aber auf der Rückfahrt auf beliebiger Station einmal gegen Bestätigung gestattet. Freigepäck wird nicht gewährt. * Leipzig,' 25. Juli. In einer jüngst erschienenen mini steriellen Verordnung wird u. A. ausaeführt, daß die bisher im Königreiche Sachsen für die Vertilgung der Reblaus aufgewendeten Kosten in keinem B«rhältniß zu dem Werthe des Weinbaues stehen, zumal da trotz der strengen Pufsichtsführung und sorgfältigen Vertilgung der entdeckten Reblausherde ein weiteres Umsichgreifen der Insertion nicht zu verhindern ge wesen und somit eine vollständige Vertilgung der ReblauS in Sachsen als aussichtslos zu bezeichnen ist. Mit Rücksicht darauf hatte das Ministerium des Innern bei dem Herrn Reichskanzler beantragt, daß sür das Gebiet des Königreichs Sachsen di« Ein stellung de» bisherigen AusrottungSvrrfahrenS ausgesprochen werden möge und an dessen Stelle mit Hilst der sogenannten CulturalverfahrenS die aufgefundenen Rebläuse ab- getödtet werden, ohne dabei die Weinstöcke in ihrer Lebens- und ErkraqSfähigkeit zu beeinträchtigen. Diesem Anträge ist ent sprochen worden und das Ministerium hat die KreiShauptmann- schaften angewiesen, daß all« Maßnahmen getroffen werden, um daS preiszugebende Gebiet sicher gegen diejenigen Weinbaugebiete abzusperren, in denen do» AuSrottungSverfahren fortgesetzt werden soll. — Aus dem Diakonissenhaus« Leipzig-Lin den au erfahren wir: Nachdem zuerst erfreulicher Weis« ein« hirstge Dam« al» Dankopfer dafür, daß sie bei dem Zusammen bruche der Leipziger Bank nicht betheiligt ist, dem Diakonissen hause 600 -ckk zugewendet hatte, Hot soeben ein Herr, welcher un genannt bleiben will, angeretzt durch jenes Geschenk und auS gleichem Grund«, dem Diakomssenhause 300 v-t überwiesen, und zwar soll daS Geld der bei dem Krankenhause des Diakonissen hause» bestehenden HilfSoaffe für bedürftige Krank« zuflirßen. Hoffentlich findet da» Beispiel beider gütigen Geber Nachahmung, so daß da» Böse Gute» wirken muß. DaS DialonissenhauS wird eS rn seinen Einnahmen sehr fühlen, daß ein« große Anzahl wohl habender Personen an ihrem Vermögen starke Einbuße erlitten haben. ES sind leider bereit» einige Jahresbeiträge zurückgezogen worden. Und doch bedarf daS DialonissenhauS besonder» der Hilfe, da mit dem stetig wachseniden Krankenbestand di« Ausgaben immer m«hr wachsen. Denn wie jedes Krankenhaus, so bedarf auch daS deS DiakomssonhauseS eine» bedeutenden Zuschuss«», der in Leipzig besonders hoch ist, da di« Ortskrankenkasse, die Dienst- botenkrankencafse und die Armencaffe für dst im Kranstnhause verpflegten Kranken nur täglich 1,50 -kl zahlen, während die Kosten für jede« Kranken täglich auf mindesten» 3 anzu- schlagen find. Und die Mitglieder dieser Lassen bilden den größten Thril sämmtsicher Kranken. Außerdem ist e» vielen Arbeitern jetzt nicht möglich, die Berpflegkosten für ihr« An gehörigen zu zahlen, da in mehreren Fabriken die Arbeitszeit verkürzt kfi, so daß di« Arbeiter weniger verdienen. ES ist de» halb besonder» erfreulich, wenn die bet dem Diakoniffenhaus« «bildest Hilftcasst für bedürftige Krank Zuschüsse erhält, da die Erträgnisse der Freibetstn-Stiftungen bei Weitem nicht au»- reichen, um dm vstlfachen Ansprüchen zu genügen. — Die neu« Barocke für klinische Männer ist im Rohbau vollendet, sie wird voraussichtlich Mitte Oktober dem Betrieb« Vergeben werden kbnnen. Di« Zahl der Schwestern de« Diakonisseichause» beträgt jetzt 102. — EH sek nochmal» «ns da» k der Kuustonstalt von Gieteck« -t Devtteut brraesielli« neu« Letpata«, Gtadtwap»«« aufmerksam gemocht. Dies«- Sappe«, ein in Buntdruck heraestellte« Kunstblatt, tat di« vildgeäße »au «Oxich und dst P-vstU^tz« do» «x4ü am. E» bildet ein« Zierde sür Btbliotbektziimn««. vnrrnu, Lomptost »der Wohnstube. D« drei» ist müßt,. Der Bertrstb ist »o» Rath der — Am kommenden Sonntag, Abmd» HS Uhr, wird Herr Paul Trink» itbm feinen Aufenthalt in «hin, tm Lh r i ft - sich,« tz-s-s« lustst-« «tu»»,, S»han«t»platz tz noch ca. 1700 Arbeiter mehr beschäftigt). Es sind 3 Thalsperren geplant und zwar: 1) Der Hauptstauweiher im Göltzschthale unterhalb Grünbach mit 750 000 obrrr Inhalt, 2) Ausbau des Rißgrabens oberhalb der Rißbrücke mit 30 000 odiu bei theil- weiser Erhöhung der Ufermauern, und 3) Teichanlage zwischen dem Bahnwärterhaus und am sogenannten Löffelbach, circa 170 000 odm Wasser fassend, zusammen 950 000 odm. Die Gesammtkosten dieser 3 Stauweiher belaufen sich nach ober flächlicher Berechnung auf 450 000 vk( Diese Stauweiher könnten tätzlich 11080 odru oder 128 Liter Wasser in der Secunde (ber 300 Arbeitstagen und täglich 24stündigem Betriebe) abgeben. Der materielle Vortheil dieser Anlage wird durch Ziffern dargelegt. Auch die Abgabe von Wasser aus den Thalsperren an Gemeinden zu Genußzwecken ist besonders hervorzuheben, da das gesperrte Wasser rein und nicht vorher seinen Lauf durch Ortschaften nimmt. Der Cubikmeter ge sperrtes Wasser würde sich auf rund 48,4 H belaufen. — Nach der Berichterstattung des Herrn Siegel hielt Herr Amtshaupt mann Berger-Auerbach einen Vortrag über die Wasserverhält nisse der Göltzsch und der Mulde, während Herr Geh. Hofrath Opitz-Treuen in sachverständiger Weise a. über die Frage der Enteignung aus Anlaß der Errichtung von Thalsperren und b. über die Aenderung der Organisation des Göltzschvereins aus demselben Anlaß referirte. Ueber diese Ausführungen selbst wollen wir im Hinblick auf die noch im Gange befindlichen Vorarbeiten, zu deren weiteren Erleditzung dem Vorsitzenden 1000 aus Vereinsmitteln zur Verfügung gestellt wurden, hier nicht näher eingehen. '* JohanngeorgenstaSt, 24. Juli. Die hiesige Stadtver waltung will Einwohnern Land zu kleinen Ziergärten in der Größe von 100 bis 150 Quadratmetern pachtweise abgeben. Die Einrichtung der sogenannten Schrebergärten soll also auch ins obere Erzgebirge verpflanzt werden. f Planen t. B., 25. Juli. Der Kostenaufwand für die projectirten Thalsperren im Muldengebiete be laufen sich mit den vamit zusammenhängenden Flußregulirungen auf 35 bis 40 Millionen Mark, werden vom Staate aber nur zum kleinsten Thrile getragen, sondern zum weitaus größten Theile von den Interessenten und Allen, welche von den Thal sperren und den Flußregulirungen Nutzen haben. Die vierzig Millionen werden nicht auf einmal gebraucht, sondern es ist dies auf eine lange Reihe von Jahren gedacht. Begonnen wird mit dem Bau im oberen Muldengebiet, also im Vogtlande. Di« Vor arbeiten sind schon in Angriff genommen worden. r. Riesa, 25. Juli. In der Zeit vom 29. Juli bis mit 3. August hält das hiesig« 2. Pionierbataillon Nr. 32 auf der Elbstrecke Untere Elbhäuser-Gohli» und vom 5. bis mit 8. August auf der Strecke Mrrschwitz-Promnitz größere Hebungen im Brückenschlägen ab. — Das in Zwickau in Garnison stehend« Infanterie-Regiment Nr. 133 ist am 24. d. M. auf dem Truppenübungsplätze Zeithain eingetroffen. — Meitze», 24. Juli. Mit seinen Bemühungen zur Hebung des Fremdenverkehrs scheint der hiesige Ge werbeverein schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Im hiesigen Amtsblatt läßt sich ein Ausschussmitglied des ge nannten Vereines wie folgt vernehmen: „Kürzlich kam ein Hand werkerverein aus N. noch Meißen und erbat sich vorher vom hiesigen Gewerbeverein, daß er empfangen werde. Dies wurde auch in üblicher Weise ausgefllhrt und die Führung begann. Wo aber die Leute hinkamen, überall waren sie nicht zufrieden, und selbst das Eintrittsgeld in die Albrechtsburg und die könig liche Porzellanmanufactur war ihnen zu thcuer. Schließlich trank die Gesellschaft in einem hiesigen Gartenrestaurant gemeinschaft lich Kaffee und erhielt denselben auch so billig berechnet, daß etwa zwei Tassen 18 bis 19 H kosteten. Um nun recht nobel zu sein, gab der Cassirer den beiden Bedienungen ein gemeinschaftliches Trinkgeld von 50 H! Ansichtskarten hätte der Vorstand gleich in größerer Menge eingekauft und gab diese nun an die Mitglieder ab. Der erzielt« Gewinn sollt« mit zur Dcckung der Spesen ver wendet werden! Schließlich sprach d«r Vorstand ganz offen aus, daß der Verein mit den Anordnungen des Meißener Gewerbe vereins nicht zufrieden sei und sich daher nicht wieder an den selben wenden werde." — Dresden, 25. Juli. Die Frau Erbgroßherzogin von Sachsen-Wrimar-Eisenach ist gestern Nach mittag nach mehrtägigem Besuche bei den Majestäten von Pillnitz wieder abgereist. Im Allerhöchsten Auftrage gaben Frau Obec- hofmeisterin v. Pflugk und Kammerherr Freiherr v. Spörcken dem hohen Besuche von Pillnitz aus nach dem hiesigen Haupt- bahnhvfe das Geleite. — In den gestrigen Abendstunden unter nahm der König eine Pürschfahrt auf Söbrigener Revier. — Die Königin weilte heute Mittag einige Zeit in Villa Streh len. — Der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich August, welch«, wie bekannt, seit einigen Wochen mit den prinzlichen Kindern im königlichen Jagdschlösse Rehefrld weilen, erfreuen sich daselbst des besten Wohlseins und unternehmen täglich grössere und kleinere Ausflüge in die Umgebung, so z. B. in den nächsten Tagen nach Teplitz. — Der König hat dem vortragenden Rath im Justizministerium Geheimen Justizrath vr. Karl Heinrich Börner den Titel Geheimer Rath mit dem Range eines Ministerialdirectors verliehen. K Dresden, 25. Juli. Der Fürst Ferdinand von Bulgarien traf in der Nacht zum Donnerstag 3 Uhr 40 Min., aus Schlesien kommend, auf dem Altstädter Haupt bahnhofe ein und setzte nach kurzem Aufenthalte seine Reise nach Bayreuth fort. — Gegen die Thalsperren im Weißeritzgebiete haben sich eine Anzahl von Inter essenten des Plauenschen Grundes erklärt. Sie haben an die königliche Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt einen Protest gegen die Ausführung der geplanten Thalsperren eingereicht. Sie verlangen bei etoaigen Damm brüchen für entstehende Schäden vollen Ersatz, ebenso soll der Staat eine Garantie hierfür übernehmen. In dem Protest wird hervorgehoben, daß das Gelände unterhalb der geplanten Sperren nicht flach sei, sondern Thäler aufweise, in die da» Wasser bei einem Dammbruche zusammengedrängt werden und so verheerend wirken würde. Bemerkt sei hierzu, dass die Thalsperren im Weißeritzgebiete nicht vom Staate, sondern von einer zu diesem Zwecke noch zu bildenden Genossenschaft erbaut werden sollen. Der Staat hat zunächst nur die Vorarbeiten hierfür durch seine Organe ausführen lassen. Selbstverständlich würde das königliche Ministerium des Innern seine Genehmi gung auch nur zur Ausführung eines absolut sicheren und festen Baues ertheilen, der geeignet ist, jede Gefahr zu beseitigen. Daß aber die sächsische Stäatsregierung irgend welche Garantien für ein privates Bauwerk übernebmen soll, daS dürfte wohl vollständig ausgeschlossen sein. — Der Generalstreik der Glasarbeiter in der Siemens'schen Fabrik wird nächsten Freitag Nachmittag bezw. Sonnabend früh seinen Anfang nehmen, da alle Einigungsversuche gescheitert sind. Von der gesammten. 1300 Mann betragenden Arbeiterschaft haben nur etwa 200 ihre Kündigung nicht eingereicht, so daß gegen 1100 Mann in den AuSstand emtreten werden. Es wird gegenwärtig in 30 deutschen Glasfabriken gestreikt. Die Haupt forderung der Streikenden besteht bekanntlich in einer Lobn- aufbesserung. — Da- königliche Finanzministe rium dementirt heute die Nachricht verschiedener Zeitungen, wonach die sächsische StaatSregierung in der Nähe von Kaditz an der Elbe «in größere» Terrain für zwei Millionen Mark anoekauft haben soll. Auch der Rath zu Dre-den (Herr Oberbürgermeister Beutler) hat erklärt, daß die Stadt Dresden, der man einen solchen Kauf ebenfalls zugeschrieben habe, nicht daran denke, Land in Kaditz zu kaufen. — Die Niederlößnitzer Gemeinden haben die Absicht, da» von den Kummer'schen Elek- tricitätSwrrken erbaute elektrisch« Werk in der Lößnitz zu übernehmen, doch ist beschlossen worden, vorher noch einen Rentabilitatlbrricht resp. -Beweis «inzufordern. Man hofft, daß mit der Uebernahme de» Werte- auch eine Vereinigung der drei Niederlößnitzer Senprinden zu Stand« kommt. * Presse«, 25. Juli. Der aeschäft»führende Aus schuß de» Gächsisch-n ü«hr«rvir,in» hat»« di« wieder einen Vortrag halten. DaS Thema desselben lautet: „Eine Kriegsfahrt nach China au» Menschenliebe". Der Ein tritt dazu ist frei, und es ist Jedermann herzlichst eingeladen. — Der Schreberverein Leipzia-Lindenau eröffnete am Sonntag, den 21. Juli seine dieSiährige Milch- colonic unter Leitung des Herrn Lehrer Mauersberger. Es anden circa 3M arme kränkliche Schulkinder Aufnahme, die von >en Herren Direktoren und Lehrern der 3 Bezirksschulen vorge- chlagen und durch Herrn vr. rueck. Kleinknecht nochmals auf ihre Bedürftigkeit hin untersucht worden waren. Jedes Kind erhält pro Tag 1 Liter Milch, sowie 2 Brödchen. Die Kosten werden zum größten Theile von gesammelten milden Gaben bestritten, und der Milchcolonieausschuß verfehlt nicht, den hoch herzigen Spendern auch an dieser Stelle den wärmsten Dank auszusprechen. Die Milch gelangt früh ^8 Uhr und Nach mittags 5 Uhr zur Vertheilung. An schönen Tagen werden nach der Vertheilung Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung unternommen. Zur Führung, sowie auch zur Bedienung sind einige hilfsbereite Damen und Herren noch gewonnen worden. — Im Anzeigentheil der heutigen Nummer macht der VereinfürArbeitsnachweis in Leipzig noch besonders auf die neueröffnete Abtheilung für Arbeite rinnen und weiblicheDien st boten aufmerksam. Wir verweisen alle Interessenten auf die betreffende Anzeige. * Leipzig, 25. Juli. Dom Rathe der Stadt Leipzig sind m Monat Juni 1901 nachverzeichnete Strafver- iigungen wegen folgender Uebertretungen erlassen worden: Vorschriftswidriges Fahren mit bespannten Fuhrwerken: 35. Stehenlassen bespannter Fuhrwerke auf den Straßen ohne Auf sicht und ohne die vorschriftsmässigen Vorsichtmaßregeln: 21. Ungenügende Befestigung der Ladung auf Fuhrwerken: 2. Feh lende Beleuchtung der Fuhrwerke und Fahrräder während des Fahren- aus der Straße bei Dunkelheit: 10. Fehlende oder vor- schriftswidrrge Bezeichnung der Fuhrwerke: 16. Unbefugtes Befahren und Begehen der Trottoirs, Fußwege u. s. w.: 19. Vorschriftswidriges Fahren mit Handwagen u. s. w. 4. Ord nungswidriges Aussteller! von Wagen, Karren, Kisten und der gleichen auf den Straßen, und andere Hemmungen deS Ver kehr»: 9. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften für den Straßenhandel: 26. Straßenverunreinigung: 21. Unterlassene Reinigung u. s. w. der Straßen: 4. Uebertretung der zum Schutze der Promenaden, Waldungen u. s. w. bestehenden Vor schriften: 22. Mangelhafte oder fehlende Beleuchtung der Treppen und Höfe in bewohnten Gebäuden: 23. Unterlassene Einlegung von Pfosten in die Tagerinne beim Fahren über die Bordkante: 6. Vorschriftswidriges Fahren mit Fahrrädern: 11. Uebertretung der Marktordnung: 21. Uebertretung des Aich- resehes: 10 . Unterlassene Absperrung oder Beleuchtung von uufgrabungen, Bauplanken u. s. w.: 1 Verbotene Ablagerung von Schutt u. s. w.: 2. Feilhalten unterwichtiger Butter: 3. Umherlaufenlassen von Hunden ohne Maulkorb oder ohne Steuerzeichen, sowie unterlassene Anmeldung junger Hunde: 59. Uebertretung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe: 3. Uebertretung der Strafbestimmungen des Kranken-, Jn- validitäts- und Altersversickerungsgesetzes: 65. Ueberschreitung der Musikerlaubniß: 45. Abhalten von Musik ohne Erlaubnitz: 13. Vergehen gegen das Schankregulativ: 2. Abhaltung von Schaustellungen ohne Erlaubniss: 7. Uebertretung des Regula tivs über den Milchverkauf: 23. Verkauf verfälschter Eßwaaren: 27. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen des Orts gesetzes vom 5. Mai 1900 (Fleischbeschau betr.): 16. Zuwider handlung gegen die Bestimmungen der Vieh- und Schlachthofs ordnung: 4. Zuwiderhandlung gegen die Bestimmungen der Friedhofs- und Begräbnißordnung: 2. Uebertretung des Düngerexportregulativs: 12. Unterlassene Gewerbeanmeldung: 15. Beschäftigung von Arbeitern unter 21 Jahren ohne Arbeits buch: 14. Andere Uebertretungen: 15. Ausserdem wurden durch die Rathswache wegen verschiedener Uebertretungen 40 directe Abstrafungen zu je 1 xki vorgenommen. */« Gestern sind wiederum Ansichtspostkarten, die den Bankkrach behandeln, von den Verkaufsstellen polizeilich eingezogen worden. 17 Auf dem Augustusplatze wurde gestern während des Pferdemusterungsgeschäftes der 34jährige Droschkenkutscher W. bei Vorführung seines Pferdes von diesem gegen den Unterleib geschlagen und nicht ungefährlich verletzt, so daß er in der nahen Sanitätswache verbunden und alsdann nach dem Stadt krankenhause übergeführt werden musste. vr. Zwönitz, 25. Juli. Das Gewitter vom 23. dieses Monats ist nicht nur hier, sondern auch in näherer und weiterer Umgebung ausserordentlich heftig aufgetreten und hat mehrfachen Schaden angerichtet. In Ehrenfriedersdorf schlug der Blitz in einen Neubau von Otto Heeg und in das anstossende Haus des Stadtraths Louis Heeg, außerdem noch in eine Telephonleitung in der Annaberger Straße. — Auch in Thum hat man seit Pfingsten 1882 kein solches Gewitter beobachtet wie das vom 23. dieses Monats. Der Blitz fuhr in verschiedene Bäume und zerstörte die Scheune des Gutsbesitzers Groß. Auch die hoffnungsreichen Fluren haben mehr oder weniger vom Hagelschlage zu leiden gehabt. * Zvickan, 25. Juli. Zweihundert Jahre erfüllen sich in diesem Monat, daß hier sich der erste Strumpfwirker Adam Borklitzsch niedergelassen hat. In der letzten, unter Vorsitz des Kreishauptmanns vr. Forker-Schubauer hier abaehültenen Sitzung des Kreisausschusses, an welcher 10 Mitglieder und 6 Räthe theilnahmen, wurden 21 Be- rathungSgegenstände erledigt. Sie betrafen meist Anlagen reklamationen. Der Stadtgemeinde Lengenfeld wurde Erlaubniß ertheilt zur Aufnahme einer Anleihe zwecks E r - richtung, einer Wasserleitung. — Bei einem Ge wittersturm zerriß im Vorort Schedewitz die Telephon- leitung, fiel auf die oberirdische Leitung der Straßenbahn und erzeugte eine starke elektrische Entladung. Ein Pferd, das von den Drähten berührt wurde, konnte nur schwer gerettet werden. — Das Hochwasser der Mulde erreichte gestern Nachmittag 4 Uhr hier mit 160 Centimeter über Null den höchsten Wasserstand; dann trat Stillstand, später langsames Fallen de» Wasser» ein. Heute Morgen steht der Pegel auf 70 C«ntimeter über Null. Die Niederungen waren gestern hier wie in den Orten oberhalb und unterhalb Zwickau» iiberfluthct. Die Militär-Badeanstalt mußte zum Theil abgebrochen werden. Die tosend« Fluth riß Zäune, Sträucher u. s. w. mit fort. Der Hochwasser-Nachrichtendienst ab Zwickau bis nach Grimma, Altenburg u. s. w. begann gestern Vormittag. DaS Wachsen de» Hochwasser» war ganz rapid. E» betrug von gestern früh 6 Uhr bis Mittags 12 Uhr 70 Centimeter, bis Nachmittag» 4 Uhr 110 Centimeter. U Falkenftein, 24. Juli. Bei dem heute früh in der dritten Stunde in Hintergrünbach niederaegangenen Wolken bruch, worüber wir bereit» telegraphisch berichtet haben, ist da» Wasser so plötzlich und mit solcher Gewalt gekommen, daß die Umzäunung an der Siegel'schen Holzschleiferei mit fort genommen und die Parterrelocalitäten der Fabrik mit den Maschinen und Lolzstoffvorrathen unter Wasser gesetzt wurden. Der Betrieb mußte heute ruhen. DaS Wasser kam vom Berge in Hinterarünbach herab und nahm Alle» mit sich fort, wa» m den Weg kam. Der Werkführer obiger Fabrik konnte nicht durch die Hauäthür, sondern mußte au» dem Fenster springen, um in» Frei« zu gelangen. Dir Göltzsch schwoll zusehend» an. Auch inPovpengrün hat dal große Wasser vielen Schaden namentlich auf den Fluren angerichtet. tt Kalkenstetn, 24. Juli. In der gestern Nachmittag im Gasthause zu Muldenbera abaehaltenen außerordentlichen Generalversammlung de» BöltzschvereinS erstattete zu nächst der Vorsitzende diese» Verein», Fabrikbesitzer Ernst Siegel- Falkenstrin einen eingehenden Bericht über die projectirten Thalsperren tm Gebiete der Weißen Göltzsch, deren Vor theile für di« Triebwerke und der anliegenden Gemeinden (für letztere namentlich auch in sanitärer Beziehung), ferner über die rvent. Baukosten dieser Stauwether. Ar» dem sehr interessanten längeren Bericht« ist zu entnehmen, daß an dem ca. 40 irr» langen Flußbett« der Göltzsch 60 Bttrieb« liegen, welch« 4060 tzleüwkiiftt beschäftigen (bei lebhaftem Geschäftsgang werden Volkmarsdorf. -rachdnia vkrtote«. (Schluß auS Nr. 368.) Die Entwickelung von Volkmarsdorf nahm in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einen ruhigen Ver lauf, 1834 zählt« es 1512 Einwohner; es war fast noch einmal so groß wie Reudnitz, das zu diesem Zeitpunkte 8M Einwohner zählte. Im Jahre 1862 ward durch den Grafen von Kleist der östlich« Theil von Volkmarsdorf der Bebauung erschlossen. Trotz der billigen Bauplatzpreise ging es mit der Bebauung nur lang sam vorwärts; die Platzpreise schwankten zwischen 7s^ bis 15 Neugroschen pro Qiradratelle. Ein mächtiger Marktplatz, der für spätere Zeit auch als Kirchbauplatz dienen sollte, ward vor gesehen. Die von Süden nach Norden führenden Straßen er hielten weibliche, die von West nach Ost laufenden Straßen männ liche Namen. Es waren dies die Louisen-, Elisabeth-, Natalien- und Jdastraße; die Julius-, Bogislaw-, Ewald-, Wilhelm- und Konradstrasse. Die unsicheren politischen Verhältnisse und die wenig günstigen Erwerbsverhältnisse vor 1866 brachten es mit sich, daß Mancher, der sich auf dem erschlossenen Areal rin Haus erbaut hatte, dieses bald wieder aufgeben mußte; auch nach 1866 ging es mit der Bebauung nur langsam vorwärts. Erst nachdem das Gesetz der Freizügigkeit am 1. November 1867 in Kraft getreten war, machte sich ein frischerer Zug bemerklich. Der Zudrang der Arbeiter nach den großen Städten nahm zu, und da in den Vororten di« Wohnungen billiger waren, so wurden diese gern von dem Zuzug« aufgesucht. Freilich befanden sich unter dem Zuzuge viele unsicher« Elemente, die den Hausbesitzern und der Gemeinde eine Last waren. In der Zeit von 1834 bis 1864 stieg die Einwohnerzahl von 1512 auf 2645. Einen merklichen Aufschwung nahm die Bebauung nach dem glücklichen Kriege 1870—71. Das Blühen aller Gewerbe zog immer größere Massen von Arbeitern an. In einem Zeitraum« von sieben Jabren verdoppelt« sich die Einwohnerzahl; denn sie betrug bei der Volkszählung am 1. December 1871: 5269. Die kommunalen Einrichtungen waren bei der geringen Steuerkraft der Bewohner noch primitiver Art, besonder» gab der schlecht« Zustand der Straßen und Fußwege häufig Anlaß zur Klage. Die fortgesetzten Beschwerden führten schließlich zu einem Abkommen mit dem Grafen von Kleist, dieser gab der Gemeinde Dolkmarsdorf 5500 Thaler, dafür über nahm dies« die Verpflichtung, di« Straßen zu beschleußen, her zustellen und dauernd in eigen« Unterhaltung zu nähmen. Mit dem Jahr« 1875 kam die Straßenherstellung zum Abschlüsse, gleichzeitig halt« man auch die Straßenbeleuchtung durch GaS- laternen eingefiihrt; die Besitzer waren nach Einführung der Ort-bauordrrunq im Jahr« 1875 zur Pflasterung der Fußwege angehalten worden. Diese Ordnung bildete einen gewichtigen Markstein in der Entwickelung DolkmarSdorfS. Bei der Zahlung l875 stellte sich di« Einwohnerzahl auf 8384. Bei der stetig wachsenden Bevölkerungsziffer machte sich auch da» Bedürfniß geltend, ein« bequem« Verbindung mit derStadtLeipzigzu erhalten; e» Ivar da mnächst an «ine Dampfstrofienbahn gedacht worden, di« durch da» Rabeth nach Neu chönekeld und Leipzig führen sollt«. Ueb«r diese» Projekt hielt im August 1879 ^nqeni«ur Payne einen Vortrag, doch zur Aus führung -am e» nubt. Eine nähere Verbindung mit v«r Stadt erhielt volkmarldorf nach dem Brande de» BergauteS; r» wurde di« Bergstraße angelegt, di« durch di« Neudmtzn KHlgärttn
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