Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190106036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-03
- Monat1901-06
- Jahr1901
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1901
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Riesaer W Tageblatt ««- A«r»r-rr MetlÄt M Aqchtt). .,.7^^.. Amtsötatt der KSckgl. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Hr ISS. Montag, 3. Juni 1901, AVendS. 54. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag ÄLeud» mit Aufnahme der Sonn, und Festtage. BierteljLhrltcher Bezuggprrt« bei Abholung t« der Expedttion lu Riesa 1 Marl SO Pf., durch unser» Träger frei in» Hau« 1 Marl SS Pf., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanfialteu I Marl «ü Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mart 7 Pf. Auch MonattabmmemE werd« angenomme». Anzeigen-Annahmr für dir Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag » Uhr ohne Gewähr. Druck «nd Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Veschäst«strlle: Dastanieustrab« SV. — Für di« Redaktion verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über das Vermögen de» Kaufmann» August Paul NSHle, ' - stüher in Riesa, jetzt in Dortmund, alleinigen Inhabers der Firma „Riesaer Grabstringeschäst Paul Rühle in Riesa", wird nach Abhaltung de» Schlußtermine» hierdurch aufgehoben. Riesa, den 3. Juni 1901. Königliche- Amtsgericht. Sonnabend, -en 8. Juni 1W1, > Bonn. 11 Uhr, kommen im BerstrkgerungSlokal eine Anzahl Schränke, Tische, Stühle, Spiegel, 1 Regulator, Bilder, 1 Schreibtisch, 2 Faß Portwein, 2 große Regale, 2 Phot.«Apparate, 1 Ladentafel, 1 Bücherschrank, 1 Anzahl Flaschen und Büchsen, 1 Harmonium u. A. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 1. Juni 1901. * Der Ger.-Bollz. -es Königl. Amtsgericht-. Bekanntmachung. Die mit Genehmigung der Königlichen AmtShauptmannschast in Nr. 109 deS Riesaer Tage blatte» erlassene Wegesperre, der Dorsstraße, bi» zur Grenze de» Bahnhos» in Langenberg, wird hierdurch nochmal» in Erinnerung gebracht. Zuwiderhandlungen werden nunmehr unnachsichtlich nach 8, 366 " de» Reichsstrafgesetzbuch» bestraft. Glaubitz-Langenberg, am 2. Juni 1901. Bennewitz, Gemdevrfld. > t vertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 3. Juni 1901. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten sitzung Dienstag, den 4. Juni 1901, Nachmittags 6 Uhr. 1. KrankenhauSneubau betr. 2. Begründung einer zweiten, mit einem Chirurgen zu besetzenden KrankenhauSarztstelle mit einem JahreSgehalt von 1200 M. 3. Baulichkeiten in dem der Stadt gemeinde Riesa gehörigen Hause Kastanienstraße Nr. 19. 4. Baulichkeiten in Kaserne IV. 5. Restantenregulativ. 6. Ge- schriftliche Mittheilungen. — Geheime Sitzung. RathSdeputirter: Herr Bürgermeister BoeterS. — Bei dem gestern Nachmittag stattgesundenen Gewitter schlug der Blitz in die Scheune deS Däwerltz'schen Gute» in Prausitz, dieselbe in Brand setzend. Da» Gebäude brannte mit den darin geborgenen Vorräthen an Stroh rc. nieder, die anderen Gebäude konnten erhalten werden. DaS mit dem Ge witter verbundene heftige Regen- und Graupelwetter, strichweiS fielen auch Schloßen, hat im Uebrigen in der Prausitzer Gegend die Felder theilweiS stark verschwämmt. — Im Saale deS Hotel Münch vereinigte sich gestern Nachmittag die Sängerschaft vom Gesangverein .Amphion"« Riesa, Gesangverein Gröba, Gesangverein Strehla und Gesang verein Lommatzsch behufs Abhaltung einer Gesangsprobe sür die zum Sängerfest des Bundes der Meißner Lande geplanten Vorträge. DaS erwähnt« Sängerfest findet, wie bereits früher mitgetheilt, am 29. und 30. Juni d. I. in Meißen statt. — VeretnSparthien. Der hiesige .HauSbe« sitzerverein" veranstaltete gestern einen Ausflug mit dem Dampfschiff nach Meißen, an welchem gegen 80 Personen theil- nahmen. Hieran schloß sich eine Fußwanderung durch den herr lichen, schattigen Siebeneichener Park, die .Bockwer Delle" hinauf nach dem Dorfe Bockwen, wo ein gemeinschaftliche» Mittagessen eingenommen wurde. War auch der weitere Weg bis Lercha in der an diesem Tage herrschenden tropischen Hitze gerade kein Plaisir, so that das doch der allgemeinen fröhlichen Stimmung keinen Abbruch. Den Abstieg nahm man an der Huttenburg vorbei nach dem Trlebischthal. Im Schützenhause trennte man sich gegen 4 Uhr, um bi» zum Abgänge deS Schiffes je nach Neigung die Stadt und den Jahrmarkt zu besichtigen. — Der Gesangverein .Amphion" veranstaltet nächsten Sonntag, den 9. Juni, seine zweite diesjährige Parthie und zwar nach DieSbar mit Spaziergang durch den Golkwald nach dem BiSmarckstein, sodann weiter über Löbsal durch den Grund -v nach Hempel» Rosengarten. Die Abfahrt von hier soll Nach«. 1,30 Uhr, die Rückfahrt Abend» 10 Uhr mit von der Sächs.- Böhm. Dampfschifffahrts-Gesellschaft zugesagtem Extradampfrr er folgen. — Der Gesangverein . Sänge rkranz" hat für Sonntag, den 23. Juni, eine Parthie nach der Stichs. Schweiz geplant. — Der Reichskanzler hat dem BundeSrath den Entwurf zu einem internationalen Abkommen, betreffend den Vogelschutz, zugehen lasten. Der Entwurf ist da» Ergrbniß eine» im Juni 1895 zu Pari» zusammengetretenrn Kongresses, an dem sich Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Monaco, dir Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Rußland, Schweden und Norwegen, Spanien und die Schweiz betheiligt haben. Dem Entwurf in seiner jetzigen Gestalt haben die brthelligten Staaten zugestlmmt und die fran zösisch« Regierung bat angeregt, dyß da» Abkommen von den Vertretern der brthelligten Mächte in Pari» vollzogen werd« solle, — Dft» gestrige, Gewitter, da» hlerselbst bezüglich der elek- Irischen Entladungen nur mäßig auftrat, brachte dleMerwärtS' ersehnte Temperaturaiminderung und den dürstenden Fluren und Gärten den erwünschten reichlichen Regen. — Rittmeister v. Eynard, der bekamt« sächsische Herren reiter, hat nunmehr bei 24 Rillen 13 Siege und 4 zweite Plätze, sowie 11 Ehrenpreise davougetragrn. — Zahlreiche Fälle von Magrnbeschwerden, insbesondere aber viele Fälle von Herzschlag, find ausschließlich auf den Ge nuß von kaltem Bier zurückzuführen. Tausende haben sich schon den Magen verdorben durch den unvorsichtigen, überreichlichen, raschen Genuß von zu kaltem Master, wenn der Magen vorher leer oder sonst nicht in Ordnung war und man nicht rasch Be wegung machte oder etwas dazu aß. Biel schlimmer als zu kalte» Master ist zu kaltes Bier. Biele Menschen trinken gerade da» kalte Bier gern und ahnen nicht, welches Unheil dasselbe in ihrem Körper, zumal im Magen anrtchte» kann. Je rascher solche- Bier getrunken wird, desto schädlicher ist es. - — Die Gefährlichkeit deS CorsetS, welche von ärztlicher Seite immer wieder, leider stet» ohne Erfolg, gepredigt wird, erfährt neuerdings eine recht anschauliche Illustration in experi mentellen Untersuchungen, die ein Leipziger Arzt, Dr. Thiersch, angestellt hat. Er stellte an einer ganzen Reihe von Frauen und Mädchen mittels eines Druckmesser», der nach dem Princip der Federwaage construirt war, den absoluten Druck deS Cor- sets in der Taillen- und Brustwrtte fest. Das Ergebniß der interessanten Studie ist folgende»: 1. das Corset, wie eS heut zutage von den meisten Frauen getragen wird, lastet mit einem beständigen Druck von 1'/, bi» 2 Kilogramm auf der Taille; 2. im Zusammenhänge mit den übrigen Bestandthellen der be engenden Kleidung ist das Corset, von Ausnahmen abgesehen, als die Ursache dauernder Schädigung am Brustkorb und am übrigen Rumpf zu betrachten. Alle Bestrebungen, die dahin zielen, durch eine paffende Reformkleidung derartigen Schädig ungen vorzubeugen, sind daher vom gesundheitlichen Standpunkt au» dringend zu unterstützen. In dem Wettstreit zwischen Hy giene und Mode ist freilich, allen ärztlichen Episteln zum Trotz, die letztere noch immer Siegerin geblieben. —)sk( DaS Thierleben ist jetzt in voller Bewegung. Selbst die letzten von den Vögeln sind erschienen und haben sich bereits vollständig heimisch gemacht. Alle Thiere sind mit ernsten Familien-Angelegenheiten beschäftigt. Nachdem die Woh nung mit Fleiß und Sorgfalt, theilwrise mit Kunst hergestellt worden ist, gilt eS bei den meisten für den guten Appetit der zahlreichen Nachkommenschaft zu sorgen, wobei freilich im Kampfe umS Dasein immer ein» dem andern nachstellt, da nach dem ewigen Naturgesetz eins vom andern leben muß. Jede» Thier jagt je nach seiner Kraft, wo r» nur kann, während gerade der Juni der Monat ist, in welchem die Büchse deS Jägers die meiste Ruhe während deS ganzen Jahres genießt; denn alles vier- und zweibeinige Wild ist jetzt vor den Nachstellungen de» Jägers und seine» Hunde» gesichert, und im Walde herrscht Frieden. Bei der Jagd der Thier« unter sich aber unterstütze der Mensch die nützlichen und verfolgten. Einen anheimelnd friedlichen Anblick gewährt jetzt ein niedliche» Vogelnest. Nähert man sich behutsam und bleibt in einiger Entfernung stehen, so bleibt auch die sorgsame Mutter sitzen, blickt einen vertrauens voll mit den Aruglein an und läßt sich in ihrem, für sie ganz wichtigen Brutgeschäst keineswegs stören. Wenn sie in dem Be schauer keinen Feind mnkt, läßt sie ihn sogar ganz nahe treten. Auch die Vögel lernen ihre Freunde, besonder» auch ihre Wohl« thätrr kennen. Man schütze ihnen, die mit wahrer Emsigkeit im Garten eine Unmasse schädlichen Ungeziefer» vertilgen, die Nester vor Katzen, Mardern und auch vor börwilligen Knaben dadurch, daß man um die Srämme der Bäume und Hecken Dornen bindet, mit den Spitz« nach unten gerichtet. ? — Wochenplan der königlichen Hoftheaier. Opernhau». DimStag: Manru. — Mittwoch: Don Juan. — Donnerstag: Man«. — Freitag: Hänsel und Gretel. — Sonnabend: Samson und Daltla. — Sonntag, dm 9. Juni: Da» Rhringold. — Schauspielhaus. Dienstag: Glück bet Frauen. — Mittwoch: Der Mrtneidbauer. — Donnerstag: Der Hrrrgottschuitzer von Ammergau. — Freitag: Han» Frei. Der Bär. — Sonnabend: Glück bei Frau«. — Sonntag, dm 9. Juni: Tragisch« Konflikte. Der Hochzeitstag. — Eine recht lästige Seuche hat sich seit einigen Jahren mit unheimlicher Schnelligkeit über da» ganze Land verbreitet, Menschen und Thiere gefährdend, Gärten, Wege und Stege, Wies« und Felder, Höfe, Fabriken und Bauplätze verunzierend, eS ist die 7— Bierslaschenpest. Wohin man nur blickt, allenthalben bietet sich derselbe widerliche Anblick: Flasche», Scher ben und Patmtverschlüfle liegen umher. Der Grund diese» Nebels ist leicht gefunden. Während früher für jede Flasche ein Einsatz gezahlt werden mußte, der verloren ging, wenn die ent nommene Flasche dem darlehenden Geschäft nicht zurückgegeben wurde, hat eS eine ungesunde Konkurrenz auf dem Gebiete des Floschenbierhandel» dahin gebracht- daß leider manche Bierge schäfte keinen oder doch nur einen ganz minimalen Einsatz for dern, und daß die leeren Flaschen infolgedessen ebenso behandelt und weggeworfen werden wie ein Stück Papier, in daS man das Frühstücks- oder Vesperbrod wickelt. Gegen den Unfug mit dem und die Gefährdung durch da» Umherwerfen der Bier flaschen sind bisher sich behördliche Maßnahmen so gut wie vergeblich gewesen, Hauptsache bleibt, daß ein Jeder, der Bier flaschen entliehen hat, gewissenhaft dafür sorgt, daß diese ihrem Eigenthümer wieder zugestellt werden, zumal man sich ja auch im anderen Falle der Unterschlagung schuldig macht. Möge man daran denken, welch' schwere Gefahren sür daS Menschenleben eine leichtsinnig über die Mauer oder Planke geworfene Flasche Hervorrufen kann, wie leicht Kinder, die im Grase spielen, Er wachsene, die auf dem Felde arbeiten, an ihrer Gesundheit ge schädigt werden können, wenn sie sich an de» gar oft verborgen daliegenden Scherben verletzen. Vielleicht kann dem Uebel auch dadurch gesteuert werden, daß alle Flaschenbiergeschäste in ihrem eigenen Inten sie sämmtltch zur alten Gepflogenheit, für jede ent liehene Flasche Einsatz zu fordern, zurückkehren. — Tie „Leipziger Lehrerzeitung" zieht schürf gegen die Osterprüfungen an den Volksschulen zu Felde, welche den Eltern nicht im geringsten einen Einblick in das Schul getriebe, die Fähigkeit der Lehrer und die Leistungen der Schüler zu gewähren Vermöchten, sondern nur eine vom sittlichen wie vom pädagogischen Standpunkte zu be kämpfende Schaustellung seien, auf die das ganze Jahr losgearbeitet werde, um einen äußeren glänzenden Erfolg zu sichern- Dabei werde der Gefall- und Putzsucht Vorschub geleistet und durch die Examenkleidung würden oft die' sozialen Unterschiede in recht schroffer Weise hervorgekehrt- Sollten die Eltern wirklich etwas von rechter Lehrerthätig- keit sehen und hören, so müßte ihnen gestattet werden, dem Unterrichte an einigen Tagen des Schuljahres und zwar zu verschiedenen Zeiten, am Anfang, in der Mitte und gegen Ende desselben, beizuwohnen- — Ter Nutzen der Schauprüfungen ist auch von anderer Seite schon stark be zweifelt worden- — Aus Anlaß von Angriffen freisinniger Blätter aus die sächsischen Nationalliberalen wegen deren Stellung zur Agrarfrage, bemerkt die „Kreuzztg": Tamit ist, wenn man diesen Worten ihren richtigen Sinn giebt, nur ge sagt, daß die sächsischen Nationalliberalen im Großen und Ganzen, denn unerfreuliche Ausnahmen können ja auch hier sein, einen ungleich weiteren und freieren politischen Blick besitzen als irgendwo sonst im Reiche, daß sie nicht! zu einseitig auf engherzige Parteiinteressen eingeschworen sind, wie vor Allem in Baden, daneben auch! bei uns in Preußen, wo ihre staatsmänniM Einsicht in besonders unrühmlicher Weise durch die bekannte Rede des Abge ordneten Tr. Sattler dargelegt worden ist. Oberwiesenthal. Während eines am dritten Pfingstfeiertage über dem Erzgebirge niedergegangenen Gewitters wurde der besonders in der Touristenwelt bestens bekannte Wirth vom Hotel „Rathskeller" von einem Blitzstrahl betäubt- Der Mann liegt noch jetzt krank dar nieder- ,
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