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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190106121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-12
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1901
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Riesaer W Tageblatt ««v A«r»ig»r (WchlPt »ü Aqchtt). «'»»»»Adecher Iii»sp"chft» ^«»«Hl.tt «tl* «r.». der KSntgl. Lmtrhauptmamschast Großenhain, des KSntgl. Amtsgerichts und des Stadtratz» za Riesa. ' « 184 Mittwoch, IS. Juni 1SV1, Mrad». 54. Jahrg. iva» Rtrsa« Tageblatt «scheint j«d« Lag «end» «it ««»»ahm, d« Soun. und Festtag«. Btertrljährlicher BqugSprei» bei Abholung tu der «xprdttiou in Riesa 1 Marl 50 Ps., durch uns«, Trüg« s«i in» Hau» 1 Mar» «8 Ps., bei Abholung am Schalt« der kaisrrl. Postanstalten 1 Mart 65 Ps., durch deu Briestttlg« frei in« Hau» 2 Mart 7 Ps. Auch MonatSabonnemmt» werden angenommen. Anzrigrn.«nnahmr für di« Rumm« de» Au»gabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. »ruck und Verlag mm Langer t »tnterltch in Riesa. — Seschilst»stell«: Kastanlenstraß« KV. — Mr di« Redaktion vmmtvortlichr Herman» Schmidt in Riesa. Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Mer 3 de» RrichSgesetzeS über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — RetchS-Ges, tzblatt Gelte 361 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise de» HauptmarktorteS Großen« Hain im Monat Mai diese» Jahre» festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwtrthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großen hain im Monate Juni diese» Jahre» an Militär - Pferde zur Verabreichung gelangende Marschsourage beträgt 8 M. 40 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 « 67,, - » 50 - Heu, 3 - 36 - - 50 - Stroh. Großenhain, am 12. Jant 190 i. Königliche Amtshauptmaunschast. v. 631. vr. Uhlemann. H. Da» unterzeichnete Amtsgericht hat den Grmrindrvorstand Herrn Emil Gustav Heini- in Gröde! al» Ortsrichter für diesen Ort in Pflicht genommen. Riesa, den 6. Juni 1901. Königliches Amtsgericht. Am 8. Junt 1901 ist Herr vr. msä. Johann Georg Haymann in Riesa al» Polizei«, Krankenhaus« und Jmpsarzt und al» Stellvertreter de» Armenarzt«» und Hrrr vr. mvä. Paul Martin Walcha in Riesa al» Armenarzt (für die außer halb des Krankenhauses zu behandelnden Kranken> und als Stellvertreter de» Polizeiaizte» für die Zeit vom 1. Juli 1901 an verpflichtet und ringewkesen worden. Der Rath der Stadt Riesa, am 11. Juni 1901. BoeterS. Kr. die für Lertliches und Sächsisches. Riesa, 12. Juni 1901. — Tie kritische Lage, in die die Kreditanstalt für In dustrie und Handel gerathen ip, nimmt naturgemäß noch , »immer das Hauptinteresse in Anspruch. Tankbar muß ' " man es anerkennen, daß wenigstens die Guthaben der Einleger gesichert erscheinen bez. bereits ausgezahlt sind, dank der Intervention des in Dresden gebildeten Bank- eonsortiums. Bekanntlich hat das letztere seine Mitwirk ung zur Vermeidung der gerichtlichen Ordnung der schwie rigen Lage nur unter der Bedingung zugesagt, daß sämmt- liche Wechselgläubiger Gestundung für ihre Forderungen gewähren. Bis gestern Nachmittag war dies bis auf eine einzige Ausnahme geschahen, infolge dessen sah sich die jetzige Leitung gezwungen, in Dresden gegen Abend die Auszahlungen einzustellen. Wie man uns mittheilt, ist dies nur vorübergehend geschehen und auch die fehlende Zustimmung noch erlangt oder ein genügendes Arrange ment gesunden worden; es dürften somit jedenfalls die Depositen- und Buchgläubiger bald volle Befriedigung , erhalten, auch die Wechselgläubiger dürften nun wohl kaum einen Ausfall erleiden. Bei der Kummer- schen Gesellschaft ist die Hoffnung auf eine außergericht liche Ordnung nach wie vor nur sehr schwach. Ter Konkurs der Gesellschaft ist aber noch nicht angezeigt. — Tie Ge schäftsführung der suspendirten Tirectoren wird in der Presse bereits schgrf kritisirt. So schreibt man den Leipz^ N. Nachr.: „Ter seit längerer Zeit zu beobachtende Ent- werthungsprvzeß in den Actien der Elektrizitätswerke Kummer in Tresden hatte die Aufmerksamkeit zugleich auf die Verhältnisse der dortigen Kreditanstalt für In dustrie und Handel gelenkt, die als Hauptgläubigerin des gen. Elektrizitätsunternehmens mit dem Sein oder Nicht sein desselben aufs Engste verknüpft ist. Tie finanziellen Verlegenheiten der Kummer-Werke haben sich nun zu einer Krisis für das geldgebende Bankinstitut erweitert, das <sein Actienkapital in Höhe von 20 Millionen Mark durch verfehlte, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns nicht in Einklang zu bringende Dispositionen der bis cherigen (nunmehr suspendirten) leitenden Tirectoren völlig festgefahren hat. Hier verlautete, daß die Bank durch eine Tiscontmaklerfirma über 8 Mill. Mk. Accepte in letzter Zeit begeben habe, um sich aus seiner bedenk lichen Geldklemme zu befreien. Jedenfalls scheinen Tinge in Dresden bedenklich verfahren zu sein." UnS meldet man in der Sache ferner noch: )-( Dresden, 12. Juni. Bor der Creditanstalt Industrie und Handel fand heute früh längst vor Eröffnung «in großer Andrang de» Publikums statt. Plakate verwiesen jedoch auf dir Geschäftszeit von 9 bi» 1 Uhr Vormittag» und 3 bi» 6 Uhr Nachmittags. Die Auszahlung erfolgt wiederum prompt. )l( Seit heute Morgen hat die Kreditanstalt den Ge schäftsbetrieb wieder ausgenommen. Tie gestern aufge gebenen Tepositenrüchahlungen wurden heute prompt er ledigt. Aber auch heute wieder war der Zudrang zu den Kassen ein derartig starker, daß zur Aufrechterhaltung der Ordnung Schutzmannschaften in größerer Anzahl er forderlich waren. Schon längere Zeit vor dem Geschäfts beginn hatte sich eine vielhundertköpftge Menschenmenge auf dem Altmarkt vor dem Hauptgeschäfte angesammelts Tie Beamten haben zur prompten Erledigung der Ge schäfte auch die Nachtstunden verwenden müssen. )-( Dresden, 12. Juni. Die gestern Nachmittag noch stark in Frage stehende Hilfsaktton zu Gunsten der Dresdner Kreditanstalt für Industrie und Handel ist heute wesentlich gesicherter. Tie Kassen zahlen nach wie Vor weiter aus. Dadurch ist die Situation der Bank selbst und ebenso diejenige der mit ihr liirten Gesellschaften eine gesichertere. Anläßlich der Krisis hegen auch die Besitzer der Priori- tätsobligationen der Elektricitätswerke Kummer Besorgnisse. Letztere sind indessen, wie man dem „B. L-A." versichert, grund los, da Cautionshypotheken zur Sicherheit bestellt sind und der Werth der betreffenden Grundstücke und Gebäude nebst Zubehör von Sachverständigen aus 4 500 000 Mk. geschätzt wird. — Nachdem die städtischen Kollegien jüngst die Begründung einer 2. mit einem Chirurgen zu besetzende KrankenhauSarztstrlle beschloßen hatten, ist vom Rath Herr vr. msä. Martin Naumann In Döbeln als chirurgischer KrankenhauSarzt gewählt worden, der einen vorzüglichen Ruf als Chirurg genießt und z. Zt. in Döbeln eine sehr stark in Anspruch genommene Privatkltnik unterhält. Zur Behandlung der nicht chirurgischen Kranken ist Herr vr. msä. Haymann jun. hier, vom Rath gewählt worden. Dieser wird da» Amt de» KrankenhauSarzte» am 1. Juli 1901 übernehmen, an welchem Tage sein Vater, Herr Sanitätsrath vr. Haymann seine städtischen Aemter niederlegt. Herr vr. Nau mann wird voraussichtlich im Februar oder März nächsten JahreS nach Riesa übersiedeln. Wer von beiden Herren die Leitung des Krankenhauses übertragen erhält, ist vom Ralhe noch nicht bestimmt. — Jüngst ist Herrn Bürgermeister BoeterS von einem ungenannt sein wollenden Herrn ein Betrag von 128,80 Mark mit dem Ersuchen überwiesen worden, ihn für wohlthätige Zwecke zu verwenden. Dieser Betrag soll nun den Grundstock eines Freibettenfonds für die chirurgische Abtheilung drS neuen Stadt- krankenhauseS bilden. Hoffen wir, daß der Fonds noch recht viele Zuwendungen erfahren möge! — Vor versammelter Feuerwehrmannschaft, gelegentlich der stattgefundenen Uebung, wurde gestern Abend dem Gürtlermeister Herrn Franz Theodor Müller da» von Sr. Majestät dem König gestiftete Ehrenzeichen für 25 jährige aktive Dienste bei der freiwilligen Feuerwehr von Herrn Bürgermeister BoeterS unter entsprechender Ansprache überreicht. — Gestern Nachmittag gingen auf der BiSmarckstraße ein Paar vor einen mit Brettern und Baugeräthru beladenen Wagen gespannte Pferde durch und rasten in voller Carrlrre die ge nannte Straße entlang nach der Schützeustraße zu, bogen in letzter« ein und galloppirten dort weiter und über die Haupt straße an der neuen Turnhalle und am Rathhau» vorbei, dann wieder nach der Hauptstraße abbiegend, woselbst eS aber ein'gen Herren gelang, die Thiere aufzuhalten. Glück licherweise ist bei der tollen Fahrt kein Unglück geschehen, wo» fast al» rin Wunder erscheint, da um die grnannte Zeit die Straßen stark belebt sind und insbesondere Kinder sich auf den selben tummeln. Die Pferde sollen infolge einer Nachlässigkeit de» Kutscher», der da» Geschirr ohne Aussicht und unabgrsträngt hätte stehen lasten, durchgegangen sein. — In der „Elbterrasse" findet heute Abend «in Eoncert von der Eapelle de» Pionierbataillon» Nr. 22 statt. — Im Stadtpark coneertirt nächsten Freitag Abend die Capelle de» 2. Fild-Art.-Reg. Nr. 28. — Da» sächsische Ministerium de» Innern hat entschieden, r» sei zwar die Verpflichtung der Ortskrankenkassen, gegebenen« fall» «ine« Spezialarzt zuzuzirhe«, nicht zu verkennen, wenn dies durch die besondere Art der Krankheit unbedingt erfordert werde, die Elstattung der Kosten aber, welche durch Zuziehung eines anderen Arztes ohne vorherige Zustimmung der Kaste ent ständen, können der letzteren nur dann angesonnen werden, wenn diese Zuziehung nothwendig und dringlich gewesen sei. —* Es wird von Neuem daraus aufmerksam gemacht, daß den auf ihren Bestellgängen befindlichen Landbriefträgern außer Briefsendungen auch Postanweisungen, Nachnahmesendungen, klei nere Pickete, Sendungen mit Werthangabe bis zum Betrage von 800 M, sowie Baarbeträge zum Ankäufe von Postwerth zeichen u. s. w. und zur Bestellung von Zeitungen bei den Post anstalten übergeben werden dürfen. Die Landbriesträger sind verpflichtet, die empfangenen Sendungen, ausschließlich der ge wöhnlichen Briefsendungen, sowie die ihnen übergebenen baaren Geldbeträge für Zeitungen, Werthzeichen u. s. w. in ei» An nahmebuch einzutragen, welches nach jedem Bestellgange der Postanstalt vorgclegt wird. Zum Einträgen der Sendungen in das Annahmebuch ist auch der Auflieferer befugt. ES em pfiehlt sich, von dieser Befugniß in jedem Falle Gebrauch zu machen. Hat der Landbriesträger die Eintragung selbst bewirkt, so muß er dem Auflieferer auf besten Verlangen durch Vor legung des Annahmebuchs von der stattgefundenen Eintragung Ueberzeugung verschaffen. Die Ertheilung de» Einlieferungs scheines über die von dem Landbrieftriiger angenommenen Werth und Einschreibsendungen, Postanweisungen und Nachnahmesen dungen erfolgt erst durch die Postanstalt. Der Landbriefträger ist verpflichtet, den Einlieferungsschein, wenn möglich, beim nächsten Bestellgange dem Auflieferer zu überbringen. — Den Ortsbriefträgern ist die Annahme von Postsendungen nicht ge stattet. — In den Kirschenplantagen schimmert- schon röthlich in dem dunklen Laube der Bäume. Die letzten heißen Tage haben die Kirschen überraschend schnell der Reise nahe gebracht. Bin nen kurzem wird man also die gesunden und schmackhaften zeitig sten Früchte deS JahreS wieder g°nießen können. Stellenweise ist auch bereits mit dem Durchpflücken der frühen Sorten be gonnen worden. — Die Gesellschaft elektrischer Ferndrucker in Berlin, welche die ausschließliche Licenz auf einen bet Siemens L HalSke erfundenen, von Jedem ohne Uebung zu benutzenden Typendruck- telegraphrn, sogenannten elektrischen Ferndrucker, besitzt, schloß mit dem Reichspostamt einen Vertrag ab, auf Grund dessen voraussichtlich »och im Laufe de» Jahre» 1901 die Einführung de» Apparate» im öffentlichen Verkehr für Berlin erfolge« wird. Schon jetzt wird der Apparat bei Privaten etngesührt, um diesen die Korrespondenz mit dem Haupttelegraphenamt zur Annahme wie zur Abgabe von Telegrammen zu ermöglichen. Der Appa rat wird wohl auch der Provinz nicht lange vorrnthalten werden. — Do» „Dresdner Journal" meldet: Staat-Minister v. Metzsch wird sich zu der am 16. d. M. stattfindenden <Än- weihung de» Nattonaldenkmal» für den Fürsten v. Bismarck »ach Berlin begeben. — Eine für Sachsen nicht unwichtige Angelegenheit ist die in Königstein a. d. Elb« kürzlich erfolgte Gründung eine» Verbände» sächsischer Fremden- und Verkehrsvereine mit dem Zwecke, BerkehrSangelegenheiten Sachsen» und angrenzender Ge biete zu fördern, die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder wahrzunehmen und deren Thätigkeit durch Au»tausch von Er fahrungen zu unterstützen. Dem Verbände haben sich bereit» eine Reihe örtlicher FremdenverkehrSveretne angeschloffen. Dl« Führung wurde dem Vorsitzenden de» rührige« und erfolgreichen Dresdner Verein» für Hebung de» Fremdenverkehr», Landtag»- abgeordneten Behren», übertragen.
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