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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190107064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-06
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1901
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Harten für Hin- und Rüchveg eine derartige Fülle ver schißener Land- und Seewege zu, daß, wir in jedem! Fall «tue Svnnnerkarte selbst da wählen würden, wo sich viel leicht die Stückfahrkarten unt eine Geringfügigkeit billiger stellt, ö. Rückfahrkarte verglichen mit -usammenstellbarem Fahrscheinheft. Die Rückfahrkarte hat auf den nord- deutschen Bahnen, ganz abgesehen von den 25 Kilogramm Freigepäck, einen unt ungefähr 10 Prozent niedrigeren Brei» als ein zusammensteklbares Fahrscheinheft, welche- in seiner Zusammensetzung her ersteren gleichst. In diesem Falle wird man also stets Rückfahrkarte zu wählen haben. Auf den süddeutschen Bahnen sind die Rückfahrkarten- greise hingegen theuerer als die der zusammenstellbaren Fahrscheinhefte, weil erstere zu Schnellzügen berechtigen. Freigepäck wird auf den süddeutschen Bahnen weder auf zusammenstellbares Fahrscheinheft noch aus Rückfahrkarte, auch wenn letztere auf norddeutschen Stationen gelöstt ist- gewährt. Wer also auf den norddeutschen Bahnen nur eine geringe Strecke, etwa von Leipzig bis Hof oder Probst zella, zurücklegt, wird von zusammenstellbaren Fahr scheinheften, selbst ivenn er das bei den Rückfahrkarten bestehende Freigepäck von 25 Kilogramm von Leipzig bis Hof bezw. Probstzella berücksichtigt, einen Bortheil nicht haben. Oschatz. Immer wieder machen sich Differenzen zwischen dem Rath und den Stadtverordneten geltend. In der letzten Sitzung des Stadtverordneten - Kollegiums ist man auf einen frühere» Borgang zurückgekomme«, wonach der Bürgermeister «irre Berichtigung einer im Protokoll de- Stadtverordneten- Kollegiums sestgelegten Behauptung eines einzelnen Stadtverord nete« veröffentlicht hatte. In Bezug hieraus führte der Rathsvor- sitzeudr nach dem zur Veröffentlichung gelangenden Rathsberichte mW: Am 5. Juni habe «ine Mehrheit drS Stadtverordneten- Kollegiums um deswillen, daß er (der Raths-Borsitzrnde) eine Aeußrrung eines Stadtverordneten wiedergegeben batte, be schlossen, ihm ihre .Mißbilligung" auszusprechen. Dieser Bor- gang enthalte etwas ganz Außergewöhnliches; rS sei wohl »och nicht dagewesen, daß Jemand in einem ähnlichen Fall« die Rolle des Anklägers, Zeugen und Richters zugleich spielte und daß eine Anzahl einsichtiger Männer ihn dabei unterstützte. Der Mehr heitsbeschluß könne nur durch eine Verkennung der Stellung, der Aufgaben und der Zuständigkeiten, die da» Gesetz dem Gtadt- vrrordneten-KollrgiuM anweist, erklärt werden; das Kollegium ^stehe nicht als Vorgesetzte Behörde über dem Rath, sondern sei «ar gleichberechtigt; wenn das Kollegium da» Recht hätte, auf die geschehene Wttse über rin Rathsmitglied zu Gericht zu fitzen, so müßte dem Rath dasselbe Recht gegen jeden einzelnen Stadt verordneten zustehen; im Interesse seine» Ansehen» werde der Rath derartige ZuständigkeitSüberstreitungen stet» zu vermeiden haben. Die vorgrkommenen Verwahrungen und Mißbilligungen könnten ihn, den Borfitzenden, nicht im Geringsten abholten, von seinen Rechten Gebrauch zu machen und auf Meinungsäußerungen, di« er au» dem Munde «ine» Stadtverordneten in keineswegs vertraulicher Weise gehört habe, za ihm geeignet erscheinender Zett zurückzukommen, selbst auf die Gefahr hin, daß der Be treffende mit seinen Freunden nachträglich sich nicht mehr der Sach« erinnert. — Man beschloß, die Angelegenheit al» eine Privatsache, einfach zu den Allen zu nehmen. Meißen. Die hiesige Straßenbahn vertheilt noch Rück lagen zum Erneuerung»-, Tilgung»- und Reservefonds eine Divi dende von 3'/, Procent p. r. t. mit 28 000 Mk. )-( Dresden, 6. Juli. Die Königin, die bekanntlich an ZellengewrbSentzündung am Bein erkrankt ist, verbracht« eine gute Nacht. Da» Allgemeinbefinden ist ein Gute». — Prinz Friedrich August begiebt sich heute Mittag mit den beiden ältesten Söhnen nach Rehefeld. Dresden. Während der Theaterferien wird das königliche Opernhaus an das Fernheiz- und Lichttvcrk angeschlossen. Die Kanäle wurden zwar schon vorm Jahre unter dem Hause eingebaut und nach der Gemäldegallerie weiter geführt, die Installation erfolgt aber erst jetzt. Nach dieser wird auch der Holzbau mit den Maschinen zur Lichterzeugung hinter dem Opernhause abgebrochen wer den. Falkenstein, 5. Juli. Heute Vormittag zog über unsere Stadt nach mehreren sonnig warmen Tagen ein von wolkenbruchartigem Regen begleitete- Gewitter. Auch fielen Schloßen in ziemlicher Größe, welche den Feldfrüchten Schaden zugefügt haben dürsten. Olbernhau, 4. Juli. Der hiesig« Gemeinderath hat die Umwandlung der Verfassung der Gemeinde in eine Stadt gemeinde mit revtdirter Städteordnnng nachgesucht. Der Be zirksausschuß sprach sich über das Gesuch in befürwortendem Sinne au». Zwickau. Am Donnerstag Nachmittag wurde hier der Wollagent Arthur Schwedler aus Leipzig, ein Sohn des hier verstorbenen Gerichtsdirektors Schwedlcr, beerdigt. ES steht nun fest, daß finanzielle Schwierigkeiten infolge des Leipziger Bankkraches den Mann in den Tod getrieben haben. — Tas hiesige Schöffengericht hat den 16 Jahre alten Fortbildungsschüler Strobel in Cainsdorf zu einer Woche Gefängniß verurtheilt, weil er auf der Straße einen Lehrer durch Worte und Zeichen der Geringschätzung be leidigt hatte. Werdau. Die Spinnereimaschinenfabrik I. H. Popp (Aktiengesellschaft), welche gegen 3M Arbeiter beschäftigt, war am letzten Sonnabend in Zahlungsschwierigkeiten ge rochen. Die Arbeiter konnten erst am Dienstag Abend ihren Lohn erhalten. An der Mittwoch sind, nun sowohl der 1. als auch der 2. Direktor dieser Fabrik, die Herren Teichmann und Hennig, vorläufig ihres Amtes enthoben worden, die Leitung der Fabrik »ourde einstweilen Herrn Direktor Bohle übertragen. Die Fabrik ist durch den Leip ziger Bankkrach in augenblickliche Zahlungsschwierigkeit gerathen. Am Donnerstag Mittag wurde über die Firma „Nechsig- und Bohle-Werke" (Aktiengesellschaft) der Kon kurs eröffne). Mit dem Leipziger Bankkrach hat dies wohl nicht» -u thun. Die Maschinenfabrik-Lbtheilung dieser salliten Firm» ist vor kurzer Zett von der Spinmnaschtnen- sabrtk I. -. Popp käuflich übernommen morden, so daß bet diesem Fallissement nur die Spinnerei, welche aber immerhin ein ansehnlich» Anzahl Arbeiter beschäftigte, in Betracht kommt, wen» auch einer An^rhl Arbeiter schon vorher gekündigt worden ist, so erwartet man doch daß der Betrieb trotz de- Konkurse» wenigsten» vorläufig fortgesetzt wird. — An der Mittwoch erlitt der Bahn assistent N. auf hiesigem Bahnhof einen Unfall dadurch daß er von einer Lokomotive erfaßt und bet Seite ge schleudert wurde. Hierdurch zog sich N Innere Verletzungen zu. Pobershau. Im Hause eine» hiesigen Einwohners hat- sich ein bedauerliches Borkommniß ereignet. Von einem Spaziergange zurückkehrend, betreten zwei 14 jähr. Knaben, die einander in Freundschaft zugethan, durch die unverschlossene Hinterthür des betreffenden Grundstückes den im ersten Stock gelegenen Borraum des Hauses, in welchem zwei Schießgewehre an der Wand hängen. So fort nimmt der eine Knabe das eine Gewehr, eine soge nannte Bvgelflinte, herab und macht sich an dem Hahne zu schaffen in der Ueherzeugung, daß das Gewehr ungeladen sei. In demselben Augenblicke aber schon ertönt ein Schuß, und der Freund, dem die volle Schrotladung durch den Mund und in den unteren Gesichtstheil gedrungen ist, bricht schwer verwundet zusammen. Plaueni. V., 5. Juli. Die hem weitbekannten Rosen züchter Herrn ZehMisch in Weischlitz gehörige Rosenzüch terei ist heute Vormittag nach 11 Uhr von einem dort auftreffenden Hagelwetter sehr stark beschädigt worden. Ter Versandt der Rosen nach auswärts mußte sofort einge stellt werden. )( Plauen i. B., 5. Juli. Ein Liebesdrama hat sichj, wie der „Vvgtl. Anz." meldet, gestern Nachmittag in der Nähe der Stadt abgespielt. Ein junger Mann von hier hat seine Geliebte erschossen und sich dann selbst durch Schüsse so schwer verwundet, daß er bald darauf im Krankenhaus starb. > >( Leipzig, 6. Juli. Der Borfitzend« de» Aussicht» rathe» der Dgmpfbraueret Zwenkau, Gustav Prößdorf, wird seit heute früh 5 Uhr vermißt. Aus aller Welt. Im Baumwvllenschuppen der Firma Claussen u. Wie- ting am Hvlzhafen in Bremen wüthete ein bedeutendes Feuer. Bei Ankunft der Feuerwehr brannten 700 Ballen Baumwolle. Der entstandene Schaden ist noch unüber sehbar. — In Stendal find bedeutende Unterschleise im Hauptmagazin der Eisenbahnverwaltung entdeckt wor den. Bei einer Revision der Eisenbahnschwellen hat sich ergeben, daß rund 3000 Schwellen von dem Eisenbahn lagerplatz verschwunden sind. Tie Untersuchung hat jetzt ergeben, daß der Stationsgehilfe Albert Müller, der einen besonderen Vertrauensposten beneidete, die Schwellen nach und nach, verkauft und den Erlös für sich verbraucht hat. Turch Bücherfälschungen und Fälschung von Quittungen hat er eine Entdeckung hinauszuziehen gewußt. Der Eisen bahnverwaltung entsteht ein Schaden von etwa 12000 Mark. Müller, der verheirathet ist, hat sich seiner Verhaf tung durch! die Flucht entzogen und wird jetzt steckbrief lich verfolgt. — Auf der Chaussee bei Dortmund wurde am Hellen Mittag ein junges Mädchen überfallen, miß handelt und dann von dem Thäter in den Lippefluß ge worfen. Turch Festhalten aM Weidengebüsch rettete sich die Unglückliche. — Nach nach Metz gelangten Privatmit theilungen haben sich zwei Offiziere des 12. sächsischen Ar tillerieregiments, das dort garnisonirt und zur Zeit in Wahn bei Köln zur Schießübung sich befindet, dort duel- lirt. Ter eine von ihnen, ein Hauptmann St., soll tödt- lich verwundet worden und bereits gestorben sein. — Bon einem Baugerüst in Ilmenau stürzten-zwei am Dache eines Wohnhauses beschäftigte Zimmerleute, der Polier Gölitz aus Wölfershausen und der Geselle Wagner aus Gräfinau, infolge Loslösung eines Brettes in die Tiefe. Gölitz war sofort todt, Wagner erlitt schwere Kno- chenbrüche. — Dem jetzt im 3. ostasiatischen Infanterie- Regiment dickenden Oberleutnant Barlach ist in China eine ganz eigenartige Auszeichnung zu theil geworden. Nach Landessitte verlieh ihm nämlich eine Gemeinde für die Rettung eines Chinesen vom Tode des Ertrinkens einen Ehrenschirm aus prachtvoller Seide. Ter Offizier hat diese Auszeichnng seinem früheren Regimente, dem Regiment „Königin" in Flensburg, geschenkt. — Von der Erfindung eines Arbeiters Montag, künstliche Kohle aus Torf, Erde und Theer herzustellen, wurde vor zwei Jahren von Mannheim aus viel Aufhebens gemacht. Die Gesellschaft, die sich zur Ausbeutung der Erfindung bil dete, hat indeß vergeblich gearbeitet und dieser Tage ihren Konkurs angemeldet. D«S wilde Jener. Bon L. Arnold. Nachdruck verboten Zündet's Hcrdfcuer an, Daß das wilde Feuer nicht schaden kann! So hieß es bei unseren Vorfahren, so oft ein Gewitter im Anzuge war. ES wurde dann jedesmal auf dem Herd (die meisten Wohnhäuser waren noch ohne Schornstein) ein Feuer angezündet zu dem Zweck, um das „wilde Feuer", wie der Blitz im Volksmunde genannt wurde, durch das Herdfeuer für das betreffende Gebäude unschädlich zu machen. Trotzdem die Blitzgefahr früher für Gebäude wesentlich geringer war al» gegenwärtig, fand die Regel in jedem Hause Beobach tung. Was die Alten als Warnung vor Gefahr der Nach ¬ wüt hinterlassen, konnte nur auf Erfahrung beruhen. Und da derartige Lehren au» dem Volke stammen, kountck keineswegs die Wissenschaft ein Anrecht darauf geltend machen. Die Wissenschaft befand sich übrigen» auch iwch in Windeln. Der Ursache», wodurch sich die Blitzgefahr für Gebäude in neuerer Zett erheblich vermehrt hat, giebt es sehr viele. Obenan steht unbedingt die Entsumpfung des Boden» mittelst der allgemein durchgeführten Drainage und die Vermehrung de» EtfenS in dem neuen Bausystem, lieber den Warnruf der Alten mag Mancher gelächelt haben; selbst die Wissenschaft hat eine Zeit lang eli, Lächeln dafür gehabt und häufig ist versucht worden, das Gegentheil, also das Auslöschen des Herdfeuers bei einem Gewitter, zu beweisen. Erst der allerneuesten Zeit blww es Vorbehalten, auf die Erfahrungslehre unserer Vorfahre, s zurückzukommen, und sie als richtig anzuerkennen. Bleibt auch trotz aller Errungenschaften auf elektrotechnischem Gebiete noch die Blitzgefahr mehr oder weniger in Dunkel gehüllt, so hat man doch gesunden, daß die Unterhaltung des Herdfeuers während eines Gewitters ein Schutzmittel gegen die Blitzgefahr ist. Tie Fabrikschprn steine sind meistens die höchsten Punkte einer Gegend^ sie müßten also, wenn sie nicht mit Blitzableitern versehen sind, >n erster Linie gefährdet sein. Tie Erfahrung hat jedoch gelehrt, daß nur ein geringer Prozentsatz von Fabrik schornsteinen vom Blitze getroffen wird. Die Wissen schaft hat den Grund für diese Erscheinung gefunden; Durch den Rauch wird die sich in der Umfassung des Fabrikgebäudes angesammelte negative Elektrizität in die Luft zerstreut, wodurch die Anziehung des Blitzes ver mindert, also das Ausgleichsbedürfniß zwischen der nega tiven Elektrizität des Fabrikgebäudes und der der posi tiven der Luft auf ein Minimum ieduzirt wird. Was also die Alten erfahren und ihren Nachkommen als Schutz mittel gegen das „wilde Feuer" überliefert haben in der Unterhaltung des Herdfeuers, das lehrt gegenwärtig die Wissenschaft. Wmrn könne« die Kartoffel« geerutrt werde»? von Fr. Sieck. Ncchd uck verboten.' Wann können die Kartoffeln geerntet werden? Wenn sie reif sind, wie jede andere Frucht nach einem bestimmten Reifstadium geerntet wird. Im Volke redet man von einer Erdreife der Kartoffeln. Tas ist Unsinn. Eine Erdreife im Sinne des, Volksglau bens giebt es nicht. Tie Ernte kann beginnen, so bald die Pflanze natürlich in Blatt und Stengel ab gedörrt ist, ohne daß das Absterben durch Krankheit verursacht wird. Sobald Blatt und Stengel abwelken, hört die Einwanderung von Nahrungsstoffen ober irdisch aus. Die Knollen trennen sich von der -Wurzel ab, so daß auch in der Erde die Nahrungsaufnahme aufhört, und können alsdann als ausgereift geerntet werden. Ihr längeres Verbleiben in der Erde kann nur qualitative und quantitative Verluste mit sich bringen. Ta in der Regel mehrere zu verschiedenen Zeiten reifende Kartvffelsorten angebaut werden, er leichtert sich die Erntearbeit, wenn der richtige Zeit punkt der Reife benutzt wird. Man hat bei Früh kartoffeln die Beobachtung gemacht, daß ihr Charakter als Frühkartoffel begünstigt wurde durch frühe Ern ten, insofern als sie in der nächsten Kulturpcriode früher Knollen ansetzen. Es mag hier noch bemerkt werden, daß die Kar teffelpflanzen durch Blüthen und Früchte (Kartoffel äpfel oder Birnen) erschöpft werden, also die Knollen bildung davon beeinflußt wird. Es empfiehlt sicht daher die Entfernung der Blüthe. In einzelnen Gegenden schneidet man das Kraut ab zur Verfütternng an die Schweine. Auch zum Schutz gegen die Kartoffelseuche. Tas ist kein Schutz mittel. Die Pilzspvren werden durch den Wind ver breitet. Ter Futterwerth des Kartoffelkrautes ist im Vergleich zu dem Schaden, den die Knollen in ihrer Entwickelung dadurch erleiden, so gering, daß es unterbleiben sollte. Der Minderertrag im Knollen gewicht durch die Entlaubung ist um so größer, je früher sie vorgenommen wird. Interessante Versuch« über de« Einstich des Alkoholgeuusscs auf di« Arbeitsleistung. Bon Dr. K. Bitimann. Nachd uck verboten. Im Seminar zu Bern wurde ein Wett-Kopfrechnen^ angestellt zwischen zwei Schülergruppen, welche nach ihrer eigenen Ansicht in ihren Leistungen vollkommen eben bürtig waren. Versuchshalber nahm die eine Gruppe alko holische Getränke zu sich, die andere nicht. Die 20 Zög linge im ungefähren Alter von 17 Jahren interessirten sich selbst sehr für das Turnier und suchten sich gegen seitig den Rang abzulaufen. Acht Wochen hinter einander, jedes Mal Donnerstags und Sonnabends, wurden 16 Versuche vorgenommen und insgesammt 12 240 Einzelaus gaben gelöst. Zuerst ließ man alle Schüler nüchtern wett arbeiten, um ihre normale Leistungsfähigkeit und rich-- tige Gruppirung feststellen zu können. Bei den nachherigen Versuchen kam zur Verwendung Wein von 10 Prozent Alkohol und Bier von 4,5 pCt. Es zeigte sich nun, daß mäßiger Alkoholgenuß, d. h. 1—2 Glas Bier oder Wein anfänglich die geistige Arbeit erleichtert, und -war durch schnittlich um 2,3 Prozent. Bald aber zeigen sich bedenk liche Nachwirkungen, indem eine bedeutende Minderleist ung eintritt, und zwar nach einer Stunde um 4,9 pCt., nach zwei Stunden um 10,9 pCt., nach drei Stunden um' 12,5 pCt. Anfangs griff die Trtnkergruppe mit großem Behagen zum Glas, freute sich ihrer LrstlingSsiegeund leitete aus denselben entsprechende Werthschätzung des
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