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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190107291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-29
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1901
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Riesaer O Tageblatt «nd Anzeiger MtbM «ld AHchn) sen geschadet- Nur vereinzelt rechnet man auf eine« geringen zweiten Schnitt; fast aus allen Bezirken kommt die Klage über Ausbrennen der Kleefelder und Mesen oder gänzlichen Stillstand des Wachsthums des Klees und» Wiesengrases- Die Heuernte ist, abgesehen von einigen Bezirken im Erzgebirge und Vogtlande, wo man mit der Bergung des letzten Theils des Heues noch beschäftigt ist, beendet- Der Ertrag wird als mittelmäßig, die Beschaffen heit als gut bezeichnet- Mit her Roggenernte ist in einzelnen Bezirken begonnen worden- Das Grünfutter ist überall knapp, zum Theil wird der Hafer abgemäht, ünr als solches Verwendung zu finden- Man befürchtet Futter- noth, falls nicht bald durchdringender Regen eintritt' Die in den letzten Tagen der Berichtszeit hier und da ein« getretenen Niederschläge waren nicht ausreichend- —ch. Dresdner Landgericht. Zu einem rohe» Auftritt, bei welchem das Leben des Kanonier Hentschel vom 3. Feldartillerie - Regiment Nr. 32 in Riesa in großer Gefahr tand, kam (S am Abend des 3. März d. I. auf dem Wege nach Mergendorf. Angeklagt diese Rohheit auSgrführt z» habei, hatten sich vor der V. Strafkammer die Handarbeiter August Emil Nonnewitz und die Gebrüder Anton Oskar und Joses Arthur Limbach zu verantworten. Am genannten Abend verließ Hentschel nach stattgesundener Tanzmusik auf dem Schützen» iauS zu Riesa mit 2 Mädchen den Tanzsaal, ohne zu ahnen, welch ein Mißgeschick ihn auf der Straße treffen würde. Ohne den Soldat erst zur Rede zu stellen, fiel Nonnewitz denselben mit einem Zaunspfahl an und schlug ihn einmal heftig über den Kopf, so daß derselbe eine weltklaffende, starkblutende Wunde davontrug. Während N. die rohe That auSgeführt hatte, kamen auch die Mitangeklagten an H. heran und schlugen mit Zaun« latten auf ihn los. Nur der Besonnenheit einiger Genossen des N. ist es zu verdanken, daß N. den H. nicht mit dem ge zogenen Seitengewehr schlug. Nach dem Ergebniß der Beweis aufnahme wurden sämmtliche Angeklagte für schuldig befunden und erhielt Nonnewitz eine seiner That entsprechend sehr milde Straf« von 8 Monaten 2 Tagen Gefängniß, während die Ge brüder Limbach mit je 6 Wochen 1 Tag Gefängniß davon kamen. Der Mitangeklagte Gustav Adolf Werner, welcher bet der Schlägerei gar nicht beteiligt war, sondern nur zugesehen hatte, wurde freigesprochen. * Großenhain, 27. Juli. Auf dem Remontedepot Skassa verunglückte ein Arbeiter dadurch schwer, daß er von einem Leiterwagen fiel und unter die Näder desselben zu liegen kam. Ein Rad ging ihm über den Htnterkopf, auch ein Arm wurde ihm zermalmt. Man brachte ihn nach dem Großenhainer Krankenhouse, wo er, ohne wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein, verstarb. Er hatte einen Schädelbruch erlitten. * Großenhain, 28. Juli. Heute Vormittag wurde aus der Strecke Elsterwerda-Hohenleipisch ein Mann, der schwer ver unglückt war, aufgefunden. Beide Beine waren ihm mehrfach gebrochen. Mit dem nächsten Zuge wurde er nach hier ver bracht und tnS Krankenhaus überführt. Auf der Fahrt legte ihm Herr vr. Mantey auS Elsterwerda einen Nothverband an. Diesem sagte er, daß er sich selbst auS dem Wagen g.stürzt habe. Au» seinen Papieren ging hervor, daß der Verletzte ei« Vr. Hur. Otto Neumann au» Wien war. In seiner Brieftasche hatte er über 1000 Mark Geld. Im Krankenhause wurde ihm «in Bein amputirt. ES ist sehr fraglich, ob er mit dem Lebe« davonkommt. LeiSntg, 27. Juli. Einen unfreiwilligen Aufenthalt erhielt gestern der von Leipzig hier 2 Uhr ankommende Person«» zug. Ein Soldat der 8. Compagnie unserer hiesigen 17S er» der 3 Lage dm Urlaub überschritten hatte, wurde von eine» Sergeanten von Leipzig autz pyH hier zurücktroußporttrt. — Vom 1. August ob wird in den zwischen Dresden- Leipzig und München verkehrenden Schnellzügen der Speise wagen auch Reisenden 3. Klaffe für die Dauer der Einnahme warmer Speisen gegen Lösung einer Zuschlagskarte von 50 Pfg zugänglich sein. — ES girbt keine besseren Mottrnvertilger al» die Spinnen Daß letztere ferner Fliegen und andere lästige Stubengenossen vertilgen, dürste bekannt sein. In den Gärtm und Wäldern "sollen die Spinnen noch wett mehr Ungeziefer vertilgen al» die Vögel. Die Spinnen verrichten die wichtigste Arbeit für die Erhaltung der Wälder, und zwar dadurch, daß sie die größten Feinde der Blattläuse und anderer dm Bäumen schädlicher In sekten find. Dr. C. Keller hat Experimente angestellt, und hat >ie Eingeweide der Spinnen untersucht, Spinnen in derZGe- , angenschast gefüttert rc. und dabei constatirt, daß die Spinnen mtzlichrr sind, al» alle insektenfressenden Vögel zusammen. Zu >en Versuchen dienten Insekten von Apfelbäumen, Tannen > kiefern und anderen Coniferen, von Buchen, Eichen und ver- chirdrnen anderen Laubbäumen. — Die Orl-zruppe Riesa deS Deutsch-nationalen Hand- lungsgkhilfen-Verbande» unternahm gestern bei einer Betheiligung von über 100 Personen ihren 2. SommerauSflug, und zwar diesmal nach Lommatzsch, woselbst auch Mitglieder der Orts gruppe Meißen erschienen waren. — Die drückende Schwüle, die am gestrigen Sonntag herrschte, hatte des Nachts in der elften Stunde ein Gewitter . ur Folge, das erfreulicher Weise nicht lange anhielt, aber einen außergewöhnlich starken Regenguß mit sich brachte. Heute Vor mittag folgte bereits ein weiteres Gewitter, das ebenfalls wieder mit kurzem starken Regen verbunden war. — Die allgemeine Uebersicht über den Sckaten- tnnd im Königreich Sachten Mitte Juli 1901, zusammengestellt in der Kanzlei des Landeskulturraths, besagt: Die Witterung während der Berichtszeit — Mitte Juni bis Mitte Juli — zeichnete sich durch außer ordentlich hohe Temperaturen und große Trockenheit aus- Tas Thermometer stieg an einzelnen Orten bis auf 30 Celsius im Schatten- In den meisten Bezirken sind Nie derschläge überhaupt nicht oder nur in sehr geringem Maße gefallen- Hagelschlag wird aus den Bezirken 78 (Lengenfeld, Treuen, Auerbachs Dorfstadt), 85 (Wal denburg, Lobsdorf, Reinholdshain) und 88 (Lengescld, Wolkenstein) gemeldet; durch denselben wurden das Ge treide und die Kartoffeln theilweise vernichtet- Bei Win terweizen, insoweit er nicht umgepflügt worden ist, hat sich der Stand noch mehr -verschlechtert- Der Winter roggen hat durch die Trockenheit weniger gelitten- Abge sehen von einigen Bezirken in den tiefer gelegenen Landes- thcilen mit leichteren Böden, wo zum Theil Nothreife ein getreten ist, verspricht er eine mittlere Ernte- Dort, wo rechtzeitig erfolgte Niiederschläge die drohende Nothreife verhinderten, ist der Stand des Roggens mit „gut", ja zum Theil mit „sehr gut" bezeichnet- Am meisten hat die langanhaltende Trockenheit dem Sommergetreide gescha det- In erster Linie ist dadurch! der Hafer betroffen- Derselbe bleibt kurz im Stroh, ebenso ist die Körner bildung sehr beeinträchtigt worden- In den tiefer ge legenen Bezirken befürchtet man Nothreife, soweit der Hafer, namentlich auf den leichten Böden, nicht bereits verbrannt ist- Die Gerste hat nicht in dem Maße wie der Hafer gelitten, jedoch ist auch bei ihr auf eine nicht allenthalben befriedigende Ernte zu rechnen; nur aus wenigen Bezirken wird berichtet, daß die Gerste die Trockenheit am besten überstanden habe und ihr Stand ein guter sei- — Die Hackfrüchte haben zum Theil noch keinen Schaden gelitten- Aus einigen Bezirken wird der Stand der Kartoffeln in den tiefer gelegenen Theilen der betreffenden Bezirk« als gut bezeichnet, da gegen wird über das Verwelken des Kartoffelkrautes au trocken gelegenen Feldern berichtet, namentlich auch be den Frühkartoffeln, was einen geringeren Knollenertrag befürchten läßt- Die zeitig gesäeten Rüben (Futter- und Zuckerrüben) haben bis jetzt die Trockenheit besser über standen als die gepflanzten- Letztere sind im Wachsthunt sehr zurückgeblieben. Der Stand des Krautes wird allenthalben als kein guter bezeichnet- Außerdem wird über Schädigungen durch Erdflöhe geklagt- Am meisten hat die anhaltende Trockenheit dem Klee und den Wie- vertlicheS «ud Sächsische». Riesa, 29. Juli 1901. — Der am Donnerstag Mittag so plötzlich au» dem Leben geschiedene Herr Privatu» Ptnkert au» Gohli» wurde gestern Nachmittag auf hiesigem Friedhof zur ewigen Ruhe bestattet. Der Leichnam, der nach Gohli» gebracht worden war, wurde wieder hierher und nach dem hiesigen Friedhöfe überführt. Die Stellung deS Trauerkonduktes erfolgte am „Sächsischen Hof". Außer den Anverwandten und sonstigen Leidtragenden gaben die beiden Vorsitzenden deS Kgl. Sächs. MilitärvereinSbundeS Bezirk Großenhain, Herren Wilke und Merkel, die Freie Ver einigung Kampfgenossen von Riesa und Umgegend, der Krieger verein „König Albert", Deputationen der vereinigten Kgl. Sächs. Militärvereine zu Riesa und deS Kgl. Sächs. MilitärvereinS Poppitz-Mergendorf, die Gewehrabtheilung des Kgl. Sächs. MilitärvereinS Riesa u. A. dem Verewigten daS Ehrengeleit. Die Kapelle des 3. Frld-Art.-Reg. Nr. 32 in Uniform, wozu besondere Genehmigung ertheilt worden war, spielte die Trauer musik. Am Grabe hielt Herr DiakonuS Burkhardt die Rede, während Herr Prokurist Seidel, der zweite Vorsitzende des Kriegervereins „König Albert", namens des letzteren dem Ver- k ewigten als dem langjährigen Vorstande des Vereins und als getreuen Kameraden Worte inniger Anerkennung und ein „Habe Dank" nachrief, worauf dann die Gewehrabtheilung des Kgl. Sächs. MilitärvereinS die Ehrensalve — Herr Pinkert hatte die Feldzüge 1866 und 1870/71 als Kampfgenosse mitgemacht. überS Grab abgab. — Ein wackerer Mann von treu, vater ländischer Gesinnung ist ohne Zweifel in dem Verewigten zur „großen Armee" abberufen worden. — Die Subscription aus die von der Sächsischen Bank und Dresdner Bank L 101'/^ aufgelegte Riesaer 4 °/, Anleihe wurde am Sonnabend wegen vielfacher Ueberzrichnung sofort nach Er öffnung wieder geschlossen. — Eine für die Schifffahrt sehr erwünschte Aufbesserung hat vergangene Woche der Wasserstand der Elbe erfahren; eS scheinen auch im oberen Elb- und Moldaugebiet, in der Gegend von Prag, Melnik und Leitmrritz erhebliche Niederschläge statt gefunden zu haben. Der seitherige niedrige Wasserstand des * Stromes bot naturgemäß für die Schifffahrt vielfach Gefahren, abgesehen davon daß die Fahzeuge nur geringe Ladung nehmen konnten. Gestern und heute wurden die Wasserstandsnachrichten folgendermaßen angegeben: FernsprechsteL Nr. 2V. Amtsblatt der KSnigl. AmtShauptmaimschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu -k! 174. Montag, SS. IM 1SV1, Wend». 54. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit Au»uHme der Emm- und Festtage. Vierteljährlicher Segnglprei» bet Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SV Pfg., durch unsere Träg« stet tu» Hau» 1 Mark SS Pfg., bet Abholung au Schalt« da katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Briefträger frei In» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch MouaRabonnement« «ade» angenommar. AnzrchaoAauchmr für dl« Nummer de» Ausgabetage» bi» Vormittqg 9 Uhr ohne Servähr. Dmck und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastauteupraß« SV. — Für dir Redaktion veranNoertllch: Hermann Schmidt tn Riesa. Donnerstag, dm 1. August 1901, Borne. 10 Uhr, komm« im Gasthofe zur „Linde" in Neuweida — als Versteigerung?ort — 1 Drillmaschine, 3 Separator, 1 Handdrrschmaschiue und 2 Kartoffeldämpfer gegen sofortige Bezahlung zur versteigenmg. «iesa, 26. IM 1901. Der Ger.-Vollz. de- Königl. Amtsgerichts. Formulare zu Preisangebote« könnm tm hiesigen Bauamte gegen Bezahlung der Her» strllungskosten entnommen werd«. Angebote find verfchloff« und mit der Lieferung entsprechend« Ausschrlftm verseh« bi» zum 3. August 1901 vormittag» 10 Uhr im Rathhause Zimmer No. IS (Stadtbauamt) einzureiche». Die Auswahl unter d« Bewerbe« und die etwaig« Ablehnung aller Angebote» sowie die getrennte Vergebung von Loosen bleibt Vorbehalt«. Der Rath der Stadt Riesa, den 27. Juli 1901. Bieters. Lge. Die zum Neubau eine» Stadtkrarrkerrhanses in Riesa erforderlich« u. Steinmetzarbeitrn, d. Granitlieserungen, v. Zirgeldeckerarbetten, ä. Gebäudeisolirung, ASphaltarbrlteu, Pappdacharbeiten und . v. Lieferungen von Walzeisen und Eiseu-Gußwaarm werden hiermit ausgeschrieben. Das unbefugte und zwecklose Herumtreiben aus den Gottesäckern zu Gröba und Bobers« namentlich Seiten der Kinder, alle» Abreißen von Blumen und sonstiger pietätlos« Unfug wird bei Vermeidung «machftchtttcher Anzeige m»f daS Strengste untersagt. Elte« werden für ihre Kinder verantwortlich gemacht. Gröba, dm 25. Juli 1901. Der Kirchenvorstand. k. Wern«. LS L Moldau Ji« Eger Elbe Bud- wet» Prag AurrZ- öunr- Laun Par dubitz Bran de:-» Mel- ul? Mej 28. 29. 37!-s-11^- 1,-s- 76 -j-38^116 - 2^4-39 - 36 - 30 4- 56 4- 42 - 21^4- 64>-i- 43 - 50.4- 16
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