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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020416019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902041601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902041601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-16
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27S6 Am 17. Februar 1002 verlor -er Vürsenveretn durch den rod des Herrn vr. Bollsack eine freiwillige Hilfskraft, welche sich in selbstlosester und uneigennützigster Weise säst zehn Jahre lang den Llufgabcn der Bibliothek zur Verfügung gestellt hatte. Dem Verwaltungs-Ausschuß erwuchsen durch den Um bau der (Geschäftsstelle, durch die Bereitstellung der bis- herigen Bäume derselben zu anderweiter Benutzung und durch die Rcparaturbedürftigkcit unserer Heizungsanlage vielfache zeitraubende und schwierige Aufgaben. Unter seiner Mitwirkung hat der Verein einen längerem Miet vertrag mit dem Verein der Buchhändler zu Leipzig ab schließen können, welcher nun außer seiner Bcstellanstalt vom 1 Mai 1802 an auch seine Lehranstalt im Buchhänd lerhause dauernd unterzubringen gewillt ist. Dem Vereins-Ausschuß lag es ob, wichtige Gutachten über die Maaren Hausfrage und die Kunden- rabattfrage abzugeben. Von den außerordentlichen Ausschüssen hat zunächst der Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht eine große und schwierige Aufgabe gelöst, die Aufstellung neuer GcsichtSpunete für den seitens der Reichsregierung beabsichtigten Entwurf einer Neubearbeitung des „Ge setzes, betreffend den Schutz der Photographien gegen un befugte Nachbildung vom 10. Januar 1876," und die An passung des literarischen Verlagsrechts an die Erzeugnisse der photographischen Technik. Nachdem cs gegenwärtig scheint, als beabsichtige die Rcichsregierung, die vorgenannte Niaterie zufammon mit einer Neubearbeitung des „Gesetzes, betreffend das Ur- heberrecht sund Verlagsrecht) an Werken der bildenden Künste vom 0. Januar 1876", zu erledigen, wird der Aus schuß auch im neuen Jahre voraussichtlich zusamrnvn- treten. Auf gesetzgeberischem Gebiete hat der Vorstand mehrere Eingaben an die Reichs- und königlich sächsischen Behörden gerichtet, so zwei Petitionen gegen die Positionen 638 und 638 des Zolltarifentwurfes, betreffend „Papier, Pappe und Maaren daraus", und namentlich gegen die allgemeine Anmerkung zum 12. Abschnitt, betreffend „Zoll auf Bücher, Landkarten, Musikalicn u. s. w.". Die mit sorgfältigen statistischen Zusammenstellungen versehenen Eingaben fanden eine wesentliche Stütze in den Beschlüssen des Internationalen Vcrleger-Congresses, „daß es eines Culturstaates nicht würdig ist, aus der Besteuerung geistiger Erzeugnisse Einnahmen zu erzielen". Ebenso wurde der Verein bei dem Reichskanzler vorstellig, dahin wirken zu wollen, daß diejenigen Staaten, welche mit Deutschland noch keine oder nur eine unzureichende Literar-Eonvcntion haben, zum Beitritt zu der Berner Uebcreinkunft oder wenigsten- zum Abschluß befriedigen der Vereinbarungen gelegentlich deS Abschlusses neuer Zollverträge veranlaßt werden. Auch hierbei fand er sich in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen des Jnternatio. nalen Verleger-Congrcsscs. Mit seiner Unterstützung wird der Börscnvercin weitere Schritte unternehmen zur Erreichung völliger Zollfreihcit des BucheS- Die vierte Tagung des Internationalen Ber- leger-CongresseS hat vom 10. bis 18. Juni 1001 in Leipzig stattgefunden unter der bisher nicht erreichten Retheilignng von nahezu 400 Verlegern aller Eultur- länder. Wenn auch die zum Theil überschwengliche An erkennung. die diese Veranstaltung der deutschen Verleger unter der Acgide des Börsenvcreins allseitig gefunden hat, auf ein nüchternes Maß zurückzuführen ist, so darf doch der Börsenverein auf die Anbahnung und Vertiefung persönlicher Beziehungen, auf das allseitige Bekannt werden der unerreichten Organisation des deutschen Buch handels, auf Schaffung eines die Beschlüsse aller bis herigen Tagungen -cs Kongresses nunmehr ausführenden Organs, des Permanenten Bureaus, stolz sein. Ein großer Theil der Berathungcn und Beschlüsse betraf auch die Lebensintcrcssen ds Sortimentsbuchhandels. —ra. Leipziger Lchrerverein. Donnerstag, den 10. April, veranstaltete der Leipziger Lehrerverein eine Ke st feier» »Ehren der Iubllare. Herr Gebser begrüßt die ca. 250 Per sonen umfassende Versammlung, insbesondere die Herren, denen der Abend gewidmet ist, und den als Gast in der Mitte des Vereins weilenden Herrn Schulrath Professor I)r. Müller. Nachdem als Ausdruck treuer Gesinnung gegen das Vaterland und seine Herrscher das Lied „Deutschland, Deutschland über Alles" gesungen worden ist, ergreift der erste Vorsitzende, Herr Hiemann, das Wort. Anknllpfend an die Einweisung der in Leipzig neu eingetretenen provisorischen Lehrer, vergleicht er jene frische, hoffnungsvolle, im Glanze der Jugend stehende Schaar mit der heute Abend versammelten, theils auf -em Höhepuncte ihres Lebens, theils dem Ende ihrer Berufs- thätigkeit schon nahe stehenden Reihe vpn Männern. Während dort vor Allem väterliche Wünsche zum Ausdruck gelangten, gilt es hier, den Dank für die im Dienste der Schule geleistete Arbeit auszusprechen. Nur Wenige ver mögen diese recht zu würdigen. Am ehesten kann der Be rns des Lehrers noch mit dem des Künstlers verglichen werden. Wie dem Künstler ein Ideal vor Augen schwebt, dem er Gestalt zu verleihen trachtet: so lebt auch im Lehrer ein ideales Bild, das er zu verwirklichen sucht. Er strebt, die lebendige Seele zu einem harmonischen Ich zu ge stalten. Aber eS ist ihm kaum vergönnt, das zu schauen, was er erarbeitet hat. In ewig blauer Ferne winkt ihm ewig das Ziel. Nur eine ideale, philosophische Lebens auffassung vermag sein Streben vor dem Ermatten zu be wahren. Der Leipziger Lchrerverein dankt den Jubilaren dafür, daß sie seinen Mitgliedern ein leuchtendes Beispiel solcher idealer Gesinnung gegeben haben, und das um somehr, da er es als seine Hauptaufgabe betrachtet, diese hohe Auffassung unseres Berufes in den Kreisen der Col lege» zu verbreiten. Herr Hiemann credenzt den Jubi- larcn den Ehrcntrunk mit dem Wunsche, daß das Feuer des Weines in ihnen das Feuer der Begeisterung für den Beruf von Neuem «»fachen möge. Herr Director Linge hebt sodann in gebundener Rede die Wechselbeziehungen zwischen -em Lenz und dem Leben der Jubilare hervor. Er überreicht ihnen Rosen, „lebendige Ordensstcrne", prunklos, doch von der Liebe und Freundschaft geweiht, mit dem Wunsche, daß sie den Erdgeborenen, die ihr Haupt zu den Sternen erheben, gleichen möchten. Auch Herr Oberlehrer Krusche, der die Sitte, den Jubilaren Blumen zu spenden, in den Leipziger Lchrerverein einführte, wird als „erstes Blumenmädchen" mit einem Rosensträuße be dacht. Nachdem Herr Oberlehrer Krusche in bewegten Worten für die ihm erwiesene Aufmerksamkeit gedankt hat, ergreift Herr Schulrath vr. Müller das Wort. Er schildert, wie er ehemals oft an sonnigen Maitagen zwischen Reihen blühender Bäume durch grüne Felder und Auen nach einsamen Dörfchen an der böhmischen Grenze gefahren sei, um den Greis im Silberhaar, umgeben von Kindern im rosigen Glanze der Jugend, durch seinen Glückwunsch zu erfreuen. Ganz anders gestalte sich eine solche Feier hier in der Großstadt. Auch er entbiete den Jubilaren seinen Glückwunsch und seinen Gruß. Er führt aus, wie am heutigen Abend dieselben "Gefühle das Herz bewegen, die Berangcr in feinem Gedichte „^lon Habit" zum Ausdruck gebracht hat. Anschließend an einen Aus spruch von Gottfried Keller, daß besonders zwei Momente für die Erziehung wichtig feien, der jugendliche Sinn und die Autorität des Erziehers, wünscht er, daß den Jubi- larcn noch recht lange beschicken sein möge, in jugendlicher Frische und im Bewußtsein der Autorität gegenüber dem Heranwachsenden Geschlechte anregend, mildernd, tröstend, warnend und belehrend zu wirken, wie es dem Alter ge ziemt. Herr Hermann Richter führt in humorvoller Weise den Vergleich zwischen Bauleuten uüd Lehrern aus und dankt dem Vereine für die den Jubilaren erwiesene Ehrung. Fräulein Angelika Hartmann, Vorsteherin bet FröbelvereinS, hebt hervor, wie der Leipziger Lehrer verein jederzeit ein Vertreter der Wissenschaft, vor allen Dingen der pädagogischenWissenschaft, gewesen sei, wie er aber zugleich die Förderung der materiellen Lage seiner Mitglieder in sein Bereich gezogen und der Kunst, be sonders dem Gesänge lLehrergesangverein), eine Stätte be reitet habe. Sie schließt mit dem Wunsche, daß sich der Lehrerverein, getreu seinem Symbol: »Mahrheit, Schön heit und Stärke", weiter entwickeln möge. Herr Meyrich gedenkt der Stadt und ihrer Behörden, Herr Einenkel der besonderen Verdienste, die sich einzelne der Jubilare um den Lehrerverein und um die Förderung deS Schulwesen» erworben haben. Herr Gleisbcrg dankt besonders Herrn Schulrath Di-. Müller, ist es ja zum ersten Male, daß des AmtSjubiläums Leipziger Lehrer von dieser Stelle aus gedacht wird. Herr Gebser feiert die Fa milien der Jubilare und widmet auch den Junggesellen nnter ihnen Worte des Trostes und der Aufmunterung. Herr Teupser dankt den Verfassern der Fcstlieder. Herr Müller, 37., bespricht Btldungswerth, Bildungs fähigkeit und Bildungsgcnossenschaft. Zum Gelingen deS Abends trägt Herr Krüger durch den Gesang des „Rattenfängers" von Engelhardt und deS „Wunders im Münchner Hofbräuhausc" von StcffenS bei. Nicht zum Mindesten aber wurde die Stinnnung gehoben durch die von den Herren Gumpert, Kempf, Schanze und Fritz Lange verfaßten Festlieder. Bis spät nach Mitternacht wurden die Anwesenden durch die Feier geeint. 0. R. Unterrichtswesen. — Leipzig, 15. April. Neue UnterrichtS-Curse beginnen in diesen Tagen im Christlichen Verein junger Männer (Johanni-Platz 3). Für Anfänger sollen Curse in Englisch, Fran- zösisch und Stenographie errichtet werden. Solche, die bereits in den genannten Fächern vorgeschritten sind, finden in den dazu gebildeten Zirkeln und Abteilungen Gelegenheit, ihre Kenntnisse zu erweitern. Auch wird in einfacher und doppelter Buchsührung Unterricht rrtheilt. Aus Ladern und Kurorten. 8 Suderode a/Harz. Eine der beliebtesten Sommerfrischen unter den vielen des schönen Harzes ist unstreitig Suderode. Bevorzugt von der Natur durch eine Lage auf mittlerer Berges höhe (ca. 200 Meter über dem Meeresspiegel) unmittelbar am majestätischen Hochwald, durch denselben geschützt vor widrigen Winden und von ihnen versorgt mit sauerstoffreicher, stärkender und erquickender Luft, ist Suderode ein klimatischer Kurort ersten Ranges. Seine Soolquelle (Behringer Brunnen), ähnlich in seiner Zusammensetzung den Kreuznacher Quellen, bildet den Gesundheit spendenden Schatz unseres Bades und giebt Suderode den Cbarakter alS Soolbad. Seine Fichtenwaldnngen liefern das Material für die heilkräftigen Fichtennadelbäder. Da- in der Saison 1898 er öffnete BadehauS bat sich in allen seinen Einrichtungen auf daS Beste bewährt. Im Badehause werden Sool-, Fichten-, Dampf-, Fango-, Lohtannin-, Kohlensäure- und alle sonst gebräuchlichen Warmwasserbäder verabreicht. Auch sind die Einrichtungen zu An wendung sämmtlicher Proceduren des KaltwasserheilversahrenS ge- troffen resp. verbessert worden. Suderode bietet in seinen Hotels und Privathäusern genügende Unterkunst für Tausende von Fremden (Frequenz circa 5000). SuderodeS Soolquelle und sonstige Kurmittel versprechen Heilung von mancherlei Leiden, seine ruhige, idyllische, vom lärmenden Weltgetriebe ferne Lage bietet Genesung von nervösen Leiden und rechte Erholnng für abgearbeitete Personen, die einer Ausspannung bedürfen. Der Wald, der dicht an den Ort herantritt, ladet mit seinem kühlen Rauschen eiu zum Promeniren. Weithin sich erstreckende, gut gepflegte Promenaden wege mit den nöthigen Ruhebänken ermöglichen selbst den Schwachen und Gebrechlichen, sich zu stärken und zu erquicken an frischer Waldesluft und Genesung bringenden Waldsrieden. Suderode liegt im Herzen der schönsten Puncte deS Unterharzes. Stecklenburg, Lauenburg, Stusenberg sind in kaum einer Stunde, das wildroman tische Bodethal ist in 1'/» Stunde zu erreichen. Hexentanzplatz, Rohtroppe„ Treseburg, daS liebliche Srlkethal mit Alexisbad, Mägdesprung, Folkenstein, Meiseberg, GternhavS, V, BtctorS-öh« und viele andere Puncte bieten lohnend« Ausflüge, die sich in einem Tage bequem zu Fuß bewältigen lassen. Für exacte Wegebezeich- nungen ist gesorgt, so daß man eines Führers nicht bedarf. Nach allen Richtungen führen bequeme, wohlgrpflegte Fahrstraßen, auf denen der, der entweder keine Neigung oder keine Kräfte zur Fuß wanderung hat, mit Fuhrwerk, welches io Suderode zu haben ist, zu den genannten Punkten gelangen kann. 8 8a» Labeusteiu. Den ganzen Winter hindurch wurde am inneren Ausbau de- neuen CurhauseS gearbeitet, die Witterung war dafür auch sehr günstig. Der Bau wird eine Zierde der Stadt und wird den seit Jahren gehörten Klagen über Mangel an paffenden Wohnungen für einige Zeit abhelfen. Da daS EurhauS nach allen vier Seiten freisteht, hat jedes Zimmer sein« schöne landschaftliche Aussicht. Der schöne neu» CurhauSsaal bot durch den Neubau ebenfalls ein neues Gewand bekommen. Der Neubau schließt sich in seinem Stil dem alten Geschmack und der Umgebung, dem fürst- lichen Schlosse rc. an; er ist in der leichteren, französischen Renais sance, wie sie sich zu Zeiten Ludwig- deS XIV. und XV. in Deutsch- land bei öffentlichen und zum Theil auch besseren Privatbautrn eingebürgert hatte, gehalten. Sport. * Aus der „Sport-Welt": Ein Doppelsturz ereignete sich am ersten Kölner Renntag, indem während deS Verkaufs- Jagd-RennenS „August" unter Leutnant BölckerS und „Mata- moros" unter Leutnant v. Gramahki am Conicerenwall zu Fall kamen. Ter 8. Kürassier zog sich hierbei eine Gebirnerschütteeung, sowie einen Bruch des linken Schlüsselbeins zu. Leutnant BölckerS kam mit einer Wunde hinter dem Ohr davon, die ihm erlaubte, schon in den folgenden Rennen noch mehrmals in den Sattel zu steigen. — Leutnant v. Lettow hatte am Sonntag als Reiter der beiden Kölner Sieger „Currant" und „Symmetrie" einen Doppel- erfolg zu verzeichnen. — Der Torgauer Renntag, welcher am 4. Mar abgehalten wird, verspricht recht guten Sport. Für die sechs Rennen des Tages wurden sechzig Unterschriften abgegeben. dtzk Rlldfahrsport. BouhourS hat am Sonnabend Nachmittag neue WeltrecordS über 500 und 1000 m ausgestellt und zwar legte er hinter einem von Temester geführtem Krastniederrade 500 m in 24' und den Kilometer in 49' zurück. — Am Sonntag wurde in Paris aus der Prinzen-Park-Bahn beim 50-Kilometer- Fahren 1. Dickentmann in 46:36'; 2. Taylor, 2'/, Runden zurück; 3. De Guichord, 6 Runden. Nicht placirt: Robl, IL Run den; Tom Linton, 13 Runden zurück. Bei einem Recordversuch drückte Jacquelin den Kilometer-Record bei sichendem Start auf 1:01' herab. — Aus der Busfalo-Bahn wurde beim Haupt- fahreu 1. Rütt; 2. Heller, 1 Länge; 3. Brecy, 2 Längen. — Das Match Chasr-Bouhours über 50 km gewann BouhourS in 47:32. Vermischtes. — Berlin, 14. April. Der „Post" zufolge wird eine staatliche Frauengewerbeschule, wofür sich die Kaiserin lebhaft interessirt, voraussichtlich in nächster Zeit in Potsdam errichtet werden. Die Potsdamer Stadtverordneten haben beschlossen, der Regierung ein städtisches Grundstück kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Schule soll zur Ausbildung von Lehrerinnen für den HaushaltungS- und Handelsunterricht dienen. — Frankfurt a. M, 15. April. Wie die „Frankfurter Zeitung" meldet, wurde der verschwundene Director Massen back von der Actiengesellschaft Accumulatorenwerke System Pollak heute Nacht bei Boppard am Rhein als Leiche, überfahren, auf dem Bahnkörper aufgefunden. ----- Darmstadt, 14. April. Die Summe, zu deren Zahlung der Großherzog von Hessen für den standesgemäßen Unterhalt der geschiedenen Gr oßherzogin sich ver pflichtet hat, beträgt, wie die „Franks. Ztg." wissen will, 50 000 jährlich. Verantwortlicher Redakteur vr. Her«. Rüchling tn Leipzig Für den musikalischen Theil Adolf Rutbardt in Leipzig VolksulirWaMcher Theil des Leipziger Tageblattes. «la für dies« Theil befttmmtm Sendungen sind za richten an dessen verantwortlichen Redakteur E. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—Ick Uhr Barm, und von 4—8 Uhr Nachm. Zolltarifwesen. Deutsches Reich. Ermächtigung weiterer Prüfungsstellen für die Feststellung der Feinheitsnummer baumwollener Garne bei der Verzollung. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 6. März 1902 beschlossen, daß der öffentlichen Conditioniranstalt zu Aachen und dem öffentlichen Waarcnprnsungsamt für Wolle, Baumwolle, Seide und deren Garne und Gewebe zu Berlin die Ermächtigung zur Feststellung der Feinhcitsnummcr baum wollener Garne bei der Verzollung nach Maßgabe der den Scidentrocknungsanstaltcn zu Elbcrfeid-Barmcn und Ercfcld durch den Bundesrathsbcschtuß vom 16. Mai 1882 (Eentralblatt 1882, S. 268) beigelegten Befugnisse übertragen wird. Deutsches Reich und Frankreich. Bereinbarung zur Rege- lung des Verkehrs mit Branntwein und Spirituosen an der deutsch-französischen Grenze. Um den Verkehr mit Brannt wein und Spirituosen an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich zu regeln, ist die Vereinbarung getroffen worden, daß die Steuerfreiheit bei der Ausfuhr von Branntwein und Spiri tuosen über die zuständigen Zollämter an der deutsch-franzö sischen Grenze nur unter der Bedingung gewährt wird, daß der Aussührende dem Ausgangsamt eine Bescheinigung vorlegt, aus der erhellt, daß die Waare bei der Zollbehörde des Einfuhr landes ordnungsgemäß zur zollamtlichen Abfertigung ange- meldct worden iß. Die Bestimmung findet keine Anwendung auf alkoholhaltige flüssige Parfümerien, Kopf-, Zahn- und Mundwasser, die mit der Post in das Ausland versandt werden. (Reichs-Gesetzbl. Nr. 20 vom 1. April 1902.) Rußland. Zolltarifirung von Maaren. Dem genauen Sinne der Puncte 4 und 5 des Artikels 61 des Tarifs nach sind Holzerzeug nissc mit Theilen aus Leder und Geweben, die nur als Verzierung dienen, nicht aber Bezüge Larstellen, nach Artikel 61 Punct 4 des Tarifs zu verzollen. »(Circular des Zolldepart. vom 31. October 1901, Nr. 24 691.) Nicht besonders benannte Maschinen und Apparate aus verschiedenen einfachen Mate rialien, die entweder überhaupt kein Elsen, Gußeisen oder Stahl, oder diese Metalle nur in geringfügigen Mengen als Befestigungsmittel, wie z. B. Schrauben, Bänder u. a. m., ent halte», sind nach dem Material der Erzeugnisse zu verzollen. In allen Fallen dagegen, in denen die nicht besonders benannten Maschinen und Apparate aus verschiedenen einfachen Mate rialien (außer Kupfer und Kupferlegirungen) Gußeisen, Eisen und Stahl (nicht als Befesttgungstheile) enthalten, unter liegen sie der Verzollung nach Artikel 167 Punct 2 des Tarifs unabhängig von der Menge des Gehaltes an diesen Metallen. Der Punct 63 des Circulars vom 26. März 1899, Nr. 6238, in Betreff der Verzollung von Maschinen nach dem Material wird hiermit aufgehoben. (Circular des Zolldcpartements vom 1. November 1901, Nr. 24 762.) Zulassung von pharmaceutischen und me- diklnischen Präparaten, die in den Verzeich nissender zur Einfuhr zugelassenen und da von ausgeschlossenen Medicinalmittel nicht angeführt sind, zur Einfuhr nach Rußland. Bei etwaigen Anfragen wegen der Erlaubniß der Einfuhr von mcdicinischen und pharmaceutischen Präparaten, die in den Ver zeichnissen der zur Einfuhr nach Rußland zugelassenen oder nicht zugelassenen Medicinalmittel nicht erwähnt sind, sind dem De partement jedes Mal je zwei Muster der in Betracht kommen den Waare einzurcichen, von denen eines für das Zoll-, daS andere für das Mcdicinaldepartcment bestimmt ist. Falls die Waare in einer Specialverpackung mit Etiketten und Be- sclKeibungen eingeführt wird, sind die Muster mitsammt der Verpackung einzureichen. (Circular des ZolldepartcmentS vom 2. November 1901, Nr. 25 011.) Verbot der Einfuhr von Reklamen über „Harzer Bergkräuterlese ". Gemäß einer Ent scheidung deS MedwinalratheS dürfen Reclameschriften, die das :,ur Einst,hr nach Rußland ->ugelassene ausländische Präparat . Harzer Bergkräuterlese" betreffen, nach Rußland nicht einac- führt werden. (Circular de» Zolldepartement» vom 2. No« vcmber 1901, Rr. LS 018^. Getreide - Wochenbericht 1902 1901 1900 9 875 13 562 26 101 Keifte 11 822 10 865 12 659 Haf-r 19 034 14 328 16 453 2765 8123 9919 Ser Centralstelle Ser Preußische» LanSwirthfchastSkammern (NotirungSftellcf. Vom 8. bis 15. April 1902, Vormittags. Die Abwickelung des Frühjahrstcrmins im Brodgetreide erfolgt in diesem Jahre unter Verhältnissen, die in Deutschland bisher noch nicht dagcwescn sind. Schon zur Zeit der Herbstbestellung und dann in den Wintermonaten bis zum Anfang des Frühjahrs pflegt die Gctrcidcspeculation ihrer Meinung durch An- und Verkäufe von Frühjahrssichtcn Ausdruck zu verleihen, so daß gewöhnlich zur Zeit der Regulirung dieser Sicht diese Engagements auchchlicßlich die Preise bestimmen. Die Hoch-Parter, die während der Vormonate überwiegend Frühiahrssicht gekauft hat, macht sich stark, um die von den Tcrminverkäufern nun anzuliefcrndc Waare tn Empfang zu nehmen und sie möglichst ohne großen Aufenthalt in die Hände der Consumcnten überzuleiten. Tie Tief-Partei dagegen hat in den Vormonaten Frübjahrsterinine vorverkauft und muß nun, soweit sie die schuldigen Termine nicht cindecken kann oder will, durch die kontraktliche Lieferung des verkauften Getreides ihre Verbindlichkeiten glattstellen. Der größeren Öffentlichkeit zeigt sich dies in erster Linie durch das Hcranzichen von Getreide nach den Börsenplätzen, und schon häufig wurden die Schifffahrts avise dazu benutzt, auf das Preisniveau einen ausschlaggebenden Druck auszuübcn. Wie ganz anders gestaltet sich in diesem Jahre das Bild. Wenn wir in den letzten drei Jahren einmal die nach Berlin gesandten Gctreidemengen vergleichen, so er- giebt sich folgendes Bild. Es wurden nach Berlin vom 1. März bis 15. April cingcführt (in Tonnen): a-n Keifte Hiser Mai« 5029 4598 7776 Noch in keinem Jahre ist die Zufuhr von Brodgetreide nach Berlin so geringfügig gewesen, wie in diesem, und lvenn nicht die Zufuhren von Hamburg zu verzeichnen Ivären, lvürden wir nackgerade von einer Stockung des Geschäftes in Weizen und Roggen zu berichten haben. Jeden ruhigen Beobachter kann dies für die Berliner Interessenten traurige Bild nicht über raschen, denn in den letzten Monaten ergaben die Veröffent lichungen der Centralstcllc der Preutzisct)en Landwirthschafts- kammern, daß in den östlichen Provinzen, die sonst die Haupt lieferanten für den Berliner Getreidehandel waren, Weizen und Roggen häufig viele Mark höher standen als in Berlin, während in früheren Jahren fast ausnahmslos das Gegenthcil der Fall war. In Roggen und Weizen mögen die Früchahrsverbinduch- keiten gering sein, das häufig erwähnte Hafercngagement wird wahrscheinlich zum großen Theil durch Anlieferung von effek tiver Waare compensirt werden. Tas hiesige Lager in Roggen geht nach und nach, soweit cS nicht bereit- oisponirt ist, in die Hände hiesiger Müller über, und wurde auch schon geringes Auf geld für Mai-Termin bezahlt. Von Rußland ist einiges An gebot in Roggen herausac kommen, und zwar wurde prompte Abladung mit 106 bis 107 cif Hamburg für 9 Pud 10 bis 15 Pfd. schwere südrussische Waare bezahlt. Walla-Walla war mit 130,50 cif Hamburg, Kansas mit 132 cif Hamburg zu haben, doch waren bald fällige Ladungen wenig angevoten, da England in der letzten Woche höhere Preise bezahlte als Deutschland. Der englische Consum scheint schlecht versorgt zu sein, und wird daher der größte Theil der schwimmenden Ladungen wahrschein lich in England bleiben; auch die Mittelmeerstaaten zeigten mehr Kauflust. Ter am Freitag, den 11. d. M., erschienene Saaten - standsbericht des landwirthschaftlichen Mini- steriums in W a sh i n g t 0 n giebt den Durchschnittsstand des Winterweizen» am 1. April auf nur 78,7 Proc. an gegen 91,7 Proc. am 1. April 1901, 82,1 Proc. 1900, 77,9 Procent 1899 und 86,7 Proc. 1898. Der niedrige Durchschnitts stand ist hauptsächlich herbeigeführt durch schlechte Ueberwinte- rung in 5tansaS (— 32 Proc. gegen dir gleiche Zeit des Vor jahre»), Nebraska und Lalifornien, Pennsylvania und Missouri c(j« — L Kroc.^ Indiana.(-— S Kroc.^. Der Eindruck dies« ungünstigen Ziffern war natürlich ein befestigender, um so mehr, als in einigen südwestlichen Staaten Regen fehlt. Aber der Preisunterschied zwischen dem Vorjahre und jetzt entspricht keineswegs dem Unterschied rn dem Stand des Winterweizens. 12. April 190l Mai 76'/. Septbr. 75'/, i Durchschnitts- / 91,7 12. - 1902 - 79'/, - 78'/, / stand > 78,7 Diese verhältnißmäßig geringe Mebrbewerthung steht in gar keinem Verhältniß zu dem Unterschied in den Saatenstands- ziffern und wird nur dadurch einigermaßen zu erklären versucht, daß der Bericht eine Anbaufläche von 32 Mill. Acres anführt, während im December 1900 dieses Areal auf nur 30)4 Mill, ge schätzt worden war und 1901 thatsächlich 28)4 Mill, abgcerntct wurden. Aber die Umpflügungen dürften in diesem Jahre nicht unbedeutend sein, besonders an der Pacisic-Küste in Californicn und Oregon. Unter Zugrundelegung des Mehranbaues berechnet der Statistiker der New Aorker Börse das wahrscheinliche Er - gebnitz des Winterweizens auf 1. April 1902 ...» 11 232 000 r 1. April 1901 ...» 12346000 - definitive Ernte 1901 . . 12 355 200 - Der Durchschnittsstand des Winterroggens wird auf 85,4 Proc. geschätzt gegen 93,1 Proc. vor einem und 84,8 Proc. vor zwei Jahren. Was die Exportthätigkcit Nordamerikas in Weiten im Allgemeinen betrifft, so hat dieselbe vom 1. Juli bis 29. März in Tonnen betragen: 1901 02 1900 V1 IN991900 1 979 610 2 027 420 1 984 700 Die amtlich ausgestellten sichtbaren Vorräthe in Nordamerika haben sich im Vergleich zu der Vorwoclw und zu den Vorjahren wie folgt gestellt (in Tonnen zu 10 D.-Ctr.): 1901 u«i w 0 12. April . , , , 1 258 578 1 400 571 1 492 371 ö. April , , , , 1307 178 1 435 030 1 496 124 — 48 600 — 84 489 — 3 753 Die Anlieferungen der amerikanischen Farmer betrugen (in Tonnen zu 10 D.-Ctr.): Wkt,en Mai« 1902 1901 1900 1902 1901 1900 15. März 78 300 114 405 111795 42195 92 438 110 708 22. - 81 998 117 450 111 360 46 763 78 305 123 323 29. - 66 773 110 273 94 613 47 633 56 550 127 890 5. April 52 723 76 125 95 265 40 673 41 543 115 275 An der B c r l i n e r B ü r s e sind in der letzten Woche wieder einmal durch die Platzspeculation und durch spcculirende Maller kleine Auf- und Abwärtsbewegungen der Preise in Scene ge setzt worden. Die versuchte Abwärtsbewegung konnte aber nicht recht durchdringen, weil, so lange die Berliner Speculanten noch mit Winterüberzieher zur Börse gehen, sie sich noch nicht recht mit der neuen Ernte zu beschäftigen pflegen. Von warmen Frühlingstagen war in der letzten Woche wenig die Rede, zu meist herrschte naßkalte, raube Witterung vor, die wahrschein lich sogar insofern von Schaden war, als sie das Wachsthum der Vegetation hemmte. Tie Börsen-Oekonomen meinten sogar, daß die Saaten nicht mehr so günstig ausschen, wie vor zwei oder drei Wochen. Die bulgariscl-en Offerten finden keine Auf, nähme, weil die Qualität durchweg nicht genügte. DaS Roggcngeschäft nahm einen ruhigen Verlauf. Die günstigen Berichte über den Stand der Felder und billigere Zusagen russischer Händler, allerdings fast nur zweithändigc Waare, hielten die Preisentwickelung zurück. In den letzten Tagen wurden die Offerten Südrußlands theurer. Mais war in amerikanischer Waare sehr knapp und theuer, auch guter trockener RundmaiS wurde höher bezahlt. Neue Er werbungen fanden in südeuropäischer, amerikanischer und argen tinischer Waare statt, und daraufhin zeigte sich der Preisstand im Lieferungshandel anfangs schwach, bis Nordamerika seine Notirungen steigerte. Die Ernte Argentiniens verspricht nach den neuesten Nachrichten einen ebenso großen Ertrag wie im Vorjahre. In Hafer wurde von russisch« Seite Mai-Termin ge ¬ kauft, so daß sich in dies« Beziehung die hiesig, Situation noch zugespitzt hat. Das Mehlgeschäft ging schwerfällig von Statten, der Mahllohn bleibt nach wie vor ein sehr mäßiger. Ein Vergleich mit der Prcisnotirung in der Vorwoche und im Vorjahre crgiebt folgendes Bild: , Weizen. New Dork 11. Avril 1902 7. Avril 1902 1«. Avril Differenz in Berlin 1901 gegen d.Vorj. in Marl . 85'/.° 86'/, 0 79 e -t- 4,50 Chicago . . 73'/, o 70'/, o 70'/. <- — 0,25 Odessa Pest . . . 80 Kop. 87 Kop. 92 Kop. — 10,75 . 9,31 Kr. . 171 9,15 Kr. 7,56 Kr. -ft 3020 Berlin. . 172 Roggen. 162 .6 -ft 9,00 New syork . 64'/. 6 . 73 Kop. 63 o 60 o -ft 2,00 Odessa 71 Kop. 73 Kop. — 2,75 Riga . . . 81 Kop. 81 Kop. 73 Kop. -ft 7,50 Berlin. . . 148 145 ./L 142 -ft 6,00 Vermischtes. -Z. Leipzig, 15. April. Als bedeutungsvoller, wirk samer Factor der Selb st Hilfe hat sich das innerhalb der Schutzgemeinschakt für Handel und Gewerbe Leipzig (sur. (Person) eingerichtete Mahnverfahren erwiesen und sia, die vollsten Smnpathicn der Mitglieder erworben. Nahezu 100 000 sind bis zum heutigen Tage durch Vermittelung der Schutzgemeinschaft von den angemcldctcn Forderungen der Mit glieder kostenlos cinaezogen worden. Nach zwei Seiten ist die Wirkung des Mahnverfahrens als eine günstige zu bezeichnen: Der Geschäftsmann kommt zu seinem Geldc und bleibt so vor Verlusten bewahrt, der säumige Zahler zieht — wenn auch nicht immer, die Nestantenliste könnte merkwürdige Dinge ausplaudcrn — eine Lehre aus dem „Mahnbriefe" der Sehutzgcmeinschaft und kommt künftig seinen Bervflicktungcu gegen den Geschäftsmann gewissenhafter nach. Gerade die Einrichtung des Mahnverfahrens hat die Schutzgemcinschaft so populär gemacht und ihr aus den weitesten Kreisen Mitglieder zugcsührt. Nach der Zunahme der Mitglieder im neuen Jahre zu schließen, läßt sich mit ziemlicher Gewißheit für das Ende des Jahres eine Erhöhung des Mitgliederbestandes aus 3000 erwarten. *— Actien-Gesellschaft für Spiritus-Beleuchtung und -Heizung, Leiv zig. Der ordentlichen General-Versammlung liegt auch der Antrag vor auf Zusammenlegung des Acticn capitals von 250 000 .L auf den dritten Theil und Ausgabe von Vorzugsacticn in einer von der Versammlung zu bestimmenden Höhe eventuell auf anderweitige Beschaffung von Mitteln zur Fortführung der Geschäfte eventuell auf Auflösung der Gc scllschaft. mm. Lommatzsch, 15. April. Der Kredit- und Vorschuß Verein zu Lommatzsch beschloß in seiner am 11. d. M. abge haltcnen General-Versammlung die Vertheilung einer Divi dende von 10 Proc. * Berlin, Anfang April. Aus dem Marktbericht über den Deutschen Medirinal Drogenhandel, erstattet von Brückner, L a m p e L C o, B e r l i n Ö., (gegründet 1750). Trotz aller Lebhaftigkeit, welche in den letzten Wochen im Handel mit Drogen und Chemikalien herrschte, kann man dow nicht von einem befriedigenden Geschäftsgang sprechen. Neber prodnetion und schärfste Concurrenz machen sich überall geltend und drücken für Fabrikanten und Händler den Gewinn auf das geringste Maß zurück, während die Geschäfts unkosten sich uuverhältnißmäßig steigern, weil die einzelnen Umsätze immer mehr ins Kleine gehen. Die Periode der Preisermäßigungen, welche nun schon Jahr und Tag anhält, ist noch nicht abgeschlossen, und viele wichtige Artikel, bei denen man den tiefsten Stand schon erreicht zu haben glaubte, sind noch weiter im Preise gewichen. — Unter solchen Verhält nissen machen sich die großen Lasten doppelt bemerkbar^ welche dein deutschen Erwerbsleben durch die socialpolitischen Gesetze auferlegt werden und welche sich noch fortdauernd steigern. Im Jahre 1900 wurden z. B. allein ca. 87 Mill. Mark Entschädigungsbeträge tn der Unfallverftcheruvll
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