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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190301016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19030101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19030101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-01
- Monat1903-01
- Jahr1903
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1903
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Utkktt»» rmd Lyettttr«: Äohaunis-affe 8. 1-8 »ad Kittutm^sdittaeemer TlsredHatu^VuchhiMdls, tftckv«rfM»ftr.S, Lßöscht,Kachärtne»stU U. «. «nt-spl.7. H«lstt-/tUstts VttMst Gtrehle»« <tmß« » s»ttste«ch«r Amt l Nr. 17»». Serti«: E«t Duncker, He»»»!. vatr Hvfbnchhemdlg., LüNowstraße z« FeOlMecher AMt VI Nr. «so» WpzMr.TaMaü Anzeiger. Ämlsblalt des Äömgkrcherr Land- und des Kdnigttche« Amtsgerichtes Leipzig, -es Antes und des NEzei-Äintes der Ltndt Leipzig. «liizrtgex.Pr-i» die «gespaltene Petitzeile LS H. Reklame» «ter dem NedMoUsstrich (Ngespaltea) 7ö vor de» Famlltenuach- richte« (»gespalten) vü Ltbellartfcher «ad Mernfätz entsprechend Hoyer. — Gebühren für Nachweisungen «d Offerteuamulhme 25 («xcl. Porto). Extra-Vekla-e« (gefalzt), nur mit der Morgen «Ausgabe, ohne PostbesSrderuug SV.—, mit Postbefördernug ^8 70^-. Annahmeschluß für Anzeigen: Abrub-AuSgab«: vormittag» »0 Uhr. Mvrgei».Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Anzeige« sind stets -m di« Expedition zu richte». Die Expedition ist wochentags nmmterbrochen geöffnet von srüh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag von L. Potz in Leipzig. 97. Jahrgang. Nr. 1 Dotttterstag den 1. Januar 1903. «I vom (Telegramm.) 1. Dezemder. IN einem Artikel ,Lam kampagn« .nach einem andere», städtische» Wahlkreis um« reidt das „Milsi-Woch.-Bl.": Das Mater sehen, da er offenbar ei« rielbewußte, energische Vertretung SLWL LN- Kommen; 'er wird wohl leitenden Kreis« in Nom h» ist für utzftr Heer i« allgemeinen still eihead« verlansen. Teile des sran:r>,xF,leidlichen IesuiliSinus zu erblicke». Sich deswegen m.n überschwängliche« Hoffnungen für die Festigung' des 'deutschen G.'ii e« in Elsaß-Lvtbringen zu trage», wäre von Grund au» verfehlt. Wissen wir doch, wie im übrigen Deutsch land, wo der katholische Klerus läckgst an deu Universitäten gebildet wird, da« Deutschtum de« KlerikaliSmu« beschaffen ist, ganz abgesehen von dem bedenklichen Einflüsse, den di« römische Hierarchie wegen ihrer Stellung zur Fakultät auf die Wissenschaft überhaupt gewinne» kann. Unter den Tote», die uns da« scheidende Jahr entrissen, rage» König Abbert und Aadolf von Bennigsen hoch empor. Was beide, starr als Buadesfärst, dieser als Parteiführer, dem gesamten Vaterland« waren, braucht hier nicht wiederholt zu werden. Da« Schicksal hat es gefügt, daß die Familien des Köaig« uud des Bürger« durch dasselbe Unheil in tiefe Kümmernis ge stürzt wurden. Doch blieb drr König glücklicher al- der Bürger, dran ihm wurde erspart, mit eigenen Augen den Fall der pflichtvergessenen fürstlichen Mnttrr zu sehr»; Bretnigs«» aber erlebte «icht »ur die Heimsuchung srines ,Sohnes, sondern mußte ihm, dem zwiefachen Opfer, auch da« Grab bereite». ' Die Leidenschaft folgt de» Sterblichen nach in« neue Jahr. Ist ihr« Spur weithin sichtbar geworden aus der Menschheit Höhen, daun siad die Gemüter williger, de» Weg der Pflicht z» suchen. Möge im neuen Jahre unserem Volk« die Kraft wachsen, diesen Weg zu finden und srstzuhalten. Weise W *fo»dMrr 5°k " von »iellWt lm»d«rt Muglndera eins sn diese» ) Da« heute zu einer VlstUn- um vo« andern w»»iger riaschueideuden Maßnahmen zu schweige» — höchst schätzenswert« Late» genau»« werden dürst». Ader was noch besoaders not tut, ist die starke Hand gegenüber dem Vurtaukratistuus, dessen schädliche Wirkung auch Graf Bülow theoretisch unumwunden ein« räumte. Daß jedoch die praktischen Folgerung,» aus »er theoretischen Sekeantni« keineswegs mit der gebotene« Tatkraft gezogen werde», lehrt dtk durch deu Fall Löhning bekanut geworden« Sachverhalt auf da« eindrioglichste. Drr preußisch» Landtag wird hoffentlich in de« nächst«» Wochen Aufklärung darüber herbeifühtt», ob und welche Maßnahmen getroffen sind, um nur solche Deiwaltnags- beamte i» der Ostmark anzustellr«, di« di« Polrnpolrtik des Staarsmtaistertum« in lbrem Kreise aue volle», Herzen uutttstÜtze«. Auch d i e Frage Muß im preußischen Landtag« gründlich erörtert werden, ob di« Schulpolitik, di« im Anschluß an di« WrescheNrr Vorgänge in der Ostmark befolgt wird, von Erfolg gekrönt ist oder ob nicht, wir eia neueret Eilaß vis preußischen Kultusministers be fürchte» läßt, dem KlrrikaliSmuS zu Liebe da« Strafrecht des Lehrer« bei Widersetzlichkeit im Religionsunterrichte über Gebühr «iogeschränkt wurde. Erfreulicher al« die Berhältniffe in der Ostmark scheinen sich Vie Berhältniffe in der Wrstmark de» Reiche-, in den Reichs la« den, entwickel» zu sollen. Wenigstens muß das die Regierung anurhmen, die ihren bisherigen Wiverspruch gegen die Aufhebung de« Diktaturparagraphen ausgegrben hat. Der Umstand, daß ein Mann wie Herr v. Koeller an der Spitze der rrichSIänoischen Verwaltung siebt, bürgt einiger maßen dafür, daß nicht Doktrinarismus over Stimmung-- Politik sür di« Aufhebung d«S Diktalurpaiagraphrn deu Ausschlag gegeben habe». Die Errichtung einer katholischen Fakultät an * drr Straßburger Uni- vetfität ist uach jahrelangen Bemühungen nuumehr durch gesetzt worden. Wir habe» zu oft den Wwrrstaq)» pri sehe», da or offenbar et« »«bewußte, eaer-tsche Vertret»»« ländlicher Inte,esst» mit stineu politisch« Ueberzenannaen sttr »»vereinbar hält, di« Bauer» aber anderseits m Zo- lnost »ich» gewillt sein dürfte», sich «ine derartige Nicht- beachtung ihrer berechtigte» Wünsche und Forderung« ge falle» z» lassen.' Uebrrgen« wird i» denffelb« Lmm der deutsch» Landwirtfchaftsrat in der KorresMH«- verspottet. DeMsches Reich. ID verlt«, Sl. Dezember. Die Geschäftsordnung de» Reichstag« enthält der „Kr-uzztg." »ach«ochimmer »icht Befugnisse genug für den Präsident«. Das Blatt sieht Notfälle voraus, ia den« ohne eine Erweitern»« dieser Be- fngnisse nicht auszukomme» sei» werd«, u»d macht d^er folgenden Vorschlag: .Zwar hat der Reichstag durch Ab- Ludenmg zweier BestlMnnznaM de, Geschäftsordnung de» schlimmsten Notstände» qbgeHolsen und wenigstens de» Sisg der Obstruktiv» verhindert. Aber bei »»besangt»«, Wür digung wird «an zu-eben mvffe», daß es sich hier tr»r upi eieren Notbehelf -ehmrdAt hat und daß die ' ordnung auch in her Gestalt, dl« sie »ach den Senderungey xrhafteu hat. nicht.Deicht, tage -genüber einer Mchtslost» ',»d^z welch« »ie daß^ so lange eia solcher Beschluß nicht gefaßt, oder nachdem di« für iha gesetzte Frist abaelaufen ist, di« alte Geschäfts ordnung in Kraft bleibt. In diese« Sinn« könnte z. B. auch den bei der Beratung des Zolltarif« beschlossenen Ab änderungen der GeichäftSordauug unbedenklich der Charakter der Au«nahmevorschriften gegeben werden." — Man siebt, oie „Kreuzztg." weiß zur Zeit weder die „Fälle der Not* zu bezeichnen, für die vorgesorgt werden soll, noch auch die erweilriten Befugnisse selbst, mit denen der Präsident zu beglücken wäre. Die Idee rst noch nicht weiter gediehen al« bis zur Kapitelüberschrift „AuonahMevorfchriflen". Ueber eine solch« Kapitelüberschrift »u diskutieren, verlohnt nicht der Mühe. Auch vir Parteigenossen der „Kieuzztg." dürften einst weilen an dcn Mit ver Geschäftsordnung gemacht«» Experi menten genug Haden. L. Berlin, 81. Dezember. (Auch ein Mietver trag.) Welche Zumutungen von manchen HauSbesttzer- kreiscn den Mietern gestellt werben, lehrt der neue Miet vertrag, dett der Charlottenvurger Hau-- und Grundbesitzer-Verein ausgearbeitet hat. Darin bestimmen die Paragraphen 2 und 8: »Die Miete inkl. Nebenabgaven wird vierteljährlich — monatlich —-am er st en Tage eine« jeden Kalcnderviertel- jahreö — Monats — im Voraus an den Vermieter in seiner Wohnung in Charlottcnburg, und wenn er eine solche nicht hat, im WirtShause(l) gezahlt. Sine Ausrechnung mit For derungen irgend welcher Art, auch wenn sie sich auf diesen Ver trag gründen, findet nicht (I) statt. Bei nicht pünktlicher Zahlung einer MictSrate ist der Vermieter zur Aufhebung dcö Vertrages ohne Kündigung befugt, wenn der Mieter nicht inner halb einer ihm vom Vermieter zu setzenden Nachfrist, welche mindestens 24 Stunden (I) betragen mutz, die fällige Miere zahlt. Teilzahlungen innerhalb oder nach Ablauf der Nachfrist beseitigen das Recht auf Aufhebung de« Vertrage- ohne Kündigung nicht. Die Annahme der vollen Miete »ach Ablauf der Nachfrist gilt im einzelnen Falle als Verzicht auf das Recht der Aufhebung des Vertrages ohne Kündigung, wenn dieses Recht in der Quittung nicht schriftlich Vorbehalten ist. Wird der Vertrag crüs diesem Grunde aufgeh wen, so erhält der Vermieter die Miere für das lausend?. Kalender- ,ielj a. r - d-„ Ver.-:«ae ^-^Ive-He -esüuo m.ul ^utizrg zu entrichten isr, als Vertragsstrafe, außerdem haaret Mieter für die Miete der ganzen Ver- tragSdaucr, sofern die Wohnung nicht anderweitig Ver mieter wird." . ' Die „Soziale Praxis" bezeichnet es mit Recht als un erhört, daß, wenn bet solcher Vorauszahlung der erste und zweite Tag eines Monats aus irgend welchem Grunde nicht innegehaltcn wird oder werden kann, der Wirt nicht nur das Recht haben soll, einen solchen Mieter sofort auf die Straße zu setzen, sondern — obwohl es sich um Vorauszahlung für eine erst zu gewährende Leistung handelt — auch die Miete für die angefawgene Miet periode elnzuforderu- und obendrein bet nicht ander- weiter Vermietung für die vielleicht noch mehr- lalnlgt Koulraklecauer. Die „Loyale Praxis" lttlt einen Einzclfall mit, der für die Art charakteristisch ist, wie jene Klausel vom Vermieter ausgenutzt werden kann. Es handelt sich um einen langjährigen begüterten Mieter, der — weil er erst am Dritten von einer wichtigen Reise zurlickkehrte, an diesem Abend oder am nächsten Vor mittag die Miete entrichtete und de-halb aiff die Straße gesetzt wurde. Auf seine Beschwerde beim Hauswirt er widerte dieser kühl, er könne gerade bas Hans gut ver kaufen, und da fei ihm der langjährige Kontrakt des Mieters unbequem gewesen; deshalb habe er -u dieser Handhabe gegriffen. Aermeren Mietern kann ein solches Vorgehen die Existenz kosten. » Berit«, 3l. Dezember. (Handelsverträge.) Uuter dieser Ueberschrift veröffentlicht die „Südd. Reich-Äorr." di« folgende, ihr auS Berlin zugegaugeu« Zuschrift: „Am Schluffe eine« in der Presse verbreitete» handelspolitischen Briefe« au« Wien ist kürzlich bemerkt worden, man könne sicher sei», daß Deutschland »ach Abschluß seiner Vorbereitungen den HaadelSvertrag mit Oester reich-Ungar» seinerseits kündigen werde. E« fragt sich doch, weshalb die« so sicher sein soll. Tatsächlich hat auf deutscher Seite eine Kündigungsabsicht nie bestand«», und e« wüßten erst besondere Umstände eintreteo, wenn in einem späteren Stadium deuuoch gekündigt werden sollte. Erwartet werden solche Veränderungen aber nicht. Alle« spricht dafür, daß sich der Handelsverkehr der verbündete» Kaisrrmächte den Dispositione» beider Regierungen entsprechend obae Küadignog de« alten Vertrages unter das RSaiaie de« neuen überleiten läßt. Ein« römische Korrespondenz de- „Pester Lloyd" nimmt neuerdings auf eine „Versicherung" Bezog, dke der italienischen Regierung für die ungeschmälerte Fort dauer ihres Exports von Deutschland erteilt worden sei. Auch diese Angabe bedarf der Richtigstellung. Für Sach kundig« ist es niemals zweifelhaft gewesen, und kürzlich « I tat im aus bernfmstem Mund» anerkannt worde», daß di« Erneuerung -es deutfch-italienifchen Handelsvertrag« sich ohne ernster« Schwierigkeiten vollziehe» werd. Die grgeottilige An schauung »ar lsdiäkich einer der Scheingrüade, uns dreien die radi kal« Preff« -ege« den Reichszolltarif Sturm kiek. Die verhält»iß- mäßigr Letcht^kvit- de, prulsch-italienischi» .Unterhandlung«» beruht darauf Paß der 'gegeben, Status der wechselseitig«« bandrlspRftkfH« V«dürf»iss« »«dm And« ei»ev alaUein An-gleich Wstsstigt. Scho» deshalb waren kiine Zusage» erforderlich, rwd rs find auch krim HNnacht Word«»." j S Vrrlt«, 31. Dezember. „Reichsanz." veröffeatlicht 2L. Dezember 1902. D Berit«, 31. Dezember, preußische Gtmttsmtntfterim» trat zusammen. — Der Militäretat ist den „Hamb. Nachr." zufolge nicht erst jetzt dem Bundesräte zugegangen, soudern bersits vor Welhnachteo. Auch drr Mari ne »tat liegt dey BuudeS- rat bereit« vor. — Der B«vd der Landwirte geht nuu auch gegen die Nationalliberal«« vor, welche für den Antrag Kardorff gestimmt haben. In »er „Bundes-Korrespondenz" wird, gaaz inr Sinne d«S gegen di« hannoversche» National liberale» gefaßte» B»nde«beschlusse«, der Abgeordnete vr. Paasch« aufgefordert, er möge sich für die nächsft Wahl- Di« Flott«, in fortschreitender Verstärkung begriffe», ist ia den letzten Wochen de« Jahre« unerwartet zu einer Aktion berufe» worden, um iu Gemeinschaft mit englischen und italienische» Gerstreitkrästrn an der Ostküst« von Süd amerika Genugtuung für Unbilden zu erzwingen, di« der Machthaber einer der dortig««, ewig unruhige» Republiken europäischen Intirrffen und friedlich«» Kolonisten zngisügt bat. Ein ähulicheS Vorkommnis während »er Revvluliou auf Haiti har durch da- rasch« und rurrgische Eingreifen des kleinen „Panther" feine Sühne gefunden. In de» Deutschen Kolonien hat im wesentlichen Ruhe geherrscht; doch fand ia Kamerun ein« Abteilung der Schutztruppen unter Oberstleutnant (jetzt ObetM Pavel Anlaß zu kühnem Zuge bi« an den Tschadsee, während in Ostafrika lKinere Aufstände zu bekämpfen waren. Unserem gesamten Erdteil ist der Fried« erhalten gebliedeu. Der Boerenkrieg ist nach langem, tapferem Ringen de« kleinen Volkes durch deffen Unterwerfung unter die gewaltige Macht des Sieger« beendet; im östlichen Afrika rüstet England zu einem zweiten Zage gegen den sogenannten Mav Mullah, nachdem ein erster Versuch zu seiner Niederwerfung gescheitert ist. Ob die Franzosen rbre Uoteruehmungrn gegen die Oas«o au der Marollaaischen Grenze in diesem Winter forlsetzea weiden, ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen, wie den» die Berhältniffe in Marokko setbst heute noch ebenso wentg Aar zu übersehen sind, wie Vie im Indisch-Afgaaifche» Greuz- gtbiete. In drr Mandschurei habe« di« Russen dre größeren Orte geräumt, halten aber di« wichtige Bahnlinie seit rn der Hand, so daß sie militärisch wohl immer «och die Herren de« L-inve- sind. Im inneren Leben dir deutsch«« Arwe« ist rastlos sortgearbeitet worden. Neu erlassen« Krirgsartikel habe» Rechte und Pflichten de« Soldaten dem Berständat« unsererLmte näber gekrackt, anderweit« Benennungen von Truppenteilen die individuelle Entwicklung einzelner Heere-körper im Sinn« treaer Pfle-rr der Tradition gefördert. Die Schaffung eine« Olfizierkvrp« ver technischen Institute und eine« Festungebau-Offizierkorps, die OrgauilalionSändrrung de« Train« und Sehnliches sinv Bewri'e unermüdlichen uav dankeuiwerten Walten« der Allerhöchsten Kommandogewalt. Denn je länger unser Volk fick eine« gesegnete» Friedens nach cmkcn - - >'» ^iA'sb, brlogsßV zu er?'. en, dr. uüria sie zur Erfüllung ihrer -groß -fgabe befähigen kann, wenn doch einmal wieder andere Zeile?, kommen, wenn von neuem der Ruf de« Kaiser« uud de« Vaterlandes zun: Schutze de« heimischen Herbe« an sie ergehen sollt«. Eine Reihe neuer oder umgeardeiteter Dienstvor schriften — eS fer hier nur an da- Reglement und di« Schießvorschrist für die wiederum erheblich vermehrten Maschinengewehr-Abteilungen, an den Entwurf einer Pon- toniervorschrift, au die Bestimmungen über die Üebnagea mit gemischten Waffen uuter Beteiligung drr schweres Artillerie de« Feldheere«, an die KriegS-Etappenordnung x. erinnert — bat diese Arbeit unterstützt. Wenn auch heute die Ansichten über den Angriff der Infanterie, die Verwendung und Be waffnung der Feldartilleri« und ähnliche überaus wichtige Fragen noch keineswegs völlig geklärt sind, so hat doch schon deren Anregung befruchtend auf die Geiste«»rb«it des Offizier- korp« gewirkt und zum Teil auch bereit- Allerhöchste Direktiven über «mzrlne Punkte gezeitlgt. Einen überaus schmerzlichen Verlust bat da« ge samte Deutsche Heer, in-besondere aber die Königlich Säch sische Armee durch den Heimgang Seiner Majestät de« König« Albert von Sachsek am 20. Juni d. I> erlitten. Mit ihm ist der letzte Ritter »es Großkrenze« d«s Eiseruea Krenze«, der letzte Heerführer - au« Deutschland großer Zeit, abberufen worden, «in Irrnrr Freund des Kaiftr« und ei» ritterliche« Vorbild für jeden Soldaten. Sei» An denken wird in unseren Herzen mcht «»löschen! Seinem Könige folgte der Königlich Sächsische Krie»s« Minister, General der Infanterie.Edler v. der Pla»»tz, nach wenigen Wochen in« Grab, auch des verewigt« Wirk lichen Geheimen Rat« Krupp, der freilich nicht selbst Soldat, aber doch al« Besitzer der gewaltige» Fabrik für da« Heer votr größter Bekeutung und zudem dessen treuer Freund gewesen rst, gedenken wir in Teilnahme. Da« neue Jahr wird neue Arbeit bringen. Ob e« stillb FriedeaSarbeit sein wird, wie feit langer Zeit, oher ob ernste Stunde» kommen mögin, da« steht bei Gott. Di« deutsche Wehrmacht zu Lande und zu Wasser aber wird ihre Pflicht tun, so oder so, allezeit Fest und getreu!, D Vertin, 31. Dezember. (Telegramm.) Drr Kutfer und die Kutfert» nahmen heute morgen mit den drei ältesten Prinzen-Söhnen da« heilige Abendmahl. Heute abend wird Prinz Heinrich im Neuen Palai« eintreffe». (Telegramm.) Der da« SolUuptftefttz Air -er ^ahre-wenLe. Groß« Enignlfft sind i« Vvlktrlrben »benso seit«» wie int Ltbttt des einzelnen M-nschtv. Deshalb ist «s dicht WNtrd«rb«r, w«dv »uch dnt, zweit» Jab« des neue» Jahr» Hunderts dem deutschen volle kein großes Ereignis gebrächt Hst. Daß ßroße Ereignis des Jahres 1902 hat sich in BÜdeUfstk« zugitraBv. D«n» dort wurde dir Tragödie dis Votrevkrleges zu Ende gespielt: um ihr Volkstum zu rette», mußte« di« Dorren ihren Staat her llkbsmacht Großdrftnrtttieus i aufopft»». Al« die Bann«,- träges ft» süöäfrikrlaischnt Hcldenkänipfe übe, dä« Metr käMeu, Hat das „nlUrrivt" Europa sie mit so jugend frischer Begeisterung gefeiert) daß offenbar wurde, wie wmig trotz all«, sozialistisch»» Programm«, trotz der laugen Nrftdsuszstr und trotz vr« üppft wuchernden Materialist«»« die Völker deu Sinn sür kieg^isches, selbstloses Heldentum ««gebüßt haben. Da» deutsch,! Volk durch Hrldcuverehruug -«vwrleuchtrn zu sehe», darf zh den erquickenden Begeb«»- heilen des verflvffeuen Jahres gftählt werden. Obwohl rs an großeu Ereignissen für Deutschland gefehlt hat, «angelte es nicht au wichtigen. Dahin gehört vor alle« dft am 28. Juni volljognu, später durch den «»such des Könt-s von Itasieu tu Berlin besiegelte Crueueruug des Dretbuutje«. Ihr Wert beruht in «rst«, Lisi« darauf, da das mitteleuropäische Bündnis iu unveränderter Form verlängert wurde. Unser, Nachbarn jenseits des Rheins hatten sich, nachdem ihre Hoff- »mtsiavf die Auflösung des Bande« sich als eitel erwiesen, mit der Erwartung geschmeichelt, Italien« Buade-oerpflichtungen würde» »ach der framösischen Seit« hin abgrfchwLcht werden. Zu solcher Anuahw« glaubt,!man sich wegea des Abkommen« b«rechti-t, das zwifchm Italien und Frankreich über .wichtig- MittelmeeraNvele^ Iahresschtn^ schreibt das uns lieg« und o^n« ebemalrg«, Ostasie»,..« gewnßt habe», daß die sich über die letzten Absichten Frankreichs nicht Im Zweifel hesiffdpr.— Absichten, diel drr geschwätzige MariuemjmHex Vrlletem aus seiner berübmt grwordeoea Mittelmeerfab/rt durch das Geständnis enthüllte: die Befestigungen auf (Hpkrsika müßten mitten in das Herz Italien« zielen. Der Wer.Vb'er Erneuerung de- Dreibünde« liegt sodann ia dem Zeitpunkte, in dem sie vollzog« wurde. Je eifriger Mnsre freisinnigen Angst- Politiker den Entwurf de« deutschen Zolltarifs mit der Begründung bekämpft«, daß er dir Erneuerung des Dreibunde« erschwere oder gar unmöglich mache, um so w«iaer kann bestritten werd«, daß di« handelspolitische Lage des Reiche« sich vorteilhafter gestüttet Hal, seitdem da- polj- tische Bündnis der Mächte Mkttel-Europ«- ohne Rücksicht auf d« deutsch« Zolltarif von neuem bekräftigt ist. Graf Bülow hat dies« Erfolg ohne Zweifel hauptsächlich einer richtigen Attsnützuag der deutsch« Großmachtstelluag einerseits, der weltpolitischen Gesämtsitualion anderseits zu verdank«. Die ftl-ßbewußte Gelaffenheit, mit u estber epvordem: Reich«tage die einschlägige» Fragen unter dem G -sichtspunkte de« „Systems der Gsg«g«wichte" erörterte, «th >lt« in dieser Beziehung eindrucksvolle Aufschlüsse. Stand omit die aus wärtige Politik des Reiche- i» einem Kardinclpyykte unter dem Zeichen eotschloffeuer Festigkeit, so ka:a von der Handelspolitik das Gleich« «ur mit de: Einschrän kung gesagt werden, daß der d^r Reichstag vorg«legte Zolltarif auch « de» ein« Punkte, in den eine Nach- qftbigkeit möglich uUd gebot« war, zu lang- mit einer Zähigkeit t»ert«idi-t wurde, die eine Berstäodigrng erheblich erschwerte. Dyr «dlich doch zustande gekommrie Tarif soll nach d« wiederholteU Erklärungen -er Regierung außer eine« erhöht« Schutze für die Landwirtschaft und avß,r der Ve- seitigung offenkundiger Mängel für die Indvitrie den Zweck hab«, in dem Kampfe um die Erlangung günstiger Handels verträge als verstärkte Rüstvna zu dienen. Da« neue Jahr wird erkennen lassen, wir die Regien»- in dieser Rüstung zu fechte» versteht. Aus den Zollkampf im deutschen Reichst«-« braucht ßfer des näh«,« umsow«ig«r «iugegaug« zu werden^ j« frisch» er »och in aller Gedächtnis ist. Aber besonderer Erwähnung wert ist die Niederlage, di« der sözial- dsmokratffch-frriflnui-« Obstruktion von >rr Mehrheit d«s Reichstage« bereitet wurde. Das bfde tet sür den PdAa- m«tarismus ia Deytschlaad eine Gefu»>dhrit, ans drreq Erhaltung mau mit der größtta Sorgfalt v,pacht sei» muß. Aus einem andere« Gebiet« von höchste uationaker Ve- drntuug ist ««leugbar ein Fortschritt gemach, wurden, nämlich La der Polrnpolitik. Dir polnische Gesaftials eineÄbens^ --fahr für Prrnßeu-Dentschliud «ekanut z, hab«, d«r mrautwortlkch^ Stnatsaau« im pr^Vischer -sOsd»M»tzmss« mit all«« Nachdruck «rNfftt. ater Übernahm Graf Bülow ia erhöhte« M« Serpßichftm-, s«im» Moste» Taten sst-D, zu Vs k^ «VM umBmpK wstch«, daß »w BaHHsdm» i sktzslmchchmchs «ld dis Grift»«»- eines Domävstßsnds
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