01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903011201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-12
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Tabellarischer und Kifferasatz entsprechend höher. — Gebühren jur Nachweisungen und Ofsertenannahme 25 H (excl. Porto). Ertra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-AuSgabe, ohne Postbesürderung SO.-, mit PostbefSrdermig 70.—, Ilnnahmeschluß für Anzeigen: Abeud-Ausgab«: vormittag« 10 Uhr. Morg«u-Su»gabe: Nachmittag« 4 Uhr. Anzeige« sind stet« an die Expedition za richte». Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bis abend« 7 Uhr. Druck und Verlag vou L. Polz in Leipzig. Montag den 12. Januar 1903. 87. Jahrgang. Nr. IS. Amtlicher Teil. Aufgebot. Der von der Lagerhofverwaltung am 22. November 1902 aus gestellte, auf die Firma Phil. Penin in Leipzig lautende Lagerschein Ü Nr. 5821 über 12 Fässer Schwefelkohlenstoff, gez. L 3071/82, gew. 5390 leg, auf besten Rückseite 1 Faß U 3081 als abgegangen abgeschriebea ist, ist nach Anzeige der ga. Phil. Penin verloren gegangen. Wir fordern den etwaigen Inhaber dieses LagerjcheineS hier- durch auf, fick mit demselben binnen 3 Monaten, und spätesten« bis zum 12. Mir« ILO», bei Verlust jeglichen Anspruches an die Lag»rhofv«rwaltung, in der Lagerhofexpeditton zu melden. Erfolgt kein« Meldung, so wird der Lagerschein für erloschen und unwirksam erklärt und ein neuer auSgefertigt werden. Leipzig, den 8. Dezember 1902. Der N«th der Stadt Leipzig. pr. Trüadlin. Ärätz. Das Königreich Sachsen im Neichsetai. Berlin, 11. Januar. Aus dem am Sonnabend abend im Reichstage eingegangenen Reichsetat sind folgende Positionen für Sachsen von besonderem Interesse: Im Militäretat werben verlangt: zum Neubau einer Garnisonmühle in Dresden, letzte Rate, 00 000 Mark, zum Neubau von Magazinanlagcn in Wurzen, letzte Rate, 5000 zu baulichen Aenderungen des Be- klüdungsamtes des 12. Armeekorps inDresden, voller Bedarf, 66 000 für Neubau und Einrichtung eine Bekletdungsamtes für das 10. Armeekorps in Leipzig, 5. Rate, 170 000 ut!, für den Erweiterungsbau eines Feldfahrzeugschuppens in Bautzen, zweite Nate, 111000 zu Neu- und Erweiterungsbauten von Mon- tierungskammergebäuden in Dresden, letzte Rate, 30 000 ^!, zu Kasernen-ErweiternngSbauten in Dres den, 8. Rate, 850 000 für den Neubau einer Kaserne in Dresden, 2. Rate (1. Baurate), 285 000 .< für den Neubau des Jntendantur-Dienstgebäudes in Dres den, letzte Rate, 100 000 für eine Entwässerungs anlage für die militärischen Grundstücke in Dresden- Albert stabt, 4. Rate, 100 000 .F, für Kasernen-Neu- und Erweiterungsbauten in Zittau, letzte Nate, 00 000 für einen Kasernenneubau und eine Garnison waschanstalt in Chemnitz, letzte Rate, 150000 .L, für den Bau einer Feldartilleric-Kaserne in Leipzig, letzte Rate, 20000 zum Bau einer Kaserne für eine Maschinerrgewehrabteilung in Leipzig, zweite Nate, 250 000 ^i(, zum Bau einer Jnfanteriekaserne in Plauen, 5. Rate, 800 000 zur Anlage vou Schieß- stänben in Plauen, lebte Nate, 30 000 zum Bau einer Ptonicrkascrne in Riesa, letzte Nate. 10000 zum Bau einer Feldartillerie-Kascrnc in Wurzen, letzte Rate, 40 000 zu Ersatzbautcn für die abgebrannte Kaserne in Zwickau, letzte Nate, ilOOOO .< für den Dau eines Garnisonlazaretts in Pirna, 4. Rate, Feuilleton. Gilöer aus Makedonien. Bon Otto Leonhardt. Nachdruck verbalen. Großmutter Europa ist des Lärmens in der makedo nischen Kinderstube überdrüstig; sie fürchtet, daß die Katz balgereien zwischen Türken und Griechen, Serben und Bulgaren einmal in bitteren Ernst ausarten könnten und hat sich entschlossen, Ruhe zwischen ihnen zu stiften. Ja, wenn das nur so leicht wäre! Gegen den Türken sind wohl alle Christen einig, aber untereinander sind sie wieder spinnefeind. Nach der Lage und der Geschichte Makedoniens und nach dem starken, in Makedonien an sässigen griechischen Element hat Griechenland einen zweifellosen Anspruch auf das Land; die Bulgaren ent falten seit langem eine rege, planmäßige und ziemlich skrupellose Agitation in Makedonien, um das Land zu bulgarisieren; aber die Serben behaupten, es gäbe über haupt in Makedonien gar keine oder doch nur verschwin dend wenige Bulgaren und die Masse der im Lande lebenden Slawen seien Serben. Unter diesen Umständen ist eS wohl das beste Auskunftsmittel, die Heimat Alexanders des Großen vorläufig noch unter osmanischer Herrschaft zu lassen, zumal da dieser Herrschaft doch von Sachkennern erhebliche Vorteile zuerkannt werden. Der Freiherr Colmar von der Goltz sagt, baß die türkische Verwaltung trotz aller Mängel es doch trefflich verstehe, die Gegensätze zu mildern und einen gewaltsamen Aus bruch der nationalen Rivalitäten durch ein geschicktes System wechselnder Bevorzugung und Zurücksetzung zn verhindern. „Vielleicht würde keine andere Verwaltung so glücklich mit der schwierigen Aufgabe fertig werden. Tarin beruht ihr bester Ncchtstitel." Und dem Deutschen stimmt ein Franzose bei, Victor Berard, dessen präg nantes Urteil dahin steht, nur die Türken vermöchten die Achtung vor den gropen Grundsätzen der Nasse und der Nationalität zu sichern, die man gerade anrufe, um sie zn verjagen. Freilich ist aber Makedonien ein Land, bas des Kampfes wohl wert ist, reich gesegnet von der Natur mit Fruchtbarkeit, geweiht durch das Andenken großer Taten und verschwenderisch geschmückt mit Naturschönheiten, die das Land vielleicht noch einmal zu einem großen Touristenlande machen, wenn — sa, wenn! Dies „wenn" umfaßt gar viele«, und u. a. auch die kleine Bedingung, baß der Normalreisenbe sich nicht gern von Athanassen 125 000 für den Bau eines Garnisorckazaretts in Zittau, 4. Rate, 105 000 .4(, für den Bau eines Gar nisonlazaretts in Chemnitz, 5. Rate, 40000 ^t!, für den Bau eines Garnisonlazaretts in Plauen, letzte Rate, 52 000 ut, für Neubauten und Meliorationen auf den Remontedepots, 1. Rate, 42 300 ^tl. Im Postetat sind ausgeworfen: zu dem Umbau des Postgrundstückes an der Annenstraße in Dresden, 4. Rate, 265 000 ut, zur Vergrößerung des Postgrund- stückö am Augustusvlatz in Leipzig, letzte Rate, 122 000 Mark, zur Herstellung eines neuen Dienstgcbäudes in Meerane, letzte Rate, 00 000 zum Bau eines Dienstgebäudcs für die Oberpostdirektion in Chemnitz, 2. Rate, 260 000 ^!, zum Bau eines Dienstgebäudes in Reichenbach, 2. Rate, 105 000 zum Umbau auf dem Postgrundstück am Augustusplatz in L ei p z i g 180 000 Mark, zu Grund st ückserwerb ungen für Post anlagen am künftigen Hauptbahnhof in Leipzig, 1. Rate, 450 000 Die „Erläuterungen" zu der letzten Position führen u. a. aus: „Die umfassende Umgestaltung der Leipziger Bahnhofsverhältnisse nötigt zu einer entsprechenden Zu sammenfassung des Bahnhofspostdienstes und zur Her stellung neuer umfangreicher Bahnhofspostanlagen. Da es ausgeschlossen ist, die mit den Bahnposten auszu tauschenden großen Massen von Orts- und Durchgangs paketen in der Persvnenhalle des Zentralbahnshvfes zu verladen, so ist die Einrichtung einer besonderen B e r l a d e st e l l e für die Bahnpostwagen lPostladegleise, Postbahnsteige, Schiebebühne, Packkannnen usw.) erforder lich. Nach den mit den beteiligten beiden Eisenbahnver- waltungen gepflogenen Erörterungen kann diese Ladestelle nur a n der nördlichenGren zedcsBahn Hofs gel ün des, etwa 1 Kilometer von der Personenhallc entfernt, zwischen den preußischen und sächsischen Gleisen angelegt werden. Da schon nach dem jetzigen Stande bei starkem Verkehr gleichzeitig bis zu 89 Bahnpostwagen laderecht aufgestellt werde» müssen und für die Zeit der Fertigstellung des Bahnhofes mit einem täglichen Berk ehre von mehr als 200 000 Paketen zu rechnen ist, so ist für die Verladestelle die Erwerbung einer Fläche von gegen 300 a vorzusehen. Für 19l>3 kommt diese Erwerbung und die bauliche Einrichtung der Ver ladestelle noch nicht in Betracht, indeß muß schon jetzt auf die Erwerbung eines Bauplatzes für ein Dienstgebäude zur Unterbringung eines großen Postamts in unmittel barer Nähe der Personenhallc Bedacht genommen werden. Die Wahrnehmungen des Bahnhvfspvstdicnstcs liegt jetzt drei Postämtern 1. Klasse ob, und zwar ist der Dienst auf dem Dresdner, Magdeburger, Thüriugcr und Ber liner Bahnhöfe, dein Postamte 2 (am Dresdner Bahnhöfe), auf dem Bayrischen Bahnhose dem Postamte 3 (Hohestratze) und auf dem Eilenburger Bahnhofe dem Postamt 8 iGöschenstraße) zugewiesen. Dem an Stelle dieser Acmtcr für den Hauptpersvnenbahnhvf cinzurichtendcn Postamte wird nicht allein der eigentliche Bahnhofspostdicnsl, d. i. der Austausch der Brief- und Geldbeutel, der Wert sendungen, Zeitungen, dringenden Pakete usw. mit den Bahnposten, sondern auch die Bearbeitung einer großen Zahl von Brief- nnd Geldsendungen zufallen, die bei den Stadtpostanstalten eingeliefert oder aus den Briefkästen eingcsammclt werden, wegen Kürze der Schlußzeiten usw. und ähnlichen makedonischen Kulturmenschen Daum schrauben ansetzen läßt. Man kann Makedonien be schreiben als eine kleine, annähernd halbmondförmige Ebene, die von einem mächtigen Berglande umringt ist. Diese Ebene wird von den blauen Fluten dcö Acgäischeu Meeres bespült; hier reckt die Halbinsel Chalkidike ihre drei Finger aus, hier lagen im Altertum die blühenden Tochterstädte Athens, und hier liegt heute die Hauptstadt Makedoniens, Saloniki, die im ganzen Orient als häßlich lmd schmutzig verrufen, aber besser ist als ihr Ruf, eine rege Stadt, die neue luftige Villenviertel angesetzt hat und deren sichere, zukünftige Blüte um so mehr zur Wirk lichkeit wcrbeil wird, als Makedonien selbst aufgeschlossen wird. Diese Ebene, die, von einigen öden Strichen und sumpfigen Gegenden abgesehen, fruchtbar und wohl bevölkert ist, bildete das Kernland des alten Makedo niens; wenn man am Bahnhofe der Station Tvpschin seinen Blick nach der Stätte der ehemaligen Hauptstadt Pella sendet, so umspannt das Auge hier in einem ein zigen Augenblick so ziemlich alles Land, bas König Philipp bet seinem Regierungsantritte als sein Reich vor sand und daö die Basis bildete für eine Staatsgründung, die bis zum Indus reichte und die unter Umständen die Rolle hätte übernehmen können, die später der großen Noma zugefallen ist. Unwillkürlich aber ziehen die Blicke dessen, der in der Umgegend von Saloniki, in der Ebene von Makedonien, Ausflüge macht, immer wieder die blauen Berge an, die in mächtigem Wall die Ebene auf allen Seiten umstehen, ihre Beschützer, aber auch der Schlupfwinkel unzähliger wilder Feinde, die aus den düsteren Felsentülern über die freundliche Ebene hercingebrochen und zum blauen Meere vorgedrungen sind. In die Geheimnisse und Schönheiten dieser Bergwelt kann man hauptsächlich auf zwei Linien eindringen: einmal das Tal deS sagen- und liederberühmten Barbar hinauf gen Norden, der ser bischen Grenze zu; sodann aber nach Nordwcstcn her über, in jene mächtige Bergwelt, in die stille, große Seen eingebettet sind und in der die landschaftliche Schönheit Makedoniens ihren Gipfelpunkt erreicht. Folgen wir zunächst der ersten Linie, so führt uns das Vardar-Tal nacheinander zu mehreren, den stattlichen Strom ein schnürenden Engen, deren berühmteste das vielgcfcicrtc Eiserne Tor, das Dcmirkapu ist, ein wilder, großartiger Felsenpaß, durch dessen steil ausragenbe, zerklüftete Wände der Fließ sich hindurchdrängt. Zwischen diesen Engen lagern dann wieder kleinere Ebenen, wo sich die Bevölkerung zusammendrängt und der Anbau steigt. Die bedeutendste dieser Ebenen ist die der vielgenannten Stabt UeSküb. TaS Panorama dieser fruchtbaren Ebene aber von diesen Postanstalten nicht in direkte Karten schlüsse auf die Bahnposten ausgenommen werden können. Bei Bemessung des Raumbedarfs sirr das Bahnhofs postamt kommt weiter in Betracht, daß das jetzt am Dresdner Bahnhöfe liegende, mit einem Personale von 92 Beamten und 293 Unterbeamten besetzte Postamt 2, dessen Gelände der sächsischen Eisenbahnverwaltung gehört und demnächst für deren neue Güterverkehrsanlagen gebraucht wird, einen sehr bedeutenden Annahmeverkehr hat und daß bei dem neuen Bahnhofspostamte, daö nahe der Stelle des jetzigen liegen wird, ebenfalls voller Annahmedienst eingerichtet werden muß, wenn nicht große und gerechtfertigte Be schwerden des Publikums hervorgerufcn werden sollen. Die Bedeutung des Postamtes 2 als Annahmepostanstalt erhellt schon daraus, daß die Zahl der dort eingelieferten Pakete sich auf mehr als 1200 000 Stück jährlich beläuft, und an manchen Tagen (Buchhändlertagen) schon zu ge wöhnlichen Zeiten auf 6000 Stück steigt. Eine Unter bringung des neuen Bahnpostamtcs in Mieträumen kann bei seinem sehr großen Geschäftsumfange nicht in Frage kommen, vielmehr bedarf es der Errichtung eines reichs eigenen Dienstgebäudes. Der dazu in Aussicht genommene Bauplatz liegt an der Einimindung der Gcorgenstraße in die, von der Stadtgemeinde neu anzulegende, vom Georgi- Ring ausgehende Oststraße und kann mit der Personen halle des Zentralbahnhvfcs durch einen etwa 160 Meter langen Tunnel unmittelbar verbunden werden. Die sächsische Eisenbahnverwaltung, die sich wegen des ihr zu stehenden Enteignungsrcchtcö^>cn beteiligten Grundstücks eigentümern gegenüber in günstigerer Lage befindet, als die Neichs-Postverwaltnng, hat sich erboten, den Postbau platz zugleich mit dem für ihre Zwecke erforderlichen Ge lände zn erwerben und der Postverwaltnng gegen Er stattung der Selbstkosten zu übereignen. Tie Erwerbs kosten des 2842 Quadratmeter großen Platzes stehen zwar noch nicht genau fest, sind aber einschließlich der an die Stadtgemcinde zu zahlenden Straßenkostenbeiträge über schläglich auf 085 000 berechnet. Der hiernach sich er gebende Einheitspreis von 346,58 .// für daö Quadratmeter entspricht den örtlichen Preisvcrhältnissen und kann als mäßig bezeichnet werden. Für 1903 ist nur eine erste Nate von 450 000 vorzusehen." Neber die Zunahme nnd den Umfang dc 8 Post- und T e l c a r a p l> e n v c r k e h r S in Leip zig wird in den „Erläuterungen" an anderer Stelle bervorgehoben, daß Leipzig im Neichspostgebiete hinsicht lich der Paketauflicserung nur von Berlin, hinsichtlich deS Briesverkehrs, sowie der Post- und Telegrapücneinnahme nur von Berlin und Hamburg übertroffen wird. wiederholte Nachrichten. NuS dem ge st eigen Sonntagdblattc wiederholt, weil zu spät cingetrosfcn, um auch in dem frühzeitig nach aus wärts versendeten Teile der Auslage Ausnahme finden zu können. 8. Gera (Neuß), 10. Januar. (P r i v a t t c l c g r a m m.) Die Generalversammlung der Mitglieder der Textilkasse stellte dem Vorstande ein Ver trauensvotum aus. Der Aerzte streik würde sofort erledigt sein, wenn die Aerzte ihr Unrecht einsühen. ist von ungewöhnlicher Schönheit; es wird beherrscht durch den im Hintergründe aufsteigenden Ljubatr, den Riesen unter den Bergen des Balkans, dessen schnee- nmkränztes Haupt ernst auf die Sicdclungcn der Men schen yinabschaut. Uesküb selbst sieht von weitem, in Grün gehüllt, von schlanken Minaretcn überragt, besser aus, als es in der Nähe sich zeigt; denn es ist eine ganz albanesischc Stadt mit krummen, engen Straßen, die erst im letzten Jahrzehnt ein freundlicheres europäisches Viertel angesetzt hat. Eine römische Wasserleitung, ein starkes, mittelalterliches Kastell erinnern an die historische Bcdeutnng dieser den Schlüssel zum Norden bildenden Stadt. Dringen wir noch weiter gen Norden vor, so gelangen wir zu dem in jüngster Zeit so oft genannten Städtchen Mitrvwiva, das in einer Mulde, von Wald bergen umringt und von einer Bcrgpuramide beherrscht, sich gar malerisch präsentiert. Es ist ein vorwiegend mohammedanischer Ort, an der Eingangspforte zur ser bischen Welt gelegen, von der auch die nahe gelegenen Ruinen des einstigen berühmten serbischen Königsschlosses Zveean sprechen. Wir kehren im Vardartale nach Süden zurück; es ist schön, aber an Fruchtbarkeit, Mannigfaltigkeit und Groß artigkeit steht es hinter der Bergwelt von West-Make donien zurück. In diese wollen wir jetzt einen ^Blick werfen. Hat man, beiläufig siebzig Kilometer von Salo niki, den Fuß der Berge erreicht und beginnt den An stieg, so bieten sich bald herrliche Blicke nach vorwärts und nach rückwärts. Nach rückwärts schweift das Auge über die tiefgrüne matedonische Ebene, über Saloniki und seinen Golf »nd über den abschließenden Bergmall. Nach Westen hin aber sicht man Vodena, eine in ihrer Lage fast unvergleichliche Stadt, etwa an der Stelle der alten ersten makedonischen Königsstadt Edessa. Vodena liegt aus einer das Tal quer durchschneidendeu, senkrecht ab stürzenden Felsstufe von nahe au 200 Meter Höhe. Das Gestein ist verwittert, große Höhlen haben sich darin gebildet, die man selbst aus der Ferne erkennt. Die ganze Wand aber hat sich mit Grün bespannen. Dar über thronen die Häuser und Kirchen der Stadt, von hohen Bäumen beschattet. Dazwischen stürzen Kaskaden hervor und fallen schäumend in die Tiefe hinab. Die Stadt selbst zeigt ein fast italienisches Gepräge- Da sic den Zugang zur Ebene deS Vardar und zu der von Monastir zugleich beherrscht, so ist sie von höchster strate gischer Bedeutung. Aber lassen wir an dieser Stelle die Strategie aus sich beruhen und genießen wir die Schönheit dieses Platzes, die vielleicht ihresgleichen nicht hat. Von der Höhe schweift das Auge über das grüne Tal irnd die Waldbexge bis zur Ebene und zum Meere, * Madrid, 1». Januar. (Privattelegraunn.) AlS der König heute abend aus der Kirche zurückkehrte, gab ein Mann einen Nevulver- , chusi gegen den zweiten der königlichen TVnqen ab, in welchem der oberste <khef des königlichen Palastes Herzog von Lotomayor wst wurde niemand verletzt. Der Verbrecher wurde sofort verhaftet; er nennt sich Ios^ Gollado. Letzt« Nachrichten. DaS Attentat in Madrid. * Madrid, 11. Januar. «Ausführlichere Meldung ) Der König, die Königin-Mutter, sowie die Infantin Maria Teresia, hatten gestern abend, wie herkömmlich, dem Salve in der Kirche Buen Suceso beigemohul und begaben sichdannzuWagennachdemkönig- lichcn Palaste zurück. Hinter ihnen fuhr der Wagen des Oberkannnerherrn, Herzogs von Totomayor. Eben war die Plaza de Oriente erreicht, als der Revolver schuß gegen den zweiten Wagen abgegeben wurde. Der Befehlshaber der königlichen Eskorte streckte den Verbrecher durch einen Säbelhieb zu Boden. Als der König den Schuß vernahm, beugte er sich aus dem Wagen fenster, wurde aber von der Königin-Mutter wieder an der Hand auf seinen Siy zurückgezogen. Der Ver haftete, dernachnunmch rigerFc st st ellung Jeito heißt, erklärt, er habe nicht beab sichtigt,irgendjemandvonderköniglichen Familie zu töten, sondern den Ober-Kanrmcrherrn Herzog von Sotomayor, gegen den er ernste Beschwerden habe. Erlcngnet, Arnachist zu sein, und gibt an, er sei mit einer Französin verheiratet, die im Jrrenhause sei. In seinen Taschen fand man eine Reihe von Papieren, darunter eingeschriebene Briese an mehrere Monarchen Europas, den Präsidenten Roosevelt und einen Gerichts präsidenten in Mexiko. Feito machte seine Aussagen beim Verhör ruhig, doch geht aus seinen Reden selbst hervor, daß er nicht klaren Geistes ist. Eine Depesche deS Ministers deS Innern an die Präfekten stellt fest, daß der von Feito verübte Anschlag gegen den Oberkannnerherrn, Herzog von Sotomayor, und nicht gegen den König gerichtet war. * Madrid, 11. Januar. Wie sich herausstellt, befand sich der Herzog von Sotomayor nicht in dem Wagen, gegen den Feito -en Schuß abgab, vielmehr saßen in ihm der Oberstallmeister Marquis de la Mina und zwei Palasrwürdenträger. Der Polizist, der Feito verhaftete, erzählt, als der Wagen des Königs vor über war, sei ein Mann vorgesprugen und habe einen Pistolenschuß auf den zweiten Wagen abgegeben; er habe ihn dann durch einen Säbelhi.'b verhindert, noch einen während die Schneegipfel des Hochgebirges auf uns nicderblicken. Die Vodonesen rühmen ihr Klima mit Begeisterung: nirgends sei das Wasser so rein und so kalt, nirgends die Luft so gesund, im Winter milde und im Sommer kühl. In dieser Gegend, sagt Braun, dürfen wir die MidaSgärten denken, wo nach Herodot die Rosen wild wachsen, jede von sechzig Blattern nnd ungemeinem Wohlgeruch, und wo einst Silcn gefangen wurde, und der Bcrmivs darüber ragt, unersteigvar von Schnee. Durch die immer wechselnde und oft großartige Bcrg- wclt, über den weltentlcgencu Ostrvwosee, setzen wir unseren Weg nach Nordwesten fort, nnd endlich öffnet sich vor nno die Ebene von Monastir, das gctrcidcrciaie, viel gerühmte Pclagonien der Alten, noch heute wohlbestellt, von dichtumgrüttteu Dörfern eng besetzt, von hohen, interessant gegliederten Bergwänden umringt. Ter An blick deS Tales ist reizend, die Lust selbst im Sommer von den nahen Schnecscidern gekühlt, nnd man begreift, daß diese Ebene den Neid der Könige nnd der Fürsten er regen mußte. „Tie Natur hat viel für das Glück des Menschen in diesem lieblichen Lande getan", sagt Spencer. Die Lage der an die Berge geschmiegten, im Tale des Dragor sich weit dehnenden Stadt Monastir ist sehr male risch. Der Fluß ist schmutzig, abcr zu beider weiten be gleiten ihn prächtige Kais, der Stolz von Monastir, seine Promenade. Im übrigen hat die Stadt ziemlich breite Straßen, massive, abcr niedrige Häuser, und machte ans Goltz io ungefähr den Eindruck einer vergrößerten serbischen Provinzialstadt. An Schönheit der Lage wird Monastir noch von dem weiter nordwestlich, schon gegen Albanien hin an -cm schonen gleichnamigen See öe- legencn Ochrida übertroffen. Blickt man vom See aus auf die Stadt, so bietet sic mit ihren beiden Schlössern, der amphitheatralisch gebauten Altstadt und dein male rischen Rahmen -er umgebenden Berge rin schönes Bild. Schaut man abcr von ihrer Höbe hernieder, so ist der Blick auf die niedcrsicigenden alten Häuser von Ochrida, auf die weite, stille Fläche des Sees und ans die Majestät der ihn nmragcnden Bergwelt vielleicht noch herrlicher. Ja, Makedonien birgt seltene Schönheiten und cs birgt große Reichtümer; nnd wenn auch menschlichem Ermessen nach nicht zum zweiten Male ein Weltreich von den Usern deS Vardar seinen Auögang nehmen wird, so ist Makedonien doch nnzweiselhast berufen, in früherer oder späterer Zukunft eine viel größere Nolle in den Inter essen der Menschheit und sllr ihre Wohlfahrt zu spielen, als jetzt der Fall ist.
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